Referate Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Man kann möglicherweise den Unterricht selbst mitgestalten und sich eine gute Note sichern!
- irgendwie ist das Bild schon ganz interessant...
- Man kann daraus lernen,wie aus der gesamten Geschichte.
- bekam ne 1, weil es sehr ausführlich und interessant war, so mein Lehrer
Nachteile / Kritik
- Beansprucht Zeit, Geduld und Arbeit...
- doch wenn man zu lange davor sitzt, dreht man durch ;)
- Leider wird das Pro nicht realisiert.
- nichts
Tests und Erfahrungsberichte
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Meine letzte Deutschklausur...
3Pro:
ein sehr tiefgründiger Roman, den man gelesen haben sollte
Kontra:
an einigen Stellen etwas langweilig
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser,
hattet ihr nicht auch schon einmal das Gefühl ob diese Note wirklich gerecht vergeben wurde? Wenn man in die Schulzeit zurückdenkt, denke ich gibt es immer einen oder mehrere Lehrer, die aus irgendeinem Grund etwas gegen dich haben. Es geschieht nicht selten, dass sie ihren Ärger an dem Schüler und insbesondere an der Note auslassen. Nun ja ich werde euch jetzt meine Deutschklausur aus dem 13. Jahrgang zeigen. Es handelt sich um eine Rezension zu dem Roman "Der Vorleser" von Bernhard Schlink.
Die Aufgabenstellung lautete:
Wählen Sie eine der Überschriften aus und verfassen Sie eine eigene Rezension zu Schlinks Roman. Verarbeiten Sie möglichst viele Charakteristika einer Rezension!
Unter den Überschriften der Rezensionen waren mehrere Unterthemen zu verschiedenen Schwerpunkten des Romans, wie beispielsweise die Schuldfrage oder der Analphabetismus.
Ich hatte mich für folgendes Thema entschlossen:
Frau mit Peitsch
- Die KZ-Aufseherin und ihr Geliebter: Bernhard Schlinks "Der Vorleser", ein Roman über die Grenzen von Schuld und Unschuld.
Zusätzlich zu der Aufgabenstellung, hatten wir einen kurzen Text zur Begriffserklärung des Wortes "Rezension" gegeben:
Auf dem Buchmarkt wird zweimal im Jahr besonders lebendig, einmal, wenn der Handel seine Regale frei macht für die Frühjahrsproduktion der Verlage, und vor allem im Herbst, wenn die internationale Buchmesse in Frankfurt a.M. ihre Tore öffnet. Ratlos stehen die Besucher vor dem verwirrenden Angebot der Neuerscheinungen. Ähnlich ergeht es ihnen in den Buchhandlungen daheim, denn selbst Fachleute sind ob dieser Bücherflut oft überfordert einen gezielten Rat zu geben. Hilfe bieten da die ausführlichen Rezensionen- kritische Besprechungen neuer Bücher in den Literaturbeilagen der großen Tages- und Wochenzeitungen und in den Fachzeitschriften. Knappe Rezensionen als Kurzinformation bieten "Literaturreports". Sie machen mit dem Inhalt bekannt, erläutern um welche Frage es geht, welche Einstellung der Verfasser hat, wie er schreibt, wie er die Aufgabe , die er sich gestellt hat, löst und manches mehr. Eine ausführliche Inhaltsangabe gehört nicht zu ihren Aufgaben. Sie sollte nichts vorwegnehmen, sondern nur raten oder warnen. Rezension ist keine Zensur, sie ist eine Form der Meinungsbildung. Sie sollte außerdem zum Lesen anregen…
Hier ist nun meine Rezension zu dem Roman "Der Vorleser":
Der Roman "Der Vorleser" von Bernhard Schlink handelt von dem Protagonisten Michael Berg, der sich in seiner Jugend in die 36-jährige Hanna Schmitz verliebt und sie schließlich nach einer Trennung in einer Gerichtsverhandlung wieder sieht. Sie wird eines schlimmen KZ-Verbrechens angeklagt. Die Handlung nimmt ihren Lauf und man kann sich auf ein aufregendes, unerwartetes Ende freuen. Der Roman ist eines der ausdrucksreichsten Bücher der Nachkriegszeit, ebenso wie Schindlers Liste und viele weitere Bestseller. Der Höhepunkt des Romans "Der Vorleser" liegt darin, dass die Grenzen von Schuld und Unschuld neu zu definieren sind, denn der Leser kann sich sein eigenes Urteil über die Akteure bilden, da der Autor Bernhard Schlink, nicht persönlich in dem Roman urteilt, sondern völlig unvoreingenommen über die Beziehung von einem Vorleser zu seiner analphabetischen KZ-Aufseherin spricht. Es zerreist einen förmlich vor Spannung, von Schuld, Unschuld und Mitschuld. Hanna, die die Schuld auf sich genommen hat um ihr peinliches Geheimnis des Analphabetismus nicht preiszugeben. Michael hingegen kennt ihr Geheimnis und fühlt sich mitschuldig, da er ihr Geheimnis verschwiegen hat. Michael, der zwar weiss, dass ihr Unrecht widerfährt, sich aber nicht aus der Situation befreien kann, gerät immer tiefer in Abhängigkeit von Hanna. Der Prozess nimmt ein tragisches Ende und wird dadurch zu einem unvergessenen Erlebnis. Um diesen Roman nicht ausschließlich schönreden zu wollen, habe ich auch einige Kritikpunkte festgestellt. Zum Einen könnte man nach kurzen Beginn des Lesens eine "sich breit machende Müdigkeit" erkennen, denn der erste Teil des Romans (der Roman beinhaltet insgesamt 3 Teile) zieht sich einwenig in die Länge, da auf über 80 Seiten nur die Beziehung zwischen dem Liebespaar geschildert wird. Meiner Meinung nach, hätte man diesen Teil deutlich verkürzen können, denn dies erschwert einem natürlich die Antwort auf die Frage, die sich jedem Leser nach wenigen Seiten stellt: "Lese ich diese Buch zu Ende oder nicht?", erheblich. Doch spätestens nach Beginn des 2. Teils packt einen die Spannung und man kann es nicht mehr erwarten den Ausgang des Romans zu lesen. Nichts desto trotz ist die Sprache des Romans verblüffend detailreich, emotional und gefühlsbetont, deshalb kann man leicht mit den Protagonisten mitfühlen. Letztendlich möchte ich noch sagen, was mich persönlich am meisten beeindruckt hat. Die Beziehung zwischen Hanna, einer reifen, dominanten "Kriegsverbrecherin" und Michael, einem 21-Jahre jüngeren Schulkind, der mit der Zeit in Hannas Abhängigkeit gerät. Es wird meiner Meinung nach sehr deutlich, in wiefern man einen Menschen manipulieren kann. Aber ohne zu viel über den Roman zu verraten, bitte ich Sie, das Buch "Der Vorleser" zu lesen und sich Ihr eigenes Urteil darüber zu bilden.
So das war sie, meine Rezension, ich hoffe es hat euch nicht allzu sehr gelangweilt . Verbesserungsvorschläge sind erwünscht. Ich freue mich schon jetzt auf eure Kommentare weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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surfergir00, 25.06.2005, 21:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schöner bericht...des war ne tolle arbeit*gg* 10 themen zur auswahl. wie gut, dass wir doch vorher mal im unterricht besprochen haben, wie man eine rezession schreibt und das nicht in der klausur nachlesen mussten *gg* oh man bin aber froh, dass es en
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BaBy1987, 23.06.2005, 23:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
vielleicht wird der bericht für mich noch nützlicher,wenn ich denn in der 13. bin ;o)
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stormblade00, 23.06.2005, 23:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
... toller Bericht, das Buch musste ich damals auch lesen...
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Wer war eigentlich Queen Elizabeth???
Pro:
man lernt viel dazu, gute Note ( wenn man sich anstrengt)
Kontra:
Referate sind sehr zeitaufwändig
Empfehlung:
Ja
Hallo!
Ich weiß zwar nicht ganz ob sich mein Bericht in der richtigen Kategorie befindet aber ich wollte euch gerne von einem Referat auch meiner Schulzeit berichten. Vielleicht muss ja hier der ein oder andere ein ähnliches Thema behandeln undkann hier einige Informationen entnehmen :)
Also los gehts =)
Vor ungefähr einem halben Jahr hatten wir das Thema Shakespeare in unserem Englischunterricht. Wir haben uns mit einigen seiner Werke wie z.B. Macbeth und der Zeit in der er gelebt hat beschäftigt.
Unsere Lehrerin stellte uns verschiedene Themen zur Auswahl über die wir dann Minireferat vorbereiten sollen ( Minreferat heisst ein Referat mit der Dauer von ungefähr 10 Minuten).
Ich habe mich für das Thema : Golden Age- Herrschaft von Königin Elisabeth beschäftigt.
Sinn dieses Referates sollte sein, dass man einen generellen Überlick bekommt, wer Elisabeth war und was sie gemacht hat.
Dieses Referat wollte ich nun veröffentlichen. Es ist zwar in Stichpunken und auf Englisch aber ich denke man kommt doch einigermaßen gut zurecht.
Also hier ist es:
Queen Elizabeth
- born near London in 1533 at Greenwich palace
- father was Henry, mother was Anne Boleyn
- Henry "6 wives" Anne was the second one
- Together with his first woman he had a daughter- Marry
- But Henry wanted a male heir
- Asked the pope to annul the marriage=>pope refused
=> Henry broke away from the Roman Catholic Church and set
up his own church in England
- Married Anne => disappointed child is another girl- named
Elizabeth
- Before Elizabeth was 3 years her mother was executed
- Henrys third wife gave birth to a son- Edward
- She died after his death
- When Edward was 10 his father died =>came to the throne as king Edward
- He and Elizabeth were both brought up in Henrys new church
- Edward had never been a strong child=>tuberculosis, died at the age of 15
- succeeded by Marry; brought up a Roman Catholic
- became Queen made the Catholism state religion
- married to Prince Phillip of Spain=> more unpopular
- persecuted Protestants saw Elizabeth as their only savoir
- Marry suspected E. of plotting with Protestants to gain the throne and had her imprisoned in the Tower of London
- M. died suddenly and E. finally became Queen
At the beginning of E. reign: England was in despair
- Country had been weakened by war and religious strife
- Treasury was empty
- Spain and France were powerful=>both wanted to rule England
Elizabeth's reign is often called GOLDEN AGE - time of great achievement and prosperity
- First order of business was to eliminate religious unrest
- In religious matters E. steered a middle course between C. and P.
