Pro:
Niedriger Preis, gebraut nach dem Reinheitsgebot
Kontra:
Schwache Blume, recht wenig Kohlensäure, sich schnell verflüchtigender Geschmack
Empfehlung:
Nein
Auf dem unteren Preissegment des Biermarktes tummeln sich ja inzwischen so einige Marken (etwa Oettinger, Sternburg oder "5,0 Original"), was einen mitunter neugierig macht, wie groß tatsächlich die Unterschiede zu den höherpreisigen Bieren einerseits und auch zwischen den billigeren Bieren andererseits sind.
Das niederpreisige Bier "Ratskrone" ist eine der Eigenmarken der EDEKA-Gruppe; als Produzent wird auf dem Etikett die EDEKA-eigene EUCO GmbH in Hamburg angegeben (genauere Informationen über die Brauerei sind leider nicht verfügbar). "Ratskrone" ist derzeit in den Sorten Pils, Export, Radler (Exportbier gemischt mit Limonade), Alsterwasser (Pils gemischt mit Limonade), Hefeweizen, Kristallweizen und Alkoholfrei erhältlich. Nach Angaben des Herstellers wird das "Ratskrone"-Bier "aus ausgesuchten Spitzenhopfen" gebraut und soll "höchsten Biergenuss in bester Qualität zum kleinsten Preis" bieten.
"Ratskrone Export Premium" ist als untergäriges Bier geschmacklich etwas intensiver als das reguläre "Ratskrone Pils" und hat mit 4,9 Prozent (wegen der höheren Stammwürze) gegenüber dem Pils (4,7 Prozent Alkohol) auch einen leicht erhöhten Alkoholanteil. Zumindest das Herstellerversprechen des kleinen Preises wird mit etwa 78 Cent pro Liter eingelöst, und immerhin gestaltet sich die Geschmackserfahrung beim "Ratskrone Export Premium" besser als die – offen gestanden nicht sehr hohen – Erwartungen im Vorfeld. Auch ist "Ratskrone"-Bier nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Damit wäre die positiven Eigenschaften dieses Getränks aber auch im wesentlichen schon erschöpft.
Das "Ratskrone Export Premium" hat eine schwache Blume und ohnehin schon recht wenig Kohlensäure, die sich auch noch so rasch verflüchtigt, dass das Bier ungewöhnlich schnell schal wird. In analoger Weise macht es geschmacklich einen kurzen, herben Eindruck, hinterläßt aber kurz darauf eine merkwürdige Leerstelle auf der Zunge. Vom versprochenen "höchsten Biergenuss" ist "Ratskrone Export" also weit entfernt, und die Bezeichnung "Premium" im Biernamen ist letztlich schon fast als irreführende Werbung einzustufen. (Übrigens beziehen sich diese Erfahrungen auf ein gut gekültes Bier; warm möchte man sich das Ganze nicht unbedingt vorstellen)
Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass der Preis bei einem Bier nicht alles ist: Ein höherpreisiges Bier muss nicht automatisch besser schmecken, und ein gutes Bier muss auch nicht unbedingt teuer sein. Allerdings besteht als Kehrseite der Medaille durchaus die Möglichkeit, dass ein billiges Bier auch nicht besonders gut schmecken kann. Da dies hier der Fall ist, würde ich von "Ratskrone Export Premium" abraten. weiterlesen schließen
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