Pro:
keines
Kontra:
Einsamkeit, Isolation, ständige Panikattacken
Empfehlung:
Nein
Die Angst vor Fremden
(hat bei mir aber nichts mit Rassismus oder ähnlichem zu tun)
... unter einer Phobie versteht man eine übertriebene und von anderen Personen nicht nachvollziehbare Furcht vor einem bestimmten Gegenstand oder einer bestimmten Situation. Phobien gehören zu den Neurosen. Einige Ängste (z.B. Angst vor Spinnen) beeinträchtigen das alltägliche Leben kaum, andere Ängste z.B. Angst vor geschlossenen Räumen, können den Lebensraum erheblich einschränken, weil die Betroffenen versuchen, die angstauslösende Situation zu vermeiden. Häufig genügt schon der Gedanke an das Phobieobjekt, um die Symptome der Angst auszulösen. Bei der Konfrontation mit dem gefürchteten Objekt kann es zu Panikattacken kommen!. Meist treten erste Störungen im frühen Erwachsenenalter auf. Die betroffenen Personen wissen meist, daß Ihre Angst unbegründet ist, sind ihr aber trotzdem ausgeliefert.(www.phobie.de)
Ich habe ein Problem! Ich habe sogar ein sehr großes Problem. Es hat nur sehr lange gedauert, bis ich mir dessen gewußt geworden bin. Jetzt habe ich im Internet unter dem Begriff „Phobie“ gelesen, das ich damit gar nicht alleine bin. Das macht mir Hoffnung. Niemand,der nicht unter dieser Krankheit leidet, kann sich vorstellen, wie es ist, damit zu leben.
Ich versuche jetzt einmal vorsichtig Euch ein paar Szenen aus meinem Leben mit dieser Krankheit zu beschreiben!
Ich habe noch nie einen Sommer oder Winterschlußverkauf mitgemacht! Die Menschenmassen würden mir die Luft zum Atmen nehmen! Ich war noch nie auf einem Elternabend und auch wenn meine Kinder mit der Schule eienen Ausflug machen, wird man mich dort nicht antreffen. Ich habe Angst vor anderen Menschen. Ich habe Angst, jemanden anzusprechen oder von jemandem angesprochen zu werden! Ich habe einen Mann und drei Kinder und bin trotzdem völlig für mich isoliert.
Wenn ich einkaufen gehe, ist alles in Ordnung. Sollte mir auf dem Weg dorthin eine Truppe mit mehr als drei Menschen entgegenkommen, mach ich mich ganz klein oder wechsel sogar je nach tagesabhängiger Form die Straßenseite.
Im Laden selber finde ich mich eigentlich ganz gut zurecht. Das eigentliche Problem kommt erst, wenn zum Beispiel ein Artikel aus der Sonderangebotsreihe nicht mehr da ist....
Ich kann keine Verkäuferin ansprechen! Das ist ein entscheidendes Problem! Letztes Mal habe ich es versucht. Ich bekam Schweißausbrüche, mir wurde schwindelig und ich dachte, ich müsste im Laden ohnmächtig werden. Es hat mich so eine tierische Überwindung gekostet, aber ich habe es tatsächlich geschafft. Danach bin ich freudestrahlend zu meinem Mann gelaufen und hab ihn gefragt: „ Hast du das gesehen? Ich hab es tasächlich geschafft. Ich hab eine Verkäuferin angesprochen!“ Mein Mann war dann auch ganz stolz auf mich!
Wenn ich zur Trinkhalle gehen muss und vor mir zwei oder drei Kunden auf ihre Bedienung warten, kann es durchaus sein, daß ich ohne etwas zu kaufen wieder nach Hause gehe!
Für die anderen mag es ein lustiger Anblick sein, wenn ich mit meiner Mutter am Händchen in ein Restaurant gehe, für mich ist es peinlich, aber nötig!
Wenn ich mit meinem Hund durch den Park gehe, fange ich schon von der Haustür an, mit mir selbst zu reden...hoffentlich begegnet dir nur keiner! Es ist grausam!
Ich fühle mich permanent bedrängt. Das einzige, was ich tatsächlich ab und zu auf mich nehme, sind Elternsprechtage in der Schule! Sitzen dort andere Mütter, verkrümel ich mich in die letzte Ecke, damit ich ja von niemandem angesprochen werde!
Es gibt jeden Tag unzählige dieser Situationen! Wir wohnen im Umfeld von drei Schulen, einer Frittenbude und einem Park. Was da so an Menschen auf mich zukommt, kann man sich dann wohl vorstellen!
Die körperlichen Anzeichen für eine Attacke sind eigentlich immer dieselben. Es beginnt damit, daß mir das Herz bis zu den Ohren schlägt, dann werden die Handflächen feucht. Innerhalb der nächsten Sekunden bin ich komplett durchgeschwitzt. Das Rauschen in den Ohren wird immer schlimmer, bis hin zum Gefühl der nahenden Ohnmacht! Das alles schaffe ich im Zeitraum von 20 Sekunden!
Es ist ein Kreuz, ich weiß es ja selber! Früher, dachte ich immer, daß mich keiner leiden kann, heute weiß ich....es liegt an mir! Es ist die direkte Angst angegriffen oder psychisch und physisch verletzt zu werden! Woran liegt es? Liegt es darn, daß ich einen Ehemann hatte, der mich grün und blau geshlagen hat und ein Extremalkoholiker war oder einen der meine Kinder und mich fast in die Psychatrie und in den Suizid getrieben hat! Obwohl es auch sehr einfach ist, anderen immer die Schuld zu geben. Vielleicht habe ich auch einfach nur eine Macke!!!
Ich weiß, es wird ein langer Weg werden, aber schon meinen Kindern zuliebe werde ich an mir arbeiten müssen!
Ich wünsche Euch einen angstfreien Tag! weiterlesen schließen
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