Tanz der Vampire Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Wir wollen alle zum Tanz
15.02.2004, 14:14 Uhr von
Pici16
Ich tanze für mein Leben gern - und mein Lebensmotto lautet: Träume nicht dein Leben sondern lebe...5Pro:
wunderschöne Musik klasse Darsteller gute Inszenierung
Kontra:
Kartenpreise Zweitbesetzung
Empfehlung:
Ja
„Tot zu sein ist komisch“ – wer hat sich nicht schon mal Gedanken darüber gemacht, wie es ist, wenn man eines Tages tot ist oder wo unsere verstorbenen Verwandten oder Bekannte derzeit sind. Die Toten bzw. die Untoten hat Roman Polanski im Film „Tanz der Vampire“ zum Thema gemacht und erntete großen Erfolg, der sich durch das 1997 welturaufgeführte Musical nochmals vergrößerte.
**..Worum geht es..**
Der etwas verwirrte Professor Abronsius reist mit seinem jungen Assistenten Alfred nach Transsylvanien, um die Gerüchte von umhergeisternden Vampiren auf ihre Wahrheit zu überprüfen. Die beiden kommen bei dem Wirt Chagall unter. Dessen Tochter Sarah erobert Alfreds Herz im Sturm und auch Sarah ist mächtig angetan von dem neuen Hausbewohner.
Eines Nachts erscheint der gefürchtete Graf von Krolock und lädt Sarah zu einem Ball in sein Schloss ein. Sarah ist wie verzaubert und schleicht sich nachts aus dem Haus, um zum Grafen zu gelangen. Alfred macht sich große Sorgen um Sarah und der Professor schöpft Verdacht, dass der Graf ein Vampir ist – die beiden Forscher brechen also auf und quartieren sich auf Krolocks Einladung bei ihm im Schloss ein. Nun beginnt die Aufklärungsreise auf der Suche nach Vampiren und Lebenden...
**..Darsteller..**
Die Cast hat mich persönlich sehr überzeugt. Thomas Borchert als Graf von Krolock – ein perfekter Griff! Bei „Unstillbare Gier“ hatte ich Tränen in den Augen. Die Rolle an sich hat ja etwas schauriges, doch wenn er auf die Bühne kam, lief mir das eine oder andere Mal ein kalter Schauer über den Rücken.
Jessica Kessler als Sarah hat Gänsehaut bei mir hervorgerufen und Fredrik Wickerts hat mich mit „Für Sarah“ ebenfalls zu Tränen gerührt. Auch deren Duett „Nie geseh`n“ zu Anfang des Stückes ist ein wahrer Ohrwurm.
Norbert Kohler hatte mich schon bei „Titanic“ begeistert – auch als der schwule Grafensohn Herbert hat er mich überzeugen können, wobei er diesmal durch die Rolle leider weniger seine stimmlichen Qualitäten unter Beweis stellen kann.
Nicht zu verachten Werner Bauer in der Rolle des Professor Abronsius, der mit Perfektionismus das Zungenbrecher-Stück „Logik“ vorträgt und insgesamt einen wunderbaren Professor darstellt, wie er im Bilderbuch steht: verwirrt, impulsiv und äußerlich etwas an Einstein erinnert.
Jerzy Jeszke als Chagall erinnert mich ein wenig an den Vater von Anatevka, bringt den Wirten aber durchaus überzeugend wenn auch manchmal sehr übertrieben rüber.
Last but not least das Ensemble: der Wahnsinn! Ich bin total begeistert von diesem Ensemble. Vielleicht ist das damit begründet, dass es viele Tanzszenen in dem Stück gibt und ich darin besseres Urteilsvermögen habe.. Talentmäßig ist jedenfalls eine wirklich hohe Qualität zu sehen. Besonders die Szene „Die roten Schuhe“ finde ich einfach nur atemberaubend.
**..Tanz der Vampire..**
Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Film des Oscar-Preisträger-Regisseurs Roman Polanski. Der Film wurde 1967 erstmals ausgestrahlt und verlieh dem polnischen Starregisseur weltweites Ansehen.
Michael Kunze – der sich einen Namen mit „Elisabeth“, „Mozart!“ und vielen anderen Musicals machte – schrieb das Buch und die Texte für die Inszenierung der Blutsauger. Jim Steinman schrieb die Musik und fertig war die perfekte Vorlage für ein spektakuläres Bühnen-Highlight. Jetzt fehlten nur noch die Auswahl der Darsteller, zahlreiche Kostüme und Gebisse sowie ein geeignetes Bühnenbild bevor Choreograf Dennis Callahan und Regisseur Roman Polanski mit den Proben beginnen konnten.
Am 4.10.1997 feierte das Musical schließlich Premiere in Wien. Ab dem 31.3.1999 trieben die Vampire in Stuttgart im Apollo Theater, wo jetzt das Step-Musical „42nd Street“ aufgeführt wird, ihr Unwesen.
Seit dem 7. Dezember 2003 tanzen die Vampire nun auch in der Musicalstadt und meinem Wohnort Hamburg. Spielort ist die Neue Flora an der Stresemannstraße, die über 1997 Sitzplätze verfügt. Hier verzeichnete „Das Phantom der Oper“ bereits großen Erfolg, „Mozart!“ und „Titanic“ konnten völlig unberechtigt leider nur wenige Zuschauer anlocken. Ich bin voller Hoffnung und gewissermaßen auch voll Zuversicht, dass „Tanz der Vampire“ es schaffen kann, ein größeres Publikum anzusprechen.
**..persönliche Meinung..**
Ich habe das Musical nun zweimal gesehen. Das erste Mal war es eine Preview, da hatten mich die Darsteller in ihren Bann gezogen – ich war wirklich sehr angetan sowohl von Tänzern und Sängern. Das Bühnenbild ist nahezu perfekt – manchmal richtig schaurig. Besonders gefällt mir das Bild des Grafenschlosses: Es sieht total realistisch aus, und dabei so unheimlich.. Was mir auch gefällt, dass die Darsteller durch den Saal kommen. Bei meinem ersten Besuch habe ich mich richtig erschrocken als plötzlich ein Vampir im Grafenkostüm neben mir stand.
Zugegeben war ich nach meinem ersten Besuch insgesamt nicht so überzeugt – die Darsteller haben mich auf jeden Fall begeistern können, doch die Geschichte erschien mir teilweise zu langwierig und zu spannungslos. Einige Wochen später besuchte mich eine Freundin und überredete mich zu einem erneuten Besuch. Diesmal hatte mir die Geschichte sehr gefallen und das Ensemble hat mich vom Hocker gerissen. Die Darsteller waren beim zweiten Mal fast ausnahmslos aus der Zweitbesetzung – irgendwie konnten sie mich nicht ganz so stark begeistern. Im Nachhinein denke ich, dass bei der Preview das Ensemble einfach noch nicht so eingespielt gewesen ist und von daher finde ich das Stück mit der Erstbesetzung toll und durchaus empfehlenswert.
Was mich allerdings jedesmal begeistern konnte ist die Musik. Die Lieder sind teilweise wunderschön und richtige Ohrwürmer.
Da das Theater zwei Straßen weiter von mir ist, denke ich, dass ich es mit Sicherheit mindestens noch einmal anschauen werde.
**..Tickets..**
Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, über die Ticket-Hotline 01805-4444, im Internet über www.stageholding.de oder natürlich an der Kasse im Theater direkt.
Die Preise gliedern sich in fünf Preiskategorien, die nach jeweiligem Theaterbau bestimmt werden. Wie üblich bei den Stage Holding Produktionen ist PK1 die teuerste, PK 5 folglich die preisgünstigste. Nach meinen Erfahrungen ist die teuerste nicht unbedingt die beste, da sie von der ersten Reihe ab bis etwa Reihe 16 geht. Für meinen Geschmack ist es kein Genuss, wenn man in den ersten acht oder zehn Reihen sitzt, es ist einfach zu nah. Von daher würde ich entweder die hinteren Reihen der PK1 empfehlen oder einfach die PK2. Karten in der 5.PK rate ich ab. Die hinteren Reihen im Rang der Neuen Flora sind so weit entfernt, dass man nur Umrisse erkennt und manchmal sogar nicht erkennt, wer da gerade auf der Bühne steht.
Preislich gesehen sind die günstigsten Karten für 19 Euro zu bekommen, die teuersten liegen bei 89 Euro. Die Gliederung erfolgt nach den angegeben Preiskategorien, des weiteren auch nach Vorstellungstag. Dienstag bis Donnerstag und Sonntag Abend sind im Preis gleich und am niedrigsten, danach kommen Freitag Abend, Samstag Nachmittag und Sonntag Nachmittag, am teuersten ist der Samstag Abend.
Des weiteren gibt es Ermäßigungen. Schüler, Studenten, Azubis, Rentner und Behinderte bekommen 25%. Man muss lediglich einen gültigen Berechtigungsnachweis oder Ausweis bei der Kartenkontrolle vorlegen.
Das Theater ist übrigens wunderbar zu erreichen. Direkt gegenüber fährt die S-Bahn, vor dem Theater fährt der Bus und mit dem Auto kommt man direkt vor die Haustür. Die Neue Flora verfügt übrigens auch über ein eigenes Parkhaus, in dem man gegen eine kleine Gebühr sicher sein Auto abstellen kann.
Mehrere Informationen gibt es über die Stage Holding auf deren Internet-Seite, telefonisch über die Ticket-Hotline 01805-4444, im Reisebüro oder im Theater. Viele Informationen enthalten auch die in allen Stage Holding Theatern und zahlreichen Reisebüros/Theaterkassen ausgelegten Flyer.
In diesem Sinne: Es laden die Vampire zum Tanz! weiterlesen schließen -
Im wahrsten Sinne des Wortes: \"Zum Sterben schön!\"
Pro:
Genial, nur genial!
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Die Lichter erlöschen -Dunkelheit.
Die Stimmen verhallen - Stille.
...und plötzlich setzt mit emotionsgeladenem, voluminösem Geschmetter das Orchester mit der Ouvertüre des Musicals ein.
Ein Scheinwerfer malt ein schneeweißes Vampirgebiss auf den schwarzen Vorhang, bis dieser sich langsam hebt und den Blick auf das erste Bühnenbild freigibt: Es schneit. Mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken - genau passend zur winterlichen Atmosphäre auf der Bühne, denn im verschneiten Transilvanien ist es wahrscheinlich wirklich eiskalt, während Alfred, einer der Hauptprotagonisten , schlotternd und mit ängstlich zitternder Stimme durch die unglaublich realistisch dargestellte Winterlandschaft schliddert und verzweifelt nach Professor Abronsius, dem er als Assistent zur Hand geht, sucht...
So erlebte ich die ersten Minuten des schaurig-schönen Vampirspektakels in Stuttgart.
Vor wenigen Wochen hatte ich es endlich geschafft, einige Tickets zu ergattern und mit meiner Schwester und zwei Freunden auf nach Stuttgart zu fahren. Die 6 Stunden Fahrtzeit nahmen wir gerne in Kauf und wurden dafür durch die unglaubliche schauspielerische, tänzerische und gesangliche Leistung der Darsteller auch mehr als nur entlohnt.
Dieses Musical enthält wahrlich alles, aber auch wirklich alles was man sich von solch einem Ereignis nur erwarten kann.
Die schaurig-spukende Atmosphäre Transilvaniens zu Beginn des 20ten Jahrhunderts kommt gleich zu Beginn supergut 'rüber.
Die Regisseure des Musicals wissen wohl, wie man einem ausverkauften Musicaltheater das gruseln lehrt, denn die Kostüme und Masken der Vampire sind tatsächlich zum fürchten:
verstaubte, von Spinnweben bedeckte und zerschlissene Kleider tragen die Darsteller an ihren Körpern. Jedes anders, jedes wunderschön - und Fingernägel die mindestens 6 Zentimeter lang sind!
Schon allein die Inszenierung und Aufmachung der Darsteller ist eine wunderbare, erstaunliche Meisterleistung. Wo j eder Zuschauer schon allein beim Ansehen erschaudern muss.
Doch ist es nicht so, dass wir es hier mit einem einzigen Schauermärchen zu tun haben, im Gegenteil: Die Vielfalt dieses Musicals ist kaum in Worte zu fassen. Eine Party im Wirtshaus mit spektakulären Tanzeinlagen, romantische Liebesduette, verliebte Jugendliche, eine Affaire mit der Magd, ein verwirrter, seniler Professor, ein Vampirgraf, sein schwuler Sohn, ein buckliger Diener, tanzende Vampire, singende Knoblauchfanatiker, ein eifersüchtiger Vater, bildlose Spiegel und ganz viel Badewasser.
Wie passt das alles zusammen?
Noch immer bin ich sprachlos und versunken in diese Vision von Glück und Leid, Ruhe und Leidenschaft, Gut und Böse, wobei der Zuschauer sich aber dennoch nicht wirklich entscheiden kann, für wen er Partei ergreifen möchte: den lächerlichen Professor? den düsteren Vampirgrafen? die schöne, kindliche Sara? den dreisten, betrügerischen Wirt? seine temperamentvolle Frau? den schüchternen Alfred? Oder doch lieber für den schwulen Herbert?
"Tanz der Vampire" ist die gelungenste Mischung aus knallharter Vampirsatire, 'beißend'-komischer Ironie und schaurigem Grusel verbunden mit einer der faszinierendsten, kompliziertesten Liebesgeschichte, die ich je erlebt habe. Je mehr ich versuche das alles in Worte zu fassen, desto mehr entgleitet mir die Möglichkeit, alles irgendwie in einem möglichen Rahmen zusammenzutragen.
Mit jeder Beschreibung die dem Eindruck , den dieses Musical in mir hinterlassen hat, einigermaßen nahekommen würde, würde ich jeden gegebenen Rahmen maßlos sprengen.
Der Zuschauer in Stuttgart erlebt eine Geschichte um Liebe, Leben, Hass und Tod, aus der jeder Mensch seine Lehren ziehen kann - ob jung, ob alt, welchen Musikstil er auch lieben mag: Metal, Gothic, Rock, Pop...alles ist vertreten! Die spritzig witzigen Popsongs, finsteren Gothikklänge, scharfen Rocksounds und romantischen Balladen ziehen jeden in ihren Bann und lade n ein, ja zwingen einen förmlich zum Mitfiebern, Hoffen und Sehnen.
Auch die Tanzstils ziehen sich quer durch die Reihen von klassischem Ballett, über fetzigen Modern-Dance bis zu jeglichem akrobatischen Freistil.
Erleben muss man es, einfach erleben und mit den einzelnen Characteren sterben und auferstehen. Im Theater sitzen und doch gleichzeitig mitten im tiefsten Transilvanien in einem alten, finsteren Schloss gefangen sein und zu wissen, dass man bald als Mahlzeit dienen soll...
Mit den Schauspielern hin- und hergerissen sein zwischen der wohlbehüteten warmherzigen Kinderwelt und der aufregenden , spannenden Welt des erwachsen sein, des Liebens und der Leidenschaft. Mal sinnlich und verführerisch, mal lächerlich, mal brav und keusch. Der Magie dieser Erzählung kann sich niemand entziehen...
Gleichzeitig ist man jedoch wieder nur Zuschauer und sieht von außen, wie jeder einzelne Charakter eine ganz individuelle Entwicklung durchmacht und das Netz doch so eng gesponnen ist, dass zum Schluss alle Einzelschicksale zusammenlaufen und sich miteinander verknüpfen, so dass sie ein Netz bilden das stets wächst und wächst...
Und all dies geschieht, wie die Vampire im zweiten Akt selbst singen, frei nach dem Motto:
"Carpe noctem - fühl'/nutze die Nacht!"
