Splash Festival Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- geniales Line-Up, 2005 sogar billigere Karten (69€ im VVK) tolle Atmosphäre, viele nette Leute, Party 24/7 neben der Mainstage und der Reggae-Stage gibt es unzählige Stände, eine Freestyle-Bühne, Partyzelte, Breakdance, Graffiti,... Badesee umwer
- über 120 Künstler, chillige Atmosphäre
Nachteile / Kritik
- schwarze Schafe gibts immer... siehe Zeltplatz... durch den Aggro-Hype ist das Publikum nich durchgehend angenehm... Deppen sind aber immernoch deutlich in der Unterzahl! teure Getränkepreise im Gelände
- überteuerte Getränke und Speisen
Tests und Erfahrungsberichte
-
Splash-Review von 2004
5Pro:
-geniales Line-Up, 2005 sogar billigere Karten (69€ im VVK) -tolle Atmosphäre, viele nette Leute, Party 24/7 -neben der Mainstage und der Reggae-Stage gibt es unzählige Stände, eine Freestyle-Bühne, Partyzelte, Breakdance, Graffiti,... -Badesee -umwer
Kontra:
-schwarze Schafe gibts immer... siehe Zeltplatz... -durch den Aggro-Hype ist das Publikum nich durchgehend angenehm... Deppen sind aber immernoch deutlich in der Unterzahl! -teure Getränkepreise im Gelände
Empfehlung:
Ja
Ich habe mich in meinem Bericht weniger um das Drum-Herum gekümmert, sondern eher um die Action auf der (HipHop)-Bühne, da das Drumh-Herum in den anderen Berichten schon gut beschrieben wurde!
Freitag
Splash!, das Siebte. Am Wochenende war Chemnitz mal wieder Anlaufpunkt Nummer 1 für Hiphop-Künstler und –Fans aus der ganzen Welt. Für mich war es das erste, doch gewiss nicht letzte mal!
Freitag gegen 13Uhr war Einlass aufs Festivalgelände und eine Stunde später ging es auf der Hauptbühne auch schon mit Redrama los. Es gibt sicherlich dankbarere Aufgaben als das Festival zu eröffnen, da der erste Act gewöhnlich mit recht kleinem Publikum rechnen muss, trotzdem hat Redrama einen sehr gelungenen Auftakt zum Splash!-Festival 2004 geboten. Den nächsten Act, Zombie Squad, habe ich verpasst da ich mir währendessen in aller Ruhe mal die zahlreichen Stände angeschaut habe, bei Chablife war ich wieder anwesend, deren Show ging in Ordnung ohne großartig herausgeragt zu haben. Weniger begeistert war ich von Rasul: Wer mit den Worten „The King Is Back“ auf die Bühne tritt, sollte auch etwas bieten, ich jedenfalls fand die Show recht langweilig, ohne Höhepunkte.
Sehr positiv überrascht war ich dann von Zion I, den ich bisher nahezu nicht kannte. Da stand jemand auf der Bühne, der etwas zu sagen hatte und trotzdem unterhalten wollte und dies ist auch geglückt.
Nächster auf der HipHop-Bühne war Afu-Ra, gemeinsam mit seiner Gruppe, den Perverted Monks. Zuerst spielten sie einige Songs vom Perverted-Monks-Album, die mich allesamt nicht begeistern konnten. Sobald aber Afu-Ra alleine auf der Bühne war und Lieder wie „Equality“ oder „HipHop“ performte, gewann die Show an Stimmung und es fanden sich auch mehr Leute ein.
Als nächster stand Bushido auf dem Programm. Ich hatte mir eine inhaltliche Entwicklung erwartet, immerhin hat er Aggro verlassen und scheint sich mit Azad, den ich sehr mag, gut zu verstehen. Weit gefehlt. Bushido war für mich der peinlichste und auch musikalisch schlechteste Auftritt auf dem Splash! 2004 überhaupt. Das fing schon bei seiner Crew an. Die Background“rapper“ haben mit ihrem Geschrei jeden Track total verkackt, mindestens genauso nervig waren jedoch Bushidos Kommentare zwischendurch. Dämliche Witze, Eigenlob, Werbung, Aggro-Disses und sinnfreies Rumgeplänkel domonierten die Show, die ab und zu von ein paar Songs unterbrochen wurde. Weiterhin verstehe ich nicht, warum ein beträchtlicher Teil des Publikums jubelt wenn Bushido erzählt dass er auf „euch alle“ scheißt, genauso wie natürlich auch Torch gedisst werden musste. Wie bereits erwähnt, für mich war das alles einfach nur grottenschlecht und auch musikalisch wurde nichts mitreißendes gebracht.
Umso mehr habe ich mich bei Blumentopf gefreut, als die Menge richtig gut abgegangen ist. Ich habe mir den Auftritt aus recht großer Entferung angeschaut und fand die Stimmung beeindruckend, genauso wie die Freestyles der Leute vom Topf. RESPEKT!
Bei den 5 Sternen war ich wieder näher dran an der Bühne, der Auftritt hat mir aber nicht so gut gefallen. Wobei mir die meisten Songs live trotzdem deutlich besser gefallen haben als auf CD.
