Pro:
Kann man auch am Wochenende einkaufen!
Kontra:
Man sollte nicht in die Straßen hinter dem Hbf schauen... :o(
Empfehlung:
Nein
„Die Hexenprozesse von Salem“ war eine berüchtigte Hexenjagt, die in Neuengland gegen Ende des 17. Jahrhunderts stattfand. Sie kostete viele Menschenleben und ist eine wirklich erschütternde Geschichte, die auch in die koloniale Geschichte Amerikas einging.
Den Hexenprozessen gingen Vorfälle voraus, die sich zu Beginn der neunziger Jahre des 17. Jahrhunderts ereigneten und zwar in dem kleinen ländlichen Massachusetts in dem Dorf Salem.
Die Prozesse wirkten nachhaltig auf das amerikanische Bewusstsein und stellten den schlimmsten Ausbruch von Hexenwahn westlich des Atlantiks dar.
Die Geschichte beginnt 1692 als bei acht Mädchen (im Alter von 11 bis 20 Jahren) Anzeichen für dämonische Besessenheit auftraten.
Alle diese Mädchen interessierten sich derzeit für Druckschriften über das Hexenwesen, die sie von Tituba, einer von den westindischen Inseln stammenden Sklavin die bei der Familie Parris arbeitete, bekamen.
Das ersten Opfer waren die elfjährige Abigail Williams und ihre Kusine Elizabeth Parris (Tochter eines geistlichen des Ortes).
Die beiden Mädchen erlitten Anfälle, schrien und krümmten sich am Boden. Sie gaben an zu glauben sie hätten sich in Tiere verwandelt. Sie zeigten ein sehr gottloses Verhalten, das alle Verwandten und Nachbarn sehr verblüffte, da die beiden doch immer sehr gottverbunden gewesen waren. Sie warfen die Bibel durch den Raum, störten die Gottesdienste und zeigten ihren Eltern gegenüber ein zügelloses Ungehorsam.
Schnell wurde das Wort „Hexerei“ in den Mund genommen und damit hatte alles seinen Anfang.
Viele andere Mädchen des Dorfes zeigten dann schnell die selben Symptome. Sie schnatterten in einer unenträtselbaren Sprache und bekamen Anfälle.
Sieben Mädchen fielen darunter besonders auf:
- Elizabeth Booth (18)
- Elizabeth Hubbart (17)
- Mercy Lewis (19)
- Ann Putnam (12)
- Susan Sheldon (18)
- Mary Walcott (16)
- Mary Warren (20)
Auch noch andere Kinder waren betroffen, aber nicht in dem Maß wie die oben genannten:
- Phoheb Chander (12)
- Sarah Churchill (20)
- Margaret Reddington (20)
- Martha Sprague (16)
- Sarah Trask (19)
- Sarah Bibber (36)
Bei Mary Warren waren die Symptome besonders seltsam. Sie arbeitete als Diensmädchen und immer wenn der Hausherr ihr drohte sie zu verprügeln wenn sie nicht aufhörte ließen die Symptome nach. Verließ er aber das Haus brauchen sie von neuem aus und das Mädchen war kaum zu bezähmen.
Angesichts dieser Hysteriewelle im Dorf kamen die Geistlichen und der Ortsarzt Dr. Griggs, der auch keinen medizinischen Grund für das Verhalten finden konnte, überein das es sich dann doch wohl um Hexerei handeln müsse.
Die Mädchen wurden nun befragt und gebeten Namen der Hexen zu nennen die für ihren Zustand verantwortlich waren. Die Mädchen dachten vermutlich das sie vielleicht auf diesem Wege einer Bestrafung entgehen könnten und nannten Namen von Frauen, die alle auf die eine oder andere Art Anhaltspunkte für den Verdacht der Hexerei lieferten.
Einer der genannten Namen war dann auch der der Sklavin der Parris, das Mädchen Tibuta.
Die Mädchen behaupteten das Mary Sibley, Titubas Ehemann geben hatte einen Hexenkuchen – mit Gerstengetränk und Kinderurin - zu machen. Den wollte diese an den Hund verfüttern um ihn so von einem Fieber zu kurieren. Da dieser den Kuchen auch hergestellt hatte waren die Verdächtigungen daher so gut wie erwiesen.