Ich hoffe, mit dieser Erzählung konnte ich einen kleinen Eindruck davon vermitteln, wie tiefschürfend dieses Musical bewegen und faszinieren kann,
denn so etwas erfährt man nicht in offiziellen Berichten.
Für objektive Informationen steht stets die offizielle Homepage des Veranstalters zur Verfügung:
http://www.stella.de
Ich bin jedoch der Meinung, dass keine Beschreibung, ob objektiv oder subjektiv, genügen kann, um auszudrücken, was jeder Zuschauer für sich beim "TanzderVampire" erleben kann.
Man muss einfach dabei sein und mit den Visionen der Darsteller in diese fremde Welt entrücken bis man genauso fühlt wie Sara, das junge Mä dchen in 'TanzDerVampire', welches singt:
"Ich hab' mich gesehnt danach, mein Herz zu verlier'n - jetzt verlier ich fast den Verstand.
Totale Finsternis - ein Meer von Gefühl und kein Land!"
Auch ich habe mein Herz verloren...und es wird wohl nicht schwer zu erraten sein, woran. weiterlesen schließen -
Absolute Spitzenklasse
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Für mich das absolute Kulturhighlight und Megaevent der gesamten Musikszene – „Tanz der Vampire“ von Stella in Stuttgart! Noch nie zuvor habe ich eine derartig perfekte Harmonie zwischen Musik, Tanz und Text erlebt, wie an diesem Wochenende im SI-Center.
Kurz zum Inhalt des Musicals
Auf den Spuren von van Helsing, dem berühmt-berüchtigten Vampirjäger, machen sich ein zerstreuter Professor und sein schüchterner Assistent auf, im finsteren und verschneiten Transsylvanien Vampire aufzuspüren und zu vernichten. Alfred, der Assistent, verliebt sich jedoch in die Tochter eines Wirtes, bei dem die beiden Wissenschaftler einkehren; diese jedoch wiederum ist von Graf von Krolock, einem finsteren Vampir, auserkoren worden, auf dem jährlichen Vampirball seine Begleiterin zu werden. Er entführt sie in sein Schloß, wohin Alfred und der Professor ihm zu folgen versuchen.
Dort angekommen, versuchen sie, die Vampire zu töten, was ihnen jedoch nicht gelingt, so daß auf dem Mitternachtsball schließlich der dunkle Graf sein Ziel erreicht und aus der Geliebten einen Vampir generiert – dessen dunkles Wesen schließlich auch nach Alfred greift und diesen in die Fänge der Nacht zieht.
Soweit der Inhalt dieses Wahnsinnswerkes, daß man auf keinen Fall sich entgehen lassen sollte.
Alleine schon die phantastischen Kostüme und die sängerische Leistungen der Darsteller verdienen höchstes Lob, da sie mit ihrer unglaublichen Ausgestaltung die Atmosphäre beinahe greifbar werden lassen. Auch hinsichtlich der choreographischen Darbietungen, die perfekter kaum sein könnten, ist „exzellent“ beinahe schon ein zu schwacher Ausdruck!
Absoluter Höhepunkt ist jedoch sowohl im Hinblick auf den Text, wie auch auf die musikalische Ausgestaltung und die tänzerischen Leistungen das Finale des zweiten Aktes – der „Tanz der Vampire“, der einen wahren Begeisterungssturm unter den Zuschauern ausgelöst hat, da in unvergleichlicher Weise Emotionen und Effekte mit einander verbunden worden sind, die auch dem Nüchternsten einen Schauer der Erregung aufzuzwingen vermögen!
Hinfahren, erleben und nie wieder vergessen – mein Rat an alle, die es noch nicht gemacht haben!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-24 13:25:41 mit dem Titel Ganz klar die richtige Wahl (Musical des Jahres)
Für mich das absolute Kultur-Highlight und Megaevent der gesamten Musikszene – „Tanz der Vampire“ von Stella in Stuttgart! Noch nie zuvor habe ich eine derartig perfekte Harmonie zwischen Musik, Tanz und Text erlebt, wie an diesem Wochenende im SI-Center.
Kurz zum Inhalt des Musicals
Auf den Spuren von van Helsing, dem berühmt-berüchtigten Vampirjäger, machen sich ein zerstreuter Professor und sein schüchterner Assistent auf, im finsteren und verschneiten Transsylvanien Vampire aufzuspüren und zu vernichten. Alfred, der Assistent, verliebt sich jedoch in die Tochter eines Wirtes, bei dem die beiden Wissenschaftler einkehren; diese jedoch wiederum ist von Graf von Krolock, einem finsteren Vampir, auserkoren worden, auf dem jährlichen Vampirball seine Begleiterin zu werden. Er entführt sie in sein Schloß, wohin Alfred und der Professor ihm zu folgen versuchen.
Dort angekommen, versuchen sie, die Vampire zu töten, was ihnen jedoch nicht gelingt, so daß auf dem Mitternachtsball schließlich der dunkle Graf sein Ziel erreicht und aus der Geliebten einen Vampir generiert – dessen dunkles Wesen schließlich auch nach Alfred greift und diesen in die Fänge der Nacht zieht.
Soweit der Inhalt dieses Wahnsinnswerkes, daß man auf keinen Fall sich entgehen lassen sollte.
Alleine schon die phantastischen Kostüme und die sängerische Leistungen der Darsteller verdienen höchstes Lob, da sie mit ihrer unglaublichen Ausgestaltung die Atmosphäre beinahe greifbar werden lassen. Auch hinsichtlich der choreographischen Darbietungen, die perfekter kaum sein könnten, ist „exzellent“ beinahe schon ein zu schwacher Ausdruck!
Absoluter Höhepunkt ist jedoch sowohl im Hinblick auf den Text, wie auch auf die musikalische Ausgestaltung und die tänzerischen Leistungen das Finale des zweiten Aktes – der „Tanz der Vampire“, der einen wahren Begeisterungssturm unter den Zuschauern ausgelöst hat, da in unvergleichlicher Weise Emotionen und Effekte mit einander verbunden worden sind, die auch dem Nüchternsten einen Schauer der Erregung aufzuzwingen vermögen!
Hinfahren, erleben und nie wieder vergessen – mein Rat an alle, die es noch nicht gemacht haben!!! weiterlesen schließen -
Folg mir nach komm fühl die Nacht
19.08.2003, 13:54 Uhr von
Innocent-Angel
Hallöle! Ich werde mal versuchen mich kurz vorzustellen. Ich bin Noch-Student aus dem verschla...Pro:
Alles
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
OK ... Heute möchte ich versuchen, euch etwas über das schönste Musical das ich kenne zu erzählen.
1. Kurze Vorgeschichte
2. Geschichte des Musicals
3. Inhalt
4. Lieder
5. Resumee
1. Angefangen hat alles über seltsame Umwege...
In der Kneipe in der ich arbeite lief das Lied "Total Eclipse of the heart" von Bonnie Tyler.
Es gefiel mir und so suchte ich es am Abend bei Morpheus... Die Suche brachte michauf Totale Finsternis aus dem Musical. Da der Titel interessant klang lud ich das Lied also auch...
Als ich es zum ersten Mal hörte, passierte etwas was noch nie geschehen ist. Ein Schauer lief mir über den Rücken.
Ich bekam Gänsehaut und die Tränen liefen mir über die Wangen.
Diese Stimme, diese Musik ... Ich saß eine halbe Ewigkeit regungslos da .. Auch als die Musik schon längst zu Ende war tönte sie in meinem Kopf - oder war es das Herz ?
Als ich mich wieder gesammelt hatte, loggte ich mich bei Amazon ein und bestellte mir die Gesamtaufnahme des Musicals.
Seither rotiert es immer wieder in meinem CD-Player !!!
2. Das Musical basiert auf dem Film "Tanz der Vampire" von Roman Polanski. Ein Jim Steinman fühlte sich wohl eines Tages inspiriert und komponierte die Musik. Michael Kunze textete und Roman Polanski führte auch beim Musical Regie. Diese Menschen haben ein perfektes Werk vollbracht. Gänsehaut und Romatik, verbunden mit Mystik und sehr geheimnisvoll... Viele behupten, dass die Lieder in dem Musical größtenteils "geklaut" sind. Naja, wie man es nimmt, Jim Steinman hat diese Melodien auch für Bonnie Tyler oder Meat Loaf (z.B.) komponiert. Deshalb sind sie wohl kaum geklaut...
3. So kurz wie möglich
Prof. Abronius und Alfred ( sein Assistent) wollen die Existenz der Vampire beweisen. Sie kommen in ein Dorf und hören wie die Bewohner ein Loblied auf den Knoblauch singen.Sie ahnen , dass sie ihrem Zeil nah sind. Alfred verliebt sich in Sarah, die Tochter eines Dorfbewohners. Aber auch Graf von Krolok ( Vampir) hat ein Augen auf Sarah geworfen.
Sarah folgt dem Grafen. Alfred und Abronius wollen sie retten .... Das Verderben nimmt seinen Lauf (OK ... ich finde das Ende gut, da ich Vampire sehr faszinierend finde und soweiso nur mit Krolok mitfiebere :-) )
4. Die Lieder sind einfach ein Traum. Wenn man die CD 1 einlegt und einmal anfängt zu hören, kann man es nie mehr vergessen - nie mehr aufhören
Aber erst mal eine kurze Übersicht
Erster Akt.
1. Ouvertüre
2. He, Ho, He
3. Knoblauch
4. Bitte, meine Herren
5. Eine schöne Tochter ist ein Segen
6. Nie geseh´n
7. Gott ist tot
8. Alles ist hell
9. Wahrheit
10.Du bist wirklich sehr nett
11.Einladung zum Ball
12.Draußen ist Freiheit
13.Die Roten Stiefel
14.Trauer um Chagal
15.Tot zu sein ist komisch
16.Durch die Wildniss zum Schloss
17.Vor dem Schloss
Zweiter Akt
1. Totale Finsternis
2. Carpe Noctem
3. Ein perfekter Tag
4. In der Gruft
5. Bücher, Bücher
6. Für Sarah
7. Noch mehr Bücher
8. Wenn Liebe in dir ist
9. Sie irren, Professor
10. Ewigkeit
11.Die unstillbare Gier
12.Tanzsaal
13.Draoßen ist Freiheit
14.Der Tanz der Vampire
Bevor ich hier aber nun anfange eine komplette Interpretation des Musicals abzugeben, möchte ich nur mal über die Titel etwas schreiben, die mich besonders berührt haben oder die ich besonders erwähnenswert finde.
*** Nie geseh´n ***
"Wenn ich mich je verliebe, dann sicherlich in eine Frau wie dich"
Alfred hat sich mächtig in Sarah verliebt... Er träumt von ihr - und sie auch von ihm ! Er erzählt, dass er noch nie eine Frau gesehen hat die so lächeln kann ... Für ihn ist Sarah einfach perfekt ... Er begehrt alles an ihr ... Aber Sarah geht es ebenso ... Auch sie hat Gefallen gefunden an Alfred. Untermalt wird dieser herrliche Gesang der beiden, von sanften Klängen - einfach nur traumhaft . Kurz vor dem Ende hört man das immer wiederkehrende Thema von "Totale Finsternis" >>> Gänsehaut - Einfach nur zum träumen
*** Einladung zum Ball***
"Ich geb dir was dir fehlt, eine Reise auf den Flügeln der Nacht"
Sarah badet mal wieder ( ihre Große Leidenschaft), als Graf von Krolok zu ihr kommt. Zum zweiten Mal hört man nun die traumhafte Stimme von Steve Barton...
Er lädt Sarah zu seinem Ball auf das Schloss ein. Er verspricht ihr den schönsten Abend ihres Lebens, die Freiheit, nach der sie sich so sehr sehnt.
Alfred hat die ganze Szene aber durch das Schlüsselloch beobachtet und holtAbronius und Chagal zu Hilfe. Doch als die beiden eintreffen, ist der Graf schon wieder fort.
Chagall schimpft mit seiner Tochter .. Am Ende ertönt noch einmal das Schöne Grundthema des Liedes. Streicher und Bläser bilden hier eine Harmonie, die einem einfach das Herz erweichen müssen.
Schon an dieser Stelle, weiß man gar nicht mehr, mit wem man mehr mitfühlen soll. Mit Krolok oder Alfred...
*** Totale Finsternis ***
"Einmal dachte ich bricht Liebe den Bann, jetzt zerbricht sie gleich meine Welt"
Sarah ist inzwischen im Schloss des Grafen. Sie wandelt durch die Hallen und begegnet dann dem Grafen. Mhhh... auch wenn das Musical den Text wohl anders darstellen wollte, verstehe ich ihn so.
Sie wandelt durch die Hallen und singt von alledem, was sie so sehr vermisst. "Manchmal in der Nacht fühl ich mich einsam und traurig, doch ich weiß nicht was mir fehlt... Manchmal in der Nacht spür ich die unwiderstehliche Versuchung einer dunklen Gefahr ... Manchmal in der Nacht kann ich es nicht mehr erwarten ich will endlich eine Frau sein und frei ... Ich hör eine Stimme dir mich ruft, ich spür eine Sehnsucht die mich sucht...."
Dann begegnet ihr von Krolok...Ich glaube er hat sich in Sarah verliebt.. Aber seine Gier nach dem Blut ist noch immer größer. Er möchte, dass sie sich gehen lässt und bei ihm bleibt.
"Du wirst dich in mir erkennen .. Nichts und niemand kann uns trennen .. du bist das Wunder, dass mit der Wirklichkeit versöhnt"
In diesem Lied singen Steve Barton und Cornelia Zenz ein ergreifendes Duett. Wer das Lied von Bonnie Tyler gut fand, wird "Totale Finsternis perfekt finden. Die Stimme von Barrton ist ein Traum. Mir fehlen die Worte um das zu beschreiben. Wenner singt, bekomme ich Gänsehaut und weiß genau was er sagen will, was er fühlt ohne die Worte zu verstehen. Im Bauch fängt es an zu kribbeln. Gänsehaut läuft über den Rücken... Tränen stehen mir in den Augen.
*** Carpe Noctem ***
"Flieh vor dem was dich bewacht.Lass dir nicht deine Träume rauben"
Einfach ein wundervolles Lied mit einer treibenden Melodie. Das ganze Ensemble singt. Langsame Parts mit einer traumhaften Stimme werden abgelöst von dem Ensemble und kraftvollen Orchstereinsätzen. "Die Welt im Tageslicht hat keinen jemals glücklich gemacht" Ein Loblied quasi auf das Vampirdasein ... herrlich umgesetzt - Es stellt aber für jeden Menschen einen Alptraum dar - Dieser "Träumer" ist hier Alfred, der mit dem festen Vorsatz erwacht Sarah aus den Fängen des Grafen zu retten. Ich habe nur ein Problem in dem Lied... Es gibt da eine Textstelle, die ich mir nicht übersetzen kann. An einer Stelle singt der Chor im Hintergrund das:
Dies irae, Kyrie. Requiem da, Domine!
Dies irae, Kyrie. Libera me, Domine!
Dies irae, Kyrie. Requiem da, Domine!
Exultate Kyrie! Pie Agne. Domine!
Dies irae, Kyrie. Sanctus, Sanctus exultate!
Sollte es irgendjemand unter euch geben, der mir den Text übersetzen kann, wäre ich sehr sehr dankbar...
