Pro:
bloß gut, dass sie sich nicht alles durch den Kopf gehen lassen
Kontra:
sind halt fußballer
Empfehlung:
Ja
Hallo,
beim Stöbern habe ich wieder einmal eine Kategorie drüben bei Ciao gefunden, bei der es mich wundert, dass da bisher nur 2 Leute was zu geschrieben haben. Umso interessierter habe ich natürlich beide Berichte gelesen und musste immer wieder mal schmunzeln, weil mir das eine oder andere Zitat sehr bekannt vorkam. Und beim Lesen hab ich mir gedacht, Mensch, du schaust den Jungs und Mädels in der Politik doch auch so gern „auf´s Maul“, schreib doch auch mal auf, welche Zitate es für dich in sich gehabt hatten.
Vorweg will ich allerdings gleich mal feststellen, um die zum Teil abgrundtiefe und ausufernde Verlogenheit unserer Volksvertreter zu dokumentieren, ist diese Art „Zitatesammlung“ natürlich nicht allumfassend, sondern kann nur ein winzig kleines Stück vom Ganzen sein.
Also los, hier sind meine absoluten Lieblingzitate – die Reihenfolge ist eher zufällig:
Nr. 1:
„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!“ - Walter Ulbricht, sprach´s ohne rot zu werden, obwohl die Genossen im Verborgenen bereits die Steine und den Zement in der ganzen Republik zusammensammelten. Da fragt man sich doch, haben die ihm nichts gesagt, oder hat der nichts mehr gemerkt, der Genosse Ulbricht? Wir erinnern uns. Walter Ulbricht war nicht irgendein Teletubbi, sondern damals der Generalsektretär der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR…
Nr. 2:
„Die Regierung hat ein echtes Kommunikationsproblem.“ meinte der Sozialberater der Bundesregierung Bert Rürup am 17.02.2004 im „Handelsblatt“. Auch hier ist es wie immer, diese Aussage ist nur Teil der Wahrheit, denn das Kommunikationsproblem ist eines der vielen Probleme, die diese Bundesregierung hat(te). Aber auch bei der Wahrheit ist es immer Ansichtssache, denn Herr Schilly, seines Zeichens Bundesinnenminister, hat noch nicht einmal was von diesem Problem bemerkt, denn er meinte einst auf die Frage nach den drängensten innerdeutschen Probleme: „Probleme? Es gibt keine Probleme.“ Jaja, so verschiedene kann es sein…
Nr. 3:
„Uns fehlt bisweilen der Spirit, die Vision, das gemeinsame Ziel.“ Diese Erkenntnis hatte keine geringere als die Bundesverbraucherministerin im „Spiegel“ am 16.02.004 über das Bundeskabinett. Man kann es auch anders ausdrücken: Die haben vom Tuten und Blasen keine Ahnung!
Nr. 4:
Wahrscheinlich der Hit auf Jahrhunderte hinaus hat uns Norbert Blüm geliefert mit „Die Renten sind sicher!“ Zum Zeitpunkt dieser denkwürdigen Äußerung Bundessozialminister. Ich frage mich auch heute noch, als Bundessozialminister hätte er es eigentlich besser wissen müssen, das Ding mit der Alterspyramide und der Tatsache, dass immer weniger junge Menschen für immer mehr Omis und Opis aufkommen müssen. Hat er bewusst gelogen oder wurde seine Kernaussage einfach nur verstümmelt und er meinte „Die Renten VON UNS POLITIKERN sind sicher!“? Wäre ja nicht der Erste den ein böser Journalist so falsch zitiert hätte…
Allerdings einer hat es doch bemerkt, denn von ihm stammt dieses denkwürdige Zitat: "Das deutsche Volk hat nun mal beschlossen, weniger Kinder zu zeugen. Das ist eine Sache, die mir nicht einmal die Sozialdemokraten anhängen können. " (Helmut Kohl)
Tja, dumm gelaufen, oder?
