Slipknot - SLIPKNOT Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Slipknot - wie gut sind die wirklich?

  

  12.06.2002, 19:10 Uhr von
  KickSomeAZZ
  Ich bin 17 Jahre alt und Schüler des Ricarda-Huch Gymnasiums in Braunschweig. Nebenbei arbeite ic...

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  Bewertungen (11)
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  Um es gleich mal vorweg zu sagen: Ich mag Slipknot überhaupt nicht. Das hat auch Gründe. Am meisten stört mich die Eintönigkeit. Trotz 9-köpfiger Besetzung schaffen sie es, einen Song nach dem anderen zu spielen und kaum Unterschiede einzubauen. Fast immer derselbe schematische Aufbau, bei den Riffs muss man schon genau hinhören, um wesentliche Unterschiede feststellen zu können. Überhaupt... das einzige, was die Riffs ausmacht, ist möglichst tiefe Töne, so viel Distortion wie möglich und dann erstmal nur Halbtonschritte... das aus so einem Konzept was gemacht werden kann, sieht man an Metallica's "And Justice For All" Album, aber bei Slipknot entsteht daraus größtenteils nur Brei.
  Kommen wir zum "Gesang". Also Gesang will ich das mal nicht nennen, eher Gegrunze oder Geschreie. Ansonsten wäre es eine Beleidigung für all diejenigen, die singen können. Jedenfalls... ich kann überhaupt nichts Attraktives daran entdecken, wenn der Slipknot-Frontmann Geräusche macht, als würde er seine Innereien samt Stimmbändern auswürgen und dabei die ganze Zeit mit kolloquialer Sprache noch und nöcher um sich schmeisst. Aber wahrscheinlich muss das so sein, damit sie wenigstens ein paar Leute finden, die deren Platten kaufen. Dass Geschreie nicht immer fehl am Platze ist, beweist eindrucksvoll Sänger Serj von System Of A Down. Perfekte Kombination aus Gesang und tiefem Geschrei. Von so einem Level ist Slipknot weit entfernt.
  Slipknot haben außerdem nicht nur einen, sondern gleich drei Drummer. Wobei nur einer richtig spielen kann, aber dazu später. Die beiden anderen haben kein Drumset im herkömmlichen Sinne, es sieht eher wie ne Sammlung aus riesengroßen Toms aus. Wenn die schon 2 extra Percussionisten haben, sollte man das eigentlich meinen, dass das auch in den Stücken deutlich rüberkommt. Tut es aber nicht! Entweder es wird ganz rausgemischt oder es geht in dem Klangteppich des richtigen Drumsets unter, ich weiss es nicht. Jedenfalls habe ich mir von einem Slipknot-Konzert-Besucher berichten lassen, dass die beiden Percussionisten live ihre Sets nicht wirklich benutzen, sondern viel mehr damit beschäftigt sind, diese auf Hebebühnen hoch und runter fahren zu lassen und dabei die ganze Zeit kräftig am Headbangen sind.
  Jetzt aber mal zum richtigen Slipknot-Drummer Joey. Er ist meiner Meinung nach der einzige aus der "Band", der was auf dem Kasten hat. Vor allem zum "Iowa"-Album hat er sich kräftig gesteigert, was seine Technik und Spielweise angeht. Auch wenn es viele Drummer gibt, die mit ihm Schritt halten können, seine Ideen, Fill-Techniken und die zweifellos bewunderswerte Doublebass-Technik verdienen Anerkennung. Schade nur, dass er sein Talent dieser "Band" aufopfert...
  So, das Lustige an Slipknot ist, dass sie immer, also bei Auftritten, Interviews usw. immer Masken tragen, die ziemlich entstellt aussehen. Dazu immer passende Overalls. Aber der Witz daran ist: Sie haben sich geschworen, dass wenn einer von ihnen seine Maske in der Öffentlichkeit abnimmt, sie ihn sofort erschiessen. Naja, die müssen's ja wissen...
  Was macht nun also den Erfolg von Slipknot aus? Da ich sie selbst überhaupt nicht favorisiere, kann ich es also nur vermuten. Wahrscheinlich ist es die Magie, die von dieser ständigen blutrünstigen Maskierung ausgeht, und das harte Image, dass sie durch selbige und durch die netten Texte in ihren Stücken bekommen. Dazu diese "Musik" und das Geschreie... wahrscheinlich identifizieren sich alle Slipknotfans mit diesem "harten" Image. Wenn man's braucht...
  Eigentlich würde ich Slipknot mit 6 Punkten bewerten, aber durch ihren fähigen Drummer kommt's auf 5.
  
  Und an alle Slipknotfans, die gerade dabei sind, diesen Artikel mit "nicht nützlich" zu bewerten: Lasst euch die Kritik mal ernsthaft durch den Kopf gehen, ihr werdet schon merken, dass da wahnsinnig viel Wahres dran ist.
  
  In diesem Sinne... weiterlesen schließen