Placebo Sleeping With Ghosts - Placebo Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro & Kontra
Vorteile
- alles außer
- eine wirklich gute Scheibe
- Schnelle und ruhige Lieder Super Stimme Tanzbar zum Abschalten
- Brians Stimme, die Instrumente, die Musik an sich
Nachteile / Kritik
- den Elektrosequenzen (gewöhnungsbedürftig)
- Kopierschutz
- z.T. depressiv, aber nicht unerträglich
- \"Something rotten\", \"Plasticine\"
Tests und Erfahrungsberichte
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Placebo Sleeping with Ghosts
5- Cover-Design: sehr gut
- Klangqualität: sehr gut
Pro:
Schnelle und ruhige Lieder Super Stimme Tanzbar zum Abschalten
Kontra:
z.T. depressiv, aber nicht unerträglich
Empfehlung:
Ja
Wie unschwer zu erkennen ist, mag ich Placebo sehr, jedoch versuche ich sachlich zu bleiben - so wie es gewünscht ist.
Als Placebo vor zwei Jahren in Bielefeld gastierte, überredete eine Freundin mich zu diesem Konzert mit zu fahren. Nun gut, ich kannste bisher wenig von dieser Band, doch sie haben mich an diesem Abend sehr fasziniert, sodass ich mir das Album direkt kaufte.
The bitter End sollte wohl das bekannsteste Lied dieser Scheibe sein, ein eher schnelles und sehr tanzbares Lied, im Gegensatz du den anderen, die eher ruhiger sind.
Man kann Placebo nie verwechslen mit anderen Bands, da die Stimme von Brian Molko sich in die Herzen brennt und dort auch - so hoffe ich - lange bleiben wird. Diese Stimme ist wirklich unverkennbar, ein Kriterium was Placebo ausmacht.
Live sowie auf CD sind sie sehr gut, machen allerdings nicht "jedermanns Musik". Man könnte sagen entweder hasst man Placebo oder man liebt sie. weiterlesen schließen -
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\"Don´t forget to be the way you are\"
Pro:
viel Placebo, Erweiterung ihrer Perfektion, abwechslungsreich, gute Musik, die Covers als Bonus
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Placebo - Sleeping With Ghost - Special Edition
##### Wer Placebo sind #####
In meinem letzten Placebo Bericht über das 2. Album habe ich noch geschrieben, dass Placebo einer eher unbekannte Band sind, die die Zuschauer eher vertreibt als anzieht. Seitdem sind bereits über 3 Jahre vergangen und vieles hat sich geändert. Mittlerweile sind schon 5 Alben (bzw. das 5. Album erscheint im Oktober - ein Best Of Album) von Placebo erschienen, sie waren 2 Jahre ununterbrochen auf Welttournee, wobei wirklich jeder Kontinent und fast jedes Land mindestens einmal besucht wurde. In London spielen sie nur noch in den größten Hallen, manchmal sogar mehrmals die Woche und trotzdem ist es alles restlos ausverkauft. Die Stehplätze für ihr letztes Konzert bis 2006, im November in London, waren bereits nach wenigen Minuten ausverkauft, weshalb ich auch leider keine Karte mehr ab bekommen habe. Beim Hurricane Festival dies Jahr war es so voll, dass keiner mehr tanzen konnte, geschweige sich sonst irgendwie bewegen konnte. Der Bekanntheitsgrad ist so sehr gestiegen, dass sogar bei den "Pixies" - die beim Hurricane vor Placebo gespielt haben - deren Song "Where is my mind" laut vom Publikum mitgesungen wurde, aber nicht im Original Pixies Tempo, sondern in der schnelleren von Placebo gecoverten Version. Natürlich freue ich mich für Placebo über den Erfolg, aber alles hat auch so seine Nachteile und ich vermisse die alten Zeiten, die ich in meinem anderem Bericht damals beschrieben habe. Nun gut im Gegensatz zu Ländern wie UK und Frankreich hält sich der Erfolg hier noch einigermaßen in Grenzen, so war ihr Konzert letztes Jahr in der Color Line Arena in Hamburg nicht annähernd ausverkauft, aber trotzdem sind sie auch in Deutschland mittlerweile immer Stammgast in den oberen Charts.
Wer trotzdem noch nicht weiß, wer Placebo sind, für den habe ich mal ein paar Informationen zusammengefasst:
>>>Brian Molko (Halb US-amerikanischer, halb schottischer Abstammung, u.a. in Luxembourg aufgewachsen - weshalb er neben englisch auch französisch perfekt beherrscht und auch sonst ein Sprachwunder ist, da er auch noch deutsch und spanisch spricht - vom Ausweis her aber US-Amerikaner und Engländer ist und in London lebt) das Multitalent, ein Genie nicht nur wenn es ums Songwriting geht. Alle Placebo Lyrics stammen ausschliesslich aus seiner Feder. Ausserdem beherrscht er so gut wie jedes Instrument, neben Gitarre, Bass und Piano konnte man ihn deshalb auch schon zahlreich an der Mundharmonika, dem Saxophon und sonstiges Instrumenten bewundern. Sein wichtigstes Instrument ist neben der Gitarre auf jeden Fall seine Stimme, die unvergleichlich wunderschön ist und sicherlich einer der Hauptgründe für Placebo´s Erfolg ist. Schon immer schön klingend, ist seine Stimme mittlerweile wirklich so weit entwickelt, dass man sie eindeutig als Instrument bezeichnen kann - sehr bewundernswert auf ihren Konzerten. Brian Molko hat sich übrigens auch schon als DJ einen Namen gemacht und hat u.a. in Frankreich und vor allem in London in zahlreichen Clubs aufgelegt.
>>>Steve Hewitt (Engländer), ist der Schlagzeuger bei Placebo. Er hatte schon vor Placebo eine Band mit Brian Molko, als "Ashtray Hearts", war dann zwischenzeitlich mehr mit seiner parallel laufenden Band "Breed" beschäftigt, verlies Placebo und kam dann später aber wieder zurück, als Placebo anfingen erfolgreich zu werden (und Breed bedeutungslos) und ihren anderen Drummer - dessen Name kein Placebo Bericht mehr wert ist - rausschmissen. Zufall oder nicht, das weiß ich nicht, spielt aber auch keine Rolle, da Steve Hewitt bei Placebo einfach nicht wegzudenken ist. Ein unglaublich guter Drummer, dem seine Leidenschaft deutlich anzusehen ist und bei vielen Placebo Konzerten unglaublich viel Ausdauer beweist.
