Placebo Sleeping With Ghosts - Placebo Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro & Kontra
Vorteile
- alles außer
- eine wirklich gute Scheibe
- Schnelle und ruhige Lieder Super Stimme Tanzbar zum Abschalten
- Brians Stimme, die Instrumente, die Musik an sich
Nachteile / Kritik
- den Elektrosequenzen (gewöhnungsbedürftig)
- Kopierschutz
- z.T. depressiv, aber nicht unerträglich
- \"Something rotten\", \"Plasticine\"
Tests und Erfahrungsberichte
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Geisterparty
4- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Placebo - "Sleeping With Ghosts"
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~1. Die Band
~2. Produkt
~3. Songs
~4. Hörbarkeit/Fazit
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***Die Band***
Placebo gründeten sich im Jahre 1994. Die Startbesetzung ist auch heute noch aktuell: Brian Molko (guitar/vocals), Stefan Olsdal (bass) und Steve Hewitt (drums), lediglich beim Debüt war ein anderer Drummer dabei, weil Hewitt andere Dinge zu tun hatte. Jedenfalls ist ihr erstes Album nicht übermäßig aufgefallen, "Without You I'm Nothing" jedoch schlug ein wie eine Bombe. Dank "Eiskalte Engel" wurde "Every You Every Me" ein Hit, Placebo wurden bekannt und ihr drittes Album "Black Market Music" verkaufte sich dann auch häufig. Letzes Jahr dann erschien "Sleeping With Ghosts", welches ebenfalls gute Verkaufszahlen und mit "The Bitter End" gleich noch einen Charthit am Start hatte. Demnächst erscheint ihr Best-Of "Once More With Feeling", auf dem ihre gesamten Singles gesammelt sind. Ihr Status ist meines Erachtens nach enorm, da Placebo anspruchsvollere Rockmusik machen, die absoluten Wiedererkennungswert hat. Mit Brian Molko hat Placebo zudem noch einen etwas androgynen Sänger, der wohl für viele noch einen großen Pluspunkt für die Band darstellt. Kritiker lieben sie, ihre Fans lieben sie, eigentlich sind doch alle glücklich oder?
Hier nochmal die komplette Discographie:
**"Placebo" (1996)
**"Without You I'm Nothing" (1998)
**"Black Market Music" (2000)
**"Sleeping With Ghosts" (2003)
-->als Limited Edition mit 2 CDs ebenfalls erhältlich
**"Soulmates Never Die - Live In Paris" (DVD, 2004)
**""Once More With Feeling" (Best-Of, 2004)
Wie bei sogut wie jeder Band gilt: Raritäten, Bootlegs und anderes unveröffentlichtes Material gibts natürlich auch bei Placebo. Hervorzuheben ist die Doppel-CD "Feeling Like A Motherfucker", auf welcher Demos, unveröffentlichte Stücke und Livesongs Platz gefunden haben.
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***Produkt***
Placebo - "Sleeping With Ghosts"
Preis: 8,97€ (!!!) bei Amazon.de, zuschlagen!
Erscheinungsdatum: 21. März 2003
Label: Hut Record (EMI)
ASIN: B00008IHNS
Ich persönlich halte das Cover- und auch das restliche Design der CD für sehr gelungen. Alles ist in türkisen oder leicht grünen Tönen gehalten, im Booklet gibts dann immer zwei schwarze Seiten mit Namen und Bild eines Bandmitgliedes, dann zwei Seiten Texte usw. Die Mitglieder werden dabei von unsichtbaren Händen im Gesicht berührt (von Geistern eben). Das Cover fällt auf, strahlt definitiv die Stimmung des Albums aus und ist eines der besten Cover 2003. So muss das sein.
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***Die Songs***
1. "Bulletproof Cupid"
---2:22min
Ja, der Opener. Was für einer. Ein Instrumental. Schnell, ziemlich laut (am Besten sogar sehr), aggressiv, stampfend aber trotzdem schnell. Hätte man von Placebo nicht erwartet, umso besser dass das Teil furchtbar rockt und qualitativ der ideale Einstieg für ein Album darstellt. Zwar ist es immer wieder das Gleiche in der Endlosschleife, was mich aber nach ca. 50maligem Hören bis jetzt noch nicht weiter gestört hat. Die kugelsichere Weste hält ihre Versprechen zumindest in einem Sinne: Die erste Abschussmöglichkeit für Kritiker ist "Bulletproof Cupid" gewiss nicht.
[10|10]
2. "English Summer Rain"
---4:01min
Nach dem ersten "Häh?" folgt nun ein "Ähm?". Ich hab mich an den Song schon gewöhnt, aber anfangs hab ich mich doch schon sehr gefragt was denn nun los ist. Ein eher elektronisches als rockiges Klangbild lässt eigentlich alle Erwartungen wie eine Luftblase zerplatzen. Der dramatische Bogen des Songs entfaltet sich nicht beim ersten Hören sondern lässt auf sich warten, um dann auf einen hinabzustürzen. Die durchaus faszinierenden Riffs, die Klangfarbe grau (welche aber wie der Song an sich wandlungsfähig ist) und ein hervorragend vorgetragener, genialer Text geben auch "English Summer Rain" eine enorme Qualität.
Text:
"Always stays the same, nothing ever changes. English summer rain seems to last for ages.
I'm in the basement, you're in the sky. I'm in the basement, drop on by.
Hold your breath and count to ten then fall apart and start again."
[9,5|10]
3. "This Picture"
---3:34min
3:34min, das ist die wahrscheinlich am Häufigsten vertretene Songlänge, welche meistens für Single-Auskopplungen verwendet wird. Genau das war "This Picture", welches mit einem recht expliziten Video auftrat. Der Bass dominiert in den Strophen, bis im Refrain sich alle ordentlich die emotionale Kante geben. Aufgebaut ist "This Picture" nach einem eigentlich eher aus Placebos Norm fallendem Schema, da alles recht stakkatohaft wirkt und eine ultimative Mischung aus Melancholie und Freude entstanden ist. Zieht mich der Song an einem Tag runter, macht er mich am nächsten glücklich. Das trifft es ganz gut.
Textauszug:
"Sometimes it's fated
We disintegrate it for fear of growing old
Sometimes it's fated
We assassinate it for fear of growing old"
[10|10]
4. "Sleeping With Ghosts"
---4:38min
Von der ersten Sekunde an weiß man: Das wird eine schmerzhafte Ballade. Der Titeltrack ist nämlich genau das in seiner reinsten Form, ein wenig Kitsch wird mit der für die Band typischen Traurigkeit in einen Topf geworfen, von tiefen Riffs umgerührt, mit einer sehnsüchtigen Stimme gewürzt und vom geneigten Hörer ausgelöffelt. Was man vielleicht nicht erwartet ist, das es sich hierbei um einen politischen Song handelt, welcher die Lügen und Morde der Regierungen verdammt... Ein sehr guter Song, welcher das schönste Ende hat was ich in meinem ganzen Leben gehört habe.
Textauszug:
"Hush, it's okay
Dry your eye
Soulmate, dry your eye
'Cause soulmates never die"
[10|10]
5. "The Bitter End"
---3:10min
Jaaa, nach dem Opener geht es nunmal wieder richtig ab. Placebo wollen eben auch beweisen dass sie es im höheren Tempo können, und das können sie. Alle Instrumente rocken äußerst schnell nach vorne, Brian singt dazu relativ düster. Als erste Single hat der Song schon mit dazugehörigem, ebenfalls sehr gelungenen Video einen gehörigen Vorgeschmack auf das Album bereitet...was eignet sich den besser als Appetitanreger als ein Song wie "The Bitter End"?
Textauszug:
"Since we're feeling so anaesthetised in our comfort zone
Reminds me of the second time, that I followed you home"
[10|10]
6. "Something Rotten"
---5:28min
Ich weiß, dass 10|10 eine besondere Bewertung ist, aber bis jetzt waren nunmal alle Songs hervorragend. Was "Something Rotten" allerdings wirklich ist, vermag ich nicht zu sagen. Was genau wollten Placebo denn damit erreichen? Fast fünfeinhalb Minuten seltsamer Gesang, vermischt mit komischen Samples und krankhaften Anflügen von Tönen und Riffs. Der längste Song des Albums ist gleichzeitig der schlechteste - sowas hab ich bisher eigentlich eher selten erlebt. Jedenfalls hat "Something Rotten" bis auf gelegentliche Momente wirklich rein gar nichts zu bieten.
Textauszug:
"There's something rotten in here"
[4|10]
7. "Plasticine"
---3:26min
"Plasticine" ist ebenfalls hauptsächlich einfach nur nervtötend. Irgendwie kommt es mir so vor, als würde einfach alles an dem Song nur quietschen, quängeln und nerven. Das Potenzial zu einem sehr guten Song ist da, einige Bridges sind wirklich gelungen, im Großen und Ganzen lädt der Song einfach nur zum Abschalten ein. "Plasticine" will laut und traurig in Einem sein, das merkt man, aber da haben Placebo etwas ins Klo gegriffen.
Textauszug:
"That's not plasticine
Beauty lies inside desire and every wayward heart redeemed"
[5|10]
8. "Special Needs"
---5:15min
Endlich wieder das übliche Niveau. "Special Needs" lädt zum Träumen, Faszinieren und sich-wohl-fühlen ein, was man natürlich nicht ablehnen kann. Ein markantes Riff, weniger, aber sich einbrennender Text, dazu ein sehr hübsches Video...bis auf das seltsame Outro hab ich absolut nichts auszusetzen, wobei es darauf ja eigentlich eh nicht angekommt. Eine schön lange Ballade im gewohnten Placebo-Standard.
Text:
"Remember me when you're the one that's silver screened
Remember me when you're the one you always dreamed
Remember me whenever noses start to bleed Remember me: Special needs
Just nineteen, a sucker's dream
I guess I thought you had the flavour
Just nineteen, a dream obscene with six months off for bad behaviour
Remember me when you clinch your movie deal and think of me stuck in my chair that has four wheels
Remember me through flash photography and screams
Remember me: Special needs"
[10|10]
9. "I'll Be Yours"
---3:32min
Dieser Song ist auf seine Weise die gelungenere Variante von "Something Rotten". Äußerst düster und recht bedächtlich schwebt der Song in tiefen Ebenen dahin, um in seinen Refrains in gehaltenster und gefasster Weise emotional auszubrechen. Vielleicht der düsterste aller Placebo-Songs.
Textauszug:
" I'll be your water, bathing you clean with liquid peace
I'll be your ether, you'll breathe me in, you won't release
I've seen you suffer, I've seen you cry the whole night through"
[9|10]
10. "Second Sight"
---2:49min
Interessanterweise folgt nun die gelungene Version von "Plasticine", so ist wieder alles im Lot. "Second Sight" verfolgt über seine gesamte Laufzeit einen roten Faden, bei dem es sich um so etwas wie Freiheit handeln könnte. Der Song ist wiederum nur ein halber Freigeist, da die Riffs sich irgendwie immer wieder selbst einsperren. Was soll das heißen? Ungefähr, dass "Second Sight" vielleicht gar nicht so sein möchte, nämlich vollkommen kantenfrei. Jaulende Riffs und der eindeutig der Musik entgegengesetzte Text besorgen dies. Insgesamt handelt es sich hierbei um einen meiner liebsten Songs der CD.
Textauszug:
"Walk away to save your face, you never were a genius
Walk away to save your face, you let it come between us
Walk away to save your face, you never were, you never were"
[10|10]
11. "Protect Me From What I Want"
---3:15min
In Frankreich erschien der Song als "Protége-Moi", und zwar nur in Frankreich, da Placebo dort wechselwirkend mit den Franzosen einen hohen Status genießen. Der Song selbst ist offiziell eine Ballade, hinter der Fassade ist er eher wieder ein düsterer Reigen ganz in der Tradition der "I'll Be Yours"' dieser Welt. Der Song hat Qualitäten, aber zumindest ich muss in der richtigen Stimmung dafür sein (in der ich in dem Moment des Schreibens dieser Beschreibung nicht bin).
Textauszug:
"Protect me from what I want
Maybe we're victims of fate, remember when we'd celebrate, we'd drink and get high until late and now we're all alone"
[9|10]
12. "Centrefolds"
---5:00min
"Centrefolds" ist nun, zum Schluss, eine reinrassige Ballade. Sehr langsam und behende bewegt sich das Finale wie eine 2mm-Glaskugel (trotzdem kugelsicher) auf den totalen Schluss hin. Eine ruhige Stimmung mit passenden Klavierklängen geben einem dann ordentlich die Kugel (obwohl man ja aus Glas ist). Ohne dumm intelligent wirken zu wollen jetzt mal: Der Song ist gut, aber nicht das Maß aller Dinge. Placebo haben mal "Burger Queen" gemacht und können da mit "Centrefolds" nicht soviel reißen. Trotzdem nicht schlecht.
