Pro:
die eigene Gesundheit, die der anderen, Geld
Kontra:
das gegenteil von pro
Empfehlung:
Nein
Jetzt weiß ich wie es geht
Ich habe mit ca 12 Jahren zum ersten mal eine Zigarette in der Hand gehabt. Natürlich war da keine Rede von einem Wunsch nach Rauch. Auch das in der Zigarette enthaltene Nikotin war sicherlich nicht der Grund, das erste mal zum Glimmstengel zu greifen. Es war vielmehr Neugierde, der Wunsch cool zu sein und vor allem nicht feige.
Ein Schulfreund hatte eine Wette verloren und muste eine Zigarette anstecken. Jedoch wollte er das nur machen, wenn ich dann auch mal .... usw. ....
Ich glaube mind. 1,5 Jahre wurde nur gepafft. Also der Rauch wurde zwar in den Mund eingezogen, gelangte aber nicht zur Lunge. Aus der heutigen Sicht – sieht das echt lustig aus. Außerdem halten Rauchanfänger Ihre Zigarette so komisch. Bei älteren Rauchern meint man oft, die wären schon mit einer Zigarette geboren worden. Nach den genannten 1,5 Jahren war es dann auch nicht mehr cool die tollsten Zigarettenmarken zu haben. Man war halt ein Weichei und Warmduscher wenn man nicht auf Lunge geraucht hat. Schon damals ist mir aufgefallen, dass die konsequenten Nichtraucher diese Entscheidung und dem Schmach natürlich nicht ausgesetzt waren. Aber man war sich ja sicher, dass man jederzeit aufhören könnte- wenn man wollte. Aber wer will das schon. Schließlich war es bis zum 16. Geburtstag verboten – also ein zusätzlicher Reiz. Ab dem 16. durfte man. Also musste man provokativ vor allen rauchen, die einem das Ganze bisher verboten hatten.
In meiner Jugendzeit ( auf die Raucherei begrenzt ) wurde alles mögliche ausprobiert. Filterzigaretten, Tabak und Blättchen, Pfeife, Zigarillos, Zigarren usw.
Für mich war schnell klar, dass die Tabaktüte und die Blättchen nicht meine besten Freunde werden. Dabei ist es auch geblieben. Eine kurze Zeit habe ich Filterlose Zigaretten geraucht. Aber geschmeckt haben sie mir eigentlich nie. Pfeife ? Neee eher etwas für ältere Leute. Obwohl ich den Geruch klasse finde. Zigarren sind für mich nur ekelig. Ich habe bisher einige wenige Geschäftsabschlüsse gehabt, bei denen von mir diese Geste erwartet wurde. Pfui – den größten Teil habe ich immer im Aschenbecher verglimmen lassen. Ich kann mich auch in die ersten Light-Zigaretten ( Barcley ) erinnern. Auch viel andere Sorten habe ich im Laufe der Jahre ausprobiert. Also das alles nur, damit klar ist, dass ich weiß wovon ich Rede. Ich war ( leider ) kein Gelegenheitsraucher. Sondern ich habe gut 20 Jahre geraucht. Die letzten 5 Jahre mind 20 – 25 Zigaretten am Tag.
Jetzt aber zum eigentlichen Thema
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Wie ist das jetzt mit dem aufhören ? Schon in der Schulzeit habe ich mir regelmäßig bewiesen, dass ich jederzeit aufhören könnte. Nach 2- 3 Tage hatte ich den Beweis und konnte weiter rauchen ( hihi ) Manchmal wurde ein solcher Versuch auch auf 3 Tage ausgeweitet, wenn er in Verbindung einer schweren Erkältung zusammen hing.
Vor einigen Jahren kam ein Freund zu mir. Er hatte kleine Nadeln im Ohr und erklärte mir, dass eine Form von Akupunktur wäre. Er hätte jetzt bereits 15 kg abgenommen. Er möchte noch 5 kg abnehmen und dann wird er die Nadeln an ein paar anderen Stellen im Ohr einstechen lassen. Danach raucht er nicht mehr. ( kicher ) Also er hat tatsächlich noch 5 kg abgenommen- dann die Nadeln umstecken lassen und gut 3 Wochen nicht mehr geraucht. Die 20 kg hat er 6 Monate später auch wieder drauf gehabt. Also auch alles fauler Zauber.