Nr. 5:
Kommt von Jochen Borchert, Richter am hess. Landessozialgericht, und lautet wie folgt: „Die Politik klaut die Sau vom Hof und bringt drei Kotletts zurück.“ Was will er uns wohl damit sagen?
Nr. 6:
Er ist zwar kein Politiker, aber er hätte die Qualitäten dafür gehabt. Der ehemalige Vorsitzende des BMW-Aufsichtsrates Joachim Milberg. Er sagte: „Wer Menschen führen will, muss Menschen mögen.“ Klare Aussage. Da stellt sich doch für mich die Frage: Lieben unsere Volksvertreter uns einfach nur zu wenig?
Nr. 7:
„Unsere Mehrheit liegt auf der Straße. Wir müssen sie nur aufheben.“ Diese etwas zweideutigen Worte stammen von Oskar Lafontaine. Lieber Oskar, aufheben allein wird nicht mehr reichen, Arbeitsplätze sind von Nöten… Eins muss man allerdings dem Napoleon von Saar bescheinigen, er hat sich nicht nur mit goldenem Handschlag beizeiten aus einem Amt gestohlen, von dem er wenig Ahnung hatte, er hatte hin und wieder auch den Mut, unpopuläre Wahrheiten offen auszusprechen…
Nr. 8:
„Mir bleiben nur 8.000 Euro im Monat…“ sagte einst Ernst Welteke, Ex-Bundesbankchef. Der Arme, nun ist mir auch klar, weswegen meine Bank im die Silvestersause bezahlen musste. Ich sag´s ja immer: „Schlimmer geht immer.“ Frage an alle: Wollen wir unsere Ciao-Verdienste nicht einen Monat lang sammeln und diesen abgehalfterten Nimmersatt und seine Familie unterstützen. Es wär´mir ein echtes Anliegen…
Nr. 9:
„Meine Tat ist unanständig, aber nicht ungerecht.“ Dieses Zitat stammt von keinem Politiker, aber die Tat betraf einen. Es ist von Jens Ammoser, dessen Namen kaum jemanden noch etwas sagen wird, der unseren Bundeskanzler aus schierer Verzweiflung heraus in aller Offentlichkeit zeigte, was er von ihm hielt: Er ohrfeigte Gerhard Schröder! Meine Oma hat immer gesagt, wenn er fragt warum, gleich noch eine von der anderen Seite…
Nr. 10:
Da fällt mir die Wahl schwer, denn ich müsste mich zwischen folgenden entscheiden:
"Wenn es nach den Grünen gegangen wäre, bestünde das Handy immer noch aus zwei mit einer Kordel verbundenen Joghurtbechern." Guido Westerwelle
oder
Was heute "an sprachlich-moralischer Verluderung stattfindet, ist immer schwerer zu ertragen."
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) in der Welt am Sonntag vom 11.02.2001
oder
"Wer glaubt, dass die Solidarität an der Höhe des Solidaritätszuschlages gemessen wird, glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten." Cornelia Piper
oder aber
„Ich liebe doch alle, alle Menschen!“. Nach dem Satz von Erich Mielke am 13.11.1989 vor der Volkskammer gesprochen und Heiterkeitsausbrüche verursacht hatte das Sprichwort - was sich neckt, das liebt sich - eine völlig neue Bedeutung….
Ich wollte hier nicht nur die großen weltgeschichtlichen und bekannten Zitate aus Politikermund verbreiten, sondern mit dieser Aufstellung darauf aufmerksam machen, dass wir jeden Tag beim genauen Hinhören von unseren lieben Volksvertretern so viel Material für diese Rubrik hier geliefert bekommen. Und ich gebe zu, die Auswahl war nicht leicht. Denn ich hatte bereits vor Jahren – beruflich bedingt – angefangen Zitate unserer Politiker zu sammeln.
Die Bewertungskriterien unten sind wieder mal witzig. Ich gebe das goldene Mittelmaß an Sternchen, weil die Zitate einen gewissen Unterhaltungswert hätten, wenn die Tatsachen, die dahinter stehen, nicht so traurig wären… Außerdem ist die goldene Mitte auch meist dass was den Politikern am besten gefällt, dabei sein ohne sich rechtsverbindlich festzulegen.
