Pro:
Jamie Foxx und Lynn Whitfield, kritische Auseinandersetzung mit dUmgesetzt,er Person Stanley "Tookie" Williams, einfach gut Umgesetzt,
Kontra:
margere DVD Ausstattung, ein paar Kleinigketen im Film,
Empfehlung:
Ja
Die meisten Leute werden in letzter Zeit, wahrscheinlich die Bilder von Stanley "Tookie" Williams im Fernsehen gesehen haben, welcher ehemaliger Gang Gründer war und für einen vierfach Mord in der Todeszelle saß. Da ich schon vor einiger Zeit mal zwei Bücher von Tookie gelesen habe, hat mich das ganze Geschehen um ihn herum natürlich auch sehr interessiert. Und da ich wusste das ein biographischer Film von Tookie im Umlauf ist habe ich natürlich auch nach einer DVD Version Ausschau gehalten welche ich letzte Woche auch endlich gefunden habe. Für nur 7,99 Euro kaufte ich mir den Film "Redemption - Früchte des Zorns" welcher die Zeit von Tookie im Gefängnis und seine Zeit als Gang Mitglied festhält. Und genau um diesen Film bzw. DVD geht es auch in meinen heutigen Bericht. Viel Spass beim Lesen wünsche ich.
Story:
Stanley Williams, von allen aber nur Tookie genannt, wurde am 29 Dezember 1953 in der nähe von New Orleans geboren. Schon im alter von neun Jahren zog er von der ländlichen Gegend nach South Central, Los Angeles. Früh musste Tookie feststellen das es in Los Angeles rauere Sitten und Umgangsformen gibt als in Louisaanna. Und diesen passte er sich auch sehr schnell an in dem er sich durch Straßenkämpfe Respekt erwirtschaftete. Bald schon schloss er sich mit einigen Freunden zusammen damit sie die Nachbarschaft von diversen Gangs "säubern" konnten. Im Jahre 1969 gründete er schließlich mit Raymond Washington die Crips, welche vorerst eine Art Ghetto Polizei sein sollte damit andere Gans, etwas Hispanics Banden, in South Central nicht zu viel zu melden hatten. Vor allem Tookie war bald ein sehr angesehener Mann auf der Straße vor dem sich aber selbst seine Freunde fürchteten. Doch so größer die Crips wurden desto mehr Splittergruppen bildeten sich und man fing langsam an auf sich zu Schiessen. Irgendwann gründeten dann ehemalige Crips die Bloods, welche fortan zu den Todfeinden der Crips gehören.
Tookie aber hat ganz andere Probleme. Denn er wurde 1981 für vier Morde verurteilt und bekam die Todesstrafe ausgesprochen. Die ersten zehn Jahre im San Quentin Gefängnis lebte er wie seine Vergangenheit auf der Strasse. So prügelte er sich oft und bedrohte einige Mithäftlinge. Daher kam er in Einzelhaft und blieb dort für einige Jahre auch. Nach vielen Jahren im Gefängnis besucht die Journalistin Barbara Becnel Tookie da sie ein Buch über die Gründung der Crips schreiben möchte. Seit diesem Zeitpunkt ändert sich Tookie um 180 Grad. Mit Hilfe von Barbara, welche schnell eine gute Freundin von Tookie wird, schreibt er Bücher in denen er vor Gewalt und Gangs warnt, er bereut das er Mitbegründer der Crips war und prangert offen Gewalt an. Doch seine Morde, wenn er sie begangen hat, hat er niemals zugegeben. Nach über 20 Jahren und mehreren Nobel Preisnominierungen, muss Tookie immer noch auf seine Exekution warten.