>>>Stefan Olsdal (Schwede, der auch teils in Luxembourg aufgewachsen ist und sogar auf die gleiche Schule wie Brian Molko gegangen ist - damals kannten sie sich aber nur vom Sehen), der Bassist, gelegentlich auch Gitarrist oder Pianist. Er ist 1994 zufällig mit Brian Molko am "South Kensington" Bahnhof in London zusammen gestoßen und hat sich nach einem Live-Besuch bei den "Ashtray Hearts" dazu entschlossen sich der Band anzuschliessen. Auch er beherrscht seine Instrumente perfekt und ist mit voller Leidenschaft dabei.
>>>Placebo gibt es seit 1996, haben seitdem ca. 20 Singles veröffentlicht, vier Studioalben, ein Best-Of Album + eine neue Single erscheint noch diesen Oktober und nach 8 Jahren gönnen sich Placebo ab November (leider) erstmal eine Pause bis 2006. Ob in der Zwischenzeit an einem neuem Album gearbeitet wird, weiß ich leider nicht, ich hoffe es. Sicher ist nur, dass es bis 2006 kein Konzert mehr geben wird, was meinesgleichen nur schwer verkraften wird. In den 8 Jahren waren sie auf allen Kontinenten dieser Welt auf Tournee, haben sehr viele Länder besucht, auch solche die von vielen Künstlern nie besucht werden wie z.B. Libanon.
##### Musikstil #####
Da Placebo sehr aussergewöhnlich sind, kann man sie (zum Glück) in keine Schublade stecken. Deshalb kann man die Musik grob als Alternative / Independent beschreiben. Zu Anfang waren sie noch sehr viel rockiger, teils sogar ziemlich punkig. Ihre Lyrics handelten fast ausschliesslich nur von Sex, Drogen wurden meiner Meinung nach etwas zu viel konsumiert, was sich auch auf die Qualität und die Darstellung ihrer Live-Gigs (negativ) ausgewirkt hat und ihre Jugend wurde auch im Bezug auf die eigene Persönlichkeit noch voll und ganz auf der Bühne dargestellt, so sah man insbesondere Brian Molko und Stefan Olsdal desöfteren im Kleidchen auf der Bühne und auch rumgemacht haben sie früher noch ab und zu auf der Bühne. Die wilden Rock´n`Roll Zeiten haben Placebo aber mittlerweile hinter sich und so werden Drogen meistens erst nach dem Auftritt konsumiert und Image spielt mittlerweile auch eine etwas wichtigere Rolle für Placebo, die wohl schliesslich auch gemerkt haben, das Erfolg, Geld und besonders Qualität von ihrem Image und ihrer Darbietung sehr stark abhängen.
Um zum Musikstil zurück zu kommen: Die Lyrics sind auch etwas vielseitiger geworden und die Sounds sind von gut über perfekt zu absolut perfekt herangewachsen, teils etwas rockiger geworden, teil etwas elektronischer, etwas unmelodischer, aber auf jeden Fall harmonischer und moderner, was auch den Erfolg erklärt. Trotzdem sind sich Placebo ihrem Stil auf eine gewisse Art und Weise immer noch treu geblieben und vorallem einzigartig. Ich finde die Veränderungen keinenfalls negativ, denn meine Placebo Favoriten stammen aus allen ihren Phasen und bieten eine gute Mischung einer einzigartigen Band.
Deshalb habe ich auch keine Lieblingsplatte von ihnen. Klar sagen kann ich nur, dass es nicht einen selbstgeschrieben Placebo Song gibt, den ich nicht mag.
##### Sleeping With Ghost - das 4. Album #####
Das 4. Album ist im September 2003 erschienen (unter Virgin Records Ltd.) . Zuerst in einer normalen Version, dann passend zu ihrer Deutschlandtournee noch einmal als Special Edition in einer Doppel CD - über die dieser Beitrag ja auch handelt - mit weiteren 10 Songs, ausschliesslich Cover Versionen, erschienen. Die Cover-Versionen wurden teilweise nur fürs Studio eingespielt und wurden niemals gemeinsam von der Band gespielt - und werden wohl auch niemals zusammen gespielt werden. Viele der Songs waren bereits als B-Seiten auf diversen anderen CDs von Placebo enthalten, u.a. auf ihren Singles oder Special Veröffentlichungen, die es teilweise in Deutschland nicht erhältlich gibt oder gab. Nähere Details zu den Ursprüngen der Cover Versionen werde ich bei den einzelnen Songs benennen.
Die CD ist in der Doppel-CD Version mittlerweile glaube ich nicht mehr so einfach im Handel zu bekommen und wenn, dann ist sie natürlich teurer als die einfache Version. Wer nicht bereit ist, mehr als 20,- Euro dafür zu bezahlen, sollte sich gelegentlich mal bei ebay umschauen, dort kann man mit etwas Glück und Geduld sie sicher zu einem Schnäppchenpreis bekommen, sowohl gebraucht als auch neu.
Die Lyrics stammen wie immer ausschliesslich aus der Feder von Brian Molko, die Music und Perfomance ausschliesslich von der ganzen Band Placebo. Natürlich nur bei den Placebo Songs und nicht bei den Cover Versionen.
##### Titel, Cover + Booklet #####
Der Titel "Sleeping With Ghosts" wurde von Brian Molko als Anlehnung an vorangegangene zwischenmenschlichen Beziehungen, welcher Art auch immer, beschrieben, die als Geister noch immer in ihren Köpfen herum schwirren und sie auch im Schlaf wieder einholen, also im Unterbewußtsein immer ein Teil von dir, mir und jedem sind. Das soll wohl im Groben die Stimmung der Songs des Albums, aber auch nicht allen Songs des Albums, zusammen fassen.
Das Cover und Booklet bestehen wie immer bei Placebo aus fotografischen Artworks. Der Fotograf ist "JB Mondino" und es ist im "See Studio" bearbeitet worden. Der Fotograf steht in keinem Zusammenhang zu Placebo und hat seine Artworks einfach am Titel der CD angelehnt. Aus "Sleeping with Ghosts" hat er - ohne an den metaphorischen Gedanken des Titels - einen Mann ausgewählt, der in eindeutiger Pose mit einer, als Geist in nur bildlich abgeschwächter Form dargestellten Frau gezeigt wird. Das ist ihm ganz gut gelungen.
Im Booklet sind die Placebo Jungs abgebildet, die jeweils von einer wiederum als Geist dargestellten Hand betätschelt werden, wiederum als Anlehnung an den Titel.
