Pro:
Guter Klang der Kopfhörer
Gute Aufnahmequalität
Kontra:
eher mäßige Verarbeitung
unhandlich, groß, klobig
schlechtes Design
zu lange Kabel
Empfehlung:
Nein
Basics
Das Headset besteht aus zwei großen Kopfhörern mit Polsterung, die jedoch nicht über die Ohren reichen sondern auf ihnen aufliegen. Verbunden sind die Schalen mit einem schwarzen an der Unterseite gepolsterten Kunststoffbügel mit SENNHEISER-Aufdruck. Die Kopfhörerschalen sind silbern abgesetzt, auf der linken Seite befindet sich ein Mikrofonarm aus Gummi mit einem silbernen Kopfstück, das das Mikrofon enthält.
Der Arm läßt sich mit etwas Kraft verformen, um das Mikrophon besser zu positionieren. An der linken Seite geht auch das sehr lange (3m) Kopfhörerkabel heraus, das nach 60cm in einem Remote mit Kleidungsclip mündet. Nach dem Remote teilt sich das Kabel in einen Strang für Mikro mit rosa 3,5mm Klinke und einen für den Kopfhörer ebenfalls in 3,5mm Klinke.
Im Test
Verarbeitung
Das lange Kabel ist positiv zu bemerken, aber es ist einfach zu lang. Die meisten Rechner haben heute Frontausgänge für Kopfhörer und Micro, weswegen man locker 1,5m hätte sparen können. Das Kabel zur Remote ist ebenfalls zu lang dimensioniert - soll man sich damit strangulieren, wenn man die Remote bedienen will ? Ansonsten baumelt das überschüssige Kabel durch die Gegend.
Die verschweißten Stecker sind ebenfalls unflexibel. Viele User nutzen externe Lautsprecher mit Kopfhörerausgang und würden gerne das Micro an den Rechner anschließen. Das kann man gleich vergessen, da der Abstand der beiden Klinkenstecker geradeeinmal 17cm beträgt. Damit ist sinnvoll nichts anzufangen, wenn man nicht ständig unterm Tisch herumkriechen will. Glücklich also der, der Frontausgänge am Rechner hat - und der stört sich wieder an den Massen von Kabel...(das scheint Sennheiser billig eingekauft zu haben).
Der Mikrofonarm weißt deutlich scharfe Kanten und Gußgrate besonders am Gummi auf, die Spaltmaße zwischen den einzelnen Bauteilen hätte man auch kleiner machen können. Gußgrate sind ebenso am Bügel zu sehen und deutlich zu fühlen. Die Spaltmaße an den Kopfhörerübergängen variieren um 2/10mm, was deutlich hevortritt und den Gesamteindruck zunichte macht. So eine Verarbeitung ist man eigentlich nur aus Fernost gewohnt, an ein deutsches Qualitätprodukt stelle ich normalerweise höhere Anforderungen.
Desweiteren löste sich nach 3 Tagen Nutzung bereits das Kopfpolster von seinem Klebepad und machte sich selbstständig. Die Klebestelle kostete mich ein paar Haare, als ich das merkte...
Der Kopfhörer ist wahrscheinlich für Mutanten entwickelt worden - ich hab ja nun nicht wirklich einen kleinen Schädel, aber ich brauch die gerasterte Einstellung der Kopfhörer beim besten Willen nicht. Er schlackert selbst in kleinster Einstellung auf meinem Schädel hin und her. Liegt aber im wesentlichen daran, das ich ihn nicht ausprobieren konnte, weil bestellt. Deswegen ein Tipp : Geht in ein Fachgeschäft und probiert die Paßform aus. Ich denke mal, die Größe des PC-150 reicht selbst Großkopferten mit Schädelumfängen von 70cm aufwärts locker aus.
Nutzung
Die Aufnahmequalität des Mikros bei normalem PC-Equipment ist ordentlich, die Aufnahmen sind rauscharm und qualitativ gut. Über die Remote läßt sich das Mikro lediglich stumm schalten, mehr ist nicht. Da es an der Remote keine Kontroll-LED gibt, ob das Micro stumm ist oder nicht (oder überhaupt eingestöpselt), läßt sich bei Fehlersuchen wenn mal das Micro nicht funktioniert nicht auf Anhieb die Quelle feststellen. Evt. hätte man sich auch einen Übertragungsknopf gewünscht.
Die Lautsprecher sind gut, rauscharm, geringes Klirren und selbst bei hohen Lautstärken noch ohne Scheppern. Die Bässe kommen bei entsprechender Einstellung satt rüber, man muß ein bißchen am Equalizer nachlegen, dann kommen sie sehr satt und voll rüber. In der Grundeinstellung klingen die Kopfhörer ein bißchen mager und im unteren Bereich etwas dünn. Höhen verzerren ein klein wenig, die Stärken liegen definitiv im Mittelbereich.
Das Klangverhalten zeigt sich am direkten Anschluß an der PC-Hardware wie auch an externen Boxen mit Kopfhörerausgang. Letzte bevorzuge ich sogar ein wenig, da ich hier durch die Endstufe nochmal mit Bässen und Höhen etwas am Klang tun kann.
Im Gaming-Bereich ist das Headset sicherlich etwas gutes und schönes, im Bereich Videokonferenz und Videochat ist das Teil absolut nicht zu gebrauchen - außer man will seinen Chatnick auf "Domian" ändern. Genauso lächerlich sieht man nämlich mit diesen überdimensionierten Kopfhörerschalen aus. Mit einer 60er-Jahre-Hornbrille würde man einem sogar noch einen Apollo-Programm-Anachronismus unterstellen können. Ansonsten wird man eigentlich recht schnell für "Karl Napp - der Abwaschbare" gehalten. Für unterwegs ist es überhaupt nicht geeignet, man kann es eigentlich überhaupt nicht verpacken und transportieren, es nimmt in einer Tasche viel zu viel Platz weg. LAN-Gamer, die mit einem Überseekoffer reisen oder gleich ihren eigenen 20-Fuß-Container zur nächsten LAN mitbringen, haben bestimmt Platz, irgendwo auch dieses Headset unterzubringen. Selbst am heimischen Arbeitsplatz ist kein rechter Platz dafür vorhanden. Dazu kommt noch, daß das überlange Kabel stört.
Preis
Für diesen Kopfhörer 79 Öre zu verlangen ist außerdem der Hammer. Irgendwie frage ich mich bis heute, welcher Teufel mich geritten hat, dieses Teil zu bestellen. Aber so ist das alles nunmal. Manchmal macht man einen Griff ins Klo. Besser bei einem Headset als bei etwas anderem. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist überhaupt nicht in Ordnung - ihr kauft den Namen SENNHEISER mit. Auf jeden Fall kenne ich bessere Kopfhörer des Herstellers und mir drängt sich der Verdacht auf, das es sich bei diesem Produkt auch nicht um Ware MADE IN GERMANY handelt, sondern das mal wieder nur die edel aufgemachte Verpackung aus deutschen Landen kommt und der Rest in China zusammengeschustert wurde. Dabei ist es mal wider typsich - die Verpackung verspricht mehr als wirklich drin ist.
Fazit
Bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis sollte man sich schnell nach etwas anderem umsehen. Audiophilen seien professionelle Kopfhörer aus dem gleichen Hause ans Herz gelegt, dem Durchschnittsgamer seien günstigere Produkte ans Herz gelegt, oder den 130 aus dem gleichen Hause - gleiches gilt für Videochatter und Leute, die berufsmäßig mit Videokonferenzen und VoIP arbeiten. weiterlesen schließen
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