Pro:
Shake-Head-Metal vom Feinsten, viel schnelles Songmaterial dabei, Krachende Riffs, fette Soli
Kontra:
kleine Unstimmigkeiten oder Unsicherheiten
Empfehlung:
Ja
Vorwort
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Nuclear Blast – Ein Synonym für feinsten Metal. Ein Synonym für harte, schnelle und gute Musik. Ein Synonym für geniale, atemberaubende Riffs und Soli. Ein Synonym für Männer in schwarzen Lederklamotten, die den „Mittelalter“- Metal propagieren und in jedem Song den Hörer in diese Zeit der wilden, erbarmungslosen Kämpfe, eine Zeit voll Mythen und Magie, mitzerren, wo er dann Seite an Seite mit ihnen der Kampf um Ruhm, Ehre und Stolz mitkämpft. Ein Synonym, das Bands wie Manowar oder eben auch Hammerfall unter einem Banner musikalisch vereinigt.
Die Band
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Wir schreiben das Jahr 1993. Zu dieser Zeit verlässt Gitarrist Oscar Droniak die Death Metal-Combo Ceremonial Oath und hebt mit Jesper Strömblad das Projekt Hammerfall aus der Taufe. Hammerfall war nur ein Projekt, weil beide noch in anderen Bands täötig waren – aktiv! Unterstützt werden sie von Niklas Sundin (Gitarre), Mikael Stanne (Gesang) und Johann Larsson (Bass), die sie beim Umsetzen ihrer Hammerfall-Ideen unterstützen, ohne jedoch fester Bestandteil der Band zu sein. Bald werden sie ersetzt durch Glenn Ljungström und Frederic Larsson Niklas und Johann. 1996 nehmen Hammerfall am Bandwettbewerb "Rockslaget" teil und schaffen es bis ins Halbfinale. Sänger Mikael musste für die Fortsetzung des Wettbewerbs absagen, was ihm wohl immer noch leid tut, denn Joacim Cans nimmt seinen Platz ein und hat den Job auch heute noch. Hier entstehen zwei Songs als Live-Performance, welche auf Video aufgenommen werden. Hammerfall schicken das Tape an das holländische Label Vic Records, das die Band sofort unter Vertrag nimmt. Sofort wird am Debüt "Glory To The Brave" gearbeitet. Schon während der Aufnahmen wird klar, dass das Material so gut ist, dass sich Oscar und Joacim zu hundert Prozent der neuen Band widmen möchten. Noch bevor das Debüt in den Läden steht, bekommt Nuclear Blast Wind von der Band und bietet ihnen einen Deal über vier Alben an. Noch einmal dreht sich das Besetzungskarussell und Magnús Rosen nimmt den Platz von Frederik ein.
Soviel zur Gründungsgeschichte.
Die heutige Bandbesetzung:
Oscar Droniak (Gitarrist)
Stefan Elmgren (Gitarrist)
Magnús Rosen (Bass)
Joacim Cans (Vocals)
Anders Johansson (Schlagzeug)
Das Album
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“Renegade” ist das 2000er Album der Schweden. Das Cover ziert ein schwarzer Ritter auf einem ebenso schwarzem Pferd mit roten Augen, der gerade wilden Rittes von Dannen galoppiert. Im Hintergrund befindet sich eine lichterloh brennende Burg.
Oben auf dem Cover steht im unverkennbaren Schreibstil „Hammerfall“.
Dieses „Brennende Burg“ – Thema zieht sich bis auf die Rückseite, wo wie immer die Tracklist zu finden ist.
Tracklist
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#1 Templars Of Steel
#2 Keep The Flame Burning
#3 Renegade
#4 Living In Victory
#5 Always Will Be
#6 The Way Of The Warrior
#7 Destined For Glory
#8 The Champion
#9 Raise The Hammer (Instrumental)
#10 A Legend Reborn
…und die Tracks im Einzelnen
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> Templars Of Steel < - Anschwellende Bassklänge, wie man sie aus alten japanischen Streifen kennt, eröffnen den ersten Song des Albums. Dazwischen immer wieder vereinzelte, dumpfe Schlagzeugbeats. Dann die ersten Riffs aus der Gitarre darüber. Das gesamte musikalische Bild vervollständigt sich immer und immer mehr. Bald wird eine klare Richtlinie sichtbar. Nun setzt auch der Gesang ein. Ich muss sagen eine sehr gute Einleitung gerade als erster Song der LP.
(5/5) -> (5:26)
> Keep The Flame Burning < - Dieser Track beginnt gleich von der ersten Minute an stürmisch. Erst die Speedriffs der Gitarre und dann noch der ultraschnelle treibende Beat vom Schlagzeug. Vielleicht liegt es daran, dass mit der Track schon wieder einen Ecke zu schnell ist, aber so richtig harmonisch klingt das gesamte Gefüge nicht und die einzelnen Teile gehen auch nicht wirklich harmonisch ineinander über. Allerdings ist das dann auch schon wieder der einzige Punkt, den ich beanstanden kann.