Textauszug:
"Come on, Balthazar, I refuse to let you die Come on, fallen star, I refuse to let you die"
[7|10]
Zusammenfassung:
1. "Bulletproof Cupid" 2:22min [10|10]
2. "English Summer Rain" 4:01min [9,5|10]
3. "This Picture" 3:34min [10|10]
4. "Sleeping With Ghosts" 4:38min [10|10]
5. "The Bitter End" 3:10min [10|10]
6. "Something Rotten" 5:28min [4|10]
7. "Plasticine" 3:26min [5|10]
8. "Special Needs" 5:15min [10|10]
9. "I'll Be Yours" 3:32min [9|10]
10. "Second Sight" 2:49min [10|10]
11. "Protect Me From What I Want" 3:15min [9|10]
12. "Centrefolds" 5:00min [7|10]
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***Hörbarkeit/Fazit***
Was mir ganz besonders gefällt, ist, dass das Album vollkommen in sich geschlossen ist. Es ist eines dieser Alben, bei denen das Gesamtbild klar ist, die Songs passen perfekt zusammen. Das könnte an den zwar wenigen, aber perfektionierten elektronischen Neuzugängen liegen, oder einfach daran dass Placebo es drauf haben. Ich tippe auf: Beides. Eigentlich ist es ja auch gar kein Geheimnis, dass die drei Herrschaften durchaus Virtuosen sind, und das nicht nur an ihren hauptgenutzten Instrumenten. So greift Mr. Molko bei der Livepräsentation von "I'll Be Yours" zu Rasseln, bei den Aufnahmen zu neuen Songs ist die Band absolut demokratisiert und jeder kann jedes Instrument spielen (sagen sie jedenfalls über sich).
Das Fazit. Jedes Album von Placebo ist großartig. Ihr Stil ist sofort wiederzuerkennen, egal ob man ein Mitglied sieht oder einen Songfetzen hört. Zugegebenermaßen haben sie ein Album namens "Without You I'm Nothing" im Rücken, welches nicht nur von mir als das Nonplusultra der Band gewertet wird...andererseits ist es unfair immer das Meisterwerk einer Band als Vergleich heranzuziehen (wobei es auch logisch ist, irgendwie schizophren oder?). Blabla, ich komme zum Punkt: "Sleeping With Ghosts" beinhaltet Hits. Es beinhaltet Inhalt. Es steht mit sich selbst im Kontext. Es hat ein tolles Artwork. Es ist musikalisch hochwertig. Aber: Es ist nicht perfekt. Es ist nicht das Beste was Placebo hervorgebracht haben. Es ist besser als der Großteil der Outputs anderer Bands/Künstler. Unterm Strich: 4 Sterne im Bandstandard, 5 Sterne im Allgeminen. Und einen halben Abzug weil sie ein Jahr pausieren wollen. Grr. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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\"...see you at the bitter end...\"
4- Cover-Design: gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro:
Brians Stimme, die Instrumente, die Musik an sich
Kontra:
\"Something rotten\", \"Plasticine\"
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Yopis!
Da ich irgendwie keine Lust mehr habe, im Augenblick über Joghurts & Co. zu schreiben, soll heute wieder ein CD Bericht kommen. Zu dieser Entscheidung kam ich nach einem kleinen Blick in mein CD Regal. Es soll heute also um
>> Placebo - Sleeping with ghosts <<
gehen.
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Die Band
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Brian Molko - Gesang, Gitarre
Stefan Olsdal - Bass
Steve Hewitt - Drums
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Biographie
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Brian Molko (Gitarre, Gesang) erblickt in Amerika das Licht der Welt und wächst als Kind eines international agierenden Bankers in den unterschiedlichsten Ländern der Welt auf. Unter anderem im Libanon, in Luxemburg und Liberia. Stefan Olsdal (Bass) ist zwar schwedischer Herkunft, hat jedoch die selbe Schule wie Brian in Luxemburg besucht. Auf dieser war er von der In-Crowd anerkannt. Als Außenseiter verbringt Brian hingegen die meiste Zeit auf seiner Bettkante, übt dort Gitarre und hört Platten. Die beiden haben so gut wie nichts miteinander zu tun.
Bis sie sich eines Nachmittags im Jahre 1994 in der Londoner U-Bahn-Station South Kensington wieder über den Weg laufen. Zu der Zeit studiert Brian Drama in der englischen Hauptstadt und macht nebenbei Musik - sein Live-Drummer ist Steve Hewitt, der später auch bei Placebo die Stöcke in der Hand halten soll. Stefan studiert Gitarre. Bei diesem Treffen lädt Brian sienen ehemaligen Schulkameraden zu einem seiner Gigs ein, dieser schaut vorbei und ist beeindruckt von den Songs, die er dort hört. Er fragt Brian, ob er noch einen Bassisten brauche, und kurz darauf ist die Ur-Formation von Placebo, damals unter dem Namen Ashtray Heart (nach einem Song von Captain Beefheart) in den Startlöchern.
Sie nehmen ihre ersten Demos im "Sound Advice" in Deptford auf. Daraufhin hat Brian vor, regelmäßig Gigs zu spielen, was sich schlecht mit der Verpflichtung des Drummers Steve bei seiner zweiten Band "Breed" vereinbaren lässt. So verlässt dieser das Schiff. Als Ersatz stößt Stefans Freund Robert Schultzenberg zur Band. Ihren ersten offiziellen Gig als Placebo haben sie im Januar 1995 im Rock Garden in London. Im Oktober des selben Jahres folgt der ersehnte Record-Deal beim Label Fierce Panda, das auch Coldplay und Oasis für die ersten EPs beherbergte. Dort erscheint im Oktober 1995 "Bruise Pristine" auf einer Split 7" mit einer Band Namens Soup.
Durch diese erste Veröffentlichung fallen Placebo der größeren Plattenfirma Deceptive Records (u.a. Elastica) ins Auge. Die Band unterschreibt dort einen Vertrag und wechselt Anfang 1996 unter deren Fittiche. Dort erscheint auch ihre erste eigene Single "Come Home".
Im selben Jahr noch gehen sie für die Aufnahmen ihres Debütalbums nach Dublin. Um diese Zeit herum hört auch der Großmeister der Verwandlungskunst David Bowie einige Demos der Band um den aufsehenerregend androgynen Brian Molko. Er ist so begeistert von der Andersartigkeit und Frische ihrer Musik, dass er Placebo einlädt, mit ihm auf Tour zu kommen. Im Juli 1996 erscheint der selbstbetitelte Longplayer auf Hut Recordings (Virgin). Er erreicht in Großbritannien Gold, die Single "Nancy Boy" entpuppt sich als Superhit, schafft es auf Anhieb auf Platz vier der britischen Charts.
Doch auch eine so hohe Chartplatzierung lässt nicht immer die Sonne scheinen: es gibt bandintern immer größere Spannungen, die im Juli 1997 schließlich zum Rausschmiss des Drummers Robert Schultzberg führen. Da es auch bei Steve Hewitt bei dessen Band Breed nicht so gut läuft, kehrt Steve nun hinter die Placebo-Schlagbude zurück. Den Rest des Jahres verbringen Placebo mit Touren (solo und im Vorprogramm von U2) und Promoarbeit.
Im Februar 1998 beginnen die Drei, an neuen Songs zu arbeiten. Dabei entsteht auch eine Coverversion von T.Rex' Hit "20th Century Boy", den Placebo für den Soundtrack zur Glamrock-Hommage "Velvet Goldmine" aufnehmen. Auch Placebo erscheinen im Film: Sie spielen eine Band, wie spektakulär!
Bemerkenswerter ist, was sie im Studio aufnehmen: Das zweite im Oktober 1998 veröffentlichte Album "Without You I'm Nothing" entpuppt sich als Meisterwerk der düsteren Melancholie. Brian selber spricht von einer "post-koitalen Depression". Das Album handele von den Konsequenzen von Beziehungen und Sex ... "von durchdringender, herzzereißender Einsamkeit". Die Rolle Brians wird immer wichtiger. Er sieht sich jedoch nicht als Role-Model. Besteht darauf, dass er Schminke nicht benutzt, um aufzufallen, sondern weil er sich damit attraktiver findet.
Die Auskopplung "Every You And Every Me" erscheint auf dem Soundtrack zu "Eiskalte Engel" und wird zu einem riesigen Hit. Bis in den Herbst 1999 sind Placebo auf Tour. Nach einer fünfmonatigen Auszeit geht es im März 2000 wieder an die Arbeit: Material für das kommende Album Black Market Music wird gesammelt, aufgenommen und im Oktober veröffentlicht. Wieder können Placebo charten.
Auf dem dritten Album bestimmt wieder die Melancholie die Stimmung. Doch auch für die Band Ungewöhnliches ist hier zu hören: Justin Warfield von One Inch Punch steuert auf "Spite & Malice" Sprechgesangspassagen und politische Statements bei. Bis Oktober 2001 sind Placebo mal wieder auf Tour. Nebenbei spielt Brian Molko eine Hitsingle mit den Alpinestars ein und betätigt sich als DJ in Londoner Clubs.
Als sie sich 2002 wieder ins Studio begeben, wollen die drei Musiker eine Herausforderung annehmen. Wurde das letzte Album selbst produziert, wollen sie nun mit einem Produzenten, der eigentlich gar nicht aus ihrem Metier kommt arbeiten. Jim Abbiss, der auch schon mit Björk und U.N.K.L.E. gearbeitet hat, produziert "Sleeping With Ghosts". Die Band war selbst überrascht, wie rockig das Album nach dieser Kollaboration noch klingt. Placebo hätten eine weit elektronischere Platte erwartet. So bleibt doch vieles beim Alten, was bei einer solch verdammt guten Band ja auch nicht gerade schlecht ist.
Quelle: www.laut.de
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Die CD
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Das Cover des Booklets, kann man ja auf dem Produktbild sehen. Man sieht halt eben eine Person in einer Jeans einen Geist umarmen. Der Hintergrund ist grünlich gehalten.
Öffnet man das Booklet, fällt einem sofort ein Bild von Stefan Olsdal ins Auge. Sein Oberkörper ist augenscheinlich nackt und vor seinem Gesicht ist eine transparent aussehende Hand zu sehen. Der Hintergrund ist vollständig schwarz. Blättert man eine Seite weiter, so sieht man eine weiße und eine grüne Seite. Auf beiden findet man einiges an Songtexten. Kommt man nun zur Mitte des Booklets, findet man ein Bild von Steve Hewitt- es ist nach der selben Machart gestaltet wie schon das von seinem Bandkollegen. Auf den nächsten beiden Seiten gibt es wieder die Lyrics auf jeweils weißem und grünem Hintergrund. Auf der letzten Doppelseite gibt es dann noch schließlich ein Bild von Schnuckelchen Brian Molko. Keine Überraschung- es sieht genauso aus, wie das der restlichen Band.
Das Booklet ist nicht auf Hochglanz getrimmt. Das finde ich recht gut, denn Minimalismus kommt immer gut an, bei mir zumindest.
In meiner CD befindet sich noch eine Antwortkarte, die man aufgefüllt an Virgin zurück schicken kann.
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Technische Daten
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Künstler: Placebo
Album: Sleeping with ghosts
Länge: 46:40 Minuten
Schutz: Kopierschutz
Plattenfirma: Virgin
Erscheinungsjahr: 2003
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Diskographie
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1996 - Placebo
1998 - Without you I'm nothing
2000 - Black Market Music
2003 - Sleeping with ghosts
2004 - Soulmates never die [LIVE]
2004 - Once more with feeling [Best of 1996 - 2004 ]
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Die Trackliste
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1. Bulletproof Cupid
2. English summer rain
3. This picture
4. Sleeping with ghosts
5. The bitter end
6. Something rotten
7. Plasticine
8. Special needs
9. I'll be yours
10. Second sight
11. Protect me from what I want
12. Centrefolds
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Die Trackliste in eignen Worten
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<>Bulletproof Cupid<>
Der Song beginnt ziemlich ruhig mit den typischen Placebo Gitarrenklängen. Bald darauf wird der Sound relativ schnell und hart. So, wie man es sich von einem Opener wünscht. Nach der ersten Minute allerdings, erinnert nur noch wenig an Placebo. Es handelt sich hier auch eher nur um ein Intro. Denn Brian Molko ist leider nicht zu hören. Der Song weißt Schema mit hohem Wiedererkennungswert auf. Trotzdem sagt er mir nur wenig zu und ich gehe mal einen Song weiter.
<>English Summer rain<>
Hier ist am Anfang neben den ruhigen Drumklängen, Regen zu hören. Passt ja auch zum Titel. Bald darauf setzt Brian ein zu singen und spätestens jetzt ist jedem klar, um wen es sich hier handelt. Während Brian die erste Strophe singt, ist im Hintergrund fast nur das Schlagzeug zu hören. Nachdem dieses einmal kurz aussetzt, kommt ein hoher, elektrisch klingendes Element hinzu. Ich nehme an, dass dieses mit einem Sythesizer erzeugt wurde. Mir gefallen hier die Übergänge von Elektronik und "handgemachtem" Sound. Beides harmoniert zusammen sehr gut. Außerdem ist hier an jeder Stelle des Liedes der typische Placebo Sound zu erkennen. Das Lied an sich klingt etwas melancholisch, lädt aber dennoch zum Tanzen ein. Also, die Art Musik, die man an Placebo so gerne mag. Mir gefällt der Song richtig klasse!
<>This picture<>
Der Anfang erinnert ein wenig an "Every me, every you". Es sind nur minimalistische Gitarrenklänge zu hören. Aber selbst an denen erkennt man, um welche Band es sich handelt. Der Einsatz von Brians Stimme verändert die Musik im Hintergrund kaum, sodass sein Gesang im Vordergrund steht. Im Refrain wird seine Stimme energischer und die Musik etwas lauter. Das Zusammenspiel von Gitarren und Schlagzeug ist treibend und das Lied geht sofort ins Ohr. Ein absolut gelungener Song von Placebo. Vor allem aber, läuft der ganze Song nach ein und demselben Schema, wie es schon bei "Bulletproof Cupid" der Fall war. Das ganze gibt dem Song absolute Ohrwurmqualität. Auch dieser Song hat mir von Anfang an gefallen.
