Black Mirror (Adventure PC Spiel) Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Atmosphärisch dichter und intelligenter Zeitvertreib
- Features knifflige Rätsel Grafik Spielspass stundenlange Beschäftigung
- Tolle Logik.- und Kombinationsrätsel, gute Gespräche, schöne Musik, professionelle Sprecher, schöne Hintergründe, eine komfortable Steuereung, eine spannende Story, extrem lange Spielzeit (15 - 20 Stunden), günstiger Preis
- einfach super, gute Atmosphäre, spannend, Rätsel nicht zu schwer
- Lange Spieldauer - Kann es schon günstig haben - Klick & Point Adventure - Story - Läßt sich gut spielen - Rätsel nicht zu schwer und nicht zu leicht
Nachteile / Kritik
- Das Ende ist Geschmackssache
- blödes Ende
- Möglichkeit zu Sterben, spärlich eingesetzte Musik, unschöne Animationen, etwas unglaubwürdige Story
- ein kleiner Bug
- Zu wenig und zu kurze Zwischensequenzen - Das Ende
Tests und Erfahrungsberichte
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Der dunkle Spiegel der Seele
5Pro:
- spannende Story - sehr gelungene Gruselatmosphäre - zumeist fairer, gut ausgewogener Schwierigkeitsgrad - schöne Renderbilder - tolle Sprachausgabe und Ambientgeräusche - geniale Todesgefahren
Kontra:
- Slowdowns im fünften Kapitel - keine Autosave-Funktion vor Todesgefahren - nerviges Pixelhunting im ersten Kapitel - Samuel kann nicht rennen
Empfehlung:
Ja
Anmerkung: Getestet wurde die SE-Edition der Software Pyramide. Der Patch 1.2 ist bereits auf dieser Version installiert.
Einleitung: Ein Titel der unter den etwas „moderneren“ bzw. aktuelleren Adventures als klarer Hit gehandelt wird, ist sicherlich Future Games „Black Mirror – Der Dunkle Spiegel der Seele.“
Nachdem ich mich ja bereits mit dem Quasi-Nachfolger „Ni.Bi.Ru“ befasst habe, und diesen als gelungenen Genre-Vertreter identifizierte, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mir auch mal Black Mirror zu Gemüte führen würde. Ein Spiel das mittlerweile zwei Fortsetzungen nach sich zog, was durchaus ein Indiz dafür ist, dass es sich hierbei um ein tolles Adventure handelt. Zeit dies mit einem Review zu bestätigen!
Story: Großbritannien im Jahre 1981: In Schloss Black Mirror bahnt sich unheilvolles an. Schlossherr William Gordon verfasst gerade einen dringlichen Brief an seinen Enkel Samuel, als der ängstliche alte Mann urplötzlich aus dem Fenster des Schlossturms stürzt – ein tragischer Unfall oder Mord?
Samuel Gordon beantwortet diese Frage mit Mord, denn er sieht keinen Grund warum sich sein rüstiger Großvater in den Tod stürzen sollte. Zwölf Jahre ist es her, seitdem Samuel seine Liebste bei einem Brandunfall verloren hat und sich in Folge dessen von seiner Heimat Black Mirror abwandte. Williams Todesanzeige zwang ihn jedoch zu jenem unheilvollen Ort zurückzukehren, an dem seine Frau – und jetzt auch noch sein Großvater – ihr Ende fanden.
Mit dem eisernen Willen die Hintergründe zu Williams Tod aufzudecken, dringt Samuel immer tiefer in vergangene und aktuelle Familiengeheimnisse der Gordons ein. Doch die Zeit drängt, denn schon bald gibt es das nächste Opfer – wird Samuel das Rätsel lösen ehe es auch ihn erwischt?
Es dauert nicht lange und die Geschichte hat einen in ihren Bann geschlagen. Zu verdanken hat man dies in erster Linie der unheimlichen Atmosphäre der Spielwelt. Im Verlaufe des Spiels erkundet man nicht nur Black Mirror-Castle, sondern auch noch Ortschaften wie das Dörfchen Willow Creek, ein altes Bergwerk oder gar eine Irrenanstalt. Aber egal wo man sich befindet, es herrscht stets eine gewisse unterschwellige Bedrohung, die einen stetig antreibt weiterzuspielen und dem Geschehen auf den Grund zu gehen.
Mit blutigen Szenen hält man sich bei diesem Spiel bewusst zurück (was aber nicht bedeutet, dass es sie nicht geben würde), die Spannung wird eher durch Grusel als durch Horror erzeugt – wie in einer richtig guten Edgar Allen Poe-Gruselgeschichte. Wer, wie ich, Freude an Poe's Geschichten hat, sollte diesem Spiel also wirklich eine Chance geben!
Absolut erwähnenswert ist weiterhin, dass wir endlich mal wieder einen glaubwürdigen Hauptcharakter in einem Adventure zu sehen bekommen. Denn obwohl Samuel etwas arrogant und kühl wirkt (ein Umstand der wohl auf seine adlige Herkunft zurückzuführen ist), zeigt er wesentlich häufiger menschliche Emotionen und Reaktionen als die meisten seiner Adventure-Kollegen zusammen. Da werden bei bestimmten Situationen auch mal Reue, Wut oder andere Gefühle zum Ausdruck gebracht. In einer Szene muss sich unsere Spielfigur angesichts des Ekels/Schreckens sogar übergeben – ein Verhalten für das sich andere Genrehelden wohl zu fein sind. Darüber hinaus erhält der Spieler die Möglichkeit Samuels Verhalten in bestimmten Gesprächen zu beeinflussen. So kann er sich wahlweise ruhig und gesittet oder schroff und aggressiv artikulieren – auch wenn dies keine Auswirkungen auf die Story hat. Die hochwertige Sprachausgabe trägt sicherlich ebenfalls dazu bei, die Charaktere sowie die Handlung im allgemeinen auf hohem Niveau zu halten. In diesem Bereich kann Black Mirror also schon mal ordentlich punkten!
