Tocotronic Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Digital ist besser

  

  05.07.2003, 19:14 Uhr von
  Turbopedro
  Musikliebhaber - Interessierter - Schlendrian - Doppelkopfspieler - Feierfreund - Gitarrist - Col...

  5

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  Das Debütalbum der Hamburger Band Tocotronic mit dem Titel "Digital ist besser", 18 Tracks und etwa 50 Minuten Spielzeit erschien 1995 auf Lado.
  Diese Platte war schon irgendwie revolutionär in Sachen deutscher Undergroundpopkultur, brachte sie doch ganz neue Ansätze, textlich sowie teilweise auch musikalisch. Sie sympathisch schlechte Produktion (eingespielt wurde das Album innerhalb von drei Tagen) lässt das Album interessant klingen und zeitweise wirken, als sei es zuhause mit dem Kassettenrekorder aufgenommen worden, was eine sehr angenehme Stimmung erzeugt.
  
  Lieder mit Bewertung (1-12) und teilweiser Einzelkritik:
  1. "Freiburg" 10,5
  Die CD beginnt, man hat das Gefühl, jemand hat das erste Mal eine E-Gitarre in der Hand und spielt irgendwie drauflos, oder so ähnlich...bis dann doch Melodien kommen, die aber dennoch stümperhaft gespielt klingen, was nicht heißt dass sie schlecht sind. Sänger und Gitarrist Dirk singt davon, dass er alleine dasteht, während sich alle möglichen anderen Menschen irgendwelchen Gruppierungen anschließen (z.B. Fahrradfahrer, Backgammonspieler). Er sagt, sie demonstrieren Verbrüderung, während er allein ist, was er aber eigentlich "sogar cool" findet.
  
  2. "Meine Freundin und ihr Freund" 9,5
  
  3. "Ich glaube ich habe meine Unschuld verloren" 10
  Mit einer Stimme als wäre sie durch ein Megafon durch einen Telefonhörer gesungen worden wird dieser sehr rockige Song dahingerotzt. Ziemlich mitreißend nach ein paar Hördurchgängen.
  
  4. "Samstag ist Selbstmord" 10
  Dirk erzählt davon, dass die ganze Menschheit "vom Wochenende geschunden" ist. Der Zwang, etwas zu unternehmen, das Kaffee-und-Kuchen-Essen und ähnliche Dinge würden den Samstag zu einem abschaffungswürdigen Ereignis machen.
  
  5. "Drüben auf dem Hügel" 8
  
  6. "Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk" 11,5
  Ein absoluter Kracher, zwar kracht es nicht, aber trotzdem. Akustisch und mit schönem Flair wird von einer schwer hier zu erklärenden und vor allem schwer zu verstehenden Situation erzählt, die Dirk vermutlich selbst erlebt hat. Es geht um ihn und seine Freundin. Ruhig, langsam voran treibend, mit schöner Melodie und absurdem Zwischenteil weiß dieses Stück zu begeistern.
  
  7. "An einem Dienstag im April" 6,5
  Zunächst weiß man nicht, ob die Stimme ein Scherz sein soll, ob das muss oder ob die das hier wirklich ernst meinen. Die Gitarre ebenfalls, stümperhafter geht's kaum, sprich: Gitarre und Stimme sind bei diesem Lied gegeben, beides ist absolutes Anfängerlevel und man fühlt sich verarscht bis verloren. Gesungen wird von Schlagzeuger Arne Zank. Es wird ein Tagesablauf erzählt, der auch nicht sonderlich spannend ist. Dennoch hat das Lied Charme, wieso weiß ich selbst nicht.
  
  8. "Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit" 11
  Musikalisch zu vergleichen mit dem noch folgenden "Hamburg rockt" und "Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk", fühlt man sich bei diesem Lied wieder recht geborgen. Der Text ist erste Sahne und Dirk singt auch wieder. Er schlägt vor, in der "sogenannten Frühlingszeit" doch mal zum Bahnhof zu gehen, einen Fremden auf eine Cola einzuladen, vielleicht wolle dieser ja reden, weil er Probleme hat. Er kommt dann jedoch zu der Überlegung, dass der Fremde wahrscheinlich gar keine Zeit hat, und die Idee gut sei, doch die Welt eben noch nicht bereit. Ähnlich geht es in den nächsten beiden Strophen, bloß eben in anderen Situationen. Ein tolles Lied!
  
