Tübingen Testberichte
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Pro & Kontra
Vorteile
- schöne Neckarfront, schöne Altstadt, Fachwerkhäuser, Nonnenhaus, Neckarmüller
Nachteile / Kritik
- teuer, Bahnunterführung ist nicht toll, Bahnumgebung modern hässlich
Tests und Erfahrungsberichte
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Auf Hölderlins Spuren
08.03.2003, 14:45 Uhr von
AnnaH
Kinder sind ein Geschenk Gottes. Bei mir gibt es Themen rund ums Kind, und zu unserem Ländle, Aus...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Auf Hölderlins Spuren !
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In Tübingen bin ich geboren, ich liebe die Gemütlichkeit dieser Stadt . Die Ruhe, die sie ausstrahlt. Diese Straßencafes , in denen alle unendlich viel Zeit zu haben scheinen. Zum Einkaufen ist diese Stadt für mich persönlich nicht so ideal, obwohl sie viele Leute deshalb schätzen . Ich bevorzuge große preiswerte Läden, so etwas suche ich in Tübingen vergebens. Naja, bis auf den Drogerie Markt Müller, den Marktkauf und den Handelshof. In Tübingen gibt es viele kleinere und exclusivere Läden . Auch Kunstgewerbe ist da reichlich vertreten .
Das schönste und beeindruckenste in Tübingen ist die Neckarfront. Tübingens absolute Schokoladenseite, ein Motiv fürs Fotoalbum . So schön, um es in Aquarell oder Öl zu malen, oder einfach nur dazustehen, und diesen Anblick zu genießen . Da muss man einfach langsam tun, anhalten und seinen Blick über die Altstadthäuser werfen, zu den Stocherkähnen, und über die Stadtmauer. Diese Stadtmauer wurde im Jahre 1262 zum ersten Mal urkundlich erwähnt , und wurde von den Staufern erbaut . Das beeindruckenste daran ist der berühmte Hölderlinsturm . Hier lebte der Dichter Friedrich Hölderlin von 1807 bis zu seinem Tod im Jahre 1843. Von da aus, auf der Stadtmauer kommt man hinab zu den Stocherkähnen. Man kann von da aus einsteigen und eine Fahrt im Stocherkahn rund um die Neckarinsel machen . Solch eine Stocherkahnfahrt ist einfach ein Muss für Tübingen – Touristen, und auch für Tübinger immer wieder schön . Eine Stocherkahnfahrt kostet cirka 5 Euro pro Person, dauert etwa eine Stunde , und ist sehr kurzweilig . Meine Eltern hatten uns letztes Jahr zusammen mit meiner Cousine Iris, ihrem Mann Rudi und ihrem Sohn Lennart zu einer Stocherkahnfahrt eingeladen . Dass war das erste Mal das wir so etwas erlebten . Es ist ein besonderes Erlebnis, und durch die Erzählungen der Stocherkahnfahrer recht kurzweilig . Unser Stocherkahnfahrer hatte uns sehr viel neues und uns noch unbekanntes über Hölderlins Leben, über dessen Freund Kepler und über Ottilie Wildermuth erzählt. Auch über das karge Studendenleben früher . Er erzählte auch von den Begebenheiten des alljährlichen Stocherkahnrennens. Eine Stocherkahnfahrt ist eben etwas besonderes. Es ist eine ganz andere Atmosphäre, dagegen wirken die bunten Tretboote ( die es neuerdings auch auf dem Neckar gibt ) recht lächerlich , und kitschig . Beim Stocherkahnfahren genießt man das miteinander, die Geselligkeit .
Auf der Neckarbrücke ist der Verkehrsverein, dort kann man sich zahlreiche Broschüren über Tübingen holen, und so manchen Ausflugstipp erhalten . Natürlich gibt es da auch Tübingen – Souvenirs zu erstehen . Vom Verkehrsverein aus, geht man auf der gegenüberliegenden Seite bis zum oberen Ende der Brücke . Von dort geht es links Stufen hinunter zur Stadtmauer und einen schmalen Weg entlang zur Burse . Die Burse war das erste Studentenwohnheim . Sie wurde zwischen 1478 und 1482 , also kurz nach der Gründung der Universität erbaut . Damals wohnten dort die Studienanfänger die sich auf ihr Studium in Medizin, Philosophie oder Jura vorbereiteten . Das waren die einzigsten Studiengänge, die es damals gab . 1803 wurde die Burse dann zur Universitätsklinik umgebaut. Im 19. und 20. Jahrhundert zog die medizinische Fakultät nach und nach aus, da die Räume zu klein wurden . Seit 1972 sind in diesen Räumen nun Seminare für Philosophie und Kunstgeschichte untergebracht. Ein wichtiges berühmtes Gebäude ist auch noch das evangelische Stift. Dort haben viele Berühmtheiten studiert, zum Beispiel der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel , der Dichter Friedrich Hölderlin , der Astronom Johannes Kepler ( der ein Freund und Bewunderer Hölderlins war ) und der Schriftsteller Eduard Mörike . Das Stift wurde ursprünglich 1204 als Kloster von Augustiner – Eremiter gegründet .
