Pro:
nichts, jedenfalls nicht auf schädigende Tierversuche bezogen
Kontra:
immer dann, wenn ein Tier geschädigt wird
Empfehlung:
Nein
Ohne Titel
Manchmal nehme ich, als meist in alle Richtungen zugleich denkendes Wesen, gerne einen extremen, je nach Laune auch einseitigen oder enggefassten Blickwinkel ein, um ein Problem oder eine Thematik zu beleuchten, oder stelle einfach nur dumme, manchmal auch unbequeme Fragen, auf die sich dann jeder selbst die Antwort geben möge. So auch hier, besonders, da über das Thema Tierversuche schon unendlich viel geschrieben wurde - und wie um dieses Vorhaben zu bekräftigen (oder zu verstärken?) kommt Nele Naseweis und zeigt mir die Richtung: es geht - wieder einmal - um Katzen. Und zwar ausschließlich.
Wenn Züchter eine neue Katzenrasse kreieren, ist das nicht auch eine Form des Tierversuchs?
Sie hantieren mit Gentabellen, verpaaren Lieselotte von Funkenstein mit Ernst August aus dem Märchenland, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, hinsichtlich der Fellfarbe, der Statur, des Verhaltens oder alles zusammen...
Oder
Jeder verantwortungsbewußte Katzenhalter geht mit seiner Katze zum Tierarzt und läßt sie dort impfen. Alle paar Jahre kommen neue Impfseren auf den Markt. Die natürlich getestet wurden. Oder wer möchte sein liebgewonnenes Haustier in einem freien Feldversuch zur Erprobung möglicher Nebenwirkungen oderSpätschäden von Impfstoffen zur Verfügung stellen?
Wobei das Wort "Impfserum" natürlich durch jedes x-beliebige Medikament ersetzt werden kann, daß der besorgte Tierhalter einer kranken Katze mit nach Hause nimmt.
Oder
Es gibt kaum noch Menschen, schon gar nicht in der Stadt, die nicht alle paar Tage entweder im Supermarkt, im Zoofachhandel oder im Internet Futter für ihre Lieblinge bestellen, was von zig Firmen in zig Variationen auf den Markt geworfen wird. Alle diese Futter wurden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen hergestellt und oder verbessert. Was ist mit den Testkatzen, die mit ihrem Freßverhalten zu diesen beigetragen haben?
Wobei das Wort "Katzenfutter" natürlich durch jedes x-beliebige Leckerlie, Paste, ja sogar Spielzeug, Katzenstreu etc. ersetzt werden kann, daß der liebevolle Tierhalter seiner Samtpfote zur Verfügung stellt.
Oder
All die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir über das Verhalten der Katze haben, wo rühren sie her? Wer hat die ihnen zugrunde liegenden Verhaltensweisen beobachtet, gesammelt, protokolliert, ausgewertet - und vor allem, an welchen Tieren?
Wobei das Wort "Verhalten der Katze" natürlich durch jedes andere beliebte Haustier ersetzt werden kann, daß Millionen unserer Haushalte bevölkert.
Beim Abendessen durchblätterte ich eine Katzenzeitschrift, welche tut nichts zur Sache.
Auf dem Titelbild, eine Katze in Pose. Wie viele Termine beim Photographen mit wie vielen Katzen mag es wohl gegeben haben, bis das Bild "stand"? - Wer erinnert sich noch an die hinreißende Whiskas-Werbung mit dem kleinen Tiger, dem der Kunstschnee auf den Kopf fiel... Wieviele Termine im Studio mit wie vielen Katzen mag es wohl gegeben haben, bis die Szene im Kasten war?
A propos Werbung, ich hab 8 Anzeigen gezählt:
3 für Katzenstreu, 3 für Katzenfutter, 1 für Katzensnacks und 1 für ein Arzneimittel, was nochvergleichsweise wenig ist im Gegensatz zu anderen Zeitschriften.
Darüber hinaus
ein Bericht zu Haarballen, dem auch Tierversuche, bzw. Untersuchungen an der Katze zugrunde liegen,
ein Bericht zu Ozonschäden bei der Katze, dem auch Tierversuche, bzw. Untersuchungen an der Katze zugrunde liegen,
ein Bericht zum Verhalten von Katzen, dem auch Tierversuche, bzw. Untersuchungen mit der Katze zugrunde liegen,
ein Bericht zum Thema Milchstau bei säugenden Katzenmüttern, dem auch Tierversuche, bzw. Untersuchungen mit der Katze zugrunde liegen,
und bin erst auf Seite 18 (von 68). Aber ich muß diesen Text ja nicht unnötig in die Länge ziehen.
Worauf ich einzig und allein aufmerksam machen wollte, ist, daß jeder Tierhalter, und nun mag jede/r Wort "Katze" durch jedes andere von ihm geliebte Haustier ersetzen (egal ob Hund, Pferd, Vogel, Nager, Fisch im Aquarium oder Reptil im Terrarium), ob er will oder nicht, allein schon durch die Haltung seines Tieres seinen Teil dazu beiträgt, daß Versuche an und mit Tieren gemacht wurden - und gemacht werden.
Da hilft kein Verzicht auf Kosmetika ohne Tierversuche, keine vegetarische oder gar vegane Lebensweise, kein Pro und Kontra Arzneimittelforschung, geschweige denn zu Kosmetika oder sonstigen Chemikalien, Genmanipulationen, Embryonalfoschung etc. etc. - selbst wenn alle Tierversuche am Tier zugunsten (?) des Menschen abgeschafft würden, die FÜR die Tiere, gäbe es weiterhin.
Darüberhinaus
tut mir jedes, aber wirklich JEDES Tier leid, daß in diesem Zusammenhang unnötig leiden muß, aber ich wüßte nicht, wie dieses abzuschaffen.
Das einzige (?), was wir tun können, ist dafür zu sorgen,
daß es allen Versuchstieren, egal wo und egal wofür, so gut wie möglich geht,
daß KEIN Tier widersinnig und umsonst, d.h. für nicht lebenswichtige Zwecke, mißbraucht wird und
daß jedes Tier, daß für einen Versuch oder ein Experiment herhalten mußte, anschließend doppelt und dreifach durch einen Super-Gnadenbrot-Platz entschädigt wird.
Viele Gräueltaten müssen nämlich nicht sein, genausowenig wie daß eine "unbehandelte", gesunde Kontrollgruppe anschließend genauso euthanasiert wird wie die eigentlichen "Versuchstiere".
Muß ich noch weitere Statements abgeben?
© LeaofRafiki 23.07.2002 weiterlesen schließen
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