Gameplay: Der Spielablauf fließt in konservativen Point & Click-Bahnen. Wer schon einmal solch ein Adventure gespielt hat weiß wie's geht und will es im Grunde ja auch nicht anders.
Wir dirigieren Samuel mit dem Mauszeiger durch schicke Renderscreens und untersuchen diese mithilfe beider Maustasten. Wie von Future Games gewohnt erlöschen untersuchte Hotspots die keine spielerische Relevanz mehr erfüllen, was die Inventarrätsel überaus erleichtert. Im völligen Gegensatz dazu steht jedoch das Spielelement, einige Hotspots bzw. Items erst dann zugänglich zu machen, wenn man das entsprechende Objekt auch wirklich benötigt. Als Beispiel für dieses System sei Samuels alte Kamera genannt, die unser Protagonist erst dann einsammelt, wenn er sie wirklich für eine bestimmte Aufgabe benötigt. Dadurch wird die Hilfe durch die erlöschenden Hotspots relativiert, was den spielerischen Anspruch wieder nach oben drückt.
Eine Hotspotanzeige gehörte 2004 noch nicht zum Standard, weswegen sich diese Hilfe einzig auf die Ein- und Ausgänge der Screens beschränkt – genauso ist es ja auch in Ni.Bi.Ru. Dies führt leider zu einigen Pixelhunt-Sessions, die mich zumindest im ersten der sechs Kapitel einige Nerven kosteten. Ab dem zweiten Kapitel relativierte sich die Sucherei aber glücklicherweise, was für einen angenehmeren Spielablauf sorgte.
Zur zügigen Fortbewegung benutzen wir den altbekannten Doppelklick auf Ein- und Ausgänge, wodurch Samuels fehlendes Engagement zum rennen wieder ausgeglichen wird. Schön ist die Karte die wir im ersten Kapitel finden und mit derer wir die Locations um Black Mirror aufrufen und betreten können – dies erspart dem Spieler so einige Doppelklicks.
Rätseltechnisch gibt es einen guten Mix aus Inventarrätseln, Dialogen und Puzzle-Mechanismen bzw. Apparatur-Rätseln. Inventarrätsel sind gar nicht mal so zahlreich vorhanden wie man es annehmen möchte. Außerdem waren sie vergleichsweise einfach zu lösen und in der Regel gut nachzuvollziehen. Bei den Dialogen geht’s natürlich nur darum sich fleißig durchzuquatschen, um auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Richtig interessant wird’s bei den Puzzle-Apparaten, die in zwei Fällen knallharte Allgemeinbildung voraussetzten. Wer keine Ahnung von der Anordnung der Planeten unseres Sonnensystems hat, muss eben den alten Schulatlas hervor kramen, den man inzwischen den Eltern geschenkt hat (meine Güte, was haben die geguckt als ich sie nach dem Ding gefragt habe.:D). In den meisten Fällen lassen sie sich aber ohne solche Aktionen lösen, so dass man den Großteil des Spiels ohne Atlas und Komplettlösung angehen kann.;-)
Einen kleinen Bonuspunkt vergebe ich für die unterhaltsamen Schnipselrätsel. Hier gilt es ein zerrissenes Foto bzw. einen Brief wieder zusammenzufügen, was jedem Puzzlefreund ordentlich Freude bereiten dürfte.
Passend zum gruseligen Szenario gibt es im Spiel einige lebensgefährliche Szenen und sogar tödliche Fallen die zum berüchtigten, für Adventures unüblichen, Game Over führen können. Eine Autosave-Funktion für derlei Spielpassagen gibt es allerdings nicht, so dass man im Falle des Scheiterns vom letzten eigenhändig erstellten Spielstand fortfahren muss. Dies mag etwas ärgerlich sein, ist aber ein recht kleiner Makel hinsichtlich der sonstigen Vorzüge die das Adventure zu bieten hat.
Als wesentlich ärgerlicher empfand ich da schon die unnötigen Slowdowns in den Außenbereichen des fünften Kapitels, die das Programm zur Diashow verkommen lassen. Allerdings frage ich mich, ob es sich hierbei wirklich um einen technischen Fehler handelt oder Future Games diese Slowdowns lediglich als stilistisches Mittel nutzten, um extremes Unwetter zu simulieren. Ich bin mir da wirklich unsicher, muss aber deutlich sagen, dass diese Problematik so oder so extrem lästig ist. Aber wie gesagt: Die Vorzüge des Gameplays überwiegen eindeutig die Nachteile.
Grafik, Sound und Präsentation: Grafik: Typisch für das Genre wird die Spielwelt in 2.5D-Grafikschema dargestellt. Während die detailliert gestalteten, in Auflösungsstufe 800x600 gehaltenen Renderbilder auch heute noch schön anzuschauen sind, können die verpixelten Charaktermodelle der Spielfiguren anfangs ganz schön irritieren. Man gewöhnt sich aber recht schnell an diese und genießt stattdessen die hübschen Renderscreens. Überdurchschnittlich gut sind die Rendersequenzen ausgefallen, die in Black Mirror sogar besser aussehen als im ein Jahr später veröffentlichten Ni.Bi.Ru. Die Animationen der Charaktermodelle wirken ebenfalls gut gelungen, wenn auch unheimlich träge.
Alles in allem kann der Titel grafisch überzeugen, auch wenn er vielleicht keinen Preis für das hübscheste Adventure des Jahres 2004 gewinnen würde.