Danach war dann Sido dran. Nirgends konnte man eine so deutliche Spaltung des Publikums erkennen. Während die ersten Reihen mit Sido feierten, hörte man von weiter hinten nahezu nur Buh-Rufe, die auch an Sido nicht spurlos vorbeigingen. Sehr glücklich sah er jedenfalls nicht aus, auch wenn er immerwieder betont hat dass er drauf scheisst…
Schließlich stand noch Raekwon, The Chef, auf dem Programm. Die Show hat mich nicht so richtig vom Hocker gehauen, zumal er die Menge eigentlich nur mit Wu-Tang-Klassikern („Shimmy Shimmy Ya“, „M.E.T.H.O.D. Man“, „Nuttin Ta Fuck Wit“) und weniger mit seinen eigenen Sachen rocken konnte. Und ob das Versprechen, nächstes Jahr mit dem gesamten Clan nach Chemnitz zu kommen, gehalten wird? Schön wäre es ja…
So gegen 0uhr war das Programm auf der Main Stage also vorbei, die Party ging jedoch im Juice Tent weiter. Ich war ziemlich überrascht, dort noch die Jungs rund um Raekwon anzutreffen, ich hätte eher gedacht die fliegen direkt nach dem Auftritt wieder woanders hin… Live-Rap war leider nicht mehr drin, aber immerhin waren sie präsent und haben auch aufgelegt. Der Höhepunkt im Zelt war jedoch dann der Soundclash zwischen dem Phlatline Club Movement (Tefla & Jaleel, DJ Ron, DJ Shusta) und G.B.Z. Babbasoundz (Harris und Kollegen). In den ersten 3 Runden hatte jede Crew 15, 10 und dann 5 Minuten Zeit, das Publikum von sich zu überzeugen. Beliebter war von Anfang an GBZ, die DJs von Phlatline haben aber meiner Meinung nach eindeutig mehr Skills an den Tag gelegt. Songauswahl fand ich bei beiden Crews gleichermaßen gut!
Lustig wurde es dann ab Runde 4: Jede Crew hatte einen Song zu bringen, der bessere wird vom Publikum mit mehr Applaus belegt, in diesem Modus ging es 7 Runden weiter.
Während GBZ mit exklusiven Tracks von Harris glänzte, hatte Phlatline mit seinen Amitracks anfangs eher wenig entgegenzusetzen. Dies änderte sich, als sie eine Platte mit der großen Aufschrift „GBZ´s Lieblingsplatte“ hoch hielten und sie spielten… ich kann den Namen des Liedes nicht fehlerfrei schreiben, aber wer sich unsere aktuellen Single-Charts anschaut wird den Song auf den Plätzen 1 und 2 finden und es war auf jeden Fall lustig. Da jeder Crew aber pro Runde nur ein Song zustand und Phlatline nach ein paar Sekunden den nächsten brachte, musste D-Flame, der das ganze moderierte, einschreiten und disqualifizierte Phlatline für diese Runde.
Letztlich war GBZ beim Publikum klarer Sieger, trotzdem bekam auch Phlatline viel Applaus, berechtigterweise! Schade fand ich einige Buh-Rufe, die bei der gebotenen Show wirklich nichts zu suchen hatten! Danach haben GBZ und Phlatline zusammen weitergerockt, ich habe mich aber so langsam in Richtung eigenes Zelt bewegt, schließlich tun mit der Zeit die Füße weh wenn man den ganzen Tag vor irgendwelchen Bühnen steht…
Samstag
Leider wurde auch am Samstag niemand vor 13 Uhr aufs Gelände gelassen. Schade vor allem deshalb, weil man dadurch nicht wirklich Zeit zum baden hatte, wollte man den ersten Act auf der Bühne nicht verpassen. Jonesmann & Pal One durften (mussten?) als erste ran, auch hier nicht allzu viel Publikum, aber immerhin wurden es während des Auftrittes ein paar mehr Leute. Die Show hat mir gut gefallen, gespielt wurden Songs sowohl von älteren Solosachen als auch von ihrer gemeinsamen EP.
Wurzel 5 habe ich mir eigentlich nur angeschaut, weil ich bei Italo Reno & Germany noch in der ersten Reihe stehen wollte und besonders gut haben mir die Schweizer auch nicht gefallen. Ganz im Gegensatz zu Reno & Germany: So langsam füllte sich die Wiese vor der Bühne und die beiden Mindener Kosengos wussten die Leute anzuheizen. Als Unterstützung wurden dazu Olli Banjo und auch Curse auf die Bühne geholt und sie haben auch Songs von ihrem bald erscheinenden Album „Hart aber herzlich“ gespielt, darunter auch die erste Single „Bitch! (Wo ist mein Geld)“ und die B-Seite „10 Hoch 2“.
Gleich nach dem Auftritt sind die beiden noch zum Optik Records stand weitergegangen, um auch dort für gute Stimmung zu sorgen. Curse ist auch gleich mitgekommen und so stand einer weiteren guten Show nichts mehr im Wege.
Franky Kubrik habe ich in der Zeit auf der Main Stage verpasst, zu Mr. Lif & Akrobatik war ich wieder da und die Show hat mir auch gut gefallen! Außerdem waren sie neben Curse („Schaut euch unbedingt den neuen Michael-Moore-Film an!!“) die einzigen, die neben ihrer Show noch etwas Zeit für politische Kommentare hatten, auch das kam gut bei den Leuten an!
Dendemann danach hat mich nicht sonderlich beeindruckt, trotzdem eine solide Show ohne großartige Höhepunkte, wie ich fand.
Danach kam Harris – eine der besten Shows des Splash! Er hatte seinen eigenen „Club Harri“ auf der Bühne aufgebaut, inklusive eigener Bar und einer riesigen Jim-Beam-Flasche. Harris eben. Auf der Bühne waren neben ihm noch Sido, B-Tight, Banjo und einige andere vertreten und Sido hat bei Harris wahrscheinlich mehr Hände in der Luft gesehen als bei seiner eigenen Show, obwohl diese deutlich später war. Ein dickes Grinsen war bei Sido jedenfalls unverkennbar. Harris konnte auch soundmäßig voll überzeugen und er hatte noch vor IAM das beste Bühnebild!
Längst nicht so energiegeladen wie Harris kam CL Smooth auf die Bühne und die ganze Show war mir etwas zu langweilig. Und auch wenn einige Acts viel zu viel geredet haben, gerade hier hätte man sich doch sehr über ein Statement bezüglich Pete Rock gefreut, ich weiß bis heute nicht warum er nun nicht da war.
Richtig gerockt hat dann wieder Savas! Die Worte „Ich bin so begeistert wie ihr abgeht“ klangen bei keinem Anderen ehrlicher als bei Savas. Die Songauswahl fand ich sehr überraschend, da kaum Sachen vom RMX-Album gespielt wurden, dafür umso mehr ganz altes Zeug, wie LMS, Pimplegioneah, King Of Rap und Schwule Rapper. Bei dem Optik Records stand konnte man ja eine CD mit einigem exklusiven Material von Savas & co. erwerben, auch davon konnte man sich live überzeugen lassen. Am meisten habe ich mich jedoch gefreut, dass die Leute auch bei „Der beste Tag meines Lebens“, dem letzten Track, gerockt haben. Es heißt ja immer, alle mögen nur die alten Tracks von Savas, das war für mich ein Gegenbeweis!
