Pro:
Für Sammler und Nu Metal Fans sicher was besonderes
Bass und Gitarre klingen gut
Kontra:
Alte Metallica Fans werden wohl enttäuscht sein
DAS SCHLAGZEUG
Empfehlung:
Nein
Metallica – St. Anger
2003
Metallica sind
- James Hetfield
- Lars Ulrich
- Kirk Hammett
- Robert Trujillo
Letzterer gehört nicht zur Metallica Stammbesetzung sondern ist neu von Ozzy Osbourne zu Metallica gekommen. Dafür ist Jason Newsted zu Ozzy gewechselt. Die Musiker haben also praktisch getauscht.
Auf dem Cover ist eine zusammengeballte rote Faust die von oben ins Bild tritt zu sehen. Ein Seil ist um Ihr Gelenk gelegt. Dreht man die CD um 180 Grad erinnert es an Soviet-Propaganda, denn es gehen strahlenförmige Zacken von der Faust weg.
So, und hier mal meine Sicht der Dinge. Ich habe jeden Song mit einer „Schulnote“ benotet.
1. Frantic – Beginnt mit harter Gitarren und Basslinie. Allerdings klingt das Schlagzeug ziemlich Hinterhofbandmäßig. Danach wird es ruhig und man hört die Gitarre die Melodie spielen. Es setzen wieder alle Instrumente ein. Wobei das Schlagzeug ziemlich unprofessionell klingt. Die Stimme ist, entsprechend dem DC Titel, vom Klang her ziemlich verärgert. Verfällt aber manchmal auch in ruhigen Gesang. Am Besten gefällt mir der Refain: Frantic Tick Tick Tick Tock. Das hat was, das ist was Neues. Das Stück ist abwechslungsreich, wobei einige Teile so klingen, als spielten die Musiker nur etwas anderes um eben abwechslungsreich zu klingen. Note 3
2. St. Anger – Beginn wieder mit Gitarre, dann Bass und Schlagzeug. O Gott, dann kommt ein ganz seltsamer Schlagzeugton dazu. Etwas später klingt es so, wie früher, wenn die Nadel vor lauter Staub nicht auf die Platte durchkam, so ein Rauschen ist da drinn. Dann wird es klar und der Gesang beginnt. Ah, es wird besser. Obwohl durch den wenig konturierten Gesang klingt es so wie vieles andere was man derzeit so hört. Das oben genannte Soiel mit Schlagzeug, Rauschen und klarer Stimme wiederholt sich. Die beiden Gesangsstimmen, die eine singt „St. Anger“ die andere „You flush it out“ sind wieder etwas besonderes, was mir gefällt. Und wieder wird Schlagzeug gespielt, klingt wie wenn man mit einem Hammer auf ein längeres Eisenrohr klopft. Was mir noch auffällt: Manchmal bildet die Musik und der Gesang so eine Masse, aus der man nicht jeden einzelnen Ton raushört, dann wiederum klingt alles ganz klar und man hört jede einzelne Oktave. Note 3
3. Some Kind Of Monster – Schleppender Beginn, so soll Metal klingen. Dann wieder das inzwischen schon nervige Schlagzeug (wie früher bei Mötley Crüe – klingt wie Topfschlagen). Wäre das mit dem Schlagzeug nicht, würde mir das gut gefallen. Oh, der Gesang ist mir zu eintönig, mal sehen ob da noch ein Höhepunkt kommt? Gitarre und Bass kommen aber gut, spielen schön im Einklang, richtig heavy, aber Drums und Gesang übertönen oft und gefallen mir auch nicht. Hört ewig nicht auf, immer gleichbleibend nervend, gerade mal am Schluss kommt etwas, was mir gefällt, da wird gesungen „Ominous, I´m in us“, in so einem Chorus wie man es von mittelalterlichen Szenen kennt, aber das ist ein kleines Detail und kein Höhepunkt deswegen Note 4