- Restored the P. service but retained manly features of Catholism
- Hoped compromise would produce unity in the state
- Many Catholics were not reconciled
- Her main concern was the peace and stability of the state
- religious persecution only when certain religious groups threaded this peace
- Wanted a church that would appeal to both C. and P.
- Unfortunately many C. did not share the view of toleration
- They were cruelly persecuted and many were put to death
- E. was largely successful because in 1603 population were generally P. minority C.
- But most important person in Europe pope in his Vatican in Rome
- Catolism was still the dominant European religion
- Even in non catholic states (for example England) pope had a great influence
Elisabeth's intellectual interests were broad
- loved horse ride and she also loved to hunt
=> Hunting was an event and would take several hours so the Queen
and her courtiers would often have a picnic in the forest
- had no concept of animal cruelty=> enjoyed many of violent animal sports
=>bear baiting
- Queen also enjoyed to watch sports for example tennis
- She loved the outdoors and was especially fond of taking long walks in her
beautiful gardens
- Everybody in England loved music
- Elizabeth was a skilled musician and enjoyed musical entertainments
- Encouraged musicians and composers
- Fond of dancing, liked tossing
- She was also a patron of arts and literature
- Loved watching plays or dramatic performances
- Had her own company of actors called "The Queens Players"
- She was also a gifted scholar and loved learning
- Studied two or three hours a day
- Could speak five languages
- loved to translate classic works into English
- also liked to write poetry
- her love of music, drama and poetry fostered an atmosphere in which many of England's greatest writers found encouragement
- Prince Phillip finally decided to attack and conquer England in 1588
- great Armada was sent into the English channel
- England defeated the Spanish Armada after nine days battle
=>great triumph for Elizabeth because she proved that she as a woman could lead in
war as well as any man
- the first settlers were sent to America to open the way for a great colonial empire
- England's economy flourished
- In 1599 England entered the arena of world trade and colonization
- Elizabeth never married nor had any children
"I have already joined myself in marriage to a husband,
namely the kingdom of England"
- "Better beggar woman and single than Queen and married."
- Because she had not any children the people were anxious about what would happen with the country when she died
- After her death
- all the religious troubles had largely disappeared
- England was now a first class power
- She created a country that was the envy of Europe
- Elizabeth is also known as the "Virgin Queen" or "Gloriana"
Unsere Lehrerin legt auch immer viel wert darauf, dass wir für die anderen Schülern ein kurzes Handout zusammenstellen d.h., dass wir die wichtigsten Punkte in unserem Referat für die anderen herausschreiben.
Hier ist noch mein Handout. Eigentlich ist hier noch ein Foto von der Königin abgebildet. Dieses Foto stelle ich aber noch extra zu diesem Bericht hereib.
Elizabeth I
Queen of England
1533 - 1603
" Be ye ensured that I will be as good unto you
as ever a Queen was unto her people."
-Elizabeth I
- born near London in 1533 (Greenwich palace)
- father was king Henry mother was Anne Boleyn
- Henry had 6 wives Anne was the second one
- Half sister Marry and half brother Edward
- Mary-Roman Catholic ó Edward and Elizabeth Protestant
- Throne: Edward => Marry => Elizabeth
- Beginning of Elizabeth's reign (1558): England was in despair
=> Country had been weakened by war
=> Treasury was empty
=> France and Spain were powerful (want to rule England)
- Elizabeth's reign is often called "Golden age"
(Powerful time of great achievement and prosperity)
- wanted England to be tolerant in religion questions
- took England to peace and stability
- England became a powerful nation
- Spain and French felt the effects of England's growing strength
- The defeat of the Spanish Armada
- First settlers were sent to America
- England's economy flourished
- Entered the world of trade and colonization
- Greatest literary period
- Encouraged artists and playwrights (for example Shakespeare)
- Elizabeth never married or had any children
"I have already joined myself in marriage to a husband,
namely the kingdom of England"
- reigned 44 years and 4 months
- Died in 1603, aged 69 was succeeded by James the son of Mary, Queen of Scots
- After her death
- all the religious troubles had largely disappeared
- England was now a first class power
- She created a country that was the envy of Europe
- Elizabeth is also known as the "Virgin Queen" or "Gloriana"
- Death marked a glorious era in English history
Also ich hoffe, dass ihr viel Spass beim Lesen und bewerten habt.
FAZIT:
Obwohl ich mir anfangs gedacht habe "Oh nein nicht schon wieder Referate" hat es mir dann doch Spass gemacht mich mit diesem Thema zu befassen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Flitz1504, 20.06.2005, 13:04 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
... sehr interessant zu lesen, versteh sogar ich :)
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Bluebirdunfa, 20.06.2005, 03:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich habe nur ein "N" vergeben, weil die Biographie nur in English ist. Nicht jeder hier kannd as lesen, denke ich mal. Mit gruß
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Auswirkungen der gentechnik
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ökologische Auswirkungen
Verschiedene Pflanzensorten, zB Kartoffeln oder Raps, sollen gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel resistent gemacht werden. Aber was geschieht, wenn diese Pflanzen in die Natur ausgesetzt werden. Können die Pflanzen ihre neue Resistenz auch auf nahverwandte, aber wildlebende Arten übertragen? Kann durch solche Genübertragung eine Art "Superunkraut" entstehen, das nicht mehr mit herkömmlichen Mitteln bekämpft werden kann? Wird es sich ungehindert ausbreiten und das ökologische Gleichgewicht zerstören? Viele Menschen befürchten auch, dass aus Forschungslaboratorien gentechnisch veränderte Organismen in die Umwelt gelangen können. Um die Folgen eines solchen Unfalls zu untersuchen, wurde ein Projekt gestartet. Das Ergebnis der Untersuchung bewies, dass zwei genmanipulierte Bakterien- und Hefearten, die in die Umwelt freigesetzt wurden, keinerlei dauerhafte Überlebenschance hätten. Im Laborversuch fanden sich allerdings einige der eingeführten Gene im Darm von Springschwänzen, winzigen Bodenlebewesen, aber auch nur dann, wenn optimale Bedingungen geschaffen wurden. Dieses Experiment zeigt, dass die Sicherheitsforschung in Sachen Gentechnik kein abgeschlossenes Kapitel ist.Bei einem anderen Versuch sollen gentechnisch veränderte Bakterien ausgesetzt werden, die ein bestimmtes "Leuchtgen" von Käfern beinhalten. Dies soll es ermöglichen, die Bakterien im Boden wiederaufzuspüren.
2. Gesundheitliche Auswirkungen:
Es bestehen schon viele Anwendungen der Gentechnik in der Tier-, Pflanzen- und Mikroorganismenwelt. Jedoch ist es sinnvoll, Kühe Wachstumshormone zu verabreichen, so dass sie ihre Milchproduktion steigern? In den USA sind solche Hormone schon zugelassen worden! Verbraucherorganisationen haben bereits zu einem Boykott von Milch von behandelten Kühen aufgerufen. Haben Kühe kein Recht auf Unversehrtheit des Körpers? Und hat diese Milch keinerlei Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, z.B. in Form von neuartigen, unbekannten Allergien? Sollten nicht erst diese Fragen geklärt werden, bevor diese Milch auf den Markt kommt? Auch Lachsen werden Hormone verabreicht, um sie zehnmal schneller wachsen zu lassen als wildlebende Arten. Und sie werden sich höchstwahrscheinlich auf Fischfarmen durchsetzen! Aber was passiert mit wilden Lachsen, wenn sie sich mit "schneller wachsenden" Lachsen paaren und fortpflanzen? Werden die Nachkommen auch beschleunigtes Wachstum zeigen? Welche der Tiere werden sich durchsetzen? Schwere und unabsehbare Schäden im Ökosystem können die Folge sein! Auch bei Pflanzen wollen die Forscher durch Genmanipulation verschiedene Resistenzen erreichen, z.B. gegenüber Viren und Unkrautvernichtungsmitteln. Aber wie können sich Bio-Bauern dagegen schützen, wenn sich reine Kulturpflanzen mit gentechnisch veränderten kreuzen? Denn ihnen sitzen Erzeugergemeinschaften wie "Bioland" im Nacken, die gentechnisch manipulierte Nahrungsmittel strikt ablehnen. Können sie dem Verbraucher dann keine "garantiert ökologisch angebauten" Lebensmittel mehr anbieten? Kann genmanipulierte Nahrung bisher unbekannte Krankheiten auslösen? Werden entsprechende Forschungen dummerweise erst noch nachfolgend angefügt?
Jeder muss selbst entscheiden können, ob er gentechnisch manipulierte Nahrung kaufen möchte oder nicht. dazu wird eine weltweite Kennzeichnungspflicht von gentechnisch veränderten Lebensmitteln erfordert.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-12-29 19:21:35 mit dem Titel Referat über Quecksilber
also, ich soll nach den Ferien ein Referat in Chemie abgeben, da habe ich mir dann Quecksilber ausgesucht ;) isch doch recht einfach, auch wenn ich in Chemie ne Null bin. Nun wollte ich doch gerne mal eure Meinung hören ob ich es so abgeben kann. Freue mich auch über verbesserungsvorschläge ;) also, nur wer Lust und Zeit hat. Danke schon mal fürs Lesen.
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Referat über Quecksilbrt
Eigenschaften
Quecksilber ist silberweiß und glänzt. Das sehr giftige Quecksilber ist das einzige
bei Zimmertemperatur flüssige Schwermetall. Es dehnt sich beim Erwärmen erstaunlich stark aus und besitzt eine große Oberflächenspannung. Es bildet ein wenig Tröpfchen und benetzt andere Substanzen nicht. Schon bei Zimmertemperatur verdampfen, wegen seines hohen Dampfdruckes, immer wenige Mengen an Quecksilber. Der Quecksilberdampf versendet beim Anlegen einer Hochspannung intensives UV-Licht. Die thermische und die elektrische Leitfähigkeit von flüssigem Quecksilber sind nicht besonders gut. Bei -38.89°C erstarrt es zu einem festen Metall, das sehr weich und sich wunderbar ausdehnt.