Meine Meinung zu Redemption:
Ich habe die Storybeschreibung von "Redemption" nun mehr als kurze Biografie von Tookie´s Leben geschrieben, da es darum im Endeffekt auch im Film geht. Der Film springt gleich in eine spätere Gefängnisszene nur um den Zuschauer wenige Sekunden später zu zeigen wie Tookie seine ersten Jahre im Knast erlebt hat. Und in den ersten Minuten beginnt auch gleich die Story ihren Lauf zu nehmen indem nämlich die Reporterin Barbara Becnel ihrer Verlegerin den Vorschlag macht ein Buch über die Entstehung der Crips zu schreiben. Diese ist davon im ersten Moment nicht besonders begeistert von, wendet Barbara Becnel dann aber ein. Schon bald befindet sich Lynn im Gefängnis bei Tookie, welcher ihr erst aber sehr Misstrauisch gegenüberstellt. Ab diesem Moment erfährt man einiges aus Tookie´s Leben, man macht viele Sprünge in seine Kindheit und die Zeit als Jugendlicher, man erlebt wie sein Vater ihn in Stich lässt und er der Gewalt auf der Straße ausgesetzt ist. Man versteht sogar fast warum Tookie so geworden ist, denn er hatte wohl kaum eine andere Chance zu überleben. Was ich teilweise ein bisschen Schade finde, ist dass man nicht auf mehr Details der Crip Gründung und die Morde, die er verübt haben soll, eingegangen ist, was im Prinzip für Tookie´s weiteres Leben ja entscheidend ist. Ansonsten gibt es in der geschichtlichen Umsetzung aber keine größeren Kritiken die ich aufbringen könnte.
"Redemption" zeigt Tookie Williams allerdings nicht als strahlenden Held, der sich vom Gangster zum Saubermann gewandelt hat, sondern geht besonders Kritisch mit seiner Person um. Man verheimlicht nicht wie er sich Respekt verschafft hat oder wie er im Gefängnis mit Feinden umgegangen ist. Aber man stellt ihn trotzdem nicht als Monster hin, sondern mehr als jemanden der sein Leben den falschen Dingen gewidmet hat. Als Zuschauer hat man aber zum Schluss des Filmes auch das Gefühl das einen Menschen wie Tookie wohl keine andere Wahl gegeben wurde. Denn wenn die Polizei sich nicht einmal in die farbigen Viertel traut ist die Anarchie dort so gut wie vorprogrammiert. Besonders für das amerikanische Publikum ist aber sehr Wichtig das eben jene Ganggewalt angeprangert wird, in Deutschland ist das Gang Problem, Glücklicherweise, noch nicht so Gross wie in den Staaten. Ein Schlüsselmoment ist wohl eine Szene in der Crips und Bloods Mitglieder in einen Raum sitzen und sich, nach einer Botschaft von Tookie, versöhnen. Wie man herausfindet sind viele der verfeindeten Gangmember sogar Blutsverwandt, konnten sich aber nicht sehen da es als Mitglied der jeweils anderen Gang zu Gefährlich wäre in die anderen Viertel zu gehen.
Der Film wie auch die Geschichte von Tookie wurde sehr gut umgesetzt. Manchmal wirken die vielen Zeitsprünge aber ein bisschen verwirrend. Das wichtigste, die Botschaft, kommt aber so oder so sehr gelungen rüber. Zum Ende des Filmes hin erlebt man auch das erste mal das Tookie Angst vor seinen Tod hat. Denn nun hat er etwas gefunden das sein Leben erfüllt und er muss einsehen das die Hinrichtung nicht auf sich warten lässt. Wie die meisten wissen werden, wurde Tookie letzte Woche hingerichtet. Auf die moralischen Aspekte, einen Mörder mit Mord zu bestrafen, will ich aber nicht weiter eingehen. Nur kommt es mir nicht wirklich in den Sinn wie man gerade in einem religiösen Land wie den USA mit einer Sünde andere Menschen bestraft. Auch der Sinn von Gefängnissen geht irgendwie verloren denn Straftäter werden schliesslich nicht nur ins Gefängnis gesteckt um der Gesellschaft nichts mehr antun zu können sondern auch damit sie ihre Taten bereuen können. Und Tookie ist wohl das beste Beispiel dafür das sich Menschen ändern können, auch wenn einige sicherlich meinen er habe seine Reue lediglich gespielt, was ich aber nicht wirklich denke. Aber da lasse ich jedem seine eigene Meinung.