4. Dirty Window – Beginn gleich direkt mit dem Schlagzeug. Ich kann mich nicht daran gewöhnen. Schade, dass das alles so schlecht klingen lässt. Bass und Gitarre klingen gut, Der Gesang ist hier auch gut, aber das Schlagzeug nervt mich so, dass ich schon Zweifel hab die ganze CD durchzuhalten. Oh, jetzt wird’s ruhiger, das klingt gut! Dann tritt wieder das Schlagzeug, die Blechtrommel, in den Vordergrund meines Gehörganges. Ah, der ruhige Teil, der mir gefällt nochmal, der Refrain „Projector, Rejector...“ ist auch nicht schlecht. Aber dann höre ich wieder das Schlagzeug und Hetfield singt „ei ei ei“. Puh endlich aus! Note 4
5. Invisible Kid – Ui die Gitarre klingt nach Motörhead, das Schlagzeug klingt wie eine zu straff gespannte Urwaldtrommel. Ha, das Schlagzeug spielt nicht mehr, jetzt klingts gut. Nun setzen Gesang und Schlagzeug ein. Die Snaredrumm klingt ganz vernünftig, aber der Rest nervt mich inzwischen brutal. Bei dem melodiösem Gesang der Dann folgt, begleiten von Bass und Gitarre und diesem neuen, nervigen getrommel (was vielleicht als Markenzeichen gedacht ist???) würde man sicher als alter Metallica Fan nicht draufkommen, dass es sich hierbei eben um jene handelt. Jetzt kommt ein noch ruhigerer, schleppender Teil, in dem der Gesang ziemlich irr klingt. Leider treten im Refrain die Buschtrommeln und der butterweiche Gesang so in den Vordergrund, dass ich hier nur eine Note 5 vergeben kann.
6. My World – Schlagzeug und Bass beginnen dieses Stück. Dann Gitarre. Lars haut wohl auf ein altes Ölfass – hihi, ich gewöhn mich an die Trommelei, kann drüber lachen, aber gefallen tut sie mir nicht! Gleichzeitig wird der Gitarre ein „Bing“ entlockt, so daß das zusammen mit dem Schlagzeug einen ganz komischen Klang ergibt. Vom Takt her ein schnelles Stück, der Refrain ist ganz gut gelungen, aber der Rest ist etwas eintönig. Jetzt kommt ein harter Teil, aber das Schalgzeug hämmert jede Freude in mir nieder. Note 4
7. Shoot Me Again – Gitarrenspiel die Tonleiter rauf und runter, Schlagzeug, zuerst nervig, dann gar nicht schlecht, dann wieder nervig, dann besser, als dann der „Hauptteil“ des Liedes einsetzt wieder nervig. Der Gesang ist zweistimmig, klingt interessant. Ich mach jetzt ehrlich mal Pause. Ich halt das nicht mehr aus. Ich sehe mich ein Schlagzeug angrinsen, das nur noch nervt. Objektiv beurteilen kann man eh nicht, aber wenn Zorn mit reinspielt, ist alles für die Katz´. Deswegen kurze Pause... So jetzt hab ich ein bisschen Rock Antenne gehört und es kann wieder weitergehen, Track Nummer 7. Ah, das erinnert mich vom Gesang her an Nirvana. Das Zusammenspiel von Schlagzeug und Gitarre klingt wie bei diesen neuen harten Gruppen, von denen mir keine einzige vom Namen her bekannt ist, die sie aber in den einschlägigen Lokalen viel mehr spielen, als die alten Klassiker (oje, ich glaube durch diese CD wird mir bewusst, dass ich zum alten Eisen gehöre). Oh da kommt ein kurzer Teil, der mich an die alten Metallica erinnert, bei Spielzeit 5:13 bis 5:22. Dann sind die neuen wieder da... Note 4