*** Die unstillbare Gier ***
"Doch an diesem Tag geschah es zum ersten Mal, sie starb in meinem Arm"
Mein absoluter Favorit dieses Musicals. Nicht nur die sanften Klavierklänge... Nein, hauptsächlich die Stimme von Steve Barton, die hier wohl am schönsten zu genießen ist, was das Lied ausmacht. Vom Krolok erinnert sich in diesem Lied an die vergangen Zeiten. Er muss nun feststellen, das er immer wenn er nach dem Leben greift, nicht szurück bleibt. Die Gier treibt ihn immer wieder dazu, dass zu zerstören was er liebt. Zum ersten Mal wird ihm sein Elend bewusst. Er begreift plötzlich wie viel Leid er gebracht hat. Er erkennt, dass er nicht frei ist und es auch nie war. Er sehnt sich nach Liebe und weiß genau, dass er sie wieder zerstören wird, wenn sie ihn ereilt.
"Gäbs nur einen Augenblick des Glücks für mich, nähm ich ew´ges Leid in Kauf" ... Wem bei diesem Lied nicht Schauer über den Rücken laufen, wer keine Gänsehaut bekommt, wem nicht die Tränen in den Augen stehen, den kann ich nicht verstehen. Sorry, aber wer hier nicht mitfühlen kann, wer sich nicht in die Welt seines Herzens fühlen kann - den halte ich für herzlos.
*** Tanzsaal ***
"Eine Schönheit mit den Augen der Nacht, ein verwunschnes Sternenkind, zärtlich wie der Wind, und für mich bereit, verzaubert unsren Mitternachtsball - Doch sie gehört nur mir"
Mein zweiter Favorit dieses Musicals. Krolok ist auf seinem Mitternachtsball und präsentiert den anderen Vampiren die Mahlzeit. Er stellt Sarah vor und erklärt, dass sie nur ihm gehört. Für seine Vampirbrüder sind Alfred und Abronius bestimmt. Nun kommt es ganz schlecht für den Bericht, dass ich das Musical noch nicht gesehen habe. Also, es folgt ein Reprise auf Totale Finsternis. Dabei hört man einen Schrei, der so krass klingt, dass man ihn kaum beschreiben kann. Man fühlt in diesem Moment einfach nur Schmerz. Mir schießen jedesmal die Tränen in die Augen. Ich bin mir nun nicht sicher wer hier schreit. Aber einfach anhand der folgenden Dinge gehe ich davon aus, dass hier von Krolok schreit und anschließend Sarah beißt. Er leidet wohl, weil er sie liebt ("und bin doch nichts als eine Kreatur ... und zerreißen muss was immer sie liebt" >>> aus unstillbare Gier) und seine Gier doch wieder stärker ist als er . Anschließend singen die Vampire wieder ein Reprise auf Totale Finsternis "Sie ist zum Leben erwacht, die Ewigkeit beginnt heut Nacht" - Alfreds schleicht sich nun zu Sarah und will sie retten. Trotz des Bisses von Krolok lebt sie wohl noch. Doch da entdecken die Vampire Alfred und Abronius, weil sie ihre Spiegelbilder sehen. Krolok brüllt, dass sie sie aussaugen wollen. Alfred und Abronius bildenein Kreuz und fliehen. Nun folgt noch ein Reprise auf Gott ist tot. Alles in allem das abwechslungsreichste Lied des gesamten Werkes. Ergreifend, schaurig, schön ...
*** Tanz der Vampire ***
"Steckt den Himmel in Brand und streut Luzifer Rosen, die Wet gehört den Kriechern und den Gnadenlosen"
Nachdem alles wie ein Happy End aussah, ist in dem Lied, die Herrschaft der Vampire angekündigt. Abronius ist noch völlig überzeugt, dass er entkommen ist und den Nobelpreis für seine Forschungen bekommen wird.( Kurz zu Draußen ist Freiheit: Alfred denkt, er hätte Sarah gerettet - sie beißt ihn und zwingt ihn ihr Blut zu trinken , womit die beiden also auch Vampire sind) Nun besingen die Vampire also den Beginn ihrer Herrschaft...
5.Resumee
Ich glaube hier kann ichmich recht kurz fassen. Ein Meisterwerk. Für mich die Verkörperung der Romantik. Gänsehautfakrot garantiert. Und !!!! Das erste mal, das es nichtnur ein Lied, sondern ein komplettes Musical in meine Hitliste geschafft hat.
Ich habe zum ersten mal 150 min am Stück geheult --- Abwechselnd Freudentränen und Schmerz und Mitleid
Nur zu 100 % empfehlenswert !!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-19 11:54:42 mit dem Titel Das Ziel deiner Sehnsucht ist dir näher als je
Im Dezember habe ich die Karten gebucht, da ich nach meinem ersten Besuch das Ganze unbedingt noch einmal sehen wollte. Zu meinem großen Glück haben wir noch super Plätze ergattern können. Wir haben pro Nase 58,17 Euro (statt 78,84 Euro) bezahlt. Ja, manchmal ist es doch gut noch Student zu sein. Die Vorstellung sollte um 20 Uhr beginnen.
Wegen der widrigen Wetterverhältnisse in letzter zeit haben wir uns entschlossen 15 Uhr hier in Marburg zu starten. Knapp 300 km Fahrt lagen vor uns.
Da es mir in letzter Zeit nicht so gut ging, war ich alles andere als in heller Vorfreude...
Aber ich wusste, dass es ein super Abend wird.
Gegen 19 Uhr erreichten wir dann auch das SI-Centrum. Auto abgestellt und noch eben was getrunken. Dann war auch schon Einlass. Langsam wurde ich ziemlich nervös, denn ich hatte sehr hohe Erwartungen. Als ich nämlich das letzte Mal da war, habe ich die Zweitbesetzung von Graf von Krolok gesehen. Und da ich gelesen habe, dass Kevin Tarte besser den Vampir verkörpert als es damals Steve Barton (RiP) gemacht hat, war ich mehr als nur gespannt. Denn Gänsehaut bekam ich schon beim hören der CD, auf der ja noch Steve Barton singt. Mein Freund, der mit war, machte sich nur Sorgen, dass ich wegen meiner hohen Erwartungen enttäuscht wäre…
Dann musste ich meiner Kauflust noch fröhnen. Ein T-Shirt konnte ich mir nicht entgehen lassen. Das war wohl das einzige an dem Abend, was wirklich preiswert war (17 Euro)
Besetzungsliste vom Do 06.02.2003
Graf von Krolock - Kevin Tarte
Alfred - Fredrik Wickerts
Prof. Abronsius - Andreas Bühring
Sarah - Barbara Köhler
Chagal - Steven Loss
Magda - Fawn Arnold
Rebecca - Tzipporah Gerson
Herbert - Robert. D. Marx
Koukol - Stefan Büdenbender
Solotänzer - Torsten Moll, Stéphane Le Breton, Vanni Viscusi,
Solotänzerinnen - Margherita Huisman, Jacqueline van der Pol
Dirigent - Adrian Werum
Was mich sehr freute, ist das es bis auf Krolok die gleiche Besetzung ist, wie bei meinem letzten Besuch. Zwar haben mich damals alle überzeugt und mir sehr gut gefallen, aber Krolok ist meine absolute Lieblingsfigur und man merkte damals leider, dass er kein Deutsch sprach, da seine Betonung sehr verwirrend war.
Ich wollte halt Kevin Tarte sehen!!!
Ich gebe die Handlung hier nicht ausführlich wieder, sondern gehe nur auf Besonderheiten ein, da ich die ausführlioche Beschreibung schon mal in dem Bericht über die CD gegeben habe.
Der Zeiger der Uhr weigerte sich aber auf 20 Uhr zuzugehen. Ich hatte schon ganz feuchte Hände vor Nervosität. Und dann war es endlich so weit.
Ein heller Lichtblitz – ein aufspringender Dirigent und die Ouvertüre wurde gespielt. Ich lehnte mich entspannt in meinem Sitz zurück und genoss nur noch.
Das Licht auf der Bühne setzte ein und Alfred lief über die Bühne, Ich war vollends begeistert. Jedes kleine Zwinkern in seinem Minenspiel konnte man sehen. Man fühlte sich in diese Welt versetzt. Das lange Sparen für diese Plätze war vergessen. Ich genoss meinen Traum…
Die Bühne wirkte überdimensional groß, prächtig. Es war sehr faszinierend, wie sehr auf jedes Detail geachtet wird. Voll Schwung und Power beginnt dieses Musical und versteht es den Besucher von der ersten Sekunde an in den Bann zu ziehen. Mit Witz und Charme sorgen die Darsteller für ein unvergessliches Erlebnis. Im ersten Akt besteht die Bühne aus dem Wirtshaus des Chagall in dem Alfred und Abronsius eine Unterkunft finden. In den ersten Stücken verrät nur die Masse an Knoblauch, der sowohl am Gebäude als auch an den Hälsen der Bewohner hängt das Vorhandensein der Vampire. Aber alle halten sich bedeckt. Man ist Beobachter der seltsamen Beziehung zwischen Chagall, Magda, Rebecca und Sarah in die Alfred und Abronsius stolpern. Während der Professor nur auf die Beweise seiner Thesen scharf ist, hat Alfred nur noch Augen für Sarah. Die findet Alfred ebenso toll, denkt aber mehr an ihr geliebtes Hobby – Das Baden.!!!
Doch als Sarah in der Wanne sitzt kommt Graf von Krolok in ihr Bad und lädt sie zum Mitternachtsball in sein Schloss ein.
Da war er – der Moment auf den ich gewartet hatte. Kevin Tarte stand fast direkt vor mir und sang. Ich kann kaum beschreiben was mit mir passierte. Aber ich verstand endlich warum er der beste Graf ist. Er lebt diesen Vampir auf der Bühne. Die Stimme, sein aufblitzen der Augen – jedes Detail stimmte an ihm. Er ist ein Vampir!!!
Alfred, der am Schlüsseloch alles beobachtet hatte verfiel in eine Hektik die das ganze Haus ansteckt. Schnell vernagelt Chagall die Türen von Sarah und singt „Eine schöne Tochter ist ein Segen – doch ein Segen der meschugge macht“
Dann bringt Koukol die roten Stiefel und Sarah singt „Stärker als wir sind“. Eine sehr beeindruckende Szene. Der Gesang von Sarah der einem die Gänsehaut über den Rücken jagt und die Tänzer die so viel Power ausstrahlen. WOW!!! Einfach nur genial! Man schafft es kaum stillzuhalten.
Sehr witzig ist auch die Szene in der Magda um Chagall trauert. Dieser erhebt sich plötzlich, da er ja ein Vampir geworden ist und will sie angreifen. Magda ist so erschrocken, dass sie ihm erst einen Becher entgegen streckt, dann ihren Fehler einsieht und das Kreuz zieht. Chagall schaut sie nur schief an und sagt, dass das sinnlos wäre, da er ja ein jüdischer Vampir sei. Sie glaubt das nicht und hält ihm das Kreuz weiter vor die Nase, Er reißt es ihr aus der Hand und hält es dann ihr vors Gesicht *lol*
Aber endlich geht es weiter auf meine liebsten Szenen zu. Es wird für einen Moment dunkel im Saal und auf der Bühne. Wenn das Licht wieder angeht, hört man manchmal ein paar Schreie aus dem Publikum, da die Besucher plötzlich feststellen, dass die Vampire überall unter ihnen stehen. Alfred und Abronsius erreichen das Schloss des Grafen. Dieser empfängt sie auch schon direkt an der Tür. Abronsius stellt sich vor und der Graf erkennt ihn wieder, da er ja sein Buch gelesen hat. Abronsius ist total begeistert und drückt dem Grafen seine Karte in die Hand. Krolok steckt diese widerwillig ein. Den Ausdruck in seinen Augen werde ich nie vergessen. Er hält die Karte widerwillig zwischen zwei Fingern wie ein Stück Dreck, wendet sich vom Professor ab und steckt sie in die Tasche. Dabei schaut er zum Publikum und setzt einen angewiderten Ausdruck auf – dreht sich aber prompt wieder lächeln zum Professor um und lädt die beiden ein, bei ihm zu bleiben. Am beeindruckensten ist wie Krolok die Bühne verlässt. Die Tür befindet sich genau in der Mitte der Bühne. Von genau da kommt ein heller Strahler, der den Umriss des Grafen nachzeichnet. GENIAL!
***Vorhang fällt***
Nun gibt es erst mal eine kurze Pause. Der Durst machte sich ja auch langsam bemerkbar. Noch immer in der Welt der Vampire stehen wir an der Bar und überschlagen uns, weil wir beide komplett begeistert da stehen und uns fast die Spucke wegbleibt.
Aber schon nach ein paar Minuten ist die Pause vorbei und wir begeben uns wieder auf die Plätze. Endlich beginnt mein Lieblingsakt. Ein fantastisches Lied jagt das Andere. Wieder folgt die schon bekannte Ouvertüre und Sarah erscheint auf der Bühne. In einer absolut genialen Kulisse singt sie „Totale Finsternis“. Die Ahnen sind in der Bildern und beobachten Sarah aufmerksam und singen „Sei bereit“.
Zum Glück hatte ich mein Taschentuch parat. Als dann auch noch Krolok die Treppe herunter schreitet und beginnt laufen mir Wasserfälle die Wangen hinunter. Ich hätte nie gedacht, dass das Lied noch immer diese Wirkung auf mich hat. Ich glaube ich befand mich schon lange nicht mehr auf meinem Platz sonder lebte schon in diesem Musical.
Dann folgte meine liebste Tanzszene. Mit einem Riesenaufwand an Tänzern und Deko wird der Alptraum „Carpe Noctem“ auf der Bühne umgesetzt.
Als dann „Bücher Bücher“ kommt ist die Begeisterung beim kompletten Publikum (ok, mein Sitznachbar hat schon die ganze Zeit gegähnt, der wäre mit nix vom Hocker zu reißen gewesen) zu spüren. Das dieser Sänger sich keinen Knoten in der Zunge holt grenzt schon an ein Wunder.
Doch dann hört Alfred vermeintlich Sarah singen und läuft dem Gesang nach. Aber erschrocken muss er feststellen, dass Herbert auf in wartet. Wieder folgt hier eine sehr beeindruckende Szene. Wie wir alle wissen, sind Vampire im Spiegel nicht sichtbar. Aber Alfred und Herbert stehen vor einem Spiegel und tanzen. Im Hintergrund (getrennt durch einen Netzförmigen Stoff nehme ich mal an) macht jemand haargenau die gleichen Bewegungen wie Alfred. Beeindruckend, wie synchron die Beiden sind.
Dann singt Kevin Tarte endlich das Stück von dem die Kritiker behaupten es wäre für ihn geschrieben, Keiner soll es besser können. Begeistert hat er mich ja eh schon, aber das dass noch steigerungsfähig ist, hätte ich nicht geahnt. Bei „Unstillbare Gier“ übertraf sich Kevin Tarte noch einmal selber. Mit einer spürbaren Verzweiflung besingt er das Leid des Vampirdaseins. Ich hatte schon wieder nasse Augen.
Aber dann kann auch schon die „Tanzsaal“-szene. Krolok schritt andächtig zu seinem Gefolge herab. Sarah betritt den Raum in einem umwerfenden Kleid und tanzt mit dem Grafen, was dann im Biss endet. Alfred fällt am Bühnenrand ihn Ohnmacht und wird vom Professor aufgefangen. Nun versuchen die drei zu flüchten und werden noch kurz von Koukol verfolgt. Stolz alles in sein Büchlein schreibend bekommt der Professor gar nicht mit, wie Sarah wieder zu sich kommt und in einer Umarmung mit Alfred diesen beißt.