Sound: Die Musik ist passend zum Spiel mysteriös und gruselig gehalten. Die Tracks treten aber recht sporadisch auf, was der Atmosphäre allerdings sehr zugute kommt, da die verschiedenen Hintergrundgeräusche absolut fantastisch und stimmig in die jeweiligen Situationen eingebaut wurden. Ob nun das einsame Ticken einer Uhr, ein traurig vor sich hin klimperndes Windspiel oder einfach gnadenlos niederprasselnder Regen; der dadurch erzeugte Effekt ist oftmals eindrucksvoller als jene Passagen in denen es doch mal eine Melodie zu hören gibt.
Bezüglich der Sprachausgabe habe ich mich ja schon geäußert. Sie gehört unbestritten zu den Glanzpunkten des Titels und überzeugt mit natürlich klingenden, glaubwürdigen Sprechern.
Präsentation: Black Mirror macht das Meiste richtig um zu überzeugen. Die audiovisuelle Leistung wird lediglich durch die pixeligen Charaktermodelle gedrückt, was durch die fantastische Gruselatmosphäre locker wett gemacht wird.
Das einzige wirkliche Ärgernis das sich mir bezüglich der Präsentation offenbarte waren diese seltsamen Slowdowns im fünften Kapitel. Es würde mich jetzt wirklich interessieren, ob diese von den Programmierern gewollt waren oder nicht ...
Fazit: Letztendlich ist Black Mirror trotz einiger kleinerer Macken ein sehr empfehlenswertes Point & Click-Adventure. Die Steuerung ist gewohnt simpel, die audiovisuelle Darstellung weitestgehend gelungen und die Rätsel abwechslungsreich und zum Großteil spaßig zu lösen. Größter Pluspunkt bleibt jedoch die tolle Gruselatmosphäre im Stil einer Edgar Allen Poe-Story. Der Titel erzeugt direkt zu Beginn eine unglaublich hohe Spannung die einen erst wieder los lässt wenn man den Abspann zu Gesicht bekommt. Jener Abspann ist meines Erachtens auch weit weniger unbefriedigend, als es manch anderer Tester bemängelte. Für Fans ernsthaft gehaltener Adventure-Spiele ein klarer Pflichtkauf. Das Spiel hat es trotz einiger nerviger Elemente geschafft zu meinen liebsten Adventures zu avancieren!
Meine Wertung: 8,5/10 (5 Sterne) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Miraculix1967, 08.06.2012, 23:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Schönen Freitagabend, schönes Wochenende und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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oskermit, 08.06.2012, 23:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
KLASSE BERICHTET! ...über einen Gegenbesuch freu ich mich IMMER :-)
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Spieglein Spieglein...
22.01.2007, 00:41 Uhr von
Tut_Ench_Amun
Der virtuelle Pharao existiert nun schon seit über 10 Jahren und macht das Netz mit seinem Geschr...Pro:
Atmosphärisch dichter und intelligenter Zeitvertreib
Kontra:
Das Ende ist Geschmackssache
Empfehlung:
Ja
Nun sind sie da, die langen Abende. Das Motorrad bleibt bei der Witterung des Öfteren geparkt und wird nur bewegt, wenn's denn wirklich sein muss. Justamente meint auch der Fernseher irgendwelche Fisimatenten entwickeln zu müssen und wurde postwendend an den Hersteller geschickt. DVD-Sessions fallen demnach derzeit flach, bis Thomson sich bequemt unsere Glotze wieder raus zu rücken. Repariert hoffe ich. Was macht man also mit dem Rest der vom Tage übrigblieb? Lesen? Jo auch, doch derzeit steht mir der Sinn eher nach etwas anderer Zerstreuung. Kollege Computer soll ja zuweilen quite entertaining sein.
Nun bin ich nicht unbedingt der Zocker. Meine letzten Ausflüge in die Welt der Adventures liegen weit zurück in der geheiligten C-64-Ära: Maniac Mansion und dessen Nachfolger Zak McKraken dürften die letzten Vertreter dieses Genres gewesen sein, die ich tatsächlich ruhmreich beendet habe. Halt. Nein. Final Fantasy VIII auf der Playstation vor ein paar Jährchen ist auch ein erfreuliches Kapitel der pharaonischen Abenteuerei. Die Pharaonin ist aber ein passionierter Adventure-Freak und daddelt solche Dinger mit beängstigender Eleganz und Effizienz durch.
Als "Black Mirror" aus der tschechischen Softwareschmiede DTP im Mai 2004 erstmals erschein, hatte sie es gleich gekauft und natürlich gelöst. Sie fand Atmosphäre und Story aber so toll, dass sie gern noch einmal beginnen wollte. Außerdem sollte ich (wieder) erfolgreich für das Genre begeistert werden. Gesagt, getan. Da die Programm-CD derweil irgendwie abhanden gekommen ist, musste erstmal Ersatz her. Tauschticket sein dank für lau. Wer dort nicht fündig wird, bekommt das Re-Release auch noch als Special Edition auf dem Software-Wühltisch für knapp nen Zehner. Die "Gamestar" hatte die SE-Vollversion als Heft-Beikleber (Ausgabe 9/2006) im Programm - Inklusive Komplettlösung.
Zur Story
12 Jahre ist es her, dass der 33jährige Samuel Gordon seiner Familie bzw. dem Landsitz "Black Mirror" den Rücken kehrte. Eigentlich wollte er nie wiederkehren, nachdem seine Frau Kathrine damals bei einem Feuer auf dem Schloss tragisch ums Leben kam - ein Feuer für das sich Samuel bis heute verantwortlich fühlt. Allerdings zwingen gewisse Umstände Samuel zurück, das Schicksal will es, dass sein geliebter Großvater William auf mysteriöse Weise aus dem Leben scheidet. Und das nachdem er ersthafte Nachforschungen über den angeblichen Fluch anstellt, welcher angeblich seit Jahrhunderten auf den Gordons lastet. Ein Teil der männlichen Nachkommenschaft hat die unangenehme Tendenz dazu dem Wahnsinn zu verfallen. War der alte William ebenfalls davon betroffen - oder kam er der grausigen Wahrheit zu nahe?
