Pro:
erfrischt, interessanter Geschmack
Kontra:
merkwürdige Inhaltsangabe, relativ teuer
Empfehlung:
Ja
Ich war eigentlich nie ein Freund von Bitter Lemon, doch da Mario gern Schweppes Bitter Lemon trinkt, kam bei unseren Einkaufszügen des Öfteren die ein oder andere Flasche Schweppes in den Einkaufswagen. Irgendwann kamen wir in unserem Getränkemarkt an und es gab kein Bitter Lemon, aus den Schweppeskästen leuchtete es orange. Es gab zwar Schweppes, aber da nur die Geschmacksrichtung Bitter Orange. Die kannten wir beide nicht, aber in Ermangelung der anderen, beschlossen wir die zu probieren.
Abgefüllt in 1 Liter Plastikflaschen nahmen wir einige Flaschen Schweppes Bitter Orange mit nach hause. Die Flaschen selbst sind durchsichtig und haben je nach Geschmacksrichtung eine farbige Banderole.
Bitter Lemon hat eine mittelblaue Banderole,
Soda Water eine schwarze,
Tonic Water eine gelbe,
Ginger Ale eine dunkelgrüne und
Bitter Orange eine orange.
Der Firmenname „Schweppes“ steht auf allen Geschmacksrichtungen quer in gelb von links unten nach rechts oben. Darunter ist dann die Geschmacksrichtung vermerkt. Man kann da noch lesen, dass es sich bei dem Inhalt um ein Erfrischungsgetränk mit 12 % Orangensaft handelt, das Chinin enthält. Hinterlegt ist der Markenname Schweppes mit einem Gewusel aus silbernen und weißen Ornamenten, die wohl optisch darstellen sollen, dass das Getränk Kohlensäure enthält.
Zu den, auf der Flasche abgedruckten Inhaltsstoffen ist zu sagen, gnadenlos bis gruselig. Es fängt harmlos an mit Wasser und Zucker. Aber dann, ein Wort mit sage und schreibe 30 Buchstaben: Erfrischungsgetränkegrundstoff.
Ich dachte eigentlich das sei Wasser und Zucker mit einem Aromastoff. Das war anscheinend ein Trugschluss.
Dazu kommt noch das Säuerungsmittel Citronensäure, außerdem ist als Antioxidationsmittel Ascorbinsäure enthalten, als Aroma Chinin, als Farbstoff Beta-Carotin und natürlich Kohlensäure.
Das dieses Getränk Beta-Carotin enthält, war mir ziemlich schnell klar, denn Orangen sind, höchstens der Schale nach, so orange und 12 % Orangensaft würden dieses Getränk höchstens blass gelb erscheinen lassen. Aber die Flüssigkeit in der Flasche leuchtet kräftig orange.
Wenn man die Flasche öffnet, zischt es zwar ordentlich, aber es schäumt nicht, wie bei manchen Kohlensäurehaltigen Getränken. Wenn man an der Flasche riecht, fällt einem auf, das es recht stark nach Orange riecht, obwohl der Anteil an Orangensaft doch recht gering ist.
In ein Glas geschüttet, sieht man, dass die Kohlensäure in ganz feinen Perlen sprudelt. Zuviel ist davon auch nicht drin, denn sonst würde ich wohl längere Zeit mit dem Getränk korrespondieren.
Trotzdem es eine Limonade ist, ist die Flüssigkeit nicht durchsichtig, sondern „blickdicht“ und teilweise hat man das Gefühl, das sich einige Schwebstoffe in der Flasche befinden.
Kommen wir zum Wichtigsten: dem Geschmack. Man schmeckt sehr deutlich die Orange, allerdings hat man durch das enthaltene Chinin das Gefühl, als hätte jemand ne Grapefruit mit in die Flasche gedrückt. Das Ganze schmeckt sehr erfrischend, denn dieses Getränk ist nicht klebrig süß, sondern erfrischt kalt serviert wirklich ungemein. Ich mag diesen Geschmack sehr, denn er ist nicht so sauer, wie beim Bitter Lemon, sondern sehr fruchtig.
Was bleibt, ist der leicht bittere Nachgeschmack, der bei den Schweppes Erzeugnissen durch das Chinin hervorgerufen wird.
Aber was ist dieses Chinin eigentlich?
Bis zu 80 mg/l sind davon im Tonic Water enthalten. Wir empfinden den bitteren Geschmack des Chinins als ausgesprochen durstlöschend und denken uns nichts weiter dabei. Seinen Geschmack spüren wir noch in Verdünnungen von 1:50.000. Der bittere Geschmack war aber nicht der Hauptgrund für den Zusatz von Chinin.
Die Engländer haben damit ihre Getränke versetzt, um sich in den Kolonien, die oft in den feuchtwarmen Tropen lagen, vor Malaria zu schützen. Es ist ein Heilmittel gegen diese Krankheit und dient zugleich der Prophylaxe. Wirksam ist es auch gegen Erreger der Lungenentzündung und Grippe, ist also antiseptisch. Außerdem wirkt es fiebersenkend, schmerzlindernd und sogar darüber hinaus noch Wehen anregend. (Deshalb sollten Schwangere dieses Getränk meiden!) Es war sozusagen das Aspirin der englischen Kolonialzeit. Es wird auch heute noch in vielen Grippemitteln verwendet.
Nach Eroberung Südamerikas durch die Spanier lernten diese von den Indianern die fiebersenkende Wirkung einer Baumrinde kennen. Die gemahlene Rinde nannte man später auch Chinarinde, obgleich sie mit dem Land China nichts gemein hat. Vielmehr ist der Chinarinden-Baum nach der Gräfin de Cinchón, der Gattin des Vizekönigs von Peru benannt worden: Cinchona-Baum. (Genau genommen handelt es sich um viele Baumarten.) Diese Dame konnte 1638 mit eben dieser Rinde von der Malaria geheilt werden. Danach wurde das Mittel auch in Europa eingeführt, in dem Malaria ebenfalls wütete. Es wird heute in Kulturen (vor allem in Asien) gewonnen. (Zitat Chemieunterricht Prof Blume)
Die Firma Schweppes lässt sich natürlich nicht in Ihre Rezepturen schauen und gibt auf ihrer Homepage nur an, das in diesem Getränk, eine Spur von Chinin zu finden ist.
Auf der Homepage kann man auch nachlesen, dass die Firma durch den hessischen Uhrmacher Johann Jacob Schweppe gegründet worden ist, der bereits im Jahr 1783
in Genf eine Apparatur zur Herstellung von Soda Wasser als erstes kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk der Welt schuf.
1991 gründet sich die Apollinaris & Schweppes GmbH & Co. die in Deutschland Schweppes produziert und vertreibt.
Verbreitet ist die Marke Schweppes in mehr als 100 Ländern der Welt.
Im Internet vertreten ist die Firma unter www.schweppes.de, dort ist die Firmengeschichte nach zu lesen, genauso wie viele Rezepte für alkoholische Mixgetränke. Ich selbst trinke das Gesöff nur pur.
Selbst wenn es am Anfang des Berichts einen anderen Eindruck machte, ich mag die bittere Orange, denn gut gekühlt, erfrischt sie ungemein und löscht den Durst ohne das Gefühl zu hinterlassen, Zucker pur getrunken zu haben. In unserem Trinkgut Markt zahlen wir für einen Kasten mit 10 Flaschen so um die 10,50 Euro. weiterlesen schließen
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