Über Themen mit N Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Nachbarschaft ist einfach schön. Manchmal wird aus Nachbarschaft auch Freundschaft. Einsamkeit hat keine Chance.
- Person der Weltgeschichte
Nachteile / Kritik
- Nein, gegen eine gute Nachbarschaft ist nichts einzuwenden.
- alles Faker
Tests und Erfahrungsberichte
-
Bin ich wirklich zu naiv?
11.06.2003, 15:52 Uhr von
steffi_1
Nachdem ich schon bei ciao bin und bei yopi auch schon das erstemal angemeldet war, probiere ich ...1Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich saß mit meiner besten Freundin Krissy in einer Bar. Es war an einem Montagabend, der erste offizielle Ferientag und in unserer Stammkneipe war ausnahmsweise gar nichts los! Wie ätzend, der Abend war noch so jung und in unserer ‚tollen’ Stadt gibt es ansonsten nichts anderes, wo man Leute kennen lernen kann die ein gewisses Niveau haben.
Natürlich kam nach einer halben Stunde die Frage auf, was wir nun tun sollten. Vier Stunden lang alleine in der Bar sitzen und auf mehr Leute hoffen? Nein, das kann man bei uns vergessen! Die Barkeeper, mit denen wir uns super verstehen, hatten auch nicht sehr viel zu tun, und so alberten sie miteinander rum.
Nachdem ich ja sowieso so eine verrückte Nudel bin, kam ich auf die geniale Idee in unseren Handytelefonbüchern nach Leuten zu suchen, die vielleicht vorbei kommen, und na klaro ... nach 3 Minuten hatte ich auch schon ein ‚Opfer’ gefunden!
„Ey Süße, ich frag einfach den Tom ob er kommt! Der hat bestimmt Zeit und da dauert es dann bestimmt auch nicht so ewig bis er hier ist!“ – „Tom? Hm, muss ich den kennen?“ ... Nein eigentlich musste Krissy ihn nicht wirklich kennen, denn Tom hatte ich vor gut einem halben Jahr kurz bei einer Freundin gesehen. Ich fand ihn damals wirklich süß und so kam es dann auch, dass wir per SMS in Kontakt blieben.
Also, wie gesagt schlug ich Tom vor und wartete gar nicht auf Krissys Zustimmung, sondern war schon fleißig am SMS schreiben, ob er denn nicht Lust hätte vorbei zukommen ... Und wer hätte es gedacht !? Natürlich kam er, im Schlepptau zwei Kumpels, die ich natürlich nicht kannte. Obwohl Tom und ich uns nur einmal kurz bei meiner Freundin gesehen hätten und da auch nicht wirklich mit einander gesprochen hatten, verstanden wir uns super und kasperten miteinander rum. Die Jungs sind zwar nur ca. 20 Minuten geblieben, weil sie gleich weiter mussten, aber immerhin hatten Krissy und ich danach genügend Gesprächsstoff, denn ihr gefiel der eine Kumpel von Tom und ich fand natürlich Tom absolut hammermäßig.
Wir hätten schon um 23 Uhr los gehen müssen, denn bei uns im Kaff fahren die Busse ja so regelmäßig! 20 Minuten vor 23 Uhr klingelte dann mein Handy. Wer war dran? – Tom! „Süße, wann musste dann nach Hause? Soll ich dich heimfahren?“ Das hat mich erst mal umgehauen, weil ich das unheimlich süß fand, dass er extra um mich heimzufahren noch mal in unser Kaff fahren wollte, also sagte ich zu. Er kam, fuhr als erstes Krissy heim und danach mich. Während wir dann nur noch zu zweit im Auto waren, quatschten wir ein bisschen und irgendwann meinte er, dass er mich unbedingt näher kennen lernen will, dass er allerdings bisher nur schlechte Erfahrungen mit den Mädels gemacht hat, sie ihn die ganze Zeit nur verarscht haben. Irgendwie kam mir das bekannt vor, aber dazu sagte ich vorerst nichts. Wir verabredeten uns dann für Mittwoch, wir wollten zu viert ins Kino gehen.
Mittwoch sitzen Krissy und ich dann also in Nürnberg und warten drauf, dass sich der Herr meldet wo wir uns treffen. Es war bereits nach der vereinbarten Uhrzeit und dann quatschten uns auch noch zwei Typen, mit absolut kitschigen Sprüchen, an. Ich war stink sauer auf Tom & Co, deswegen hatten wir die Typen auch nicht lange am Hals. Eine Stunde später kam dann schließlich eine SMS, vor wegen es tut ihm leid aber es ist was dazwischen gekommen. Der Abend war gelaufen und wir fuhren zurück in unsere Stammkneipe, wo dann zwar zwei süße Typen für Aufheiterung sorgten, aber die beiden waren eben nicht Tom und sein Kumpel!
