Pro:
sehr schön, toller Ausblick, spannende Fahrt, der Krawattenknoten
Kontra:
leider teils sehr überfüllt, ungesicherte Straßen, nur was für sichere Autofahrer
Empfehlung:
Ja
Auf Mallorca gibt es einige Ausflugsziele, die MUSS man gesehen haben, sonst hatte man keinen anständigen Mallorca Urlaub hinter sich. Von endloser Party und nur am Strand liegen halte ich sowieso nichts, weswegen ich auf Mallorca auch immer gerne quer über die Insel fahre, um mir irgendwelche hübschen Fleckchen anzusehen. Zu den wichtigsten und bekanntesten Zielen gehört auch Sa Calobra, welches ich euch heute etwas näher bringen möchte…
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Sa Calobra befindet sich im Nordwesten der Insel. Startet man die Fahrt dorthin muss man sich erstmal durch die beeindruckende Bergwelt Mallorcas kämpfen, die Serra de Tramuntana. Die C710 führt vorbei an riesigen Felswänden, steilen Hängen und tiefen Schluchten und schlängelt sich in vielen Serpentinen in Richtung Meer. Wir fuhren dort damals mit unserem (zum Glück nicht all zu kleinen) Mietwagen (einem Golf Kombi) und an der ein oder anderen Stelle ist man schon ganz ordentlich ins Schwitzen geraten. Die Straßen sind leider seitlich nicht immer besonders gut gesichert und wenn man sich ansieht, wie tief es manchmal nach unten geht, dann schaut man besser ganz schnell wieder in eine andere Richtung ;) Belohnt wird man dann allerdings an diversen Stellen, wenn von weitem zwischen den Felswänden schon hier und da das Meer durchblitzt und man mit einem beeindruckenden Blick über die unendliche Weite belohnt wird.
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Hinter den beiden Stauseen, dem Embalse de Cúber und dem Embalse de Gorg Blau (die übrigens die Wasserversorgung von Palma sichern) und einem kurz darauf folgenden Tunnel erreicht man schließlich die Abzweigung Zur Bucht Sa Calobra. Hier beginnt dann auch das eigentliche Abenteuer. Schon zu Beginn kann man die ganze Strecke überblicken - eine Straße von 12 km Länge, die sich in unzähligen ‚Haarnadelkurven’ und ganze 800 m tief in Richtung Meer schlängelt. Etwas ganz Besonderes ist der sogenannte Krawattenknoten ( Nus de Sa Corbata ), bei dem die Straße in einer Kehre von etwa 300 Grad unter sich selbst hindurch führt. Die Aussicht auf die ganze Strecke ist beeindruckend und die Fahrt an sich ein echtes Erlebnis. Wir hatten uns auf der Hinfahrt eine recht ungünstige Zeit ausgewählt, in der leider auch gerade sämtliche Reisebusse unterwegs waren. Da Sa Calobra das Ausflugsziel schlechthin ist muss man sich darüber natürlich nicht wundern. Ich kann euch aber versichern, dass man sich auch in einem Kombi nicht mehr wohl fühlt, wenn man auf einem engen Sträßchen von diversen Bussen eingeklemmt wird und man sich weder vor, noch zurück bewegen kann. So mancher Autofahrer hatte sichtliche Mühe, so mancher Busfahrer musste taktisch klug nachdenken und schaffte es dann mit Mühe, um eine besonders enge Kurve zu kommen. Ja, und der Rest der Fahrer schwitzte wohl in der brütenden Hitze vor sich hin… Allgemein muss man sich für diese Fahrt schon Zeit nehmen, es sei dann man ist sehr früh am Morgen oder recht spät am Abend dran, denn dann muss man nicht mit allzu viel Verkehr rechnen. Wir brauchten damals von oben nach unten aber sicher 1 ½ Stunden. Hätte man zwischendurch nicht Angst gehabt, von Bussen zerquetscht zu werden, hätte man aber dafür fast die ganze Strecke über die tolle Aussicht aufs Meer genießen können.
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Die Belohnung für die ganzen Strapazen der Fahrt hinab zum Meer erwartet einen, wenn man unten angekommen ist: die Cala de Sa Calobra. Gleich zu Beginn erwartet einen ein kostenpflichtiger Parkplatz, auf dem man sicherlich immer einen Platz findet und dessen Preis mit ein paar Euro auch vertretbar ist. Macht man sich dann zu Fuß auf den Weg, die Gegen zu erkunden, kommt man zuerst zum kleinen, einladenden Strand und vorbei an Souvenirständen, einem Restaurant und niedlichen Bars - wohlgemerkt mit gesalzenen Preisen. Dafür kann man aber von dort auch mit einem tollen Blick aufs weite Meer hinaus seinen Drink genießen oder sich mit (nicht sonderlich liebevoll zubereiteten) Speisen ‚verwöhnen’ lassen. Anschließend führt einen der Weg durch zwei große feuchte (Vorsicht – glitschig und dunkel!) Felstunnel in Richtung der Wildwasserschlucht Torrent de Pareis. Der Talkessel, der einen dort erwartet und der nur durch eine enge Öffnung mit dem Meer verbunden ist, ist wirklich ein Bild wert und der feine Kiesstrand lädt zu einer kleinen Pause ein. Hat man seine Badesachen nicht vergessen, kann man natürlich auch eine kleine Abkühlung im Meer genießen. Der Blick über den Torrent, die Zwillingsfelsen hinaus ins türkise Meer ist atemberaubend und lässt sich gar nicht recht beschreiben. Eine sehr schöne Möglichkeit, diese Ecke der Insel zu erkunden ist übrigens auch eine Bootsfahrt von Pollenca oder Soller aus, welche sich je nachdem mit weiteren Attraktionen verbinden lässt.
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Für mich hat sich die Fahrt nach Sa Calobra auf jeden Fall gelohnt und ich würde sie immer wieder machen – bin aber auch nicht am Steuer gesessen… das muss dann auch nicht sein ;) Die Aussicht ist aber einfach beeindruckend, definitiv einer der schönsten Plätze Mallorcas - wenn er doch bloß nicht so überfüllt wäre. Dies ist auch der einzige negative Aspekt, der mir einfällt, denn ansonsten ist Sa Calobra absolut empfehlenswert und ich finde, man sollte dort auf jeden Fall einmal gewesen sein. weiterlesen schließen
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