Titanic Testberichte
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Tests und Erfahrungsberichte
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Allzeit gute Fahrt
5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Deutschland wird ein neues Musical beschert!
Der Mythos Titanic beschäftigt die Menschen seit Generationen, in unzähligen Büchern und Filmen wurde die Geschichte immer wieder neu erzählt. Es wurden ständig neue Novellen um die spektakuläre Jungfernfahrt geschaffen!
In einer Welt, in der es über jedes sinnige und unsinnige Thema Musicals zu geben scheint, war ein Titanic- Musical nur noch eine Frage der Zeit.
Am 23. April 1997 feiert die Maury Yeston ( Musik und Liedtexte )/ Peter Stone ( Buch ) Show also ihre Broadway Premiere. Nach 804 Shows wurde sie dort wieder geschlossen und es folgte eine Tour quer durch die Vereinigten Staaten.
Europapremiere wurde am 23. September 2001 in Amsterdam gefeiert. Der Premiere schloss sich eine sehr erfolgreiche Nationaltour an.
Das Bühnenbild ist jetzt nach Hamburg transferiert worden und in der dortigen Neuen Flora beheimatet. Die deutsche Erstaufführung fand am 8. Dezember 2002 mit einer glanzvollen Galapremiere statt. Reichlich Prominenz, darunter unter anderem die Hollywoodstars Gina Lollobrigida, Sophia Loren und Liza Minnelli, drängten sich, über den roten Teppich, in das mit Kunstwerken neu gestaltete Foyer.
Allen war von vorneherein klar wie die Show ausgehen wird, aber der Reiz besteht ja darin mitzuerleben wie die Geschichte umgesetzt wird.
Im Laufe der Show werden verschiedenen Schicksale und Träume an Bord dieses Schiffes erzählt. Alle Personen, die während des Musicals auftauchen, befanden sich auch tatsächlich an Bord!
Die Anfangsszene zeigt den Architekten der Titanic, Thomas Andrews, der über das von ihm geschaffene Wunder auf dem Wasser berichtet. Man folgt Andrews bis zur Pier in Southampton, wo am 10. April 1912 die Jungfernfahrt nach New York beginnt.
Hier lernt der Zuschauer direkt alle wichtigen Personen kennen, Barrett, den Heizer, Bride, den Funker und den Ausguck Fleet. Nach der Besatzung checken die Passagiere klassenweise ein.
Die 3. Klasse, mit den 3 Kates ( McGowan, Murphey und Mullins ) und Jim Farrell, hat als erstes die Chance an Bord zu gehen. Hier geht es um die Träume von einem besseren Leben in der neuen Welt. Diese Träume müssen in Amerika einfach wahr werden.
Die schrille Alice Beane und ihr Mann Edgar gehören zur 2. Klasse, genau wie Caroline Neville und Charles Clarke. Bei Alice geht es darum, welche Berühmtheit gemeinsam mit ihr an Bord ist. Welchen Prominenten kann sie im Laufe der Überfahrt treffen? Caroline und Charles verlassen ihr altes Leben in England, um gemeinsam durchzubrennen.
All die Millionäre der 1. Klasse scheint alles irgendwie kalt zu lassen. Sie würdigen das Schiff kaum eines Blickes und es entsteht das Gefühl, hier ist man nur dabei, weil es ein gutes Gesprächsthema auf späteren Empfängen sein könnte. Sehen und gesehen werden ist hier das Motto!
Schon in dieser äußerst gelungenen Eröffnungsnummer werden die Klassenunterschiede sehr gut verdeutlicht, sei es jetzt aufgrund der Kleidung oder des Verhaltens der Offiziere.
Nach diesem Startpunkt kann das Publikum, gemeinsam mit den Passagieren und der Besatzung, erwartungsfroh ablegen.
Im weiteren Verlauf des 1. Akt werden die einzelnen Charaktere ausgebaut.
Es wird die harte Arbeit der Heizer gezeigt, Barrett lernen wir auch von seiner weichen Seite kennen, wenn er Bride einen Heiratsantrag an seine Darlene funken lässt.
Die erste Klasse soupiert bei einem Granddinner und feiert sich selbst bei Klang der Ragtime- Band.
Dagegen ist die Party der dritten Klasse um einiges wilder. Hier wird ganz im Still der irischen Steppshows gefeiert und gegenseitig werden die Wünsche und Träume für das Leben in Amerika erzählt. Von der Zofe, über die Lehrerin bis hin zum Millionär, ist jede Hoffnung vertreten.
Am Ende des 1. Aktes passiert das unvermeidliche, das die Titanic zu einem Mythos machte: Das Schiff rammt den Eisberg!
Dieses Geräusch wird so gut eingespielt, dass man die Kollision spüren kann. Für die Pause bildet das allemal genug Gesprächsstoff!