Noch immer von seinem Erfolg überzeugt beginnt das letzte Lied. „Der Tanz der Vampire“ . Mit einer überragenden Tanzszene endet nun also auch das Musical. In Standing Ovations werden alle Darsteller noch einmal gefeiert und ich kehre langsam wieder in die Realität zurück…
Noch immer begeistert treten wir die Heimreise an. Um 3 uhr morgens endet dann auch der Abend…
Resumee:
Ein Muss – Ein absolutes Muss! Ich empfehle jedem, der sich das Musical ansehen will, lieber ein paar Euro mehr auszugeben. Es lohnt sich absolut. Ich werde es zwar nicht verstehen, aber leider läuft das Stück nur noch bis zum 31.08.2003. Ich hoffe zwar, dass sich die Veranstalter das noch einmal überlegen, aber ich denke diesmal ist es wohl das aus für die Vampire. Es soll ja das einzige Musical in Deutschland sein, dass noch immer fast jeden Abend ausverkauft ist.
Am Broadway läuft seit einiger Zeit auch eine abgespeckte Version des Musicals mit geändertem Ende. „Gott ist tod“ wurde gestrichen und am Ende stirbt der Graf. Warum dass so ist wird keiner verstehen, genauso wenig, warum der Schwamm die Form eines Dildos haben muss. Die Spinnen halt die Amis. Einige der Macher des Musicals aus Deutschland haben sich auch geweigert in die Premiere am Broadway zu gehen. Das sagt für mich alles. Also bietet der Besuch des Musicals in den USA wohl auch keine Alternative. Hoffen wir also, dass es in Deutschland bald wieder zu sehen sein wird.
***Das hab ich vergessen***
Ich finde die Preise auch sehr hoch, aber wenn man sich die Bühnenausstattung und die Kostüme ansieht, merkt man schnell, dass man keinen Cent zuviel gezahlt hat. Das muss ja auch alles ständig wieder gewartet werden, Die ganzen Darsteller, das Orchester und die vielen Menschen hinter der Bühne wollen ja auch bezahlt werden!!!
***Was einen in Nachhinein immer noch so alles einfällt***
Wirklich witzig fand ich ja auch noch das. Ich habe mich immer gefragt, wie die Vampire es schaffen, mit diesen langen Zähnen zu singen. Ha, die Antwort ist "greifbar" wenn man so nah sitzt wie ich. Sie sabbern und spucken. *lol* stelle mir das aber auch komisch vor - warum müssen die Zähne denn auch soooo lang sein? weiterlesen schließen -
Beiß mich, Graf!
Pro:
Musik, Darsteller
Kontra:
Ticketpreis
Empfehlung:
Ja
Als ich vor kurzem hörte, dass die Vampire nicht „aussterben“ werden, möchte ich Euch hier das schaurig-schöne Erlebnis etwas näher bringen.
Bis zum 31.08.03 ist dieses Musical noch in Stuttgart zu bewundern und wird ab dem 16.12.03 an Hamburg aufgeführt.
(P.S. Es wird Zeit, dass die Hamburger uns mal ein Musical in den Süden schicken. :) )
Ich habe das Musical in Stuttgart 2 Mal besucht und das hat sich gelohnt!
Bevor ich zum Inhalt des Musicals komme, möchte ich Euch die Umgebung dieses Theaters beschreiben. Da das SI-Zentrum auch nach dem Umzug der Vampire als Musical-Center bestehen bleibt, gehe ich hier besonders darauf ein.
SI-Zentrum:
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Speziell für die ehemals Stella-Musicals wurde in Stuttgart das SI-Zentrum errichtet. Es besteht aus 2 gegenüberliegenden Theatern die durch einen unterirdischen Tunnel miteinander verbunden sind. Das SI-Zentrum ist an das öffentliche Verkehrsnetz gebunden, der Bus hält direkt vor der Tür. Wer mit dem Auto anreist, kann dieses in der eigenen Tiefgarage abstellen. So ist man auch in der kalten Jahreszeit nicht gezwungen, Jacken oder Mäntel mitzunehmen.
Ich empfehle jedem Musical-Besucher vorher nicht essen zu gehen und sich etwa 2 Stunden vor Beginn hier einzufinden. Unter den Musicaltheatern befinden sich die Colonnaden. Hier befinden sich 19 Themenrestaurants und –bars:
Italienische Spezialitäten im "Don Giovanni", internationale Küche im "Time Square", "Hit-Radio ANTENNE 1 Cafeteria", "The Dubliner" - Irish Pub, "Wiener Kaffeehaus", bayerische "Hausbrauerei Schlossturm" und Biergarten mit selbst gebrautem Bier, Musicalrestaurant "Backstage" ... und vieles mehr.
Wir haben das SI-Zentrum bereits 4x mit den unterschiedlichsten Musicals besucht und davon 2 Mal die „Schwäbische Weinstube“ gewählt. Hier bekommt man typisch schwäbische Kost, wie Maultaschen, Käsespätzle oder Zwiebelrostbraten und die Preise sind (trotz Musical-Center) durchschnittlich. Das Restaurant ist mit dem Irish Pub verbunden. Je nach Tageszeit hat man vielleicht das Glück, das Essen mit Live-Musik begleitet zu bekommen.
Von der Gestaltung möchte ich den Time-Square hervorheben. Kreisrund gebaut und vom lauter Buffet-Ständen umrandet. In der Mitte kann man sich unter Bäumen entspannen, die mit Lichterketten verschönert sind. Die Atmosphäre ist fantastisch, man fühlt sich fast wie im Urlaub. So wird der Musical-Besuch zu einem echten Erlebnis!
Da SI-Zentrum bietet gleichzeitig auch noch die Übernachtung im eigenen Haus an. Ab 175,- EUR kann also auch gleich über Nacht bleiben. Wem das zuviel Geld ist, rate ich die Suche übers Internet in der Umgebung des SI-Zentrums. Hier bekommt man sogar extra Musical-Tarife, da viele Hotels vorrangig wochentags von Geschäftsleuten genutzt werden und sie wollen sich so die Wochenendbesucher sichern.
Einlass:
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Ca. 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung, werden die Türen der Musical-Hall geöffnet. Hier wird man ganz auf das Thema Vampire eingestimmt. Das Blut läuft von den Säulen der Halle, Alle Angestellten tragen den typischen schwarzen Umhang und Vampirzähne. Auf beiden Etagen gibt es die Möglichkeit, sich eine Erfrischung zu kaufen. Sekt, Bier, Cola oder …..
natürlich Blutorangensaft. :)
Ein Stand mit Vampir-Artikeln darf natürlich nicht fehlen. Hier bekommt man z.B.
CD des Musicals, Programmhefte, Tassen, Umhänge, Caps, T-Shirt, Flying Bat – die fliegende Fledermaus mit Batterie,
Anhänger….. und natürlich auch Vampirzähne!
Vor den Eingängen bekommt man noch mal die Möglichkeit, sich ein Programmheft zu kaufen. 5 EUR ist ein stolzer Preis, gehört aber für die meisten Besucher einfach dazu.
Ca. 20 Minuten vor Beginn werden endlich die Türen zum Theater geöffnet. Hier möchte ich extra auf die Freundlichkeit der Angestellten hinweisen. Es ist sicher nicht einfach 1.800 Besucher schnell und ohne Chaos auf Ihre Plätze zu bringen. Aber die Angestellten der Musical-Hall machen das fantastisch!
Vor Beginn des Musicals:
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Im Gegensatz zu manchen anderen Musicals, wie z.B. Cats, ist die Bühne vor Beginn uninteressant. Wir sitzen meistens seitlich auf einem Balkon, da ich gerne den Musikern bei ihrer Vorbereitung zusehe. Das Orchester ist auch hier unter der Bühne angebracht. Der Gong kündigt die letzten 5 Minuten bis zur Vorstellung an, die Spannung steigt.
Die Besetzung:
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Kevin Tarte – Graf von Krolock
Fredrik Wickerts – Alfred
Christian Paumgarten - Professor Abronsius
Barbara Köhler – Sarah
James Sbano – Chagal
Danielle Venemann – Magda
Jan Merchant – Rebecca
Robert D. Marx – Herbert
Stefan Büdenbender – Koukol
Die Handlung:
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In den Tiefen Transsylvaniens, forscht Prof. Abronsius nach der Existenz von Vampiren. Auf dieser Tour durch die tief verschneite Landschaft, begleitet ihn sein Assistent Alfred. Der Professor ist überzeugt, dass sich ganz in der Nähe ein Schloss mit Vampiren befinden muss. Aber schon nach kurzer Zeit verlieren sich die Beiden, aber Alfred findet seinen fast erfrorenen Lehrer und bringt ihn zu einem Gasthaus.
Hier kommt die humorvolle Seite dieses Musicals richtig zum Vorschein. Es darf viel gelacht werden.
Die Bewohner dieser Umgebung sind sehr abergläubisch und schwören auf Knoblauch Sie übertreiben es damit aber etwas und das erste Lied handelt auch von der Wirkung des Knoblauchs. Chagal, der Besitzer, ist ein Bärtiger, wohlbeleibter herzlicher Mensch mit einer wunderschönen Tochter. Alfred ist von ihrem Gesang auch direkt sehr angetan. Die Nacht artet in einer regelrechten Völkerwanderung aus. Das Bühnenbild stehlt das Haus sogar auf 2 Etagen dar, mit insgesamt 4 Schlafzimmern und einem Badezimmer. In den 4 Schlafzimmern: Chagal mit Frau Rebecca, Magda die Bedienung, Professor+Alfred und Sarah, die Tochter des Hauses.
Die Wanderung beginnt: Chagal steigt der Magd nach, seine Frau hinterher, Alfred sucht Sarah, Sarah sucht Alfred……
Alle laufen sich dabei kreuz und quer über die Füße und landen alle im Badezimmer, bei der ausgekleideten Sarah.
Diese wird von ihrem Vater auch gleich im Zimmer eingeschlossen und die Tür vernagelt.
In der tiefen Nacht lockt Graf von Krolock mit seinem Gesang, um Sarah zu sich zu rufen.
Es kommt wie es kommen muss: Sarah fühlt sich zu Hause eingesperrt und will fliehen. Alfred gesteht seine Zuneigung, die Sarah auch erwidert, aber er kann sie nicht davon abhalten, zum Schloss des Grafen zu gehen. Als Chagal davon erfährt, ist er sehr aufgebracht und rennt hinterher. Kurze Zeit später wird sein Körper gefunden und in den Gasthof gebracht. Der Professor entdeckt auch gleich die Bißpuren am Hals. Für ihn steht fest, Chagal wird ein Vampir werden, wenn er nicht gepfählt wird. Sie beschließen, dies in der Nacht zu vollziehen. In der Zwischenzeit trauert Magda um ihren Geliebten und wird bei der Gelegenheit gleich gebissen. Diese Szenen sind aber keinesfalls gruselig dargestellt, sondern voller Humor.
Der Professor und Alfred diskutieren erstmal eine Weile, wer jetzt die Sauerei mit dem Pfahl erledigen soll. Da der Tisch mit einem Leichentuch abgedeckt ist, bricht kurz das Chaos aus, als nicht Chagal, sondern seine Magda unter dem Tuch liegt. Chagal flüchtet und führt so die Beiden zum Schloss des Grafen.
Sie werden vom Grafen zuvorkommend empfangen seine Gäste zu sein. Bei dieser Gelegenheit stellt der Graf seinen Sohn vor, der nicht nur ein Vampir, sondern auch schwul ist. Er findet natürlich gleich an Alfred Gefallen. Für Alfred ist dieses Schloss der blanke Horror. Im Gegensatz zum Professor, der einen gesegneten Schlaf hat, wird er in den Träumen von lauter Vampiren heimgesucht. Dabei will er doch nur Sarah finden.
Gemeinsam mit dem Professor durchsuchen sie das Schloss und finden unter Anderem die Gruft de Grafen und seines Sohnes.
Doch auch diesmal geht alles schief. Der Professor bleibt an einem Geländer hängen und Alfred muss alleine in die Gruft steigen. Er schafft es aber nicht, die beiden zu pfählen und so verlassen die beiden unverrichteter Dinge den Keller. In diesem vergnügen sich dann Chagal mit seiner Vampir-Magda.
In einem Badezimmer findet er Sarah und will sie zur Flucht bewegen. Aber Sarah hat nur den Ball im Kopf und will bei diesem unbedingt dabei sein.
Prompt läuft Alfred dann Sohn Herbert in die Arme. Dieser gesteht ihm, dass er sich in ihn verliebt hat und lädt ihn ebenfalls zum Ball ein. Als Herbert Alfred beißen will, rettet ihn der Professor in letzter Sekunde.
Der Graf ruft zum Ball und die Gräber öffnen sich. Die Gestalten sind hungrig und verlangen nach Blut. Der Graf verspricht ihnen die beiden Wissenschaftler als Hauptspeise, verlangt aber im Gegenzug Sarah für sich alleine.
Alfred und der Professor können 2 Gestalten überwältigen und tauchen in deren Kleidern auf dem Ball unter. Sarah ist von dem Grafen bezaubert und bietet beim Tanz ihren Hals an, den der Graf auch direkt kostet. Der Professor glaubt, solange Sarah nicht stirbt, wäre sie noch zu retten.
Ballsäle haben allerdings eine Besonderheit. Sie sind meistens mit einer Spiegelwand verkleidet. Da Vampire die Eigenschaft haben kein Spiegelbild zu besitzen, fallen der Professor und Alfred direkt als Eindringlinge auf.
Das Ende wird Euch überraschen und wird deshalb auch nicht verraten. Sonst ist die ganze Spannung hinüber!
Musik:
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Wie in den meisten Musicals gibt es eine Hauptmusik, die sich öfters im Musical wiederholt.
Auffällig ist, dass in hier die Melodien von bekannten Liedern übernommen wurde. Ihr werdet z.B. Bonnie Tyler oder auch die Musik aus dem Film Streets of Fire wieder finden. Im ersten Moment ist das überraschend, man wird leicht abgelenkt von der Überlegung: „Woher kenn ich nur die Melodie?“ Aber sie sind dadurch sehr einprägend.
Die Musik ist wechselhaft zwischen Balladen und total Rock. Ich finde sie sehr modern und höre sie auch zu Hause sehr gerne.
Besetzung:
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Kevin Tarte ist der unschlagbare Graf. Schade, dass die Hamburger ihn nicht erleben dürfen, da er in Stuttgart das Nachfolgemusical übernehmen wird. Er hat eine kräftige überwältigende Stimme und eine majestätische Ausstrahlung. Seine Figur, die durch die Strumpfhosen besonders betont wird, macht nicht nur Sarah schwach.
Sarah hat eine sehr feine Stimme. Sie verkörpert sehr gut das sanfte, bezauberte Wesen.
Der Professor ist absolute klasse, besonders in seinem Lied „Wahrzeit“ zeigt er, in welcher Geschwindigkeit er die Kompliziertesten Worte singen kann.
Bühnenbild:
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Hier zeigt sich wieder, dass man in kürzester Zeit, einen Wald in ein Schloss verwandeln kann. Die Bühnenbilder sind sehr ideenreich und bis ins Detail an die jeweilige Situation angepasst. Wie in den meisten Musicals, sind die Umbauten auch hier nur eine Sache von Sekunden.
Kostüme:
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Hier zeigen die Maskenbildner was sie können! Die Gesichter sind perfekt geschminkt und schaurig schön. Bei dem Biss des Grafen, läuft das Blut an Sarahs Hals runter und färbt das weiße Kleid rot. (Ob das beim Waschen rausgeht?). Auch die Kleider sind eine Wucht. Die Untoten sehen nicht nur untot aus, sondern tragen auch Kleider, die schon reichlich Mottenzerfressen aussehen. Wenn Ihr Glück habt, begegnet Euch eine der Gestalten oder Vampire im Foyer oder in den Colonnaden. Dann könnt Ihr Euch die aufwendige Aufmachung genauer ansehen.
Ich wünsche Euch einen schönen schaurigen Abend in diesem tollen Musical! Aber Vorsicht…..
die Vampire sind näher als Ihr glaubt!