So, das war es nun zu diesem Thema von mir.
Euer Modschegibbchen
P.S.: Wer mir für meine Sammlung noch die eine oder andere Stilblüte zukommen lassen will, mein Gästebuch steht jedem offen… Danke fürs Lesen und die eine oder andere Bewertung bekomme ich sicher auch, oder?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-06-13 15:21:49 mit dem Titel ZITATE - AUCH FUSSBALLER KÖNNEN REDEN...
Hallo,
heute habe ich mal was ganz Nettes. Nein, keine Produktbeschreibung über Joghurt, Ostprodukte & Co., sondern wieder einmal eine kleine Zusammenstellung aus der Fülle unübertrefflich komischer Zitate unserer Fußballer und Fußballtrainer, von denen ich finde, dass sie der Menschheit nicht vorenthalten werden sollten. Daher habe ich, die so gar keine Ahnung vom Fußball hat, diese Kategorie bei Ciao vorgeschlagen und siehe da, Tor! Die Kategorie ist angelegt.
Wie ihr vielleicht wisst, sammle ich gerne Zitate mehr oder weniger bekannter Zeitgenossen und nachdem so mancher millionenschwerer Fußballstar seinen Mund aufgemacht hat, sage ich mir mitunter, na ja, reden kann er also auch nicht…
Hier also meine kleine Sammlung, der wohl denkwürdigsten Sprachblasen:
Nr. 1: Immer gerne, immer gut – Lothar Matthäus!
„Manchmal spreche ich zuviel.“, sagte er einst. Finde ich nicht, nur was bei rauskommt, ist manchmal zu viel des Guten, und zeigt uns, dass der Loddar ein ganz Pfiffiger ist. Bestes Beispiel: „Ich hatte gleich bemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt.“
Nr. 2: Jürgen Klinsmann
„Der Rizitelli und ich sind schon ein gutes Trio, … äh Quartett.“ Kann ja wohl jeden Mal passieren, dass man in Stresssituationen nicht bis 2 (Duo) zählen kann. Da muss man nicht gleich grinsen! Das scheint beim VfB Stuttgart aber ein allgemeines Problem zu sein, denn auch Fritz Walther jun. meinte so etwas im Zusammenhang mit Klinsmann. Aber dass zwei ein Duett sind, darauf kam von beiden keiner.
Nr.3: Heulsuse Andy Möller
Seine Geographiekenntnisse kann ihm wirklich keiner nehmen „Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien.“ Was Madrid liegt nicht in Italien? „Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir gegenüber!“ Aber was soll´s? „Ich hatte vom Feeling her eine gutes Gefühl.“ (auch von A. Möller) – wenigstens einer!
Nr. 4: Anthony Baffoe
Meinte nach der gelben Karte zum Schiri „Mann, wir Schwarzen müssen doch zusammenhalten.“ um dann später einen weißen Gegenspieler mit dem Satz "Du kannst auf meiner Plantage arbeiten." eine neuen Aufgabe in Aussicht zu stellen. ich hab´s immer gewusst: Es gibt ein Leben nach dem Fußball…
Dabei sollte der den Mund mal nicht so voll nehmen, auch er hatte so seine Schwierigkeiten mit dem Ball: „Ich wollte den Ball treffen, aber der Ball war nicht da.“ Ich sag´s ja immer, gebt jeden einen Ball und keiner muss lange suchen.
Nr. 5: Berti Vogts
„Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er.“ Bloß gut, dass zwischen Festland und Insel eine reger Fährverkehr zu Gange ist…
Und dass die Eintracht mal wieder gut im Rennen liegt, dass hatte Bördie auch schon lange vorausgesehen, denn „Die Eintracht ist vom Pech begünstigt.“ ist zwar nicht ganz sauber, trifft aber den Kern - die Eintracht hat’s geschafft.
