Pro:
Pisten, Freerides, Angebot
Kontra:
Preise, wenn man voll zahlen muß
Empfehlung:
Ja
Das war wieder ein Skiurlaub der einfach nur Spaß gemacht hat.
Wieder einmal war ich in Davos und hatte sogar mal Glück mit dem Wetter. Jeden Tag Sonne, traumhaften Pulverschnee und fast leer Pisten, da die Deutschen keine Urlaub mehr hatten. Nur die Temperaturen waren etwas kühl, denn an den ersten beiden tagen zeigte das Thermometer auf dem Weißfluhjoch genau 27 Grad minus an, aber mich hat das nicht so gestört, denn ich liebe die Kälte.
Anfahrt:
Ich bin über Basel, Zürich, Landquart und Klosters innerhalb von 3 1/2 Stunden in Davos gewesen, da in Zürich zum Glück nicht so viel los war, aber wenn man Pech hat kann man schon mal ein zwei Stunden durch Zürich brauchen.
Aus Bayern kommt man über z.B. Bregenz, St. Magarethen, Landquart Klosters nach Davos.
Auch die Zugverbindungen sind sehr gut und Davos hat zwei Bahnhöfe, so dass man auch per Bahn schnell zu seinem Urlaubsort kommt.
Der Ort:
Davos besteht aus zwei Stadtteilen. Davos Dorf und Platz. In Dorf sind mehr Unterkünfte, wie Hotels und Wohnungen. Dafür spielt sich in Platz mehr ab. Da gibt es recht viele Einkaufsmöglichkeiten und Abendunterhaltung. Für einen Schweizer Skiort ist es eine große Stadt, die dadurch auch etwas höhere Gebäude und auf der Hauptdurchgangsstrasse recht viel Verkehr hat.
Der ganze Ort ist sehr gut durch die Busse, die im 15 Minutentakt fahren erreichbar. Auch die etwas außerhalb gelegenen Busstationen werden regelmäßig angefahren und gegen Nachmittag werden auch Sonderbusse eingesetzt, damit alle so schnell wie möglich wieder in die Stadt kommen können.
Angebote im Ort:
Veranstaltungen gibt es Unmengen. Es geht dabei von Dia Vorträgen, Kongresse (zu denen die Besucher aus der ganzen Welt anreisen) z.B. Weltwirtschaftsgipfel, Kinovorführungen (allerdings nur im Originalton, wie es in der Schweiz üblich ist), Ausstellungen, Museen und und und für jeden etwas dabei.
Sportgymnasium und die weltweit bekannte Klinik für Asthmakranke.
Sportliche Angebote im Ort:
Sehr bekannt ist wohl das Eishockeystadion in dem jedes Jahr um die Schweizer Eishockeymeisterschaft gekämpft wird. Bekannter ist aber bestimmt der internationale Spengler Cup, an dem Eishockeyteams aus der ganzen Welt mit großen Stars aufmarschieren.
Zum Eishockey gibt es natürlich auch eine Schlittschuhbahn (22'000 m² Natureisbahnen und eine offene Kunsteisbahn mit Sonnenschutz) und für die Fans des schnellen Eislaufens ist sogar eine natur Eisschnelllaufstrecke errichtet worden.
Zu dem gibt es natürlich Tennis und Squash und sogar Hallengolf.
Avalanche Training Center Davos. Permanente Trainigsanlage für die Suche mit Lawinenverschütteten-Suchgeräten (LVS).
Schlittenbahnen, Schneeschuhwandern,
Pferdeschlittenfahrten
Delta- und Gleitschirmfliegen
Reithalle zum Reiten
Hallenbad, Sauna, Massagen
Fitness Center
Sportzentrum mit sportmedizinischer Betreuung
Mehrere Curling- und Eisstock-Rinks, Curling-Einführungskurse
Wandern (115 km Winterwanderwege):
Überall gibt es markierte und gewalzte Fuß- und Wanderwege. Besonders schön ist es um den Davoser See, denn dann Läuft man in der Ebene und in der Sonne. Aber auch die Höhenwege können sehr interessant sein. Die Schatzalp wurde für den Skiverkehr gesperrt, so dass man als Fußgänger dort ungestört marschieren kann.