Ziemlich gefrustet, war ich dann am nächsten Tag mit meiner Cousine und deren besten Freundin unterwegs und nachdem ich mit meiner Cousine ein ziemlich gutes Verhältnis hab, erzählte ich ihr von Tom. Die Süße baute mich voll auf und hatte natürlich sofort einen Plan auf Lager: „Weißte was, jetzt schreibste ihm `ne SMS ob er morgen Abend um 9 Zeit für dich hat, ihr trefft euch in der Linde. Bevor du dann dahin gehst kommste zu mir, ich style dich dann total auf und fahr dich hin, dann kann ich mir den Kerl gleich mal anschauen. Wie ist der eigentlich so drauf? Erzähl mal ein bisschen was!“ – „Naja, er ist 21, war mal gogo-Tänzer, ist selbstständig und Zivi. Er hat eine eigene Wohnung, einen lieben Charakter, ist super lustig drauf und total spontan ....“ Ich schrieb ihm also eine SMS, mit dem was mir meine Cousine vorher gesagt hat und alles ging klar. Am nächsten Tag saß ich dann bei meiner Cousine und laberte sie zu, was ich machen sollte, wenn er mich wieder sitzen ließe, denn das war meine größte Angst. Wie peinlich kommt es denn, wenn man vor der Cousine sitzen gelassen wird!?! Nachdem wir für 9 verabredet waren wir aber um 20.55 Uhr immer noch bei meiner Cousine saßen, rief schließlich Toms Kumpel an, wann wir denn kommen. Gut, nachdem Tom seine Kumpels wieder mitschleift, schleif ich eben meine Cousine plus deren besten Freundin mit.
Dort angekommen lies Tom erst mal seine ‚Ich-bin-ja-so-ein-toller-Kerl-Show’ abgezogen hat, uns alle mit Küsschen links und Küsschen rechts begrüßt hat, saß ich ziemlich gelangweilt am Tisch und unterhielt mich mit meiner Cousine. Irgendwann wurde Tom dann wieder normal und wir unterhielten uns. Schließlich fragte er, wann ich denn daheim sein musste und als er hörte, dass meine Eltern mich pünktlich um 24 Uhr erwarteten, zog er eine Schnute und meinte nur, dass wir die Nacht zum Tag machen hätten können. Meine Cousine war die Rettung und schlug vor, dass ich meine Eltern dazu überreden sollte, dass ich bei ihr schlafen sollte. Immerhin ist sie 19 und hat somit kein Zeitlimit mehr, wie ich mit meinen mickrigen 16.
Wir landeten zu erst im KFC, wo Tom erst mal mächtig Eindruck auf meine Cousine ausübte, da er sich da wirklich Gentleman-like benommen hat. Danach ging es weiter in den Proberaum, von unseren Jungs ihrer Band, da wir wussten das der verrückte Haufen da jedes Wochenende anzutreffen ist. Im Proberaum kamen Tom und ich uns dann auch endlich näher, wobei ich sagen muss, dass ich eigentlich gedacht hätte, dass es wirklich schneller ran geht, aber an diesem Abend kam es weder zu einem Kuss noch zu sonst irgendwas! Früh morgens, so ca. um 3 Uhr, kamen wir Mädels dann endlich daheim ein und fielen todmüde in unsere Betten.
Seit dem Abend bekam ich von ihm Aufmerksamkeit ohne Ende geschenkt, andauernd süße SMS und er hätte sich ja in mich verliebt und ob er Chancen hätte etc. Natürlich genoss ich diese Zeit, denn Tom war schon irgendwie ein absoluter Traumtyp ... zumindest für mich und meine Ansprüche sind nun wirklich nicht niedrig. Von meiner Cousine hatte ich auch die „Zustimmung“ *lach* und weil sowieso die Jungs am Freitagabend schon gedacht haben, Tom und ich wären zusammen, Krissy das gleiche am ersten Abend in der Bar gesagt hat, er sich wirklich um mich bemühte und ich wirklich in ihn verliebt war, stand nichts mehr im Weg und so kamen wir am Montag zusammen.
Irgendwie kam das alles ganz von alleine, wir verhielten uns so als ob wir ein Paar sind, schon bevor es soweit war und ich war wirklich total glücklich, dass es so kam.