Ausserdem findet man wie immer die Lyrics, in grober Fassung. Auf der Rückseite sind in kurzer Fassung alle wichtigen Daten angegeben. Credits gibt es keine. Wie immer beschränkt man sich bei Placebo nur auf das Wichtigste, nämlich ihre Musik und das ist auch gut so.
##### Disk 1 - das Original #####
Vorweg wäre zu sagen, dass Placebo geplant hatten mit dem Album mehr in die elektronische Richtung zu gehen und deshalb "Jim Abbiss" - der u.a. mit Björk zusammen gearbeitet hat - als Produzenten für das Album geholt haben. Im Endeffekt ist weniger Elektro dabei heraus gekommen als Placebo sich erhofft hatten, aber trotzdem seien sie selbst unglaublich begeistert gewesen, von der Mischung die dabei heraus gekommen ist. Ich gebe ihnen dabei schon mal sehr recht und freue mich über die elektronische Beifügung, die den Placebo Stil trotzdem nicht untreu gemacht hat, sondern eine positive Erweiterung ihrer musikalischen Darbietung geschaffen hat.
Auch lyrisch gesehen ist das Album mal eine Abwechslung zu den Vorgängern. Ging es bei den Vorgängern mehr um Sex und Autobiographischem von Brian Molko, so hat er diesmal versucht mehr allgemeine Songs zu schreiben, die auch die persönlichen Gedanken der anderen Bandmitglieder und natürlich der Zuhörer umfassen. Auch geht es diesmal noch sozialkritischer, sogar politischer zur Sache, was man von Placebo zumindest in ihrer Musik bis dato noch gar nicht kannte.
1. Bulletproof Cupid:
Ein reiner Sound-Song ohne Lyrics, ohne Stimme. Und wie die meisten dieser Art (wie z.B. auch "Evil Dildo" oder "Theme From Funky Reverend") von Placebo ein überdurchschnittlicher guter Song. Er ist nicht nur auf dem Album der Einstieg, sondern führte auch die Konzerte der zeitgleichen "Sleeping With Ghost"-Tour 2003 ein und hat die Hallen direkt von Anfang an zum Kochen gebracht. Ein sehr rockiger gitarrenlastiger Song im wechselndem Tempo. Macht super Laune, zum Abrocken.
2. English Summer Rain:
Das war die (in Deutschland) vierte und letzte Single-Auskoppelung aus diesem Album, zu der es ein selbstgefilmtes Musikvideo gibt, das Placebo auf Welttournee zeigt und daher ganz nett anzusehen ist. Der Song besteht aus 11 Zeilen die sich ständig wiederholen und handelt vom typischen englischem (Regen)Wetter, der auch super auf das Hamburger Wetter zutrifft. Sehr lustig war, dass als Placebo diesen Song beim Hurricane Festival gespielt haben, sich die kurz erschienene Sonne sofort wieder in dicken Regen verwandelte. Live ist der Song immer wieder spannend, weil Brian mit seiner unglaublich gut ausgebildeten Stimme mit den sich zum Ende hin immer wiederholenden Zeilen "Start again" herum spielt und all sein stimmliches Talent zum Besten gibt. Ein absolutes Stimmen-Meisterwerk. Ausserdem ist der Song sehr elektronisch gehalten und Brian gibt auch sein DJ Können besonders bei der Live-Performance preis.
3. This Picture:
Das war die zweite Single-Auskoppelung aus dem Album und ein riesiger Erfolg für die Band.
Ein wahrliches lyrisches Meisterwerk, das ich niemals verstehen würde, wenn ich nicht gehört hätte, was Brian Molko damit eigentlich sagen möchte. Leider habe ich auch das vergessen. Musikalisch fängt der Song mit einem gesprochenem Part an. Der Song an sich ist eher schneller und poprockiger und die Stimme ist eher langgezogen, nicht wirklich melodiös. Bekannt kommen einem die Zeilen "cant stop growing old" vor, hat Brian Molko doch schon auf vorher gegangen Alben von einer Angst vor dem Älter werden gesungen. Der Song ist an sich sehr gut, gehört aber zu den wenigen Placebo Songs die einem nach häufigem Hören auf die Nerven gehen können und mal übersprungen werden.
4. Sleeping With Ghosts:
Der Song zum Titel, teils auch unter dem Namen "Soulmates" bekannt. Dieser Song handelt von einer "Seelenverwandtschaft die niemals endet" ("Soulmate dry your eye, Soulmates never die") in dieser Welt wie sie nun einmal ist, mit allen ihren negativen Seiten. Somit ist dies die bereits oben angesprochene neue lyrische politische Thematik, wie man sie von Placebo her bisher nur als Live Abänderungen von Songs wie "Slave To The Wage" in einer Anti-Bush Version kannte.
"Damn the government, damn their killing, damn their lies" (Live wird aus dem "Damn" dann ein "Fuck"). Bei Ihrer "Sleeping With Ghosts"- Tournee wurde der Song von ihrer aufwendigen Bühnendarstellung auf einer großen Leinwand unterstrichen. Zu sehen bekam man u.a. Bilder aus Kriegen. Zu Sehen kann man die Show auch auf der Live DVD "Soulmates never die". Als ich auf dem Konzert dieser Tour gewesen bin, kannte ich den Song noch nicht wirklich und war sehr überrascht über diesen politischen Song und habe mich sehr gefreut, dass Placebo auch mal politisch können. Sehr empfehlenswert ist auch der Sound: ein eher ruhiger Song mit viel Gitarre, klarer Stimme und Melodie. Ein klein wenig Elektronik ist auch eingebaut und passt den Song dem neuerem Stil an. Sehr guter Song.
5. The Bitter End:
Die erste Single-Auskoppelung aus dem Album, noch vorweg und einer meiner absoluten Lieblings-Songs von Placebo. Mal wieder ein lyrisch schwer verständliches Meisterwerk mit vielen hochwertigen Eigenschaftswörtern, wie man es von Brian Molko gewohnt ist. Diese Eigenschaftswörter findet man dann auch in keinem Wörterbuch, was die Lyrics so unverständlich macht. Natürlich weiß wie immer nur Brian Molko selbst worum es eigentlich geht, aber ich würde es als eine untreue Beziehung verstehen mit allen Höhen und insbesondere Tiefen und der Warnung das man sich "am bitterem Ende wiedersieht". Das kann natürlich auch wieder metaphorisch für etwas anderes stehen.
Musikalisch ist es ein absolutes Meisterwerk, ein sehr rockiger Song, der es so richtig krachen lässt und zum Ende hin immer schneller wird. Sehr melodisch, sehr gute Stimme, sehr gitarrenlastig (immer gut). Springt in den Lautsprechern hin und her. Verstärkt mit etwas Elektro ist dieser Song einfach nur genial. Stillsitzen unmöglich. Perfekt! I just love it!