  9. "Drei Schritte vom Abgrund entfernt" 7
  Ziemlich rock'n'rolliges Stück, was einem folgend auf das vorherige Stück doch ein bisschen vor den Kopf stößt, es rockt, aber es ist irgendwie schlecht platziert, denke ich.
  
  10. "Digital ist besser" 9
  
  11. "Wie wir beide nebeneinander auf dem Teppichboden sitzen" 9,5
  Musikalisch und tempomäßig recht ähnlich mit "Meine Freundin und ihr Freund" würde ich sagen. Dirk erzählt von einer Situation, die man schon kennt, wenn man den Titel des Liedes gelesen hat.
  
  12. "Letztes Jahr im Sommer" 10
  Sehr schönes Lied. Musikalisch etwas traurig, sehr langsam und zeitweise fast verzweifelt. Dirk singt, dass es ihm im Sommer letzten Jahres immer besser ging als heute.
  
  13. "Jungs, hier kommt der Masterplan" 7
  Rockt.
  
  14. "Hamburg rockt" 8
  "Gitarrenhändler, ihr seit Schweine", so beginnt dieses Lied, und von nichts anderem handelt es als von dieser subjektiven Tatsache. Sie würden ihn nur abzocken, so Dirk in Strophe zwei, und immer wieder gibt es seine zutiefste Verachtung gegenüber diesen Menschen bekannt. Klingt irgendwie wie auf Drogen geschrieben und aufgenommen, was auch der herzerweichende "Schrei" gegen Ende des Liedes noch verstärkt vermuten lässt, natürlich nicht wirklich, aber man könnte es fast denken.
  
  15. "Ich bitte Dich" 6
  
  16. "Ich weiß es nicht" 7,5
  
  17. "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein" 9
  Dirk singt von dem, was der Titel vermuten lässt, dass er Teil einer Jugendbewegung sein möchte. Er möchte sich auf seine Mitstreiter verlassen können. Musikalisch rockt dieses Lied wieder ganz stattlich.
  
  18. "Über Sex kann man nur auf Englisch singen" 10,5
  Klingt musikalisch wie die Schnittmenge aus "Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit" und "Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk", was ja auch schon mal ganz gute Referenzen sind, so wird das Lied dann auch ziemlich gut. Dirk erzählt, dass es dämlich klingt, auf Deutsch einen Text über Sehnsucht, Sex und Liebe zu schreiben. Und wir wissen, er redet "von bestimmten Dingen".
  
  
  Zu guter Letzt kann ich die CD eigentlich gut empfehlen, denn nicht viele andere treffen so präzise Herz und Rückenmark auf eigenartig charmante Weise. Anhören mindestens, kaufen, hmmm, naja, eigentlich auch. weiterlesen schließen

• SIE wollen UNS erzählen!"

  

  24.07.2002, 19:32 Uhr von
  Mathi15
  

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  Tocotronic gehört ja nun mehr schon zu den bekannteren deutschen bands, denn sie hatten schon mehrere Titel wie Sie wollen und erzählen, mit denen sie in den charts waren.
  
  Doch das ist mit Sicherheit nicht das Ziel von Tocotronic. Denn sie wollen einfach nur auf die täglichen Vor und Nachteile, aber dann doch eher mehr die schlechten Seiten des lebens hinweisen.
  
  Deshalb ist due musik mitunter etwas depressiv, doch das stört mich persönlich weniger, da dies auch manchmal helfen kann.
  
  Die Musik ähnelt dem deutsch Rock und mit diesem Albumbin ich auf sie aufmerksam geworden.
  
  
  Album Digital ist besser :
  
  Es wurde 1995 aufgenommenen und meine Lieblingstitel sind "Wir sind hier nicht in Seattle ,Dirk
  
  usw. hört es auch einfach mal an.!
  
  
  
  
  Album Wir Kommen Um Uns Zu Beschweren (1996) :
  
  Diese CD würde ich als zweitbeste Tocotronic CD einstufen, denn Digital ist besser ist doch etwas besser als diese.
  
  Mein Lieblingslied auf dieser CD ist ohne Frage: Sie wollen uns erzählen, denn das ist wirklich ein sehr schönes Lied.
  
