Regensburg Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Ratisbona - meine geliebte Heimatstadt

  

  06.04.2005, 19:48 Uhr von
  SoulinSadness
  

  4

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  Pro:

  Schönste Altstadt Deutschlands

  Kontra:

  wenig

  Empfehlung:

  Ja

  Viele kennen es - das Bild vom Regensburger Dom und der Steinernen Brücke in einer wunderbaren Perspektive. Seit nun mehr fast 25 Jahren bin ich gebürtiger Regensburger. Und selbst als Einheimischer kann man sich der Magie der zwei Türme (Dom) nur schwer entziehen. Regensburg ist das mittelalteriche Wunderbayerns und bei Bayerns Wirtschaftsmetropolen Platz drei hinter München und Nürnberg.
  
  Regensburg ist auf jeder Karte leicht zu finden - Es liegt am nördlichsten Punkt der Donau, dort wo Donau und Regen ineinander fließen.
  
  ==== ganz kurz zur Geschichte ====
  
  Regensburg ist 2500 Jahre alt! Wurde im fünften Jahrhundert vor Christus als Keltensiedlung "Ratisbona" gegründet. Ein paar Jahrhunderte später kamen die Römer als die Keltenära vorbei sein sollte und errichteten die "Festung am Regen" (lat. Castra Regina). Die Römer und später die Bajuwaren die später das Kaisereich weiterführten fühlten sich hier wohl sichtlich wohl. Denn Regensburg war ab dem 16. Jahrhundert fast zweihundert Jahrelang nicht nur freie Reichstadt sondern auch Sitz des "Immerwährendes Reichstags des deutschen Kaisereiches". Im 18. Jahrhundert wars mit all der Freude vorbei. Die Bayern belagerten das Reichstädtchen und so wurde Regensburg in das Bayerische Königreich eingemeindet.
  
  Regensburg ist Kreisstadt und Hauptstadt der Oberpfalz. Weil wir "erst" seit einigen hundert Jahren bayerisch sind haben manche Ur-Regensburger einen besonderen Dialekt, der sich in einigen Fasetten vom oberpfälzischen und dem nahen Niederbayern unterschiedet.
  
  Ewige Geschichtszeugen sind Bauwerke wie der Regensburger Dom, die Steinerne Brücke, zwei Romanische und ein gotisches Stadttor, überall einige Überbleibsel der Römischen Stadtmauern, einige Stadtplätze, die da schon ewig zu stehen scheinen und und und... aber dazu später mehr.
  
  
  ==== Ereichbarkeit und Mobilität =====
  
  Hinkommen könnt ihr ganz leicht. Die A93 und die A3 fahren wunderbar an uns vorbei. Sich in Regensburg selbst zu verfahren ist nicht weiter tragisch. Es ist alles ausgeschildert. NUR: In die Altstadt selber könnt ihr nicht mit dem Auto, da is alles großräumig zu, aber auch die Parkhäuser sind zahlreich ausgewiesen.
  
  Weiter gehts mit einem Altstadtbus, mit dem ihr nix verkehrt machen könnt. Am Besten ihr fahrt erstmal zum "Alten Rathaus", dort befindet sich das Fremdenverkehrsamt und auch schon die erste interessante Haltestelle
  
  
  ===== Sehenswürdigkeiten ======
  
  +++ Das alte Rathaus +++
  Ehemals Sitz des Immerwährenden Reichstages. Führungen sind mehrmals täglich und kosten nur ein Paar Euro. Sie führt durch alte und neue Räume des Rathauses, verbunden mit der politischen Geschichte von Ratisbona (übersichtlich und nicht langweilig!) und endet in der hauseigenen Folterkammer.
  
  +++ Die Altstadttour+++ (geht auch allein)
  Gibts für Gruppen. Sie führt durch die Spuren der Römer bis zu gotischen Bauwerken. Besonders schön sind die Stadttore, der Dom (düster!) und die Steinerne Brücke. Wenn ihr auf Zahlen und Schwafel verzichten wollte seht euch ruhig alleine um - mich haben diese Touren nämlich immer genervt.
  