6. Something Rotten:
Erstmal zur Erklärung: rotten=mies, beschissen. Genauso ist der Song, nein nicht von der Qualität, sondern von der Stimmung. Es geht um Kindesmissbrauch. Das kommt mit dem sehr tiefem elektro-reichem düsterem Sound - der sehr langsam mit verzerrter Stimme beginnt und zum Ende hin immer aggressiver und brutaler wird, geradezu wie ein Wutausbruch wirkt - unglaublich gut rüber. Der Song ist sehr untypisch für Placebo, nicht nur wegen dem Elektro-Sound, sondern vor allem wegen dem Düsteren und auch die Thematik ist etwas ganz Neues für Placebo und macht auf jeden Fall nachdenklich. Der Song ist sehr gut gemachte Musik, perfekt dargestellt, wie man es von Songs wie "Evil Dildo" kennt. Trotzdem gefällt er mir nicht so gut, da er eben so eine düstere Stimmung verbreitet und man sowohl bei guter Laune als auch bei genervter Laune den Song doch mal lieber überspringt. Musikalisch genial, aber nicht für den "täglichen Gebrauch" geeignet.
7. Plasticine:
Die Aussage ist eindeutig "Vergiss nicht so zu sein wie du bist" ("Dont forget to be the way you are") eine Aussage die Placebo auch auf ihrer Webseite in ähnlicher Weise an ihre Fans weiter gibt und die auch mir persönlich sehr gefällt.
Musikalisch bricht der Song sofort los und bleibt vorerst auch ziemlich rockig, monoton und dumpf. Der Refrain mit der genannten Zeile macht den Song dann doch auch noch musikalisch hörenswert. Zum Ende hin versüssen noch helle Gitarrenklänge die Melodie des Songs und lassen den Song schön rockig enden. Bis auf den Anfang also auf jeden Fall hörenswert.
8. Special Needs:
Die dritte Single-Auskoppelung aus dem Album, wieder ein sehr schöner Song. Der Text handelt laut Brian Molko von jemanden der einst berühmt war und krampfhaft versucht (seine speziellen Bedürfnisse) wieder in Erscheinung zu treten ("Remember me"). Um wen es dabei genau geht, hat Brian Molko leider nicht verraten, was aber sicher auch juristisch gesehen besser für ihn ist. :) Anscheinend geht es aber um einen Schauspieler ("...movie deal..."). In dem Musikvideo dazu geht es mehr um den Titel des Albums als um den Song, da es - ähnlich wie die Artworks im Booklet - einen Jungen und ein Mädchen jeweils alleine in einer Umkleidekabine zeigt, die miteinander Sex haben, obwohl sie eigentlich alleine sind. Also gedanklich immer noch bei einander sind. Im übertragenem Sinne könnte man das wieder an die "Special Needs" anbinden. Genial gemacht.
Der Sound jedenfalls rechtfertigt die Auskoppelung. Ein eher ruhiger Song, wieder mal mit klarer schöner Stimme, aber auch mit sehr schön rockigen Gitarren und Drums. Nicht unbedingt zum Mitsingen geeignet, da man schnell durcheinander kommt.
9. I'll Be Yours:
Mal wieder ein sehr poetischer Song. "I´ll be your father, I´ll be your mother, I´ll be yours". Es geht darum einfach alles für jemanden zu sein, seines zu sein, ihm immer beizustehen.
Musikalisch ruhig, aber dumpf. Die Stimmung kommt genauso poetisch rüber wie der Text, die Melodie ist wunderschön, hat ein wenig was asiatisches, mal schneller, mal langsamer. Die Stimme ist mal wieder wunderschön. Der Song scheint nie zu enden, aber das möchte man auch gar nicht. Unendlich schön.
10. Second Sight:
Einer meiner Favoriten auf diesem Album. Lyrisch geht es wohl darum, dass jemand erst auf den zweiten Blick sein wahres Gesicht zeigt. Der Song kommt musikalisch mit einer in etwa Aussage rüber wie "dann hau doch ab, du hast mir nie was vorgemacht, aber ich merke das erst auf den zweiten Blick, aber ist ja nicht deine schuld, ich nehm das mal so hin". Ob das so gemeint ist weiß ich nicht, aber ich würde das von der Tonlage heraus so interpretieren.
Wie dem auch sei ist der Song musikalisch wunderbar melodisch, zum mitsingen, etwas schneller und rockiger, perfekt zum Abgehen. Besonders hervorzuheben ist mal wieder die Stimme, besonders gut betont und harmonisch zum Sound. Besonders gut gefällt mir die stimmliche Betonung von "you never were - a genius" und der Übergang von der Strophe zum Refrain, einfach genial. Niedlich gemacht ist auch der Übergang in die dritte Strophe, wo Brian einfach mal ein "Third Verse, same as the first" eingeschoben hat. Der Song hat mich von Anfang an verzaubert.
11. Protect Me From What I Want:
Nun wieder zu einem meiner absoluten Lieblings-Songs von Placebo. Dieser Song wurde in Frankreich als Single veröffentlicht - in französischer Version - die übrigens viel viel besser ist, was auf die schöne Sprache zurück zu führen ist. (Übrigens gibt es auch den Song Burger Queen in französischer Version) Ausserdem ist der französische Text auch anders und nicht einfach übersetzt, hat aber im Grunde die gleiche Aussage. Der Song ist mal wieder sehr sozialkritisch, was schon mal sehr gut ist. Es geht um die vielen insbesondere materialistischen Wünsche der Menschen, die dafür sorgen dass wir das Wichtige aus den Augen verlieren und wie die "Wohlstandskinder" sagen würden " über Leichen gehen, um zu erreichen, was wir uns wünschen". Ein sehr guter Text, mit dem sich jeder Mensch identifizieren kann, für Placebo mal sehr ungewohnt.
Sowohl im Französischem als auch im Englischem ist der Song perfekt zum Mitsingen geeignet. Von diesem Song kann man nie genug bekommen. Wunderbar melodisch, sehr alternative, sehr Placebo, perfekt zum Abtanzen und Schaukeln. Sehr ergreifend vom Sound, sehr ergreifende Stimme. Später noch wunderbar ergreifend von der Mundharmonika begleitet (auf dem Album von Simon Breed performt - live von Brian Molko persönlich zum Besten gegeben). Ein absolutes Highlight. Ich liebe diesen Song, ganz besonders in Französisch. Leider wird er in Deutschland immer auf Englisch performt. Der Song wäre schon Grund genug mal in Frankreich auf ein Konzert von Placebo zu gehen. Von mir aus könnten Placebo mal ein ganzes Album nur auf französisch machen.