<>Sleeping with ghosts<>
Dieser Song beginnt sehr langsam mit hohen Klängen im Vorder- und tiefen Klavierklängen im Hintergrund. Ganz leise ist auch eine Gitarre zu hören. Doch diese hält sich weit hinten Hier steht auch wieder die Stimme von Brian Molko im Vordergrund. Der Song hat absolute Gänsehautqualität. Nach der ersten Minute verändert sich das Hintergrundtempo ein wenig und ein ruhig Schlagzeug ist zu vernehmen. Zusammen mit den sanften Gitarrenklängen erinnert mich der Song an einen Sommerabend am Strand voller Einsamkeit. Man kann wirklich einfach nur die Augen schließen und träumen. Herrlich! Auch dieser Song hat bei mir sofort vollste Anerkennung gefunden.
<>The bitter end<>
Den Song sollten einige von euch gut kennen, denn damit hatten Placebo 2003 ja so eine Art großes Comeback und es wurde auf so ziemlich jedem Musiksender rauf und runter gespielt.
Der Anfang besteht aus zurückhaltenden Schlagzeug- und Gitarrenklängen, die sofort voller klingen, als der Bass einsetzt. Auch hier ist Brians Stimme wieder in Hochform. Der Rhythmus ist absolut treibend und läd ebenfalls zum Tanzen ein. Der Part während des Refrains gefällt mir besonders gut, denn hier sind wieder diese elektronischen Parts zu hören. Ein wenig erinnern sie mich an ein uraltes Trancelied. Brian singt auch hier wieder mit voller Hingabe. Das gefällt mir, wie bei den anderen Songs auch schon, richtig gut. "The bitter end" war nicht umsonst so erfolgreich. Er ist wirklich einfach nur geil reißt einen mit, ob man will oder nicht.
<>Something rotten<>
Der erste Song auf diesem Album, der mir überhaupt nicht gefällt.
Am Anfang hört man ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Elementen. Ich glaube, während der Kreation dieses Songs, hatten die Jungs von Placebo wohl grade ihre kreative Phase. Es sind Glöckchen zu hören, Brian singt sehr leise und klingt stellenweise auch so, als würde er leiern. Im Hintergrund sind noch Stimmen zu hören, die man aber nicht einordnen kann. Nach anderthalb Minuten kann man kaum noch ein Instrument vom anderen unterschieden. Dennoch ist der Song aber sehr ruhig. Leider aber für mich zumindest nicht stimmig in sich. Meines Erachtens ist er vollkommen unstrukturiert. Ich kann mich mit ihm nicht anfreunden und zappe weiter.
<>Plasticine<>
Hier geht's gleich von Anfang an rockig und schwer los. Auch Brian ist von der ersten Sekunde an zu hören. Diesmal steht aber eher die schwere Gitarrenmusik im Vordergrund. Brians Stimme scheint ein wenig unterzugehen. Mir gefällt der Song schon nach der ersten Minute nicht mehr. Die Gitarrenklänge klingen irgendwie nicht mehr so herrlich melancholisch, wie man es von den meisten Songs von Placebo gewohnt ist. Am meisten dominiert hier die Gitarre. Auch ein Song, der mich nicht überzeugen kann. Schade eigentlich...
<>Special needs<>
Dieser Song geht sehr langsam los und lässt auf die übliche Placebo Manier hoffen. In der Tat soll der Hörer auch nicht enttäuscht werden. Wenn Brian seinen Einsatz hat, ist lediglich eine leise Gitarre im Hintergrund zu hören. Die bald zusammen mit einem schön klingenden Klavier und dem ruhigen Schlagzeug einsetzt und das Lied zu einer harmonischen Midtemponummer werden lässt. Hier war es wieder so, dass mir der Song sofort ins Ohr gegangen ist. Am besten gefällt mir hier, wie schon angedeutet, das Klavier. Es harmoniert so wunderbar mir den restlichen Instrumenten. Schööön....
<>I'll be yours<>
Am Anfang ist hier nur die Trommel des Schlagzeuges zu hören. Im Hintergrund kommt langsam der Bass dazu. Bald darauf singt auch Brian seinen Text dazu. Alles mutet noch sehr ruhig an. Dennoch weiß man so genau noch nicht, wo das Lied mit dem Hörer hin will. Es steigert sich fast unmerklich dadurch, dass die anderen Instrumente sich dazu gesellen bzw. etwas lauter werden. Aber der Song bleibt sehr ruhig und angenehm. Auch hier hat man den Eindruck, dass die Jungs ein bisschen experimentieren wollten. Allerdings habe ich hier das Gefühl, dass es nicht wie bei "Something rotten" in die Hose gegangen ist. Der Song ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und geht vielleicht nicht ganz so schnell ins Ohr, hat aber dennoch ein mehrmaliges Hören auf jeden Fall verdient.
<>Second sight<>
Dieser Song beginnt sehr schnell und klingt fast ein wenig fröhlich. Dieser Eindruck bleibt auch, vor allem als Brian beginnt zu singen. Der Song ist sehr schnell und hat einen treibenden Rhythmus. Brians Stimme wird zum Höhepunkt des Lied hier ein wenig lauter und energischer. Mir gefällt der Song, denn obwohl ich eher die melancholischen Songs von Placebo mag, verbreitet "Second sight" ein Gefühl von guter Laune. Das Lied gehört für mich zwar nicht unbedingt zu den besten, aber dennoch kann man es sich des öfteren anhören. Es rockt einfach!
<>Protect me from what I want<>
Hier geht es auch wieder sehr ruhig los mit hübschen Gitarrenklängen unter die sich bald das Schalgzeug mischt sowie ein angenehmer Bass. Das Ganze klingt wieder leicht traurig und perspektivlos. Genau der richtige Song, wenn man mies drauf ist. Das merkt man spätestens im Refrain. Dort ist nämlich eine Art Orgel zu hören. Dennoch ist der Rhythmus nicht eben langsam. Aber ich würde dazu trotzdem nicht tanzen können. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, welche Art von Musik ich also meine. ;)
Zum Ende hin fängt das Lied aber ein wenig an zu nerven. Denn man hört eine Mundharmonika., die sehr verzerrt zu spielen scheint. Aber dieser Part dauert Gott sei Dank nicht lange und danach ist das Lied wieder genauso klasse, wie es davor war.
<>Centrefolds<>
Der Anfang wird hier mit einem Klavier gesetzt. Es klingt sehr schön, denn es ist sehr lange kein anderes Instrument zu hören. Der Klang von Brians Stimme passt perfekt zu dem Klavier. Es hat sogar etwas von unplugged Auftritten. Bald setzt ein ruhiges Schlagzeug ein, dass man aber nur aufgrund des leichten Basses vernimmt. Es steht die ganze Zeit über eigentlich nur das Klavier im Vordergrund. Es ist herrlich traurig und regt zum Schwelgen an. Einfach nur schön. Aber nichts für sonnige Sommertage ;)
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Fazit
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Das meiste ich ja schon bei den Beschreibungen zu den Songs gesagt.
Abschließend gibt es von mir also nur noch eine Empfehlung für ein typisches Placebo Album, dass dennoch aber auch zeigt, wohin die Band sich weiter entwickelt hat. Ich vergebe also vier Sterne, da mir drei Songs nicht so ganz gefallen und auch nicht so ganz überzeugen können. Ansonsten kann jeder Placebo Fan bedenkenlos zugreifen. Für alle die, die vielleicht nur einzelne Stücke kennen, sei gesagt, dass sie sich das Album wenigstens mal kurz durchhören sollten, bevor sie ins Portemonnaie greifen.
Danke, für's Lesen und Bewerten
-blessed be-
13.07.05 - DarkBeauty für Yopi
03.07.05 - BulmaZ für Ciao & Mymeinung weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Placebo Sleeping with Ghosts
Pro:
Schnelle und ruhige Lieder Super Stimme Tanzbar zum Abschalten
Kontra:
z.T. depressiv, aber nicht unerträglich
Empfehlung:
Ja
Wie unschwer zu erkennen ist, mag ich Placebo sehr, jedoch versuche ich sachlich zu bleiben - so wie es gewünscht ist.
Als Placebo vor zwei Jahren in Bielefeld gastierte, überredete eine Freundin mich zu diesem Konzert mit zu fahren. Nun gut, ich kannste bisher wenig von dieser Band, doch sie haben mich an diesem Abend sehr fasziniert, sodass ich mir das Album direkt kaufte.
The bitter End sollte wohl das bekannsteste Lied dieser Scheibe sein, ein eher schnelles und sehr tanzbares Lied, im Gegensatz du den anderen, die eher ruhiger sind.
Man kann Placebo nie verwechslen mit anderen Bands, da die Stimme von Brian Molko sich in die Herzen brennt und dort auch - so hoffe ich - lange bleiben wird. Diese Stimme ist wirklich unverkennbar, ein Kriterium was Placebo ausmacht.
Live sowie auf CD sind sie sehr gut, machen allerdings nicht "jedermanns Musik". Man könnte sagen entweder hasst man Placebo oder man liebt sie. weiterlesen schließen -
\"Don´t forget to be the way you are\"
Pro:
viel Placebo, Erweiterung ihrer Perfektion, abwechslungsreich, gute Musik, die Covers als Bonus
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Placebo - Sleeping With Ghost - Special Edition
##### Wer Placebo sind #####
In meinem letzten Placebo Bericht über das 2. Album habe ich noch geschrieben, dass Placebo einer eher unbekannte Band sind, die die Zuschauer eher vertreibt als anzieht. Seitdem sind bereits über 3 Jahre vergangen und vieles hat sich geändert. Mittlerweile sind schon 5 Alben (bzw. das 5. Album erscheint im Oktober - ein Best Of Album) von Placebo erschienen, sie waren 2 Jahre ununterbrochen auf Welttournee, wobei wirklich jeder Kontinent und fast jedes Land mindestens einmal besucht wurde. In London spielen sie nur noch in den größten Hallen, manchmal sogar mehrmals die Woche und trotzdem ist es alles restlos ausverkauft. Die Stehplätze für ihr letztes Konzert bis 2006, im November in London, waren bereits nach wenigen Minuten ausverkauft, weshalb ich auch leider keine Karte mehr ab bekommen habe. Beim Hurricane Festival dies Jahr war es so voll, dass keiner mehr tanzen konnte, geschweige sich sonst irgendwie bewegen konnte. Der Bekanntheitsgrad ist so sehr gestiegen, dass sogar bei den "Pixies" - die beim Hurricane vor Placebo gespielt haben - deren Song "Where is my mind" laut vom Publikum mitgesungen wurde, aber nicht im Original Pixies Tempo, sondern in der schnelleren von Placebo gecoverten Version. Natürlich freue ich mich für Placebo über den Erfolg, aber alles hat auch so seine Nachteile und ich vermisse die alten Zeiten, die ich in meinem anderem Bericht damals beschrieben habe. Nun gut im Gegensatz zu Ländern wie UK und Frankreich hält sich der Erfolg hier noch einigermaßen in Grenzen, so war ihr Konzert letztes Jahr in der Color Line Arena in Hamburg nicht annähernd ausverkauft, aber trotzdem sind sie auch in Deutschland mittlerweile immer Stammgast in den oberen Charts.
Wer trotzdem noch nicht weiß, wer Placebo sind, für den habe ich mal ein paar Informationen zusammengefasst:
>>>Brian Molko (Halb US-amerikanischer, halb schottischer Abstammung, u.a. in Luxembourg aufgewachsen - weshalb er neben englisch auch französisch perfekt beherrscht und auch sonst ein Sprachwunder ist, da er auch noch deutsch und spanisch spricht - vom Ausweis her aber US-Amerikaner und Engländer ist und in London lebt) das Multitalent, ein Genie nicht nur wenn es ums Songwriting geht. Alle Placebo Lyrics stammen ausschliesslich aus seiner Feder. Ausserdem beherrscht er so gut wie jedes Instrument, neben Gitarre, Bass und Piano konnte man ihn deshalb auch schon zahlreich an der Mundharmonika, dem Saxophon und sonstiges Instrumenten bewundern. Sein wichtigstes Instrument ist neben der Gitarre auf jeden Fall seine Stimme, die unvergleichlich wunderschön ist und sicherlich einer der Hauptgründe für Placebo´s Erfolg ist. Schon immer schön klingend, ist seine Stimme mittlerweile wirklich so weit entwickelt, dass man sie eindeutig als Instrument bezeichnen kann - sehr bewundernswert auf ihren Konzerten. Brian Molko hat sich übrigens auch schon als DJ einen Namen gemacht und hat u.a. in Frankreich und vor allem in London in zahlreichen Clubs aufgelegt.
>>>Steve Hewitt (Engländer), ist der Schlagzeuger bei Placebo. Er hatte schon vor Placebo eine Band mit Brian Molko, als "Ashtray Hearts", war dann zwischenzeitlich mehr mit seiner parallel laufenden Band "Breed" beschäftigt, verlies Placebo und kam dann später aber wieder zurück, als Placebo anfingen erfolgreich zu werden (und Breed bedeutungslos) und ihren anderen Drummer - dessen Name kein Placebo Bericht mehr wert ist - rausschmissen. Zufall oder nicht, das weiß ich nicht, spielt aber auch keine Rolle, da Steve Hewitt bei Placebo einfach nicht wegzudenken ist. Ein unglaublich guter Drummer, dem seine Leidenschaft deutlich anzusehen ist und bei vielen Placebo Konzerten unglaublich viel Ausdauer beweist.