Andere von den jungen Damen genannte, vermeidliche, Hexen waren:
- Sarah Good (eine Bettlerin die eine Schwäche für das Pfeiferauche hatte).
- Sarah Osborne (eine verkrüppelte Frau, die 3 mal verheiratet gewesen war).
- Martha Cory (deren Bruder ein Halbblut war).
Bei all diesen Frauen lag die Vermutung der Hexerei dadurch nahe weil sie alle ein „Laster“ oder Leid hatten das in der damaligen Zeit als unchristlich galt.
Im Februar 1692 wurden all diese Frauen verhört, stritten aber jegliche Beschäftigung mit der Hexenkunst ab.
Die Richter hingegen standen eindeutig auf der Seite der geschändeten Mädchen. Diese behaupteten sogar während der Gerichtsverhandlung das die Frauen sich ihnen, just in diesem Moment, in ihrer Geistergestalt nährten und ihnen drohten, sie kniffen, schlugen und misshandelten. Dieses unterstrichen sie noch in dem einige von ihnen noch im Gericht einen weiteren Anfall erlitten.
Hinzu kam das die Mädchen noch weitere 150 Personen aller Klassen und gesellschaftlicher Herkunft nannten die angeblich in den Fall mit hineingezogen waren...
Die Anschuldigen an diese Personen waren ähnlich wie die gegen die oben genannten.
Sie hatten die Klägerinnen angeblich gepeinigt indem sie als Erscheinungen bei ihnen aufgetreten waren und sie gequält hatten.
Nicht alle Angeklagten kamen aus dem Dorf Salem. Sie kamen auch aus umliegenden Dörfern mit dem das eigene Dorf allerdings im Streit lag.
Die genannten Personen wurden nun der „Berührungsprobe“ unterzogen, bei dieser Probe handelte es sich um Folgendes:
Die angeblichen Hexen mussten die beiden Opfer Ann Putnam und Mary Walcott während eines ihrer Anfälle berühren, beruhigten sich die Opfer dann waren die Verdächtigen ganz gewiss schuldig. Wenn nicht war ihre Unschuld bewiesen.
Eine der Frauen die der Hexerein angeschuldigt war – eine Frau Cary – gesellte sich als sie von der ihr zugewiesenen Schuld erfuhr ins Gericht unter die Menge. Keines der Mädchen reagierte, erst als bekannt wurde wer die Frau war bekamen einige von ihnen wieder einen Anfall... Die Frau wurde sofort festgenommen, aber wenig später wieder frei gelassen.
Vor den Anschuldigungen der Mädchen war keiner sicher. Selbst der Richter wurde von ihnen angeschuldigt als er sich weigerte weitere Haftbefehle zu unterschreiben! Der Richter floh daraufhin aus der Stadt.
Der Bruder des Richters war ebenfalls angeklagt; ihm warf man vor einen Hund mittels Hexerei zu dem Verüben eines Verbrechens angestiftet zu haben. Der Hund sowie der Mann wurden gehängt!
Die Mädchen wurden nun nach Boston gebracht. Hier wurde eines ihrer Opfer der Hauptmann John Alden. Dieser war aus den Indianerkriegen als Held zurück gekommen, was jetzt aber keinen mehr interessierte. Bei seinem Erscheinen fielen die Mädchen in Ohnmacht, bei der Berührungsprobe aber erholten sie sich schnell und der Hauptmann wurde ins Gefängnis geworfen (vier Monate später ist er aber aus dem Selben wieder geflüchtet).
Bei der ganzen Misslichkeit der Lage hatten die der Hexerei Angeklagten aber dennoch Verbündete.
Dem Opfer Mary Bibber z.B. wurde von vielen Menschen die sie kannten ihr „aufsässiger, aufrührerischer Geist“ bezeugt. Ihr wurde vorgeworfen das sie sich die zu sehenden Wunden, selbst durch in der Kleidung verborgende Nadeln zugefügt hätte. Leider wurden keine Nadeln in der Kleidung gefunden.