Reines Quecksilber ist an der Luft standhaft und überzieht sich nur langsam mit einer dünnen Oxidschicht. Beim Erhitzen reagiert es oberhalb von 300 °C zu Quecksilber - Oxid das bei weiterer Zunahme der Temperatur wieder in Quecksilber und Sauerstoff zerfällt.
Quecksilber wird von Wasser, Salzsäure und verdünnter Schwefelsäure nicht angegriffen.
Quecksilber ist ein relativ edles Metall, es steht in der Spannungsreihe zwischen Silber und Palladium, es ist dazu noch edler als Kupfer und Silber.
Mit anderen Metallen vereint bilden sich Quecksilberlegierungen, sogenannte Amalgame, die in einer flüssigen aber auch in einer festen oder teigigen Zustandform vorkommen können.
Wirkung von Quecksilber und seinen Salzen auf den menschlichen Körper
Für den Menschen sind schon die bei Zimmertemperatur entstehenden Quecksilberdämpfe problematisch, da die extrem giftig sind. Gefährlich ist auch die Aufnahme von Quecksilber und Quecksilbersalzen über das Trinken oder die Nahrung. Ernsthafte Vergiftungen äußern sich unter anderem durch Kopfschmerzen, Schwindel, Zittern, Seh- und Hörstörungen, Schleimhautentzündungen, Metallgeschmack im Mund, blutiger Durchfall, Erbrechen, und Kreislaufzusammenbruch... Tödlich wirkt eine Dosis von ca. 150-300mg Quecksilber. Am Gefährdesten sind die Nieren- und Nervenzellen. Als erste Hilfe gegen akute Quecksilbervergiftungen sollten Brechmittel verabreicht und Magenspülungen vorgenommen werden.
Gefährlicher und viel häufiger sind aber chronische Vergiftungen bei der dauerhaften Aufnahme von kleineren Mengen von Quecksilber. Zerbricht ein alter Fieberthermometer mit Quecksilberfüllung, laufen die kleinen Kügelchen selbst in engste Ritzen und können von dort auch nur sehr sehr schwer und wohl kaum mehr entfernt werden. Das verdampfen von Quecksilber dauert Jahre und wird dadurch in kleinen Mengen regelmäßig eingeatmet. Die chronischen Symptome äußern sich in Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Entzündungen in der Mundschleimhaut und am Zahnfleisch, Bildung von dunklen Säumen am Zahnfleisch, Zittern, Gedächtnisschwäche und -zerfall und Störungen im zentralen Nervensystem bis hin zum Tod.
In den Jahren 1953-1969 kam es bei Bewohnern der Minimaat-Bucht in Japan zu einer regelrechten Massenvergiftung bei den Anwohnern, weil sie über etliche Jahre mit Quecksilbersalzen vergiftete Fische gegessen hatten. Die Verursacher waren die vergifteten Abwässer einer Kunststofffabrik, so wurde nach Jahren festgestellt. 121 Menschen starben, darunter auch 12 Kinder, und über 1200 Menschen erlitten schwere Erkrankungen. Auch heute noch sind Fische vergiftet.
Als Gegenmaßnahmen zur Verhinderung von chronischen Vergiftungen werden empfohlen:
- Alte Fieberthermometer mit Quecksilberfüllung sollten unbedingt bei der Hausapotheke abgegeben werden.
- Zerbricht ein Fieberthermometer (was man ja nicht hofft), sammeln sie die Kügelchen sofort ein und tun Sie sie in ein geschlossenes Gefäß und bringen sie die Kügelchen so in die Apotheke
- Amalgamfüllungen in Zähnen sind zu meiden, alte Füllungen sollten möglichst entfernt werden. Auch wenn Goldfüllungen teurer sind, sind sie viel sicherer und gesünder. Der Austausch darf aber auf keinen Fall während einer Schwangerschaft gemacht werden.
- Zu viel Verzehr von Raubfischen (Thunfisch, Kabeljau, Schwertfisch) ist zu vermeiden.
Vorkommen
Das Element Quecksilber ist relativ selten, (es steht in der Elementhäufigkeit an 62. Stelle.) In kleineren Mengen ist Quecksilber auf der ganzen Welt verteilt, z.B. im Meerwasser oder in den Gasen von Vulkanen. Abbauwürdige Erzvorkommen sind jedoch relativ selten. Das wichtigste Quecksilbererz ist der Zinnober (Quecksilbersulfid, HgS). Eine wichtige Lagerstätte, die seit der Antike bekannt ist, liegt bei Aalmaden in Südspanien. Auf dem Zinnobererz finden sich ab und zu mal kleine Kügelchen an elementarem Quecksilber.
Geschichtliches:
Quecksilber gehört im Altertum zu den bekannten Metallen. Erste Gespräche über Quecksilber lassen sich bis 4000 vor Christus zurückverfolgen. Eine Gewinnung aus Zinnober wurde 315 vor Christus von Theophrast beschrieben. Arabische Kalifen und Herrscher sollen es als Attraktion in ihren Gärten zur Schau gestellt haben. Amalgame benutzten selbst schon die Römer.
Die Alchemisten dachten Quecksilber (und den Zinnober) sei eine Vorstufe des sogenannten "Stein der Weisen". Darunter stellte man sich einen magischen Stoff vor, welcher die Fähigkeit besaß, aus wertlosen Metallen Gold herzustellen. weiterlesen schließen -
Shakespeare in Love
Pro:
tjo, für dieses Referat habe ich eine 1 bekommen.
Kontra:
leider hatte ich meiner meinung nach zu wenig zeit
Empfehlung:
Nein
Shakespeare in Love, ein Film, der wohl nicht ganz die Wahrheit berichtet, und dennoch an die Zeit von damals angepasst und einfach nur traaaummhaaaft ist (zumindest für uns Frauen, oder?). Romantik, Historisches, Humour und mehr. Er ist seit einiger Zeit mein Lieblingsfilm. Ich habe ihn schon sehr oft gesehen und durfte letztens ein kl. Referat über die Hauptpersonen halten, damit man überhaupt mal weiß, der da so alles mit mischt.
Die Hauptpersonen, erstmal als Zusammenfassung:
William Shakespeare (Joseph Fiennes).Dichter und Schauspieler in London.
Viola De Lesseps (Gwyneth Paltrow).Tochter des wohlhabenden Sir Robert De Lesseps.
Lord Robert of Wessex (Colin Firth).Adeliger aus Virginia.
Königin Elizabeth (Judi Dench).Königin von England zu der Zeit.
Die Admiral’s Men (Ben Affleck, ??, ?? …).Die feste Theatergruppe des Rose Theaters.
Weitere Personen: Die Chamberlain’s Men, Violas Amme, Mr. Tillney, „Der Apotheker“(?), Christopher Marlowe, Violas Eltern, ein kleiner Junge
Ich habe es auch ausführlicher und in Spiegelstriche "umgewandelt", weil ich finde, dass es dann leichter und vor allem schneller zu lesen ist:
William Shakespeare:
- gespielt von Joseph Fiennes
- Dichter + Schauspieler in London.
- Kann sich anfangs nicht entscheiden, für welches Theater er schreibt.
- Bei Admiral’s Men vom Rose Theater
- Knapp bei Kasse, will überwechseln
- Vertieft sich ins Schreiben, schreibt viel in kurzer Zeit
- Aber momentan Schreibblockade
- Hat Kinder + Frau in Verona, wurde verbannt [aus unbekannten Gründen], hat sie aber auch nie wirklich geliebt [war zu jung, voreilig]
- Hat mit recht vielen Frauen geschlafen und war anfangs in Rosalinde verliebt, die er dann aber mit jemand anderem erwischt
- Ist aber sehr gläubig und kommt als netter Kerl rüber, keine bösen Absichten
- Empfindet für Viola Liebe auf dem ersten Blick – 1. richtige Liebe!
- Ist genervt, dass alle von Marlowe schwärmen ODER ihm vorschreiben, was er schreiben soll -> noch nicht sooo berühmt.
Viola De Lesseps
- gespielt von Gwyneth Paltrow
- Tochter von Sir Robert De Lesseps, der viel Geld hat
- Vom Theater begeistert, geht gerne dorthin
- Auch von Shakespeare selbst
- Mag SEINE Werke am liebsten
- Würde gerne Schauspieler sein -> verkleidet sich
- Spricht als Thomas Kent bei Shakespeare vor
- Verliebt sich in ihn; zuvor unerfahren
- Wird später zur Hochzeit mit Lord Wessex gezwungen
- Weiß, wie sie sich zu verhalten hat [was man von ihr erwartet]
- Wirkt liebenswürdig, freudig, sympathisch.
Lord Wessex
- kommt aus Virginia und will dort auch wieder hin gehen
- soweit ich weiß aus dem Adel, aber ohne Vermögen
- will wohlhabende Frau heiraten, um wieder an Geld zu kommen
- hat vor, Vermögen in Tabakanbau zu stecken
- ihm gefällt Viola -> Gespräch & Vertrag mit Sir Robert
- hat natürlich etwas gegen die Treffen zwischen Viola und William
- tut im Film so eigentlich nichts Böses
- wirkt aber so
- er behandelt Viola wie seinen Besitz, schreibt ihr vor, was sie machen soll usw.
