Pro:
man erlebt einfach einen tollen Tag an einem Ort, der dem Lieblings - Skigebiet in den Alpen doch sehr ähnelt.
Kontra:
für Familien wird es schnell teuer - haben die Kids erst Spaß an der Sache gefunden, können die Kosten schnell explodieren.
Empfehlung:
Ja
Samstag, 7:00 Uhr morgens: Ich kratze die Scheiben meines Autos frei und bereite alles für den Tagesausflug vor. Geplant ist ein Trip nach Landgraaf in Holland - die Snowworld.
Anreise:
Unser Trip startet in Trier - um den Weg zur Skihalle zu finden geben stolze Besitzer eines Navigationssystems die unten genannte Adresse ein. Allen anderen Schneesüchtigen empfehle ich einen Routenplaner im Internet (z.B. Falk, Aral, …) zu benutzen.
Die Zieladresse:
Snowworld
Witte Wereld 1
NL-6372 VG Landgraaf
Die Skihalle ist schon von weitem zu erkennen und innerhalb von Landgraaf ausgeschildert. Den Skifahrer oder Snowboarder erwarten etwa 1500 kostenfreie Parkplätze, die ca. 150m vom Eingang der Skihalle entfernt sind.
Kapitel 1: Wir kommen an!
Beim Betreten des Eingangsbereiches ist schon der erste Eindruck sehr positiv. Das Foyer ist sehr übersichtlich: drei Informationsstände befinden sich auf der rechten Seite, geradeaus geht man auf die vier Kassen zu. Drei weitere Ausgänge führen jeweils zu einem Restaurant, einer Après-Ski-Bar und einem Ski-Shop. Obwohl wir den Kassenbereichs mit 15-20 weiteren Schneesüchtigen stürmen, kommt keine Hektik auf. Die Mädels an den Kassen haben alles im Griff - hier verliert man schon mal keine Zeit.
Die Angestellten scheinen alle der deutschen, französischen und teils der englischen Sprache mächtig zu sein und fallen übrigens sofort durch ein freundliches Lächeln und eine einheitliche Kleidung auf. An der Kasse bezahlen wir also unser Stundenpaket und die Leihe der Ausrüstung. Zur Übersicht bekommt ihr hier einen Auszug aus der Preisliste (Erwachsene/Wochenende):
1 Stunde: 17,50 EUR
2 Stunden: 27,50 EUR
4 Stunden: 35,00 EUR
8 Stunden: 40,00 EUR
Ski oder Snowboard: 6,00 EUR
Schuhe: 3,00 EUR
Helm: 2,50 EUR
Zur Vervollständigung der Basisinformationen hier noch die Öffnungszeiten:
Werktage: 9:00 - 24:00 Uhr
Wochenende: 8:00 - 24:00 Uhr
Kapitel 2: Materialausgabe und Vorbereitung …
Die Kasse haben wir also mit dem Skipass und den Bons für Snowboard und Schuhen verlassen. Von da an geht es jetzt eine Etage tiefer. Hier erwartet uns der Vorraum zur Skihalle, die Ausgabe der Ausrüstung und eine Vielzahl von Spinden. Auf den ersten Blick wirkt hier alles ein wenig chaotisch. Vielleicht habe ich wie viele andere die Umkleidekabinen übersehen - man zieht sich hier gerade da um, wo Platz ist. Die Spinde könnten ein bisschen größer sein, außerdem sind die eingeworfenen 50 Cent beim nächsten Öffnen weg. Mein Tipp: am Besten in voller Montur anreisen und nur die nötigsten Utensilien mit in die Halle nehmen. Wer von vorne herein weiß, dass er regelmäßig an den Spind muss, packt sich genügend amerikanische Gangster-Rapper in die Tasche.
Kapitel 3: Es geht los!
Es geht in die Skihalle! Hier läuft alles ab wie im Lieblings-Skigebiet in den Alpen: Skipass einstecken, ab durchs Drehkreuz - der Spaß kann beginnen. Gut für den Kunden: die Uhr und damit die Minuten auf der Karte laufen nur, während man sich in der Halle befindet. Pausen im Restaurantbereich oder auf der Toilette können also in Ruhe genossen werden ;-)
In der Halle warten drei Abfahrten à 650m auf den Schnee-Fan. Links fahren die Pro´s, hier gibt es neben dem Slalom-Parcours auch eine Buckelpiste. Abgerundet wird der Profi-Bereich mit einem Fun-Park für die Snowboarder. Hier gibt es verschiedene Schanzen und Rails (Treppengeländer) die eine echte Herausforderung bieten.
Auf der mittleren Piste tummeln sich alle die, die es etwas gemütlicher angehen lassen wollen.
Auf der rechten Piste treffen sich die Anfänger und Skikurs-Teilnehmer, um die ersten Erfahrungen im Schnee zu sammeln. Hier findet man übrigens auch die Schule, die Snowboard- oder Skianfängern regelmässige Kurse anbietet.