Auch ein Bauer und Polizist Namens John Willard aus Salem, der als einer der ersten der Verdächtigten verhaftet worden war, bekundete das die wahren Schurken diese Mädchen waren. Er beschümpfte sie als „Hexenschlampen“, sie würden sich das alles nur ausdenken und er legte nahe das wenn jemand gehängt werden müsse dann sie! Das aber kam bei den Leuten weniger als gut an, er floh aus dem Dorf. Zehn Tage später aber wurde er ergriffen und am 19. August 1692 gehängt!
Trotz aller Bemühungen akzeptierte das Gericht jede der von den Mädchen ausgesprochenen Beschuldigungen. Jeder Genannte wurde ins Gefängnis geworfen und wartet dort auf seinen Prozess. Jeder der gegen die Mädchen sprach wurde selbst der Hexerei angeklagt!
Geachtete Bürger wie John Proctor der immer wieder gegen die Beschuldigungen an seinen Mitbürgern sprach, fromme Kirchengänger, selbst Pfarrer wie George Burroughs (Pfarrer in Salem von 1690 – 1682) wurden nicht verschont. Der Pfarrer hätte in den Kirchlichen Messen „Brot und Wein so rot wie Blut“ gereicht und seine Frau mittels Hexerein getötet. Sein wahres Verbrechen war vermutlich gewesen das er sich die Familie Putnam – einer der Familien einer der Hexenopfer – zum Feind gemacht hatte als er bei ihnen zur Untermiete gewohnt hatte.
Mercy Lewis sagte aus das der Pfarrer ein Buch bei sich bewahrte in dem er die Namen der Leute schrieb die er als Opfer für den Teufel gedacht hatte – das Buch wurde nicht gefunden. Abigail Hobbs meinte der Pfarrer hätte ihr eine Puppe gegeben in die sie Nadeln stechen könne, nachdem sie die Puppe als einen ihr verhassten Menschen bezeichnet hätte – auch diese Puppe tauchte niemals auf.
Allerdings zeigten die Mädchen dem Gericht Bißspuren an ihren Armen und Beinen die angeblich von dem Pfarrer stammen sollten. Nach näherer Untersuchung stellte sich heraus das diese tatsächlich von seinem Gebiss stammten...
Später wurden den Mädchen möglichen Konsequenzen offenbart die auf sie zukommen würden wenn diese weiterhin auf ihre diversen Anschuldigungen an die zahllosen Menschen pledieren würden. Bei einigen Mädchen deutete sich daraufhin der Wunsch an ihre Beschuldigungen zurück zu ziehen.
Aber nur zwei von ihnen – das Dienstmädchen Sarah Churchill und Marry Warren – gaben am Ende wirklich zu das Gericht getäuscht zu haben.
Sarah entschlos sich zu gestehen als ihr Dienstherr George Jacobs verhaftet wurde.
Mary Warren zögerte jedoch etwas länger. Erst als die Eheleute John und Mary Proctor verhaftet wurden und die Obrigkeit nach deren Eigentum griff, war sie selber mittellos und mit der Sorge um die fünf Kinder des Ehepaares betraut worden. Sie fand nun aus Geldmangel nichts mehr zu essen für sich und die Kinder und gestand daraufhin ebenfalls sie hätte das Gericht getäuscht.
Kurz darauf entschloss sich Sarah wiederum an ihren ursprünglichen Beschuldigungen fest zu halten!
Die anderen Mädchen hatten nun Angst das ihr Betrug entdeckt werden könne und beschuldigten Mary Warren nun selber der Hexerei! Auf Grund all des Drucks das die Mädchen und die Richter aus sie ausübten, gestand sie nun tatsächlich und bestätigte sich ins Buch des Teufels eingetragen zu haben weil sie von John Proctors Geist gepeinigt worden sei.
Die Mädchen fühlten sich nun, auf Grund dieser Aussage, verpflichtet an ihrer Beschuldigung gegen Mary festzuhalten und verfolgten ihr neues Opfer vor Gericht mit gewollter und unmenschlicher Grausamkeit.
55 von 150 genannten Angeklagten ließen sich, durch den Hinweis das geständige Hexen von Gericht begnadigt würden, zu einem Geständnis überreden der Hexerei verfallen zu sein.