Im Intro bekommt der Spieler bereits einen Hinweis darauf, dass da mit dem vermeintlichen Selbstmord des alten Herrn so wohl nicht stimmen kann. Der stürzt aus dem Turm des Schlosses jedenfalls nicht freiwillig auf den Zaun davor. Soviel ist sicher. Wer oder was dafür gesorgt hat, gilt es via Samuel herauszufinden. Unschwer zu erraten, dass der junge Adlige das Alter Ego des Spielers darstellt. Dieser muss die bucklige und oft nicht ganz saubere Verwandtschaft ganz genau unter die Lupe nehmen, wobei nicht immer nur literarische Leichen im Keller zu Tage gefördert werden. Die Geschichte gliedert sich in 7 Kapitel auf, die den neugierigen und investigativen Spross der Familie an verschiedenste Schauplätze bringt. Er dringt zwangsläufig immer tiefer ins Geheimnis der finsteren Familiengeschichte und damit seiner eigenen Dämonen ein.
Gameplay
Die Zeiten, die denen man Advebtures noch mit textbasierten Parsern steuerte sind vorbei und gehören in die Computersteinzeit. Heute heißt das Zauberwort: Point-And-Click. Wie die Bezeichnung bereits verrät, funktioniert die komplette Steuerung mit dem Maus-Cursor - sprich (drauf-)Zeigen und (an-)Klicken. Das ist einfach, logisch und bequem, denn so entgeht einem auch kein Fingerzeig, den das Programm zur Lösung bereithält. Das äußert sich generell schon einmal darin, dass der Cursor die Farbe von Grau auf Rot wechselt. Immer dann kann man eine - mehr oder weniger sinnvolle - Aktion durchführen.
So lassen sich beispielsweise Dinge verschieben, verwenden oder ein brauchbarer Gegenstand aufspüren und (automatisch) dem Inventar einverleiben. Ein zusätzlicher Rechtsklick auf rot markierte Zonen ist neben dem obligatorischen Linksklick übrigens immer hilfreich, denn dann untersucht Samuel die betreffende Stelle oder den Gegenstand - sofern es dort etwas Besonderes zu entdecken gibt - noch einmal besonders gründlich. Man gerät wirklich nie in eine Sackgasse, wenn man tatsächlich ALLES rot markierte anklickt (manchmal mehrfach, sowie RECHTS) und ALLES einsackt, was nicht niet- und nagelfest ist. Das erschöpfende Ausfragen der auftauchenden Figuren ist genauso elementar, wie das zusammensammeln aller verfügbaren Gegenstände.
Gegenstände müssen zum Teil auch untereinander kombiniert werden - in höheren Leveln verlangt das ordentlich Hirnschmalz. Kapitel 1 dient lediglich zum Aufwärmen und zum (gelungenen) Story Build Up. Allmählich werden die verschiedenen Aufgaben im Spiel happiger und stellen eine echte Herausforderung dar. Die Knobeleien, wie Sprach-, Verschieberätsel und Puzzles bleiben aber stets fair. Praktikables Denken lohnt sich generell immer, genauso wie geschicktes um die Ecke sinnieren. Grade wenn man meint, dass es nicht weiter geht, hat man vielleicht vollkommen banale, alltägliche Dinge nicht bedacht oder übersehen. Und so mancher Irrtum endet - je nach Spielsituation - für Samuel durchaus auch schon mal tödlich. Die oberste Devise lautet daher: Häufig speichern.
Sobald man mit dem Cursor über einen der NPCs fährt, zeigt eine Sprechblase an, dass man mit der Figur reden kann. Über welche Themen wird in einer Auswahl am unteren Bildschirmrand angezeigt. Hat Samuel den betreffenden Charakter bereits zur Genüge ausgequetscht (oder wurde eine andere Aufgabe noch nicht zur Zufriedenheit der Programmierer erfüllt, sodass ein neues Thema auftaucht) so tut er das mit Sätzen wie "Es wurde bereits alles gesagt" oder dergleichen kund. Ähnliches gilt für Aktionen, die seiner Meinung nach (noch) keinen Sinn haben. Angenehm ist hierbei die Professionalität der Sprecher, allen voran Daniel Nathan (zuweilen deutsche Synchronstimme Johnny Depps). Manche der sich wiederholenden Phrasen nerven auf Dauer ein wenig, doch kann man damit leben.
Technisches
Die Systemvoraussetzungen sind nicht sonderlich hoch, jeder halbwegs moderne PC oder Läppi dürfte mit den Anforderungen locker klarkommen. Genaue Auskunft darüber erteilt die Homepage das Games: www.blackmirror-game.de. Hier gibt es neben allerhand Goodies auch ein Hilfe-Forum, wenn's mal klemmt. Apropos klemmen: Die Urversion benötigt dringend einen Patch, den die SE bereits on board hat. Ohne diesen ist das Spiel nicht lösbar, außerdem behebt er im Vorbeigehen auch noch ein paar Grafikfehler - hauptsächlich GeForce befeuerte Rechner waren davon offensichtlich betroffen. Angeblich soll der Patch aber neue Probleme schaffen (wie das oft so ist: "Trade old bugs for complete new ones!"), der von mir u.a. eingesetzte Radeon-X300-Chipsatz macht jedoch keinerlei Ärger.