Dafür verantwortlich, das man immer mehr Sympathien für Tookie entwickelt, ist Jamie Foxx welcher den Massenpublikum spätestens seit "Ray" ein Begriff sein sollte, in welchem er auch die Biografie eines besonders Mannes, nämlich Ray Charles, spielte. Vom rein äußerlichen her sieht Jamie Foxx, Tookie nicht sehr ähnlich, wenn man mal von der gleichen Hautfarbe absieht. Denn Tookie war besonders in seinen jungen Jahren ein richtiges Muskelpaket und Jamie Foxx ist es eben nicht. Trotzdem spielt er seine Rolle so Überzeugend und Aufrichtig das man nach einiger Zeit über die kaum vorhandenen, äußerlichen Ähnlichkeiten hinwegsieht. Man merkt sehr schnell das sich Jamie Foxx in seiner Rolle einfach wohl fühl auch wenn er einen, für die meisten, sehr umstrittenen Menschen spielt. Schade das Jamie´s Talent erst recht spät entdeckt wurde. Die zweit wichtigste Person im Film ist Barbara Becnel welche von Lynn Whitflied gespielt wurde. Barbara Becnel ist Autorin und freie Journalistin und möchte ein Buch über die Crips schreiben. Dazu möchte sie auch mit einen der Crips Gründer, Tookie, sprechen. Zu Anfang sieht sie in ihm eher einen kaltblütigen Mörder wird aber später zu einen von Tookie´s größten Unterstützern. Auch Lynn Whitfield spielt ihre Rolle sehr überzeugend und kann neben Jamie Foxx sehr gut mithalten. Das wär´s dann auch schon mit der Bewertung der Darsteller da man eigentlich nur Lynn Whitfield und Jamie Foxx zu sehen bekommt. Natürlich gibt es noch andere Schauspieler, etwa Brenden Jefferson welcher den jugendlichen Tookie spielt, aber diese sind kaum zu sehen.
Die DVD:
Da "Redemption" nicht die größte Filmproduktion war, ist die Bildqualität nicht ganz so gut wie bei anderen DVDs. Man kann das Bild nicht als gestochen Scharf bezeichnen, aber es ist trotzdem recht klar und nicht zu dunkel. Dafür ist die Soundqualität besser und lässt sich auch auf 5.1 anlagen genießen. Als Sprachen kann man Deutsch und Englisch nennen. Untertitel gibt es allerdings nicht.
Die Extras:
Extras findet man eigentlich nicht auf der DVD. Lediglich eine kleine Bildergalerie, mit Bildern aus dem Film, und eine Trailershow mit diversen Filmtrailern sind als Extra auf der DVD enthalten.
Original Filmtitel:
Redemption (2004)
Länge des Filmes:
Ca. 95 Minuten
Schauspieler:
Jamie Foxx (Stanley 'Tookie' Williams)
Lynn Whitfield (Barbara Becnel)
Lee Thompson Young (Charles Becnel)
Brenda Bazinet (Barbara's Agent)
Brenden Jefferson (Young Stan Williams)
Regisseur:
Vondie Curtis Hall
FSK:
Ab 16 Jahren
Bildformat:
4:3
Tonformat:
Dolby Surround
Sprachen:
Deutsch/Englisch
Fazit:
"Redemption - Früchte des Zorns" ist eigentlich eher ein Film für amerikanisches Publikum bzw. für Leute die sich mit dem Ghetto- und Gangschema auseinander setzen. Tookie´s Leben wurde filmisch gut umgesetzt wenn auch ein paar mehr Details den Film nicht geschadet hätten. Zwar wirken die schnellen Zeitsprünge manchmal ein bisschen verwirrend aber ansonsten wurde eine klare Linie verfolgt. Besonders Jamie Foxx überzeugt einmal mehr als Charakterdarsteller ebenso wie Lynn Whitfield. Der Film selbst würde von mir sicherlich fünf Punkte bekommen, leider wurde die deutsche DVD nicht ganz so gut gemacht. Bild und Tonqualität sind zwar recht gut aber an den Extras mangelt es. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran das der Film keine High Budget Produktion ist. Trotzdem währen ein paar Hintergrundinfos ganz schön gewesen. Auf Grund der mageren DVD Ausstattung bekommt "Redemption - Früchte des Zorns" von mir vier Sterne und eine Kaufempfehlung. Allerdings sollte man sich schon ein bisschen mit dem Thema auseinander setzen. weiterlesen schließen
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