Sie alle entgingen der Todesstrafe!
Um die die gestanden hatten kümmerten die Mädchen sich im allgemeinen nicht mehr, sondern konzentrierten sich darauf weitere belastende Beschuldigungen gegen die zu finden die immer noch an ihrer Unschuld fest hielten.
Der Inhalt der Geständnisse der 55 Freigesprochenen beeinhalteten zum größten Teil Vorstellungen, die man im 17. Jahrhundert in Neuengland von den Gepflogenheiten des Hexenswesens hatte.
Von den restlichen Angeklagten wurden 31 zum Tode verurteilt, 19 tatsächlich gehängt. Die Fragen in den Einzelnen Prozessen waren zum größten Teil so gestellt das die Antworten gar keine andere Möglichkeiten ließen, als eine Schuld auszusagen.
Die Sklavin der Familie Perres, Tituba, die ja eine der ersten Verdächtigten gewesen war erhielt eine Gefängnisstrafe und wurde später weiter verkauft um die Prozesskosten zu decken...
Diejenigen die begnadigt wurden lebten meist noch lange in Schimpf und Schande und hatten lange, manchmal bis ans Lebensende, damit zu tun ihre Prozessschulden und die Richter für ihre Begnadigung, sowie die Gefängniswärter für die Betreuung während der Haftzeit zu entlohnen.
Als der hochwürdige Pfarrer des Dorfes Salem, George Burroughts vor seiner Hinrichtung fehlerlos das Vaterunser aufsagte, verbreitete sich unter den Anwesenden große Bestürzung. Da es doch bekannt war das ein Hexer oder eine Hexe nicht in der Lage sein sollte das Vaterunser zu beten... Trotzdem wurde er gehängt!
Der achzigjährige Giles Cory hatte den wohl schrecklichsten Tod in der Geschichte von Salem. Da er sich weigerte sich zu den ihm genannten Anklagepunkten zu bekennen, wurde er zwei Tage lang, nackt und ohne Nahrung auf ein Feld in der Nähe des Gefängnisses gelegt. Auf seine Brust wurden schwere Gewichte gelegt die ihm das Atmen fast unmöglich machten. Diese Maßnahme sollte seinen Sinn ändern und ihn zu einem Geständnis zwingen. Er verstarb an dieser Maßnahme und ging als der vermutlich einzige Mensch in die Geschichte Amerikas ein der zu Tode gepresst wurde.
Natürlich war diese Maßname nach den Gesetzen von 1941 unzulässig. Ein Händler aus Boston der den Vorfall damals aufzeichnete berichtete das die Zunge aus dem Mund des Mannes herausgequetscht wurde von dem Gewicht das auf seiner Brust lastete. Die Polizei allerdings war bemüht sie immer wieder hinein zu zwängen, damit es kein Aufsehen erregte...
Die Richter bedauerten später diesen Vorfall, woraufhin die Mädchen Drohungen aussprachen und die Richter schließlich der Meinung waren das Cory seine gerechte Strafe erlagt hatte...
Die Resultate der Hexenprozesse von Salem führten zu heftigen Debatten in der damaligen Gesellschaft von Neuenglands. Die Bereitschaft der Richter den Anschuldigungen der Mädchen glauben zu schenken und der Eifer mit der die vermeidlichen Wahrheitsbekundungen bewiesen wurden beunruhigten viele Beobachter sehr.
So schnell wie die Hysterie in Salem die Kolonie überschwemmt hatte so schnell klang sie auch wieder ab.
Zu Beginn des Jahres 1693 wurde die Verfahrensweise weitgehend in Zweifel gezogen und von den 52 restlichen Beschuldigten die noch auf ihren Prozess warteten wurde nur noch 3 gehängt.
Der wachsende Widerstand der Bevölkerung gegen dererlei Prozesse verhalf dazu das nach den Prozessen von Salem keine weiteren Menschen mehr auf Grund der Bezichtigung der Hexerei gehängt, verbrannt oder auf andere Art hingerichtet wurden. Zumindest nicht in Amerika!