- er benimmt sich eigentlich vor allen sehr unfreundlich
- außer natürlich vor höhergestellten Personen
- aber das mit Heirat aufzwingen war ja normal damals
Königin Elizabeth
- damals die Königin von England
- hatte bekanntlicherweise ein hartes Leben
- mit 25 Jahren zur Königin gekrönt
- von Aussehen, Blick und Ton her wirkt sie streng
- scheint schwer beeindruckbar zu sein [kein Wunder bei ihrer Stellung]
- man sieht sie als Verbindungsperson zwischen Gott und dem Volk
- im Film wird allein durch das viele Verbeugen + ihre Kleidung + die Haltung der anderen deutlich, wie angesehen und gefürchtet sie war
- ist aber nette Person, da sie vieles, was die Theatergruppe sich leistet, durchgehen lässt [Viola als Julia im Curtain, Viola flieht von Hochzeit, Shakespeare als Anstandsdame in Greenwich] -> gelassen, locker, gütig
Die Admiral’s Men
- Ned wird gespielt von Ben Affleck, die anderen weiß ich nicht
- Theatergruppe der Rose, die von einer Tournee zurückkommen
- Besitzer des Rose Theaters heißt Henslowe [Geoffrey Rush]
- Sind bereit für Shakespeares neues Stück
- Ned ist sehr berühmt und beliebt und von daher auch recht eingebildet
- Das ändert sich mit der Zeit aber [spielt nicht Hauptrolle]
- Ich würde sagen: nicht arm und nicht reich, wenn dann mehr arm als reich
- Witzig und locker drauf
Chamberlain’s Men
- weiß nicht, von wem die gespielt werden
- Gruppe vom Curtain Theater – Besitzer: Richard Burbage
- wenn man sie mit den Admiral’s Men vergleicht, sind sie wohl etwas... verbissener
- man erfährt nicht so viel mehr über sie
- sie scheinen wohlhabender zu sein
- sie spielen eher in Höfen vor
- überreichen später den Admiral’s Men ihr Theater für das Stück
- um gemeinsam zu zeigen, dass Schauspieler aus dem einfachen Volk ebenfalls das Talent besitzen
Violas Amme
- kümmert sich viel um Viola
- verrät sie auch nicht bei Eltern [Besuch von Shakespeare; Thomas Kent]
- lügt für sie gegenüber Lord Wessex
- erinnert stark an die Amme von Julia in dem Stück, was auch im Film durch Parallelen deutlich gemacht wird
Mr. Tillney
- Oberbefehlshaber oder so
- Führt Befehle von Königin Elizabeth aus [angeblich]
- Kann Leute verhaften
- Verfügt darüber, ob und wann die Theater geschlossen werden sollen [Pest]
„Der Apotheker“
- ich weiß seinen Namen nicht mehr
- finanziert das Rose Theater
- spielt später den Apotheker, freut sich sehr darüber
- anfangs ist er eher brutal, später durch das Stück einfühlsam
Christopher Marlowe
- schon zu der Zeit beliebter Dichter
- schreibt eher Stücke für das Curtain
- scheint selbstsicher, ehrgeizig und ruhig zu sein
- behandelt William als Freund und hilft diesem mit Ideen für das Stück
Violas Eltern
- sehr kleine Rolle
- Vater spricht gut über Viola gegenüber Wessex
- Behandelt sie jedoch ebenfalls wie ein Stück Ware
- Schließt freudig Geschäft mit Wessex ab
- Von der Mutter erfährt man nur, dass sie auch positiv aufgeregt ist wegen der Hochzeit
- Aber bei der Geldübergabe weint sie nur
Ein kleiner Junge
- Sein Name im Film ist John Webster
- will erst mitmachen beim Rose Theater als Ethel [geht zum Vorsprechen]
- sie wollen ihn nicht, im Gegenteil: zeigen gr. Desinteresse
- er versucht es weiter
- sie schmeißen ihn raus
- wohl aus Rache verpfeift er, dass Thomas Kent eine Frau ist
- er hat Thomas und William beim Küssen zugesehen
- daraufhin schließt Mr. Tillney das Theater
Dann habe ich noch etwas zu den Parallelen vorgetragen:
Shakespeares Erlebnisse Romeo & Julia
Eule und Hahn Nachtigal und Lärche
Viola denkt, William ist tot (anderer) Romeo denkt, Julia ist tot (Schein)
Pastor: Pest auf beide Häuser (Theater) Mercutio: Pest auf beide Häuser (Familien)
Amme setzt sich für die Tochter ein Amme setzt sich für die Tochter ein
Verbannung aus Verona (willkommen) Verbannung aus Verona
1. Treffen auf einem Fest im Haus der Tochter 1. Treffen auf einem Fest im Haus der Tochter
Anfangs in Rosalind verliebt Anfangs in Rosalind verliebt
Balkonszene zwischen Viola und William Balkonszene zwischen Julia und Romeo
Treffen sich heimlich Treffen sich heimlich
Gegensatz: arm und reich Gegensatz: Montague und Capulet
Zur Hochzeit mit Lord Wessex gezwungen Zur Hochzeit mit Graf Paris gezwungen
Marlowe schlägt ihm vor: „Romeo ist Italiener, immerzu verliebt... doch dann trifft er Ethel, die Tochter seines Feindes. Sein Freund Mercutio wird im Kampf gegen Tybalt ermordet.“
1) Romeo und Ethel, die Piratentochter
2) Romeo und Rosalind
3) Romeo und Julia
Shakespeares Erlebnisse The Sea Contest (?)
Viola für das Theater als Junge verkleidet Viola vor dem Herzog als Junge verkleidet
Traum: Schiffbruch Schiffbruch passiert wohl tatsächlich
Viola schlägt vor: „Sie landet an einer weit entfernten Küste und wird zu dem Herzog Orsino gebracht. Aber da sie um ihre Tugend fürchtet, kommt sie zu ihm als Junge verkleidet.“Daraufhin William: „Und so kann sie ihm nicht sagen, dass sie ihn liebt.“ (drückt Stimmung aus)
Tja, das war nun die Vorstellung meines Referates. Meinung, Story usw. hat meine Freundin übernommen. Ich war echt froh, dass ich da mitmachen durfte!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-11 21:20:38 mit dem Titel Catullus
Catullus? Kennst du den? Nein? Das solltest du aber.
Naja, zum Glück habe ich ein Referat über ihn in Latein gehalten und kann dir somit etwas über diesen Dichter von damals erzählen, der mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen ist. *g*
Außerdem habe ich für dieses Referat eine 1 bekommen!
Catullus und Lesbia Referat
- vollständiger Name: Gaius Valerius Catullus
- lateinischer Lyriker, einer der bedeutesten Vertreter der altrömischen Versdichtung und Meister des lateinischen Epigramms (Inschriften/Aufschriften auf Gebäuden, Geschenken, Standbildern oder Garbmälern - pointierter, häufig witziger, in Versform verfasster Kurztext, oft spöttischen oder erotischen Inhalts)
- 30 Jahre alt geworden (84 v. Chr. in Verona geboren und 54 v. Chr. in Rom gestorben)
- Vermutlich ließ sich Catull um das Jahr 62 v. Chr. in Rom nieder, wo er als Mitglied einer Gruppe junger Schriftsteller eine moderne Form der Lyrik nach dem Vorbild hellenistischer Dichtung einzuführen suchte. Ideal dieser sogenannten neoterischen Dichter war der universal gebildete Autor, der poeta doctus. Insgesamt sind 120 Gedichte Catulls überliefert, die dem Geschichtsschreiber und Biographen Cornelius Nepos gewidmet sind.
- Zu Catulls bekanntesten Werken gehören seine Liebes- und Hassgedichte an eine von ihm Lesbia genannte Frau. Man vermutet, dass es sich bei der Angesprochenen um eine schöne, aber skrupellose Dame namens Clodia gehandelt hat, die sich dem jungen Dichter gegenüber als untreu erwies. Sicherlich aber wird mit der Namensnennung auf die griechische Dichterin Sappho von Lesbos angespielt, eine der herausragenden Dichterpersönlichkeiten der Antike, die sich Catull offenbar zum Maßstab nahm. Zwar ist Lesbia die zentrale Figur dieser Verse, doch spiegeln viele von ihnen auch Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbstmitleid des Dichters wider. Zwischen den Gedichten finden sich auch Epigramme, gegen Rivalen und Feinde gerichtete Spottverse, Anekdotisches sowie Lobgesänge auf Freundschaft und Geselligkeit – also von jedem etwas. Viele dieser Werke sind in elegischem Versmaß geschrieben; ein Teil ist in Hexametern abgefasst (das nur mal kurz zur Form).
- Clodia war verheiratet, ihr Mann hieß Metellus und die beiden lebten auch in Verona, so dass Catullus sie da kennenlernte, wobei es sogar umstritten ist, ob Catullus nicht etwa nur den Ehemann persönlich kennt.
- Nach der Enttäuschung über den Bruch mit Clodia begab sich Catull wohl um 57 v. Chr. auf eine längere Reise durch die römischen Provinzen in Kleinasien. Zu der berühmten Gedichtzeile „frater ave atque vale“ („Bruder, zum Gruße und Lebewohl“) inspirierte ihn ein Besuch am Grab des Bruders vor Troja. Nach seiner Rückkehr (um 56 v. Chr.) verfasste Catull sein längstes bekanntes Gedicht, ein gelehrtes Hochzeitsepo, in das er den Mythos um Ariadne (= in der griechischen Mythologie die Tochter von Minos, dem König von Kreta, und Pasiphaë, der Tochter des Sonnengottes Helios. - aber unwichtig!) mit einfließen ließ. Darüber hinaus trat er als Übersetzer von Gedichten des Kallimachos (um 305 bis etwa 240 v. Chr. - griechischer Dichter und Gelehrter) hervor. In späteren Jahren wandte er sich in politischen Schriften offen gegen Julius Caesar und dessen Verbündete. Catull starb jung: Er wurde wie gesagt kaum älter als 30 Jahre.
- In seinem poetischen Schaffen gelang es Catull, die Abhängigkeit von hellenistischen Traditionen immer wieder zugunsten einer eigenständischen lyrischen Ausdruckskraft formal zu überwinden. Sein Einfluss manifestiert sich nicht nur in den Liebesdichtungen späterer römischer Dichter wie Ovid (lebte einige Jahre nach Catullus, römischer Dichter, ließ sich von Catullus inspirieren) und Horaz (röm. Dichter, der viele Satiren und anderes schrieb und bereits vor und auch noch nach Catullus lebte), sondern auch in zahlreichen Odendichtungen der Renaissance (=feierliches, oftmals weihevoll-erhabenes, dabei immer aber auch distanziert formstrenges lyrisches Gedicht.).
- Zu Lesbia: Clodia und Lesbia haben wie eben erwähnt dasselbe metrische Maß.