  Ich mag es, da es nicht die heile Welt vorspielt, sondern ganz nüchtern und sachlich die Dinge darstellt, wie sie sind.
  
  Ohne große Beschönigungen. Denn das ist auch die Vorgehensweise von Tocotronic. Die texte scheine zwar sehr depressiv und pessimistisch zu sein, doch dennnoch helfen sie einem erst recht in schwierigen Zeiten.
  
  Zwar sind die Lieder mitunter auf die Dauer etwas eintönig, doch das hält sich in der Regel wirklich noch in Grenzen.
  
  ich würde somit auch dieses Album von Tocotronic auf jeden fall weiterempfehlen.
  
  Hört es euch mal an, es lohnt sich wirklich. weiterlesen schließen

• Weiß, die Farbe der Unschuld

  

  23.07.2002, 22:19 Uhr von
  tocfan
  

  4

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  Ja

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  --------------------- ÜBERSICHT ---------------------
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  1. Einleitung
  2. Tracks
  3. Biographie
  4. Alben
  5. Fazit
  6. Anspieltipps
  7. Empfehlung
  
  
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  1. EINLEITUNG
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  Das neue Album von Tocotronic ist zwar schon seit 10. Juni auf dem Markt, jedoch will ich es doch nicht versäumen, als echter "tocotronicfan" einen Bericht über das neue Album zu schreiben. Und hier ist er nun:
  
  Wenn man sich die Veröffentlichungsjahre der Tocotronic-Alben ansieht, fällt auf, dass sich anscheinend Tocotronic immer mehr Zeit lassen, Alben zu veröffentlichen. Brachten sie im Jahre 1995 noch 2 Alben auf dem Markt, so verlängerte sich die Zeitspanne zwischen den Veröffentlichungen um jeweils ein Jahr.
  Und mittlerweile sind wir schon bei einer Zeitspanne von 3 Jahren angekommen (KOOK-Variationen zähle ich da mal nicht nicht). Für die Zukunft heißt dieser Trend aber nichts Gutes. Denn dann würden Tocotronic das nächste Album erst 2006 veröffentlichen. Nicht sehr rosige Aussichten für "tocotronicfans".
  
  Nichtsdestotrotz haben sie 2002 ein Album herausgebracht und das verspricht die Welt genauso wie K.O.O.K. zu schockieren.
  War K.O.O.K. noch von einer sehr düsteren Stimmung und weitschweifigen Gitarreneinlagen geprägt, so erscheint das neue Album im völlig neuem Gewand.
  
  Eine durchgehend positive und glücks-versprühende Atmosphäre haben die 3 Mannen aus Freiburg auf die CD gebannt; die dunklen Seiten der Musik haben Tocotronic zum größten Teil zurückgeschlagen.
  
  Auch aggressive Gitarreneinsätze oder pompöse Orchesterbegleitung kann man auf dem Album nicht mehr finden. Es scheint, als ob Tocotronic besinnlicher, oder musikalisch erwachsener geworden sind. Jedem "tocotronicfan" wird diese Wandlung wohl nicht sehr gefallen, wie auch mir am Anfang.
  
  Doch man kann nur sagen, dass das Album mit der Zeit wächst und wirklich viele gute, nur auf die Melodie reduzierte, Stücke beinhaltet.
  
  Tocotronic vermögen sogar nach K.O.O.K. noch zu verwundern, wer hätte sich das gedacht.
  
  
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  TOCOTRONIC - TOCOTRONIC
  
  01 - 04:05 - This boy is Tocotronic
  02 - 05:50 - Alles wird in Flammen stehen
  03 - 04:20 - Hier ist der Beweis
  04 - 06:15 - Hi Freaks
  05 - 04:18 - Führe mich sanft
  06 - 06:55 - Free Hospital
  07 - 04:31 - Das böse Buch
  08 - 03:57 - Näher zu dir
  09 - 07:28 - Schatten werfen keine Schatten
  10 - 04:46 - Dringlichkeit besteht immer
  11 - 04:33 - Wolke der Unwissenheit
  12 - 04:01 - Drama
  13 - 04:47 - Neues vom Trickser
  
  Gesamtspielzeit 65:53
  
  
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  2. TRACKS
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  Als erstes Stück sei natürlich die erste Single-Auskoppelung THIS BOY IS TOCOTRONIC erwähnt. Wenn man die Präsenz des Liedes auf diversen Musiksendern betrachtet, kann man eigentlich sagen, dass dieses Lied der wohl bisher größte "Hit" von Tocotronic ist. Und das hat auch seine guten Gründe. Einerseits wäre da das eingängige, sich ständig wiederholende Gitarrenriff. Und Andererseits die gut eingängige Refrain-Zeile "This boy is tocotronic".
  