© 2003 Queeny72 weiterlesen schließen -
Es laden die Vampire zum Tanz - oder: eine Reise auf den Flügeln der Nacht
24.05.2003, 00:11 Uhr von
benevampir
Hallo allerseits!! Bin derzeit Studentin und absolviere gerade mein Praktikum. Bin eine unheim...Pro:
siehe oben
Kontra:
suchtfaktor garantiert für Kinder etwas zu gruselig
Empfehlung:
Ja
Gerade durfte ich einen absolut seichten Bericht über Tanz der Vampire genießen – habe dadurch meine Schreibblockade überwunden – danke.
Doch nun zu „Tanz der Vampire – Das Musical“. „Es laden die Vampire zum Tanz – wir wollen alles und ganz“. Tja, aber gibt es überhaupt „Vampire“??
1. Inhalt
Gibt es Vampire? Professor Abronsius aus Königsberg ist Vampirforscher. Sogar ein bekannter. Doch er will Beweise finden – um seine spottenden Kollegen zu überzeugen. Sein Assistent, der schüchterne Alfred folgt ihm schweren Herzens. Ziel der Mission (wie könnte es auch anders sein): Transsylvanien. Ziel: Vampire finden und vernichten.
Schneesturm: Alfred und der Professor verlieren sich. Halb erfroren findet Alfred seinen Mentor und bringt ihn in ein nahegelegenes Wirtshaus. Auffällig: Knoblauch überall! Angeblich wegen der gesundheitsfördernden Wirkungen, wie die Dorfbewohner beteuern. Doch der Professor hat Verdacht geschöpft: er will Nachforschungen anstellen, doch davon wollen die Dorfbewohner und auch der Wirt, Chagall, nichts hören.
Hier beginnt das verhängnisvolle: Alfred verliebt sich in die „wohlbehütete“ Tochter des Wirtes, Sarah. Auch sie ist verliebt in ihn. Doch die frisch entfachte Liebe wird jäh gestört: in der Nacht besucht Graf von Krolock – der Chef der Vampire – Sarah und schlägt sie in seinen Bann:
„Jahrelang war ich nur Ahnung in dir – jetzt suchst du mich und hast Sehnsucht nach mir – Nun freu dich. Uns beide trennt nur noch ein winziges Stück, wenn ich dich rufe hält dich nichts mehr zurück!!“
Er lädt sie ein zum Ball in sein Schloss – verführerisch für eine von allem Vergnügen abgeschirmte Tochter, die von Sehnsüchten und Träumen getrieben wird.
Am nächsten Tag forscht Professor Abronsius weiter – doch er stößt nur auf Ablehnung und Schweigen – und … auf einen Buckligen, der die Dorfbewohner in Angst zu versetzen scheint. Dieser hinterlegt heimlich ein Geschenk für Sarah vom Grafen: Tanzschuhe.
Alfred ist hochgradig verliebt in Sarah, doch die ist in Gedanken schon halb beim Grafen im Schloss.
In der Nacht flieht Sarah zum Grafen ins Schloss. Voll Panik folgt ihr ihr Vater, um sie zu beschützen. Später finden die Dorfbewohner ihn tot im Schnee – von Sarah keine Spur.
Doch ist er wirklich tot? Der Professor ist überzeugt, dass er gebissen wurde. Doch die Witwe Chagalls verhindert, dass sie ihn pfählen. Mit verheerenden Resultaten …
Als der Professor und Alfred ihn stellen, führt er sie zum Schloss. Alfred will natürlich Sarah retten … doch der Professor verfolgt immer noch das Ziel, zu beweisen, dass Vampire existieren.
Im Schloss werden sie schon erwartet – vom Grafen. Höflich bittet er sie herein und gewährt ihnen Unterkunft. Am nächsten Tag gehen sie auf die Suche nach den Vampiren und Alfred vor allem nach Sarah. Doch er findet nur Herbert, den Sohn des Grafen, der im übrigen schwul ist und auf Alfred steht ;+))
Als er Sarah findet, ist sie schon im Bann des Grafen gefangen. Sie will nicht mit ihm gehen.
Doch nicht nur der Graf lauert … auch die anderen Vampire im Schloss warten seit Ewigkeiten auf eine neue Mahlzeit – und da sind ihnen zwei weitere Leckerbissen ins Netz gegangen… und die Nacht naht!!
Kann der Professor noch entkommen? Und Alfred? Schafft er es Sarah zu retten?
Mehr wird nicht verraten!! Selbst herausfinden!!
Noch ein Hinweis: es kommt immer anders als man denkt!!
2. Musik und Texte
Genial. Abwechslungsreich wie selten in Musicals – spannungsgeladen, unheilverkündend, lustig, traurig, dramatisch, heiter, lieblich, hart, rhythmisch, …. Musik unterstreicht alle Handlungen perfekt und schafft immer wieder neue Spannungskurven. Instrumentierung und Orchester sind fabelhaft. Nur zu empfehlen (alle Musikrichtungen sind vertreten, bis vielleicht auf Punk oder ähnliches).
Morbide, oft sarkastisch, ironisch oder noch schlimmeres spiegeln die Texte wieder. Besitzen sehr hohen Wiedererkennungswert (wie Musik auch) und machen süchtig, schon beim ersten Genuss. Sie vermitteln, zusammen mit der Musik, einen Tiefgang und nehmen gefangen, ohne dass man es anfangs merkt. Sie haben dermaßen viel Tiefgang, dass man von den Melodien und Texten nicht mehr loskommt. Suchtfaktor garantiert.
3. Technik, Bühne, Kostüme, …
Ein Zusammenspiel aller Teile (Ton, Maske, Requisite(300 Einzelteile) , Kostüme (230), Orchester, …) machen dieses Musical zu etwas besonderem. Man fühlt sich gefangen in den Kulissen, die Lichtwechsel sind perfekt, Ton unübertroffen, einfach Wahnsinn!! Das kann man nicht beschreiben … das muss man erleben!! Nur noch eins: man glaubt zum Teil wirklich, dass Vampire durch die Lüfte fliegen können und das beklemmende Gefühl, dass das alles vielleicht doch eine Falle der Vampire sein könnte, um uns alle zu beißen wird man so schnell nicht los…
4. Schauspieler
Super. Selbst erleben – der kann mitreden.
5. Die Macher
Musik – Jim Steinman
Buch und Texte – Michael Kunze (Musicalfreunden wohlbekannt)
Regie – Roman Polanski
…
6. Spannung und Gefühle
Steigt von Anfang bis Ende – habe ich noch nie erlebt – aber das geht wirklich. Zwischendrin gibt es Romantik (die das Ganze noch verstärkt) und lustigen Szenen, die die Spannung kurz unterbrechen um sie danach nur noch um so stärker zu steigern. Auch nach dem Finale wird man ein leicht beklemmendes Gefühl nicht wirklich los …
Gefühle: Tja, die findet man nicht nur bei Dorfbewohnern und Hauptdarstellern. Nein, auch Vampire haben Gefühle und Ängste, Träume und Sehnsüchte, wie der Professor und Alfred herausfinden…
Gier, Angst, Liebe, Hoffnung, Lust, Freude, Verzweiflung, … Alles, was es zu erleben gibt, wird hier vereint … ein wahres Wechselbad der Gefühle…
7. Fazit
Danke erst mal, dass du so lange durchgehalten hast. Sollte ich etwas ins Schwärmen geraten sein, möge man mir das verzeihen. Ich habe mittlerweile selbst in einer Aufführung (selbstinszeniert) mitgespielt und mein Herz schlägt bei jedem Lied höher und weckt Erinnerungen, die ich nicht missen möchte. Und dann steigt mir auch wieder Knoblauchduft in die Nase …
Jedem, der es noch schafft, bis zum 30. August in Stuttgart Karten zu ergattern, dem gratuliere ich. Es ist wirklich sehenswert. Wo und Wann es das nächste Mal gespielt werden wird, weiß ich nicht. Aber dass es wieder gespielt werden wird und muss ist eigentlich klar.
Bis dahin muss man sich eben mit den CDs begnügen – die im übrigen sehr sehr gut sind (man ist sofort wieder gefangen in der Welt der Vampire). Preise weiß ich nicht auswendig. Aber es gibt 2 Versionen: Einfach-CD und Doppel-CD (ist sehr zu empfehlen). Aufgenommen nicht in Stuttgart sondern in Wien, aber wirklich empfehlenswert. Preise sind erschwinglich – in Euro weiß ich sie nicht, aber sie sind auch für Studenten leistbar.
Noch heute (so wie jetzt zum Beispiel), Jahre nach der Aufführung und 1 Jahr nach eigener Aufführung läuft es mir kalt den Rücken hinunter, wenn ich Lieder höre wie „Ewigkeit“, „Knoblauch“, „Gott ist tot“, „Draußen ist Freiheit“ oder das Finale:
„Nichts wie raus aus der Nacht in die Sonne, weil uns endlich keine Schranke mehr hält. Unsere Ziele sind klar, unsere Methoden bewährt.
Wir sind tot, doch wir leben solange ihr uns nährt
Wir sind im Kommen und bald gehört uns die Welt!
Wir tauchen aus der Nacht, jetzt wolln wir Glitzer und Glanz! passt auf:
Es laden die Vampire zum Tanz –
Steckt den Himmel in Brand und streut Luziferrosen –
die Welt gehört den Lügnern und den Rücksichtslosen –
reicht den Mördern die Hand, kriecht im Staub vor den Großen,
die Welt gehört den Kriechern und den Gnadenlosen.
Wir wollen tun was uns Spaß macht und so sein wie wir sind,
wir verstecken uns nicht mehr – der Tanz der Wilden Herzen beginnt!
Es laden die Vampire zum Tanz
Wir trinken Blut, wir haben Null Moral
was aus dieser Welt wird, ist uns scheißegal
We drink your blood and than we eat your soul
nothings gonna stop us, let the bad times roll!
Es laden die Vampire zum Tanz!!”
© benevampir 23.05.03 weiterlesen schließen -
Da fehlen einem die Worte...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
na ja, so ganz nun auch wieder nicht:
... so faszinierend und perfekt war die Aufführung von "Tanz der Vampire", in deren Genuß ich am SI Center in Stuttgart gekommen bin - eine Vorstellung, deren brillante Ausgestaltung wohl nie vergessen werde.
Zunächst jedoch für alle, die weder das Musical, das nach meiner Ansicht zumindest einmal erlebt - gesehen wäre viel zu wenig - haben sollte, noch den gleichnamigen Film, der 1966/67 entstanden und nicht annähernd der Atmosphäre und Brillianz des Musicals entsprechen kann, gesehen haben, hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten inhaltlichen Komponenten des Stückes
Professor Abronsius aus Königsberg hat sich als Vampirforscher einen Namen gemacht. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred, einem schüchternen jungen Wissenschaftler, begibt er sich auf eine Expedition in die tief verschneite Bergwelt Transsylvaniens. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire zu finden, die hier der Sage nach ein mysteriöses Schloß bewohnen sollen - und sie zu töten.
Schon kurz nach ihrer Ankunft in Transsylvanien verlieren sich die beiden aus den Augen. Alfred findet sich nach einigem Umherirren in einem einsam gelegenen Bauerndorf im Wirtshaus des Ehepaars Chagal und Rebecca wieder. In die Gaststube wird kurz darauf auch der steif gefrorene Professor Abronsius getragen. Wieder aufgetaut, sieht der Wissenschaftler gleich: Ein Gasthaus, das mit Unmengen von Knoblauch dekoriert ist, kann nur ein Hinweis auf die Existenz von Vampiren in der unmittelbaren Umgebung sein. Weiteres auffälliges Indiz: Die anwesenden Bauern und Holzfäller singen ein Hohelied auf das intensiv duftende Gemüse. Wirt Chagal und die Dorfbewohner wollen vom Verdacht des Professors allerdings nichts wissen.
Auf dem Weg zum Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt die beiden erschöpften Reisenden führt, fällt Alfreds Blick auf eine schöne junge Frau in der Badewanne: Sarah heißt die Tochter von Rebecca und Chagal, in die sich der unbeholfene junge Wissenschaftler prompt verliebt. Auch Sarah ist nicht abgeneigt, ist der Fremde doch so ganz anders als die Bauernburschen des Dorfes. Vater Chagal jedoch sind die zarten Bande, die hier entstehen könnten, ein Dom im Auge. Vorsichtshalber nagelt er Bretter vor die Zimmertür der schönen Tochter.
Er selbst hingegen hat keinerlei moralische Bedenken: Während Alfred und Sarah noch voneinander träumen, schleicht Chagal durch den Gasthof zur Magd Magda. Seine Frau Rebecca folgt ihm mit einer Salami bewaffnet, schlägt jedoch anstelle des untreuen Gatten versehentlich Professor Abronsius nieder.
Auch diese turbulente Nacht ist irgendwann einmal zu Ende. Doch als endlich alle in ihren Betten liegen, fällt ein dunkler Schatten auf das schlichte Wirtshaus: Graf von Krolock ist gekommen, um unmißverständlich klarzustellen, daß er Anspruch auf Sarahs Gunst erhebt. Der Graf ist Herr über ein Schloß in der Nähe des Gasthauses. Und: Er ist ein Vampir.
Ein neuer Tag bricht an, Professor Abronsius ist wieder zu Kräften gekommen. Er ist entschlossener denn je, die Vampire zu finden. Die Wirtsleute hüllen sich in Schweigen, werden jedoch sichtlich nervös, als ein Buckliger auftaucht. Der Vampirforscher ist sich sicher, daß es sich bei der merkwürdigen Gestalt nur um den Diener des mysteriösen Vampirgrafen handeln kann.
Inzwischen flirten Alfred und Sarah. heftig miteinander. Letztere ist allerdings vor allem nett zu ihrem Verehrer, um das Bad benützen zu dürfen. Und so kommt es, daß der verliebte Alfred durchs Schlüsselloch muß, wie Graf von Krolock durch eine Dachluke ins Badezimmer schwebt. Der finstere Adelige beißt nicht zu. Noch nicht. Er hat andere Plänen mit der jungen Frau: In Kürze wird der jährliche Mitternachtsball in seinem Schloß stattfinden, und in diesem Jahr soll die schöne Wirtstochter die Hauptattraktion sein.
Alfred ist alarmiert, doch bis er Abronsius und Chagal mit seinem Geschrei verständigt hat, ist der Vampir längst verschwunden.
Dem Nachwuchswissenschaftler läßt der Vorfall keine Ruhe. Er singt ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster, um ihr seine Liebe zu beweisen.
Doch die Angebetete ist gar nicht in ihrem Zimmer. Sie hat im Garten ein Geschenk des Grafen gefunden, das der bucklige Diener dort hinterlassen hat: Ein paar rote Stiefel. Sarah zieht sie an und taucht ein in einen Tagtraum, in dem Vampire tanzen und Graf von Krolock sie auffordert, als umschwärmtes Objekt der Begierde am Mitternachtsball teilzunehmen.
In diesem Traum sieht Sarah auch ihre Familie zusammen mit Magda, Alfred und den Dorfbewohnern. Sie beten für Stärke, um die Mächte des Bösen zu überwinden. Als Alfred ihren Namen ruft, findet Sarah sich abrupt in der Wirklichkeit wieder und läuft in den Stiefeln Hals über Kopf davon. Ihr Ziel: Das Schloß des Vampirgrafen.
Als Chagal bemerkt, daß seine Tochter verschwunden ist, macht er sich auf die Suche. Erfolglos. Am nächsten Tag wird sein lebloser Körper in die Gaststube getragen. Der erfahrene Vampirforscher Professor Abronsius erkennt sofort, daß der Hals des scheinbar Erfrorenen Biß-Spuren aufweist. Um Schlimmeres zu verhindern, will er Chagal pfählen, doch Witwe Rebecca weiß das zu verhindern.