- Claudia bzw. Clodia heiratete Quintus Metellus Celer, ihren Vetter. Als er 63 v. Chr. als Statthalter in dem diesseitigen Gallien (=Oberitalien) war, sorgte Claudias "skandalöses Verhalten", wie es oft genannt wird, zu Hause in Rom für einigen Gesprächsstoff, so dass auch andere Autoren von ihr sprachen. 59 starb Metellus, angeblich von seiner Frau vergiftet. In demselben Jahr noch wurde Marcus Caelius Rufus ihr Liebhaber, der sich aber 56 von ihr trennte. Dann hören die Nachrichten über sie auf.
- Zu ihrem Alter damals kann ich nichts sagen, zumal sie von Catullus in dessen Gedichten immer wirr durcheinander mal "puella" und dann mal "mulier" genannt wird.
- Es gab auch noch einige andere Dichter, die von ihr sprachen, wie etwa Cicero, der sie verteidigte und ihr in seinen Schriften Komplimente machte, wenn er z.B. sagte, sie wäre "kuhäugig", was ein ehrendes Adjektiv war, zumal Hera immer so beschrieben worden war. Werke von anderen Dichtern, die ich so gelesen habe, hatten sie dagegen aber alle als schlecht dargestellt. Als eigensinnig, hinterhältig und sie wäre keineswegs so, wie man es von einer Frau erwarten würde.
- Dann dazu, wie Catullus und Lesbia sich kennengelernt haben. Also, in einem Gedicht beschreibt er die erste Begegnung, indem er auf Deutsch übersetzt sagt: ("Jener Mann scheint mir den Göttern gleich zu sein, wenn er dir gegenübersitzt und deine süßen Worte hört" - und das geht dann auch noch zeilenlang so weiter. Er ist also völlig... ja... überwältigt. Dieses Ereignis muss dann vor 59 v. Chr. stattgefunden haben, dem Todesjahr des Metellus. Catullus war dann etwa 25 Jahre alt, Clodia wahrscheinlich älter; man schätzt bis zu 10 Jahre älter als er.
- Hierbei möchte ich auch mal zwei Gedichte herumgeben, die sogenannten Spatz-Gedichte. Die Spatz-Gedichte (Carmen 2 und 3) zeigen, dass Catullus sich bereits gar öfters in der privaten Umgebung Lesbias aufhielt, wenn er beschreibt, wie sie mit dem Spatzen umgeht, und dass sie ihre verweinten Augen nicht vor Catullus verbirgt. Und das hatte ihn wirklich mitgenommen. Außerdem finde ich die Gedichte deswegen am besten zum Herumgeben, weil es im ersten Gedicht von den beiden Hinweise darauf gibt, dass Catullus noch nicht ans Ziel seiner Wünsche gelangt ist und deswegen ja die ganze Zeit seine Unzufriedenheit und etliche Aufforderungen in vielen seiner Werke zum Ausdruck bringt.
(Carmen 2 und 3 herumgeben!!)
- In einem weiteren Gedicht wird dann noch erzählt, dass zu der Zeit, wo Lesbias Ehemann anwesend ist - anscheinend auf einer gesellschaftlichen Veranstaltung - die Lesbia sehr unfreundlich zu Catullus ist. Bekannt ist auch noch das Gedicht, was wir im Unterricht durchgenommen hatten, Carmen 5, dass durch den vielen Übermut, die maßlose Übertreibung und die Rücksichtslosigkeit anderen gegenüber so berühmt geworden ist, was ja gerade zu der damaligen Zeit eigentlich nicht so üblich war.
- In Carmen 77 berichtet Catullus von seinem Frust, da Rufus, der Freund, ihm angeblich die Geliebte Lesbia gestohlen hat, wobei es sich wohlmöglich um Clodias Liebhaber handelt. Er beschimpft in Carmen 68 den Rufus auch. In Carmen 8 ist er sehr verzweifelt, in Carmen 70 ist er schon sehr sarkastisch, und so wird es halt immer mal wieder erwähnt. Carmen 85 dann - der berühmte Zweizeiler, dessen Bezug auf Lesbia natürlich nicht belegbar ist. Das Gedicht passt allerdings in die Reihe der Geschehnisse hinein. Ich habe mir diese zwei Zeilen jetzt nicht herausgeschrieben, aber er berichtet da jedenfalls von den Schmerzen, die er hat, und dass er höllische Qualen (oder irgendwie so) erleidet. Schließlich noch Carmen 11, das ist eine boshafte Invektive auf Lesbia mit ungeheuren Übertreibungen, ganz im Stile seiner früheren Liebesschwüre an Lesbia.
- Falls die Gedichte an und über Lesbia alle zusammengehören, d.h. sich auf eine einzelne Person beziehen, und wenn weiterhin alle Gedichte, die "nur" von einer puella oder mulier sprechen, sich auf diese Lesbia beziehen, dann lässt sich daraus etwa folgender Ablauf schließen:
- 1) glühende Liebe aus der Ferne
- 2) starke, heftige beiderseitige Zuneigung und Liebe
- 3) Abkehr der "Lesbia" von Catull und Hinwendung zu einem anderen Mann
- 4) [möglicherweise: kurzfristige Aussöhnung]
- 5) endgültiges Aus
- Demnach wäre "Lesbias" Verhalten der Grund für das Ende der Beziehung. Die Dame aus den gehobenen Schichten Roms, die sich bekanntlich alle Freiheiten nahm, nahm sich auch die Freiheit, den Geliebten Catull "nach Gebrauch" wegzuwerfen. Freilich stützt sich diese Interpretation ausschliesslich auf Catulls Aussagen (und Aussagen anderer Männer über Clodia). Ob und wie Catull in irgendeiner Weise für das Scheitern verantwortlich ist, sagt er in keinem einzigen Wort von dem, was er schrieb.
Hier die zwei erwähnten Spatzengedichte von ihm:
Carmen 2 (lateinisch)
PASSER, deliciae meae puellae,
quicum ludere, quem in sinu tenere,
cui primum digitum dare appetenti
et acris solet incitare morsus,
cum desiderio meo nitenti
carum nescio quid lubet iocari
et solaciolum sui doloris,
credo ut tum grauis acquiescat ardor:
tecum ludere sicut ipsa possem
et tristis animi leuare curas!
carmen 2 (deutsch)
Du Spatz, Du Wonne meines Mädchens,
mit dem sie gewöhnlich spielt,
den sie an den Busen hält,
dem sie die Fingerspitze hinhält,
wenn er danach schnappt,
und den sie zu schnellen Bissen anspornt,
wenn es meiner Geliebten,
nach etwas Liebem verlangend,
gefällt, zu spielen,
Du kleiner Trost in ihrem Kummer -
Ich glaube, die heftige Empfindung legt sich dann:
Könnte ich doch mit dir spielen wie sie,
und die Sorgen eines traurigen Gemüts lindern.
Carmen 3 (lateinisch)LVGETE, o Veneres Cupidinesque, et quantum est hominum uenustiorum: passer mortuus est meae puellae, passer, deliciae meae puellae, quem plus illa oculis suis amabat. nam mellitus erat suamque norat ipsam tam bene quam puella matrem, nec sese a gremio illius mouebat, sed circumsiliens modo huc modo illuc ad solam dominam usque pipiabat. qui nunc it per iter tenebricosum illuc, unde negant redire quemquam. at uobis male sit, malae tenebrae Orci, quae omnia bella deuoratis: tam bellum mihi passerem abstulistis o factum male! o miselle passer! tua nunc opera meae puellae flendo turgiduli rubent ocelli.
Carmen 3 (deutsch)Trauert, o Ihr Liebesgötter, und was es an netten Menschen gibt! Der Spatz meines Mädchens ist tot, Du Spatz, Du Wonne meines Mädchens, den sie mehr als ihre eigenen Augen liebte: Denn er war allerliebst und kannte sie selbst so gut, wie ein Mädchen seine Mutter. Und er bewegte sich nicht von ihrem Schoß weg, sondern hüpfte herum und piepte bald von hier, bald von da zu seiner alleinigen Herrin hin. Dieser geht nun über den dunklen Weg dahin, woher die Götter niemanden zurückkehren lassen. Aber es soll Euch schlecht bekommen, Ihr schlechten Schatten der Unterwelt, die Ihr alles Schöne verschlingt: Ihr habt mir den so schönen Spatz weggenommen! O schlimme Tat! O unglücklicher Spatz! Durch deine Schuld sind nun die Augen meines Mädchens rot und geschwollen vom Weinen. weiterlesen schließen -
Ein paar Gedankengänge zu Entscheidungen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Gehen wir mal davon aus das es niemals eine richtige Entscheidung gäbe. Weil egal was wir tun, es verändert alles was noch kommt, und vielleicht auch negativ. Ein Beispiel – Wir kaufen etwas zu Essen, zahlen mit Geld, Geld das der, der uns das Essen verkauft hat wiederum nutzt um sich selbst etwas zu kaufen – sagen wir Zigaretten – nehmen wir an wir sind gegen Zigaretten. Das würde das Geld das wir im positiven Sinne genutzt haben um etwas zu kaufen zu einem Werkzeug etwas negativen machen. Hätten wir die Sache gestohlen, würde der Verkaufende sich von dem Geld keine Zigaretten kaufen, die ihn die Gesundheit kosten. Aber wir hätten gestohlen. Wir hätten den negativen Weg gewählt um etwas Positives zu erreichen. Doch wer sagt uns dass unser Geld für etwas Negatives ausgegeben worden wäre?
Also kommen wir zu dem Punkt das man niemals 100 % sicher sein kann das eine richtige Entscheidung auch die zukünftigen Entscheidungen des durch unsere Entscheidung Betroffenen im positiven beeinflusst.
Wir haben drei Möglichkeiten wenn wir vor einer Entscheidung stehen. Die richtige, die falsche und einen Kompromiss. Der Kompromiss bringt uns zwischen beides. Was wenn wir, nehmen wir das Beispiel von oben, unser Essen aus dem Laden stehlen, dafür aber eine Ware die wir selbst hergestellt oder von einer Quelle erhalten haben, von der wir wissen das unser Geld nicht negativ eingesetzt wird, in den Laden legen, um den Verlust der Essens durch etwas anderes Zusätzliches auszugleichen. Aber das ist einer dieser Kompromisse die wir nicht eingehen können oder wollen.
