Pro:
mir wurde geholfen, zumindestens mal wieder kurzfristig
Kontra:
langfristige Behandlung und Ausgleich notwendig, nicht sehr angenehm
Empfehlung:
Nein
Mein Samstag:
Ich sitze vor dem PC, freue mich über die Unterhaltung hier und bin auch gleichzeitig gefrustet.
Denn eigentlich wollte ich heute zu meinen Eltern in den Westerwald fahren und dort ein wenig entspannen. Zudem verwöhnt mich meine Mutter dann auch mit gutem Essen. Aber leider ist das Leben nicht immer so, wie man es gerne hätte.
Gestern fing es an. Gestern morgen ganz genau. Nur habe ich da leider nicht schnell genug reagiert. Denn gestern morgen bekam ich schon Kopfschmerzen. Die waren allerdings noch ganz gut zu ertragen. Zu gut wohl, wenn ich ehrlich bin. Denn dadurch habe ich nichts unternommen. Und als die Kopfschmerzen und stark merkbare Rücken bzw. Nackenschmerzen dann gegen Mittag sehr stark waren, da war ich dann zu spät für meinen Arztbesuch. Denn mein Orthopäde hat die Praxis nur morgens geöffent. Und somit bekam ich dann eine freundliche Abfuhr gegen 13.00 Uhr von der Angestellten.
Nun denn, dachte ich mir. Du schaffst das auch so. Und nahm dann die erste 600er Ibuprofen. Die wirkte dann leider gar nicht. Und so nahm ich nach 30 Minuten die zweite und legte mich hin. Meine Projekte sind soweit zu Ende, dass ich nur auf Abruf überhaupt etwas zu tun habe. Leider ist das bei mir mit einem schlechten Gewissen verbunden, anstatt ich diese Zeit nutze, mich auszuruehen und zu regenerieren. Klar dass mich dann auch ein Kollege weckte und ich so den Tag weiter mit Schmerzen erleben durfte. Am Abend beschloss ich dann, das Fitness-Center aufzusuchen. Manche Übungen sind ja gut bei Verspannungen und ich wollte alles, nur kein Schlaf-Schmerz-Wochenende.
Die Chefin war anwesend und sagte mir direkt, welche Geräte bzw. Übungen ich jetzt nicht machen dürfe. Ich war dann 1 1/2 Stunden im Fitness-Center, aber die Schmerzen gingen leider nicht weg. Am Abend habe ich dann nur noch in Hitwin Fotos eingestellt, aber wegen der Kopfschmerzen brachte ich keinen Beitrag mehr hin. Denn für mein Leben schreibe ich ja gerne Testwinbeiträge, am liebsten über Bücher. Ins Bett wollte ich aber auch noch nicht. Also habe ich noch ne Schmerztablette genommen (Buscopan Plus) und habe ein wenig Fernsehen geschaut.
Ziemlich zerschlagen bin ich dann ins Bett gegangen. Und k0onnte doch nicht einschlafen. Tausend Dinge sind mir durch den Kopf gegangen, der mich immer noch strapapzierte. Und glaubt mir, man hat manchmal Gefühl, als spüre man jeden schmerzenden Nerven im Rücken, wenn man so liegt.
Heute morgen dann die nächste "Freude" Kopfschmerzen und zwar tierische, also noch stärkere als am Vortag. Ich habe mir direkt ein Bad einlaufen lassen und mein Kneipp Rheumabad Spezial genommen. Aber das nutzte nichts. Und da ich nicht nur jammern wollte, aber auch ein Wochenende, wie kürzlich erst erfolgt, verhindern wollte, habe ich dann den Notarzt angerufen. Denn vor kurzem habe ich trotz über 10 Tabletten täglich von Freitag bis Montag im Bett gelegen und hatt nur eines - Schmerzen.
Die Ärztin habe ich dann gefragt, ob sie jemanden wisse, der auch Wirbel einrenken kann und Samstags auch erreichbar ist. Sie wies mich dann auf zwei Bonner Kliniken hin. Bei beiden hatte ich dann schlechte Karten. In der einen Klinik war nur die chirurgische Abteilung belegt, in der anderen war zwar jemand in der orthopädischen Praxis da, aber jemand, der noch keine Chiropraktische Erfahrungen hatte und dadurch auch keine Wirbel einrenken würde. Er sagte mir dann, ich solle eben andere chirotherapeutische Kliniken in der Gegend anrufen und einfach nachhören. Außer der Klinik, die ich schon angerufen hatte, konnte er mir auch nichts neues nennen.