>>>Stefan Olsdal (Schwede, der auch teils in Luxembourg aufgewachsen ist und sogar auf die gleiche Schule wie Brian Molko gegangen ist - damals kannten sie sich aber nur vom Sehen), der Bassist, gelegentlich auch Gitarrist oder Pianist. Er ist 1994 zufällig mit Brian Molko am "South Kensington" Bahnhof in London zusammen gestoßen und hat sich nach einem Live-Besuch bei den "Ashtray Hearts" dazu entschlossen sich der Band anzuschliessen. Auch er beherrscht seine Instrumente perfekt und ist mit voller Leidenschaft dabei.
>>>Placebo gibt es seit 1996, haben seitdem ca. 20 Singles veröffentlicht, vier Studioalben, ein Best-Of Album + eine neue Single erscheint noch diesen Oktober und nach 8 Jahren gönnen sich Placebo ab November (leider) erstmal eine Pause bis 2006. Ob in der Zwischenzeit an einem neuem Album gearbeitet wird, weiß ich leider nicht, ich hoffe es. Sicher ist nur, dass es bis 2006 kein Konzert mehr geben wird, was meinesgleichen nur schwer verkraften wird. In den 8 Jahren waren sie auf allen Kontinenten dieser Welt auf Tournee, haben sehr viele Länder besucht, auch solche die von vielen Künstlern nie besucht werden wie z.B. Libanon.
##### Musikstil #####
Da Placebo sehr aussergewöhnlich sind, kann man sie (zum Glück) in keine Schublade stecken. Deshalb kann man die Musik grob als Alternative / Independent beschreiben. Zu Anfang waren sie noch sehr viel rockiger, teils sogar ziemlich punkig. Ihre Lyrics handelten fast ausschliesslich nur von Sex, Drogen wurden meiner Meinung nach etwas zu viel konsumiert, was sich auch auf die Qualität und die Darstellung ihrer Live-Gigs (negativ) ausgewirkt hat und ihre Jugend wurde auch im Bezug auf die eigene Persönlichkeit noch voll und ganz auf der Bühne dargestellt, so sah man insbesondere Brian Molko und Stefan Olsdal desöfteren im Kleidchen auf der Bühne und auch rumgemacht haben sie früher noch ab und zu auf der Bühne. Die wilden Rock´n`Roll Zeiten haben Placebo aber mittlerweile hinter sich und so werden Drogen meistens erst nach dem Auftritt konsumiert und Image spielt mittlerweile auch eine etwas wichtigere Rolle für Placebo, die wohl schliesslich auch gemerkt haben, das Erfolg, Geld und besonders Qualität von ihrem Image und ihrer Darbietung sehr stark abhängen.
Um zum Musikstil zurück zu kommen: Die Lyrics sind auch etwas vielseitiger geworden und die Sounds sind von gut über perfekt zu absolut perfekt herangewachsen, teils etwas rockiger geworden, teil etwas elektronischer, etwas unmelodischer, aber auf jeden Fall harmonischer und moderner, was auch den Erfolg erklärt. Trotzdem sind sich Placebo ihrem Stil auf eine gewisse Art und Weise immer noch treu geblieben und vorallem einzigartig. Ich finde die Veränderungen keinenfalls negativ, denn meine Placebo Favoriten stammen aus allen ihren Phasen und bieten eine gute Mischung einer einzigartigen Band.
Deshalb habe ich auch keine Lieblingsplatte von ihnen. Klar sagen kann ich nur, dass es nicht einen selbstgeschrieben Placebo Song gibt, den ich nicht mag.
##### Sleeping With Ghost - das 4. Album #####
Das 4. Album ist im September 2003 erschienen (unter Virgin Records Ltd.) . Zuerst in einer normalen Version, dann passend zu ihrer Deutschlandtournee noch einmal als Special Edition in einer Doppel CD - über die dieser Beitrag ja auch handelt - mit weiteren 10 Songs, ausschliesslich Cover Versionen, erschienen. Die Cover-Versionen wurden teilweise nur fürs Studio eingespielt und wurden niemals gemeinsam von der Band gespielt - und werden wohl auch niemals zusammen gespielt werden. Viele der Songs waren bereits als B-Seiten auf diversen anderen CDs von Placebo enthalten, u.a. auf ihren Singles oder Special Veröffentlichungen, die es teilweise in Deutschland nicht erhältlich gibt oder gab. Nähere Details zu den Ursprüngen der Cover Versionen werde ich bei den einzelnen Songs benennen.
Die CD ist in der Doppel-CD Version mittlerweile glaube ich nicht mehr so einfach im Handel zu bekommen und wenn, dann ist sie natürlich teurer als die einfache Version. Wer nicht bereit ist, mehr als 20,- Euro dafür zu bezahlen, sollte sich gelegentlich mal bei ebay umschauen, dort kann man mit etwas Glück und Geduld sie sicher zu einem Schnäppchenpreis bekommen, sowohl gebraucht als auch neu.
Die Lyrics stammen wie immer ausschliesslich aus der Feder von Brian Molko, die Music und Perfomance ausschliesslich von der ganzen Band Placebo. Natürlich nur bei den Placebo Songs und nicht bei den Cover Versionen.
##### Titel, Cover + Booklet #####
Der Titel "Sleeping With Ghosts" wurde von Brian Molko als Anlehnung an vorangegangene zwischenmenschlichen Beziehungen, welcher Art auch immer, beschrieben, die als Geister noch immer in ihren Köpfen herum schwirren und sie auch im Schlaf wieder einholen, also im Unterbewußtsein immer ein Teil von dir, mir und jedem sind. Das soll wohl im Groben die Stimmung der Songs des Albums, aber auch nicht allen Songs des Albums, zusammen fassen.
Das Cover und Booklet bestehen wie immer bei Placebo aus fotografischen Artworks. Der Fotograf ist "JB Mondino" und es ist im "See Studio" bearbeitet worden. Der Fotograf steht in keinem Zusammenhang zu Placebo und hat seine Artworks einfach am Titel der CD angelehnt. Aus "Sleeping with Ghosts" hat er - ohne an den metaphorischen Gedanken des Titels - einen Mann ausgewählt, der in eindeutiger Pose mit einer, als Geist in nur bildlich abgeschwächter Form dargestellten Frau gezeigt wird. Das ist ihm ganz gut gelungen.
Im Booklet sind die Placebo Jungs abgebildet, die jeweils von einer wiederum als Geist dargestellten Hand betätschelt werden, wiederum als Anlehnung an den Titel.
Ausserdem findet man wie immer die Lyrics, in grober Fassung. Auf der Rückseite sind in kurzer Fassung alle wichtigen Daten angegeben. Credits gibt es keine. Wie immer beschränkt man sich bei Placebo nur auf das Wichtigste, nämlich ihre Musik und das ist auch gut so.
##### Disk 1 - das Original #####
Vorweg wäre zu sagen, dass Placebo geplant hatten mit dem Album mehr in die elektronische Richtung zu gehen und deshalb "Jim Abbiss" - der u.a. mit Björk zusammen gearbeitet hat - als Produzenten für das Album geholt haben. Im Endeffekt ist weniger Elektro dabei heraus gekommen als Placebo sich erhofft hatten, aber trotzdem seien sie selbst unglaublich begeistert gewesen, von der Mischung die dabei heraus gekommen ist. Ich gebe ihnen dabei schon mal sehr recht und freue mich über die elektronische Beifügung, die den Placebo Stil trotzdem nicht untreu gemacht hat, sondern eine positive Erweiterung ihrer musikalischen Darbietung geschaffen hat.
Auch lyrisch gesehen ist das Album mal eine Abwechslung zu den Vorgängern. Ging es bei den Vorgängern mehr um Sex und Autobiographischem von Brian Molko, so hat er diesmal versucht mehr allgemeine Songs zu schreiben, die auch die persönlichen Gedanken der anderen Bandmitglieder und natürlich der Zuhörer umfassen. Auch geht es diesmal noch sozialkritischer, sogar politischer zur Sache, was man von Placebo zumindest in ihrer Musik bis dato noch gar nicht kannte.
1. Bulletproof Cupid:
Ein reiner Sound-Song ohne Lyrics, ohne Stimme. Und wie die meisten dieser Art (wie z.B. auch "Evil Dildo" oder "Theme From Funky Reverend") von Placebo ein überdurchschnittlicher guter Song. Er ist nicht nur auf dem Album der Einstieg, sondern führte auch die Konzerte der zeitgleichen "Sleeping With Ghost"-Tour 2003 ein und hat die Hallen direkt von Anfang an zum Kochen gebracht. Ein sehr rockiger gitarrenlastiger Song im wechselndem Tempo. Macht super Laune, zum Abrocken.
2. English Summer Rain:
Das war die (in Deutschland) vierte und letzte Single-Auskoppelung aus diesem Album, zu der es ein selbstgefilmtes Musikvideo gibt, das Placebo auf Welttournee zeigt und daher ganz nett anzusehen ist. Der Song besteht aus 11 Zeilen die sich ständig wiederholen und handelt vom typischen englischem (Regen)Wetter, der auch super auf das Hamburger Wetter zutrifft. Sehr lustig war, dass als Placebo diesen Song beim Hurricane Festival gespielt haben, sich die kurz erschienene Sonne sofort wieder in dicken Regen verwandelte. Live ist der Song immer wieder spannend, weil Brian mit seiner unglaublich gut ausgebildeten Stimme mit den sich zum Ende hin immer wiederholenden Zeilen "Start again" herum spielt und all sein stimmliches Talent zum Besten gibt. Ein absolutes Stimmen-Meisterwerk. Ausserdem ist der Song sehr elektronisch gehalten und Brian gibt auch sein DJ Können besonders bei der Live-Performance preis.
3. This Picture:
Das war die zweite Single-Auskoppelung aus dem Album und ein riesiger Erfolg für die Band.
Ein wahrliches lyrisches Meisterwerk, das ich niemals verstehen würde, wenn ich nicht gehört hätte, was Brian Molko damit eigentlich sagen möchte. Leider habe ich auch das vergessen. Musikalisch fängt der Song mit einem gesprochenem Part an. Der Song an sich ist eher schneller und poprockiger und die Stimme ist eher langgezogen, nicht wirklich melodiös. Bekannt kommen einem die Zeilen "cant stop growing old" vor, hat Brian Molko doch schon auf vorher gegangen Alben von einer Angst vor dem Älter werden gesungen. Der Song ist an sich sehr gut, gehört aber zu den wenigen Placebo Songs die einem nach häufigem Hören auf die Nerven gehen können und mal übersprungen werden.
4. Sleeping With Ghosts:
Der Song zum Titel, teils auch unter dem Namen "Soulmates" bekannt. Dieser Song handelt von einer "Seelenverwandtschaft die niemals endet" ("Soulmate dry your eye, Soulmates never die") in dieser Welt wie sie nun einmal ist, mit allen ihren negativen Seiten. Somit ist dies die bereits oben angesprochene neue lyrische politische Thematik, wie man sie von Placebo her bisher nur als Live Abänderungen von Songs wie "Slave To The Wage" in einer Anti-Bush Version kannte.
"Damn the government, damn their killing, damn their lies" (Live wird aus dem "Damn" dann ein "Fuck"). Bei Ihrer "Sleeping With Ghosts"- Tournee wurde der Song von ihrer aufwendigen Bühnendarstellung auf einer großen Leinwand unterstrichen. Zu sehen bekam man u.a. Bilder aus Kriegen. Zu Sehen kann man die Show auch auf der Live DVD "Soulmates never die". Als ich auf dem Konzert dieser Tour gewesen bin, kannte ich den Song noch nicht wirklich und war sehr überrascht über diesen politischen Song und habe mich sehr gefreut, dass Placebo auch mal politisch können. Sehr empfehlenswert ist auch der Sound: ein eher ruhiger Song mit viel Gitarre, klarer Stimme und Melodie. Ein klein wenig Elektronik ist auch eingebaut und passt den Song dem neuerem Stil an. Sehr guter Song.
5. The Bitter End:
Die erste Single-Auskoppelung aus dem Album, noch vorweg und einer meiner absoluten Lieblings-Songs von Placebo. Mal wieder ein lyrisch schwer verständliches Meisterwerk mit vielen hochwertigen Eigenschaftswörtern, wie man es von Brian Molko gewohnt ist. Diese Eigenschaftswörter findet man dann auch in keinem Wörterbuch, was die Lyrics so unverständlich macht. Natürlich weiß wie immer nur Brian Molko selbst worum es eigentlich geht, aber ich würde es als eine untreue Beziehung verstehen mit allen Höhen und insbesondere Tiefen und der Warnung das man sich "am bitterem Ende wiedersieht". Das kann natürlich auch wieder metaphorisch für etwas anderes stehen.
Musikalisch ist es ein absolutes Meisterwerk, ein sehr rockiger Song, der es so richtig krachen lässt und zum Ende hin immer schneller wird. Sehr melodisch, sehr gute Stimme, sehr gitarrenlastig (immer gut). Springt in den Lautsprechern hin und her. Verstärkt mit etwas Elektro ist dieser Song einfach nur genial. Stillsitzen unmöglich. Perfekt! I just love it!
6. Something Rotten:
Erstmal zur Erklärung: rotten=mies, beschissen. Genauso ist der Song, nein nicht von der Qualität, sondern von der Stimmung. Es geht um Kindesmissbrauch. Das kommt mit dem sehr tiefem elektro-reichem düsterem Sound - der sehr langsam mit verzerrter Stimme beginnt und zum Ende hin immer aggressiver und brutaler wird, geradezu wie ein Wutausbruch wirkt - unglaublich gut rüber. Der Song ist sehr untypisch für Placebo, nicht nur wegen dem Elektro-Sound, sondern vor allem wegen dem Düsteren und auch die Thematik ist etwas ganz Neues für Placebo und macht auf jeden Fall nachdenklich. Der Song ist sehr gut gemachte Musik, perfekt dargestellt, wie man es von Songs wie "Evil Dildo" kennt. Trotzdem gefällt er mir nicht so gut, da er eben so eine düstere Stimmung verbreitet und man sowohl bei guter Laune als auch bei genervter Laune den Song doch mal lieber überspringt. Musikalisch genial, aber nicht für den "täglichen Gebrauch" geeignet.