12. Centrefolds:
Und noch einer meiner Favoriten von Placebo. Wird live leider nur sehr selten gespielt, da er sehr melancholisch und lang ist, wenn live dann auch als Ausklang. So weit ich das verstehe geht es darum, dass all das was man sich mühsam erkämpft hat, nun zu verschwinden droht und man das so nicht hinnehmen möchte und darum fleht, dass es da bleibt "..so be - be mine".
Musikalisch ein wunderbarer Ausklang. Wunderschön melancholisch, fast depressiv, verträumt, zum Geniessen. Nur leicht von hellem Piano und leisen Drums begleitet, gibt Brian Molko seine Stimme mal wieder von der besten Seite zur Schau. Wunderbar zum gothic-artigem Tanzen geeignet, besser aber noch auf dem Bett liegend zu ertragen, zum Sterben schön. Sehr ergreifend - es hinterlässt eine unglaublich melancholische beruhigte Stimmung nach dem Album, sodass man erst mal nur da sitzt und sich nicht weiter rührt. Live ist man nach dem Song sicher erst mal eine Weile sprachlos. Bei dem einem oder anderem wird evt. sogar eine Träne herunter laufen. Einfach nur wunderschön!
##### Disk 2 - die Covers #####
1. Running Up That Hill:
Ist eine unglaublich gute Cover-Version von Kate Bush aus den 80ern. Vor kurzem haben "Within Temptation" diesen Song auch gecovert, allerdings im Gegensatz zu Placebo unerträglich schlecht. Die Placebo Version gefällt mir gut. Ein etwas ruhiger Song mit sehr tiefem Bass und Drums und Piano, ein etwas elektronischer Song, mit Frauenstimme im Background. Zum Abschalten gut geeignet, aber wegen dem tiefem Bass nichts für Genervte. ;) Live wird dieser Song glaube ich nicht gespielt.
2. Where Is My Mind:
Mittlerweile im Stammprogramm bei Placebo Konzerten und auch schon öfters mit "Frank Black", dem Sänger der "Pixies" - von denen der Song im Original stammt - live performt worden, ist "Where is my mind" sicher das bekannteste Placebo Cover und auch eines der besten. Ich persönlich finde die Placebo Version auch sehr viel besser als das Original, da das Tempo besser zum Mitsingen geeignet ist und Brians Stimme natürlich auch viel melodischer und besser ist als die von Frank Black. Der Song ist allgemein ein sehr bekannter Evergreen und deshalb auch live immer gerne gesehen und ein Highlight. Leider haben Placebo den Song weder alleine noch im Duett mit den "Pixies" beim "Hurricane 2004" gespielt, obwohl diese direkt hinter einander aufgetreten waren. Alles in allem ein Song zum Abgehen und Gute Laune machen und mit sehr ansehlichen Lyrics.
3. Bigmouth Strikes Again:
Im Original von "The Smiths" ist dies einer meiner Favoriten der Placebo Covers. Akustik-Gitarre zu Beginn und eine unglaublich schöne Stimme, sowie ein melodischer punkiger Sound mit Placebo-typischen sägenden jaulenden Gitarren lässt den Song so richtig rocken und knallen. Ich wüsste nicht, dass der Song jemals live gespielt wurde.
4. Johnny & Mary:
Im Original von "Robert Palmer" sicher vielen ein Begriff. Dem Original entsprechend ein flotter eher poppiger Song, der gleichzeitig aber auch schön rockt. Zusammen mit Brians schöner klarer Stimme sehr hörenswert. Auch hier kann man wieder den typischen Placebo Sound ein wenig raushören. Der Song war auch schon auf anderen Placebo CDs als B-Seite erhältlich. Bei dem Song bin ich mir nicht sicher, ob er schon mal live gespielt wurde oder auch nur für die CD eingespielt wurde.
5. 20th Century Boy:
Diesen Song kennt wahrscheinlich jeder, im Original von "T-Rex". Der Song war auf dem Soundtrack zu dem Glam-Rock-(Märchen-Science-Fiction-Was-Auch-Immer-)Film "Velvet Goldmine" enthalten, indem Brian Molko und Steve Hewitt als Nebenrollen eine Glam-Rock-Band gespielt haben (übrigens ein sehenswerter Film) und auch im Film diesen Song live performt haben. Deshalb ist der Song auch sehr untypisch für Placebo, sehr an das Original angelehnt. Ausser Brians Stimme erkennt man nicht viel Placebo. Diesen Song haben sie auch einmal zusammen mit "David Bowie" bei den "Brit Awards 1999" performt. Da mir der Song an sich nicht so gefällt, ist der Song für mich auch nicht sehr hörenswert, abgesehen von der Stimme nicht zu gebrauchen, passt aber sehr gut in den Film.
6. The Ballard Of Melody Nelson:
Dieser Song ist nicht direkt von Placebo gecovert, sondern vielmehr hat sich "Serge Gainsbourg" Brian Molko als "Sänger" für diesen Song geholt. Brian Molko steht persönlich sehr auf diese Musik und hat auch bei weiteren Songs von "Serge Gainsbourg" mitgewirkt, u.a. zusammen mit Jane Birkin bei "Je taime moi non plus" und "Smile". Auch dieser Song ist im Duett mit Jane Birkin. Singen tut Brian nicht wirklich. Er bietet eine sehr sehr tiefe Stimme zu diesem Elektro-Song dar. Ehrlich gesagt kannte ich bis dato nicht viel Elektro-Musik, habe aber dank der Kooperation von Brian Molko mit "Serge Gainsbourg" großen Gefallen an dieser Musikart gefunden und finde auch diesen Song unglaublich gut. Ein toller Song zum laut aufdrehen und abdancen. Vielleicht nicht etwas für denjenigen der ausschliesslich auf rockige Musik steht, etwas offen für elektronische Musik muß man schon sein, da es mit Placebo absolut nichts zu tun hat. Live hat Brian Molko diesen Song schon ab und zu mal dargeboten, ich glaube aber nicht dass man nochmal die Gelegenheit dazu haben wird. Wem dieser Song gefällt dem empfehle ich z.B. auch die Zusammenarbeit mit Alpinestars und dem Song "Carbon Kid" der verdammt gut ist und die Zusammenarbeiten mit "Trash Palace" im Duett mit "Asia Argento" wie "The Metric System", was aber glaube ich auch wiederum von "Serge Gainsbourg" ist, da auch der Song "Je taime moi non plus" im Duett mit "Asia Argento" unter dem Namen "Trash Palace" fungiert, welches ja auch mit Jane Birkin aufgenommen wurde. Brian Molko hat also bei sehr vielen Elektro-Songs mitgewirkt, die allesamt sehr hörenswert sind.