1696 als die Hysterie über die Vorfälle fast vorbei war, legten die damaligen Geschworenen ein „öffentliches Eingeständnis von Fehlern“ ab. Darin baten sie die noch lebenden Verwandten der Opfer um Vergebung und bekannten sich dazu, von den damals vorgebrachten Anschuldigungen geblendet worden zu sein. Als Geste der Reue wurde am 15. Januar 1697 überall in der Kolonie ein Fastentag eingehalten.
Das Gesetz wurde geändert, so das keine derartigen Anschuldigungen jemals wieder zu so einer Tat führen konnten. Viele der Hinterbliebenen und Verwandten der Opfer erhielten 1711 eine – wenn auch klägliche – finanzielle Abfindung für das Vergehen an ihren Familien.
Die letzten unrechtmäßig Salemer Hexenurteile wurden allerdings erst 1957! Aufgehoben.
Die Mädchen, deren Anschuldigungen zum Tode so vieler Menschen geführt hatten, gingen straffrei aus... ... ... Erzählungen zufolge ließen sie in ihrem späteren Leben kaum Zeichen der Reue vermerken. Lediglich Ann Putnam wagte es eine Art Geständnis abzulegen. Sie verlas es 14 Jahre nach den Prozessen in der Kirche von Salem. Obwohl sie weiterhin meinte das damals Hexerei im Spiel gewesen sei, sagte sie doch sie sei vom Satan getäuscht worden.
Was damals wirklich vorgefallen ist und wie es zu den Symptomen der Mädchen kam, kann man wohl nie wirklich sagen...
Vielen Dank fürs lesen und ich hoffe es hat interessiert
Gruß
die Ratte aus Hamburg :o)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-01 11:38:42 mit dem Titel Die Geschichte der Entstehung von Hagenbeck Tierpark in Hamburg
Wer hat nicht schon einmal von Hamburgs beliebten und berühmten Tierpark gehört, oder war gar schon mal da.
Angefangen hat mit einem Waschbottich, in dem ein Fischhändler Namens Gottfried Clas Carl Hagenbeck im Jahre 1848, sechs Seehunde zur Schau stellte.
Die Tiere waren in Finkenwerder in der Elbe Fischern durch Zufall, als Beifang, ins Netz gegangen und wurden so schnell zu einer Attraktion in Hamburg.
Durch diesen Erfolg angespornt beschloss G.C.C. Hagenbeck, neben seinem Fischhandel, eine Handelsmenagerie zu gründen.
Er kaufte von heimkehrenden Seeleuten exotische Tiere ab und zeigte sie den Hamburgern.
Sein größter Star derzeit war ein kleiner Grönland Eisbär den er von einem Walfänger erstand.
Sein ältester Sohn übernahm 1866, im Alter von 21 Jahren, den Tierhandel seines Vaters. Danach war der Erfolg so groß das dass Unternehmen bald zum Tierlieferanten für zoologische Gärten in aller Welt wurde.
Carl Hagenbeck bereiste Afrika und Amerika, er kaufte ganze Menagerien auf und stellte Tierfänger ein die ihm die seltensten Tiere aus allen Winkeln der Erde brachten.
Sie brachten Tiere nach Hamburg die teilweise selbst der Wissenschaft noch unbekannt waren! Darunter war auch das Urwildpferd, der Somalia Wildesel, der Seeleopard, der Mähnenwolf und einige unbekannte Affenarten.
Er kaufte in Hamburg ein 76 000qm großes Gelände am „Neuen Pferdemarkt“ und eröffnete dort erstmals Carl Hagenbecks Tierpark.
Carl Hagenbeck der sich inzwischen auch mit der Dressur wilder Tiere beschäftigte, lehnte die damals noch sehr brutalen Methoden der Tierdressur ab. Mit viel Güte, Liebe und Geduld brachte er seine Tiere dazu bessere und hohe Leistungen zu erbringen.
Diese Art der Dressur wurde später als die „zahme Dressur“ weltweit bekannt und nachvollzogen.
Hagenbeck studierte auch genau die Sprunghöhen und Sprungweiten der Raubtiere, denn sein Ziel war eine Haltung in Gehegen die nur durch unsichtbare Gräben von dem Publikum getrennt waren. Die Tiere sollten in einer Art Parklandschaft mit Seen und Bergen leben um so eine artgerechte Haltung zu garantieren.