Also habe ich mir die gelben Seiten herausgeholt und bin dann da die Praxen durchgegangen. Und auf diese Weise habe ich auch einen Chropraktiker in Rheinbach gefunden. Rheinbach ist zwar 40 km von mir weg, aber das war mir egal. Und dort ging tatsächlich auch ein Mensch und kein Anrufbeantworter ans Telefon. Was habe ich mich gefreut. In diesem Moment waren die Schmerzen schon so stark, dss ich kurz vor der Heulerei war. Der Mann am Telefon klang sympatisch, er sagte, normalerweise habe der Arzt heute keinen Notdienst. Ich habe ihm dann aber schnell meinen Fall erklärt und er sagte, ich möchte einen Moment warten. Erst hinterher habe ich erfahren, dass er der Assistent des Arztes ist. Nach zwei Minuten Wartezeit erklärte er mir, ich könne direkt kommen. Direkt heißt zwar eine halbe Stunde, aber ich machte mich direkt mit dem Auto auf den Weg.
Dort angekommen, durfte ich auch direkt zum Doktor. Er schien mir jung aber auch kompetent zu sein. Als erstes musste ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen. Dann wurde ich kritisch begutachtet und schließlich auch von unten bis oben abgefühlt. Danach in eine andere Richtung stellen und sehen und weiter ging es. Nebenbei bemerkte er auch direkt die Stelle, mit der sich so oft Probleme haben. Irgend ein Halswirbel mit der Nummer 5. Auf eine Liege musste ich mich dann legen, die Beine hoch auf einen ca. 50 cm großen Würfel. Dann hat er mir im liegen und später auch noch im Stehen Wirbel eingerenkt. Denn Miara hatte nicht wie sie sich das dachte, einen Wirbel verrenkt. Nein, über 10 mal knackte es an den verschiedensten Stellen. Einmal dachte ich, der Mensch will dich verlängern oder dir die Zehen ausreißen, auch da knackte es.
Leider haperte es dann bei meiner berühmt-berüchtigten Stelle im Nacken, die mir auch die meisten Schmerzen bereitet. Denn so ein Einrenken funktioniert nur, wenn man dabei mitmacht und sich entspannt. Drei mal hat er es versucht, dann gemeint, es habe jetzt keinen Sinn, da ich mich verspanne, statt entspanne.
Dann durfte ich ihm in einen anderen Raum folgen, wo ich mich wieder hinlegte. Ich bekam dann Akupunktur. Drei Nadeln alleine in den Mittelfinger jeweils, wobei er vorher austestete ob es ja für mich schmerzhafte Stellen sind. Und wenn er mir dann da wehtat und ich bestätigte, dann jagte er mir da eine Nadel rein. Dann bekam ich noch eine Spritze zum Entspannen der Muskulatur und musste wegen der Akupunktur eine Weile liegen bleiben. Total benommen war mir jetzt.
Aber es war immer noch nicht beendet. Denn nachdem ich aufgestanden war, spritzte er mir noch an zwei schmerzende Stellen meines Nackens ein homöopatisches Mittel, das die Schmerzen beheben sollte. Dann sagte mir der Doc noch, er möchte mich morgen noch mal sehen. Ob ich am Sonntag um 11.00 Uhr bei ihm erscheinen könne. Dann würde er sich auch nochmal diesem Wirbel widmen, der jetzt immer noch verrenkt ist. Und somit hatte sich meine Idee verworfen, meine Eltern zu besuchen. Denn Rheinbach ist zwar nur 40 km von mir weg, aber meine Eltern wohnen nochmals 50 km in die Gegenrichtung. Und das Fahren verspannt leider auch wieder.
Anstatt mich im Westerwald ein wenig von meinen Eltern verwöhnen zu lassen, bin ich eben jetzt hier Zuhause und morgen früh dann noch mal beim Arzt. Meine Kopfschmerzen wollen mich nicht verlassen und ich bete momentan darum, dass sie wenigstens nicht noch stärker werden. Neue Medikamente auch zum Entspannen hat er mir übrigens auch aufgeschrieben, aber die waren bei mir nicht vorrätig. Die darf ich dann am Montag abholen.