  Wer jetzt denkt (so wie ich), dass das Album mehrere solche rockigen Stücke beinhaltet, der täuscht sich gewaltig. Mit diesem Lied ist der ganze Rock-Faktor vergangener Tage aufgebraucht.
  
  Es folgen hingegen Lieder wie ALLES WIRD IN FLAMMEN STEHEN, NÄHER ZU DIR oder DRINGLICHKEIT BESTEHT IMMER, die sehr ruhig, ganz sanft das Ohr umschmeicheln, jedoch nicht so richtig in dasselbe hineinschlüpfen wollen.
  
  Im Gegensatz zu anderen Liedern, wie HI FREAKS, SCHATTEN WERFEN KEINE SCHATTEN oder HIER IST DER BEWEIS. Diese Stücke sind wirkliche Ohrwürmer, deren markante Textzeilen man sich auf Anhieb merkt. Wie zum Beispiel in HIER IST DER BEWEIS:
  
  // Auf der Erde um in All
  // zerbrechen wir wie ein Kristall
  
  oder in HI FREAKS:
  
  // Hi Freaks look at me - Autogramme vis-à-vis
  // gegenüber einer Welt deren Umriss uns gefällt
  
  Andererseits haben Tocotronic ihre dunkle Seite nicht ganz verleumdet und haben dafür die Lieder FREE HOSPITAL, WOLKE DER UNWISSENHEIT und FÜHRE MICH SANFT auf die CD gepackt. Wie schon auf K.O.O.K. wird hier eine sehr laszive Stimmung aufgebaut, die immer wieder mit weitläufigen Gitarrensoli verstärkt wird.
  Ein besonderes Glanzstück stellt hier FREE HOSPITAL dar, wo einfach alles passt. Das Schlagzeug von Arne variiert zu den richtigen Zeitpunkten, die Gitarren (Jan und Dirk) haben genau die richtige düstere Tonlage und der Gesang von Dirk ist natürlich gewohnt gleichgültig. Auch textlich ist das Lied sehr verworren undurchsichtig und schön anzuhören:
  
  // Dort aus dem Dunkel schauen zwei Augen
  // und ihr Blick ist finster und schön.
  // Ich merk es genau doch kann es kaum glauben
  // wir werden verwundet durch das was wir sehen.
  
  Die beiden Stücke DAS BÖSE BUCH und NEUES VOM TRICKSER sind im Mittelmaß anzusiedeln - nicht schlecht, aber auch nichts Weltbewegendes.
  
  Und der Vollständigkeitshalber sei noch DRAMA erwähnt, das rein instrumental ist. Das Stück setzt sich lediglich aus elektronischen Elementen zusammen und kann als eine Art "Interlude" gesehen werden - mehr nicht.
  
  
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  3. BIOGRAPHIE
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  Dirk von Lowtzow - Gitarre, Gesang, Casio
  Jan Müller - Bass
  Arne Zank - Schlagzeug, Casio, Gitarre, (Gesang)
  
  Tocotronic wurde Ende 1993 von den beiden Hamburgern Jan Müller (Bassgitarre), Arne Zank (Schlagzeug) und dem aus Freiburg zugezogenen Gitarristen und Sänger Dirk von Lotzow gegründet. Der Name Tocotronic stammt übrigens von einem Gameboy-Vorläufer.
  
  Die Band veröffentlicht auf dem bandeigenen Label Rock-O-Tronic die Single "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein", dessen Titel sich auch in dem Blumfeld-Song "Sing sing" wiederfindet. Über Blumfeld-Kopf Jochen Distelmeyer entsteht auch der Kontakt zum Label L'Age D'Or, das den Vertrieb der Single übernimmt. Und bis heute sind Tocotronic dem Label treu geblieben.
  