  +++ Der Regensburger Dom +++
  Ein Riesengebilde mitten in der Altstadt. Der Baustil ist gothisch - d.h. Hoch, Spitz, dunkel! Zahlreiche Wasserspeier und farbige Fenster... Drinnen ist es etwas düster. Ihr könnt ihn jederzeit besichtigen, wenn grade kein Gottesdienst ist! Schauts euch einfach mal an!
  
  +++ Nachtleben +++
  Regensburg hat als Unistadt eine der größen Kneipendichten Deutschlands. Wer allerdings am Wochenende eine Rockdisco sucht hat einfach verloren.. da müssten die Oberpfälzer leider noch dazu lernen...
  
  
  ====== Tipps in der Umgebung =====
  Der Bereich um Kelheim - das ist der nächste Landkreis Richtung Süden ist einen Abstecher wert! Hier gibts Schifftouren um den "Donaudurchbruch", die Befreiungshalle, sehr schön auszusehen, und vor allem - den Weltenburger Biergarten. Ja, nennt mich einen Klischeebayern, aber meiner meinung nach bekommt ihr hier das beste Bier der Welt!!!
  
  Und auch die Befreiungshalle - ein paar Kilometer gehn Westen. Auch wenn ihr euch die paar Euro Eintritt spart und nicht die "schönen" und "aufregenden" (Ironie..) Büsten der Namensgeber Regensburger Straßen zu sehen ist dies hier ein schönes Fleckchen Erde um sich zu sonnen und um zuzusehen wie sich der himmlische Feuerball des Abends schlafen legt.
  
  
  ===== Nachschlag: Eine Regensburger Sage =====
  
  Es dreht sich alles um die beiden typische Bauwerke Dom und Steinerne Brücke.
  
  Der Brückenbau- und der Dombaumeister schlossen eine Wette ab, wer es denn schaffe sein Werk zuerst zu vollenden - jeder wettete sein ganzes Vermögen.
  Der Brückenbaumeister holte sich darauf hin den Segen des Bischofs und die Arbeit ging schnell voran. Der Brückenbauer hatte nun schon Angst um seine Existenz und lies sich auf einen Pakt mit dem Teufel sein, dem er die ersten drei Seelen versprach, die seine Brücke überschreiten sollten. Darauf hin stand der Dombauplatz in Flammen und die Brücke ward fertig! Der Dombaumeister stürzte sich mit einem Eimer auf dem Kopf vom Halbfertigen Dom... Der Brückenbaumeister brauchte nun schnell eine Idee... denn die ersten drei, die seine Brücke betreten sollten waren der Bürgermeister und zwei Stadträte... doch bei der Einweihung lies er einfach einen Hund und zwei Hühner voranlaufen und der Teufel durfte wütend abziehen.
  
  In Anlehnung an diese Sage gibt es am Dom einen Wasserspeier - einen einzigen menschlichen Wasserspeier - mit einem Eimer in der Hand. Und auf der Steinernen Brücke lugt das "Brückenmandl" Richtung Dom...
  
  
  
  Soweit meine Heimatstadt - habe etwas länger gebraucht, alles was mir wichtig erschien hineinzupacken.. update nicht ausgeschlossen.
  
  Grüße
  SiS_ weiterlesen schließen

• Römerzeit und Mittelalter in Regensburg

  

  04.11.2004, 13:30 Uhr von
  Letizia21
  Eine waschechte Spanierin-die für ihr Leben gerne reist!!!!!!!

  4

  Bewertungen (21)
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  Pro:

  Sehr alte Stadt und damit viele Sehenswürdigkeiten

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  RÖMERZEIT UND MITTELALTER
  
  Die Geschichte Regensburgs läßt sich bis in die Steinzeit zurück verfolgen. Seither ist das Gebiet an der Einmündung von Naab und Regen am Donauknie ununterbrochen besiedelt gewesen. Um 500 vor Chr. wird die Siedlung unter dem keltischen Namen Radaspona erwähnt. Der römische Kaiser Vespasian ließ hier ein Kohortenkastell errichten (im heutigen Stadtteil Kumpfmühl), welches später Kaiser Marc Aurel verlegte und erweiterte.
  
