Pro:
günstige Beiträge
Kontra:
schlechte Erreichbarkeit, mieser Service, wenig Filialen
Empfehlung:
Nein
Die Taunus BKK war seiner Zeit zusammen mit der BKK Essanelle (mit einem Beitragssatz von 11,9 %) die günstigste Krankenkasse, die bundesweit geöffnet ist. Das bedeutet, dass Bewohner aller Bundesländer Mitglied der Taunus BKK werden.
Andere Kassen mit niedrigen Beiträgen sind oft nur regional geöffnet, sprich in bestimmten Bundesländern verfügbar.
Die Taunus BKK verlangt derzeit 12,8 % des Bruttolohns, wobei Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich diesen jeweils zur Hälfte teilen.
Im Vergleich zu anderen KK´s mit Beiträgen bis zu 15 % kann sich das immer noch sehen lassen. Im Laufe eines Jahres (und erst recht auf Dauer) kann man somit ein ziemlich großes Sümmchen sparen.
Diese Krankenkasse namens Taunus BBK hat allerdings ein sehr kleines Filialnetz, das heißt sie ist nicht in allen Städten vertreten.
Die wären:
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- Frankfurt / Main
- Jena
- Magdeburg
- Hallbergmoos
- Aarbergen.
Da fängt das Problem schon an.
In den letzen Wochen und Monaten hat die Taunus BKK einen derart großen Mitgliederzuwachs bekommen, dem sie nicht gewachsen ist.
Mittlerweile wird schon auf der Homepage www.taunusbkk.de ein entsprechendes Hinweisfenster aufgepoppt, das vor langen Bearbeitungszeiten warnt.
Hier setzt mein Bericht an.
Ich bin nämlich seit 01. Februar 2003 Mitglied bei der Taunus BKK und akut betroffen von der schleppenden Bearbeitung.
Mein ursprünglicher Bericht aus dem März 2003:
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...Ich warte seit knapp 2 Wochen auf eine Antwort auf meine dringenden Anfragen.
Kurz zur Situation:
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Ich bin derzeit in ärztlicher Behandlung. Dadurch stellte ich vor 2 Wochen fest, dass ich keine Versichertenkarte habe.
Ich habe zwar eine gültige Mitgliedsbestätigung und mein Arbeitgeber zahlt Beiträge an die richtige KK, sprich die Taunus BKK.
In meinen Unterlagen finde ich aber noch nicht einmal meine Mitgliedsnummer. Und mindestens diese benötigt die Arztpraxis für die Abrechnung mit der KK.
Wegen der fehlenden Mitgliedskarte wird mich mein behandelnder Arzt nicht weiter behandeln, wenn ich nicht selbst die Kosten trage!
Denn es ist Quartalsende – die Zeit der Abrechnung.
Somit versuchte ich, mich mit meinem zuständigen Sachbearbeiter in Verbindung zu setzen. Doch das ist leichter gesagt als getan.
Da mein Heimatort zu keinem der Filialorte benachbart liegt, im Gegenteil eher im filialtechnischen Niemandsland liegt, musste ich zunächst die Infohotline anrufen -> 0180-33 55 777.
Dort wurde mir mitgeteilt, Frankfurt sei für mich zuständig.
Eine Verbindung zum Sachbearbeiter scheiterte jedoch.
In mindestens 10 weiteren Anrufen wurde mir versichert dass mein Anliegen bearbeitet wird.
Nachdem ich nichts weiter von der Taunus BKK gehört habe, forderte ich bei jedem der nächsten Anrufe eine Rückmeldung ein.
Ohne Resonanz!
Ich habe meine Telefonnummer hinterlassen, ich habe meine Handynummer hinterlassen, ich habe meine E-Mail-Adresse angegeben und die Faxnummer meines Büros.
Keine Rückmeldung!
Allein heute telefonierte ich in mehreren Anrufen über 30 Minuten hinter ihnen her. Trotz Zusicherung, mir die Mitgliedsnummer per E-Mail zukommen zu lassen, bekam ich wieder keine Antwort!
Ich verschickte E-Mails an mehrere Stellen – keine Reaktion!
Ich bin zutiefst enttäuscht und mittlerweile richtig sauer über diese Ignoranz!
Irgendwann wurden mir direkte Telefon-Durchwahlen gegeben.
Doch man kommt nicht durch.
Nach zwei mal klingeln gelangt man wieder in die Warteschleife der Infohotline.
Dort hat man aber angeblich keinen Zugriff auf das Kunden-System...