7. Plasticine:
Die Aussage ist eindeutig "Vergiss nicht so zu sein wie du bist" ("Dont forget to be the way you are") eine Aussage die Placebo auch auf ihrer Webseite in ähnlicher Weise an ihre Fans weiter gibt und die auch mir persönlich sehr gefällt.
Musikalisch bricht der Song sofort los und bleibt vorerst auch ziemlich rockig, monoton und dumpf. Der Refrain mit der genannten Zeile macht den Song dann doch auch noch musikalisch hörenswert. Zum Ende hin versüssen noch helle Gitarrenklänge die Melodie des Songs und lassen den Song schön rockig enden. Bis auf den Anfang also auf jeden Fall hörenswert.
8. Special Needs:
Die dritte Single-Auskoppelung aus dem Album, wieder ein sehr schöner Song. Der Text handelt laut Brian Molko von jemanden der einst berühmt war und krampfhaft versucht (seine speziellen Bedürfnisse) wieder in Erscheinung zu treten ("Remember me"). Um wen es dabei genau geht, hat Brian Molko leider nicht verraten, was aber sicher auch juristisch gesehen besser für ihn ist. :) Anscheinend geht es aber um einen Schauspieler ("...movie deal..."). In dem Musikvideo dazu geht es mehr um den Titel des Albums als um den Song, da es - ähnlich wie die Artworks im Booklet - einen Jungen und ein Mädchen jeweils alleine in einer Umkleidekabine zeigt, die miteinander Sex haben, obwohl sie eigentlich alleine sind. Also gedanklich immer noch bei einander sind. Im übertragenem Sinne könnte man das wieder an die "Special Needs" anbinden. Genial gemacht.
Der Sound jedenfalls rechtfertigt die Auskoppelung. Ein eher ruhiger Song, wieder mal mit klarer schöner Stimme, aber auch mit sehr schön rockigen Gitarren und Drums. Nicht unbedingt zum Mitsingen geeignet, da man schnell durcheinander kommt.
9. I'll Be Yours:
Mal wieder ein sehr poetischer Song. "I´ll be your father, I´ll be your mother, I´ll be yours". Es geht darum einfach alles für jemanden zu sein, seines zu sein, ihm immer beizustehen.
Musikalisch ruhig, aber dumpf. Die Stimmung kommt genauso poetisch rüber wie der Text, die Melodie ist wunderschön, hat ein wenig was asiatisches, mal schneller, mal langsamer. Die Stimme ist mal wieder wunderschön. Der Song scheint nie zu enden, aber das möchte man auch gar nicht. Unendlich schön.
10. Second Sight:
Einer meiner Favoriten auf diesem Album. Lyrisch geht es wohl darum, dass jemand erst auf den zweiten Blick sein wahres Gesicht zeigt. Der Song kommt musikalisch mit einer in etwa Aussage rüber wie "dann hau doch ab, du hast mir nie was vorgemacht, aber ich merke das erst auf den zweiten Blick, aber ist ja nicht deine schuld, ich nehm das mal so hin". Ob das so gemeint ist weiß ich nicht, aber ich würde das von der Tonlage heraus so interpretieren.
Wie dem auch sei ist der Song musikalisch wunderbar melodisch, zum mitsingen, etwas schneller und rockiger, perfekt zum Abgehen. Besonders hervorzuheben ist mal wieder die Stimme, besonders gut betont und harmonisch zum Sound. Besonders gut gefällt mir die stimmliche Betonung von "you never were - a genius" und der Übergang von der Strophe zum Refrain, einfach genial. Niedlich gemacht ist auch der Übergang in die dritte Strophe, wo Brian einfach mal ein "Third Verse, same as the first" eingeschoben hat. Der Song hat mich von Anfang an verzaubert.
11. Protect Me From What I Want:
Nun wieder zu einem meiner absoluten Lieblings-Songs von Placebo. Dieser Song wurde in Frankreich als Single veröffentlicht - in französischer Version - die übrigens viel viel besser ist, was auf die schöne Sprache zurück zu führen ist. (Übrigens gibt es auch den Song Burger Queen in französischer Version) Ausserdem ist der französische Text auch anders und nicht einfach übersetzt, hat aber im Grunde die gleiche Aussage. Der Song ist mal wieder sehr sozialkritisch, was schon mal sehr gut ist. Es geht um die vielen insbesondere materialistischen Wünsche der Menschen, die dafür sorgen dass wir das Wichtige aus den Augen verlieren und wie die "Wohlstandskinder" sagen würden " über Leichen gehen, um zu erreichen, was wir uns wünschen". Ein sehr guter Text, mit dem sich jeder Mensch identifizieren kann, für Placebo mal sehr ungewohnt.
Sowohl im Französischem als auch im Englischem ist der Song perfekt zum Mitsingen geeignet. Von diesem Song kann man nie genug bekommen. Wunderbar melodisch, sehr alternative, sehr Placebo, perfekt zum Abtanzen und Schaukeln. Sehr ergreifend vom Sound, sehr ergreifende Stimme. Später noch wunderbar ergreifend von der Mundharmonika begleitet (auf dem Album von Simon Breed performt - live von Brian Molko persönlich zum Besten gegeben). Ein absolutes Highlight. Ich liebe diesen Song, ganz besonders in Französisch. Leider wird er in Deutschland immer auf Englisch performt. Der Song wäre schon Grund genug mal in Frankreich auf ein Konzert von Placebo zu gehen. Von mir aus könnten Placebo mal ein ganzes Album nur auf französisch machen.
12. Centrefolds:
Und noch einer meiner Favoriten von Placebo. Wird live leider nur sehr selten gespielt, da er sehr melancholisch und lang ist, wenn live dann auch als Ausklang. So weit ich das verstehe geht es darum, dass all das was man sich mühsam erkämpft hat, nun zu verschwinden droht und man das so nicht hinnehmen möchte und darum fleht, dass es da bleibt "..so be - be mine".
Musikalisch ein wunderbarer Ausklang. Wunderschön melancholisch, fast depressiv, verträumt, zum Geniessen. Nur leicht von hellem Piano und leisen Drums begleitet, gibt Brian Molko seine Stimme mal wieder von der besten Seite zur Schau. Wunderbar zum gothic-artigem Tanzen geeignet, besser aber noch auf dem Bett liegend zu ertragen, zum Sterben schön. Sehr ergreifend - es hinterlässt eine unglaublich melancholische beruhigte Stimmung nach dem Album, sodass man erst mal nur da sitzt und sich nicht weiter rührt. Live ist man nach dem Song sicher erst mal eine Weile sprachlos. Bei dem einem oder anderem wird evt. sogar eine Träne herunter laufen. Einfach nur wunderschön!
##### Disk 2 - die Covers #####
1. Running Up That Hill:
Ist eine unglaublich gute Cover-Version von Kate Bush aus den 80ern. Vor kurzem haben "Within Temptation" diesen Song auch gecovert, allerdings im Gegensatz zu Placebo unerträglich schlecht. Die Placebo Version gefällt mir gut. Ein etwas ruhiger Song mit sehr tiefem Bass und Drums und Piano, ein etwas elektronischer Song, mit Frauenstimme im Background. Zum Abschalten gut geeignet, aber wegen dem tiefem Bass nichts für Genervte. ;) Live wird dieser Song glaube ich nicht gespielt.
2. Where Is My Mind:
Mittlerweile im Stammprogramm bei Placebo Konzerten und auch schon öfters mit "Frank Black", dem Sänger der "Pixies" - von denen der Song im Original stammt - live performt worden, ist "Where is my mind" sicher das bekannteste Placebo Cover und auch eines der besten. Ich persönlich finde die Placebo Version auch sehr viel besser als das Original, da das Tempo besser zum Mitsingen geeignet ist und Brians Stimme natürlich auch viel melodischer und besser ist als die von Frank Black. Der Song ist allgemein ein sehr bekannter Evergreen und deshalb auch live immer gerne gesehen und ein Highlight. Leider haben Placebo den Song weder alleine noch im Duett mit den "Pixies" beim "Hurricane 2004" gespielt, obwohl diese direkt hinter einander aufgetreten waren. Alles in allem ein Song zum Abgehen und Gute Laune machen und mit sehr ansehlichen Lyrics.
3. Bigmouth Strikes Again:
Im Original von "The Smiths" ist dies einer meiner Favoriten der Placebo Covers. Akustik-Gitarre zu Beginn und eine unglaublich schöne Stimme, sowie ein melodischer punkiger Sound mit Placebo-typischen sägenden jaulenden Gitarren lässt den Song so richtig rocken und knallen. Ich wüsste nicht, dass der Song jemals live gespielt wurde.
4. Johnny & Mary:
Im Original von "Robert Palmer" sicher vielen ein Begriff. Dem Original entsprechend ein flotter eher poppiger Song, der gleichzeitig aber auch schön rockt. Zusammen mit Brians schöner klarer Stimme sehr hörenswert. Auch hier kann man wieder den typischen Placebo Sound ein wenig raushören. Der Song war auch schon auf anderen Placebo CDs als B-Seite erhältlich. Bei dem Song bin ich mir nicht sicher, ob er schon mal live gespielt wurde oder auch nur für die CD eingespielt wurde.
5. 20th Century Boy:
Diesen Song kennt wahrscheinlich jeder, im Original von "T-Rex". Der Song war auf dem Soundtrack zu dem Glam-Rock-(Märchen-Science-Fiction-Was-Auch-Immer-)Film "Velvet Goldmine" enthalten, indem Brian Molko und Steve Hewitt als Nebenrollen eine Glam-Rock-Band gespielt haben (übrigens ein sehenswerter Film) und auch im Film diesen Song live performt haben. Deshalb ist der Song auch sehr untypisch für Placebo, sehr an das Original angelehnt. Ausser Brians Stimme erkennt man nicht viel Placebo. Diesen Song haben sie auch einmal zusammen mit "David Bowie" bei den "Brit Awards 1999" performt. Da mir der Song an sich nicht so gefällt, ist der Song für mich auch nicht sehr hörenswert, abgesehen von der Stimme nicht zu gebrauchen, passt aber sehr gut in den Film.
6. The Ballard Of Melody Nelson:
Dieser Song ist nicht direkt von Placebo gecovert, sondern vielmehr hat sich "Serge Gainsbourg" Brian Molko als "Sänger" für diesen Song geholt. Brian Molko steht persönlich sehr auf diese Musik und hat auch bei weiteren Songs von "Serge Gainsbourg" mitgewirkt, u.a. zusammen mit Jane Birkin bei "Je taime moi non plus" und "Smile". Auch dieser Song ist im Duett mit Jane Birkin. Singen tut Brian nicht wirklich. Er bietet eine sehr sehr tiefe Stimme zu diesem Elektro-Song dar. Ehrlich gesagt kannte ich bis dato nicht viel Elektro-Musik, habe aber dank der Kooperation von Brian Molko mit "Serge Gainsbourg" großen Gefallen an dieser Musikart gefunden und finde auch diesen Song unglaublich gut. Ein toller Song zum laut aufdrehen und abdancen. Vielleicht nicht etwas für denjenigen der ausschliesslich auf rockige Musik steht, etwas offen für elektronische Musik muß man schon sein, da es mit Placebo absolut nichts zu tun hat. Live hat Brian Molko diesen Song schon ab und zu mal dargeboten, ich glaube aber nicht dass man nochmal die Gelegenheit dazu haben wird. Wem dieser Song gefällt dem empfehle ich z.B. auch die Zusammenarbeit mit Alpinestars und dem Song "Carbon Kid" der verdammt gut ist und die Zusammenarbeiten mit "Trash Palace" im Duett mit "Asia Argento" wie "The Metric System", was aber glaube ich auch wiederum von "Serge Gainsbourg" ist, da auch der Song "Je taime moi non plus" im Duett mit "Asia Argento" unter dem Namen "Trash Palace" fungiert, welches ja auch mit Jane Birkin aufgenommen wurde. Brian Molko hat also bei sehr vielen Elektro-Songs mitgewirkt, die allesamt sehr hörenswert sind.
7. Holocaust:
Im Original von "Alex Chilton", könnte dem einem oder anderem geläufig sein. Dieser Song wird ab und zu auch mal live gespielt, z.B. bei Akustik-Gigs. Für mich der absolute Favorit unter den Covers. Ein sehr langsamer depressiver Song zum Träumen und Chillen, mit einer unglaublich wunderschönen Stimme, sehr ruhigem Sound begleitet vom Keyboard. Zum Sterben schön! Ein absolutes Meisterwerk aus Brians Mund.
8. I Feel You:
Im Original von "Depeche Mode" sicher einigen geläufig. Basslastiger Song, typisch "Depeche Mode", bis auf die Stimme aber keine Verbindung zu Placebo. Im Background hört man eine weibliche Stimme. Am Anfang fand ich den Song ziemlich nervig, mittlerweile find ich ihn aber ziemlich gut. Er rockt ordentlich und Brians Stimme ist wunderschön und melodiös gesungen. Zum Ende hin ist der Song aber doch nervig und zu langanhaltend. Ob er schon mal live gespielt wurde, weiß ich leider nicht.