Weil ich mittlerweile ziemlich k.o. vom stehen bzw. springen war, habe ich mich erstmal etwas weiter hinten hingesetzt. Sobald aber die Beginner on stage waren, hat mich nichts mehr unten gehalten. Bei Gustav Gans haben die Jungs dann die bereits aus dem Video bekannten Maskottchen mit auf die Bühne gebracht und ein Wettrennen der besonderen Art gemacht: das Publikum sollte sie zum See tragen, hat leider nicht ganz geklappt, wie Eizi sich das vorgestellt hatte, war trotzdem sehr lustig! Später sollte sich herausstellen, dass in einem der Kostüme Dendemann war, auch das war eine sehr gelungene Überraschung. Ein weiteres Highlight stellte die Breakdance-Show von DJ Mad dar, es war wirklich viel geboten! Der Sound kam auch nicht zu kurz und so wurden neben Songs vom aktuellen Album auch alte Sachen wie „Füchse“ gespielt, leider ohne Samy. Passenderweise war der letzte Song „Danke“ und für die vielen Hände in der Luft war ein fettes Danke auch wirklich angebracht!
Als letztes noch Busta Rhymes. Da ich am Samstag sehr viel vor der Bühne gestanden habe, war ich bei Busta Rhymes schon ziemlich fertig und das viele gequatsche hat mich ziemlich genervt. Am Anfang war das Ganze noch recht witzig und vom DJ mit vielen Effekten und Sounds hinterlegt, aber irgendwann hat mich das ganze Gelaber von Weed & Bitches nur noch genervt. Wenn dann ein Song gespielt wurde, hat Busta diesen meist nach ein paar Sekunden wieder abgebrochen um wieder zu labern. Wenn er gerappt hat, klang das Ganze allerdings geil, keine Frage! Aber er hat einfach viel zu wenig gerappt und dass der DJ erst eine halbe Stunde nur aufgelegt hat musste auch nicht sein, zumal die Songauswahl mit u.a. „Yeah“, „Move Bitch“, „I Don´t Give A Fuck“ auch nicht wirklich klasse war. Danach war ich müde und bin direkt ins Zelt…
Sonntag
Schonmal vorab: Sonntag war für mich der beste Tag auf dem Splash!
Angefangen mit Nico Suave, wo leider noch weniger Leute vor der Bühne standen als in den beiden Tagen davor und ich glaube Nico war auch etwas enttäuscht darüber, er sah jedenfalls nicht besonders glücklich aus. Highlight des Auftritts war der Song „Shine“ vom kommenden Suave-Album, wobei Doujah Raze und Shuko mit auf der Bühne waren. Hat mir gut gefallen, auch wenn ich leider vergebens auf den Song „Memories“ gewartet hatte, den ich mir insgeheim gewünscht hatte und ich war auch nicht der Einzige, wie sich in einigen Gesprächen auf dem Zeltplatz herausstellte.
Rhymin Simon kam als nächstes auf die Bühne, dazu Staiger und 2 bereits leicht bekleidete Ladies. Besagte Ladies waren dann auch das auffallendste an der ganzen Show, da sie zum Ende der Show garnichts mehr an hatten, musikalisch gesehen war der Auftritt aber sehr schwach. Sehr einfallslose Texte über Ficken und Blasen sind nicht nur auf CD langweilig, sondern auch auf dem Splash!.
Als nächstes habe ich mir ebenfalls aus sicherer Entfernung und im Sitzen (man kann ja nicht die ganze Zeit stehen…) Culcha Candela angesehen und angehört, die ich bis dahin nicht kannte. Die Mischung aus Rap, Reggae und RnB hat mir aber gut gefallen, schöne Abwechslung.
Danach kam Olli Banjo, der mir immer unsympatischer wird, und das lag garnichtmal an Sido, der mit auf der Bühne war. Dass Olli sehr provokant auftritt, ist ja nicht neu, aber bereits die Zeile „ich bin tolerant wie ein Nazi“ auf der neuen Single finde ich etwas nachdenklich… auf der Bühne hat er noch einige Vergleiche in der Richtung gebracht und ich finde das ziemlich unnötig.
Abgelöst wurde Olli von Wildchild, die eine solide Show boten, ohne erwähnenswerte Highlights, aber einfach gute Musik!
Von Azad hatte ich mir ziemlich viel erhofft und wurde ziemlich enttäuscht. Man hat ihn nur sehr schwer verstanden und die neuen Songs haben mich alle, außer „Phoenix“, nicht begeistert. Das Highlight am Ende war dann „A“, aber auch hier trübte die schwere Verständlichkeit das Vergnügen.
Danach kam etwas Verwirrung in das bis dahin minutengenau eingehaltene Programm: Statt IAM trat Curse mit seiner Live-Band, den Pimp-Lizzards, auf. Schade für Curse dass er eher ran musste und vor allem schade für alle, die evtl. später auf Curse gewartet haben, aber Curse hat dafür umso mehr gerockt! Während der Nachmittag bisher eher ruhig war, schien es nun richtig loszugehen und Curse legte sich auch mächtig ins Zeug. Zwischendurch holte er noch einmal Reno & Germany auf die Bühne, um ihnen die Chance zu geben, vor versammeltem Publikum ihre Single live vorzustellen, aber Highlight war dann das Ende der Show. Es gab bereits einige Künstler, die 5 Minuten eher von der Bühne gegangen waren um dann eine „überraschende“ Zugabe zu spielen. Curse hatte aber bereits seine gesamte Zeit ausgenutzt und war von der Bühne gegangen, bis er sich den tausenden „Zugabe“-Schreien nicht mehr erwähren konnte und wieder on stage war. Während das DJ-Pult bereits abgebaut wurde, rappte er Acapella „Wahre Liebe“, jedoch schaffte er es nicht bis zum Ende, da er plötzlich, mitten in der Strophe, ohne Strom vor der Menge stand. Ich fand das sehr schade und auch unfair, zumal, wie sich später herausstellte, Zeit en masse vorhanden war. Aber das Feedback des Publikums fand ich unglaublich und als Curse-Fan auch richtig geil.