Eine Möglichkeit die ich nicht verschweigen will wäre noch die Enthaltung, einfach nichts zu kaufen wenn wir nicht wissen wofür das Geld verwendet wird. Doch auch hier ergibt sich wieder positives wie negatives da wir nicht wissen können wie das Geld verwendet wird.
Die Lösung ist es das Geschehen zu verändern und zu beeinflussen. Wir bieten dem Verkäufer etwas an das er kaufen wird weil es gerade da ist. Nicht weil er es braucht oder wusste das er es will – sondern weil er Geld hat und da etwas ist an das er leicht kommt. Das ist das Prinzip der Werbung. Gebt dem Konsumenten etwas an dass er mit seinem Geld leicht kommt, dass er will und dass ihr ihm lieber geben wollt als etwas anderes.
Gebt jemandem Geld, und sorgt dafür das etwas das ihn auch nur entfernt interessieren könnte penetrant in seinen Weg kommt. Das er nicht Außenrum kommt ohne es sich angesehen zu haben. In den meisten Fällen wird er sein Geld nutzen um diese Sache zu kaufen.
Wie oft hattest du schon Geld das du für etwas ausgeben wolltest – und dann hast du es doch für etwas anderes ausgegeben? Was wenn es nicht Zufall ist, sondern jemand ganz gezielt dafür sorgt das du diese andere Sache siehst und dich für sie entscheidest anstatt für die andere?
Und wer sagt dir dass diese Sache nicht besser ist als das was du eigentlich wolltest?
Wer weis schon was Richtig und was Falsch ist. Wir haben nur die Wahl dafür zu sorgen dass unsere Entscheidung eine positive Entscheidung des Gegenübers zum Ziel hat, denn eine Entscheidung unsererseits ohne unseren Eingriff auf das was sie zur Folge hat kann niemals 100 % Richtig sein. weiterlesen schließen -
Der Sinn des Lebens - dank der EU 'Einheitsware'?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Gedankenwelten der EU-Staaten: So weit voneinander entfernt?
Welche Gedanken schwirren Europäern heutzutage durch ihren Kopf?
Oder spezieller: An was denken die Bürger der Europäischen Union?
Wirklich treffend lässt sich das sicherlich nicht erraten, doch ist es wahrscheinlich, dass sich die Menschen, welche in den Ländern leben, die nun mit dem EURO zurechtkommen müssen, sich lange Zeit allesamt den Kopf über ihre neue Währung zerbrochen haben. Neben dieser Gemeinsamkeit werden die Gedanken in europäischen Schädeln auch ansonsten nicht beträchtlich divergieren.
Es mag sein, dass es hier und da Unterschiede gibt. Diese lassen sich meistens aber auf geographische und klimatische Umstände zurückführen. Spanier beispielsweise denken sicherlich mehr an das Meer als es beispielsweise Österreicher tun. Länder mit reichen Reben wie Frankreich lassen ihre Gedanken gerne um wohlschmeckenden Wein kreisen, während nordische EU-Staaten ihr geistiges Gut in Käse und Kraut investieren. In Deutschland macht man sich zudem ab und an Sorgen um aufreibende Fragestellungen wie:
Sind des Kanzlers Schläfenpartien dunkel getönt?
Die Sinnfrage: Sehnsucht nach Sinn oder Gier nach Unsinn?
Wie aber sieht es mit den wichtigen Fragen des Lebens aus?
Oder hat man diese im alltäglichen Trouble, der sich zusammensetzt aus latenter Kriegsangst, Missmut über herbe Politikfehler und privaten sowie beruflichen Problemen, schon längst vergessen?
Genauer gefragt: Wie sieht im vereinten Europa die Antwort auf die Sinnfrage aus?
Und hiermit ist keinesfalls das Infragestellen des Sinns von Steuererhöhungen, additionalen Öko- oder Rentenreformen und peinlichen Patriarchaten, welche die Weltpolitik dominieren gemeint, wenngleich auch bezüglich dieser Punkte des öfteren Anlass zum Nachdenken bestünde.
Doch im Ernst: Was ist der Sinn des Lebens?
Und: Sehnen sich die Europäer der Erkenntnis dessen entgegen, beziehungsweise haben sie ihn schon herausgefunden?
Ein sinnvoller Einwurf ist hier, dass man nicht pauschal von "DEM Sinn des Lebens" sprechen kann. Manch einer wird meinen möchten, dass der Mensch als Individuum nur für sich selbst einen Sinn, einen auf sich zugeschnittenen Grund seines Daseins, finden kann. Ein anderer wiederum möchte behaupten, dass es durchaus beides gibt: einen generellen Sinn des Lebens und einen speziellen, auf das Individuum selbst ausgerichteten, Existenzgrund.
Doch egal, ob man nun den einen oder anderen, oder auch vielleicht auch beide vereint in einem, suchen will - man wird recht schnell verbittert feststellen, dass der menschliche Geist viel zu rasch an seine Grenzen stößt und man eher verrückt werden als den Sinn finden könnte.
Warum sollte es in Europa beziehungsweise in der EU Unterschiede bezüglich dieser schwierigen Frage geben?
Menschen sind beschränkte Wesen, ob sie nun näher am Meer leben oder sie Unmengen von Wald besitzen.
Glücklich sind die wenigen Speziellen, welche sich schon in jungen Jahren zu etwas auserkoren fühlen und genau wissen, das diese Berufung ihr spezieller Lebenssinn, ihre Aufgabe, ist. Es gibt viele Musiker, Poeten und Akteure, denen es so ergeht, doch diese entstammen mit Sicherheit keinem bestimmten Staat, sondern leben in raren Mengen über die gesamte Welt verteilt.
Aber auch sie können sich so gut wie nie die eine absolute Sinnfrage erklären, die da immer noch lautet:
Wieso existiert der Mensch?
Dieser Mensch nämlich wandelt mehr oder minder fröhlich durch den meist monotonen Alltag und lässt sich oftmals so sehr von seiner Arbeit mitreissen, dass er selten über Existenzfragen nachdenkt. Und diesbezüglich gibt es kaum territoriale Unterschiede. Sicherlich mag der ein oder andere sich intelligent vorkommende Zeitgenosse nun schreien:
Die im Süden machen oft Siestas!
Hierauf kann man nur antworten: Wenn die Leute schlafen, können sie schließlich auch nicht über den Sinn des Lebens nachdenken!
Die Europäer sind sich also recht ähnlich in ihrem Denken und Gehabe, selbst wenn kleine Feinheiten unterschiedlich sein mögen.
Doch wieso wissen die einzelnen Länder trotz aller Ähnlichkeiten so wenig voneinander?
Stets kommen waghalsige Weisheiten wie eben die des Siesta- Klischees auf.
Doch was lässt die Menschen im Alltag sonst noch an das vereinte Europa und ihren Platz darin denken?
Selbst der EURO, der das Symbol der semieuropäischen Währungsunion ist, lässt nur in wenigen Menschen Gedanken an Europa oder die EU aufkommen. Ganz im Gegenteil: Nicht wenige Skeptiker befürchteten noch kurz nach der EURO-Einführung einen schnellen Währungskollaps. Zwar ist dieser noch nicht eingetreten, aber was noch nicht ist, kann bekanntlich noch werden - so denken zumindest nicht Wenige. Nicht dass so etwas den EURO-Staaten zu wünschen wäre, doch würden sie ihr Augenmerk dann sicherlich mehr auf ihre geographischen Nachbarn lenken, wenngleich dies dann wegen der finanziellen Misere wohl mit böser Miene vonstatten ginge.
Momentan ist von spürt der Normalbürger von einem vereinten Europa noch nichts.
Zwar liest man in den Nachrichten oft von politischen Aktionen der EU, doch was bedeuten solche schon für den einzelnen Bürger?
Nichts Fassbares - wie alles Politische.
Sicherlich: In den Schulen werden beispielsweise in deutschsprachigen Ländern mindestens zwei Fremdsprachen fleissig gepaukt. Englisch ist Pflicht, Französisch und Spanisch sind sowieso fast obligatorisch, und Holländisch und Polnisch würde man auch noch gern von den heranwachsenden "Kids" beherrscht sehen. Doch trotz aller Chancen, die ein solider Fremdsprachenfundus mit sich bringt, nähert die Präparation mit europakonformen Sprachen keineswegs an die umliegenden Staaten und ihre Kulturen an.
Zwar können Urlauber gezielt ihre Speisewünsche vortragen und bekommen in mehr als der Hälfte der Fälle auch das Richtige serviert, aber kulturell weiss kein Mensch auch nur einen Deut mehr über seine europäischen Nachbarn. Ein Schulfach "Europäische Kultur" gibt es jedoch weder in deutschen noch in anderen Schulen innerhalb der EU, und so müssen sich Interessierte auf eigene Faust auf die Suche nach weiterbildenden Informationen machen.
Wenn man sich also nicht einmal für seine Nachbarn auf der Landkarte interessiert, wie soll man dann mentalen Nährboden für reflexionsträchtige Themen wie die Sinnfrage mitbringen?
Es ist so: Die Arbeit beherrscht das Leben der Menschen. Und wenn sie es nicht gerade tut, dann kommen ein paar mächtige Hobbys zum Zuge, die den Menschen komplett für sich einnehmen.
Man führe sich nur den Alltag innerhalb einer Großstadt vor Augen: Fast alle Menschen, bis auf wenige Gestalten, die es sich am Straßenrand zwischen ein paar Zeitungen bequem gemacht haben oder jene Glücklichen, die schon in relativ jungen Jahren für den Rest ihres Lebens finanziell ausgesorgt haben, rasen geschäftig durch die Straßen. Immer in Eile fliegen sie förmlich über die Bürgersteige und verkriechen sich fast vor Scham, wenn sie nur ein paar Minuten zu spät an ihrem Arbeitsplatz erscheinen. Auch den Arbeitslosen ergeht es nicht viel anders. Sie, sind sie nicht gerade lustlose Langschläfer, wandern von Behörde zu Behörde und von Firma zu Firma, mit der Hoffnung, bald endlich wieder eine Anstellung zu finden.