9. Daddy Cool:
Im Original von "Boney M" kennt wohl jeder diesen Song. Dieser Song ist nur im Studio entstanden und wird niemals live gespielt werden. Der Song wurde als Geschenk von Steve Hewitt an seine Tochter zum Geburtstag gemacht. Deshalb ist die tiefe sprechende Stimme, die man hört, auch von Steve Hewitt eingespielt worden. Der Refrain, also der singende Part ist natürlich von Brian Molko gesungen. Der Song ist natürlich sehr an das Original angelehnt, Popmusik mit dem Versuch etwas rockiger zu klingen als das Original. Ich finde aber sogar das Original noch besser - aber trotzdem schlecht. Dies ist tatsächlich der einzige Song von Placebo den ich nicht mag, geradezu hasse. Absolut Untauglich. Aber Steves Tochter hat sich sicher gefreut und an sich ist es ja auch eine überaus nette Geste von ihrem "Daddy Cool".
10. Jackie:
Last but not least mein dritter Favorit unter den Covers und auch allgemein ein überaus gern gehörter Song von mir, ist "Jackie" im Original von "Sinead O' Connor". Der Song wird vielen sehr bekannt sein in der Originalversion. Von Placebo allerdings meiner Meinung nach viel besser gelungen, insbesondere dadurch das mir die Stimme von "Sinead O' Connor" missfällt und der Song durch Brians Stimme unglaublich schön gemacht wird. Bei dem Song zeigt er mal wieder meisterhaft sein Können. Der Sound ist sehr leise. Der Song ist sehr melancholisch und melodisch. Wunderbar zum Entspannen und Geniessen. Leider ist der Song sehr kurz. Zu Beginn und zum Ende hört man passend zu den Lyrics Meergerausche. Die Lyrics finde ich auch sehr schön. "Jackie left on a cold, dark night Telling me he'd be home Sailed the seas for a hundred years Leaving me all alone...And I've been waiting all this time For my man to come Take his hand in mine And lead me away To unseen shores I've been washing the sand With my salty tears Searching the shore These long years And I'll walk the seas forever more 'Till I find my Jackie oh..." Es geht um Jackie, der zur Seh gegangen ist und nicht wieder gekommen ist und der Erzähler noch immer auf die Heimkehr wartet. Worum es im übertragendem Sinne genau geht, weiß ich nicht, aber es hört sich - lyrisch gesehen - auf jeden Fall sehr schön an. Allgemein sehr empfehlenswerter Song. Ob er schon einmal live gespielt wurde, weiß ich leider auch nicht.
##### Fazit #####
Wer Placebo liebt, wird auch dieses Doppel-Album lieben. Die erste CD nimmt den Zuhörer mit durch viele verschiedene Thematiken, in ein sowohl musikalisch als auch lyrisch abwechslungsreiches Meisterwerk, wie man es von Placebo noch nie erlebt hat, waren doch die Vorgänger alle inhaltlich und musikalisch mehr aufeinander abgestimmt. Diesmal gehen die Stimmungen nur so ineinander über, ob melodisch, melancholisch, aggressiv oder düster, persönlich, sozialkritisch oder politisch. Am Ende ist man so ergriffen, dass man gar nicht anders kann, als auch noch die zweite CD einzulegen. Die zweite CD lässt einen dann nur noch lächeln, manchmal schmunzeln und geniessen. Die Covers sind wirklich ein tolles Bonus und versüssen das eigene Meisterwerk Placebos, welches ihnen mit ihrem vierten Album wahrlich gelungen ist.
So weit die Meinungen zu überteuerten CDs und illegalem Musik-Download auch auseinander gehen und ich meine ganz persönliche Meinung dazu habe, die vielen - einschliesslich Placebo - sicher ein Dorn im Auge ist, so ist zumindest zu sagen, dass Placebo mit dieser Musik verdienen, dass man die CDs kauft. Diese Perfektion muß einfach irgendwie bezahlt werden, das ist das Mindeste was man für dieses - auf positive Art das Leben beeinflussende Geschenk an Musik - zurückgeben kann.
Wer sich überlegt die "Sleeping With Ghost" CD zu kaufen, sollte auf jeden Fall gleich das Doppelalbum nehmen, damit man nicht zweifach zahlen muß. Wer von der Marketingstrategie der Plattenfirma gelinkt wurde (insbesondere sicherlich die besonders großen Fans, die die CD gleich am Erscheinungstermin gekauft haben) und sich die einfache CD gekauft hat, dem rate ich davon ab sich die CD nochmal zu kaufen oder sonst die CD bei ebay zu verkaufen und von dem Geld die Doppel CD zu holen. Ich würde es auch nicht einsehen, die CD zweimal zu kaufen.
Dieser Bericht ist auch bei anderen Plattformen erschienen unter anderen Namen. Bitte schaut in mein Profil, um euch darüber zu erkundigen! weiterlesen schließen -
Placebo sind wieder da - und poppen mit Geistern?
Pro:
alles außer
Kontra:
den Elektrosequenzen (gewöhnungsbedürftig)
Empfehlung:
Ja
Sie sind älter geworden, könnte man meinen. Klar dass es unauthentisch wirkt, wenn man mit Anfang 30 immer noch ausschließlich Lieder über Drogen und sexuelle Ausschreitungen schreibt. Natürlich hat man in dem Alter schon andere Erfahrungen gemacht, die man in Songtexten verarbeiten kann.
So sind die Texte des neuesten Albums tiefsinniger, wenn auch nicht so ergiebig wie die der Vorgänger. Die Experimentierfreude der Band zeigt sich darin, dass viele Lieder mit Elektrosequenzen unterlegt sind, was beim ersten Hören nicht zur Musik und zur Band selbst passen mag. Es ist aber alles nur Gewöhnungssache.
Placebos letztes Meisterwerk "Sleeping with ghosts" wurde am 24. März 2003 im Label Virgin Records in Deutschland veröffentlicht. Ausgekoppelte Singles waren bis jetzt "The Bitter End" (10. März) und "This Picture" (9. Juni). Am 15. September 2003 folgte "Special Needs", die letzte Auskopplung war "English Summer Rain" am 23. Februar 2004. Die Singles liesen sich leider nur auf den hinteren Plätzen der Charts blicken, ganz im Gegensatz zum Album: Es erreichte in den deutschen Albumcharts von mediacontroll den zweiten Platz und ist damit das erfolgreichste Album der Band in Deutschland.
TRACKLIST:
1. Bulletproof Cupid
2. English Summer Rain
3. This Picture
4. Sleeping with Ghosts
5. The Bitter End
6. Something Rotten
7. Plasticine
8. Special Needs
9. I'll be yours
10. Second Sight
11. Protect me from what I want
12. Centrefolds
>>Die Band<<
Die Multi-Kulti-Band besteht aus Stefan Olsdal (Schwede), Steve Hewitt (Brite) und natürlich Brian Molko (Halb Ami halb Britte), dem androgynen Bandleader. 1995 gegründet, wurden sie schon 1996 von niemand geringerem als David Bowie entdeckt, bei dessen Tour sie als Vorband spielen durften. Er veranlasste schließlich auch den Plattenvertrag, und ebenfalls 1996 wurde ihr erstes Album "Placebo" veröffentlicht. Die erste Vorabveröffentlichung daraus war "Buise Pristine", doch erst mit "Nancy Boy" (1997) gelang der Durchbruch. 1998 folgte das zweite Album "Without you I'm nothing" mit dem Megaknaller "Pure Morning". 2000 kam dann "Black Market Music", und nach der 18 monatigen Tour gönnte sich die Band nach fast sieben Jahren Tour- und Albumstress eine längere Pause. Bis die Arbeiten an "Sleeping with ghosts" begannen...
>>Diskographie<<
-17.6.1996 "Placebo" mit den Singles:
"Bruise Pristine"(1995, nur 1500 Exemplare), "Come Home"(5.2.1996), "36 Degrees" (3.7.1996), "Teenage Angst" (16.9.1996), "Nancy Boy" (20.1.1997, zwei Versionen) und erneut "Bruise Prisitine"(12.6.1997, zwei Versionen) => Elevator Music
-13.10.1998 "Without you I'm nothing"mit den Singles:
"Pure Morning"(3.8.1998, zwei Versionen), "You don't care about us"(28.9.1998, zwei Versionen), "Every you every me" (25.1.1999, zwei Versionen), "Without you I'm nothing"(17.8.1999, mit David Bowie), "Burger Queen Francais"(22.11.1999, nur in Frankreich, Belgien, Luxemburg, nur 5000 Exemplare) => Elevator Music
-10.10.2000 "Black Market Music" mit den Singles:
"Taste in men"(17.7.2000, zwei Versionen), "Slave to the Wage"(25.9.2000, zwei Versionen), "Special K"(8.1.2001, zwei Versionen), "Black Eyed"(9.10.2001) => Virgin Records
-24.3.2003 "Sleeping wiht ghosts" mit den Singles:
"The Bitter End"(10.3.2003, drei Versionen), "This Picture"(9.6.2003), "Special Needs"(15.9.2003, zwei Versionen und eine Video-DVD), "English Summer Rain" (23.02.2004, drei Versionen)
Special-Edition des Albums mit 10 Cover Songs (22.09.2003)
Außerdem Brians Soloausflüge mit Asia Argento "Je't aime" und Alpinestars "Carbon Kid", "Ultra-Rare-Trax" Vol. I und II, "Feeling Like A Motherfucker" und mehrere limitierte Live-Alben.
>>Sleeping wiht ghosts<<
COVER, BOOKLET, ÄUßERE ERSCHEINUNG
Die Verpackung und die CD sind komplett in türkis-grau-grün gehalten. Auf dem Cover sieht man einen Mann, der einen weiblichen Geist umarmt, sonst gar nichts. Auf der Plastehülle ist auf einem Aufkleber Name der Band und Titel des Albums vermerkt.
Auf der Rückseite findet man die Tracklist, die Homepage- und Fanclubadresse, natürlich die Copyright-Erklärungen und die Mitwirkenden am Album. Weiterhin wird auf einen besonderen Kopierschutz hingewiesen.
Im Booklet befinden sich drei große Fotos der einzelnen Bandmitglieder sowie alle Songtexte (bei "Something Rotten" ist nur eine Textzeile angegeben). Schlicht gehalten, aber sehr übersichtlich und absolut ausreichend. Hier gibt's schon mal Pluspunkte.
DER KOPIESCHUTZ
Der Kopierschutz zeigt sich daran, dass sich ein Player öffnet, wenn man die CD in PC-Laufwerke einlegt. Notwendig dafür ist MS Windows 95, Pentium 2, 233MHZ, 64MB RAM oder höher. Der Player ist relativ übersichtlich, auch wenn andere Player bessere Qualität bieten.
Wie ich gehört hab, geht auch dieser Kopierschutz zu knacken, nicht mal sonderlich schwer. Ich hab davon aber überhaupt keine Ahnung und kann nichts weiter dazu sagen.
TRACKLIST
Bulletproof Cupid
Eine Instrumentalnummer, die relativ leise beginnt und sich dann steigert. Ein rockiger Einstieg, der Spannung erzeugt. Gefällt mir ganz gut, es passt auch gut, dass keine Textpassagen vorkommen. Allerdings wurde das Lied auf Konzerten auch schon mit Text gespielt.
English Summer Rain
"Always stays the same, nothing ever changes..."
´Was ist denn das?!?` dachte ich mir beim ersten Hören. Schon vorher war ja bekannt, dass das Album ziemlich elektronisch wird. Ein Schock: Ist das der neue Placebo-Stil? Bitte nicht! Aber nach und nach gewöhnt man sich daran, wirklich. Aber weder Text noch Medodie sind etwas besonderes, alles ziemlich eintönig. Vielleicht das schwächste Stück auf der CD.
This Picture
"Sometimes it's fated, (we) disintegrate it, for fear of growing old..."
Lässt die Enttäuschung vom Vorlied vergessen. Super Text, super Melodie. Zum Mitsingen und Abgehen bestens geeignet. Eine eingängige Melodie und schneller Rhythmus begünstigen dies.
Die Single wurde am 8. Juni veröffentlicht, das Besondere daran ist die Live-Version des Pixies-Songs "Where is my mind?". Leider war die Höchstplatzierung in den deutschen Charts Platz 75, mir absolut unverständlich.
Sleeping with ghosts
"Soulmate dry your eye, 'cause soulmates never die...", "What good's religion, when it's each other we despise?"
Der Titelsong ist eine langsamere Hymne an die Liebe unter den Menschen, soll aber auch aufmerksam machen auf die Misere, die derzeit in der Welt vor sich geht. Wunderschönes Lied. Auf Konzerten wird es auch in einer schnellen Version unter dem Titel "Soulmates" gesungen. Die langsamere Variante ist meiner Meinunung aber schöner. Ein ideales Zusammenspiel von Text und Medodie.
The Bitter End
"You shower me with lullabies as you walking away/ reminds me that it's killing time on this fatefull day..."
Erst Singleveröffentlichung vom Album. Auch da gibt's nix zu beanstanden. Ein schneller, rockiger Song zum Mitsingen. Lief eine Zeitlang rauf und runter auf MTV und VIVA, gerechtfertigt, wie ich finde.
Die Single wurde am 10. März in mehreren Varianten veröffentlicht. Zusatzstücke waren "Evalia", "Daddy Cool"(Boney M-Cover), "Teenage Angst Piano Version" und "Drink you pretty".
Something Rotten
"There's something rotten in here..."
Sehr gewöhnungsbedürtig. Der Song ist sehr langsam und an Elektroelementen kaum zu überbieten. Die Vocals sind verzerrt und aus dem Text wird nicht ersichtlich, was nun gemeint ist. Die Spekulationen gehen von der Angst vorm Alter bin hin zu Kindesmissbrauch. Es könnte einiges sein, was aber genau, bleibt Geheimnis von Brian Molko.