8. Sweet Amber – Fast Südstaatenrock mäßiger Beginn. Dann wird’s härter. Oh, das Schlagzeug klingt anfangs gut. Dann wird aber auch wieder auf diese eine verstimmte Trommel eingehämmert. Oh, trotzdem, schneller Takt, gute Melodie, Gesang erinnert an frühere Meatllica-Zeiten. Nicht schlecht, Bass und Gitarre übertöne das Schlagzeug, das aber auch nicht so nervig klingt. Der Mittelteil ist zwar etwas eintönig, aber nicht lang. Für mich ist dies ein Highlight dieser CD! Da fällt mir auf das die Gitarre oft nur auf der linken Lautsprecherbox spielt und rechts überhaupt nicht zu hören ist, auch wenn sie einzeln spielt, dann ist rechts Ruhe. Das erinnert mich an alte Beatles Platten, die mit dem Stereo Effekt gespielt haben, aber heute ist das nichts besonderes. Note 2-3
9. The Unnamed Feeling – Bass von links, Gitarre von rechts, nun mischen sich beide Kanäle. Schalgzeug setzt ein, noch ohne die verstimmte Trommel. Da ist sie ja, na, ohne können sie ja nicht. Verzerrter Gesang setzt ein. Nun beginnt das eigentliche Lied. Der Takt des Openings bleibt. Man wartet auf eine Steigerung. Es wird wieder ruhiger, erinnert in diesem Teil an die Load und Reload Zeiten. Dann wird es hart, die Steigerung also. Aber nicht lange, dann geht es wieder im eigentlichen Takt weiter. Die Drums klingen bisher auf diesem Stück am Besten. Ich bin mir nicht sicher, es kann ja auch nicht sein, aber einmal klingt die Gitarre fast wie ein Synthesizer. Wers nachhören will: Bei 5:57 bis 6:08. Interessanter Klang, toll was man einer Gitarre alles entlocken kann. Note 3-4
10. Purify – Bass, Gitarre und wenig später Schlagzeug eröffnen das Stück. Hier kann man sehr klar hören, welche Klänge des Schlagzeuges ich nicht mag, so deutlich war das in keinem der anderen Stücke zu hören. Der Gesang klingt im Rafrain leicht disharmonisch, was mich aber nicht stört.Ihr wisst ja eh schon, was mich stört. Gerade der Bass leistet hier gute Arbeit, aber das Schlagzeug vergällt mir so das hören. Schnell allein ist auch nicht alles. Diese Bass und Gitarrenunterbrechung am Ende des Stücks klingt wieder voll nach Metallica. Note 5
11. All Within My Hands – Oh Mann gleich ganz am Anfang die Blechtrommel. Na gut, ist eh das letzte Stück, da komm ich schon noch durch. Takt schnell. Wobei mir nachträglich betrachtet der Takt fast bei jedem Lied gleichschnell vorkommt. Jetzt wird’s ruhier. Klingt etwas spacig. Typischer Gesang, wie auf dieser Scheibe noch gar nicht gehört. Bis jetzt sehr abwechslungsreich. Power steckt hier jedenfalls drin. Aber auch das letzte Stück dieser CD kann ich für mich nicht als Glanzstück betrachten. Einige Teile sind wirklich gut, tiefgestimmte Gitarre, aber das nervige Getrommel und Teilweise nur noch schnelles eindrechen auf die Instrumente ohne Highlights hab ich inzwischen schon genug gehört. Note 4
Die Durchschnittsnote beträgt also 3,82.
Das sind nicht die Metallica, die ich hören will. Aber sicher gibt es vielen, denen das gefällt! Warum auch nicht? Mich nerven die Drums so sehr und deswegen mag ich diese Scheibe nicht. Ich höre mir lieber alte Sachen von Metallica an, wie „For Whom The Bell Toll“ oder „One“, die zu einen Favoriten zählen. Ich glaube jedoch, dass die Fans, denen St. Anger sehr gut gefällt, nicht so viel mit den alten Sachen von Metallica anfangen können. Ausnahme natürlich die ganz eingefleischten, denen alles „ihrer“ Metallica gefällt. Metallica haben sich verändert, wieder einmal, ich hab mich nicht verändert, muss ich auch nicht, deswegen vergesse ich St. Anger schnell.
Stay Heavy, Euer Hans weiterlesen schließen
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