Unterschiede gibt es diesbezüglich im vereinten Europa sicherlich kaum, in der gesamten Welt wahrscheinlich nur wenige.
Trotz aller Ähnlichkeiten bezüglich der Lebensweisen innerhalb Europa sieht man als deutscher Kleinstadtbewohner nicht gerade intelligent aus, wenn einem im Urlaub folgendes widerfährt:
Die erste Überraschung ist die, dass der Hotel - Fahrstuhl in supermoderner Manier nur noch mit Chipkarte funktioniert. Die zweite, viel aufregende und unerwartetere ist allerdings die, dass ein Herr mittleren Alters sich plötzlich dazu anschickt, die Funktionsweise des Fahrstuhls zu erklären. Schlimm nur, dass man als deutscher, kulturell wenig erfahrener, Kleinstädter in jenem Moment kaum nachdenken und erst recht nicht reagieren kann. "Drop in and press down!" lautete die nette Instruktion des englischen Gentlemans, der seinen Blick auf die Chipkarte wandern ließ.
Solche Begegnungen sind in Großstädten keine Seltenheit. Die Kulturen begegnen sich, laufen geradezu aneinander vorbei, treffen aber niemals wirklich zusammen.
Schon möglich, dass man beispielsweise in einem Szenelokal zu später Stunde zufälligerweise auf den ein oder anderen EU- Nachbarn trifft. Aber ein solches Zusammentreffen in vernebelter Kneipenatmosphäre kann wohl kaum als kulturell wertvoll gelten, da man sich nicht über die Kulturgüter der Staaten, sondern über Musik und Sehenswürdigkeiten der Stadt austauscht sowie versucht einander kennenzulernen.
Aber eins ist bei Engländern, Franzosen, Spaniern, Holländern, Deutschen und allen anderen EU-Einwohnern gleich.
Man führe sich wiederum das Bild des Szenelokals vor Augen. Hier tummelt sich fast immer eine tanzwütige Meute. Auf der Tanzfläche wackeln von sich eingenommene Szenegänger ihre wohlgeformten Körper hin und her. Was aber, wenn jemand erscheint, der nicht den Maßen und Richtlinien der Trendgesellschaft entspricht? Ein männlicher Twen, Brillen- und Scheitelträger, der rein äusserlich nur ein Schatten - Dasein vorzuweisen hat, kommt sehr wahrscheinlich gar nicht erst in ein "hippes" Lokal hinein. Genauso wie eine übergewichtige Frau Mitte 20 mit Akne ernste Probleme hätte, in eine angesagte Diskothek Eintritt zu finden.
Und hiermit ist man bei den Wertvorstellungen der Menschen von heute angelangt: Die beiden Beispieltypen könnten wunderbaren Humor und glänzenden Intellekt besitzen. Doch kein Mensch würde davon erfahren, weil man von vornherein nicht viel mit ihnen zu schaffen haben wollte.
Im Grunde reicht es den ganz großen Szenegängern, die sich für besonders "in" und "trendy" halten, dass sie diese uninteressanten, in ihren Augen sicherlich auch unästhetischen Menschen, überhaupt über die Einkaufsmeile flanieren sehen müssen.
Die Pseudomacht des guten Aussehens ist demnach nicht zu bestreiten. Sicherlich wäre diese stupide Oberflächlichkeit gerade noch zu ertragen, wenngleich sie arg ungerecht ist, doch gesellt sich immer mehr ein anderer Aspekt hinzu: Intoleranz!
Denn ist es nicht schon intolerant, dass ein Türsteher nur Leute mit in seinen Augen adäquaten Äusseren auspickt und lediglich diesen Menschen Eintritt in eine Diskothek gewährt? Eine neue Art der Selektion?
Und ist es nicht noch verwerflicher, dass Leute, die meinen, durch ihr attraktives Erscheinungsbild das Recht zum Demütigen sowie die Macht zum Herrschen gepachtet zu haben, immer wieder verachtende Blicke auf Menschen mit weniger schönen Gesichtszügen oder Körperformen werfen und diese verbal oder in besonders abscheulichen Fällen sogar körperlich attackieren?
Wenn so etwas passiert - und es geschieht häufig genug - schaut die Umwelt in den meisten Fällen nur feige in eine andere Richtung. Genauso wie sonst aufgrund von Feigheit und Bequemlichkeit weggesehen wird, wenn es der grünen Umwelt an den Kragen geht.
Mut, Heldentum, vielleicht sogar Menschlichkeit, sind heutzutage nicht einfach zu finden.
Und um der ganzen Oberflächlichkeit und dem beschränkten Denken die Krone aufzusetzen, denken immer mehr Menschen, sei es in Deutschland, sei es in der gesamten EU, sei es in der ganzen industrialisierten Welt, sie müssten sich prunkvolle Statussymbole anschaffen. Für ein funkelnden Ferrari gibt mancher Wohlhabende jährlich mehr Geld aus als für die komplette Rundumversorgung seiner fünfköpfigen Familie.
Doch auch im gewöhnlichen Bürgertum prescht die Gier nach Prestige immer mehr hervor.
Kinder in Schulen übertrumpfen sich gegenseitig mit stets teurer werdenden Mode-Marken. Zu Hause stellt man sich nur die besten HiFi-Geräte in den Wohnzimmerschrank, und der Computer im Arbeitszimmer muss einer der schnellsten sein. Man will schließlich nicht hinterherhängen oder gar der letzte sein. Ehemalige Modeerscheinungen wie das Internet bürgern sich langsam aber sicher ein und werden zur Institution. Man kommuniziert nicht mehr von Gesicht zu Gesicht, was man durch Telefon- und Fax-Technik sowieso schon lange nicht mehr getan hat, sondern nur noch per E-Mail respektive im "Livechat".
Wie gesagt: Man erfreut sich am Glanz seiner teuer erstandenen Statussymbole oder an den neuesten und schnellsten Technologien nur dann, wenn man gerade nicht arbeitet - während des Feierabends.
Im Urlaub, der recht rar ist, hat man andere Pläne, möchte weit hinausfahren, am besten gleich einmal um die halbe Welt fliegen, um richtig auszuspannen. Mit Kräften und Lebensmut aufgetankt, kehrt man wieder heim, wirft sich erneut in die Arbeit und erquickt sich nach dem Arbeitsausgang an den erwähnten Konsumgütern. Für Familie, Frau und Frömmigkeit bleibt so natürlich kaum noch Zeit.
Auch die, welche sich keine Reise leisten können, müssen ihre Kräfte in Urlaubsphasen effizient sammeln, denn auch bei ihnen heisst es: Everything must go! - um es einigermaßen EU- wenn nicht gar weltkonform auszudrücken.
Sehr selten sind bei diesem Prozess fortschreitender Säkularisierung diejenigen Menschen, die sich täglich für ein paar Minuten ruhig in eine Ecke setzen und sich Gedanken über ihr Sein machen. Eigentlich kann man solche Menschen nur noch in Pfarrhäusern und Klostern vorfinden. Und selbst die Priester und Pastöre sind in der heutigen Zeit schon derart stark verweltlicht, dass sie protzige Autos hin- und herkutschieren und des öfteren im Internet einen Plausch angehen.
Muss man also Mönch oder Nonne sein, um die Zeit und Ruhe aufzubringen, sich über sein Leben und dessen Sinn tiefgehende Gedanken zu machen?
Sicherlich nicht. Im Grunde sollte jeder Mensch, sobald er von Staaten und Regionen erfährt, in denen stets latente Kriegsgefahr besteht und aus Angst vor Terror und dessen Auswirkungen automatisch auf den Gedanken der Sinnfrage kommen.
Denn: Kriege sind nicht nur ein weit entferntes Schreckgespenst, sondern können schnell den Tod Vieler bedeuten. Und schnell kann man selbst zu den Opfern zählen. Egal wie oft man Reflexionen über eine sinnvolle Gestaltung des Lebens aus dem Fokus seines Lebens verliert.
Egal wie sehr man zur Oberflächlichkeit neigt.
Doch die Szenen, die tagtäglich durch die vielfältige Medienlandschaft auf den Menschen zustürzen, sollten ihn zumindest dann, in den wenigen Minuten gedanklich vom Zwang zur Attraktivitätskonformität sowie vom Konsumdrang abbringen und ihm ernste und wichtigere Gedankenschübe einhauchen.
Denn obwohl der Mensch von heute in seiner Oberflächlichkeit und Intoleranz bis zum Scheitelansatz versinkt, darf es ihn nicht kaltlassen, wenn er auf der Mattscheibe seines technologisch erstklassigen Fernsehgerätes sieht, wie beispielsweise in Israel tote Menschenkörper inmitten von Ruinen liegen und innerhalb von Gotteshäusern gefeuert wird.
Die Toten dort können nicht mehr zu einem sinnerfüllten Leben finden. Ihre Zeit ist abgelaufen. Vielleicht hatten sie ihren Sinn gefunden. Möglicherweise starben sie für die Verteidigung ihrer Werte und verlassen somit, so unverständlich es für manche Menschen erscheinen mag, mit der Erfüllung ihres Lebenssinnes den rauen Alltag.
Menschen! BeSINNt euch!
Selbst wenn die Sehnsüchte der Menschen primär nicht auf die Enthüllung des Lebenssinns ausgerichtet sind, müssen sie ab und an überlegen, ob sie nicht einen Teil des morbiden Materialismus von sich streifen sollten. Das gilt für die Bewohner einzelner EU-Staaten genauso wie für das gesamte vereinte und unvereinte Europa sowie für die ganze sich im Rausch des Konsums und schwelenden Ästhetikwahns befindende Welt. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 03.04.2008, 13:40 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
lg rettchen
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Wirtschaftsboom und Kultur in Nippon
Pro:
*?*
Kontra:
*?*
Empfehlung:
Nein
VU - Referat
Wirtschaftsboom und Kultur in Nippon
Index:
Vorwort
Wirtschaftsboom und Kultur in Nippon
1. Die geschichtlichen Wurzeln des Wirtschaftswachstums
2. Nippons Aufschwung und westliche Kultur
3. Japanischer Ehrgeiz und das Verlangen nach mehr
4. Die Erhaltung der Tradition
5. Negative Auswirkungen des Samuraigeistes
6. Nippons unfreiwillige Eingliederung in den Westen
7. Nippon das Stehaufmännchen
Literaturverzeichnis
Vorwort
In diesem Referat möchte ich die Faktoren die Japan temporär zum Boom führten und ihre Verknüpfung mit der Kultur des Landes erläutern.