Man verbindet mich nicht mit einem Vorgesetzten, das wäre nicht möglich...
Bei dieser ganzen nutzlosen Telefoniererei darf man nicht vergessen, dass jede Minute 9 Cent Gebühren kostet. Meine Telefonkosten belaufen sich mittlerweile auf mindestens 5 Euro!
Und das, ohne dass mir geholfen wurde.
Ich wähne mich langsam in einer Telefonfalle, die nur Gebühren produziert.
Merkwürdigerweise werden nämlich immer neue Telefonnummern von der Infohotline aus dem Hut gezaubert.
Freilich bekommt man niemanden an die Strippe...
Fazit:
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Der niedrige Beitragssatz ist vorbildlich und lockt immer neue Mitglieder an. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass die Taunus BKK dem ganzen nicht gewachsen ist.
Ich bin sicher einer der ersten gewesen, die sich nach des freien KK-Wahlrechts vor einigen Jahren diesen Umstand zu nutze gemacht hat.
Ich wechselte von der AOK zur BKK Zollern-Alb, anschließend zur BKK Mobil-Oil. Immer ohne Probleme, wenn es um den Leistungsanspruch ging. Und im Laufe der Jahre habe ich viel Geld gespart.
Jetzt erlebe ich das erste Mal, dass ich die negativen Stimmen zu „Billig-KK´s“ nachvollziehen kann. Bei der Taunus BKK stimmt nur der Preis und nicht die Qualität.
Was hilft einem ein günstiger Beitrag, wenn man im Leistungsfall quasi im Regen steht...?!
Daher kann ich von einer Mitgliedschaft bei der Taunus-BKK nur abraten!!!
© HiRolfD
24.03.2003
Nachtrag 1 (28.03.03):
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Mittlerweile hat sich gestern endlich jemand per e-mail gemeldet. Mir wurden jetzt wenigstens meine Mitgliedsdaten übermittelt, die ich meinem Arzt vorlegen kann.
Doch meine Karte ist immer noch nicht da...
Nachtrag 2 (29.03.2003):
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Wunder geschehen...
Ich habe heute meine Chipkarte im Briefkasten gehabt, nebst zahlreicher Bescheinigungen.
Das ganze sogar doppelt...
Nachtrag 3 (15.09.2003):
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Im Juni stellte mein behandelnder Zahnarzt fest, dass 4 meiner Backenzähne Kronen bedürfen.
Behandlungstermine wurden frühzeitig für die Woche vom 11.08-15.08.2003 vereinbart.
Der Zahnarzt erstellte einen Heil- und Kostenplan, den ich im Juli zugesandt bekam und gleich
an die Taunus BKK weiterleitete.
Leider erhielt ich keine Rückmeldung der Taunus BKK bis zum 04.08.2003. Mehrere Telefonate waren wieder erforderlich, bis mir jemand die Bearbeitung bestätigte und die Abwicklung bis zum 11.08. versprach.
Dies war jedoch nicht der Fall. Erneute Anrufe waren erforderlich, bis endlich jemand die vorläufige (Kosten-)Übernahme betätigte.
Ich konnte mich glücklich schätzen, dass mich mein Zahnarzt trotz dieser widrigen Umstände behandelte.
Auch eine Woche nach Abschluß der Zahnarztbehandlung und erneuter Zusendung der Unterlagen war der Vorgang seitens der Taunus BKK noch nicht abgeschlossen.
Ich mußte nochmal anrufen, und bei der Gelegenheit gleich noch einmal klären, dass mein Bonusheft komplett ist und mir 65 % Kassenanteil und nicht nur 50 % (!) zustehen.
Nach diesem ganzen Ärger und der in diesem Zusammenhang mehr als dreist wirkenden
Beitragsatzerhöhung auf 12,8 %, nutzte ich mein Sonderkündigungsrecht und mache diesem bedauerlichen Theater ein Ende!
Ich werde berichten, ob die Taunus BKK wenigstens hier ihre Verpflichtung einhält.
Sie muß nämlich innerhalb von 14 Tagen eine Kündigungsbestätigung senden.
Mittlerweile sind 10 Tage vergangen...
Nachtrag 4 (24.07.2005):
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Irgendwann war die leidige Episode Taunus BKK endgültig abgeschlossen. Mittlerweile bin ich wunschlös glücklich in der IKK direkkt.
Fazit: Finger weg von der Taunus BKK!
(c)HiRD weiterlesen schließen
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