7. Holocaust:
Im Original von "Alex Chilton", könnte dem einem oder anderem geläufig sein. Dieser Song wird ab und zu auch mal live gespielt, z.B. bei Akustik-Gigs. Für mich der absolute Favorit unter den Covers. Ein sehr langsamer depressiver Song zum Träumen und Chillen, mit einer unglaublich wunderschönen Stimme, sehr ruhigem Sound begleitet vom Keyboard. Zum Sterben schön! Ein absolutes Meisterwerk aus Brians Mund.
8. I Feel You:
Im Original von "Depeche Mode" sicher einigen geläufig. Basslastiger Song, typisch "Depeche Mode", bis auf die Stimme aber keine Verbindung zu Placebo. Im Background hört man eine weibliche Stimme. Am Anfang fand ich den Song ziemlich nervig, mittlerweile find ich ihn aber ziemlich gut. Er rockt ordentlich und Brians Stimme ist wunderschön und melodiös gesungen. Zum Ende hin ist der Song aber doch nervig und zu langanhaltend. Ob er schon mal live gespielt wurde, weiß ich leider nicht.
9. Daddy Cool:
Im Original von "Boney M" kennt wohl jeder diesen Song. Dieser Song ist nur im Studio entstanden und wird niemals live gespielt werden. Der Song wurde als Geschenk von Steve Hewitt an seine Tochter zum Geburtstag gemacht. Deshalb ist die tiefe sprechende Stimme, die man hört, auch von Steve Hewitt eingespielt worden. Der Refrain, also der singende Part ist natürlich von Brian Molko gesungen. Der Song ist natürlich sehr an das Original angelehnt, Popmusik mit dem Versuch etwas rockiger zu klingen als das Original. Ich finde aber sogar das Original noch besser - aber trotzdem schlecht. Dies ist tatsächlich der einzige Song von Placebo den ich nicht mag, geradezu hasse. Absolut Untauglich. Aber Steves Tochter hat sich sicher gefreut und an sich ist es ja auch eine überaus nette Geste von ihrem "Daddy Cool".
10. Jackie:
Last but not least mein dritter Favorit unter den Covers und auch allgemein ein überaus gern gehörter Song von mir, ist "Jackie" im Original von "Sinead O' Connor". Der Song wird vielen sehr bekannt sein in der Originalversion. Von Placebo allerdings meiner Meinung nach viel besser gelungen, insbesondere dadurch das mir die Stimme von "Sinead O' Connor" missfällt und der Song durch Brians Stimme unglaublich schön gemacht wird. Bei dem Song zeigt er mal wieder meisterhaft sein Können. Der Sound ist sehr leise. Der Song ist sehr melancholisch und melodisch. Wunderbar zum Entspannen und Geniessen. Leider ist der Song sehr kurz. Zu Beginn und zum Ende hört man passend zu den Lyrics Meergerausche. Die Lyrics finde ich auch sehr schön. "Jackie left on a cold, dark night Telling me he'd be home Sailed the seas for a hundred years Leaving me all alone...And I've been waiting all this time For my man to come Take his hand in mine And lead me away To unseen shores I've been washing the sand With my salty tears Searching the shore These long years And I'll walk the seas forever more 'Till I find my Jackie oh..." Es geht um Jackie, der zur Seh gegangen ist und nicht wieder gekommen ist und der Erzähler noch immer auf die Heimkehr wartet. Worum es im übertragendem Sinne genau geht, weiß ich nicht, aber es hört sich - lyrisch gesehen - auf jeden Fall sehr schön an. Allgemein sehr empfehlenswerter Song. Ob er schon einmal live gespielt wurde, weiß ich leider auch nicht.
##### Fazit #####
Wer Placebo liebt, wird auch dieses Doppel-Album lieben. Die erste CD nimmt den Zuhörer mit durch viele verschiedene Thematiken, in ein sowohl musikalisch als auch lyrisch abwechslungsreiches Meisterwerk, wie man es von Placebo noch nie erlebt hat, waren doch die Vorgänger alle inhaltlich und musikalisch mehr aufeinander abgestimmt. Diesmal gehen die Stimmungen nur so ineinander über, ob melodisch, melancholisch, aggressiv oder düster, persönlich, sozialkritisch oder politisch. Am Ende ist man so ergriffen, dass man gar nicht anders kann, als auch noch die zweite CD einzulegen. Die zweite CD lässt einen dann nur noch lächeln, manchmal schmunzeln und geniessen. Die Covers sind wirklich ein tolles Bonus und versüssen das eigene Meisterwerk Placebos, welches ihnen mit ihrem vierten Album wahrlich gelungen ist.
So weit die Meinungen zu überteuerten CDs und illegalem Musik-Download auch auseinander gehen und ich meine ganz persönliche Meinung dazu habe, die vielen - einschliesslich Placebo - sicher ein Dorn im Auge ist, so ist zumindest zu sagen, dass Placebo mit dieser Musik verdienen, dass man die CDs kauft. Diese Perfektion muß einfach irgendwie bezahlt werden, das ist das Mindeste was man für dieses - auf positive Art das Leben beeinflussende Geschenk an Musik - zurückgeben kann.
Wer sich überlegt die "Sleeping With Ghost" CD zu kaufen, sollte auf jeden Fall gleich das Doppelalbum nehmen, damit man nicht zweifach zahlen muß. Wer von der Marketingstrategie der Plattenfirma gelinkt wurde (insbesondere sicherlich die besonders großen Fans, die die CD gleich am Erscheinungstermin gekauft haben) und sich die einfache CD gekauft hat, dem rate ich davon ab sich die CD nochmal zu kaufen oder sonst die CD bei ebay zu verkaufen und von dem Geld die Doppel CD zu holen. Ich würde es auch nicht einsehen, die CD zweimal zu kaufen.
Dieser Bericht ist auch bei anderen Plattformen erschienen unter anderen Namen. Bitte schaut in mein Profil, um euch darüber zu erkundigen! weiterlesen schließen -
Rockmusik elktronisch produziert. Passt das?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Nachdem Placebo 2001 ihr letztes Album veröffentlicht haben, wurde es ja mal Zeit für eine neue CD : Und die gibt’s seit dem 24.03.2003 unter dem Namen "Sleeping with Ghosts" in den Plattenläden.