Die Umbauarbeiten wurden noch von Curse-Rufen geprägt, doch als Samy Deluxe die Bühne betrat, war wieder alles in Ordnung. Wie bereits Curse überzeugte auch Samy Deluxe durch optimalen Sound und beste Verständlichkeit, außerdem verzichtete er auch auf unnützes Gelaber und rappte lieber 50 Minuten nahezu am Stück. Die Single „Zurück“ gefällt mir weniger und ich hatte schon Befürchtungen fürs Album, die wurden dann aber ziemlich schnell weggeblasen. Dicke Flows, lustige Reime und auch Texte mit Aussage, wieder alles dabei und alles ging richtig gut ab! Das Highlight war aber „Sneak Preview“ am Ende der Show, hier sind noch einmal alle gesprungen und es herrschte eine super Stimmung! Die wurde etwas gedrückt, als eine verdächtig lange Pause folgte. Zwar war für IAM bereits ein aufwändiges Bühnenbild aufgebaut und einige Leute mit IAM-Jacken sprangen auf der Bühne umher, aber irgendwie ging es nicht los. Irgendwann trat dann jemand aus Azads Crew auf die Bühne um zu sagen, dass ein Rapper noch nicht da ist und dieser gerade mit einem Rettungshubschrauber eingeflogen wird, da das Flugzeug ausgefallen ist und er versuchte die Leute noch etwas anzuheizen, was aber nur teilweise glückte. Hier habe ich mich dann richtig geärgert, dass sie Curse zuvor den Strom abgedreht hatten. So haben wir eine Stunde gewartet, da hätten sie den guten Curse doch auch seine Rhymes beenden lassen können? Sehr schade.
Um die Pause erträglicher zu machen, legte DJ Kitsune noch ein wenig auf, bis IAM dann schlielich vollzählig on stage waren. Der Auftritt war dann bereits im Dunkeln und gehörte auch zu den besten des diesjährigen Splash!´s, auch hier war wieder der letzte Track der, der am meisten zum Bouncen einlud: „Noble Art“, auch ohne Redman und Method Man sehr gelungen!
Dann leider eine Enttäuschung für mich, Max Herre. Wobei man ihm nicht wirklich die Schuld geben kann, aber es war einfach zu langweilig, zu ruhig, vor allem nachdem es ja nun schon deutlich später als geplant war und alle auf Mobb Deep warteten. Er hat einige Freundeskreis-Lieder und auch neues Zeug gespielt, alles komplett ohne DJ und nur mit Band.
Besser spät als nie dann endlich MOBB DEEP! Im Gegensatz zu Raekwon und Busta Rhymes sehr wenig Gerede, dafür ein Klassiker nach dem Anderen, hat mir insgesamt sehr gut gefallen und war ein würdiger Abschluss des SPLASH! 2004.
Weit weniger Erfreuliches spielte sich nachher leider noch auf dem Zeltplatz ab, weil einige Leute meinten, ein eingezäuntes Mixery Camp stürmen zu müssen. Immer mehr Leute fanden sich dort ein und auch Tränengas half nur bedingt, bis schließlich noch die Polizei anrücken musste. Das hatte dann allerdings den positiven Nebeneffekt, dass alle Deppen dort waren und alle anderen neben oder vor ihren Zelten saßen, da niemand schlafen wollte oder konnte und so konnte man noch einige neue Kontakte knüpfen. Insgesamt ein geiles Splash! mit unrühmlichem Abschluss, aber trotzdem:
C YA NEXT YEAR! weiterlesen schließen -
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Ihr wisst das letztes Jahr...
11.10.2004, 18:34 Uhr von
Myman
Hi ich bin ein Schüler des Gymnasiums Carolinum in Neustrelitz! Das liegt südlich von Neubrandenb...Pro:
über 120 Künstler, chillige Atmosphäre
Kontra:
überteuerte Getränke und Speisen
Empfehlung:
Ja
...auf dem Splash Festival, der Flash heftig war, also kommt auch im nächsten Jahr. So hieß es letztes Jahr nach dem Splash 2003. Ich nahm es mir zu Herzen und fuhr mit 4 Freunden von mir dieses Jahr das erste mal zum Splash. Es war das beste Festival meines Lebens!
Inhalt:
1. Ankunft
2. Übernachtung
3. Ablauf
4. Abreise
5. Allgemeines, Fazit
1. Ankunft:
Wir hatten auf der Internetseite gelesen, dass man schon einen Tag früher anreisen dürfte um dann auch schon den Zeltplatz benutzen zu können. Da wir 400 Kilometer von Chemnitz entfernt wohnen, mussten wir um spätestens 16 Uhr losfahren. Wir brauchten ungefähr 4 Stunden bis Chemnitz und nochmal so lange um auf das Gelände zu kommen. Es führte nämlich nur eine Straße zum Parkplatz, welche für 20000 Anreisende natürlich nicht ausreichte.
Natürlich gab es die Möglichkeit mit dem Zug nach Chemnitz zu fahren. Es standen auch Shuttlebusse zur Verfügung, welche am Bahnhof auf einen warten. Dennoch waren zwei Tankfüllungen durch 5 wesentlich billiger.
Naja nachdem wir unser Auto abgestellt und unsere Armbändchen geholt hatten, suchten wir uns ein nettes gemütliches Plätzchen auf einer der 3 großen Campingplätzen. Gegen Aufpreis konnte man auch noch auf dem MIXERY Campingplatz zelten.
Gegen 24 Uhr hatten wir unsere beiden Zelte aufgebaut und die ersten Bierchen gekippt.
2. Übernachtung:
Nach ca einer Stunde bekamen wir dann erstmal mit, dass wir in der AGGRO Ecke gelandet waren. Das hieß mit Bushido einschlafen und Sido aufwachen. Naja war dann auch egal.