In der Altstadt geht es sehr steil hoch zum Schloß Hohentübingen . Der Anblick des Portals, eines der schönsten Renaissance – Kunstwerken in Baden – Württemberg ist etwas ganz besonderes, einzigartiges .Es ist traumhaft schön. Es zeigt das württembergische Herzogswappen mit der Ordenskette des französischen St.Michaelsordens und des evangelischen Hosenbandordens . 1078 wurde die Burg Twinga, der Vorläufer des heutigen Schlosses zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Jahre 1507 beginnt Herzog Ulrich mit dem Ausbau und Umbau, der fast hundert Jahre dauert. Und im Jahre 1607 mit dem Bau des Schlossportals beendet wird. Wieder hundert Jahre später verliert es die militärische Bedeutung, die ständige Besatzung wird 1710 abgezogen, die Festungsanlagen fallen. 1752 richtet die Universität auf einem Turm ein Observatorium ein, 1817 wird dieser Turm zum Ausgangsturm trigometrischer Vermessungen Baden – Württembergs .
Ein Wahrzeichen Tübingens ist auch die Tübinger Stiftskirche. Sie überragt die ganze Altstadt. Der Turm ist begehbar. Durch den herrlichen Blick über die Altstadt lohnt sich der Aufstieg. .Der Turm war früher, bis 1924 von einem Wächter besetzt, der nach Feuer Ausschau hielt. Man sieht von da ja alles. Schön an der Stiftskirche ist auch der Chor der zwischen 1470 und 1490 erbauten Kirche. Er war bis zur Reformation 1534 auch der Festsaal der Universität und wurde zur Grabstätte des Fürsten zu Württembergs. Sehenswert ist auch der Taufstein von 1497. Und der spätgotische Flügelaltar von Schäufelin einem Schüler Dürers. Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die Glasfenster im Chor, sie stammen aus dem 15. Jahrhundert. In der Stiftskirche finden auch die Aufführungen der Tübinger Motette statt. Hinter der Stiftskirche finden im Sommer, in den Sommerferien die abendliche Gute-Nacht-Geschichte Lesungen statt, die vom Schwäbischen Tagblatt organisiert werden. Einmal ist auch ein Kindervorleseabend. Im letzten Jahr hatte mein Sohn Daniel (damals hatte er gerade die erste Klasse beendet) das Kinderbuch „Charlie das Schaf“ vorgelesen. Zwei Jahre zuvor las mein großer Sohn Michael. Ich hatte leider noch nie das Glück vorlesen zu dürfen. Michael bekam damals fürs Vorlesen ein Diabolo (Spielzeug zum jonglieren) und ein Büchergutschein im Wert von 30.-DM. Daniel bekam nur noch einen großen grünen aufblasbaren Dinosaurier, das mit dem Büchergutschein für Kinder haben sie wohl mittlerweilen abgeschafft. Aber Erwachsene bekommen immer noch einen Büchergutschein und ein Teil des Geldes im Hut, der herum geht, unter den Zuhörern. Diese schmeißen gerne so manche Münzen rein. Es ist auf jeden Fall schön vorzulesen, und auch für die anderen ein Erlebnis den Geschichten zu lauschen.
Gleich neben der Stiftskirche findet man das älteste Universitätsgebäude in Tübingen. Das Gebäude ist die Alte Aula. Sie wurde 1547 errichtet und erhielt 1777 zum 300 jährigen Jubiläum ihr neues(heutiges)Aussehen. In der Alten Aula waren früher die Universitäts Bibliothek und die Hörsäle untergebracht. Damals war das Studium noch recht bitter. Es war so dunkel, dass die Studenten Kerzen mitbringen mussten, und auf ihre Bänke klebten. Im Obergeschoss tagte der Senat der Universität, von dort aus durfte sogar die Todesstrafe verhängt werden. Im Herzen der Altstadt wird heute immer noch studiert. Die Alte Aula beherbergt verschiedene Seminare mit ihren Bibliotheken. Eine Sehenswürdigkeit ist noch das Cotta-Haus. Hier lebte Johann Friedrich Cotta, der 1800 die ersten Werke von Friedrich Schiller verlegte und bis 1867 der einzigste Verleger von Goethe und Schiller blieb.