Es hat sich viel verändert, zum Beispiel Sänger Brian Molkos Frisur. Seine schönen Haare... In Zeitungen wie dem Musiexpress gab’s Kommentare wie "Brian Molko versucht jetzt, ein Junge zu sein, ein hässlicher Junge" Es gab aber nicht nur Veränderungen im äusserlichen, sondern auch was das musikalische angeht. Nachdem Molko mit der Elektroband "Alpinestars" den Song "Carbon Kid" machte, hatten die meisten Fans bedenken, das auch Placebos Musik sich mehr nach Elektro richten wird. Diese Gedanken wurden für die meisten schon bestätigt, als bekannt wurde, das Placebo "Sleeping with Ghosts" mit Elektroproducer Jim Abbiss aufnehmen werden. Placebo meinten aber, das sie eine Rockband sind und durchaus weiter rocken werden, sie finden nur, das sie mit Jim Abbiss einen Produzenten gefunden haben, der sie über die Grenzen ihrer Kreativität bringt. Trotzdem gab es Anfangs Differenzen zwischen Jim und der Band. Brian : "Anfangs dachte, Jim will meinen Songs wehtun, deshalb haben wir uns imer wieder gestritten"
Wehgetan hat Abbiss den Songs bestimmt nicht.
01 Bulletproof Cupid
02 English Summer Rain
03 This Picture
04 Sleeping with Ghosts
05 The Bitter End
06 Something Rotten
07 Plasticine
08 Special Needs
09 I’ll Be Yours
10 Second Sight
11 Protect Me From What I Want
12 Centrefolds
Ein paar Songs mal näher beschrieben
01 Bulletproof Cupid
Mit "Bulletproof Cupid" haben Placebo ein sehr gutes Intro gewählt. Es ist ein reines, tempreiches Instrumentalstück und erinnert sehr das erste Album "Placebo". Ich finde, dass dieses Stück zeigt, das die drei um Brian Molko sehr wohl noch rocken können.
03 This Picture
Heißer Favorit für die nächste Singleauskopplung. Der Song ist echt gut und einer der wenigen Lieder der Platte die mir gleich beim ersten hören gefallen haben. Am Anfang spricht Brian mit etwas verzerrte Stimme ein kurzes Stück und dann beginnt der melodische Teil. Die Melodie ist wirklich schön und das Tempo macht gute Laune, obwohl der Text eher traurig ist. Der Song handelt von der Angst alt zu werden und das man diesen Prozess nicht stoppen kann.
04 Sleeping with Ghosts
Der Titelsong ist wirklich atemberaubend und einer der schönsten Tracks des Albums.
Er wird am Anfang langsam eingeleitet, hier und da wird Brians Stimme etwas verzerrt. Bei der Textstelle "Hush" zieht sich seine Stimme durch die Boxen, was den Song dreidimensional wirken lässt. Im Refrain startet eine Melodie alles wird etwas lauter und am Anfang der zweiten Strophe setzt das Schlagzeug ein. Der Text dreht sich nach dem was ich verstehe um Seelenverwandtschaften und ist insgesamt sehr nachdenklich.
05 The Bitter End
Die erste Singleauskopplung des Albums. Ein verdammt guter Song, man sollte ihn nur nicht zu oft hören, ansonsten hängt er einem im wahrsten Sinne des Wortes zum Hals raus. Das Lied hat ein sehr hohes Mitgrölpotenzial, man muss einfach mitsingen. Es geht um zwei Personen, die sich geliebt haben und sich nun gegenseitig bekämpfen. Dieser Song ist für mich das Gegenstück von "Sleeping with Ghosts"
06 Something Rotten
"Something Rotten" war für mich der gewöhnungsbedürftigste Song auf dem Album. Der Track hat eine Art Trennungswirkung, er soll einen von dem vorher gehörten zu den nächsten Songs begleiten. Er beginnt langsam und implodiert am Ende förmlich.
08 Special Needs
Ein schöner Song, der Sound wechselt immer ein wenig zwischen den Boxen. Die Melodie gefällt mir am Anfang nicht so, aber ab "Just nineteen a sucker's dream" muss ich immer mitsingen.
09 I'll be Yours
Der Song ist auf seine Weise genial. Der Einsatz verschiedener Elemente und der Soundwechsel sind hier sehr schön aufeinander abgestimmt. Besonders bei der Textstelle "I'll be Yours" kommt der Sound von allen Seiten. Der Text ist, was die Vocabeln angeht leicht zu übersetzten. Ich glaube, zusammenfassend geht es darum, das man eine Person sehr braucht.
10 Second Sight
Mein Lieblingssong? Ich weiß es nicht. Als ich mir "Sleeping with Ghosts" das erste mal anhörte, war ich etwas traurig darüber, das Brians Stimme etwas von seiner typischen Art verloren hatte. Bei "Second Sight" hört er sich aber an wie eh und je, und das zu hören war herrlich. Der Text ist am einfachsten zu verstehen, aber ich kann ihn nicht richtig zusammenfassen, aber ich denke er handelt von eifersüchtigen Personen.
11 Protect me from what I want
Besang Brain auf "Black Market Music" noch sein "Special K" scheint er nun vernünftig geworden zu sein und die negativen Seiten der Drogen zu verstehen. Ich mag das Lied, aber die Melodie des Refrains gefällt mir nicht so gut. Wie der Titel schon deuten lässt geht es um Drogen und ihre schlechten Eigenschaften.
12 Centrefolds
Meiner Meinung nach das schwächste Lied der CD. Wir alle wissen ja das Brian gerne leidet, bei melancholischen Stücken wie "My Sweet Prince" ist ihm das gut gelungen, aber dieser Song wird ins kitschige gezogen. Der Text ist an sich sehr schön, nur der Klaviereinsatz am Anfang der strophen spielt eine kitschige Melodie, die sich aber zum Refrain hin etwas verdüstert.
Fazit
Ich mag "Sleeping with Ghosts", obwohl ich die anderen Alben von Placebo besser fand. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass mir persönlich mehr rohe, punkigere und weniger aufgepuschte Musik gefällt. Trotzdem haben es Placebo mit Hilfe von Jim Abbiss erstaunlicherweise geschafft ihre rockigen Songs mit Elektro zu verbinden, ohne dabei auch nur im Ansatz Technomäßig zu klingen. Wem gut produzierte, mit elektronischen Elementen untermalte Alternativ-Musik gefällt, sollte sich das Album zulegen. weiterlesen schließen -
Super Alternative-Rock von Placebo - Sleeping With Ghosts
Pro:
alles
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
PLACEBO
Sleeping with Ghosts
Preis bei Amazon: 13,99 Euro
Das vierte Album von Placebo wurde in Deutschland im März 2003 veröffentlicht und wurde zweifellos schon von den Fans heiss erwartet. Parallel fand im E-Werk Köln ein einziges Konzert von Placebo in gleichen Monat statt. Doch eigentlich recht wenig, um sein Album vorzustellen. On Tour wäre das doch die ideale Chance gewesen, durch Präsenz die Fans zu erfreuen und zugleich zu promoten. Schade eigentlich... geplant ist aber eine größere Deutschland-Tour ab Frühsommer 2003.