Langlauf:
Ich selber halte ja nicht besonders viel davon, aber in Davos kann man auf seine Kosten kommen, denn nicht nur der internationale Langlaufweltcup macht hier einen Zwischenstopp, sondern auch viele Amateurlangläufer. Diese können sich auf den über 75 km langen, sehr gut präparierten und kostenlosen Langlaufloipen in der klassischen und skating Variante fortbewegen. Die Loipen sind zum Großteil recht eben, aber man kann auch die Täler hinausmarschieren und die Natur des Sertigtals genießen.
Alpin / Snowboard:
Das ist einfach ein Traum. Die Gebiete bieten für jeden etwas.
Davos besteht aus vier Skigebieten und dem gemeinsamen mit Klosters.
320 km Pisten, 110 Pisten markiert und präpariert, 29 leichte (60 km), 47 mittlere (132 km) und 34 schwere (118 km) Pisten. Mehrere Funparks
1. Pischa ( 5 Schlepplifte und eine Gondel)
Das ist wohl das ruhigste und leichteste Gebiet. Es gibt dort nur ein paar Schlepplifte und breite einfache Pisten, die zum Carven einladen. Allerdings kann es recht schnell langweilig werden, wenn man gut Ski fährt. Aber auch dafür gibt es Abhilfe, denn man kann an der Bergstation der Gondel den Fußweg folgenden auf langen und traumhaften Tiefschneeabfahr treffen, die dann zum Davoser See führen oder ins Tal von Klosters. Fährt man die Pisten weiter hoch ins Flüelatal kann man dann über traumhafte und sehr breite, allerdings nicht besonders steile Tiefschneehänge ins Tal fahren.
Pischa liegt voll in der Sonne und somit ist der Schnee recht schnell schwer um pappig.
Für den Fun ist ein Funpark errichtet worden.
2. Rinerhorn (4 Schlepplifte - 1 Trainingslift - und eine sechser Gondel)
Ist etwas größer als Pischa und hat auch breite Pisten die zum Carven einladen. Das gesamte Gebiet ist es steiler und es gibt recht viele rote Pisten.
Die Talabfahrten sind auch recht schön. Richte Tiefschneeabfahrten habe ich noch keine gefunden. Aber die Schlittenbahn vom Rinerhorn ist gigantisch.
3. Jakobshorn (3 Gondeln, 2 2er, 2 4er und ein 6er Sessellift und 2 Schlepplifte)
Das Snowboardgebiet in Davos und das zweitgrößte. Die Pisten sind recht breit und wie alle anderen Pisten im Gebiet sehr gut präpariert. Die beiden Freeridestrecken sind genial und laden zum Tiefschneegenießen ein. Allerdings sollte man sich vorher über die Busverbindungen nach Davos informieren. (Teufi jede Stunde, Mühle nur alle zwei Stunden, die Busse von dort kosten extra, Teufi 5 CHF und Mühle 4,80 CHF pro Person). Die Schwarze Piste ist recht steil und bucklig und ist nur für gute Skifahrer geeignet. Die Talabfahrt ist sehr einfach oder recht schwer, man sollte sich also vorher auf jeden Fall die richtige aussuchen.
Für die Funsportler ist ein Funparkerrichtet direkt im Skigebiet und eine Halfpipe am Fuße des Gebiets im Tal direkt in Davos.
4. Parsenn / Gotschna (2 Standseilbahnen, 7 Gondelbahnen, ein 2er, zwei 4er und ein 6er Sessellift7 Schlepplifte)
Die Parsenn ist das Hauptgebiet von Davos und ist über Gotschna direkt mit Klosters verbunden. Es bietet für jeden etwas, von schönen, flachen, breiten und sehr gut präparierten Carvingpisten bis hin zu extrem steilen unpräparierten Freerideabfahrten. Es ist einfach für jeden etwas dabei.
Die längste Piste geht vom Weißfluhgipfel über 12 km und 2034 m Höhendifferenz nach Küblis. Von dort kommt man mit dem Zug (jede Stunde und im Skiticketpreis inbegriffen) zurück nach Davos.
Eine sehr schöne Abfahrt geht nach Fideris, allerdings müsste man da ca. eine halbe Stunde aufsteigen (präpariert) und deshalb haben wir uns diese Piste geschenkt, aber dafür andere traumhafte Tiefschneehänge entdeckt, die och nicht befahren waren.