Für diese Idee gab ihm das Kaiserliche Parlament in Berlin 1896 das Patent (Nr. 91492) und auch heute noch werden die Tiere im Hamburger Zoo so gehalten.
Wieder kaufte Carl Hagenbeck ein Gelände, dieses Mal in dem damals preußischem Dorf Stellingen (heute ist Stellingen ein Stadtteil mitten in Hamburg).
Hier baute er nun eine Parkanlage in der Form wie seine Idee sie beschrieb. Österreichische Künstler entwarfen die Steinfelsen und nach jahrelanger harter Arbeit wurde am 7. Mai 1907 der uns heute bekannte Hagenbeck Tierpark eröffnet.
Die erste damalige gitterlose Raubtierschlucht war für die Besucher und die Wissenschaft eine unglaubliche Sensation.
Viele naturwissenschaftliche Gesellschaften und fast alle europäischen Regierungen ehrten Hagenbeck mit Orden.
Kaiser, Könige und Präsidenten kamen um sich den neuen Tierpark anzuschauen.
Es wurden Lieder komponiert, Bücher geschrieben und Gedichte verfasst zu Ehren des großen Carl Hagenbecks.
Im Jahre 1913 verstarb G.C.C. Hagenbeck und seine Söhne (Heinrich und Lorenz) übernahmen die Führung des Tierparks.
Sie brachten ihn durch den Ersten Weltkrieg und die darauf folgende Inflation.
Im Zweiten Weltkrieg dann wurde durch einen Luftbomberangriff der Tierpark dann zu bald 80% zerstört, fast alle Tiere kamen dabei ums Leben.
Heinrich starb im Jahre 1945 und sein Sohn Carl Heinrich übernahm die Führung.
Lorenz Hagenbeck entschloss sich auf Grund der Zerstörung und weil er keinen Mut mehr fassen konnte mit einem Zirkus um die Welt zu ziehen und gab seinen Teil an den Sohn seines Bruders ab.
Dieser begann nun mit dem Wiederaufbau und im Jahre 1948 waren die Schäden größtenteils beseitigt.
Dazu beigetragen hatten auch die Elefanten, mit ihnen wurden die Trümmer beseitigt um Platz für den neuen Aufbau zu schaffen.
Durch Geschenke vieler befreundeter Tiergärten weltweit, war auch der Tierbestand bald wieder gedeckt und im Jahre 1954 gelang es Carl Heinrich zusammen mit dem weltbekannten Tierfänger Arnulf Johannsen sogar Wildesel (Onager) in der persischen Salzwüste zu fangen und die vom Aussterben bedrohten Tiere wieder zu einem gesunden Bestand zu bringen, die heute in der ganzen Welt in Zoo´s und Tiergärten zu bewundern sind!
Immer wieder wurde Hagenbeck durch neue Gehege ergänzt u.a. das Freiluftgehege für Giraffen, Antilopen und Tiger.
Dietrich Hagenbeck, der Enkel des auf Reisen gewesenen Lorenz Hagenbeck (der 1956 verstarb) brachte ein Panzernashorn nach Hamburg und so wurde 1963 in Deutschland erstmals ein Rhinozeros und 1963 ein Weiteres geboren.
Heute besitzt Hagenbeck ein Paar dieser seltenen und bedrohten Tiere.
1960 wurde das Troparium eröffnet. Heute findet man dort 48 wunderschön aufeinander abgestimmte Aquarien und Terrarien.
1971 eröffnete auch ein Delphinarium mit einer Seelöwenshow. Dieses ist aber in den heutigen Tagen bis auf weiteres, aus Tierschutzgründen, geschlossen.
Im Jahre 1977 starb Carl Heinrich Hagenbeck und Dietrich Hagenbeck verstarb im Jahre 1982.
Heute wird der Tierpark von den Kindern der Beiden, Dr. Claus H. und Caroline Hagenbeck geleitet.
Um die neue Führung zu bekundigen wurde 1986 das Vogelhaus neu gebaut und in seine ursprüngliche Form von 1907 gebracht (zu Ehren des Gründers).
1989 kam das neue Elefantengehege dazu, sowie ein Panorama Aquarium.