Ausgekoppelt wurde vorab diese Single „The bitter end“ aus diesem neuen Album, wo Brian Molko & Co sich mit dem bekannten Gitarrenschrammen und schnellen Drums konsequent zurückgemeldet haben. Der Videoclip rennt bei MTV und Frontman Molko pflegt nach wie vor, sein kränkliches Outfit. Wer nicht krankt ist, schminkt sich eben so – it’s part of the image. It’s okay.
Das Cover von“ Sleeping with Ghosts”
Von der Schulter abwärts ist eine männliche Statur zu sehen, welcher einen weiblichen und transparenten umarmt. Diese Fotografie lehnt sich an den Albumtitel „Sleeping with Ghosts“ an. Das Booklet beschränkt sich auf die Text und je einem Bild der drei Bandmitglieder.
“Sleeping With Ghosts” hat folgende Tracks „on board“:
01 Bulletproof Cupid
02 English Summer Rain
03 This Picture
04 Sleeping with Ghosts
05 The Bitter End
06 Something Rotten
07 Plasticine
08 Special Needs
09 I’ll Be Yours
10 Second Sight
11 Protect Me From What I Want
12 Centrefolds
Wie manche CIAO-sten es gerne tun, vermeide ich indes, zu jedem Song zu versuchen, die Musik im Detail zu beschreiben, denn Hören und Lesen, wie sich was anhören würde, sind zwei verschiedene Dinge, so dass ich lieber versuche, ein paar Infos zum Sound hervorzuheben: Alternative Rock bedeutet bei Placebo nicht, dass es dauernd nur rockt und fetzt.
Drei Songs zum Reindenken und -fühlen:
Das Intro „English Summer Rain“ war nicht meines beim ersten Anhören. Klingt wie eine schlechte Aufnahme aus einem Probekeller einer Nachswuchsband. Wirkt leicht misslungen und erinnert an die allererste CD von Placebo aus 1996, die gut, aber noch nicht ausgefeilt war. Dieser erste Track ist primär ein rein akkustisches Stück ... Brian Molko reduziert sich am Ende auf minimalen Gesang. Nach erneutem Reinhören war „English Summer Rain“ aktzeptiert als Prolog, der sich zum einer langsamen Steigerung des Album entpuppen sollte.
„Sleeping With Ghosts“ ist total fern von Rock oder Gitarrenschrammen a las Placebo. Man könnte bei der Gruppe echt von Placebo-Effekt reden, weil die ja so eigen im Stil sind.
Dieser Song ist melodisch und musikalisch saustark von gefühlvollem Sound unterstrichen. Den Text niederschreiben ist müßig und ein vermessener Anspruch, denn er lässt sich eh nicht übersetzen. Placebo ist reines Jeu de mots, und ein professioneller Englischlehrer, dem ich kürzlich mal ‚nen Text von Placebo („Special K) vorlegte, um eine Deutung zu erhalten, meinte nur „oh shit, Placebo? It’s impossible to explain their lyrics in words“ …ja, es stimmt.
Melodisch ist “Slepping With Ghost”, nahezu melancholisch. Gesangsqualitäten von Brian Molko kommen außerordentlich zum Vorschein. Atypisch aber hört man die studiotechnische „Optimierung“ (Unterlegung von Hall der Stimme).
An der Singleauskopplung “The bitter End“ vorbeischauen, ist auch nicht möglich. Denn sie ist ja die kommerzielle Vorbereitung auf das Album. Und hier bleibt Placebo sich treu. „The bitter End“ ist Gitarrenschrammen und schnelle und harte Drums. Der Text, auch wieder so eine Teil zum Deuten wie „Every Step we that that’s synchronized, every broken bone reminds me of the second time, that i followed you home. You shower me with lullabies as you’re walking away, reminds me that it’s killing time on this fatefull day … see you at the bitter end” … ein depressiver Touch ist das Aushängeschild von Placebo, und nicht nur in diesem Track mit bezeichnendem Titel.
Neben wirklich sattem Sound und Lautstärke, wechselt Placebo auch wieder mal – wie bei allen drei anderen Alben auch – ebenso in ruhige Songs. Diese wirken intensiv, wie immer durch Molkos intensive und sehr eigene Stimme. Man mag diese Stimme oder man mag sie nicht – entziehen aber kann man sich ihr nicht. Man könnte sie auch mit einem überdurchschnittlichen „Wiedererkennungswert“ umschreiben.
Zusammenfassung:
Brian Molkos Stimme ...wie immer das wichtigste neben den Guitars. Wie schon in meinem Bericht über das Album „Black Market Music“ erwähnt, lässt sich seine Stimme am besten mit der eines wütend gewordenen Donald Duck vergleichen. Voll positiv gemeint, aber kein anderer Vergleich würde greifen, um eine Ahnung von Stimmfarbe- und klang des Brian Molko zu vermitteln. Seine beiden langjährigen Bandkollegen gehen nach wie vor unter. Molko ist Placebo und Placebo ist Molko. Genau wie bei HIM, wo nur einer nicht austauschbar ist, jener Frontman Ville Vallo. Oder auch Kula Shaker... die sind nichts ohne Chrispian Mills, wie auch Bush vom musikalischen Boden ohne Gavin Rossdale sofort verschwinden würde. Nirvana ohne Kurt Cobain ist wohl auch klar...
Es hat SELTENHEITSWERT, dass ein Interpret oder eine Band es schaffen, sich von Album zu Album zu steigern. Placebo schafft es, auch wenn ich es sicher noch mehrfach hören muss, um mir sicher zu sein, ob es meinen Favoriten – Album 3 namens „Black Market Musik“ übertrumpft. Musikalisch ist das vierte Album jedoch eine Weiterentwicklung, an der angeblich der neue Produzent Anteil hatte, insbesondere dass es auch „elektronischer“ im Einsatz von musikalischen Mitteln geworden ist. Ist vollkommen okay ... Hauptsache das Placebo-typische Quälen von E-Guitars bleibt uns erhalten.
Gruss vom marsupilami weiterlesen schließen
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