Pro:
Sitzt gut in der Hand - man kann sofort auf der Korrekturfläche schreiben (keine Wartezeit wie bei einer Korrekturflüssigkeit)
Kontra:
Man muss den Dreh des Durchziehens raushaben, um präzise zu korrigieren - dünnes Band - wiederholtes Drübergleiten zerstört das Korrekturband - nicht jedes Schreibgerät kann auf dem Korrekturband schreiben - Preisleistungsverhältnis
Empfehlung:
Nein
Es gibt tatsächlich eine Maus, die mir seit einigen Monaten den Garaus macht. Fast jeden Tag begegne ich ihr und immer wieder versucht sie mir das Leben schwer zu machen, obwohl eigentlich das Gegenteil stattfinden müsste. Ich spreche natürlich nicht von meiner PC-Maus, sondern von der Tipp-Ex Pocket Mouse! Der Name Tipp-Ex verleitet die meisten an die bekannte weiße Flüssigkeit, mit der man Korrekturen auf einem Blatt Papier vornimmt (Tipp-Ex Fluid). Doch Tipp-Ex hat vor wenigen Jahren, aufgrund der Nachteile, die bei der Benutzung des Fluids entstehen (trocknet zu langsam, kann verschmieren, lässt sich nicht leicht überschreiben), diese Pocket Mouse entwickelt.
Optik und Funktion
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Bei der Tipp-Ex Pocket Mouse handelt es sich um ein durchsichtiges Plastikprodukt, dass von seiner Form her und dem Äußeren einer Maus ähnelt - zumindest teilweise. Um das zu verdeutlichen, hat man der hellblaublauen Farbe des Äußeren ein Auge in Form eines Aufklebers von jeder Seite verliehen. Vorne befinden sich das rote „Maul“ der Maus, das sozusagen der Deckel zum Schutz des Bandes ist. Unter diesem Deckel kommt ein weißes Band zum Vorschein. Es handelt sich um ein 9 Meter langes Band, welches sich auf zwei Spulen, die man dank des durchsichtigen Kunststoffes der Außenform der Maus sehen kann, bewegt. Dieses Band ist verantwortlich für die Korrektur, die man vornehmen möchte. Man senkt den Kopf der Maus auf die gewünschte Stelle auf dem Blatt Papier und muss nun durchziehen. Das mag sich zwar leicht anhören, doch ist nicht immer 100% erfolgreich. Das liegt daran, dass man erste Erfahrung sammeln muss, wie der Mauskopf liegen muss. Er darf nicht all zu senkrecht und auch nicht zu waagrecht auf der Korrekturstelle gesenkt werden, denn es können Stellen entstehen wo das Korrekturband dann nur einen Teil des Textes auf dem Papier gelöscht hat und andere nicht. Ich würde sagen ein Winkel von 35 Grad des Mauskopfs zur Korrekturfläche wäre ideal! Ein wiederholtes Drübergleiten ist aus meiner Sicht nicht empfehlenswert, denn es wird dadurch die erste Bandschicht zerstört und es entsteht ein Chaos auf dem Papier! Ist mir leider all zu oft passiert, was dann zu Problemen mit dem Text hervorgerufen hat. Nachdem das Band seine weiße Korrekturschicht „losgeworden“ ist, gleitet die nun weiße Folienschicht von der oberen Seite der Maus in die Spule zurück.