  Anfang 1995 erscheint ihr Debüt-Album "Digital ist besser" und wird von der popintellektuellen Presse bejubelt. Schon im Juli desselben Jahres erscheint das nächste Album "Nach der verlorenen Zeit". Darauf ist auch das umstrittene Stück "Michael Ende, du hast mein Leben zerstört" vertreten.
  Die TAZ druckte nämlich den Text des Stückes als Nachruf auf den im August '95 verstorbenen Schriftsteller, worauf im Labelbüro ein mysteriöses Droh-Fax einging. Die Band beschloss daraufhin, das Lied nie wieder zu spielen.
  
  Das dritte Album "Wir kommen um uns zu beschweren" erscheint im Frühjahr 1996 und kann mithilfe des Majorlabels Motor sogar in den deutschen Charts punkten. Viva wollte Tocotronic sogar den "Comet" verleihen, den sie aber dankend ablehnten.
  
  Das 1997 erschienene Album "Es ist egal, aber" wurde erstmals nicht in Hamburg, sondern in Frankreich aufgenommen. Danach gehen sie auf US-Tour und versuchen sich als Produzenten für das Debüt-Album der Band Jonas.
  
  Mit dem 1999 erschienen "K.O.O.K." beschreiten Tocotronic neue, experimentellere Wege. Auch das im folgenden Jahr erschienene Elektro-Album "KOOK - Variationen" und die englische Ausgabe von "K.O.O.K." stellen weitere sehr wichtige und markante Meilensteine in Tocotronic's Geschichte dar.
  
  2001 arbeitet Dirk mit Thies Mynther an dem Projekt Phanton/Ghost und veröffentlich ein sehr elektronisches Album. Auch Jan ist anderwärtig aktiv und spielt im Dokumentarfilm "So jung kommen wir nicht mehr zusammen" mit.
  
  Das aktuelle Album trägt den schlichten Titel "Tocotronic" und verlangte den Dreien geschlagene eineinhalb Jahre im Studio ab. Eigentlich hätte der Titel für das Debüt-Album besser gepasst, aber wer weiß, vielleicht ist das Album für Tocotronic auch eine Art Neubeginn.
  
  
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  4. ALBEN
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  1995 Digital ist besser
  1995 Nach der verlorenen Zeit
  1996 Wir kommen um uns zu beschweren
  1997 Es ist egal, aber
  1998 The Hamburg Years (Best of)
  1999 K.O.O.K.
  2000 KOOK - Variationen
  2000 K.O.O.K. (englische Version)
  2002 Tocotronic
  
  (alle auf L'AGE D'OR erschienen, bis auf The Hamburg Years und die englische Version von K.O.O.K.)
  
  
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  5. FAZIT
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  Also eines kann man wirklich nicht sagen, nämlich, dass sich Tocotronic nicht weiterentwickeln würden.
  Mit diesem selbstbetitelten Album haben Tocotronic ein sehr auf Melodie ausgerichtetes, und instrumental stark reduziertes Werk abgeliefert. Hie und da kann man im Hintergrund filigrane Musik-Spielereien hören, die erst beim genaueren Hinhören auffallen.
  
  Es stehen also nicht mehr klare, gerade Strukturen im Mittelpunkt der Musik, sondern eher Grundgerüste von Musikstücken, die mit gut versteckten Feinheiten ausgefüllt werden. Genauer hinhören ist hier also gefragt - nicht nur in textlicher Hinsicht sondern auch in musikalischer.
  
  Und um die Frage zu beantworten, ob das Album nun gut oder schlecht sei, so sei auf die uns allumgebende Subjektivität der Dinge verwiesen.
  Mich persönlich aber hat das Album zuerst negativ überrascht. Mit der Zeit hat es mich aber überzeugen können, dass es doch sehr viele positive, wenn auch nicht sehr offensichtliche, Seiten hat.
  
  
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  6. ANSPIELTIPPS
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  01 - This boy is Tocotronic
  03 - Hier ist der Beweis
  04 - Hi freaks
  06 - Free Hospital
  11 - Wolke der Unwissenheit
  
  
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  7. EMPFEHLUNG
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  Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass "tocotronicfans" dieses Album natürlich haben müssen - ein weiterer Entwicklungssprung in der Geschichte Tocotronic's.
  