Wirtschaftsboom und Kultur in Nippon
1. Die geschichtlichen Wurzeln des Wirtschaftswachstums
Die Wurzeln dieses Booms liegen schon ca. 250 Jahre zurück. Denn auf Druck der europäischen Mächte und besonders der USA musste Japan zum ersten mal seit über 200 Jahren Isolation, niemand durfte hinein oder gar heraus, die Grenzen für den Warenhandel mit den Besuchern aus der Ferne öffnen.
Doch wie sollte das technisch der restlichen Welt unterlegene Land dieser Herausforderung begegnen?
Japan, oder Nippon wie die Einheimischen es nennen war eigentlich ein Staat, der sich nur auf Armee stützte, insbesondere auf die Samurai, welche das Land zusammen hielten. Doch gerade diese Elite-Krieger waren ein wichtiger Faktor für den Aufstieg Japans zu einer Industrienation.
Die Ex-Samurai spalteten sich nun in zwei Lager, die einen konnten nicht von der Vergangenheit loslassen und gingen einem ungewissen Lebensende entgegen, die anderen nutzten ihre antrainierten Tugenden aus den Samurai-Schulen, indem sie ihre Abfindung in Handel, Handwerk und Industrie investierten. Sie arbeiteten über 12 Stunden am Tag und ohne Urlaub und kanalisierten ihre ganze kriegerische Aggression in ihr Geschäft.
Man schloß sich zu größeren Unternehmen zusammen und überall in den Führungsetagen arbeiteten jetzt Angehörige der alten Oberschicht (diese wurde fast ausschließlich von den Samurai gestellt), diese sorgten auch dafür, dass der Geist des Bushido, also der Geist der Samurai, auch in den neuen Berufen fortlebte. Die Eigenschaften die diesen Geist ausmachen sind: Treue zum Betrieb, Pflichtbewusstsein, Sorgfalt, Ehrerbietung gegenüber dem Vorgesetzten, selbstverständliche Unterordnung, Disziplin und Bedürfnislosigkeit, diese Eigenschaften wurden nach und nach auch von den Mitarbeitern und Untergebenen, die nicht der Samurai-Kaste angehörten, übernommen.
Noch heute zählen diese Eigenschaften zu denen, die den Japanern zugesagt werden.
2. Nippons Aufschwung und westliche Kultur
Doch zum Aufbau des Landes benötigte Japan mehr als Arbeiter, die bereit sind zu schuften, man benötigte auch Fachleute mit dem nötigen Wissen.
Um diese Fachleute zu importieren brachte das Amt, welches man als das auswärtige Amt bezeichnen könnte, ein Drittel seiner Gelder auf.
Jedoch nach nur einem Jahrzehnt hatten die tüchtigen Japaner fast alles gelernt, was sie brauchten.
Doch die westlichen Einwanderer brachten nicht nur technologisches Wissen mit, sondern auch kulturelle Aspekte aus ihrer Heimat.
So kam es dann wohl auch dazu, dass Japan, als es global gesehen mit dem Rücken zur Wand stand und Reformen bedurfte eine einzigartige Regierungsform zwischen Kapitalismus und Sozialismus annahm.
Japan wurde so umgebaut, dass es praktisch ein einziger, riesiger Konzern war. Von Wirtschaftsexperten Japan AG genannt.
Dieser Konzern übernahm gerne Ideen und Konzepte der Konkurrenz, wenn es sich als nötig herrausstellte, so wurde das Militärwesen fast 1:1 von Preussen übernommen, die Technik holte man sich bei Bedarf in England oder den USA.
3. Japanischer Ehrgeiz und das Verlangen nach mehr
Doch der ebenfalls von den Samurai kommend zu scheinende Ehrgeiz lässt die ebenfalls wichtige Bescheidenheit in diesem Bezug ein Schattendasein fristen.
Die Japaner gaben sich nicht mehr damit zufrieden eine Industrienation unter vielen zu sein, sie wollten eine der Führenden oder gar die Führende sein.
Um dieses Ziel zu erreichen gingen die Bürokraten mit einer wahren Flut von Mitteln vor.
Durch das Zahlen von Schmiergeldern wurde sichergestellt, dass die Regierung das freie Walten der Großkonzerne nicht behindert.
Ebenfalls konnte so für hohe Importzölle für Fertigwaren, jedoch geringe für Rohstoffe gesorgt werden. Dies war besonders wichtig, weil Japan so gut wie keine Rohstoffe (mehr) besaß.
Um die anderen bereits etablierten Exporteure von Konsumgütern zu verdrängen dachte man sich eine spezielle Methode aus, die man seit dieser Zeit als Dumping bezeichnet.
Japan spezialisierte seine Industrie hauptsächlich auf Produkte, die billig herzustellen sind, diese wurden im Innland überteuert angeboten, jedoch im Ausland zu konkurrenzvernichtenden Preisen in Massen auf den Markt geworfen.
!Hier könnte man jetzt erwähnen, dass dieses Vehalten in Verkettung mit anderen Erscheinungen zur heutigen Japankrise führte, dies ist aber nicht Thema dieses Referates!
Um dabei die Produkte auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten wurden zum einen Milliardensummen für die Forschung bereitgestellt, sowie zusätzlich Arbeiter ins Ausland geschickt, die bestimmte Kenntnisse erwerben und diese dann ins Land zurückbringen sollten.
4. Die Erhaltung der Tradition
Die Japaner versuchten von Anfang an ihre mittelalterliche Dorftradition mit der modernen Marktwirtschaft zu vereinen.
Dies gelang ihnen, als sie die Firma zum Mittelpunkt des Lebens eines Arbeiters machten.
Die Firma stellte die Wohnung, sie vermittelte den Ehepartner, sie zahlte die Rente. - Wieland Wagner
In der Regel bleibt der japanische Arbeiter seiner Firma ein Leben lang treu.
Er wird dem Alter entsprechend befördert und Probleme eines Angestellten werden innerhalb der Firma familiär gelöst, zumindest wird dies versucht.
Nun entsprach die Firma also der konfuzianischen Familie als Keimzelle der Gesellschaft.
5. Negative Auswirkungen des Samuraigeistes
Da der Japaner mit allen Mitteln versucht seiner Aufgabe gerecht zu werden steht er schon von jungen Jahren an unter starkem Druck.
Er wird durch das härteste Bildungswesen der Welt hindurchgepresst, um nach Vollendung seiner Ausbildung von einem Konzern aufgenommen zu werden und ehrenvoll der Gesellschaft zu dienen.
Doch wenn er die Gefahr sieht, dass er dem Druck nicht mehr stand hält und die Ehre seiner Familie mit einer Niederlage zu beflecken droht, zieht er es vor feierlich Selbstmord zu begehen.
Dies wird zwar glücklicherweise nicht mehr, wie zur Zeit der Krieger, durch aufschlitzen des Bauches gemacht, aber ist trotzdem erschreckend.
Japan steht in puncto Selbstmordstatistik bei Jugendlichen vor allen anderen Industriemächten.
6. Nippons unfreiwillige Eingliederung in den Westen
Nun wo Japan in einer gravierenden Wirtschaftskrise steckt, muss es sich, so schwer es fällt mit der westlichen Welt verflechten um das marode Finanzsystem zu sanieren.
Natürlich ist es schwer für eine Nation mitanzusehen wie der zweitgrößte Automobilkonzern zu über einem drittel an Renault verkauft wird. Doch das drohende Aus des Unternehmens machte dies unbedingt nötig.
Es wird wohl noch eine lange Zeit vergehen bis solche Transaktionen nicht mehr den Nationalstolz so tief verletzten, dass ganze Kabinette abgesetzt werden um die Bevölkerung zu besänftigen, wenn diese nach Bestrafung schreit.
7. Nippon das Stehaufmännchen
Doch bisher schien es so, dass Japan nach jeder schwereren Krise stärker wieder auferstand.
Dazu ist der durchschnittliche Japaner zu stolz und ehrgeizig. Und die Japaner scheinen eine unersättliche Energiequelle innezuhaben, so dass sie wohl schneller wieder konkurenzfähig sein werden, wie allgemein anenommen wird.
Keineswegs wird die ganze Japan AG sich einem ähnlich demütigenden Schicksal wie Yamaichi fügen: Der bankrotte Broker verkaufte sein Filialnetz an die amerikanische Konkurrenz - samt Personal." - Wieland Wagner
Literaturverzeichnis
Gedruckte Literatur:
Burstein, Daniel:
Good Bye Nippon - Das Ende der Japanischen Vorherrschaft. München: Heyne 1993
Tarnowski, Wolfgang:
WAS IST WAS BD. 94 - Samurai - Ritter des Fernen Ostens. Nürnberg: Tessloff 1992
Internet:
Interview mit Stefan Knirsch: Krieger der Ökonomie - Landgraf, Anton:
www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_98/28/05a.htm, Stand 07.07.1998
100 Jahre Kapitalismus: Modell Japan? - Wagner, Wieland:
www.spiegel.de/spiegel/0,1518,30914,00.html, Stand 12.07.1999
Dank an
An Herrn Wahn für den in dieser Hinsicht (damit ist diese Referat gemeint) hilfreichen Erdkundeunterricht! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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IggyMetal, 15.08.2002, 11:28 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein sehr informativer und gut geschriebener Bericht. Wenn du noch mehr über die japanische Mentalität wissen möchtest und das Geheimnis ihres Erfolges, schau doch mal im Internet oder in der Bücherei, ob du etwas über das "Kai
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aldobar, 23.05.2002, 23:52 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wirklich interessanter Bericht - vor allem für Jemanden, der, wie ich, mal 4 Semester Japanologie studiert hat. aldobar
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