Gleich werde ich in die Sonne gehen und ausprobieren, ob sich dann die Kopfschmerzen verstärken, wie es leider oft der Fall ist. Dabei bin ich so eine Sonnenanbeterin.
Liebe Grüße und euch ein schönes Wochenende - Miara
Sorry an alle aus Yopi, denn wenn es mir so geht, dann schaue ich hier wenig rein....
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-18 22:16:31 mit dem Titel Ich fühl mich Pudelwohl - oder das verpatzte Wochenende zweiter Teil
Glaube mir, lieber Leser - ich fühle mich pudelwohl. Seit heute spätnachmittag habe ich keine Schmerzen. Wie das kommt, ganz einfach?
Heute morgen begann der Morgen, in dem mein Wecker klingelte. Denn ich hatte ja einen Termin bei dem Notarzt-Chiropraktiker, der mich heute noch einmal sehen wollte. Und so düste ich dann um kurz nach 10 Uhr nach Rheinbach, denn eine halbe Stunde braucht man ohne Stau schon dahin.
Um 10.45, also 15 Minuten zur früh war ich dann bei herrlichem Sonnenschein mit noch erträglichen aber leider auch permanent vorhandenen Kopfschmerzen da und wartete dann. Erst ging ich in die Sonne. Vor dem Haus ist ein herrlicher Blumengarten. Wahrscheinlich wegen der Kopfschmerzen dachte ich nicht an ein Foto. Die Zeit verging, die 11 Uhr waren erreicht und ich sass immer noch alleine da.
Ärzte haben schon mal Notfälle, dachte ich mir und beobachtete die Hummeln in dem Lavendel. Jetzt fing ich doch an mich zu ärgern, zu meinem Arzttermin nicht meine Kamera mitgenommen zu haben. Ich atmete den erfrischenden und irgendwie auch beruhigenden Duft der Blüten ein und blickte von Zeit zu Zeit auf die Uhr. Irgendwann hatten wir dann 11.20 und ich fühlte mich doch vergessen. Leider hatte ich nur die Telefonnummer der Klinik.
Ich rief zuerst gelangweilt mit dem Handy meine Eltern an. Dann rief ich die Auskunft an und versuchte die Telefonnummer der Arztes herauszubekommen. Leider ohne Erfolg. Dann setzte ich mich für eine weile in mein Auto, das im Schatten stand und so auch angenehm kühl war. Gut 10 Minuten verbrachte ich so, da kam ein schnittiger Sportwagen auf den Arztparkplatz gefahren und heraus stieg der junge Doktor. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Wir hatten jetzt 11.30 vorbei.
Er sagte, er habe zu einem Notfall gemusst und nicht geahnt, dass es so lange dauerte. Und leider habe er auch meine Telefonnummern nicht zur Hand gehabt. Dann gingen wir rein und er wollte wissen, wie es mir ging. Ich sagte ihm die Wahrheit, also erträgliche aber permanent vorhandene Kopfschmerzen und sehr starke Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich. Ich durfte mich dann obenrum wieder bis auf den BH ausziehen und er begutachte dann wieder die Wirbelsäule, die Schulterpartie und auch bestimmte Stellen am Kopf. Dann meinte er, er würde mir heute keine Wirbel einrenken, denn jedes Einrenken bewirkt auch Negatives im Körper beispielsweise Prellungen. Und somit wolle er mich nur anders behandeln heute. Etwas enttäuscht war ich da schon, denn der verrenkte Wirbel im HWS Bereich ist es ja, der bei mir immer die schlimmsten Schmerzen bereitet. Nun denn, er ist der Arzt, dachte ich mir. Der wird schon wissen, was er tut. Und getan hat er dann einiges, so dass ich auch bis 13.30 noch bei ihm in Behandlung war.