  Jedoch öffnet sich Tocotronic mit diesem Album auch anderen Zielgruppen. Wer zum Beispiel Blumfeld gut findet, Tocotronic bisher aber zu aggressiv, zu rockig oder zu düster empfunden hat, dem würde ich ans Herz legen, einmal in diese CD hineinzuhören.
  
  Wer auf der CD Lieder in der Art von THIS BOY IS TOCOTRONIC zu finden hofft, wird leider herb enttäuscht werden. Auf dem Album dominiert eine ruhige, versöhnliche und sanfte Stimmung, wo laute Gitarreneinlagen nichts zu suchen haben.
  
  
  Internet: http://www.tocotronic.de
  
  Pro: viele versteckte Spielereien, schöne Melodien, interessante Texte
  Contra: die alten Zeiten sind nun endgültig vorbei
  
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  Dieser Bericht wurde auch schon bei Ciao und Doojoo veröffentlicht
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• In Noten geschissene Langeweile ?? NEIN !!!

  

  13.05.2002, 22:21 Uhr von
  yorke
  Lieblingsthemen bei yopi.....Musik, egal welcher Art und Herkunft. Jedoch hauptsächlich "gute", u...

  5

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  Einleitung
  Heute schreibe ich über eine Band, mit der viele aufgrund ihrer doch sehr abstrakten Texte und ihrem stets einfach aufgebauten Songs nicht besonders viel anfangen können. Hierbei handelt es sich um die Hamburger Band Tocotronic, welche sich mittlerweile bei vielen Hörern alternativer Musik einen großen Namen erspielt hat.
  Tocotronic, das sind Dirk von Lowtzow (Voc. Und Guit.), Jan Müller (Bs.) und Arne Zank (Dr.).Ihre Musik besteht hauptsächlich aus sehr simpel gestrickten Arrangements verknüpft mit wie ich finde äußerst einfachen Lyrics, in denen man manchmal vergeblich nach einer versteckten Message sucht. Musikalisch sind alle drei wie man schnell hört, keine Meister ihres Fachs, aber gerade das macht die Band vielleicht so sympathisch. In ihnen steckt eine gewisse Unbekümmertheit, mit der sie typischen Rockbands entgegenwirken. Weg vom pompösen und glamourreichen Musikerdasein; hin zum menschlichen und mit wenig Starallüren behafteten Schrammelrock.
  
  Das Album
  Der Bericht bezieht sich hierbei auf Tocotronics fünftes Album mit dem Namen “K.O.O.K.”. Rein vom Titel erinnert es mich ziemlich start an einen Song von der Hamburger Band Die Sterne (Zitat: “Bei neun bist du ok, bei 10 erst k.o.”). In wie weit Tocotronic bei der Namensgebung dieses Albums auf diese Zeile schielten läßt sich nur schwer sagen.
  Das Album ist insgesamt gespickt mit 17 Songs auf insgesamt über 70 (!) min. Man sieht, Tocotronic hatte zu dem Zeitpunkt (98/99) eine Menge Material zu verarbeiten. Bei einer solchen Masse an Songs, und bei Tocotronics sonst relativ eingängigem Stil könnte man jetzt schnell vermuten, daß spätestens nach dem 8. Song eine gähnende Langeweile auftauchen könnte. Aber genau das ist nicht der Fall. Die Band umgarnte bei diesem Album ihre sonst musikalische Eintönigkeit mit verschiedenen Streicher- und Bläserarrangements, ein paar Synthie-Spuren und manchmal einer Prise Klavier.
  Man spricht ja häufig davon, daß Bands mit späteren Alben anfangen zu reifen und sich weiter zu entwickeln. Tocotronic haben es mit diesem Album gezeigt, wie man aus weniger mehr machen kann. Eine auf den ersten Blick einfache Melodie und Akkordfolge wird umringt mit Streichern und Bläsern zu einem wahren Klangerlebnis.
  Persönliche Höhepunkte sind für mich auf diesem Album definitiv die Songs “Die Grenzen des guten Geschmacks”, “Jenseits des Kanals” und der letzte Song “17”.
  Die erste Singleauskopplung “Let there be rock”, die schon vor dem Erscheinungstermin des Albums auf dem Markt kam, ließ schon deutlich erkennen, welche Wege Tocotronic in Zukunft vielleicht einschlagen könnte. Allein das Haupthema des Liedes erinnert ein wenig an den Hook von Europes “Final Countdown”. Worauf zielen Tocotronic bei diesem Stück...? Meiner Meinung nach eine Homage an die typische Rockmusik, welche vielleicht mehr und mehr vom Aussterben bedroht ist....Aber eigentlich kann die Frage eigentlich nur die Band selbst beantworten...
  