Plasticine
"The only thing you can rely on is that you can't rely on anything..."
Ein Lied, in dem die Selbstachtung angepriesen wird. Man soll sich nicht verbiegen, so sein, wie man ist. Unterlegt wird der Text von mittelschnellen rockigen Gitarrenklängen. Ein abrupter Einstieg verwirrt erst etwas, dann ist das Lied aber ein echter Anspieltip.
Special Needs
"Just nineteen, a sucker's dream, I guess I thought you had the flavour..."
Soll die nächste Veröffentlichung werden. Eine gute Wahl, wie ich finde.
Das Lied erinnert sehr an den Depeche Mode-Sound der 80er. Aber auch wenn man dies nicht so mag (wie ich zum Beispiel), kann der Song zum echten Ohrwurm werden. Super schöne Melodie, super schöner Text.
I'll be yours
"I'll be your water, bathing you clean with liquid peace..."
Am Text gibt es absolut nichts auszusetzen, der ist spitze. Die Melodie ist aber sehr monoton, wenn man überhaupt von Melodie sprechen kann. Trotzdem löst dieser Song bei Fans immer wieder Begeisterungsstürme aus. Wahrscheinlich weil er sehr intim ist und Einblicke in Molkos Seele gewährt.
Second Sight
Yes it's just the second night, but I would break backsides for you..."
Erinnert mich etwas an The Cure. Eins der schönsten Lieder auf dem Album, wie ich finde. Relativ schnell und ideal zum Mitsingen.
Protect me from what I want
"Maybe we're victims of fate, remember when we celebrate/ We'd drink and get high until late and now we're all alone..."
Das gesellschaftskritische Stück des Albums. Sehr elektronisch wieder, hier passt es aber perfekt dazu, eben so wie das außergewöhnliche Mundharmonika-Solo. Besser ist wohl, man schützt Brian vor dem was er will, das Stück ist nämlich ziemlich agressiv.
Centrefolds
"Come on fallen star, I refuse to let you die..."
In diesem Song geht es um verblassten Ruhm und die Angst davor. Es ist das langsamste Stück auf dem Album. Pianobegleitung, herzzerreißende Vocals und der traurige Text machen es zu etwas ganz besonderem. Ein Lied, was man nach den ersten elf Songs auf keinen Fall erwartet hätte. Doch um so schöner ist es, es zu hören.
Einen Hidden-Track kann man dieses Mal nicht finden. Aber die Power der zwölf Stücke reicht auch locker, um sich vollends begeistern zu lassen. Die Verschiedenheit der Lieder bewirkt, dass das Hören nie langweilig wird. Meine Lieblingslieder sind "This Picture", "Second sight", "Special Needs" und "The Bitter End", aber es ist echt schwer, sich dafür zu entscheiden.
Auf diesem Album ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Ausflüge in die Elektronikwelt enttäuschen vielleicht einige alte Fans, bringen aber sicherlich neue dazu.
Ich geb vier Sterne, einfach nur deshalb, weil ich die anderen Alben von Placebo noch besser finde als "Sleeping with ghosts". weiterlesen schließen -
Ohrwürmer
Pro:
eine wirklich gute Scheibe
Kontra:
Kopierschutz
Empfehlung:
Ja
Placebo gehört auch zu einer meiner Lieblingsbands. Schon vor einiger Zeit las ich, dass ein neues Album in Vorbereitung ist und freute mich umso sehr über die vorab Singleauskopplung aus dem Album mit dem Titel 'The bitter end' - ein wahrhaft genialer Song - aber zu dem ein bisschen später. An Placebo mag ich die Songs, die teils von wirklich ziemlich harter Gangart sind, aber auch einige klasse relativ softe Titel, die aber oftmals einem so in den Ohren hängen blieben, dass man sich denen auch wirklich kaum entziehen kann. Placebo machen auch eine relativ melodiöse Musik, die nicht nur ein dumpfes Gestampfe ist, sondern eine klare Linie hat und dadurch auch diesen Ohrwurmeffekt erzeugt. Wie dem auch sei, auf das Album habe ich mich nun wirklich echt gefreut, denn das Album ist einfach mal wieder eine Klasse für sich und völlig ausser Konkurenz. Man merkt nämlich, das Album ist schon etwas ausgereifter, auch wenn es etwas härter geworden ist, als die Vorgängeralben, bei denen es einige Stücke gab, die sehr unter die Haut gehen konnten und sich eigentlich überhaupt nicht in Worte fassen konnten, wie zb. das Stück aus dem 2000er Album 'Black Market Music' mit dem Titel 'Peeping Tom', bei mir jedes mal ein kalter Schauer über den Rücken läuft und ich ich jedes mal einen Ohrwurm bekomme, obwohl ich das Stück schon mindestens tausend mal gehört habe. Ganz so krasse Titel gibt es hier sicherlich nicht, aber es gibt dennoch reichlich Stücke, von denen jedes einfach eine Klasse für sich ist. Schauen wir uns aber dies mal genauer an:
#01 - Bulletproof Cupid
Los geht's mit einem Instrumentalstück - ja, das ist in der Tat neu, denn das gab's wirklich noch nie auf einem Album - jedenfalls nicht gleich am Anfang. Es geht's langsam los und dann bricht das E-Gitarrenfeuerwerk aus Es wird etwas ungestüm, und gelegentlich überschlägen sich fast die Gitarren, das Schlagzeug kracht dazu, aber es bleibt dennoch eine klare Melodie erkenntlich - ich weiss nicht warum, aber das Stück erinnert mich an alte Heavy Metal Instrumentalsongs von der Art her und auch vom Arrangement - dennoch 8 von 10 Punkten, weil es mich immer wieder dazu animiert die Anlage mal ein bisschen lauter zu drehen.
#02 - English Summer Rain
Kleine Verschnaufpause - ein sehr rhythmischer Song, der nur wenig von dem Feuerwerk des ersten Song zurücklässt und ein bisschen zu sehr vor sich hinplätschert und einen Eindruck macht ein bisschen durcheinander zu sein. Daher auch einer der schwächeren Songs auf der Platte und nur 7 von 10 Punkten.
#03 - This Picture
Der Anfang dieses Songs ist einfach nur cool... Anfangs nur eine Bassline begleitet von Drums und Brians Sprechgesang und dann wird's ziemlich melodisch und zum Refrain hin wird wieder ein kleines Feuerwerk gezündet. Zwar ist der Song nicht ganz so heftig, aber ein verdammt guter Rocksong, der auch zu meinen Lieblingssongs auf dieser Scheibe gehört - 10/10
#04 - Sleeping With The Ghosts
Der Titelsong gestaltet sich sehr ruhig, etwas verträumt und hat schon einen gewissen Ohrwurm bei mir verursacht nach dem ersten Hören. Es hat nämlich wieder eine total eingängige, aber auch einfache Melodie, die allerdings nach mehrmaligen Hören sich ein bisschen zu sehr einprägt und dadurch auch ein bisschen an Langzeithörgenuss einbüsst.
9/10
#05 - The Bitter End
YEAH! Welcheine Hymne - dieser Song dürfte demnächst so einen ähnlichen Kultstatus erreichen wie seinerzeit der Song 'Every You, Every Me', allerdings ist dieser noch besser. Ich hatte auch so ziemlich sofort nach dem ersten Hören schon einen tierischen Ohrwurm gehabt für den ganzen restlichen Abend, wieso ist eigentlich völlig klar. Seitdem höre ich den eigentlich schon auf Heavy Rotation fast den ganzen Tag und ich kann mich einfach nicht satt hören und irgendwie bedauere ich dann jedes mal, dass ich noch nie die Band live auf der Bühne sehen konnte - letztens habe ich das aber nachgeholt und ich bin immer noch einfach nur begeistert!
In diesem Song hört man ziemlich gut heraus was für Qualitäten Placebo als Rockband hat und was für geniale Songs sie überhaupt bringen können. Dieser Song hat nämlich ein gutes Tempo, ohne allzu chaotisch zu wirken, wirkt ziemlich melodisch durch die Stimme von Brian Molko und hat einfach einen richtig schönen fetzigen Sound. Daher selbstverständlich auch 10 von 10 Punkten.
#06 - Something Rotten
Ein sehr eigenartiger Song ist das - anfangs klingt er zwar recht langsam, irgendwie ein bisschen 'versoffen' - erinnert im Stil ein wenig an alte Nirvana-Songs. Mitten drin wird's plötzlich ganz laut (und das nicht nur subjektiv gesehen, sondern ist tatsächlich so), dass man sich fast erschreckt, dann geht's wieder in dem 'versoffenen' Stil weiter, dann wird's ganz still und dann geht's weiter. Sehr gewöhnungsbedüftiger Song - deshalb auch 8/10.
#07 - Plasticine
'Plasticine' ist ein ziemlich schweres Stück, sehr gitarrenlastig mit krachendem Schlagzeug, aber mit einem ziemlich gedrossenen Tempo. Passt auch irgendwie wunderbar zu dem Vorgänger, denn auch dieses Stück erinnert schon sehr an Grunge der frühereren Zeiten, nicht nur vom Arrangement her, sondern auch durch den Gesang. Insgesamt aber gefällt es mir schon ziemlich gut - 9/10
#08 - Special Needs
Nun wird's ganz leise, nur eine Gitarre begleitet den Gesang und auch als die Drums einsetzen bleibt dennoch der Song ziemlich soft, wo sich dann leise und etwas lautere Elemente abwechseln. Es ist ein Song, der einen richtig schön zum Träumen verleitet an einem grauen verregneten Tag, wo man sich dann im Sessel mit einer guten Tasse Tee gemütlich macht. Definitiv auch eines meiner Lieblingssongs - 10/10.
#09 - I'll be yours
Wieder ein leises und langsames Stück, was allerdings für mich ein bisschen zu langatmig wirkt - mit dem Song kann ich irgendwie überhaupt nicht wirklich warm werden. Es ist mir einfach zu wenig einfallsreich und zieht sich für meinen Geschmack einfach ein bisschen zu sehr in die Länge. Für mich auch eines der schwächsten Song auf dieser Platte und nur 6/10.
#10 - Second Sight
Dieses Stück erinnert wiederrum sehr an die ersten Songs von Placebo, ein schneller Song, ziemlich gitarrenlastig und obendrein auch noch eine sehr einprägsame Melodie, wo man spätestens nach dem 3-4 Mal die Anlage lauter dreht und anfängt laut mitzusingen. Dieser Song verdient auch deshlab natürlich auch volle Punktzahl.
10/10
#11 - Protect Me From What I Want
In dieses Stück verliebte ich mich schon beim ersten hören - mit langsamen Gitarrenklängen fängt dieser an und und wird auch im Laufe nur selten etwas laut. Ein Song, der mich jedenfalls immer etwas nachdenklich stimmt und auch zu den sehr einprägsamen Stücken gehört - darum auch: 10/10. Seltsam ist allerdings das ziemlich abgeschnittene Ende, kein Fadeout, kein Trommelwirbel - es hört so einfach auf, total unerwartet
#12 - Centrefolds
Der Ausklang ist schon sehr gelungen, denn der Song ist im Vergleich zu allen anderen Stücken ganz anders - der Song ist überhaupt nicht rockig. Vielmehr begleitet hier den Gesang ein Klavierspiel und sehr leichte Perkussion - es ist ein Stück mir einer solchen wunderschönen Melodie, die auch total unter die Haut geht... ohne Worte!
10/10
Weiterer Hinweis zum Schluss:
Bei dieser CD handelt es sich um keine echte CD-DA (Compact Disc Digital Audio), mit anderen Worten, die CD ist mit einem Kopierschutz versehen (wahrscheinlich CDS200). Wenn man sie nämlich versucht an einem CD(DVD)-Rom abzuspielen, wird dann nur ein kleiner Player aufgerufen, der auf die komprimierten Stücke auf der CD zugreift, die aber wirklich in ziemlich erbärmlicher Qualität sind (56kbps). Es kann auch sein, dass CD-Player, die auf der Computertechnik laufen, diese CD überhaupt nicht abspielen werden - mangels aber solcher Abspielgeräte kann ich aber hierzu keine Angaben machen. Ein Kopierschutz kann im Übrigen auch ein Grund für die Rückgabe sein, wenn man zu Hause feststellt, dass die CD nicht im vollen Umfang nutzbar ist, wie man es gern hätte - also muss das einfach jeder für selbst probieren.
Fazit
******
Insgesamt: 107 von 120 Punkten, aber da das meiste doch ziemlich gut aufeinander abgestimmt ist und man die Scheibe von Vorne bis hinten hören kann, ohne etwas überspringen zu wollen, denn das ist eigentlich der Idealfall bei einer Platte, ist es eine sehr, sehr gute Scheibe. Das Album wirkt aber auf mich ein bisschen experimentell, denn hier gibt's schon einige Songs, die irgendwie zu dem Placebo-Sound nicht richtig zu passen scheinen, die aber keineswegs deshalb schlecht sind, sie sind halt anders.
Auf jeden Fall kann ich aber dennoch die Scheibe voll und ganz empfehlen, selbstverständlich zusammen mit den anderen drei Platten, die Placebo in ihrer Bandgeschichte herausgebracht haben, denn trotz aller Experimente haben Placebo einfach einen ziemlich ureigenen Stil geschaffen, mit dem sie sich auch ziemlich gut von anderen Bands hervorheben - dies ist aber auch ein Verdienst von dem charismatischen Sänger Brian Molko, dessen Stimme sich schon sehr hervorhebt aus der Masse.