Wie die meisten nicht wissen, leide ich seit meiner Kindheit unter eine panischen Angst vor Spritzen, die ich permantent versuche zu bekämpfen. So bin ich regelmäßig nur aus diesem Grund zum Blutspenden gegangen. Und heute versuche ich eben das ganze mit wegzusehen und mir selbst innerlich gut zuzureden zu bekämpfen. Als er meinte, er würde mir jetzt mehrere Spritzen in den Rücken setzen, war ich daher nicht sehr begeistert. Aber was nimmt man nicht in Kauf, um starke Schmerzen loszuwerden. Und so wurde Miara mit einem kalten erfrischenden Mittel auf dem Rücken eingesprüht. Dabei handelte es sich um ein Betäubungsmittel. Die Spritzen merkte ich dann aber doch.
Stellt euch mal vor, jemand tastet euren Rücken nach schmerzenden Stellen ab. Er fühlt dann fest mit dem Finger auf mehrere Stellen und ihr müsst dann sagen, wo es am meisten weh tut. Und genau an dieser am meisten Schmerzenden Stelle wird dann die Spritze gesetzt. Okay, das ging dann 5 oder 6 mal so. Ich habe einfach aufgehört zu zählen und nur gehofft, dass er bald aufhörte. Einmal tat es so weh, dass ich doch zusammenzuckte. Und mich mal wieder ärgerte, weil ich damit ja den Arzt behinderte. Er sagte, das sei nicht schlimm und ich mache das total toll.
Nun denn, als ich dachte er sei jetzt fertig, sagte er irgendwas von besonderen Nadeln und einer Ganglienbehandlung (tolles Wort, nicht wahr) Auf alle Fälle bekam ich dann noch seltsam kribbelnde und sich merkwürdig anfühlende Spritzen an mehreren Stellen die Wirbelsäule entlang. Als ich näher nachfragte erklärte mir der Doc, ich habe einen Kämpfertypus (oder so was ähnliches) Und das, wo ich doch so friedlich bin. Als ich ihm das sagte, meinte er nur, er glaube mir das nicht. Mein Sympaticus sei extrem stark ausgeprägt und mein Parasympaticus dafür sehr schwach. Und er würde jetzt mit diesen Spritzen den Sympaticus blockieren (lahmlegen), so dass der Parsympaticus arbeiten kann. Ich habe die Namen schon mal gehört, aber in welchem Zusammenhang wußte ich in dem Moment nicht.
Aber ich kann ja aufgrund meiner halben Bibliothek sehr gut Recherchieren. Das Vegetative Nervensystem unserers Körpers hat zwei Anteile, den Sympaticus und den Parasympaticus. Der Sympaticus wird beispielsweise hauptsächlich von Adrenalin und Noradrenalin angekurbelt. Er arbeitet oft, wenn man in Stressituationen gerät. Der Parasympaticus steuert vorwiegend die aufbauenden Körperfunktionen wie Erholung, Essen, Verdauung oder Ausscheidung. Also eher friedlichere und für unser Überleben auch sehr wichtige Grundbedürfniss.
Bei mir ist also dieser Teil eher unterdrückt durch den Teil, der für Aggressionen und Stress zuständig ist. Nach den Spritzen kam ich direkt an einen Pulsmesser. Denn bei dieser Methode der Sympatikusblockade kommt es öfters zu Kreislaufproblemen. Und so durfte Miara eine Zeit lang (keine Ahnung wie lange) auf einer Liege liegen und immer zuhören, wie ein Gerät den Pulston weitergab. Von Zeit zu Zeit gab es noch andere, irgendwie alarmierend klingende Geräusche. Diese entpuppten sich aber dann als Signal des Gerätes, dass die Akkus leer werden. Ich merkte auch, dass mein Puls teilweise sehr unterschiedlich ging, der Doc war aber zufrieden. Besonders zufrieden war er, als ich zugabe, dass mir benommen war und als er bemerkte, dass ich schwitze. Irgendwie sind das für mich Symptome, die ich gar nicht mag. Aber er sagte, dass ist ein Zeichen, dass die Behandlung positiv bei mir wirkte und der Parasympaticus verstärkt arbeite. Naja, mir kann er es erzählen dachte ich und fügte mich dann weiter in mein Schicksal mit dem Pulspieper. Irgendwann fragte er, ob es mir gut ginge. Das fragte er übrigens öfters. Und natürlich ging es mir gut. Denn ich wollte da ja langsam weg. Zudem ist es doch langweilig und deprimierend an einem Sonntag bei einem Arzt auf einer Liege zu liegen und darauf zu warten dass man erlöst wird.