Die linke und mittlere Piste erreicht man über einen 6-Personen-Sessellift. Vier weitere Teller-Schlepplifte lassen keine Wartezeiten aufkommen. Ein netter Gag befindet sich im auf halber Abfahrtsstrecke der linken Piste: eine Skihütte, die man beim kleinen Durst zwischendurch ansteuern kann.
Die Pisten werden nachts mit Schneekanonen beschneit und morgens mit einer Original-Pistenraupe abgezogen. Personal und Skilehrer findet man überall, die Lifte werden dauernd überwacht und bei der kleinsten Schwierigkeit sofort angehalten. Ich habe mich die ganze Zeit über sehr sicher und gut aufgehoben gefühlt.
Am Sessellift befindet sich eine Uhr, damit man stet seine Restminuten im Auge behalten kann. Um das ganze Jahr über einheitliche Bedingungen und uneingeschränkten Skispaß zu gewährleisten herrscht in der Halle eine konstante Temperatur von -2 bis -5 Grad Celsius. Diese Angaben gelten auch im August bei 35 Grad Celsius im Schatten!
PS: Um noch ein paar Worte zum ausgeliehenen Material zu sagen: ich bekam ein paar niegelnagelneue Burton-Snowboard-Boots (super Material!) und ein Board, dass wohl schon ein paar Abfahrten auf dem Buckel hatte. Die Kanten zeigten schon ordentliche Gebrauchsspuren, der Fun-Faktor wurde aber nicht getrübt.
Kapitel 4: Irgendwann muss man auch mal was essen!
Nach zwei Stunden boarden machte sich das erste Mal mein Magen bemerkbar. Also ab ins Restaurant. Die Einrichtung erinnert sofort an ein Pisten-Restaurant in Österreich. Hier merkt man doch deutlich, dass die Skihalle von der Skiregion Sölden gesponsort wird. Die Mahlzeiten und Getränke besorgt man sich im "Self-Service-Bereich", bevor man sich ein gemütliches Plätzchen im sehr geräumigen Speisebereich sucht. Während der Nahrungsaufnahme kann man durch die großen Panoramafenster das treiben auf den Pisten mitverfolgen. Die angebotenen Speisen und Getränke waren preislich ok., geschmacklich der Hammer! (subjektiver Eindruck!) Hier ein kleiner Auszug aus der Speisekarte:
- Große Portion Pommes: 2,10 EUR
- Mega Burger Snow World mit Pommes: 6,25 EUR
- Zigeunerschnitzelmit Pommes: 9,00 EUR
- Softdrinks 0,3l: 1,80 EUR
- Kaffee: 1,70 EUR
- Bier 0,3l: 2,00 EUR
Auf den Bildschirmen rundherum war zu erkennen, dass man hier auch Geburtstage, Hochzeiten und Betriebsausflüge feiern kann.
Kapitel 5: Eindrücke und Meinung:
Die Skihalle bietet eine tolle Atmosphäre. Das Personal ist sehr freundlich und versucht den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Das angebotene Material (Board und Schuhe) waren zwar gebraucht (logisch!) haben aber auch einen sauberen Eindruck hinterlassen. Wartezeiten an den Liften entstanden nie, von dieser Tatsache bin ich noch immer fasziniert. Die Schneeverhältnisse waren den ganzen Vormittag über gut (der Schnee ist natürlich ein wenig stumpfer, als frischer "Powder" in den Alpen), nachmittags vereiste die Piste doch zusehends, was aber gleichzeitig eine Herausforderung darstellte. Während der Zeit im Restaurant fühlte ich mich wirklich wie im Skiurlaub in Österreich. Die Atmosphäre war absolut identisch. Verbesserungsbedarf haben die Betreiber der Halle im Kellerbereich: Die Spinde könnten etwas größer sein, die Umkleidemöglichkeiten besser ausgeschildert (wenn überhaupt vorhanden?). Alles in allem bietet die Skihalle eine einfache und schöne Möglichkeit, kurzfristig einen wunderschönen Tag im Schnee zu verbringen. Den Service und die Freundlichkeit des Personals muss ich hier noch einmal besonders hervorheben! Zu den Preisen: Für Familien kann der Aufenthalt in der Snowworld schnell sehr kostspielig werden. Der gesamte Tag kostete mich knappe 70,00 EUR. Für mich hat sich an diesem Tag wirklich jeder Euro gelohnt. Es war ein wunderschöner Tag, der sehr viel Spaß gebracht hat! Und wo kann man sonst schon das ganze Jahr über spontan in den Schnee fahren? - und das gleich um die Ecke! Ich werde in den nächsten Wochen bestimmt wieder dort auflaufen. Vielleicht sieht man sich ja dort!
Detaillierte Infos zu den Preisen der Stunden- bis Tageskarten findet ihr unter www.snowworld.com.
Ich bedanke mich fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren! Viele Grüße Andy weiterlesen schließen
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