Das Prachtstück Tübingens ist natürlich das Rathaus. Es wurde 1435 erbaut, also noch vor der Gründung der Universität. Besonders schön ist die eindrucksvolle Fassade mit der astronomischen Uhr. Sie wurde 1511 gebaut, aber erst später oben auf dem Ziergiebel angebracht. Die Stadt Tübingen ist jung und lebendig das sieht man auch an der Rathauschefin der Oberbürgermeisterin Frau Brigitte Russ-Scherer, ich finde es schön, dass da auch mal eine Frau das Sagen hat, wenn gleich ich ihre Entscheidung die Bewerbung Tübingens zur Landesgartenschau zurückzuziehen nicht so gut finde. Das wäre noch eine Krönung für Tübingen gewesen, außerdem hätte es Arbeitsplätze geschaffen. Ich würde dort gerne wieder Lose für die Blumentombola verkaufen, wie ich es schon in Freiburg und Reutlingen getan hatte. Als Langzeitarbeitslose kann ich die Entscheidung nicht verstehen, ich möchte auch gerne Arbeit.
Eine Tübinger Sehenswürdigkeit ist auch das Wilhelmsstift. Es wurde im Jahre 1559 als Adelskolleg gegründet, und wird heute als Ausbildungsstätte für katholische Priesterkandidaten genutzt.
In der Altstadt gibt es noch das Antiquariat Heckenhauser. In diesem Haus hatte Hermann Hesse seine Buchhändlerlehre absolviert. Es gibt in Tübingen so viele geschichtsträchtige Orte, bei denen man ehrfurchtsvoll staunen kann.
Aber dennoch bin ich froh, dass ich heute im modernen Tübingen bin, und nicht damals in der Zeit der großen Dichter und Denker.
Termine:
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Ausstellung fdF
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In Tübingen ist allerhand los. Zum Beispiel alljährlich die Ausstellung für die Familie – fdF. Sie ist vom 08. – 16.03.2003.Das ist die größte Verbraucherausstellung im Großraum Neckar-Alb/Südwürttemberg/Hohenzollern.
Markt der Möglichkeiten
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In Tübingens Unterstadt findet dieses Jahr am 24./25.05.2003 zum 8.Mal ein Kunsthandwerkermarkt statt.
Stocherkahnrennen
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Am 12.6. geht dieses Jahr wieder das Stocherkahnrennen los. Das gibt es bereits seit 1956. Mehr als 40 Mannschaften stochern rund um die Neckarinsel um die Wette. Jeder aus der Verlierer- Mannschaft muss einen halben Liter Lebertran trinken, und das Rennen im nächsten Jahr ausrichten. Offensichtlich schmeckt der so scheußlich, dass bisher noch keiner ein zweites Mal verloren hat.
Viva Afro Brasil – Festival
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Von 19. – 20. 07.2003 ist es dieses Mal. Das ist das Fest der Feste schlechthin (zum leidwesen der lärmgeplagten Anwohner). Das zweitägige Event ist Europas größtes und traditionsreichstes Brasil – Open – Air Festival mit weltbekannten Stars der brasilianischen und karibischen Musikszene .
9. Großer Umbrisch – provenzalischer Markt
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Von 11. – 14.09.2003. Hier herrscht vier Tage lang jährlich ein reges Treiben in der Altstadt. Die Händler der Partnerstädte aus Aix – en – Provence und Perugia verwandeln die Stadt alljährlich in ein mediterranes Marktdorf, bei dem man auch landestypische Produkte aus Handwerk und Kunstgewerbe erwerben kann.
Retomotor das Oldtimer – Festival
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Von 19. – 21.09.2003 . Über 200 Oldtimerbesitzer aus dem In – und Ausland treffen sich hier zum Korso durch Tübingens Altstadt.
Also alles in allem ich liebe Tübingen, so bunt und vielfältig, wie sich die Stadt präsentiert.
Ich liebe den botanischen Garten, den Österberg, natürlich den Steinenberg mit dem Bergfriedhof, auf dem auch meine Großeltern begraben sind, den Mac Donalds in der Altstadt, den Biergarten der Neckarmühlerei, den jetzt leider schwanenleeren Anlagensee und vor allem den Neckar und die Steinlach.
Kirchentellinsfurt, den 8.März 2003
Sabine Luz, für Ciao und Yopi weiterlesen schließen -
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