In der Nacht von 14. auf den 15. April werden alle Passagiere geweckt und hier werden die Klassenunterschiede am Deutlichsten. Die 1. und 2. Klasse wird in den 1. Klasse Salon geführt und die 3. Klasse wird gezwungen auf dem Zwischendeck zu bleiben! Noch werden die Passagiere mit Ausreden über abgeplatzte Farbe oder einer verbogenen Schraube vertröstet.
Nach und nach wird die Situation für die 3. Klasse bedrohlicher und die ersten Rettungsboote legen ab.
Der Kapitän Smith, Reeder Ismay und Architekt Andrews schieben sich gegenseitig die Schuld, an dem Untergang, zu. Während dieses Streitgespräches funkt Bride das 1. SOS der Geschichte.
In der Zwischenzeit, an Deck der Titanic, wird das letzte Rettungsboot besetzt, Frauen müssen Abschied von ihren Männern und Kinder von ihren Vätern nehmen. Mit dem Gebet Mach, dass wir morgen noch zusammen sind verabschieden sich die Paare für immer von einander!
Das Boot legt ab und Zurückbleibenden sind verloren.
Trotz dieses Wissens bleibt Ida Straus bei ihrem Mann, da sie nach 40 Jahren Ehe lieber gemeinsam mit Isidor sterben möchte, als nur einen Tag allein leben zu müssen.
Während sich das Schiff unaufhaltsam weiter neigt, entdeckt Thomas Andrews seinen Konstruktionsfehler und gibt sich die alleinige Schuld an dem Untergang.
Das Schiff geht unter und die Überlebenden, an Bord der Carpathia, gedenken der Toten und huldigen noch einmal dem 10. April, als die Träume noch blühten.
Die Umsetzung dieses Stoffes ist Eric van der Palen sehr gut gelungen. Sein Bühnenbild zeigt eindrucksvoll, was auf einer Bühne umgesetzt werden kann. Das bedrohliche Knacken des berstenden Schiffes und der letztendliche Untergang sind schon allein den Besuch wert.
Yan Tax`s Kostüme wurde stilecht und mit viel Liebe zum Detail entworfen und umgesetzt. Es ist ein Genuss für das Auge diese zu sehen!
Auch die Besetzung ist grandios gelungen: Michael Flöth als erfahrener und väterlicher Kapitän E. J. Smith überzeugt von der Abfahrt bis zum Untergang. Flöth bringt die größte Bühnenerfahrung in dieser Show mit, am 25. Dezember feiert er sein 30- jähriges Bühnenjubiläum.
Patrick Stanke als Heizer Barrett ist sicher die Entdeckung dieser Produktion. Stankes Stimme ist sehr stark und gefühlvoll, seine Bühnenpräsenz ist überwältigend.
3 Jahre Erfahrung als Funker auf der „Gorch Fock“ kommen Jens Janke, für seine Rolle des Funkers Harold Bride, sicher zu Gute, aber seine schöne Stimme würde auch ohne dies überzeugen.
Auf dem schmalen Grad zwischen akkurat und lustig vermag Leon van Leeuwenberg als 1. Klasse Stewart Henry Etches perfekt zu balancieren.
Als Ingenieur Thomas Andrews zeigt Carsten Lepper einmal mehr sein gesangliches und schauspielerisches Können.
Der Mann, der beim Schlussapplaus die allgemeinen Buhrufe bekommt, steht Robin Brosch, als Reeder J. Bruce Ismay an Deck. Die Pfiffe beziehen sich aber nicht auf Broschs Leistung, die ist gut und der Rolle entsprechend schmierig. Hier wird nur für die unsympathische Rolle gebuht.
Die rührendsten Rollen haben Robert Lenkey und Marina Edelhagen, als Ida und Isidor Straus. Ihr Duett „Wie vor aller Zeit“ ist wunderschön und herzerwärmend. Beide Stimmen sind ansprechend.
Iris Schumacher spielt die schrille Alice Beane, die während der Fahrt die Millionäre an Bord jagt. Schumacher zeigt viel Talent für Humor.
Kate McGowan wird von Jasmin Madwar überzeugend dargestellt. Der von ihr geliebte Jim Farrell wird von Marius Sverrisson verkörpert. Sverrisson beeindruckt mit schöner Stimme und sehr natürlichem Spiel.
Auch alle anderen Rollen sind stark besetzt. Dies ist auch wichtig, da viele der Songs Ensemblenummern sind.
Die CD ist seid dem Premierenabend erhältlich und jeder, der nur die neumodischen Tanzshows mag, sollte sie einmal gehört haben, bevor er sich für einen Besuch auf der Titanic entscheidet.,
Das Musical ist grandios, aber es wird, auf Grund seiner klassischen Aufmachung, sicher nicht nur Freunde finden. Ich bin aber jetzt schon ein Freund dieser Show! weiterlesen schließen
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