Die Grafik ist nett anzusehen, wenn auch die allerletzte, fotorealistische Detailtreue nicht gegeben ist. Doch handelt es sich hierbei ja auch nicht unbedingt um ein Genre, welches den Rechner ausreizt. Die Hintergründe sind schön und stimmungsvoll gezeichnet, die Figuren und Utensilien gut erkennbar gerendert. Bei Samuel ist sogar eine gewisse Ähnlichkeit zu Johnny Depp auszumachen, was offensichtlich genausowenig unbeabsichtigt ist, wie schon bei der Wahl der Stimme. Die meisten Zwischensequenzen laufen in Spielgrafik ab. Bei denjenigen, bei denen das (eigenartigerweise) nicht der Fall ist, kommt es zu leichten Qualitätseinbußen. Das tut der dichten Grusel-Atmosphäre allerdings keinerlei Abbruch. Der geschickt arrangierte Sound passt auch wie Faust aufs Auge und buchstäblich ins Bild.
Fazit
Edgar Wallace und Akte X Junkies aufgehorcht! Ein stimmungsvolles und schön düsteres Adventure, welches aber bestimmt nicht nur eingefleischte Mystery-Begeisterte für einige Dutzend Stunden an den Bildschirm fesseln dürfte. Die Point-and-Click-Steuerung ist leicht zu erlernen, jedoch erweist sich dagegen so manche Kopfnuss als nicht einfach zu knacken. Dennoch bleibt der sich immer weiter steigernde Schwierigkeitsgrad trotz seiner späteren Knackigkeit stets fair. Um die Ecke denken ist Pflicht. Ein dicker Rechner nicht.
So Long
Der Gänsehaut-Pharao
Hinweis:
Screenshots von der offiziellen DTP Spiel-Homepage zu Black Mirror weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Kirchen sind gern gesehene Schauplätze... von Tut_Ench_Amun
am 21.01.2007Diese hier ist eine der kniffligeren Aufgaben von Tut_Ench_Amun
am 21.01.2007Kommentare & Bewertungen
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papaonline, 01.02.2007, 23:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
nur weiter so , lg und sh von papaonline
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Mittendrin in einem spannenden Krimi
Pro:
einfach super, gute Atmosphäre, spannend, Rätsel nicht zu schwer
Kontra:
ein kleiner Bug
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich ja immer auf der Suche nach neuen, guten Adventures bin, durfte ich mir das neue Spiel von dtp nicht entgehen lassen, zumal „Black Mirror“ in seinem Heimatland Tschechien schon hoch gelobt wurde. Durch Spiele wie „Runaway” und “Tony Tough and the Night of Roasted Moths” hat sich ja dtp in jüngster Zeit einen Namen gemacht im klassischen Adventure-Genre und seit dem 8.April 2004 ist nun ihr neuestes Adventure, wieder im klassischen point and klick-Stil, auf dem Markt. Da es noch dazu billiger als andere PC-Spiele zu haben ist und man z. B. bei amazon.de nur knapp 35€ dafür zahlen muss, musste ich einfach zuschlagen, noch dazu, wo es sich um eine Gruselgeschichte handelt und ich ja ohnehin so was mag ;-)
STORY
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Für alle, die es ganz kurz wollen, hier die Beschreibung auf der Verpackung:
„Das Schloss Black Mirror liegt inmitten einer uralten Landschaft, die viele Geheimnisse birgt. Geheimnisse, die am besten für immer unentdeckt bleiben sollten. Samuel Gordon kehrt nach zwölf Jahren erstmals zum Wohnsitz seiner Ahnen zurück, um am Begräbnis seines Großvaters teilzunehmen. Samuel glaubt als einziger nicht daran, dass sein Großvater Selbstmord begangen hat und beginnt mit Nachforschungen. Schon bald ist er einem schrecklichen Geheimnis auf der Spur. Je näher Samuel der Wahrheit kommt, desto stärker wird er in einen Strudel von Wahnsinn und Mord gezogen. Um zu bestehen, muss er sich der schwersten Prüfung stellen: den Dämonen seiner eigenen Seele.“
Meine Inhaltsangabe:
Samuel Gordon war viele Jahre nicht auf dem Familiensitz Black Mirror. Aus Schuldgefühlen hatte er damals das Schloss verlassen und wollte eigentlich nie wieder dorthin zurückkehren. Als er vom Tod seines Großvaters William erfährt, kehrt er dennoch zurück und stellt sich seiner Vergangenheit. William war aus dem Fenster seines Arbeitszimmers im Turm des Schlosses gestürzt und auf einen spitzen Zaun aufgespießt gefunden worden. Schnell bekommt er allerdings den Eindruck, dass der Tod seines Großvaters keinesfalls ein Selbstmord war, wie alle anderen, inklusive der Polizei vermuten. Er stellt selbst Nachforschungen an und erfährt furchtbare Dinge. Immer tiefer rutscht er in die Sache rein, während sich weitere Morde im direkten Umfeld der Familie ereignen. Je näher er dem Geheimnis kommt, desto mehr Menschen sterben. Ich will natürlich nicht zu viel vorweg nehmen, daher nur soviel: es wird sehr spannend und bis zuletzt weiß man nicht so Recht, wer auf welche Weise in die Geschichte verwickelt ist und wie William wirklich umgekommen ist.
SPIELPRINZIP
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Wer schon mal ein klassisches Adventure a la „Monkey Island“ gespielt hat, der weiß zumindest, wie man sich das Ganze in etwa vorstellen muss. In diesem Fall übernimmt man als Spieler die Rolle von Samuel Gordon. Wie bereits erwähnt, will Samuel klären, wie William wirklich ums Leben gekommen ist. Man kann Samuel also bewegen, indem man mit der linken Maustaste irgendwohin klickt und dann bewegt sich Samuel dorthin. Klickt man auf einen Gegenstand, untersucht ihn Samuel oder nimmt ihn gegebenenfalls mit, wenn er ihn gebrauchen kann. Mit einem Links-klick auf einen Gegenstand untersucht Samuel diesen genauer.