Ich hatte meinen Schlafsack und ne Ackerfurche als Bett! War ganz OK! 4 Stunden Schlaf sind sicher mehr als genug. *grinz*
3. Ablauf:
Am nächsten Tag ging es dann um 14 Uhr los. Neben diversen Shops und Plattenläden gab es zum Einen die Riddim Stage auf der Jamaicanische Künstler wie Ret Rad, Chico und Cecile vertreten waren und zum Anderen die Hip Hop Stage auf der Blumentopf, Afu Ra, 5 Sterne Deluxe und Wutang rockten. Um 24 Uhr waren die Konzerte zu Ende und man konnte in riesen großen Party Zelten weiter feiern.
Am nächsten Tag waren die Beginner am Start! ;-) welche wie immer ein riesen Performance darlegten. Wayne Marshall fand ich auch sehr gut an diesem Tag. Der Leckerbissen war jedoch Busta der die genialste Show hingelegt hat die ich je gesehen hab. Wie hat mein Kumpel gesagt? : "Das war das Derbste ever wurscht".
Am Sonntag war die Flame auf der Riddim Stage anzutreffen, welche meiner Meinung nach einer der Besten Künstler auf dieser Bühne war. Danach rockten wir zu Azad und Curse. Später waren dann Samy Deluxe und als Abschluss Mobb Deep vertreten, welche ich jedoch nicht so überragend fand.
4. Abreise:
3 Typen, welche letztes Jahr auch schon auf dem Splash waren, sagten uns das in der letzten Nacht gerne mal Zelte angezündet oder vollgetagt werden. Da entschlossen wir uns Nachts um 2 Uhr dann nach Hause zu fahren.
5. Allgemeines/ Fazit:
Warum ich nächstes Jahr auch wieder hinfahre?
- für 4 Tage nur 90 Euro
- für 120 Künstler nur 90 Euro
- für kostenlose Übernachtung nur 90 Euro
- für soviel Frauen nur 90 Euro
- für soviel Spaß nur 90 Euro
Was mir nicht sogut gefallen hat:
- Aggro Mukke
- zu wenig Zeit um alles zu sehen
- überteuerte Getränke und Speisen
Auch wenn dieses Festival eher zu den teureren gehört, da man mit Karte, Verpflegung und Anreise mit 200 Euro rechnen kann, würde ich jedem Raten einmal dagewesen zu sein!
Hip Hop is a Lifestyle and if a Lifestyle ain't going strong Rootz it's gonna die
Viel Spaß beim Lesen und Bewerten! weiterlesen schließen -
Ich wurde entjungfert!!!
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Zwischen dem 1. und dem 3. August 2003 wurde ich entjungfert – über 3 Tage. Und das liegt weniger daran, dass ich besonders sportlich bin und über 3 Tage.... ihr wisst schon. Ich wurde nämlich Splash-Entjungfert und das Splash geht eben über 3 Tage... Ich als HipHop-Head wollte schon lange zum Splash nach Chemnitz (dem größten HipHop- und Dancehall-Festival Europas). Im letzten Jahr ist der Plan, mit einem Kumpel zum nach Chemnitz zu fahren leider in der letzten Minute geplatzt, aber in diesem Jahr MUSSTE alles glatt gehen....
Hier lest ihr also den Bericht eines Splash-Neulings, der sicher vielen Neulingen im nächsten Jahr helfen wird, einige Fehler nicht zu begehen, die ich begangen habe.
-----VORBEREITUNG:-----
Ersteinmal muss natürlich die Karte gekauft werden (Preise: 69 Euro im Vorverkauf, 89 Euro an der Abendkasse). Diese berechtigten dann zum Parken, man konnte damit dann 3 Tage auf das festival-Gelände und konnte auch zelten. Dann habe ich viel auf der Splash-Page (www.splash-festival.de) nachgelesen und mich dort im Forum umgeschaut. Dort bekommt man einen Überblick über die Möglichkeiten bei diesem Festival (z.B. dass das Festivalgelände an einem Stausee liegt, in dem man baden kann u.s.w.), sodass man schon beim Packen einige Dinge beachtet. Außerdem las ich dort, dass es ratsam ist, bereits am Donnerstag anzureisen, obwohl das Festival am Freitag startet, weil freitags bereits die besten Zeltplätze vergeben sind. Also bin ich mit meinem Kumpel bereits am Donnerstag um 11 Uhr losgefahren...
-----ANFAHRT / HÄUSLICH EINRICHTEN:-----
Wir haben uns mit einem Routenplaner und der guten Anfahrtsskizze auf der Splash-Page geholfen und so gut und schnell zum Gelände gefunden. Rund um das Gelände war viel Polizei vertreten, was alle Konsumenten von diversen illegalen Rauschmitteln sicher nicht freute. Viele der Leute wurden auch rausgewunken und mussten ihre Taschen öffnen, damit die Polizei nach Gras u.ä. Suchen konnte.
Wir wurden nicht angehalten, bekamen von den freundlichen Guards und Polizisten den letzten Teil des Weges gut beschrieben (der war aber auch gut ausgeschildert, ab Chemnitz) und kamen gegen Mittag bei unserem Parkplatz an.
Nun ging es also ans Taschenschleppen und Zeltaufbauen. Wir mussten also unsere Bier- und Wasservorräte, sowie Zelte, Reisetaschen und Grill samt Kohle zum Zeltplatz kriegen. Wir hatten es gut, denn der Weg betrug für uns nur ca. 500 Meter. Da gab es auch bemitleidenswertere Fälle... Nun wissen wir aber, dass wir im nächsten Jahr einen Bollerwagen mitnehmen werden, da diese 500 Meter trotzdem anstrengend sind – besonders bei 30°C und mehr...
Dann bauten wir unsere Zelte auf und schauten uns mal auf dem Zeltplatz um und staunten: Da hatten Leute ja einen kompletten Hausrat mitgenommen: Tisch, Stühle, sogar Bettmatratzen, Pavillion für'n Garten um im Schatten sitzen zu können u.v.m. Gut, wir hatten eben nur unsere Zelte, jeweils eine Tasche mit Kleidung zum Wechseln und einen Ghettoblaster, der uns während der Zeit am Zeltplatz mit Beats und Rhymes versorgen sollte.