In der Nacht macht Magda sich auf, um ihren verstorbenen Geliebten genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch Chagal erwacht überraschend aus seiner Starre und beißt zu. Die leblose Magd legt der neu geschaffene Vampir unter das Tuch, das eben noch ihn bedeckt hatte.
Derweil starten Abronsius und Alfred einen erneuten Versuch, Chagal per Pfahl zu Leibe zu rücken. Sie bemerken ihren Irrtum im letzten Moment, finden und überwältigen den untoten Wirt, der ihnen immerhin noch in dieser Nacht den Weg zum Schloß des Grafen von Krolock weist.
Der Vampir empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste. Ebenfalls recht erfreut über den unerwarteten Besuch ist Herbert, der Sohn des Grafen, der an Alfred Gefallen findet. Die beiden werden ohne weitere Umschweife als Übernachtungsgäste im Schloß aufge-nommen.
Später nimmt Graf von Krolock Alfred beiseite und bietet ihm an, sein väterlicher Freund zu sein. Der Professor, so der Vampir, sei ein alter Narr, der keine Ahnung habe von den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred. Außerdem stellt er Alfred in Aussicht, ihn zu Sarah zu führen.
Sarah, die sich tatsächlich bereits im Schloß des Grafen von Krolock befindet, wandert unruhig durch die düstere Halle. Prompt begegnet sie dem Hausherrn. Erneut läßt der Graf von ihr ab, ohne zugebissen zu haben.
Der Professor schläft tief und fest, während seinen Assistenten schwere Alpträume plagen - ein Vorgeschmack auf die choreographische und musikalische Meisterleistung, die im Finale des Zweiten Aktes den Zuschauer erwartet.
Zu recht befürchtet Alfred, Sarah an die Kreaturen der Nacht zu verlieren. Als er am nächsten Morgen erwacht, will er seinen Vorsatz, die Verehrte zu retten, sofort in die Tat umsetzen. Doch er hat die Rechnung ohne den Professor gemacht. Der nämlich ist voller Tatendrang, der Gruft des Schlosses einen Besuch abzustatten, in der er von Krolock nebst Sohn Herbert vermutet.
Tatsächlich erblicken die Wissenschaftler die Särge, die den Vampiren als Schlafstätte dienen. Doch alles geht schief: Der Professor bleibt beim Abstieg in die Krypta am Treppengeländer hängen, Alfred bringt es nicht übers Herz, die friedlich Schlafenden zu pfählen. So müssen die beiden unverrichteter Dinge ins Schloß zurückkehren. Auf der Suche nach einem leichteren Zugang zur Gruft gelangen sie in die gut sortierte Schloßbibliothek. Ge-bannt vertieft sich der Professor in die umfangreiche Sammlung - die Vampirjagd ist fürs Erste vergessen.
Da dringen die vertrauten Klänge von Sarahs Gesang in Alfreds Ohren. Seine Stunde ist gekommen. Er sucht Sarah und findet sie auch - in der Badewanne. In dem prachtvollen Badezimmer versucht er, sie zur Flucht zu bewegen, aber sie will davon nichts wissen. Sie ist fasziniert von der Großzügigkeit des Grafen, vor allem aber freut sie sich viel zu sehr auf den Mitternachtsball, der an diesem Abend im Schloß stattfinden soll. Schließlich weist sie ihren hartnäckigen Verehrer aus dem Badezimmer. Alfreds Liebe wird durch diese Abweisung nur noch stärker. Er beschwört, für diese Frau alles zu tun und zu geben.
Verzweifelt geht Alfred zurück in die Bibliothek, um den Professor um Rat zu bitten. Der jedoch ist so vertieft in seine Lektüre, daß er dem unglücklich Verliebten lediglich vorschlägt, es ihm gleich zu tun. Alfred zieht wahllos ein Buch aus dem Regal und hält ein Werk in der Hand, das den ver-heißungsvollen Titel "Ratgeber für Verliebte" trägt.
Was er darin liest, ermutigt ihn so sehr, daß er sich umgehend wieder auf den Weg ins Badezimmer macht. Dort erwartet ihn allerdings nicht Sarah, sondern Herbert. Und der ist um so aufgeschlossener. Alfred kann sich der Annäherungsversuche des Grafensohns kaum erwehren. Der Nachwuchswissenschaftler gerät vollends in Panik, als sein Blick auf den Spiegel fällt, in dem er seinen ihn umtanzenden Verehrer nicht sehen kann. In letzter Sekunde rettet ihn Professor Abronsius mit Hilfe eines Regenschirms.
Alfred und Abronsius flüchten auf den Schloßturm. Kaum wähnen sie sich in Sicherheit, taucht Graf von Krolock vor ihnen auf. Erneut fordert er den jungen Mann auf, sich vom Professor zu trennen und statt dessen ihm zu folgen. Dann verschwindet er wieder lautlos in der Nacht.
Abronsius und sein Assistent bleiben auf dem Schloßturm: Von dort können sie mitverfolgen, wie sich Graf von Krolocks zwielichtige Gäste pünktlich zum Beginn des Balls aus ihren Gräbern erheben. Beeindruckt müssen sie mit ansehen, wie die Untoten aus längst vergangenen Jahrhunderten Grabsteine beiseite schieben und steife Glieder lockern, um in einer langen Prozession gen Schloß zu streben.
Auf dem leeren Friedhof erscheint Graf von Krolock. Gedankenverloren geht er von Grabstein zu Grabstein, gedenkt noch einmal all jener, die er geliebt und doch mit einem einzigen Biß für immer verloren hat. Die Tatsache, daß er sein Glück zerstört, indem er danach greift das Elend seiner unseligen Existenz - drückt ihn nieder. Es gibt keinen Ausweg: Je mehr er versucht, seine Gier zu stillen, desto größer wird sie.
Im Festsaal des Schlosses hat längst der Mitternachtsball begonnen. Abronsius und Alfred ist es gelungen, sich als Vampire verkleidet unter die Gäste zu mischen. Graf von Krolock eröffnet die Feierlichkeiten mit der Ankündigung, es werde in diesem Jahr ein reiches Mahl geben.
Endlich präsentiert er Sarah. Während sie in seinen Armen über die Tanz-fläche gleitet, beißt er in ihren freimütig dargebotenen Hals.
Beim Menuett stellt der Professor zwar fest, daß die schöne Wirtstochter noch am Leben ist, aber die Zeit ist zu knapp, um sie zu entführen. Denn vor der großen Spiegelwand wird die Festgesellschaft des Schwindels gewahr. Während der Graf seine Gäste noch auffordert, sich auf die maskierten Sterblichen zu stürzen, gelingt es diesen, mit Hilfe zweier Kerzenleuchter ein Kreuz zu bilden:
Eine Barriere, die die Vampire nicht überwinden können.
Sarah, Alfred und Abronsius sind entkommen. Erschöpft machen sie Rast auf ihrer Wanderung durch die nächtliche Winterlandschaft Transsylvaniens. Während der Professor noch die hinter ihm liegenden Erlebnisse in seinem Notizbuch festhält, sinken sich Alfred und Sarah erleichtert in die Arme... doch am Ende steht der Weltherrschaft der Vampire nichts mehr im Wege.
Zugegeben, ich habe bis dato noch nicht allzu viele Musicals gesehen - dennoch hat mich die Dichte der künstlerischen Atmosphäre und die brillante Kombination von Melodie, Text und Choreographie, insbesondere in den beiden Finalstücken des ersten und zweiten Aktes, schlichtweg umgehauen - und mit mir auch meine Freunde, unter denen einige schon wesentlich mehr Musical-Erfahrungen hatten, als ich.
Zu keinem Augenblick war auch nur der Gedanke an Langeweile oder Eintönigkeit im Keim begriffen, und mit großer Verwunderung und beinahe schon Bedauern mußte ich erkennen, daß in einer subjektiv sehr kurz empfundenen Zeitspanne bereits der erste Akt mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit vorüber war - die Fesselung der Aufmerksamkeit durch das Bühnengeschehen war einfach absolut.
Höhepunkt des gesamten Stückes ist der facettenreiche "Tanz der Vampire", das Finale des Zweiten Aktes, in dem Rhythmus, Melodie, Text und Choreographie zu einer perfekten und mir, ebenso wie wohl auch vielen anderen Zuschauern, bis dahin unbekannten Einheit verschmolzen sind - mit der Folge eines minutenlangen Applauses und standing-ovations im gesamten Zuschauerbereich. Dabei ist gerade auch der Text sehr aktuell - "(...) die Welt, die ist uns scheißegal (...)" oder "(...) die Welt gehört den Rücksichtslosen (...)" - und zum Nachdenken geeignet, so man den von den höheren Sphären, in die man durch das Erlebnis dieses Musicals entrückt wird, zurückgekehrt ist.
Das Musical sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - und auch nicht am falschen Fleck in Sachen Kartenpreis sparen. Aus meiner Sicht war die alles andere als billige Abendkarte, die beinahe 200,- DM gekostet hat - nur gut, daß man als Student, Schüler, Wehr- oder Zivildienstleistender nur 50% bezahlen muß - zu jeder Sekunde ihr Geld ein Vielfaches wert - ich würde mir die Aufführung jederzeit wieder ansehen!
Deshalb mein letztes Wort: Ansehen, erleben und eintauchen in die bizarre Welt des Musicals - und der Alltag wird über Wochen hinweg eine Bereicherung erfahren!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-12 16:09:57 mit dem Titel Da war ich einfach hin und weg...
... so faszinierend und perfekt war die Aufführung von "Tanz der Vampire", in deren Genuß ich am SI Center in Stuttgart gekommen bin - eine Vorstellung, deren brillante Ausgestaltung wohl nie vergessen werde.
Zunächst jedoch für alle, die weder das Musical, das nach meiner Ansicht zumindest einmal erlebt - gesehen wäre viel zu wenig - haben sollte, noch den gleichnamigen Film, der 1966/67 entstanden und nicht annähernd der Atmosphäre und Brillianz des Musicals entsprechen kann, gesehen haben, hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten inhaltlichen Komponenten des Stückes
Professor Abronsius aus Königsberg hat sich als Vampirforscher einen Namen gemacht. Zusammen mit seinem Assistenten Alfred, einem schüchternen jungen Wissenschaftler, begibt er sich auf eine Expedition in die tief verschneite Bergwelt Transsylvaniens. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire zu finden, die hier der Sage nach ein mysteriöses Schloß bewohnen sollen - und sie zu töten.
Schon kurz nach ihrer Ankunft in Transsylvanien verlieren sich die beiden aus den Augen. Alfred findet sich nach einigem Umherirren in einem einsam gelegenen Bauerndorf im Wirtshaus des Ehepaars Chagal und Rebecca wieder. In die Gaststube wird kurz darauf auch der steif gefrorene Professor Abronsius getragen. Wieder aufgetaut, sieht der Wissenschaftler gleich: Ein Gasthaus, das mit Unmengen von Knoblauch dekoriert ist, kann nur ein Hinweis auf die Existenz von Vampiren in der unmittelbaren Umgebung sein. Weiteres auffälliges Indiz: Die anwesenden Bauern und Holzfäller singen ein Hohelied auf das intensiv duftende Gemüse. Wirt Chagal und die Dorfbewohner wollen vom Verdacht des Professors allerdings nichts wissen.
Auf dem Weg zum Fremdenzimmer, in das der jüdische Wirt die beiden erschöpften Reisenden führt, fällt Alfreds Blick auf eine schöne junge Frau in der Badewanne: Sarah heißt die Tochter von Rebecca und Chagal, in die sich der unbeholfene junge Wissenschaftler prompt verliebt. Auch Sarah ist nicht abgeneigt, ist der Fremde doch so ganz anders als die Bauernburschen des Dorfes. Vater Chagal jedoch sind die zarten Bande, die hier entstehen könnten, ein Dom im Auge. Vorsichtshalber nagelt er Bretter vor die Zimmertür der schönen Tochter.
Er selbst hingegen hat keinerlei moralische Bedenken: Während Alfred und Sarah noch voneinander träumen, schleicht Chagal durch den Gasthof zur Magd Magda. Seine Frau Rebecca folgt ihm mit einer Salami bewaffnet, schlägt jedoch anstelle des untreuen Gatten versehentlich Professor Abronsius nieder.
Auch diese turbulente Nacht ist irgendwann einmal zu Ende. Doch als endlich alle in ihren Betten liegen, fällt ein dunkler Schatten auf das schlichte Wirtshaus: Graf von Krolock ist gekommen, um unmißverständlich klarzustellen, daß er Anspruch auf Sarahs Gunst erhebt. Der Graf ist Herr über ein Schloß in der Nähe des Gasthauses. Und: Er ist ein Vampir.
Ein neuer Tag bricht an, Professor Abronsius ist wieder zu Kräften gekommen. Er ist entschlossener denn je, die Vampire zu finden. Die Wirtsleute hüllen sich in Schweigen, werden jedoch sichtlich nervös, als ein Buckliger auftaucht. Der Vampirforscher ist sich sicher, daß es sich bei der merkwürdigen Gestalt nur um den Diener des mysteriösen Vampirgrafen handeln kann.
Inzwischen flirten Alfred und Sarah. heftig miteinander. Letztere ist allerdings vor allem nett zu ihrem Verehrer, um das Bad benützen zu dürfen. Und so kommt es, daß der verliebte Alfred durchs Schlüsselloch muß, wie Graf von Krolock durch eine Dachluke ins Badezimmer schwebt. Der finstere Adelige beißt nicht zu. Noch nicht. Er hat andere Plänen mit der jungen Frau: In Kürze wird der jährliche Mitternachtsball in seinem Schloß stattfinden, und in diesem Jahr soll die schöne Wirtstochter die Hauptattraktion sein.
Alfred ist alarmiert, doch bis er Abronsius und Chagal mit seinem Geschrei verständigt hat, ist der Vampir längst verschwunden.
Dem Nachwuchswissenschaftler läßt der Vorfall keine Ruhe. Er singt ein sehnsüchtiges Lied unter Sarahs Fenster, um ihr seine Liebe zu beweisen.
Doch die Angebetete ist gar nicht in ihrem Zimmer. Sie hat im Garten ein Geschenk des Grafen gefunden, das der bucklige Diener dort hinterlassen hat: Ein paar rote Stiefel. Sarah zieht sie an und taucht ein in einen Tagtraum, in dem Vampire tanzen und Graf von Krolock sie auffordert, als umschwärmtes Objekt der Begierde am Mitternachtsball teilzunehmen.
In diesem Traum sieht Sarah auch ihre Familie zusammen mit Magda, Alfred und den Dorfbewohnern. Sie beten für Stärke, um die Mächte des Bösen zu überwinden. Als Alfred ihren Namen ruft, findet Sarah sich abrupt in der Wirklichkeit wieder und läuft in den Stiefeln Hals über Kopf davon. Ihr Ziel: Das Schloß des Vampirgrafen.
Als Chagal bemerkt, daß seine Tochter verschwunden ist, macht er sich auf die Suche. Erfolglos. Am nächsten Tag wird sein lebloser Körper in die Gaststube getragen. Der erfahrene Vampirforscher Professor Abronsius erkennt sofort, daß der Hals des scheinbar Erfrorenen Biß-Spuren aufweist. Um Schlimmeres zu verhindern, will er Chagal pfählen, doch Witwe Rebecca weiß das zu verhindern.