Man kann mit Menschen Gespräche führen, indem man auf sie klickt. Bei den Gesprächen hat man am unteren Bildschirmrand eine Auswahl von Bildchen, die jeweils für ein bestimmtes Gesprächsthema stehen.
Die gesammelten Gegenstände kann man untereinander kombinieren oder auf irgendwelche Gegenstände im Spiel benützen. Um sein Inventar zu sehen muss man lediglich den Mauszeiger auf den schwarzen Streifen am unteren Bildschirmrand bewegen und schon erscheint dort eine Leiste mit seinem Inventar.
Ziemlich am Anfang bekommt man auch eine Karte, wodurch man sich schneller von einem Ort zum anderen bewegen kann, was im Verlauf des Spieles doch sehr nützlich ist.
Man löst also nacheinander die Aufgaben. Da das Spiel ziemlich linear verläuft und dazu in 6 Kapitel unterteilt ist, kommt man irgendwann ohne Umwege zum Ende und hat das Gefühl, in einem guten Krimi als Hauptdarsteller mitgespielt zu haben.
STEUERUNG
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Für alle denen das jetzt zu verwirrend war, oder die bereits geübt sind in Adventure-Games, hier noch mal ein kleiner Überblick über die Steuerung:
• Normaler Cursor: Normalerweise ist der Cursor weiß und hat die Form eines Pfeils. In dieser Form ist keine Aktion möglich, man kann sich lediglich an die Stelle begeben, auf die der Pfeil zeigt.
• Roter Cursor: färbt sich der Cursor über einem Objekt rot, so kann man den Gegenstand untersuchen oder in sein Inventar aufnehmen.
• Geschwungener Pfeil: manchmal wechselt der Bildschirm im Spiel in die Nahaufnahme, z. B. wenn Samuel einen Brief liest oder einen Tisch genauer untersucht. Um wieder in den normalen Spielbildschirm zu gelangen klickt man auf den geschwungenen Pfeil am unteren rechten Bildschirmrand
• Türe: wenn man den Bildschirm wechseln kann erscheint an der betreffenden Stelle ein Tür-Symbol. Mit einem Doppelklick beschleunigt man das Ganze und man muss nicht zusehen, wie Samuel langsam zur Türe oder zu der jeweiligen Stelle geht an der man den Bildschirm wechseln kann, sondern es wird gleich übergeblendet zum nächsten Bildschirm
• Sprechblase: wenn man mit dem Cursor über eine Person fährt, erscheint eine Sprechblase, d. h. man kann mit der jeweiligen Person ein Gespräch führen.
• Masken: An einigen Stellen des Gespräches erscheinen 2 Masken, eine lachende und eine die grimmig schaut. Diese Masken kommen, wenn man eine Frage gestellt bekommen hat. Man kann sich nun entscheiden, ob man eine positive (nette und richtige) Antwort geben will oder ob man eine negative (unfreundliche oder gelogene) Antwort geben möchte, wobei die Art die man wählt keinen wirklichen Einfluss auf den Spielverlauf hat, zumindest hatte ich nicht das Gefühl.
• Rechte Maustaste: die rechte Maustaste hat die Eigenschaft verborgene Gegenstände zu entdecken, hier schaut Samuel noch mal ganz besonders und findet Gegenstände, die er mit der linken Maustaste zuvor nicht entdeckt hatte.
• Tab-Taste: man kann sich alle möglichen Ausgänge des jeweiligen Ortes auf einmal anzeigen lassen – ist aber nicht unbedingt nötig für den Spielverlauf
CHARAKTERE
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SAMUEL GORDON:
Sprecher David Nathan, die deutsche Stimme von Johnny Depp, welcher auch als Vorbild für Samuel Gordon diente (vom Optischen her) und ihm im Original seine Stimme gab.
Samuel ist das Enkelkind des verstorbenen William Gordon, er hatte in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen in Black Mirror gemacht und wollte deshalb auch nicht mehr zurückkehren. Durch seine Skepsis kommt er nicht nur dahinter, dass Williams Tod kein Selbstmord war, er deckt einen ganzen Komplott auf, der lange verborgene dunkle Geheimnisse birgt…
BUTLER BATES:
Sprecher Jörg Gillner ist wohl eher unbekannt. Bates ist der langjährige treue Diener der Familie und Viktoria und ihren Verwandten treu ergeben, er sorgt sich merklich um Viktorias Wohl.
VICTORIA GORDON:
Sprecherin Ursula Sieg, die deutsche Synchronstimme von Rue Mc Clanahan (Blanche aus “Golden Girls”).
Victoria ist die Witwe von William und in tiefer Trauer, man ist sich manchmal allerdings nicht sicher, ob sie nicht etwas verdrängen will, was sie eigentlich weiß. Sie braucht viel Ruhe um das Ganze zu verkraften.
ROBERT GORDON:
Bernd Stephan, die deutsche Stimme von John Cleese in Monty Python-Titeln, diente als Sprecher für Robert.
Robert hat sich seit dem Vorfall ziemlich zurückgezogen und ist fast die ganze Zeit auf seinem Zimmer und betreibt Forschungen. Er ist dazu noch Leiter eines Sanatoriums für Geistesgestörte. Auch er hat ein dunkles Geheimnis, dem Samuel langsam auf die Schliche kommt.
DR. HEINZ HERMANN:
Sprecher Hans Sievers kennt man vielleicht als “Devon Miles in “Knight Rider”.
Heinz Hermann ist seit vielen Jahren der Hausarzt der Familie, zudem ist er Pathologe und untersucht die sich häufenden Todesfälle, wobei ihm auch langsam Zweifel aufkommen, ob William Selbstmord begangen hat.