Die erste Woche war wirklich super schön, wir sahen uns regelmäßig und das Vorstellen bei meinen Eltern lief auch wirklich super, sie fanden ihn super sympathisch und waren auch froh für mich. In der zweiten Woche ging es dann aber los, ich musste wieder zur Schule und er hatte seinen Zivildienst zu erledigen, seine Firma auf dem laufenden zu halten und nahm dann noch einen Barkeeperjob an. Am Anfang dachte ich noch, dass das vielleicht nur die Anfangsschwierigkeiten waren und er versicherte mir, dass es auch so sei. Die Woche drauf war dann wieder wirklich schön.
Krissy und ich saßen mal wieder an einem Montagabend in unserer Bar, wieder war recht wenig los und ich war leicht enttäuscht, dass Tom schon wieder arbeiten musste und nachdem ich ein Mädel bin, dass wirklich super gern provoziert und auch eine ‚kleine’ Zicke bin, schrieb ich ihm eine SMS, wie denn seine Arbeit so wär, wir säßen mal wieder in unserer Bar und die Jungs bauen nur Mist.
Nichts davon war gelogen und seine Reaktion fand ich dann schon ein bisschen krass, aber irgendwie schmeichelte sie mir auch ein bisschen, da ich das Gefühl hatte, ihm wär es doch nicht ganz so egal wie ich glaubte, denn SMS kamen von ihm nun nicht mehr so oft wie am Anfang. Die Antwort kam prompt: „Ich werde hier gleich verrückt. Wehe dich baggert einer an, dann werde ich zum Tier. Keiner darf MEIN Schatz anmachen!“
Gut, am gleichen Abend stand er dann noch vor meiner Tür. Es war 23.45 Uhr und er fuhr wieder extra nur von der Nachbarsstadt zu uns ins Kaff und brachte mir eine rote Rose. Er erklärte mir noch mal, warum er in der letzten Woche so wenig Zeit für mich hatte und ich konnte und kann es noch immer sehr gut nachvollziehen.
Nachdem er bald in den Urlaub fahren wollte, und ich das Gefühl hatte, dass wenn ich die Sache nicht in die Hand nehme, wir uns davor kaum mehr sehen würden, schleppte ich an einem Freitagabend meine Freundin Lisa mit in die Bar wo Tom kellnerte. Allerdings wollte ich nicht, dass es so rüber kommt als ob ich ihn kontrollieren wollte, denn das war auch nicht meine Absicht also schrieben wir ihm bevor wir ankamen, dass wir unsere Pläne geändert haben, nicht wissen was wir machen sollten und drum jetzt zu ihm auf Arbeit kommen. Tja, Pustekuchen! Denn da war er bereits nicht mehr! Toll, da standen wir jetzt, total ‚aufgetusst’ und schon wieder ist es schief gelaufen! Also, entschieden wir uns dafür auf Open-air-Party zu gehen und weil ich noch kurz mit Tom telefoniert hab, hat er gemeint er kommt auch und ich hatte wieder meine gute Laune.
Als wir dann endlich auf der Party ankamen, meinte Tom er kommt doch nicht und ich war am Ausrasten und hab ihn erst mal per Handy angemault. Das Ende vom Lied war, er kam doch und so haben wir uns wenigstens doch noch gesehen. Jedoch lies ich ihm schon merken, dass ich leicht sauer war.
Mittlerweile waren wir 1 Monat und 3 oder 4 Tage zusammen. Sein Urlaub hatte sich um eine Woche verschoben und mich langweilte es langsam, dass er immer noch so wenig Zeit für mich hatte. Ich wollte mit ihm mal in Ruhe über die ganze Sache reden und hätte es auch schon längst getan, aber er hat ja überall seine Freunde mitgeschleppt und ich kläre meine Beziehungsprobleme nicht gerne vor anderen, die wollen dann nur mit reinreden, und das gibt nur Stress. Also schrieb ich ihm am Samstagmorgen eine SMS ob wir uns sehen, denn wenn ich reingeschrieben hätte, dass ich mit ihm reden müsse, hätte er sowieso gleich den Schwanz eingezogen, dass kenn ich mittlerweile schon. Als Antwort kam dann nur: „Es ist besser, wenn wir uns gar nicht mehr sehen. Das mit der Zeit wird nicht besser, eher schlechter. Ich hab dich lieb, das weißt du. Bussi“
Ich war wirklich fertig, weil ich hänge immer noch sehr an ihm. Die SMS hab ich vor genau einer Woche bekommen und mittlerweile hat meine Freundin Lisa mit ihm gesprochen. Er meinte zu ihr, dass das so das Beste für mich wäre und nicht für ihn, dass er aber nach seinem Urlaub noch mal mit mir reden wird.