Dann gingen wir mit unseren Karten los, um uns Festival-Bändchen zu besorgen, die einen dann berechtigen, das Gelände nach Belieben zu betreten und zu verlassen. Außerdem bekamen wir angleicher Stelle Müllsäcke, für deren Rückgabe wir 5 Euro bekommen sollten. Leider kam es dadurch zu einer Müllkriminalität, sodass unsere Müllsäcke geklaut wurden und wir um 5 Euro erleichtert wurden.
-----FESTIVAL (-GELÄNDE):-----
Am Freitag ging es dann endlich wirklich los. Mein Kumpel und ich stellen uns gegen 12.30 Uhr am Eingang zum Festivalgelände an, weil dort schon einige Leute standen. Der Platz füllte sich der schnell und so standen wir in der brütenden Hitze und warteten. Neben uns schwitzten die Leute mindestens so wie wir, lächzten nach Wasser – und nichts bewegte sich. Irgendwann ging das Gerücht um, der Einlass würde sich bis 14, 15 Uhr verspäten, was uns fast wahnsinnig machte. Kurz: Gegen 15 Uhr waren wir endlich auf dem Gelände, schnell vorbei an den Verkaufsständen, über die große Treppe hin zu den beiden Bühnen – der HipHop- und der Riddim-Stage. Auf der HipHop-Bühne standen bereits „Rockin da North“, was bedeutete, dass wir durch die Verspätung Italo Reno & Germany verpasst haben, die ich sehr gern hören wollte, weil ich wissen will, was die auf deren bald erscheinenden Album so haben werden. Erster Frust!
Dieser Frust wurde allerdings schnell vergessen gemacht: Team Eimsbush rockte heftig, obwohl ich die nicht wirklich mag. Dann kam das Friendly Fire Showcase, bestehend aus großen Namen wir Loop Troop, KC Da Rookie, PMD u.a. Die lieferten leider nur einseitige Statements gegen Bushs Politik, rockten aber trotzdem, wobei ich die Aktion, als die Jungs ein Fotos von Bush verbrannten, mehr als daneben fand. Man muss ihn und seine Politik ja nicht mögen (ich bin auch mit diesem Mann nichts einverstanden), aber es gibt Dinge, die man einfach nicht macht... Nun gut: Danach waren die Massiven Töne dran, die ihre vielen Hits (Cruisen, Stress, Im Club...) spielten und der Masse ordentlich einheizten, bevor endlich die wirklichen Highlights kamen. Ab 20.30 Uhr war es soweit: De La Soul und danach Gang Starr rockten Chemnitz! Beides sind absolute Legenden, was HipHop angeht. Für alle, die sich mit HipHop nicht auskennen: Was Pele für den Fußball ist, sind Gang Starr für HipHop. Nach Gang Starr hatten dann die Beginner („Liebes Lied“, „Fäule“, „Hammerhart“) die bemitleidenswerte Aufgabe, die Headliner des Abends abgeben zu müssen, was definitiv nicht machbar ist. Wer kommt schon gegen Gang Starr an? Gegen 1 Uhr gingen mein Kumpel und ich glücklich zum Zeltplatz um uns auszuruhen. Wir haben Gang Starr und De Lau Soul gesehen – ich kann es bis heute nicht wirklich fassen!
Die nächsten Tage wurden besser, was die Wartezeit vor dem Festivaleingang anging, aber schlechter, was das Lineup anging. Klar, was soll nach Gang Starr noch kommen? Trotzdem war der Samstag hochkarätig besetzt: Neben den Headlinern Readman und Erick Sermon standen ASD, Gentleman (absolut geile Show), Curse, die Gastgeber Tefla & Jaleel und viele andere auf der HipHop-Bühne. Der Sonntag war da schon magerer besetzt, weswegen wir auch am Nachmittag bereits abreisten: Beatfabrik und FuManSchu, Zora aus der Schweiz und Olli Banjo haben wir uns noch angesehen. Danach wurde die HipHop-Bühne eigentlich zur Riddim-Stage, weil abends dann nach Patrice Seeed die Headliner waren.
Zum Gelände muss ich sagen, dass es in zwei teile gegliedert war: Auf dem ersten Teil waren Verkaufsstände von verschiedenen Musik- und Klamottenlabels, sowie das HipHop- und Raggae-Zelt, in denen bis in die Nacht gefeiert werden konnte, auf der anderen Seite waren dann die beiden Bühnen, sowie natürlich auch diverse Stände, an denen man Nahrung bekommen konnte. Direkt neben den Bühnen befindet sich auch ein Stausee, in dem man sehr gut baden kann, was bei den Temperaturen mehr als nur gut tat.
-----HYGIENE:-----
Im letzten Jahr muss es mit der Hygiene wohl katastrophal gewesen sein. In diesem Jahr war es besser: Dixi-Klos waren ausreichend vorhanden, die allerdings in der Hitze nicht gerade appetitlich rochen, aber soweit sauber waren. Duschen waren auch da - allerdings zu wenig. In Stoßzeiten musste man eine Stunde und mehr warten, um sich erfrischen zu können. Außerdem kostete der Spaß 1,50 Euro, wofür allerdings eben für entsprechende Hygiene gesorgt wurde. Außerdem gab es noch die Fa-Duschlandschaft, bei der man nicht nur kostenlos duschen konnte, sondern auch kostenlos einige Fa-Duschprodukte erhielt. Die Warteschlangen waren entsprechend lang...
-----NAHRUNG:-----
Auf dem Gelände konnte man sich von Früchten, über Döner und Pizza bis hin zu Bier mit allem eindecken, was das Herz begehrte. Leider waren die Preise sehr hoch! Für ein Stück Wassermelone bezahlte man 1,50 Euro, für einen Pfirsich, eine Banane oder Apfel 1,00 Euro. Auf dem Festival-Gelände bezahlte man für ein Wasser (0,2 l) 1 Euro, für ein Bier 2,30 Euro... Dafür waren die Festival-T-Shirts vergleichsweise günstig: 15 Euro bezahlten wir. Bei der Xavier Naidoo-Tour mussten wir allerdings für ein Tourshirt 18 Euro bezahlen, genau wie für Merchandise-Shirts von diversen Künstlern bei Internethändlern.