Einen Punkt Abzug gibt's aber dafür, dass die CD nicht auf Kopierschutz verzichtet, was mich irgendwie doch ärgert, weil ich auch sehr häufig mein DVD-Rom als CD-Player misbrauche und bei einer solcher schwachen Klangqualität macht's einfach kein Spass.
© ewka - 25.03.2003 weiterlesen schließen -
Rockmusik elktronisch produziert. Passt das?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Nachdem Placebo 2001 ihr letztes Album veröffentlicht haben, wurde es ja mal Zeit für eine neue CD : Und die gibt’s seit dem 24.03.2003 unter dem Namen "Sleeping with Ghosts" in den Plattenläden.
Es hat sich viel verändert, zum Beispiel Sänger Brian Molkos Frisur. Seine schönen Haare... In Zeitungen wie dem Musiexpress gab’s Kommentare wie "Brian Molko versucht jetzt, ein Junge zu sein, ein hässlicher Junge" Es gab aber nicht nur Veränderungen im äusserlichen, sondern auch was das musikalische angeht. Nachdem Molko mit der Elektroband "Alpinestars" den Song "Carbon Kid" machte, hatten die meisten Fans bedenken, das auch Placebos Musik sich mehr nach Elektro richten wird. Diese Gedanken wurden für die meisten schon bestätigt, als bekannt wurde, das Placebo "Sleeping with Ghosts" mit Elektroproducer Jim Abbiss aufnehmen werden. Placebo meinten aber, das sie eine Rockband sind und durchaus weiter rocken werden, sie finden nur, das sie mit Jim Abbiss einen Produzenten gefunden haben, der sie über die Grenzen ihrer Kreativität bringt. Trotzdem gab es Anfangs Differenzen zwischen Jim und der Band. Brian : "Anfangs dachte, Jim will meinen Songs wehtun, deshalb haben wir uns imer wieder gestritten"
Wehgetan hat Abbiss den Songs bestimmt nicht.
01 Bulletproof Cupid
02 English Summer Rain
03 This Picture
04 Sleeping with Ghosts
05 The Bitter End
06 Something Rotten
07 Plasticine
08 Special Needs
09 I’ll Be Yours
10 Second Sight
11 Protect Me From What I Want
12 Centrefolds
Ein paar Songs mal näher beschrieben
01 Bulletproof Cupid
Mit "Bulletproof Cupid" haben Placebo ein sehr gutes Intro gewählt. Es ist ein reines, tempreiches Instrumentalstück und erinnert sehr das erste Album "Placebo". Ich finde, dass dieses Stück zeigt, das die drei um Brian Molko sehr wohl noch rocken können.
03 This Picture
Heißer Favorit für die nächste Singleauskopplung. Der Song ist echt gut und einer der wenigen Lieder der Platte die mir gleich beim ersten hören gefallen haben. Am Anfang spricht Brian mit etwas verzerrte Stimme ein kurzes Stück und dann beginnt der melodische Teil. Die Melodie ist wirklich schön und das Tempo macht gute Laune, obwohl der Text eher traurig ist. Der Song handelt von der Angst alt zu werden und das man diesen Prozess nicht stoppen kann.
04 Sleeping with Ghosts
Der Titelsong ist wirklich atemberaubend und einer der schönsten Tracks des Albums.
Er wird am Anfang langsam eingeleitet, hier und da wird Brians Stimme etwas verzerrt. Bei der Textstelle "Hush" zieht sich seine Stimme durch die Boxen, was den Song dreidimensional wirken lässt. Im Refrain startet eine Melodie alles wird etwas lauter und am Anfang der zweiten Strophe setzt das Schlagzeug ein. Der Text dreht sich nach dem was ich verstehe um Seelenverwandtschaften und ist insgesamt sehr nachdenklich.
05 The Bitter End
Die erste Singleauskopplung des Albums. Ein verdammt guter Song, man sollte ihn nur nicht zu oft hören, ansonsten hängt er einem im wahrsten Sinne des Wortes zum Hals raus. Das Lied hat ein sehr hohes Mitgrölpotenzial, man muss einfach mitsingen. Es geht um zwei Personen, die sich geliebt haben und sich nun gegenseitig bekämpfen. Dieser Song ist für mich das Gegenstück von "Sleeping with Ghosts"
06 Something Rotten
"Something Rotten" war für mich der gewöhnungsbedürftigste Song auf dem Album. Der Track hat eine Art Trennungswirkung, er soll einen von dem vorher gehörten zu den nächsten Songs begleiten. Er beginnt langsam und implodiert am Ende förmlich.
08 Special Needs
Ein schöner Song, der Sound wechselt immer ein wenig zwischen den Boxen. Die Melodie gefällt mir am Anfang nicht so, aber ab "Just nineteen a sucker's dream" muss ich immer mitsingen.
09 I'll be Yours
Der Song ist auf seine Weise genial. Der Einsatz verschiedener Elemente und der Soundwechsel sind hier sehr schön aufeinander abgestimmt. Besonders bei der Textstelle "I'll be Yours" kommt der Sound von allen Seiten. Der Text ist, was die Vocabeln angeht leicht zu übersetzten. Ich glaube, zusammenfassend geht es darum, das man eine Person sehr braucht.
10 Second Sight
Mein Lieblingssong? Ich weiß es nicht. Als ich mir "Sleeping with Ghosts" das erste mal anhörte, war ich etwas traurig darüber, das Brians Stimme etwas von seiner typischen Art verloren hatte. Bei "Second Sight" hört er sich aber an wie eh und je, und das zu hören war herrlich. Der Text ist am einfachsten zu verstehen, aber ich kann ihn nicht richtig zusammenfassen, aber ich denke er handelt von eifersüchtigen Personen.
11 Protect me from what I want
Besang Brain auf "Black Market Music" noch sein "Special K" scheint er nun vernünftig geworden zu sein und die negativen Seiten der Drogen zu verstehen. Ich mag das Lied, aber die Melodie des Refrains gefällt mir nicht so gut. Wie der Titel schon deuten lässt geht es um Drogen und ihre schlechten Eigenschaften.
12 Centrefolds
Meiner Meinung nach das schwächste Lied der CD. Wir alle wissen ja das Brian gerne leidet, bei melancholischen Stücken wie "My Sweet Prince" ist ihm das gut gelungen, aber dieser Song wird ins kitschige gezogen. Der Text ist an sich sehr schön, nur der Klaviereinsatz am Anfang der strophen spielt eine kitschige Melodie, die sich aber zum Refrain hin etwas verdüstert.
Fazit
Ich mag "Sleeping with Ghosts", obwohl ich die anderen Alben von Placebo besser fand. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass mir persönlich mehr rohe, punkigere und weniger aufgepuschte Musik gefällt. Trotzdem haben es Placebo mit Hilfe von Jim Abbiss erstaunlicherweise geschafft ihre rockigen Songs mit Elektro zu verbinden, ohne dabei auch nur im Ansatz Technomäßig zu klingen. Wem gut produzierte, mit elektronischen Elementen untermalte Alternativ-Musik gefällt, sollte sich das Album zulegen. weiterlesen schließen -
Super Alternative-Rock von Placebo - Sleeping With Ghosts
Pro:
alles
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
PLACEBO
Sleeping with Ghosts
Preis bei Amazon: 13,99 Euro
Das vierte Album von Placebo wurde in Deutschland im März 2003 veröffentlicht und wurde zweifellos schon von den Fans heiss erwartet. Parallel fand im E-Werk Köln ein einziges Konzert von Placebo in gleichen Monat statt. Doch eigentlich recht wenig, um sein Album vorzustellen. On Tour wäre das doch die ideale Chance gewesen, durch Präsenz die Fans zu erfreuen und zugleich zu promoten. Schade eigentlich... geplant ist aber eine größere Deutschland-Tour ab Frühsommer 2003.
Ausgekoppelt wurde vorab diese Single „The bitter end“ aus diesem neuen Album, wo Brian Molko & Co sich mit dem bekannten Gitarrenschrammen und schnellen Drums konsequent zurückgemeldet haben. Der Videoclip rennt bei MTV und Frontman Molko pflegt nach wie vor, sein kränkliches Outfit. Wer nicht krankt ist, schminkt sich eben so – it’s part of the image. It’s okay.
Das Cover von“ Sleeping with Ghosts”
Von der Schulter abwärts ist eine männliche Statur zu sehen, welcher einen weiblichen und transparenten umarmt. Diese Fotografie lehnt sich an den Albumtitel „Sleeping with Ghosts“ an. Das Booklet beschränkt sich auf die Text und je einem Bild der drei Bandmitglieder.
“Sleeping With Ghosts” hat folgende Tracks „on board“:
01 Bulletproof Cupid
02 English Summer Rain
03 This Picture
04 Sleeping with Ghosts
05 The Bitter End
06 Something Rotten
07 Plasticine
08 Special Needs
09 I’ll Be Yours
10 Second Sight
11 Protect Me From What I Want
12 Centrefolds
Wie manche CIAO-sten es gerne tun, vermeide ich indes, zu jedem Song zu versuchen, die Musik im Detail zu beschreiben, denn Hören und Lesen, wie sich was anhören würde, sind zwei verschiedene Dinge, so dass ich lieber versuche, ein paar Infos zum Sound hervorzuheben: Alternative Rock bedeutet bei Placebo nicht, dass es dauernd nur rockt und fetzt.
Drei Songs zum Reindenken und -fühlen:
Das Intro „English Summer Rain“ war nicht meines beim ersten Anhören. Klingt wie eine schlechte Aufnahme aus einem Probekeller einer Nachswuchsband. Wirkt leicht misslungen und erinnert an die allererste CD von Placebo aus 1996, die gut, aber noch nicht ausgefeilt war. Dieser erste Track ist primär ein rein akkustisches Stück ... Brian Molko reduziert sich am Ende auf minimalen Gesang. Nach erneutem Reinhören war „English Summer Rain“ aktzeptiert als Prolog, der sich zum einer langsamen Steigerung des Album entpuppen sollte.
„Sleeping With Ghosts“ ist total fern von Rock oder Gitarrenschrammen a las Placebo. Man könnte bei der Gruppe echt von Placebo-Effekt reden, weil die ja so eigen im Stil sind.
Dieser Song ist melodisch und musikalisch saustark von gefühlvollem Sound unterstrichen. Den Text niederschreiben ist müßig und ein vermessener Anspruch, denn er lässt sich eh nicht übersetzen. Placebo ist reines Jeu de mots, und ein professioneller Englischlehrer, dem ich kürzlich mal ‚nen Text von Placebo („Special K) vorlegte, um eine Deutung zu erhalten, meinte nur „oh shit, Placebo? It’s impossible to explain their lyrics in words“ …ja, es stimmt.
Melodisch ist “Slepping With Ghost”, nahezu melancholisch. Gesangsqualitäten von Brian Molko kommen außerordentlich zum Vorschein. Atypisch aber hört man die studiotechnische „Optimierung“ (Unterlegung von Hall der Stimme).
An der Singleauskopplung “The bitter End“ vorbeischauen, ist auch nicht möglich. Denn sie ist ja die kommerzielle Vorbereitung auf das Album. Und hier bleibt Placebo sich treu. „The bitter End“ ist Gitarrenschrammen und schnelle und harte Drums. Der Text, auch wieder so eine Teil zum Deuten wie „Every Step we that that’s synchronized, every broken bone reminds me of the second time, that i followed you home. You shower me with lullabies as you’re walking away, reminds me that it’s killing time on this fatefull day … see you at the bitter end” … ein depressiver Touch ist das Aushängeschild von Placebo, und nicht nur in diesem Track mit bezeichnendem Titel.
Neben wirklich sattem Sound und Lautstärke, wechselt Placebo auch wieder mal – wie bei allen drei anderen Alben auch – ebenso in ruhige Songs. Diese wirken intensiv, wie immer durch Molkos intensive und sehr eigene Stimme. Man mag diese Stimme oder man mag sie nicht – entziehen aber kann man sich ihr nicht. Man könnte sie auch mit einem überdurchschnittlichen „Wiedererkennungswert“ umschreiben.
Zusammenfassung:
Brian Molkos Stimme ...wie immer das wichtigste neben den Guitars. Wie schon in meinem Bericht über das Album „Black Market Music“ erwähnt, lässt sich seine Stimme am besten mit der eines wütend gewordenen Donald Duck vergleichen. Voll positiv gemeint, aber kein anderer Vergleich würde greifen, um eine Ahnung von Stimmfarbe- und klang des Brian Molko zu vermitteln. Seine beiden langjährigen Bandkollegen gehen nach wie vor unter. Molko ist Placebo und Placebo ist Molko. Genau wie bei HIM, wo nur einer nicht austauschbar ist, jener Frontman Ville Vallo. Oder auch Kula Shaker... die sind nichts ohne Chrispian Mills, wie auch Bush vom musikalischen Boden ohne Gavin Rossdale sofort verschwinden würde. Nirvana ohne Kurt Cobain ist wohl auch klar...
Es hat SELTENHEITSWERT, dass ein Interpret oder eine Band es schaffen, sich von Album zu Album zu steigern. Placebo schafft es, auch wenn ich es sicher noch mehrfach hören muss, um mir sicher zu sein, ob es meinen Favoriten – Album 3 namens „Black Market Musik“ übertrumpft. Musikalisch ist das vierte Album jedoch eine Weiterentwicklung, an der angeblich der neue Produzent Anteil hatte, insbesondere dass es auch „elektronischer“ im Einsatz von musikalischen Mitteln geworden ist. Ist vollkommen okay ... Hauptsache das Placebo-typische Quälen von E-Guitars bleibt uns erhalten.
Gruss vom marsupilami weiterlesen schließen
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