Pro:
Glaube ich nichts.
Kontra:
Alltägliche wie berufliche Lebensqualität wird stark gemindert.
Empfehlung:
Ja
Leider ist die Migräne immer noch eine stark leistungseinschränkende und beeinträchtigende Art einer Krankheit, die man nicht verachten sollte. Sie kann die gesamte Lebensqualität auf den Kopf stellen!
Ich werde versuchen, Euch so gut wie möglich an dieses Thema heranzuführen.
1.) Was steckt eigentlich hinter dem Begriff Migräne?
- kommt aus dem frz.= migraine= Kopfschmerzen
Abgeleitet aus dem Bereich der Kopfschmerzen und wurde dann weiter spezifiziert. Zum einen daher, dass meist vorher Kopfschmerzen mit auftraten, die dann in einen Migräneanfall endeten.
2.)Merkmale einer Migräneattacke?
Das sind anfallsartige heftig, pulsierende Kopfschmerzen, meist miteinander verbunden mit Übelkeit, Licht- oder Lärmempfindlichkeit und allgemeine Reizbarkeit. Wenn man einen Migräne- Patienten anspricht, welche Merkmale er verspürt hat vor der eigentlichen Attacke, hört man nicht selten folgendes:
- …mir wurde auf einmal stark übel und ich hatte das Gefühl mich jeden Moment zu übergeben zu müssen.
- …mich störte das Licht, schmerzte in den Augen und der Lärm draußen war einfach nicht mehr zu ertragen.
-….konnte mich nicht mehr konzentrieren, fühlte mich ausgelaugt.
-….hätte mich noch jemand mehr genervt, wäre ich ausgeflippt.
-….habe die Menschen nur noch halb gesehen. ( visuelles Symptom)
Das sind nur einige Sätze, die könnte man noch erweitern, aber da würden wir bis morgen nicht am Ende angelangt sein.
3.) Was passiert im Gehirn bei einem akuten Migräneanfall?
Die eigentliche Ursache der quälenden Attacken scheint eine Entzündung der Gefäßwände der Hirnarterien zu sein, die durch eine überschießende Nervenaktivität verursacht wird.
( Quelle: www.lifeline.de).
Auslöser/ Triggerfaktoren einer Migräne?
- Ärger, Stress, plötzlicher Stressabfall, Aufregung und psychische Belastungen, auch da muss man unterscheiden, da jeder Mensch mit bestimmten Situationen umgehen kann bzw. umgeht.
- Nahrungs- und Genussmittel wie z.B. geräucherte oder gepökelte Fleisch- oder Wurstwaren, Käse, Schokolade, Rotweine und div. andere alkoholische Genussmittel, Nüsse, Milch, Käse und zu guter letzt kann auch Obst einen Anfall auslösen.
- Arzneimittel, die schmerzlindernd oder eher beruhigend wirken sollen und die Dauer der Anwendung.
- Hormone: Menstruationszyklus, Schwangerschaft und die Pille.
- Umwelt: schlecht gelüftete Räume, Wetter ( Föhn und Gewitter), starke Feuchtigkeit, Lärm, starke Sonneneinstrahlung.
4.) Wer leidet mehr unter einer Migräne?
- Leider ist es bewiesen, dass Frauen mehr darunter leiden (zu 14-16 %) als Männer (6-8 %). Finde ich schon erschreckend hoch zumal es schon Fälle von Migräne im Kindesalter gibt.
5.) Dauer einer Migräneattacke?
- schwankt zwischen ein paar Stunden bis zu Tagen.
6.)Gibt es noch Unterschiede bei einer Migräne?
Ja. Man unterscheidet die Form der Migräne vor allem, ob " mit Aura" bzw. " ohne Aura".
Die Migräne ohne Aura:
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- wurde auch früher die " einfache Migräne" genannt. Es kommt zu starken Kopfschmerzattacken, die zwischen 4- 72 Std. anhalten können, eine pulsierende Hemikranie
(übersetzt: einseitiger Kopfschmerz), Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit, und dass man sich einfach nur " krank" fühlt. Diese Art der Kopfschmerzen können durch körperliche Tätigkeiten verstärkt werden.
Die Migräne mit Aura:
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- wurde früher auch die " klassische Migräne" genannt. Es kommt unmittelbar zu Beginn der Attacke zu neurologischen Reiz- oder Ausfallserscheinungen. D. h. man kann unter Gesichtsfeldstörungen leiden (Man sieht den Gegenstand nur noch halb) oder die Gegenstände werden gezackt dargestellt, Taubheitsgefühle z. B. im Gesichtsbereich sowie auch zu Sprech- oder Sprachstörungen können unter Umständen auftreten.
Ich denke, ein wenig den Begriff " Migräne" beleuchtet zu haben und werde Euch jetzt schreiben, was man dagegen tun kann, um aus diesem Teufelskreis zu entfliehen.
Leider gehöre ich zu den 16-24% Frauen dazu.