  Im Jahre 179 nach Chr. war das Legionslager Castra Regina ( "Lager am Regen" ) fertiggestellt und bot 6000 Soldaten Platz. Noch heute zeugen erhaltene Überreste der Römermauer von den Ausmaßen und der Wehrhaftigkeit der Anlage. Fortan begann die Blütezeit des römerzeitlichen Regensburgs. Zivilisten, vor allem Handwerker und Kaufleute, siedelten sich vor dem Militärlager an. Im 4. Jahrhundert hatte sich die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung deutlich geändert: Eine neue, germanische Schicht spielte schon die dominierende Rolle. Das römische Imperium brach Stück für Stück auseinander.
  
  Aus der ehemaligen Grenzbefestigung eines Weltreichs wurde der Stammsitz der Bajuwaren. Die Agilolfinger Herzöge wählten die kaum zu erobernde Festung zu ihrer Residenz. So wurde aus dem Römerlager Castra Regina Reganespurz, die Herzogstadt der Baiern. Die Agilolfinger blieben über zwei Jahrhunderte die Herren in Bayern, bis Karl der Große den Bayernherzog Tassilo III. 788 absetzte und ihn in Haft schickte. Von nun an entwickelte sich die Stadt zum Mittelpunkt des ostfränkischen Karolinger Reiches. Ab dem 10. Jahrhundert entstand neben dem Hof der Könige und Herzöge in Regensburg ein immer reicher werdendes Bürgertum, dessen Spitze sich bald zum Patriziat entwickelte.
  
  Im 12. und 13. Jahrhundert hatte Regensburg seine größte Blütezeit. Wirtschaftlicher Aufschwung und großer Reichtum waren die Folge der verkehrsgünstigen Lage der Stadt. Regensburg wurde zum wichtigsten Umschlagplatz des aufkommenden europäischen Fernhandels ( Italien, Böhmen, Rußland, Frankreich). Zudem erlangte Regensburg 1245 die Reichsfreiheit. Viele der aus dieser Zeit erhaltenen Bauten künden vom Reichtum der Stadt. Die Patrizier errichteten zahlreich Stadtpaläste mit Wohntürmen und Festsälen, die sowohl als Handelszentrale als auch dem Bedürfnis nach Repräsentation dienten. Der herrschende Wohlstand führte zu einer kulturellen Blüte, wovon auch um 1250 mit dem Bau des Doms begonnen wurde.
  
  Mit Beginn des 14. Jahrhunderts verlor Regensburg seine wirtschaftliche und politische Bedeutung. Neben den innenpolitischen Auseinandersetzungen unter führenden Patrizierfamilien erschwerte die Verlagerung der Handelswege und das Erstarken neuer Handelszentren wie Augsburg und Nürnberg die Lage der freien Reichstadt. Viele alteingesessene Familien verließen die mittlerweile schwerverschuldete Stadt.
  
  Das goldene Zeitalter Regensburgs und der einflußreichen Patrizier-Geschlechter war gegen Ende des 14. Jahrhunderts bedeutend. Die Bedeutung der Stadt veränderte sich jedoch wieder, als Regensburg 1663 zum Sitz des "Immerwährenden Reichstags", dem ältesten deutschen Parlament, erklärt wird. 1748 verlegten die zu Fürsten erhobenen Reichspostmeister von Thurn und Taxis als ständige Vertreter des Kaisers im Reichstag ihre Residenz von Frankfurt nach Regensburg.
  
  welche Sehenswürdigkeiten durch diese Zeiten entstanden sind, werde ich euch in weiteren Berichten näher bringen weiterlesen schließen