(4/5) -> (4:41)
> Renegade < - Als dritter Song der Platte, erklingt der Titelsong. Vielleicht hat der eine oder andere „Renegade – Die Serie“ mal im Fernsehen verfolgt. Satte Motorradsounds von einer Harley oder etwas vergleichbar Fettem signalisieren den Beginn. Dann brechen sofort die Gitarren und das Schlagzeug los. Der Song ist schon eine ganze Ecke eingängiger und knackiger als der zweite Song. Der Refrain ist wie immer sehr einprägsam und einfach gestaltet.
(5/5) -> (4:23)
> Living In Victory < - Wieder so ein Brett gleich von Anfang an. Harte, schnelle Gitarren gepaart mit dem satten, verschwimmendem Sound des Schlagzeugs und der Double-Bassdrum. Dann die sirenenartige Stimme in allen Lagen. So druckvoll wie der Track begann, so geht es auch bis zum Ende hin weiter. Immer wieder die Identifikation mit dem Grundriff.
(5/5) -> (4:44)
> Always Will Be < - Auch bei Hammerfall muss der ein oder andere langsame Track einfach sein und das es die Jungs voll drauf haben, zeigt mal wieder dieser Track. Das Schlagzeug wird von Anfang an außen vor gelassen. Nur herrlich getragene Accousticgitarrenbegleitung und die traumhafte Stimme von Joacim. Erst in der zweiten Strophe gesellt sich das Schlagzeug, dezent im Hintergrund, zu den beiden. Super Ballade.
(5/5) -> (4:51)
> The Way Of The Warrior < - Speedriffs eröffnen hier den musikalischen Reigen. Erst dann gesellen sich der brummende Bass und das rhythmische Schlagzeug dazu. Der Refrain ist ein schönes Frage-Antwort-Spiel. Ein kleiner Chor, der auch während der Strophen aktiv ist, singt oder wiederholt den Text der Leitstimme. Allerdings alles im Hintergrund gehalten. Sehr mitreißender, energischer Track.
(5/5) -> (4:08)
> Destined For Glory < - Zunächst dunkle, melodische Keyboardklänge. Dann erste Gitarrenklänge. Ein kurzer Funke aus dem Schlagzeug und schon geht es von 0 auf 100. Speed überall, wo man hinsieht. Um immer wieder dieses genial einfache Grundriff.
(5/5) -> (5:11)
> The Champion < - Also das Hammerfall irgendwie nie die Ideen ausgehen, is schon verwunderlich. Wieder ist bei diesem Track die geliebte Combo aus Gitarre und Schlagzeug am Start. Allerdings singt Joacim manchmal etwas über die zumutbare Grenze hinaus. Er muss ich echt nicht wundern, wenn man ihn manchmal das Kastratenimage anhängt. Aber der macht das auch wieder wett mit dem Rest seiner fast einmaligen Stimme.
(4/5) -> (4:58)
> Raise The Hammer (Instrumental) < - Harte, schnelle Drums beginnen dieses Instrumental. Sofort ist die Gitarre und der Bass mit schnellen Licks zur Hand. Obwohl keine eindeutige Melodie vorhanden ist und fast alles nur aus Riffs, Licks und Soli besteht, so hat dieser Song schon etwas geniales. Manchmal vermutet man, dass noch irgendwann Gesang hinzukommt, aber nein... das ist nie der Fall. Die Gitarren gönnen Joacim die Pause und singen für ihn.
(5/5) -> (3:24)
> A Legend Reborn < - Der letzte Song einer Platte sollte immer etwas grandioses, etwas einmaliges sein. Entweder das Album gut beenden oder den Höhepunkt bilden. Hier beginnt einen Accousticgitarre ruhig, jedoch schon bald wird das Klima rauer und nicht nur der lautbrummende Bass dringt durch die Stille. Schlagzeug und Gitarren im harmonischen Zusammenspiel. Wie viele Songs, so gibt es auch hier wieder dieses galoppierende Hintergrundmotiv, welches allerdings unterschiedlich stark ausgebildet ist. Auch wurde hier wieder nicht mit Soli und Hammerfall-Sound vom Feinsten gegeizt. Gelungener Abschluss!
(5/5) -> (5:12)
Fazit
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Ja, auch das Vorgängeralbum von „Crimson Thunder“ kann sich sehen und hören lassen. Es hat diesen typischen Hammerfall-Charakter, welcher diese bestimmte Mischung aus Metal, Ballade und auch etwas Pop ausmacht. Allerdings nicht dieser schnulzige Pop, sondern diese Eingängigkeit und manchmal auch die pervers hohe Stimme der Sänger.
Wie man an den einzelnen Bewertungen sehen kann, es lohnt sich, wenigstens mal in dieses Meisterwerk reinzuhören. Vielleicht entspricht es ja den eigenem Geschmack. weiterlesen schließen
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