Und tatsächlich, als ich es gar nicht erwartete, kapselte er mir den Fingerpulsmesser wieder ab und sagte, ich solle jetzt mit ihm in den anderen Raum kommen. Dort hatte ich schon am Vortag eine Infusion bekommen (die ich aufgrund der vielen Vorkommnisse da einfach vergessen hatte). Daher kommen doch ihre blauen Flecke am Arm, sagte mir dann der Doc. Und piekste mich dann schon mit der Infusionsnadel in die gleiche Stelle. Heute würde er das aber langsamer machen, da ich davon auch am Tag vorher eben mein schwindliges Gefühl gehabt habe. Und nachdem ich dann wieder mit meinen Beinen oben und der Infusionsnadel im Arm auf dieser Liege lag, wurde ich auch noch mit Akupunkturnadeln gepiekt. Auf eine Nachfrage von mir, warum er und mein anderer Orthopäde immer so oft Galle und Leber dabei erwähnten, meinte er, bei mir seien diese Systeme nicht in Ordnung. Wenn man Ärger oder Stress empfindet, oder auch Wut und Zorn, ist das oft der Fall. Der Mann kennt ja meine innersten Gefühle, die ich niemanden so schnell zeige, dachte ich mir. Und so lag ich dann meiner Ansicht nach unendlich lange auf dieser Trage. Von Zeit zu Zeit kam er herein, unterhielt sich mit mir. Aber ich bekam mit, dass er außer mir noch zwei andere Sonntagspatienten hier behandelte. Ganz schön dachte ich mir, der Mann hat auch nicht viel Freizeit.
Interessant fand ich, dass er an Boston und noch einer ausländischen Universität studierte, dort auch schon arbeitete, dann drei Monate in China sein europäisches Akupunkturwissen um deren Kenntnisse erweiterte, um dann wieder in seinem kleinen ländlichen Heimatort eine Praxis zu errichten.
Nun denn, auch diese Zeit mit dem Herumliegen und auf den blöden nicht leer werdenden Tropf zu starren ging irgendwann herum. Ich bekam noch einige Anweisunge, wie ich meine Freizeit verbringen sollte und dass ich ihm, sofern ich mich dafür interessiere, den homöopatischen Fragebogen ausfüllen solle. Denn neben der klassischen Medizin nutzt dieser anerkannte Arzt auch Naturmedizin und die Homöopädie. Er nannte mir noch eine homöopädische Ärztin bei mir in der Nähe und sagte, dass mein Orthopäde die Behandlung weiter machen solle. Er wäre mit 40 km Entfernung eindeutig zu weit weg für mich. Wenn ich aber Probleme haben würde, egal ob Samstag oder Sonntags könne ich ihn jederzeit telefonisch erreichen und auch gerne kommen. Er selbst finde es schrecklich, dass in Deutschland keine Fachleute - jedenfalls in dieser Gegens - Samstags, Sonntags oder manchmal auch Freitags für die Patienten da seien. Und daher handle er anders. Klar, er bekommt so mehr Geld, aber ich finde die Idee sehr gut. Denn ohne diesen Mann hätte ich wieder drei, vier oder fünf Schmerztage gehabt, bei denen nichts mehr gegen die Schmerzen hilft. Das habe ich schon probiert. 10 Iboprofen am Tag, gemischt mit Naproxen, Buskopan, Tramal, oder was mir dann so zwischen die Finger kommt. Nicht gut, das weiß ich selbst, daher habe ich mich auch für den Notarzt entschieden.
Apropo Mittelchen, in der Infusion befand sich übrigens auch Tramal, also ein opiumähnliches Schmerzmittel. Daneben noch die mir unbekannten Mittel Procain, Naroxepin und Volon. Und als ich da lag, meinte dann der Doctor noch, wie tapfer ich gewesen sei. Denn diese letzten Spritzen seien sehr unangenehme Spritzen gewesen. Und dann zeigte er mir die riesen Dinger. Gut dass ich die vorher nicht gesehen habe. Denn am Rücken hat man ja keine Augen.