Ich bin ein Mädchen, dass sehr schnell ins Schwärmen gerät, aber wenn ich mit jemandem zusammen komme, dann nur wenn ich mir sicher bin das ich denjenigen liebe, denn ich hab’ ehrlich gesagt keine Lust auf eine 2-Wochenbeziehung oder das hin und her, was ich so in meiner Clique mitbekomme.
Für mich spielen Treue, Ehrlichkeit und Vertrauen eine ebenso große Rolle wie Liebe, auch wenn ich meine Freiheiten haben will und mal alleine mit meinem Besten Kumpel unterwegs bin und soweit war bei uns auch alles ok. Das einzige Problem war eben, dass er nicht Berufe, Freunde und Freundin unter einen Hut gebracht hat und mittlerweile stell ich mir wirklich etliche Fragen, zum Beispiel, warum er dann überhaupt eine Beziehung anfängt? Warum er sich nicht einfach die Zeit nimmt, ich hab das ja schließlich auch gemacht?! Ob er nur mit mir gespielt hat? Ob er überhaupt jemals was für mich empfunden hat? Und die wichtigste Frage überhaupt, warum er es nicht geschafft hat mit mir über das Problem zu sprechen!
Am meisten hat mich enttäuscht, dass er die ‚Beziehung’ über SMS beendet hat, wo er doch so ein anständiger Kerl ist, der immer versucht seine Probleme zu lösen.
Ich bin vielleicht erst 16, aber ich weiß ganz genau was ich will, ich hab meine Ziele vor Augen und ich steh auch schon mit einem Bein mitten im Leben, was er jedoch nicht versteht.
Ich verstehe auch, dass er viel um die Ohren hat und das es kompliziert sein kann, dass alles so zu regeln, dass niemand zu kurz kommt, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Ich finde es echt schade, dass er es nicht geschafft hat das mit der Zeit geregelt zu bekommen, denn von jedem kam irgendwann der Satz, dass Tom und ich ein wirklich schönes Paar abgeben und niemand kann so recht verstehen warum er so gehandelt hat ohne vorher wenigstens einmal mit mir gesprochen zu haben.
Ich will hier auch einer Person danken, die mir immer zugehört hat und all meine Launen in den letzten paar Wochen über sich ergehen hat lassen. Danke mein Teufelchen, dass du für mich da warst und mir zugehört hast! Ich weiß, dass es mit mir nicht leicht ist und ich glaube ich an deiner Stelle, hätte nie so viel Geduld aufbringen können *knuddel* weiterlesen schließen -
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Nägelkauen - Ursachen und Auswege (überarbeitet)
Pro:
Stressabbau???
Kontra:
... aber zu welchem Preis? unschöne Fingernägel, man fühlt sich nicht so toll
Empfehlung:
Nein
Heute schreibe ich über ein Thema, dass mich einige Jahre meines bisherigen Lebens doch sehr beschäftigt hat; über das allerdings nicht oft und gern geredet wird.
Es ist eben häufig unpassend und man bindet ja auch nicht dem Nächstbesten sein Laster auf die Nase.
Ich habe das Glück, mit Freunden und Familie relativ offen über Vieles reden zu können es war beinahe selbstverständlich, dass ich immer kurze Nägel hatte; ich wurde sogar ermuntert und ermutigt, etwas dagegen zu tun und so langsam trägt das auch Früchte.
Vorneweg ist zu sagen, dass ich kein "extremer" Nagalkauer war, ich beschränkte mich auf die Nägel und ich musste deswegen noch nie einen Arzt konsultieren (ich hab auch schon diverse Gruselgeschichten gehört mit Nägel ziehen und so, aber das ist mir erspart geblieben!)
Es wird vermutet, dass das Nägelkauen - vor allem bei Erwachsenen - psychische Ursachen hat, wie z.B. ungelöste Probleme, Sorgen oder einfach Stress, den man nicht bewältigen kann. Auch verdrängte Erlebnisse aus der Kindheit/Vergangenheit können zu dieser "Krankheit" führen.
Bei mir - wie wohl auch bei den meisten anderen - war es so, dass ich es überhaupt nicht bemerkte, wenn ich Nägel kaute. Ich machte es unterbewusst, manchmal sogar schon, wenn ich nur einen spannenden Film sah. Es wird irgendwann selbstverständlich und selbst, wenn man dann rundum zufrieden ist, kommt man vom Nägelkauen nicht wirklich los; es bessert sich lediglich.