-----FAZIT:-----
Ich will ja nichts gegen das Wetter sagen, aber bei solch hohen Temperaturen wäre ein kurzer und warmer Sommerregen mal was Schönes gewesen. Ansonsten war das Wetter aber absolut top!!! Über das Lineup brauche ich nichts mehr sagen: Gang Starr waren da – das reicht für die Topbewertung des Festivals schon aus. Hygiene und Waschmöglichkeiten waren gut, nicht sehr gut. Schlecht sind wieder die hohen Preise für Nahrung u.s.w. auf dem Gelände, aber das reicht nicht, um dem Splash 2003 die Topbewertung zu verwehren.
Kurz: Am 4. August 2004 ist wieder Splash und ich bin da!!! One Love!!! weiterlesen schließen -
HipHop don´t stop!
08.08.2002, 22:55 Uhr von
DieEine
34 Jahre bin ich alt, Klappe aufreißen ist eines meiner Lieblingshobbys.So richtig viel über mich...Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Heute vor einer Woche war es soweit: ich habe mich auf das fünfte Splash-Festival in Chemnitz vorbereitet.
Da es mir beim letzten mal (meinem ersten Besuch dort) so gut gefallen hat, bin ich dieses Jahr wieder zum grössten HipHop-Festivals Europas gefahren.
Um vier Uhr in der Früh haben wir uns von Düsseldorf auf den Weg nach Chemnitz gemacht. Um zehn Uhr sind wir ungefähr angekommen und haben -oh Wunder- auf Anhieb unser Hotel für die nächsten Nächte gefunden. Kurz frischgemacht und dann ging es auch schon los auf den Weg zum Stausee nach Rabenstein, wo das Splash jedes Jahr stattfindet.
Shuttlebusse fahren in der Zeit des Festivals stündlich vom Hauptbahnhof zum Festivalgelände und auch wieder zurück.
Am Hauptbahnhof angekommen und direkt in den Shuttlebus gestiegen, kam für uns der erste Schock. 10 Euro mussten wir für das Busticket bezahlen, dafür dürfen wir aber an allen drei Festival-Tagen mit dem Shuttlebus fahren so oft wir wollen. An wie oft kann man schon wollen? Doch nur maximal 2 mal am Tag, oder? Naja, im Prinzip hab ich ja nichts dagegen für solche Leistungen zu zahlen, aber da das Ticket im letzten Jahr nur 10 DM gekostet hat, hat mich das schon etwas aufgeregt.
Der Busfahrer war aber so nett uns am Presseeingang rauszulassen, was ja auch nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Nach dem kurzen Check-In bei der Pressestelle, wo wir unsere Voucher (das sind kleine Zettel, auf denen unser Name und unsere Aktivität während des Festivals - also entweder Artist, Team, Produktion oder in unserem Fall Presse) gegen Bändchen eingetauscht haben, konnten wir dann das Festival-Gelände betreten.
In diesem Jahr war das Gelände um einiges kleiner als letztes Jahr und auch die Aufteilung war dementsprechend anders. Ungefähr eine Stunde sind wir orientierungslos rumgeirrt bis wir endlich die HipHop-Bühne und das dahinterliegende Pressezentrum gefunden haben.
Dort haben wir dann bis 14 Uhr abgehangen und sind dann vor die Bühne gegangen, weil das Festival auf der HipHop-Hauptbühne von unseren Freunden, den Wu-Tal Allstars eröffnet wurde. Nach der leider nur mässigen Show ging es dann aber kontinuierlich gut weiter mit Spooman aus der Schweiz, MB1000, Nico Suave, La Brigade, Toni L, Azad, Spax, den Beatnuts, Kool Savas, GZA und dem Headliner Samy Deluxe, dessen Auftritt wirklich cool war, auch, wenn ich ihn schon tausendmal gesehen habe. Die Stimmung war einfach bombig, wie an allen drei Tagen des Festivals. Egal, wer auf der Bühne stand, die Leute sind gut abgegangen, haben friedlich gefeiert und es herrschte auf dem ganzen Gelände eine sehr tolle Atmosphäre, die unbeschreiblich und schwer in Worte zu fassen ist.
Das Wetter war an diesem ersten Tag übrigens auch bombig, ungefähr 35 Grad, die mir den ersten Sonnenbrand dieses Jahr bescherten. Es gab genug Getränkestände und Wasser wurde billiger als Bier verkauft, so dass es wenige (vielleicht sogar gar keine) Kreislaufkollapse gegeben hat.
Das Festival-Gelände war dieses Jahr auch sehr schön aufgeteilt, allerdings musste man sich erst etwas dran gewöhnen, dass dieses Jahr dort, woe im letzten Jahr die Hauptbühne war, ein Teil des Zeltplatzes aufgebaut wurde und die Riddim-Stage genau gegenüber der HipHop-Bühne war. Das war allerdings sehr nett, denn in Umbaupausen konnte man immer die Dancehall-Klänge hören und umgekehrt, wenn man gerade vor der Riddim-Bühne war.
Nicht so schön war der Gestank. Zwischen Bühnen und Merchandise-Ständen der verschiedensten Art (Tapes, Platten, T-Shirts, Schuhe, Kiffer-Utensilien etc.) war eine Dixi-Klo-Gasse aufgebaut und bei ungefähr 25.000 Besuchern und 25 Grad Sonnenschein kann man sich in etwa vorstellen, wie es gestunken hat. Die Gasse war auch unglücklicherweise so lang, dass man nicht lange genug die Luft anhalten konnte. Aber im Prinzip musste man nicht unbedingt dort vorbei, es gab genügend Umwege.
Beispielsweise konnte man an der winzig kleinen B-Boy-Bühne vorbei oder einen Abstecher zum Maclaim-Writer-Team, bei denen unter anderem Tasso mit seinem photorealistischen Graffities beeindruckte, unternehmen.