Handlichkeit
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Die Tipp-Ex Pocket Mouse lässt sich recht gut handhaben. Sie sitzt gut in der Hand und wenn man den Dreh mit der Senkrechthaltung raus hat, dann kann man gut damit umgehen. Aber das mag zu „theo“retisch klingen, denn auch ich habe nach so langer Zeit Probleme mit dem exakten Drübergleiten. Das Korrekturband selbst hat nämlich eine Breite von weniger als einem halben Zentimeter (4,2 mm) und so muss man genau den Mauskopf platzieren, um auch die gewünschte Stelle zu löschen/korrigieren. Wenn die Textstelle breiter ist, muss man wie ein Chirurg mit dem Gerät umgehen, um nach dem zweiten Drübergleiten die erste Bandfläche nicht zu erfassen, da diese sehr leicht zerstört wird. Manchmal wünsche ich mir dann doch lieber das Fluid von Tipp-Ex vor mir zu haben, wo man zumindest die ganze gewünschte Fläche mit einem Wisch gelöscht hat (da entsteht aber wieder der Nachteil des Wartens des Trocknens). Dank der 12 Rillen, die sich im vorderen „Mauskopf“ befinden, ist das Korrekturgerät gut lenkbar, um es so stabil auf der Oberfläche des Papiers gleiten lassen können.
Der Test des Schreibens auf der Korrekturfläche
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Mein täglicher Umgang mit Texten, die ich mir durchlese, benötigt oftmals die eine oder andere Korrektur. Dabei will ich dann z.B. in der Eile ein Wort löschen und es mit einem anderen ersetzen, was meiner Meinung nach besser dem Inhalt zusagen wird. Dabei habe ich am Arbeitsplatz einige Textmarker und Kugelschreiber zur Verfügung. Hier ist der Test mit drei verschiedenen Schreibgeräten, die ich auf der korrigierten Fläche mit der Tipp-Ex Pocket Mouse benutzt habe:
- Faber-Castell OHP-Plus 1523, blau: ein katastrophales Ergebnis entstand hierbei, denn der Stift konnte nicht nur das gewünschte Wort auf die Korrekturfläche schreiben, sondern zerstörte diese zu einem großen Teil!
- Edding, Board Marker 360, rot: Hier habe ich festgestellt, dass die Farbe des Edding zu bleich auf der Korrekturfläche erscheint und man danach es sich schwer tut, das geschriebene abzulesen. Ebenfalls nicht empfehlenswert!
- Parker, Kugelschreiber blau: Ein recht gutes Ergebnis entstand bei der Benutzung dieses Kugelschreibers. Das neue Wort war gut zu lesen und die Korrekturfläche wurde nicht beschädigt.
Aus dem Test geht hervor, dass eigentlich nur ein Kugelschreiber für das Schreiben auf der Korrekturfläche geeignet ist. Die beiden anderen Stifte haben den Test nicht bestanden bzw. die Tipp-Ex Pocket Mouse ist mit ihnen nicht „kompatibel“. Leider habe ich nicht immer einen Kugelschreiber dann zu Stelle, wenn es drauf ankommt und so entstehen kleinere Desaster! Die Tipp-Ex Pocket Mouse kostet im Handel um die 2.30 Euro, also fast doppelt so teuer als eine übliche Korrekturfüßigkeit. Wenn ich so die Nachteile des Geräts noch mal durch den Kopf gehen lasse, dann finde ich den Preis doch etwas zu teuer.
Fazit
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Ich werde die Tipp-Ex Pocket Mouse nicht weiterempfehlen, denn sie ist auch trotz der Handlichkeit kein perfektes Korrekturgerät. Das all zu empfindliche Korrekturband, welches nicht jeden Stift akzeptiert und bei wiederholtem Drübergleiten zerstört wird, das etwas komplizierte Drübergleiten für den Neuling, aber auch die geringe Bandfläche, machen die Tipp-Ex Pocket Mouse meistens zu einem Reizgerät der Nerven, als zu einem guten Helfer. Ich benutze sie leider trotzdem, da man sie mir am Arbeitsplatz als einziges Korrekturmittel zur Verfügung stellt. Trotz der Versuche von Tipp-Ex, hat man das perfekte Korrekturgerät immer noch nicht entwickeln können. Anscheinend sollte man wieder auf die gute alte Lamyzeit zurückschauen, wo man mit dem Tintenkiller wunderbare Ergebnisse vorzuweisen hatte. Mit der Tipp-Ex Pocket Mouse ist man auf jeden Fall an der falschen Adresse, wenn man zufriedenstellende Korrekturergebnisse erreichen möchte. weiterlesen schließen
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