In der Nacht macht Magda sich auf, um ihren verstorbenen Geliebten genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch Chagal erwacht überraschend aus seiner Starre und beißt zu. Die leblose Magd legt der neu geschaffene Vampir unter das Tuch, das eben noch ihn bedeckt hatte.
Derweil starten Abronsius und Alfred einen erneuten Versuch, Chagal per Pfahl zu Leibe zu rücken. Sie bemerken ihren Irrtum im letzten Moment, finden und überwältigen den untoten Wirt, der ihnen immerhin noch in dieser Nacht den Weg zum Schloß des Grafen von Krolock weist.
Der Vampir empfängt das als Fledermausforscher und Touristen getarnte Paar aufs Herzlichste. Ebenfalls recht erfreut über den unerwarteten Besuch ist Herbert, der Sohn des Grafen, der an Alfred Gefallen findet. Die beiden werden ohne weitere Umschweife als Übernachtungsgäste im Schloß aufge-nommen.
Später nimmt Graf von Krolock Alfred beiseite und bietet ihm an, sein väterlicher Freund zu sein. Der Professor, so der Vampir, sei ein alter Narr, der keine Ahnung habe von den Wünschen und Bedürfnissen eines jungen Mannes wie Alfred. Außerdem stellt er Alfred in Aussicht, ihn zu Sarah zu führen.
Sarah, die sich tatsächlich bereits im Schloß des Grafen von Krolock befindet, wandert unruhig durch die düstere Halle. Prompt begegnet sie dem Hausherrn. Erneut läßt der Graf von ihr ab, ohne zugebissen zu haben.
Der Professor schläft tief und fest, während seinen Assistenten schwere Alpträume plagen - ein Vorgeschmack auf die choreographische und musikalische Meisterleistung, die im Finale des Zweiten Aktes den Zuschauer erwartet.
Zu recht befürchtet Alfred, Sarah an die Kreaturen der Nacht zu verlieren. Als er am nächsten Morgen erwacht, will er seinen Vorsatz, die Verehrte zu retten, sofort in die Tat umsetzen. Doch er hat die Rechnung ohne den Professor gemacht. Der nämlich ist voller Tatendrang, der Gruft des Schlosses einen Besuch abzustatten, in der er von Krolock nebst Sohn Herbert vermutet.
Tatsächlich erblicken die Wissenschaftler die Särge, die den Vampiren als Schlafstätte dienen. Doch alles geht schief: Der Professor bleibt beim Abstieg in die Krypta am Treppengeländer hängen, Alfred bringt es nicht übers Herz, die friedlich Schlafenden zu pfählen. So müssen die beiden unverrichteter Dinge ins Schloß zurückkehren. Auf der Suche nach einem leichteren Zugang zur Gruft gelangen sie in die gut sortierte Schloßbibliothek. Ge-bannt vertieft sich der Professor in die umfangreiche Sammlung - die Vampirjagd ist fürs Erste vergessen.
Da dringen die vertrauten Klänge von Sarahs Gesang in Alfreds Ohren. Seine Stunde ist gekommen. Er sucht Sarah und findet sie auch - in der Badewanne. In dem prachtvollen Badezimmer versucht er, sie zur Flucht zu bewegen, aber sie will davon nichts wissen. Sie ist fasziniert von der Großzügigkeit des Grafen, vor allem aber freut sie sich viel zu sehr auf den Mitternachtsball, der an diesem Abend im Schloß stattfinden soll. Schließlich weist sie ihren hartnäckigen Verehrer aus dem Badezimmer. Alfreds Liebe wird durch diese Abweisung nur noch stärker. Er beschwört, für diese Frau alles zu tun und zu geben.
Verzweifelt geht Alfred zurück in die Bibliothek, um den Professor um Rat zu bitten. Der jedoch ist so vertieft in seine Lektüre, daß er dem unglücklich Verliebten lediglich vorschlägt, es ihm gleich zu tun. Alfred zieht wahllos ein Buch aus dem Regal und hält ein Werk in der Hand, das den ver-heißungsvollen Titel "Ratgeber für Verliebte" trägt.
Was er darin liest, ermutigt ihn so sehr, daß er sich umgehend wieder auf den Weg ins Badezimmer macht. Dort erwartet ihn allerdings nicht Sarah, sondern Herbert. Und der ist um so aufgeschlossener. Alfred kann sich der Annäherungsversuche des Grafensohns kaum erwehren. Der Nachwuchswissenschaftler gerät vollends in Panik, als sein Blick auf den Spiegel fällt, in dem er seinen ihn umtanzenden Verehrer nicht sehen kann. In letzter Sekunde rettet ihn Professor Abronsius mit Hilfe eines Regenschirms.
Alfred und Abronsius flüchten auf den Schloßturm. Kaum wähnen sie sich in Sicherheit, taucht Graf von Krolock vor ihnen auf. Erneut fordert er den jungen Mann auf, sich vom Professor zu trennen und statt dessen ihm zu folgen. Dann verschwindet er wieder lautlos in der Nacht.
Abronsius und sein Assistent bleiben auf dem Schloßturm: Von dort können sie mitverfolgen, wie sich Graf von Krolocks zwielichtige Gäste pünktlich zum Beginn des Balls aus ihren Gräbern erheben. Beeindruckt müssen sie mit ansehen, wie die Untoten aus längst vergangenen Jahrhunderten Grabsteine beiseite schieben und steife Glieder lockern, um in einer langen Prozession gen Schloß zu streben.
Auf dem leeren Friedhof erscheint Graf von Krolock. Gedankenverloren geht er von Grabstein zu Grabstein, gedenkt noch einmal all jener, die er geliebt und doch mit einem einzigen Biß für immer verloren hat. Die Tatsache, daß er sein Glück zerstört, indem er danach greift das Elend seiner unseligen Existenz - drückt ihn nieder. Es gibt keinen Ausweg: Je mehr er versucht, seine Gier zu stillen, desto größer wird sie.
Im Festsaal des Schlosses hat längst der Mitternachtsball begonnen. Abronsius und Alfred ist es gelungen, sich als Vampire verkleidet unter die Gäste zu mischen. Graf von Krolock eröffnet die Feierlichkeiten mit der Ankündigung, es werde in diesem Jahr ein reiches Mahl geben.
Endlich präsentiert er Sarah. Während sie in seinen Armen über die Tanz-fläche gleitet, beißt er in ihren freimütig dargebotenen Hals.
Beim Menuett stellt der Professor zwar fest, daß die schöne Wirtstochter noch am Leben ist, aber die Zeit ist zu knapp, um sie zu entführen. Denn vor der großen Spiegelwand wird die Festgesellschaft des Schwindels gewahr. Während der Graf seine Gäste noch auffordert, sich auf die maskierten Sterblichen zu stürzen, gelingt es diesen, mit Hilfe zweier Kerzenleuchter ein Kreuz zu bilden:
Eine Barriere, die die Vampire nicht überwinden können.
Sarah, Alfred und Abronsius sind entkommen. Erschöpft machen sie Rast auf ihrer Wanderung durch die nächtliche Winterlandschaft Transsylvaniens. Während der Professor noch die hinter ihm liegenden Erlebnisse in seinem Notizbuch festhält, sinken sich Alfred und Sarah erleichtert in die Arme... doch am Ende steht der Weltherrschaft der Vampire nichts mehr im Wege.
Zugegeben, ich habe bis dato noch nicht allzu viele Musicals gesehen - dennoch hat mich die Dichte der künstlerischen Atmosphäre und die brillante Kombination von Melodie, Text und Choreographie, insbesondere in den beiden Finalstücken des ersten und zweiten Aktes, schlichtweg umgehauen - und mit mir auch meine Freunde, unter denen einige schon wesentlich mehr Musical-Erfahrungen hatten, als ich.
Zu keinem Augenblick war auch nur der Gedanke an Langeweile oder Eintönigkeit im Keim begriffen, und mit großer Verwunderung und beinahe schon Bedauern mußte ich erkennen, daß in einer subjektiv sehr kurz empfundenen Zeitspanne bereits der erste Akt mit seinen eineinhalb Stunden Spielzeit vorüber war - die Fesselung der Aufmerksamkeit durch das Bühnengeschehen war einfach absolut.
Höhepunkt des gesamten Stückes ist der facettenreiche "Tanz der Vampire", das Finale des Zweiten Aktes, in dem Rhythmus, Melodie, Text und Choreographie zu einer perfekten und mir, ebenso wie wohl auch vielen anderen Zuschauern, bis dahin unbekannten Einheit verschmolzen sind - mit der Folge eines minutenlangen Applauses und standing-ovations im gesamten Zuschauerbereich. Dabei ist gerade auch der Text sehr aktuell - "(...) die Welt, die ist uns scheißegal (...)" oder "(...) die Welt gehört den Rücksichtslosen (...)" - und zum Nachdenken geeignet, so man den von den höheren Sphären, in die man durch das Erlebnis dieses Musicals entrückt wird, zurückgekehrt ist.
Das Musical sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen - und auch nicht am falschen Fleck in Sachen Kartenpreis sparen. Aus meiner Sicht war die alles andere als billige Abendkarte, die beinahe 200,- DM gekostet hat - nur gut, daß man als Student, Schüler, Wehr- oder Zivildienstleistender nur 50% bezahlen muß - zu jeder Sekunde ihr Geld ein Vielfaches wert - ich würde mir die Aufführung jederzeit wieder ansehen!
Deshalb mein letztes Wort: Ansehen, erleben und eintauchen in die bizarre Welt des Musicals - und der Alltag wird über Wochen hinweg eine Bereicherung erfahren!!! weiterlesen schließen -
Das stellt alles in den Schatten!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ein unglaubliches Werk der modernen Musicalgeschichte ist den Machern von "Tanz der Vampire", das nicht umsonst auch zum Musical des Jahres ausgezeichnet worden ist, gelungen. Denn die Aufführung, die sich mit Draculas Verwandten beschäftigt, ist mehr als nur eine einfache Synthese aus Theater und Tanz, sondern vielmehr ein epochemachendes Zusammenspiel von Koreographie, Schauspielvermögen und natürlich auch gesanglichen Höchstleistungen. Und alleine die Vielfalt der Kostüme sowie die Atmosphäre des Musicals, das man weniger gesehen als viel mehr erlebt haben muß, ist Ausdruck dieses faszinierenden und nicht wieder zu vergessenden Werkes, das derzeit und hoffentlich noch auf lange Zeit im Stuttgarter SI-Centrum aufgeführt wird.
Zunächst aber ein wenig zum Inhalt:
Professor Ambronsius aus Königsberg und sein Assistent Alfred kommen im Winter nach Transsylvanien, um einen leibhaftigen Vampir zu töten. Während eines Schneesturms gelangen sie in das Gasthaus des Wirtes Chagal, der, ebenso wie die Dorfbewohner, von einem Schloß oder einem Grafen in ihrer Umgebung nichts wissen wollen. Und noch während der zerstreute Professor den scheinheiligen Ausreden des Wirtes mit Argwohn begegnet, verlieben sich Alfred und Sarah, die Tochter des Wirts, in einander. Doch Sarah ist bereits die Geliebte eines anderen: Graf von Krolock, der finstere Vampir, hat sich ebenfalls in die Sterbliche verliebt und trachtet nach ihrer Seele und ihrem Blut. Eines Nachts findet Sarah ein Geschenk des Grafen vor, worauf hin sie sich in das Schloß begibt. Chagal, der wenig später ebenfalls dorthin eilt, um seine Tochter zu befreien, wird als steifgefrorene Leiche in das Wirtshaus zurück gebracht.
Doch Ambronius und Alfred erkennen schnell, daß der Tote zu einem Untoten geworden ist, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Ziel, Graf von Krolock, gelangen können. Dieser lädt seine "Gäste" auch hinterlistig in sein Schloß ein, um sie auf dem großen Mitternachtsball, wo alle Vampire der Umgebung sich ein Stelldichein geben und Krolock Sarah in seine Gewalt bringen möchte, seinen Gästen "zu servieren". Und noch während Ambronsius selbstvergessen in der Bibliothek des Schlosses versinkt, muß Alfred hilflos erkennen, daß Sarah gar nicht gerettet werden will. So kommt es zu dem Ball, auf dem Krolock Sarah auch den tödlichen Biß zu Teil werden läßt - nur die Folgen treten scheinbar verspätet ein. Ambronsius, Alfred und Sarah gelingt die Flucht aus dem Schloß und die Wissenschaft scheint zu triumphieren ....
Soweit zum Inhalt, der, wie mir sicherlich die Besucher des Musicals vorwerfen können, stark verkürzt ist. Zugegeben, ich habe hier auf eine dreiseitige Zusammenfassung bewußt verzichtetet, da ich kürzlich in einem Beitrag zu einem Musical, den ein Mitglied hier eingestellt hat und sich dabei redlich um eine detaillierte Inhaltsangabe bemüht hat, Kommentare wie "Viel zu lang", "Nur Blabla zum Inhalt ... wer will das schon" und "Da brauch' ich ja nicht mehr reinzugehen" lesen mußte. Da ich auf der anderen Seite aber auch nur jedem raten kann, das Musical zu besuchen, wäre eine umfassendere Angabe des Inhalts ohnehin der Neugierde abträglich.
Aber gut, zurück zum Musical selbst.
In der dreistündigen Aufführung, die das Musical für sich in Anspruch nimmt, wird jeder, der nicht gänzlich gegenüber den Reizen von Tanz, Musik und Gesang abgestumpft ist, Zeit und Raum vergessen und sich über das plötzlich einsetzende Licht, das die Pause einläutet, sehr wundern, da er doch, wie auch ich damals meinte, eben erst hingesetzt hat. Tatsächlich ist es so, daß, da auch die Sitze ausgesprochen bequem sind, die Aufführung derart fesselnd und begeisternd ist, daß die Zeit im Fluge vergeht. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Lichteffekte, sondern auch die schauspielerische Höchstleistung der Darsteller, die in ihren eindrucksvollen Kostümen dabei auch aus voller Kehle singen. Aber auch vom Handlungsablauf, der in keiner Weise todernst gehalten ist, sondern mit vielen kleinen Spitzen und humoristischen Elementen das seine zur allgemeinen Unterhaltung beiträgt, kann keine Langeweile oder Ermüdung ausgehen.
Absolut faszinierend finde ich schließlich das Finale des zweiten Aktes, den "Tanz der Vampire", bei dem an die 40 als (moderne) Vampire verkleidete Darsteller über die Bühne tanzen, dabei koreographische Meisterstücke, wie man sie allenfalls vielleicht noch von Lords of the Dance kennt, darbieten und zudem, für mich immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, mit einer Inbrunst singen, daß es einem mehr als nur einen Schauer über den Rücken fahren läßt. Das Musical muß, wie schon eingangs beschrieben, nicht nur gesehen und gehört, sondern vielmehr erlebt werden. Und daß der Zuschauer nicht nur distanzierter Beobachter, sondern beinahe schon Bestandteil der Bühne ist, bewirken dabei nicht zuletzt auch die zwei oder drei Punkte innerhalb der beiden Akte, in denen die Schauspieler aus dem Zuschauerraum auf die Bühne treten bzw. der Zuschauerraum selbst zu einem Teil der Bühne wird - natürlich nicht, ohne daß dabei dem ein oder anderen Zuschauer plötzlich eine kalte Hand an den Hals gelegt wird oder ähnlicher Grusselschabernack getrieben wird. Also, erleben und begeistert sein, lautet meine Empfehlung an alle, die das hier lesen und das Musical selbst noch nicht kennen.