Schön, dass Herr Vogts so immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Spieler hatte, aber er hatte auch Prinzipien – siehe hier: „Sex vor dem Spiel? Das können meine Spieler halten wie sie wollen. Nur in der Halbzeit, da geht´s nicht.“
Nr. 6: Franz Beckenbauer
Der konnte sicherlich wunderbar Fußball spielen, aber vom Fernsehngucken hatte der wohl keine Ahnung, denn so – „Damals hat die halbe Nation hinter dem Fernseher gestanden.“ – geht´s eindeutig nicht. Oder haben die immer die Zimmerantenne so gehalten, damit die anderen was sehen konnten. Denn die andere halbe Nation hat gewusst wie´s besser funktioniert; die saßen nämlich davor.
Aber wenigstens geographisch hätte er dem Andy mal zur Seite stehen können, denn Beckenbauer kennt sich in Europa aus: „Die Schweden sind keine Holländer – das hat man ganz genau gesehen!“ Woran wohl? Hatten die keine Holzschuhe an?
Und noch etwas habe ich gefunden – Beckenbauer, der schlimme Finger. „Berkant Orkan ist erst siebzehn, wenn er Glück hat, wird er nächste Woche achtzehn.“ Weiß jemand, ob es Orkan geschafft hat und Glück hatte?
Nr. 7: Rudi Völler oder Tante Käthe
Nicht unsympathisch, endlich mal einer, der ehrlich sagt, was er denkt, denn nach dem O.O in Island – September 2003 – platzte ihm so wunderschön der Kragen:
„Käse. So einen Käse will ich nicht mehr hören. So´n Scheiß! Das ist das Allerletzte, da wechsle ich doch den Beruf. (…) Ich brauch das ja nicht: „Rudi, du bist der Beste“, „Rudi, du bist der Schönste“ – das brauch ich alles nicht.“
Dabei hatte das mal ganz harmlos angefangen: „Zu 50% stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht!“
Aber Tante Käthe plaudert auch gern mal aus dem Nähkästchen: „Was hat denn der Günter (Günter Netzer, d. Red.) früher für einen Scheiß gespielt?
Standfußball war das doch früher…“ Aha!
Nr. 8: Mattias Sammer
Ich mag Männer, die eine gewisse Logik an den Tag legen und Sammer ist so einer: „Das nächste Spiel ist immer das nächste.“ Ja, was auch sonst?
Nr. 9: Thomas Strunz
Es kann nicht schaden, wenn auch Fußballer etwas in der Anatomie bescheid wissen, denke ich mir mal. Dann wissen sie auch gleich, wie sie es der breiten Masse erklären können, wenn´s mal nicht so doll lief. Das hier war doch mal ne genaue Ansage: „Es ist ein Sehnenabriss am Schambeinknochen. Hört sich lustig an. Ist aber trotzdem beim Fußball passiert.“ Ja, klar…
Nr. 10: Mario Basler
Jede Nation braucht mindestens einen Schlaumeier und den hatten wir eindeutig mit Mario Basler. Denn „wenn der Ball am Torwart vorbei geht, ist es meist ein Tor.“ und der steht zu dem was er sagt, denn „Das habe ich dann auch verbal gesagt.“
Und auch einer Niederlage kann man noch was Gutes abgewinnen, denn „wenn wir nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt.“ (Rolf Rüssmann)
Zum Schluss noch eins. Ich bin da doch etwas irritiert. Ich dachte immer, wir würden gestandene Männer, die nichts, aber auch gar nichts erschüttern kann, beim Fußball zu Gesicht bekommen. Aber was sehe ich da?
„Da kam es dann, das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief´s ganz flüssig.“ (Paul Breitner)
So, nun sehe ich beim Fußball zwar immer noch nicht durch, aber ich sehe einiges jetzt auch mal vom menschlichen Standpunkt aus klarer. Und ich würde ja Fußball gucken, aber das geht eben nicht, denn „die spielen immer mittwochs, da habe ich keine Zeit.“ und Paul Steiner auch nicht…
So, „ich habe fertig“ und danke für´s Lesen und seid nachsichtig beim Bewerten…
Lieben Gruß
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