Die Rechnung hat mir der gute Mann auch mitgegeben. Aber dabei gesagt, dass er nur den Anteil von mir haben wolle, den mir auch die Krankenkasse erstattet. Und dass ich auch erst zahlen soll, wenn ich das Geld erstattet bekommen habe. Ich muss sagen, das ist mir so noch nicht passiert. Ich finde das total super.
Als ich die Praxis verliess, hatte ich nur noch ganz leicht sprübare Schmerzen in der Schulter-Nackenregion. Aber ich konnte durch betasten oder manchmal auch so direkt merken, welche Stelle wirklich schmerzt. Es ist eine interessante Erfahrung, wenn man Schmerz mal so wahrnimmt. Man bemerkt die einzelnen Muskeln/Nerven und es ist angenehmer, als wenn einfach alles nur wehtut und man selbst nicht immer weiß, woran es liegt.
Auch die Kopfschmerzen waren erst mal weg und das freute mich natürlich sehr. Die über 700 Euro hohe Rechnung hatte mich im Moment erschreckt, ganz schön viel Geld für vielleicht vier Stunden an zwei Tagen verteilt. Aber glaubt mir, es ist mir das doch Wert. Ich glaube, dass nur jemand, der selbst mal für ihn fast unerträgliche Schmerzen über mehrere Tage ertragen musste, diese Entscheidung nachvollziehen kann. Oder eben jemand, der ziemlich einfühlsam ist. Ich gönne niemanden diese Schmerzen, nicht einmal meinem stärksten Feind. Manchmal will ich lieber sterben, als so etwas durchzustehen. Aber wie der Arzt sagt, ich bin auch ein Kämpfer, wenn auch meist auch eher auf die unauffällige oder leise Art.
Aber ich schrieb ja zu Anfang, dass ich mich prima fühle. Und das könnte ich sogar laut herumrufen. Und würde mich auch heute dafür nicht schämen, dass ich laut bin. Denn Tramal bewirkt bei mir weniger ein einschläferndes Gefühl als vielleicht ein seltsam bedüdeltes, so als ob man einen Schwipps hat. Und es macht mich sehr euphorisch bzw. lustig. Alles ist schön, besonders weil ich momentan keine Schmerzen hat. Klar im Hinterkopf weiß ich, dass es laut ihm nicht lange anhält und dass ich ab morgen wieder einen sehr teuren Doc aufsuchen muss, meinen Orthopäden. Aber das ändert nicht an meinem momenten Glücks-Hochgefühl.
Denn ich habe es geschafft. Ich habe dieses Wochenende nicht nur gepeinigt im Bett gelegen. Ich kann mich bewegen und ich spüre keine Schmerzen. Und das ist mir dann doch alles Wert.
Liebe Grüße mit diesem Beitrag, der euch hoffentlich trotz der medizinischen Begriffe nicht gelangweilt hat. Ich halte meine Rechnung mit drei Seiten voller interessanter Wörter uüber Stoffe in den Händen, die ich zum Teil noch nie gehört habe, und die alle in mir sind oder an mir angewendet wurden. Auch so kann meinen Horizont erweitern.
In dem Sinne liebe Grüße an alle Leser, ein besonders liebes Danke Schön an Retilein, der mich gestern im Hitwin-Chat so schön trösten und ablenken wollte. Vielen Dank auch an alle, die mir so nette und aufbauende Kommentare bei meinem Beitrag von gestern gegeben. haben.
Aber jetzt - extra auffällig hoffentlich - ein dickes Bussi an Stahlratte, weil ich ihn unwahrscheinlich mag, auch wenn ich das durch meine Art nicht so zeigen kann, wie ich das gerne tun würde. Ich bin da wie eine Rose, die Stacheln hat oder wie ein mal geqältes Tier, das jetzt ganz schnell seine Stacheln ausfährt oder abblockt, wenn ein gewisser Angstpunkt erreicht ist.
Ich freue mich sehr auf eure Kommentare hier und danke gleichzeitig für das Lesen meines drogenaufgeputschen Beitrages. Eine Drogenprobe wäre bei mir wohl heute positiv...
Ich denke, da viele Hitwinler auch in Yopi sind, kann ich die Worte an einzelne Personen auch hier stehen lassen.
Liebe Grüße Miara/Petra weiterlesen schließen
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