WEITERE CHARAKTERE: Henry (Gärtner), Louis, Richard Gordon + Eleanor Gordon, Ralph (Insasse des Irrenhauses), Tom, Frederick, Heizer, Inspektor Collier, Morris (Stallknecht), Angler, Rowan, William Gordon (Großvater), Totengräber, Dr. Smith, James (Insasse des Irrenhauses), Mark, Murray, Marie, Vick
SPIELVERLAUF / EIGENE EINDRÜCKE
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Es handelt sich hierbei um ein Grafik-Adventure das, wie bereits erwähnt, wie ein Krimi aufgebaut ist. Es gibt eine richtige Geschichte, die noch dazu tierisch spannend ist.
Besonders faszinierend ist die tolle Atmosphäre, die sowohl durch die tolle Grafik und die stimmungsvollen Bilder erzeugt wird, aber auch durch die musikalische Hintermalung, die dem, Ganzen noch den richtigen Touch gibt. Bei manchen Charakteren erkennt man zwar einige Makel in der Umsetzung, aber im Großen und Ganzen ist die Grafik sehr gut und vor allem die Landschaften sehen sehr realistisch aus und gerade dadurch kann man sich auch toll in das Spiel hinein versetzen.
Neben der schaurigen Musik im Hintergrund hört man natürlich auch noch natürliche Geräusche, wie das Prasseln des Regens oder jeder Gegenstand den man aufnimmt macht auch ein typisches und doch sehr realistisches Geräusch. Was ich gut finde, sind auch die Gespräche. Man hat gewisse Auswahlmöglichkeiten, was man ansprechen will, zudem kann man die Dialoge auch beschleunigen. Wenn man während eines Satzes (den man z. B. schon gehört hat) links-klickt, ist der Satz beendet und es folgt der nächste, sofern das Gespräch nicht schon beendet ist. Das geht natürlich auch, wenn Samuel einen Brief etc. liest. Auch hier kann man den Text den er vorliest auf dieselbe Weise beschleunigen. Die Sprechgeschwindigkeit der Personen ist manchmal nämlich doch recht laaangsam ;-) Manchmal hört man auch Samuels Gedanken, d. h. er spricht nicht zu einer anderen Person sondern man hört nur, was er gerade für einen Geistesblitz hat, was einem manchmal das Spiel erleichtert. Man hört auch von der Stimme her einen Unterschied, ob er noch zu dem Gesprächspartner spricht, oder ob er sich das was man hört nur denkt.
Das Spiel wird auch insofern nicht schnell langweilig, weil es ziemlich viele verschiedene Orte gibt. Das Schloss Black Mirror allein ist zwar schon recht groß (ca. 20 Räume im Haus, dazu noch ca. 10 Bildschirme mit Orten um das Haus rum Garten etc.) aber bald beschränken sich Samuels Nachforschungen eben nicht mehr auf das Schloss sondern es gibt insgesamt noch 7 andere Szenerien, darunter eine kleine Stadt oder das Sanatorium in dem Robert tätig war. Jede Örtlichkeit hat ihren eigenen Reiz und ist voll mit Rätseln und Aufgaben.
Neben den gewöhnlichen Adventure Aufgaben, sprich Gegenstände suchen, verwenden und kombinieren, muss man zwischendurch auch andere Aufgaben lösen. Einmal muss man z. B. ein zerrissenes Foto wieder zusammen puzzeln oder kleine Logik- und Denkaufgaben erfüllen. Es gibt auch eine kleine „Actionsequenz“, hier muss man schnell handeln und das richtige tun, weil man sonst lebendig Begraben wird und das Spiel ein verfrühtes Ende findet.
Hier wären wir an einem weiteren Punkt. In den meisten Adventures kann man ja eigentlich nicht sterben, hier allerdings kann man doch an einigen Stellen ein jähes und meist schmerzhaftes Ende finden, daher empfiehlt es sich auch regelmäßig den Spielstand abzuspeichern, was man allerdings im Eifer des Gefechts manchmal vergisst wenn es gerade wieder zu spannend wird ;-)
Ich finde das allerdings nicht wirklich negativ, im Gegenteil, wie Samuel manchmal zu Tode kommt fand ich sehr unterhaltsam und gut gemacht *grins*
Die Schwierigkeit der Aufgaben ist ziemlich niedrig angesetzt. Selbst Anfänger kommen sicherlich gut mit dem Spiel zurecht. Man bleibt an keiner Stelle übel hängen, so dass man die Lust auch nicht aufgrund zu schwerer Rätsel verlieren könnte oder gar vor einer Aufgabe resignieren müsste. Alle Gegenstände die man braucht sind deutlich zu sehen, da sich ja auch der Cursor rot färbt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist zu Beginn vielleicht, dass man auf manche Gegenstände nicht nur links- sondern auch rechts-klicken muss, weil es manchmal verborgene Dinge gibt, z. B. ein Buch unter einer Schublade, das zuvor nicht sichtbar war und durch das man eher zufällig mit einem Rechts-klick stößt. Besonders gelungen finde ich, dass man auch nie ewig herumirren muss um die Aufgaben zu lösen. Alles ist gut untergliedert und die jeweiligen Aufgaben sind meistens auf wenige Bildschirme beschränkt. Manchmal weißt einen Samuel auch darauf hin, dass er eine bestimmte Örtlichkeit noch nicht verlassen kann, weil er sich hier noch genauer umschauen sollte oder noch etwas zu erledigen hat. D. h. man kann wirklich erst weitergehen, wenn man eine bestimmte Aufgabe erfüllt hat, die einen einen Schritt weiter bringt.