Anfang/ Umgehen/ durchlaufene Therapien:
Bei mir hat sich die Migräne eigentlich mehr eingeschlichen, meist mit normalen Kopfschmerzen, die immer schlimmer wurden. Na ja, da nimmt man halt mal eine Aspirin oder Paracetamol und alles ist wieder ok. Pustekuchen, die Beschwerden, dieses enorme Pulsieren im Kopf machte mich nur noch mehr rasend. Bin sogar einmal mit dem Kopf gegen die Wand gelaufen, nur um diesen Schmerz abzustellen. Das Schlimmste, was noch dazukam war für mich diese anhaltende Übelkeit mit Erbrechen und dieses entsetzlich pelzige Gefühl im rechten Wangenbereich, Gesichtsfeldeinschränkungen bis hin zu richtigen Sehstörungen kurz bevor es richtig los ging. An Auto fahren war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken in keinster Weise. Die schlimmste Migräneattacke, die ich jemals hatte hielt sage und schreibe 6 Tage an und was soll ich sagen die Medikamente haben irgendwie versagt.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich selbst in einer Gemeinschaftspraxis als Erstkraft. War doch optimal für mich, ich brauchte erst gar nicht woanders mich untersuchen zu lassen. Das war mein Fehler, der eigene Chef dein Arzt, nie wieder. Rücksicht von den Seiten der Chefs war weniger. Die Sprüche: " Wird schon wieder, nehmen sie mal eine Tablette oder noch schlimmer, nehmen sie sich mal eine Auszeit konnte ich irgendwann nicht mehr hören. Damit wurde mir ja nicht geholfen.
Mein Tag fing morgens um 7:30 Uhr an, 1 Std. Mittag und endete eigentlich generell so gegen 19:30 Uhr, wenn alles gut ging. Also um es kurz zu sagen, ich hatte viel Arbeit, nicht nur das ich für den gesamten Praxisablauf verantwortlich war, es musste auch die Ausbildung meiner Lehrlinge gewährleistet werden. Gutachtenerstellungen per Phonodiktat wie auch die Korrekturlesungen habe ich nach der Arbeit zu Hause getätigt. Tja, was macht man nicht alles für seinen Job heutzutage.
Bei mir waren wohl die Auslöser, der enorme Druck und der immer größer werdende Stressfaktor, der auf mich zukam. Später stellte sich heraus, dass noch andere Auslöser zu einer Attacke führten (Nüsse und Rotwein). Vor allem an den Wochenenden lag ich flach, klar da fiel auf einmal das Stressbarometer und schon meldete sich die Migräne an.
Umgehen mit diesen Kopfschmerzen ist sehr schwer, man kann sie nur akzeptieren und tolerieren, d.h. man sollte auf die Auslöser achten und eine Lösung für sich selbst finden. Doch noch heute werde ich von Anfällen geplagt mind. 2-4 Anfälle im Monat. Ich bekomme sie aber jetzt endlich in Griff in dem ich auf sog. Triptane zurückgreife, wenn eine Attacke kommt und dann für ausreichend Ruhemöglichkeiten sorge.
Erklärung " Triptane":
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Triptane sind selektive Serotonin-5HT1B/1D- Rezeptoragonisten. Als solche bewirken sie einerseits, dass sich erweiterte Arterien im Bereich der Hirnhaut (Dura) und des Gehirns wieder zusammen ziehen. Andererseits hemmen Triptane die Freisetzung von Gefäß-aktiven Neuropeptiden und Botenstoffen, die in der Lage sind, Entzündungen an Gefäßen im Gehirn auszulösen. Zudem unterbrechen sie die Schmerzsignale, die aus der Hirnhaut vermittelt werden.
(Quelle: Migraene.msd.de)
Die sog. Triptane werden inzwischen in zahlreichen Darreichungsformen (z. B. Tabletten, Schmelztabletten, Zäpfchen und Nasensprays) rezeptpflichtig vom Arzt verordnet.
Es gibt zahlreiche, viel versprechende Therapien, die angeboten werden. Ich habe für mich für das Entspannungstraining nach Jacobsen entschieden. Dabei handelt es sich um ein Entspannungverfahren, wo isometrisch bestimmte Muskelgruppen angespannt und wieder entspannt werden. Die Durchführung kann erfolgen nach einer Kassette/ CD oder man nimmt an einer Trainingsgruppe teil. Prophylaktisch habe ich mich dazu entschlossen die tägliche Einnahme von ß- Blockern fortzuführen und die weitere Behandlung/ Therapie bei meinem Schmerztherapeuten beizubehalten. Leider hat bei mir die Akupunktur nicht gewirkt, echt schade.
Nichts desto trotz sollte man selber am Ball bleiben und nicht verzweifeln. Ein Lichtblick gibt es allerdings, im Alter sollen die Migräneattacken zurückgehen, so die Info von meinem Arzt.
Unterstützen kann man mit Massagen, Physiotherapie (krankengymnastische Übungen), Verhaltenstherapie, Reizstrom, Ozontherapie, Wärme- und Kältetherapie, Homöopathie, autogenes Training und Akupunktur.
Auf jeden Fall sollte man bei dieser Art von starken Kopfschmerzen immer den ärztlichen Rat einholen, sich beraten lassen und nicht zur Selbstbehandlung greifen. Meistens geht dann der Schuss nach hinten los! Am sinnvollsten ist da wohl als Erstes der Gang zum Orthopäden, um Haltungsschäden wie auch Blockaden auszuschließen und im Anschluss einen Besuch beim Neurologen, der eine weitere Diagnostik vornimmt und die Behandlung mit Medikamenten einleitet.
Mittlerweile ist man auch nicht mehr alleine mit dieser Krankheit sondern es gibt sehr viele Selbsthilfegruppen, die einen mit Rat und Tat zur Seite stehen und hat die Möglichkeit sich mit anderen Leidensgenossen auszutauschen.
In diesem Sinne auf eine " migränefreie Zeit" und viel Spaß beim Bewerten+ Kommentieren.
Eure Brauni- Bikerin weiterlesen schließen
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