Die Talabfahrten sind alle schwarz, also recht schwer und man sollte sich überlegen, ob man nicht lieber mit der Bahn hinunterfährt.
Auch für den Spaß ist wieder ein Funpark errichtet worden.
Freeride:
Davos ist das größte Freeridegebiet der Schweiz. Vor allem die Parsenn eignet sich dafür sehr gut, aber auch die beiden Abfahrten vom Jakobshorn nach Teufi und Mühle sind sehr schön, wobei die nach Teufi etwas schmaler und steiler ist und die nach Mühle am Anfang sehr breit und nicht so steil, dafür am Ende umso steiler und schmaler ist. Für beide Abfahrten braucht man ca. 30 Minuten (wir zumindest).
Doch wie gesagt ist die Parsenn das Freeridegebiet. Vom Weißfluhgipfel gehen ein paar sehr steile Abfahrten ab, die wirklich nur für sehr gute Skifahrer geeignet sind. Andere etwas leichtere führen ins Tal nach Davos und wie gesagt eine sehr lange geht nach Fideris, allerdings ist von dort aus die Verbindung nach Davos recht schlecht, kostet extra und der Aufstieg ist auch nicht ohne. Wenn man sich ein bisschen im Skigebiet umschaut findet man auch schnell neue Möglichkeiten den Tiefschnee zu durchfahren auch ohne großen Aufstieg und unnötige Anstrengungen.
Ich kann nur jedem Freerider empfehlen nach Davos zu gehen.
Wichtig ist aber, dass vorher auf jeden Fall das Lawinenbulletin beachtet wird, das in Davos auf Grund des Lawinenforschungszentrums sehr gut ist. Davos ist ein sehr lawinengefährdetes Gebiet und somit sollte man aus Sicherheit für sich und andere unbedingt die Lawinenwarnungen beachten und nicht durch den Powdertrieb vergessen, was eine Lawine alles anrichten kann.
Carving:
Davos hat sehr viele breite und sehr gut gewalzte Pisten so dass das Carvingefühl voll ausgelebt werden kann, allerdings sollte man beim Carven immer an die anderen Skifahrer denken und sich nicht selber überschätzen.
Nightlife:
Davos bietet so einiges. Recht viele Bars und da ist vor allem die EX Bar in Davos Platz zu nennen, wenn man rein kommt und noch Platz zum stehen findet. Am Wochenende hat die Ex-Bar bis 6 Uhr morgens offen und bietet viel Spaß und gute Unterhaltung. Im Post Hotel ist eine recht gute Disco, allerdings ist diese recht teuer.
Preise:
Davos ist wie die meisten Skigebiete der Schweiz recht teuer. Vor allem sollte man das Mittagessen in den Schwendis auf der Parsenn meiden, da diese besonders teuer sind.
Überrascht war ich von den preisen in dem Restaurant in Teufi, denn da kostete z.B. eine 0,5 Apfelschorle nur 2,70 Euro und das ist doch recht normal, auch das Essen war dort relativ billig. Auch in der Casinobar war das Essen recht billig, so hat man dort eine recht große Auswahl an Pizzen für nur 10 CHF. Aber im Großen und ganzen ist Davos im Vergleich zu Deutschland teuer. Ein Gummibärli (Vodka Redbull) kostet 12 CHF (ca. 8 Euro) und ein Bier (0,4 l)ca. 5 Euro.
Die Hotels und Wohnungen sind in der Hauptsaison sehr teuer. Eine 2 ½ Zimmer Wohnung für max. 6 personen und dann ist es sehr eng, kostete in der Woche nach Fastnacht, also nicht mehr ganz Hauptsaison über 1500 Euro.
Die Liftpreise haben mich nach meinen letzten Urlaub in Verbier positiv überrascht, denn die 6 Tageskarte kostete 279 CHF, da ich Skilehrer bin habe ich die Karte allerdings für 140 CHF bekommen und somit ein echtes Megaschnäppchen gemacht.
Fazit:
Davos kann ich nur empfehlen. Es bietet für jeden etwas, egal ob man Ski, Snowboard, Langlauf, Wandern oder sonstiges möchte.
Preislich ist Davos, wie die ganze Schweiz nicht billig.
Die Pisten sind spitze präpariert und die Freerides laden jeden Tiefschneefan ein. weiterlesen schließen
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