Nach ca. 12 - 15 Jahren Raucherzeit habe ich zwar beobachten können, wie mein 58 jähriger Vater ( starker Raucher ) 2 Schlaganfälle, einen Herzinfarkt, eine Beipassoperation, Venenverengung und und und und bekam. Aber es hat mich nicht wach gerüttelt. Schließlich sind es noch ein paar Jahre und die Medizin wird auch immer besser. Ich glaube ich habe mich auch damit abgefunden, dass ich nicht mehr aufhören kann.
1999 habe ich in einem Laden das Buch : Endlich Nichtraucher von Allen Care gefunden und gekauft. Zu dieser Zeit habe ich nicht nur mein Unternehmen weiter geführt, sondern auch in der Abendschule meinen Meisterbrief abgeschlossen und eine Ausbildung zum Wirtschafter gemacht. Ich habe zwar angefangen das Buch zu lesen, aber .... Nach Seite 14 viel mir auf, dass es ja doch so kommen könnte wie es in diesem Buch steht. ** Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie nicht mehr rauchen ** Hmmm will ich das ??? Jetzt kurz vor der Prüfung ? Die Antwort war einfach : NEIN !!! Obwohl in dem Buch von Anfang an Argumente verwendet werden, die einen Raucher nachdenklich machen und die zweifelsfrei stimmen. Z.B. Das der Rauch nicht wirklich schmeckt und das sich immer und immer wieder Ausreden zurecht legt, um das Ende des Rauchen zu verschieben.
Ende 99 habe ich mir nach gelungenen Prüfungen einen größeren Urlaub gegönnt. Es ging in die USA. Doch kurz vor der Reise viel mir auf, dass ich bei der Reiseplanung etwas übersehen hatte. Es gibt keine Möglichkeit mehr, rauchend in die USA zu fliegen. Selbst die bis zuletzt raucherfreundliche British Airways gibt Rauchern keine Chance mehr. Ich bekam richtig Panik. Denn auf den Flughäfen darf man ja auch nicht rauchen. Also ab in die Apotheke – da soll es doch Nikotinpflaster geben und Kaugummis mit Nikotin.
Die Apothekerin schmunzelte, als ich ihr mein Problem erzählte. Nach dem Sie mir die Preise erzählte und meinte welchen Wirkungsgrad die Pflaster haben war ich sehr enttäuscht. Das gleiche gilt für die Kaugummis. Angeblich würde mein Körper innerhalb von 14 Stunden keine wirklichen Entzugserscheinungen zeigen. Das Verlangen im Kopf sollte ich doch einfach mit Bonbons bekämpfen. Ich muss sagen es hat geklappt. Der Flug ging viel schneller um als ich dachte.
Übrigens : Alle Raucher, die in die USA reisen, sollten sich darauf einstellen das Rauchen nicht gerade im Trend liegt. Viele Restaurants sind nur noch für Nichtraucher. Öffentliche Einrichtungen sind generell nur noch Nichtraucherzonen. Wer im Freien raucht, muss damit rechnen, dass er angeschaut wird, wie ein Aussätziger. Den Zigarettenstummel auf die Strasse werfen traut man sich gar nicht. Das wird auch bestimmt entsprechend bestraft. Da bleibt nur noch der klimatisierte Leihwagen zum Rauchen.
Aber jetzt wieder zu Deutschen Rauchern. Da mir die Absicht immer mal wieder im Kopf geisterte, wollte ich mal meinen Arzt dazu befragen. Im Wartezimmer fand ich Prospektmaterial zu Nikotinpflastern – mit Erfolgsstudien. Natürlich waren diese Prospekte vom Hersteller. Schnell kam die Überlegung, dass die Kosten für das Pflaster ja doch einen erheblich höheren Teil Kosten einsparen würde, wenn es dann klappt. Selbst wenn man nur in der Zeit der Pflaster nicht raucht, dann hält sich das mit den Kosten für Zigaretten fast gleich. Mein Arzt hat mir jedoch in aller Deutlichkeit von diesen Pflastern abgeraten. Er hätte mittlerweile 4 Patienten, die süchtig nach den im Pflaster befindlichen Stoffe wären. Es wäre nach seiner Aussage nur Geldmacherei.
Da stand ich wieder. Wieder mal waren meine guten Vorsätze, etwas zu bewegen, im Keim erstickt worden.