Zuletzt möchte ich noch einen Hinweis bezüglich den Eintrittskarten geben. Es gibt insgesamt vier Preiskategorien, die, abhängig vom Wochentag und der Vorstellungszeit, einen Eintrittspreis zwischen 80,- und 200,- DM mit sich bringen - so zumindest, als ich gebucht habe. Dabei muß eines ganz klar gesagt werden: ein Besuch über PK3 oder insbesondere PK4, die beiden letzten Preiskategorien, lohnt sich in meinen Augen nicht so richtig, da hier vieles von der Atmosphäre wie auch von den schauspielerischen Leistungen selbst verborgen bleibt, da die Entfernung zur Bühne einfach zu groß ist. Hier erscheint mir der Aufwand und der gezahlte Preis gegenüber dem, der für PK2 erforderlich ist, dann doch mehr oder weniger fehlinvestiert und das Ganze leidet unter dem "am falschen Fleck gespart"-Syndrom, denn wenn auch die zweite Preiskategorie - die übrigens für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende wie auch Senioren eine 30%-Vergünstigung bereit hält - einiges teurer ist, lohnt sich die Investition allemal. Deshalb, anknüpfend an meine letzte Empfehlung, das Musical überhaupt zu besuchen, hier noch eine allerletzte: nicht am falschen Fleck sparen, sondern sich das Ganze auch mal gönnen, denn eines ist sicher: es wird ein unvergeßliches und unbeschreiblich tolles Erlebnis!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-02-12 16:00:39 mit dem Titel Musical der Superklasse
Ein unglaubliches Werk der modernen Musicalgeschichte ist den Machern von "Tanz der Vampire", das nicht umsonst auch zum Musical des Jahres ausgezeichnet worden ist, gelungen. Denn die Aufführung, die sich mit Draculas Verwandten beschäftigt, ist mehr als nur eine einfache Synthese aus Theater und Tanz, sondern vielmehr ein epochemachendes Zusammenspiel von Koreographie, Schauspielvermögen und natürlich auch gesanglichen Höchstleistungen. Und alleine die Vielfalt der Kostüme sowie die Atmosphäre des Musicals, das man weniger gesehen als viel mehr erlebt haben muß, ist Ausdruck dieses faszinierenden und nicht wieder zu vergessenden Werkes, das derzeit und hoffentlich noch auf lange Zeit im Stuttgarter SI-Centrum aufgeführt wird.
Zunächst aber ein wenig zum Inhalt:
Professor Ambronsius aus Königsberg und sein Assistent Alfred kommen im Winter nach Transsylvanien, um einen leibhaftigen Vampir zu töten. Während eines Schneesturms gelangen sie in das Gasthaus des Wirtes Chagal, der, ebenso wie die Dorfbewohner, von einem Schloß oder einem Grafen in ihrer Umgebung nichts wissen wollen. Und noch während der zerstreute Professor den scheinheiligen Ausreden des Wirtes mit Argwohn begegnet, verlieben sich Alfred und Sarah, die Tochter des Wirts, in einander. Doch Sarah ist bereits die Geliebte eines anderen: Graf von Krolock, der finstere Vampir, hat sich ebenfalls in die Sterbliche verliebt und trachtet nach ihrer Seele und ihrem Blut. Eines Nachts findet Sarah ein Geschenk des Grafen vor, worauf hin sie sich in das Schloß begibt. Chagal, der wenig später ebenfalls dorthin eilt, um seine Tochter zu befreien, wird als steifgefrorene Leiche in das Wirtshaus zurück gebracht.
Doch Ambronius und Alfred erkennen schnell, daß der Tote zu einem Untoten geworden ist, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Ziel, Graf von Krolock, gelangen können. Dieser lädt seine "Gäste" auch hinterlistig in sein Schloß ein, um sie auf dem großen Mitternachtsball, wo alle Vampire der Umgebung sich ein Stelldichein geben und Krolock Sarah in seine Gewalt bringen möchte, seinen Gästen "zu servieren". Und noch während Ambronsius selbstvergessen in der Bibliothek des Schlosses versinkt, muß Alfred hilflos erkennen, daß Sarah gar nicht gerettet werden will. So kommt es zu dem Ball, auf dem Krolock Sarah auch den tödlichen Biß zu Teil werden läßt - nur die Folgen treten scheinbar verspätet ein. Ambronsius, Alfred und Sarah gelingt die Flucht aus dem Schloß und die Wissenschaft scheint zu triumphieren ....
Soweit zum Inhalt, der, wie mir sicherlich die Besucher des Musicals vorwerfen können, stark verkürzt ist. Zugegeben, ich habe hier auf eine dreiseitige Zusammenfassung bewußt verzichtetet, da ich kürzlich in einem Beitrag zu einem Musical, den ein Mitglied hier eingestellt hat und sich dabei redlich um eine detaillierte Inhaltsangabe bemüht hat, Kommentare wie "Viel zu lang", "Nur Blabla zum Inhalt ... wer will das schon" und "Da brauch' ich ja nicht mehr reinzugehen" lesen mußte. Da ich auf der anderen Seite aber auch nur jedem raten kann, das Musical zu besuchen, wäre eine umfassendere Angabe des Inhalts ohnehin der Neugierde abträglich.
Aber gut, zurück zum Musical selbst.
In der dreistündigen Aufführung, die das Musical für sich in Anspruch nimmt, wird jeder, der nicht gänzlich gegenüber den Reizen von Tanz, Musik und Gesang abgestumpft ist, Zeit und Raum vergessen und sich über das plötzlich einsetzende Licht, das die Pause einläutet, sehr wundern, da er doch, wie auch ich damals meinte, eben erst hingesetzt hat. Tatsächlich ist es so, daß, da auch die Sitze ausgesprochen bequem sind, die Aufführung derart fesselnd und begeisternd ist, daß die Zeit im Fluge vergeht. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Lichteffekte, sondern auch die schauspielerische Höchstleistung der Darsteller, die in ihren eindrucksvollen Kostümen dabei auch aus voller Kehle singen. Aber auch vom Handlungsablauf, der in keiner Weise todernst gehalten ist, sondern mit vielen kleinen Spitzen und humoristischen Elementen das seine zur allgemeinen Unterhaltung beiträgt, kann keine Langeweile oder Ermüdung ausgehen.
Absolut faszinierend finde ich schließlich das Finale des zweiten Aktes, den "Tanz der Vampire", bei dem an die 40 als (moderne) Vampire verkleidete Darsteller über die Bühne tanzen, dabei koreographische Meisterstücke, wie man sie allenfalls vielleicht noch von Lords of the Dance kennt, darbieten und zudem, für mich immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, mit einer Inbrunst singen, daß es einem mehr als nur einen Schauer über den Rücken fahren läßt. Das Musical muß, wie schon eingangs beschrieben, nicht nur gesehen und gehört, sondern vielmehr erlebt werden. Und daß der Zuschauer nicht nur distanzierter Beobachter, sondern beinahe schon Bestandteil der Bühne ist, bewirken dabei nicht zuletzt auch die zwei oder drei Punkte innerhalb der beiden Akte, in denen die Schauspieler aus dem Zuschauerraum auf die Bühne treten bzw. der Zuschauerraum selbst zu einem Teil der Bühne wird - natürlich nicht, ohne daß dabei dem ein oder anderen Zuschauer plötzlich eine kalte Hand an den Hals gelegt wird oder ähnlicher Grusselschabernack getrieben wird. Also, erleben und begeistert sein, lautet meine Empfehlung an alle, die das hier lesen und das Musical selbst noch nicht kennen.
Zuletzt möchte ich noch einen Hinweis bezüglich den Eintrittskarten geben. Es gibt insgesamt vier Preiskategorien, die, abhängig vom Wochentag und der Vorstellungszeit, einen Eintrittspreis zwischen 80,- und 200,- DM mit sich bringen - so zumindest, als ich gebucht habe. Dabei muß eines ganz klar gesagt werden: ein Besuch über PK3 oder insbesondere PK4, die beiden letzten Preiskategorien, lohnt sich in meinen Augen nicht so richtig, da hier vieles von der Atmosphäre wie auch von den schauspielerischen Leistungen selbst verborgen bleibt, da die Entfernung zur Bühne einfach zu groß ist. Hier erscheint mir der Aufwand und der gezahlte Preis gegenüber dem, der für PK2 erforderlich ist, dann doch mehr oder weniger fehlinvestiert und das Ganze leidet unter dem "am falschen Fleck gespart"-Syndrom, denn wenn auch die zweite Preiskategorie - die übrigens für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende wie auch Senioren eine 30%-Vergünstigung bereit hält - einiges teurer ist, lohnt sich die Investition allemal. Deshalb, anknüpfend an meine letzte Empfehlung, das Musical überhaupt zu besuchen, hier noch eine allerletzte: nicht am falschen Fleck sparen, sondern sich das Ganze auch mal gönnen, denn eines ist sicher: es wird ein unvergeßliches und unbeschreiblich tolles Erlebnis! weiterlesen schließen -
Beiß mich - Tanz der Vampire
15.01.2003, 23:16 Uhr von
paintedblue
Hallo, neben yopie schreibe ich auch bei ciao. Ich finde beide Foren sehr gelungen! Bei ciao bin ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vorgeschichte:
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Schon lange war ein Besuch im Musical Tanz der Vampire in Stuttgart geplant. Es war ein Geburtstagsgeschenk für meinen Mann der dann keine Zeit hatte. Pech sage ich nur!!!! So nahm ich eine Freundin mit und wir fuhren am 11.01.03 mit dem Zug nach Stuttgart und mit dem Taxi ins SI-Centrum. Zuerst liefen wir unterirdisch in dem Komplex herum, aßen gemütlich etwas, hielten uns dann eine zeitlang im Foyer auf und stellten uns dann an der Menschenschlange an, die sich vor dem Theater staute. Als uns der Kartenabreißer die Karten entgegen nahm meinte er trocken: „Tja meine Damen, sie müßen da vorne raus, über die Straße und in das gegenüberliegende Gebäude hinein, denn hier wird das Phantom der Oper gespielt.“ Schreck laß nach!! 2 Minuten bevor das Stück anfing saßen wir auf unseren Plätzen und lachten uns halb kaputt, weil so etwas mal wieder nur mit mir passieren konnte (war nicht das erste Mal das ich in der falschen Vorstellung saß). Aber nichts destotrotz werde ich bald auch dieses Musical besuchen! Nur war ich meiner Zeit hier etwas voraus.
Die dortigen Kartenabreißer hatten schon die typischen Vampirumhänge an und so wurde man schon entsprechend auf das bevorstehende Musical eingestimmt.
Wir saßen nun auf unseren Plätzen in der 23 Reihe, rechtes Parkett. Wir hatten sehr gute Sicht zur Bühne. Durch einen Scheinwerfer wurde ein Vampirgebiß an den Bühnenvorhang gestrahlt. Dann begann die Musik. Die Vorlage für das Stück ist der gleichnamige Film von Roman Polanski, der auch bei diesem Stück mit inszenierte und der sich auch relativ nah an die Filmvorlage hielt.
Die Geschichte
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Professor Abronsius und sein Asistent Alfred wandeln auf den Spuren von van Helsing, der Graf Dracula jagte und ihn zur Strecke brachte. Deshalb suchen sie das Schloß von Graf Krolock und seinen untoten Gefährten um ihnen einen Holzpflock durchs Herz zu jagen. Alfred verliert im Wald seinen Chef und findet ihn steif gefroren. Er trägt ihn in ein Wirtshaus und dort verhalten sich die Gäste und die Wirtsleute sehr seltsam. Sie singen das Knoblauchlied aber sie geben nicht zu, daß sich dunkle Mächte in der Nähe befinden. Alfred verliebt sich in die schöne Tochter des Wirts. Der Wirt und strenge Vater von Sarah hat ein Verhältnis mit der Magd und schließt seine Tochter nachts ein. Sarah dürstet nach Freiheit und wird von Graf Krolock, dem Obervampir ins Schloß zum Tanzen eingeladen. Sie flieht nachts aus dem Haus und dies wird von Alfred beobachtet. Als ihr Vater dies bemerkt verfolgt er Sarah durch den Wald und wird von den Vampiren gebissen. Alfred und der Professor begeben sich zum Schloß um Sarah zu retten und um den Grafen zu Strecke zu bringen. Das ganze Unternehmen scheitert, denn Sarah wird gebissen und wird zum Vampir. Dies wird jedoch nicht vom Professor bemerkt und er und Alfred fliehen mit Sarah vor den Vampiren durch den Wald. Unbemerkt vom Professor beißt Sarah Alfred in den Hals und tötet ihn. Beide sind nun auch Vampire. Die Welt ist verloren und man ahnt, daß das Böse nun um sich greifen wird.
Bühnenbilder
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Bereits vor 8 Jahren war ich einmal im Si-Centrum in Miss Saigon und schon damals war ich von der Technik und den wechselnden Kulissen total begeistert. Doch dies hier übertraf das noch um vieles. Hier wechselte das Bühnenbild von der Gastsätte von innen zur Gaststätte nach aussen. Das Schloß von aussen und innen, der Wald, Gewölbe und mehrstöckige Treppengewölbe, eine riesige Wendeltreppe die aus dem Boden gefahren wurde und Säulen die plötzlich von oben kamen. Eine regelrechte Wand mit Särgen darauf kam senkrecht von hinten nach vorne gefahren und legte sich langsam auf den Boden und aus den Särgen kamen ca. 30 Leute heraus. Die Farben von den Strahlern wechselte ständig und manchmal schneite es. Es war grandios und bombastisch was an Kulissen geboten wurde.
Die Schauspieler und Sänger
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Stimmgewaltige Lieder und wunderschöne Texte, von traurig bis rockig. Von bekannten Melodien die einem wunderbar ins Ohr gehen wurde man durch das ganze Stück geleitet und die dicke Gänsehaut wollte teilweise nicht mehr weggehen. Besonders hatte es mir die Stimme des Darstellers vom Grafen Krolock und sein Lied Ewigkeit angetan, ebenso das Abschlußlied des ganzen Ensembles: Tanz der Vampire. Teilweise liefen die Darsteller durch das Publikum und so hatte man das Gefühl, daß man mittendrin wäre und nicht nur dabei säße. Gigantisch der Moment als direkt neben uns die Vampire vorbei rannten und uns anfauchten. So konnte man auch genau die Masken sehen, welche einfach nur genial waren.
Karten
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Karten für das Stück kann man direkt online bestellen unter www.Tanz-der-vampire.de . Dort kann man auch den Sitzplan aufrufen und noch viele andere Informationen über das Stück erhalten. Ich habe meine Karten jedoch über die Seite www.kartenhaus.de bestellt (das ist mein persönlicher Favorit für Kartenbestellung für Konzerte und Sonstiges). Unsere Karten kosteten pro Stück 79 Euro und die Plätze war sehr gut obwohl wir relativ weit hinten saßen.
Letzte Info:
Tanz der Vampire läuft bald aus und zum heutigen Stand gibt es nur noch 266 Vorstellungen in Stuttgart.
Einen Besuch dieses Musicals ist für Fans dieses Genres unerläßlich und meines Erachtens absolut empfehlenswert. Anschauen und genießen mit Gänsehautgarantie!
Annette weiterlesen schließen -
Tanz der Vampire
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Tanz der Vampire...
nachdem wir die Karten zu irgendeiner Gelegenheit gschenkt bekommen haben, war ich bis jetzt zweimal in dem Musical und so wie es aussieht werde ich noch einmal gehen.
Es ist ein absolut gelungenes Werk und echt total schön inszeniert.
Mit vielen Szenenwechseln und Bühnenumbauungen, die man aber kaum mitbekommt, wird das Stück in einem komplett anderem Stil wie zum Beispiel Cats aufgeführt.
Mir gefällt das Musical echt, mit dem schwulen Vampir und den Kostümen und den Liedern, usw...
Kleiner Tipp: Schauts euch an, es lohtn sich echt!
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