Es war also für jeden etwas geboten und der erste Tag ging mit diesen vielen Eindrücken so rasend schnell vorbei, dass ich um 23 Uhr nach der Show einfach nur in mein Hotel wollte. Die lange Fahrt, die Hitze und die ganze Feierei waren dann doch etwas viel für mich und so hab ich mich auf den Weg zum Shuttlebus gemacht.
Dieser Bus kam und kam aber einfach nicht und irgendwann kamen dann auch zwei meiner Kollegen zu mir gestossen, die mich eigentlich längst im Hotel vermuteten. Irgendwann kam dann der Bus, der Busfahrer stieg aus und bat uns um Geduld, da die paar Männeken im Bus noch bezahlen müssten und nicht eher raus dürften. Es sollte eigentlich kein Problem sein ungefähr 15 Leuten 10 Euro abzuknöpfen, aber eine halbe Stunde lang ging gar nichts im Bus, nichts vorwärts und auch nichts rückwärts. Draussen wie drinnen fingen die Leute dann irgendwann zu randalieren an, was den Busfahrer natürlich total auf die Palme brachte. Nach einer kleinen Security- und Polizei-Aktion durften wir dann aber doch endlich in den Bus und irgendwann fuhr er dann auch los. Nach zwanzig Minuten war ich dann am Chemnitzer Hauptbahnhof und durfte mir von den Taxifahrern anhören, dass sie mich nicht in mein Hotel fahren wüden, da die Strecke zu kurz sei. Nette Menschen, wirklich. Ein junger Herr hat sich dann doch erbarmt und mich für 6 Euro inklusive Trinkgeld gefahren und ich bin dem Herrgott heute noch dankbar, dass ich diese Fahrt überlebt habe. Ich sage nur "wuuuusch".
Lange Rede - kurzer Sinn: ich war um viertel nach eins im Hotel und bin sofort in mein Bett gefallen.
Der nächste Tag fing für mich um neun Uhr an, da ich meinen ersten Tagesbericht für unser Online-Mag schreiben musste. Das ging mir aber ganz gut von der Hand und so konnte ich den Morgen ohne Stress angehen. Frühstücken, anziehen und diesmal mit dem Auto zum Gelände gefahren, da ich wegen gesundheitlicher Beschwerden nicht so lange bleiben wollte. Nah kamen wir nicht ans Gelände ran, aber immerhin besser ein paar Meter laufen als stundenlang auf den Bus warten zu müssen.
Ich wollte eigentlich früher wieder in die Stadt fahren, aber dieser Splash-Samstag hat mich so dermassen überwältigt, dass ich es doch bis zum Schluss, 2 Uhr, ausgehalten habe.
Los ging das Ganze um 13.30 Uhr etwas lahm mit Paolo 77 und Tafs, was nicht heissen soll, dass die Auftritte nichts waren, sondern es waren noch nicht so viele Leute auf dem Gelände, weil viele doch noch in ihren Zelten schliefen oder stundenlang vor den Duschen schlangestanden.
Es folgten Auftritte von Sieben, dem Supercity Soundsytem aus Österreich und MC Rene und langsam füllte es sich wieder vor der Bühne. Creutzfeld & Jakob und der für GZA eingesprungene Rahzel machten Party pur. Am Abend konnte man dann tanzen und springen bis die Füsse abfielen und ich frage mich immer noch, wie ich diesen Abend überleben konnte, denn die Auftritte von Curse, Seeed und Talib Kweli waren die absolute Krönung des diesjährigen Splash. Was haben die Jungs auf der Bühne Gas gegeben?! Sowas habe ich wirklich lange nicht mehr erlebt. Entgegen des Plans rockte Talib Kweli bis 2 Uhr und der Auftritt wird für mich unvergesslich bleiben, da ich es ihm hoch anrechne, dass er von seiner normalen Bühnenshow abwich und alte Partyklassiker auflegen liess.
Danach konnte ich aber absolut nicht mehr, obwohl ich wirklich noch gerne weiter im Southpole Partyzelt getanzt hätte, denn da haben bis 4 Uhr noch verschiedene DJs aufgelegt.
Am Sonntagmorgen war es schon nicht sehr schön, aber als wir gegen 13 Uhr Richtung Stausee fuhren, fing es kräftig an zu regnen und das komplette Gelände wurde in ein Schlammfeld verwandelt. Vorsicht Rutschgefahr!
Das war wirklich schade für Fiva MC, die als einzige Frau Sonntag das Festival eröffnen durfte, aber leider vor nur wenigen Leuten spielen musste. Die Sektion Kuchikäschtli aus der Schweiz hatte es da schon besser, denn kurz nachdem ihr Mann Rennie sich solidarisch mit seinen Fans gezeigt hat und sich eine Flasche Wasser über den Kopf schüttete, hörte es auf zu regnen und die Sonne kam durch.
Richtige Stimmung kam aber nicht mehr auf, auch nicht bei den Spezializtz, von denen man ja eigentlich einiges an Stimmungsmache gewohnt ist, aber alle waren irgendwie geschlaucht von den letzten Tagen und von dem Schmuddelwetter.
Wir haben uns um 17 Uhr auch auf den Heimweg gemacht und so leider die Auftritte von Masta Ace, der Saian Supa Crew, Eins,Zwo, Gentleman und Blumentopf verpasst. Schade eigentlich, aber mein Partybedarf war auch irgendwie gedeckt und ich wollte nur nach Hause.
Alles in allem, war das Wochenende in Chemnitz mein einziger Urlaub dieses Jahr und den musste ich geniessen, obwohl mit Erholung ja leider nichts war, aber es war mal eine schöne Abwechslung zum Alltag zu Hause und ich hab ein paar nette Leute kennengelernt, Kollegen wiedergetroffen, gute Musik gehört, gute Auftritt gesehen und einfach nur Spass gehabt.
Jedem HipHop-Interessierten, der sich nicht zu alt für eine solche Strapaze fühlt, kann ich einen Besuch beim Splash nur empfehlen. Sollten die Phlatliner also dieses Jahr schwarze Zahlen geschrieben haben, kann ich euch nur empfehlen, euch eine Karte für nächstes Jahr zu sichern: einmal muss man dabei gewesen sein!
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