Heute gibt es 54 Freigehege mit rund 2100 Tieren!
Seit 1984 gibt es auch die sogenannten Dschungelnächte, sie finden in den Frühsommermonaten statt.
Sicherlich ist Hagenbeck Tierpark eine riesige Attraktion für Jung und Alt und mehr als einen Nachmittagsausflug wert :o)
Viel Spaß dabei wünscht euch
die Ratte aus Hamburg
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-07 13:21:04 mit dem Titel Der Hamburger Hauptbahnhof
Der Hamburger Hauptbahnhof wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und zwar auf dem ehemaligen Gelände des Stadtwalles.
Hier lagen damals auch die Friedhöfe „Vor dem Steintor“... (na dann *denk*).
Am 06. Dezember 1906, zu Nikolaus, wurde er eröffnet.
Er wurde gebaut weil die damals kleinen, in dieser Region verteilten Bahnhöfe dem wachsenden Schienenverkehr nicht mehr Herr wurden. Diese wurden aufgelöst und durch den Hauptbahnhof ersetzt.
Der Dammtorbahnhof und der Altonaer Bahnhof sind neben dem Hauptbahnhof die größten in Hamburg und tragen den Hauptteil des nationalen und internationalen, sowie den S- und U-Bahn Nahverkehr der Stadt Hamburg.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Hauptbahnhof einen beträchtlichen Schaden, wurde aber schnell wieder aufgebaut.
Die sechs Gleispaare und 5 Bahnsteige wurden in den einstigen Stadtgraben eingesenkt.
Über den Hauptteil des Bahnhofes spannt sich eine 35m hohe und 140 x 120m weite Bahnsteighalle in freitragender Stahl-Glas-Bauweise.
Ein weiterer unterirdischer Bahnsteig entstand an der Ostseite der Anlage.
Unter dem Nord-, und des Südende des Bahnhofes befinden sich übrigens die U-Bahnstationen.
Täglich herrscht ein Bahnverkehrsaufkommen von etwa 780 Fernzügen und etwa 1100 S-Bahnzügen. Dazu kommen diverse Busse und U-Bahnen die täglich in Hamburg pendeln.
Das Empfangsgebäude (mit quadratischen Flankentürmen) wurde nördlich quer vor die Bahnsteighalle gesetzt.
Die sogenannte „Wandelhalle“ ist erst vor ein paar Jahren gänzlich erneuert worden, sowohl in der Konstruktion als das auch eine komplette Neugestaltung erfolgte.
Mehrere Jahre dauerte diese Baumaßnahme, bis sie im Sommer 1991 neu eröffnet wurde.
Dieses geschah sowohl aus Gründen des damals aufkommenden ICE Verkehrs als auch um ein bis dahin einzigartiges modernes Einkaufszentrum zu erschaffen das über direktem Anschluss zum Nah- und Fernverkehr verfügt.
So wird die Wandelhalle nicht nur in ihrer Funktion als Bahnhofszugang sondern auch stark kommerziell genutzt, da die Geschäft darin fast rund um die Ihr geöffnet haben.
In der unmittelbaren Nachbarschaft des Hauptbahnhofs findet man drei wichtige Kulturstätten:
- die Kunsthalle am Glockengießerwall
- das Deutsche Schauspielhaus an der Kirchenalle
- das Museum für Kunst und Gewerbe am Steintorplatz.
Jedes der Genannten ist binnen weniger Minuten vom Bahnhof aus zu erreichen.
Bereits 1951 baute man südöstlich vom Bahnhof den sogenannten „ZOB“ (Zentral-Omnibus-Bahnhof) für Regional- und Fernautobusverkehr.
Täglich pendeln hier unzählige Busse durch die Stadt und auch in nahe gelegene andere Städte Hamburgs, sowie auch zu weiter entfernten Zielen als Bustouren.
Wer einmal in Hamburg ist sollte einen Abstecher wagen und sich den Bahnhof einmal ansehen.
Nicht weit entfernt erschließt sich auch die Hamburger Innenstadt, in der man wunderbar shoppen gehen kann.
Lieben Gruß
die Ratte aus Hamburg :o) weiterlesen schließen
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