Wenn man mal wirklich irgendwo ins Stocken geraten sollte empfehle ich einfach mit allen Leuten noch mal zu reden, manchmal erfährt man so noch etwas wichtiges Neues. Auch wenn man überprüft, ob man wirklich alle Gegenstände, die rot erscheinen nicht nur mit links sondern auch mit rechts untersucht hat, auch hier findet man manchmal noch etwas neues heraus. Man sollte auch die Gegenstände im Inventar immer mit einem rechts-klick untersuchen, so findet man auch manchmal etwas Neues heraus oder kann Gegenstände zerlegen (Geld aus dem Geldbeutel nehmen etc.).
Ob die FSK Freigabe ab 12 wirklich gerechtfertigt ist, da hab ich meine Zweifel, es gibt doch einige äußerst brutale Szenen, abgetrennte Köpfe, viele blutige Leichen, ein erhängter Junge etc. Auch die verschiedenen Arten, wie man selbst in dem Spiel ein jähes Ende finden kann, sind meiner Meinung nach nicht unbedingt für Kinderaugen geeignet. Wenn ich bedenke, dass „Tony Tough“ z. B. eine FSK 16 Freigabe erhalten hat, muss ich sagen, ich fand dieses Spiel weitaus gruseliger und brutaler!!! Daher würde ich es wohl meine Kinder mit 12 Jahren noch nicht spielen lassen!!!!
BUG: leider musste ich auf einen kleinen Fehler im Programm stoßen, durch den man das Spiel nicht fortsetzen kann. Auf der HP zum Spiel habe ich festgestellt, dass ich nicht die Einzige war, bei der dieser Fehler aufgetreten war. Man sollte vom Wirt im Ort einen Schlüssel erhalten, allerdings hat dieser nur gesagt, er hätte den Schlüssel, dann poliert er ewig seine Gläser weiter und man hat weder Maus noch sonstiges und kann einfach nicht weiterspielen, der Schlüssel ist aber wichtig für den weiteren Spielverlauf. Abhilfe fand ich dann unter: http://www.runaway-game.de/forum/index.php irgendwo ein Spielstand zur Verfügung gestellt wird, der genau nach dieser Stelle gespeichert wurde! So konnte ich das Spiel ohne weitere Probleme zu Ende spielen. Hier erhält man auch gute Tipps, wenn man an einer anderen Stelle aus irgendeinem Grund hängen geblieben ist.
HANDBUCH
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Zur leichteren Verständnis des Spieles wird ein 14-seitiges Handbuch mitgeliefert. Hier erhält man eine Einleitung, worum es geht, Hinweise zur Installation, eine Erklärung des Hauptmenüs und der Spielsteuerung und was man sonst noch wissen muss.
Danach folgt noch eine3-seitige Einführung, in der die „ersten Schritte“ beschrieben werden. Man erhält praktisch genau gesagt, wie man am Anfang vorzugehen hat, Schritt für Schritt, damit man sich erstmal zurecht findet. Richtige Adventure-Freaks werden allerdings auf diese Einführung verzichten können.
Das Handbuch ist gut und übersichtlich gestaltet mit vielen Bildern zur Illustration und es ist auch ziemlich robust, da es aus festerem Papier ist.
BESONDERHEITEN
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* Horror-Adventure mit Elementen einer (wirklich!) spannenden Detektiv-Geschichte
* Klassische Point & Click-Steuerung (mag ich am liebsten wenn man keine Tastatur braucht)
* Hochwertige technische Verarbeitung (tolle Grafik!)
* Kinoreife Filmsequenzen mit Orchesterbegleitung und fesselnden Soundeffekten (wobei die Zwischensequenzen etwas unscharf sind, aber das ist wohl beabsichtigt um einebestimmte Stimmung zu erzeugen)
* Sechs Kapitel in denen man viel zu tun hat
* Fast 120 begehbare Örtlichkeiten (nein, nicht was ihr jetzt denkt ;-))
* Mehr als 20 Charaktere (alle sehr nett gestaltet!)
* 100 verwendbare Gegenstände
* Über sechs Stunden Dialoge (was aber wirklich auch nie langweilig wird)
* Professionelle Lokalisation mit hochwertigen deutschen Sprechern, wie David Nathan, der deutschen Stimme von Johnny Depp
SYSTEMVORAUSSETZUNGEN
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• Windows 98/2000/ME/XP
• Pentium II, 400 Mhz oder besser (600Mhz empfohlen)
• 128 MB Ram
• 12x CD-Rom Laufwerk (16x empfohlen)
• DirectX-kompatible Grafikkarte mit mindestens 4 MB Speicher (8MB empfohlen)
• DirectX 7.1 oder höher
• 2 GB freier Speicherplatz auf der Festplatte
• Maus, Tastatur, Lautsprecher
HERSTELLER
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dtp Vertrieb und Marketing GmbH
Usedomstr. 19
22047 Hamburg
[email protected]
www.blackmirror-game.de –
- auf der HP gibt es übrigens viele tolle Sachen, wie Bildschirmhintergründe oder eine 4-seitige Vorgeschichte im Comicstil.
Erscheinungsdatum: 8. April 2004
ASIN: 3899562275
FSK: 12
FAZIT
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Wer Adventures mag und am besten noch auf Gruselatmosphäre steht, der sollte unbedingt zugreifen! Ein wirklich geniales Spiel, so gut, wie ich es in letzter Zeit selten gesehen habe. Der Preis ist auch richtig annehmbar und man bekommt einiges geboten für sein Spiel, da der Hersteller mit mindestens 30 Stunden Spielspass nicht zuviel verspricht!!!
Einfach suuuuper!!! Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen – Kaufen! Kaufen!
Liebe Grüße vom Grusel-Wuschel!!!
Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!
P.S.: Eine Demo des Spieles gibt es unter http://www.blackmirror-game.de/demo.htm
P.P.S.: Sollte jemand Tipps zum Spiel brauchen, weil er nicht weiterkommt, kann er sich natürlich vertrauensvoll an mich wenden ;-) weiterlesen schließen
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