In den letzten Jahren haben zahlreiche Silvesterfeiern mit Vorsätzen zum Neuen Jahr oder auch Preiserhöhungen der Zigaretten nicht die Wirkung gehabt, die man sich gewünscht hätte. Natürlich habe ich auch hier in Meinungsforen gelesen und nach dem richtigen Weg gesucht. Einige Beiträge habe ich mir ausgedruckt und sie haben mich sehr nachdenklich gemacht. Ich denke, es ist ein Weg seinen eigenen Willen etwas zu stärken. Denn der wichtigste Punkt war nicht da. Der Arzt, die Aphoterkerin, Freunde, Bücher usw. geben immer den entscheidenden Hinweis : DER EIGENE WILLE ZUM NICHTRAUCHEN MUSS VORHADEN UND STARK SEIN !!!
Anfang 2002 stellten wir fest, dass meine Frau ( elliot08 ) schwanger ist. Für sie war ab diesem Zeitpunkt die Raucherkarriere beendet. Da war er also – der eigene feste Wille. Nach ihrer Aussage schmeckten die Zigaretten auch nicht mehr.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich keinen Grund sah, mich dieser Tat anzuschließen. Denn obwohl in meinem Bauch sicherlich auch genug Platz für Nachwuchs wäre, ist er aber nicht da drin. Teilweise konnte ich den Wunsch nachvollziehen nicht so viel in Ihrer Gegenwart zu rauchen. Aber gar nicht ??? Jedes Mal auf den Balkon oder soo ?? neeeeeeeee !
Jeder weiß das ehemalige Raucher auch noch die schlimmsten Nichtraucher sind. Alleine das Rauchen brachte einen angespannten Rahmen in den Alltag.
Ende März bekam ich eine Erkältung. Wie das so ist, schmeckte bei Halsschmerzen keine Zigarette. Ich habe nur 1- 2 Tage aussetzen wollen. Die 2 Tage wurden 3. Mir haben in diesen 3 Tagen die Zigaretten nicht gefehlt. Ich habe mich mit dem Internet ein bisschen abgelenkt. Natürlich kam sofort die Aufforderung von Elliot,: jetzt kannst Du doch ganz .... . Hmm, wie sie sich freut! Naja man konnte es ja mal versuchen, ohne irgend jemand etwas davon zu sagen. Nach 2 Wochen erfuhren es auch Freunde. Die spornten weitern an. Was soll ich sagen. Offiziell bin ich jetzt seit dem 01.04.2002 NICHTRAUCHER !!!!
Ihr glaubt gar nicht wie einfach das ist. Ja man vermisst beim telefonieren, beim Kaffee und nach dem Essen mal eine Zigarette. Aber ganz kurz. Gib Deinem Partner doch lieber einen Kuss. Oder esse ein Eis zum Nachtisch. Aber lasst mal die Zigaretten weg. Man fühlt sich tatsächlich besser – gesunder.
Ich glaube nicht, dass ich alle Anfälligkeiten überstanden habe. Die bevorstehende Geburt wird sicherlich noch einmal eine Probe. Aber ich glaube auch nicht mehr, dass mir eine Zigarette schmecken würde. Was mach ich jetzt bloß mit den ganzen Aschenbechern und Feuerzeugen ?? hihi
Mein Fazit :
Alle möglichen Bücher, Hypnosen, Nägel und Nadeln in Ohren uns sonst wo können nicht über den eigenen Willen hinweg helfen. Nur wenn die eigene Einstellung stimmt, ist das mit dem Aufhören ein Kinderspiel.
Leider hat das Ganze auch einen Nachteile. Man muß tatsächlich mit einer Gewichtszunahme rechnen ( ca. 10 – 15 %). Ob das dauerhaft bleibt weiß ich noch nicht. In vielen Fällen sucht man sich eine Ersatzbefriedigung. Bei mir sind es in der Hauptsache Tictac.
Außerdem nimmt man Gerüche viel intensiver wahr. Leider auch die der anderen Raucher. Ich finde es nicht schlimm, wenn neben mir oder am gleichen Tisch jemand raucht. Es besteht dadurch nicht der Wunsch auch zu rauchen. Aber wenn man in einem ungelüfteten Raum von Rauchern kommt, könnte man kotzen.
Sooooooo – jetzt habt ihr sooo lange ohne Zigarette durchgehalten. Wäre es jetzt nicht ein guter Zeitpunkt für den Anfang vom Ende ? weiterlesen schließen
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