  Playlist
  1. K.O.O.K.
  2. Das Unglück muß zurückgeschlagen werden
  3. Jackpot
  4. Die Grenzen des guten Geschmacks
  5. Let there be Rock
  6. Unter der Schnellstraße
  7. Tag ohne Schatten
  8. Das Geschenk
  9. Das sind keine Rätsel
  10. Jenseits des Kanals
  11. Der gute Rat
  12. Um die Ecke (gedacht)
  13. Die neue Seltsamkeit
  14. Morgen wird wie heute sein
  15. Die Grenzen des guten Geschmacks 2
  16. Rock Pop in Concert
  17. 17
  
  Fazit
  Meiner Meinung nach Toco´s zweitbestes Album, und auch gleichzeitig das bisher untypischte Album des Hamburger Trios. Diesmal ein wenig aufwendiger und verzierte Songs, die aber dennoch die typische Handschrift tragen. Die Akkordfolgen der Songs bleiben auch weiterhin sehr simpel, jedoch unterlegte Toco sie diesmal mit aufwendigeren Gimmicks (Streicher etc.), so daß auch nach über 75min absolut keine Langeweile aufkommt.
  Hört einfach mal rein.
  MfG
  Yorke weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    gürkle, 26.05.2002, 14:30 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    naja die sind irgendwie net so toll

  • 

    *Jayn*, 13.05.2002, 22:59 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr knappes s.n.

• Jedem das Seine!

  

  22.02.2002, 23:10 Uhr von
  mydotself
  

  5

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  Ja

  Tocotronic ist eine Band, die man mag, oder nicht.
  'Ähnlichkeiten' sind bei allen Liedern einer Platte von ihnen zu bemerken, die verschiedenen Alben weisen jedoch schon Veränderungen und Entwicklungen auf. Die Musik von Tocotronic wird gerne als "Stumpf" bezeichnet (jedenfalls höre ich dies relativ oft). Das mag auch (je nach interpretation von Stumpf) zutreffen, Tocotronic verfolgt einen eigenen Stil, der sich nicht mit vielen vergleichen lässt. Musikalisch gesehen möchte ich die Musik der Hamburger Band nicht unbedingt als anspruchsvoll bezeichnen, jedoch entsteht in der Verbindung mit schwer zu interpretierenden Texten (wenn überhaupt), in denen hin und wieder wirklich Menschheitsbewegende Fragen aufgeworfe werden (Gehen die Leute auf der Straße eigentlich absichtlich so langsam?), ein seltsamer Charakter, der Tocotronic aber gerade zu einer so besonderen Band macht. Für mich stellt sich des öfteren die Frage, wie ernst ich die Musik und die Band nehmen soll. Das sehe ich jedoch gerade als das Faszinierende.
  
  Musik von Tocotronic kann man mit Worten schlecht beschreiben. Ich empfehle aber jedem, der mal etwas andere Musik hören möchte als das übliche bekannte, sich die Musik mal anzuhören, muss aber auch sagen, dass ich festgestellt habe, dass es wirklich nicht jedermanns Sache ist. Vor allem in den ersten Momenten des *Genusses* ist dieser recht fragwürdig, aber man sollte die Musik echt für sich einmal hinterfragen und wird sie so sicher zu schätzen lernen. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    tocfan, 24.04.2002, 15:40 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    hinterfragen ist immer gut. obwohl der bericht ziemlich kurz ist, enthält er doch einige, meines Erachtens, sehr richtige Bemerkungen. Schöne Grüße, tocfan

  • 

    tigie, 22.02.2002, 23:35 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Du hast zwar nicht viel geschrieben, aber trotzdem informativ genug für ein "sehr nützlich"! Liebe Grüße, tigie

  • 

    MuhMuh86sMama, 22.02.2002, 23:28 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    schichtwechsel!! *smile*

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    Maeuschen21, 22.02.2002, 23:17 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    ;o) Ein schönes WE wünscht Dir Mandy