Pro:
schauspielerische Leistung
Kontra:
sehr einseitig
Empfehlung:
Ja
Sophie Scholl - Die letzten Tage
Zum Film:
Im Februar 1943 wurden bei der Flugblatt Aktion die Widerstandskämpfer Sophie und Hans Scholl festgenommen. Sie hatten in der Münchner Universität ihre Flugblätter verteilt. Diese Schreiben sollten zum Widerstand gegen die Nazidiktatur aufrufen. Sophie machte dabei ihn ihrem Übermut einen kleinen Fehler. Sie stieß einen Stapel von der Empore. Die Gestapo führte die beiden ab. Getrennt von einander würden die beiden nun verhört. Sophie erzählte dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr eine Lüge, die sie fast schnell wieder auf freien Fuß bringen sollte. Jedoch kurz bevor ihre Freilassungsurkunde ausgestellt werden sollte, begann eine neue Runde im Vernehmungsduell zwischen Scholl und Mohr. Dies hielt die junge Studentin nicht aus und ergab sich in der Wahrheit. Durch dieses Geständnis versuchte sich Sophie jedoch immer noch schützend vor die anderen Mitglieder der Weißen Rose zu stellen. Die Geschwister Scholl landeten vor Gericht. Auch dort standen sie zu ihren Überzeugungen gegen die Nazis. Sie stellten sich weiterhin vor die anderen Mitglieder. Dies sollten die beiden aber mit dem Tod bezahlen. Unter dem Fallbeil starb Sophie Soll.
Darsteller:
Julia Jentsch - Sophie Scholl
Fabian Hinrichs - Hans Scholl
Gerald Alexander Held - Robert Mohr
Johanna Gastdorf - Else Gebel
André Hennicke - Richter Dr. Roland Freisler
Filmstab:
Regie: Marc Rothemund
Produktion: Fred Breinersdorfer, Sven Burgemeister, Christoph Müller, Marc Rothemund
Drehbuch: Fred Breinersdorfer
Filmmusik: Reinhold Heil, Johnny Klimek
Weitere Infos
Genre: Drama
Land: Deutschland
Jahr: 2005
Länge: 116 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Auszeichnungen
Internationale Filmfestspiele Berlin 2005
Silberner Bär: Beste Regie - Marc Rothemund
Silberner Bär: Beste Hauptdarstellerin - Julia Jentsch
Preis der ökumenischen Jury
Deutscher Filmpreis 2005
Bester Spielfilm in Silber
Beste Hauptdarstellerin: Julia Jentsch
Europäischer Filmpreis 2005
Beste Schauspielerin: Julia Jentsch
Publikumspreis Bester Regisseur: Marc Rothemund
Publikumspreis Bester Darsteller: Julia Jentsch
Meine Meinung
Die NS-Zeit scheint bei den Filmemachern wieder richtig in mode zu kommen. Kein Wunder also, dass auch die Geschichte der Sophie Scholl wieder mal verfilmt wurde. Dies nun schon zum dritten male. Etwas unterscheit jedoch von den anderen zwei Filmen – zum ersten Mal konnte ein Drehbuch an hand der original Vernehmungsprotokolle erstellt werden. Kein wunder also, dass dieser Film zu einen Duell der Worte geworden ist. Von der eigentlichen Geschichte der Sophie Scholl bekommt am erst ab der Fugblattaktion in der Münchener Uni was mit. Sehr viel Handlung kann man in diesem Kammerspiel leider nicht erwarten. Retten kann diesen Film nur die Leistung von Julia Jentsch als Sophie Scholl und ihrem Wort Duell Partner Alexander Held als Ermittler Mohr. Natürlich hat der Zuschauer sofort Sympathie für Sophie Scholl. Man kann diese Frau einfach nur bei jedem Wort unterstützen. Jedoch hat man es auch geschafft den Ermittler etwas Herz zu schenken. Man bekommt klar mit, dass er versucht so gut wie möglich goldene Brücken für Scholl zu bauen. Für diese schauspielerische Leistung kann man den beiden Hauptdarstellern nur großen Respekt erweisen.
Der ganze Film lebt im Prinzip von einem Tisch, zwei Stühlen und zwei Meinungen. Das das auf Dauer auch recht ermüdend wirken kann, ist bei diesem Thema des Films zwar nicht gerade vorstellbar, doch leider möglich. Man muss schon großes Interesse an dem Meinungsaustausch haben, um den Film wirklich die ganze Zeit seine volle Aufmerksamkeit schenken zu können. Sehr schade finde ich, dass in diesem Film nur Augenmerk auf Sophie gelegt wurde und ihr Mitstreiter kaum gewürdigt wurde. Klar, der Film heißt nun mal Sophie Scholl und nicht die Weiße Rose, doch hätte man meiner Meinung nach den Bogen etwas weiter spannen können.
Erschreckend fand ich in diesem Film das Geschehen im Gericht. Hier wird man nach dem Gesprächs Marathon wieder aufgeweckt. In ersten Augenblick scheint André Hennicke den Blutrichter Roland Freisler sehr übertrieben zu spielen, doch aus historischer authentizitäts Sicht war er sogar noch zu lieb. In Wahrheit soll Freisler noch sehr viel schlimmer gewesen sein.
Dieser Film kann einen zwar bewegen, doch hat er sich alles voll ausschöpfen können. Spannung kommt auch immer wieder auf, doch kann dieser Film im Grunde nur durch Julia Jentsch und Alexander Held am Leben gehalten werden. Wer die Geschichte von Sophie Scholl noch nicht kennt, oder einen Film zu diesem Thema noch nicht gesehen hat, sollte sich diesen anschauen, denn hier wird gezeigt, wie es wirklich abgelaufen ist. weiterlesen schließen
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