Bei mir war es wohl so, dass ich von Natur aus sehr empfindlich auf äußere Einflüsse reagiere, sei es nun Liebeskummer, Schulwechsel oder sonst was.
Als ich noch sehr klein war, war es nur eine dumme Angewohnheit, eine Phase, die jedes Kind irgendwann mal hat. Handschuhe über Nacht reichten da noch aus. Bis zum Schulbeginn wurde es dann auch besser, aber in der ersten Klasse ging es wieder los. Neue Menschen um mich. Die Angst zu versagen. Ich war wahrscheinlich ein wenig überfordert.
Aber das legte sich natürlich nach einigen Wochen und schließlich ging das Nägelkauen wieder zurück.
So weit, so gut. Aber als Grundschülerin macht man sich um das Aussehen seiner Fingernägel denkbar wenig Gedanken und deshalb weiß ich auch nicht mehr so genau, ob es besser wurde oder ob ich sogar völlig "lasterlos" war.
Bald stand dann jedenfalls der Wechsel auf ein Gymnasium bevor und von da an wurde es richtig schlimm. Und dazu kam dann auch noch, dass ich mich mittlerweile doch für mein Aussehen interessierte und mich für meine Finger schämte. Da war es gerade "in", wenn die Nägel so lang waren, dass man nicht mal mehr auf der Computertastatur schreiben konnte und da fiel ich natürlich irgendwie aus dem Rahmen. Auch diverse Tinkturen, die man sich auf die Nägel schmieren sollte, damit man es so eklig findet, dass man es lässt, halfen bei mir nix. Ich vermied, dass andere meine Finger sahen und kam mir dabei noch irgendwie blöd vor, denn ansonsten legte (und lege) ich sehr viel Wert auf mein Äußeres. Das Selbstbewusstsein wird ohne Frage in Mitleidenschaft gezogen.
Aber natürlich ging auch dieser "Tiefpunkt" wieder vorbei. Neue Schule. Neue Freunde. Alles Paletti.
In der folgenden Zeit wuchsen meine Nägel wieder und ich war wirklich stolz.
Letztes Jahr ging es dann wieder los - Liebeskummer.
Doch dann fasste ich den Entschluss, dass ich damit aufhören muss. Es passt nicht zum Gesamtbild, es passt nicht zu mir und es musste doch andere Möglichkeiten geben, mit Problemen fertig zu werden! Keine Frage, Nägelkauen ist eine abgeschwächste Version von Selbstzerstörung (vielleicht sogar Sucht?) und sei es auch nur physisch.
Und mittlerweile hab ich es wirklich hingekriegt und widerstehe dem Drang - meine Nägel haben wieder eine normale Länge, wenn es nicht sogar schon Krallen sind. Ich hab mit Vielen drüber geredet, mich informiert und als die Nägel dann langsam wuchsen, Gefallen daran gefunden.
Demnächst werde ich mir einen richtig schönen Nagellack zulegen, um mein Selbstbewusstsein meine Nägel betreffend zu stärken und damit ich das Gefühl habe, einfach schöne Hände zu haben (die ich, wie ich finde, mittlerweile auch hab).
Was übrigens ziemlich lustig (oder tragisch, wie man's nimmt) war, als ich mir das erste Mal nach Jahren wieder die Fingernägel schneiden musste. Das wurden dann eher Zick-Zack-Muster und Schlängellinien, aber es war auch ein tolles Gefühl :-)
Es ist immer hilfreich, mit einem Vertrauten darüber zu sprechen, um vielleicht sogar die Ursache herauszufinden und diese Angewohnheit einfach von selbst weg geht.
Ich kann allen Nägelkauern nur empfehlen: Setzt euch ein Ziel und belohnt euch, wenn ihr auf dem richtigen Weg seid. Sucht euch Hobbies zum Abreagieren und knabbert lieber mal an was Essbarem, wenn ihr den Drang verspürt und sprecht darüber. Lasst euch einfach helfen, bittet im Notfall darum, euch zu ermahnen, wenn ihr wieder mal am Knabbern seid. Das hilft wirklich.
Und wenn ihr selbst nicht das Problem habt, aber jemanden mit eben diesem kennt; macht euch nicht drüber lustig, das kann weh tun!
Also dann viel Glück!!
Pampashase,
dessen Krallen wieder normale Form angenommen haben ;-) weiterlesen schließen
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