Pro:
nichts mehr
Kontra:
Reizung, kaum Ergebnis, umständliche Anwendung
Empfehlung:
Nein
Update vom 28.08.2004 am Ende, zunächst der Originalbericht von vor einem Jahr ;-)
FÜR FREUNDE DER VORGESCHICHTE
Es war im Sommer, ich hatte plötzlich ein Faible für Kleider und folglich weniger Sympathien für die kleinen Haare an den Beinen – also weg damit.
Normalerweise vernichte ich sie gleich beim Duschen, jeden Tag kurz mit dem Rasierer drüber und die Beine sind glatt. Das macht kaum Mühe, ist nicht zeitaufwändig und hat sich zu meiner bewährtesten Haarentfernungs-Alternative entwickelt.
Ein Wechsel zu Wachs fand ich nicht angebracht, schließlich wollte ich nicht erst zwei Wochen mit Stoppeln an den Beinen und langen Hosen verbringen, damit die Haare lang genug sind! Dann fiel mir aber eine Packung „Veet Kaltwachsstreifen für kurze Haare“ in die Hand. Ich konnte es kaum glauben und riskierte für sechs Euro nochwas einen Versuch...
FÜR FREUNDE DER REINEN PRODUKTINFORMATION
Zwanzig ca. handgroße Streifen fand ich in der Veet typischen Pappschachtel, jeweils zwei mit ihrer grünen Wachsseite aneinander geklebt und vier einzeln verpackte Öltücher dazu.
FÜR FREUNDE DER WERBUNG
Mein Neuerwerb sollte
- oh Wunder, für kurze Härchen geeignet sein, die aber wenigstens eine Mindestlänge von 2 mm aufweisen,
- ideal sein, wenn es schnell gehen soll,
- bis zu vier Wochen halten und
- dafür sorgen, dass die Haare bei regelmäßiger Anwendung dünner und feiner nachwachsen.
FÜR FREUNDE DER ERFAHRUNG DURCH ANWENDUNG
Um die Wachsstreifen anzuwenden, erwärme man sie durch Reibung zwischen den Händen. Ist das Wachs weich genug, nach ca. einer halben Minute und ggf. auch länger, ziehe man die Streifen auseinander und lege einen davon auf die Haut und streiche ihn in Haarwuchsrichtung glatt. Anschließend straffe man mit einer Hand die in Behandlung befindliche Haut und ziehe den Streifen wieder ab – blitzschnell, gegen den Haarwuchs, parallel und am besten ganz nah zur Hautoberfläche.
So steht es geschrieben und so habe ich es auch gemacht. Ging alles recht problemlos, wobei mir aber der ganze Aufwand gar nicht gefallen hat. In der Zeit, die ich brauche, um einen einzigen Streifen anzuwenden – das schafft zwecks Größe sage und schreibe nicht mal einen handflächengroßen Bereich – , bin ich sonst schon (fast) fertig!
Am meisten Angst hatte ich natürlich vor dem Abziehen der Streifen, bis jetzt habe ich nur von Schmerzen, Schreien etc. in diesem Moment gelesen. Wenn alle Schmerzen haben, muss es mir dann auch weh tun? Natürlich nicht, denn Schmerz ist Gott sei Dank eine sehr subjektive Empfindung, wenn auch keine sehr angenehme. Somit reihe ich mich nicht ein bei den Schmerzgeplagten, sondern beschreibe das Gefühl als ziemlich unangenehm, aber mehr auch nicht.
Um das Ergebnis direkt bewundern zu können, habe ich mir als Teststelle eine ausgesucht, an der sich einige dunkle Härchen eingenistet hatten. Ein Blick auf die Stelle verriet mir, dass einige Haare entfernt wurden, dass einige Haare mehr zurückgeblieben sind, dass ein unschöner Wachsrand übrig blieb und meine Haut jede einzelne Stelle, an der ein Haar vernichtet wurde, rot kennzeichnete!
Beruhigt, das die Prozedur alles in allem auszuhalten ist und beseelt von dem Gedanken, die nächsten vier Wochen verschont zu bleiben, führte ich die Enthaarung durch bis zum bitteren Ende!
Dabei verwendete ich die einzelnen Wachsstreifen mehrfach, was auch ausdrücklich möglich ist. Wie ich feststellen konnte, schwankt die Anwendbarkeit allerdings sehr. Das Ende der Wirkung ist im Prinzip erreicht, wenn das Wachs nicht mehr so schön klebt und natürlich auch keine Haare mehr entfernt. Bei der ersten Anwendung kurz nach dem Kauf konnte ich die Streifen richtig oft anwenden, zwei Stück haben für ein Bein gereicht! Heute allerdings musste ich feststellen, dass dem nicht immer so ist. Bei mehreren der beiden zusammengeklebten Streifen war einer quasi nicht mehr verwendbar. Ich bin mir nicht sicher, woran das liegt, vielleicht hat die Hitze der letzten Wochen der Haltbarkeit geschadet.
Sehr unangenehm fand ich die wiederholte Anwendung auf einer Stelle, weil z.B. Haare zurückgeblieben sind. Die Haut fühlt sich ohnehin schon arg gereizt an und macht das auch deutlich durch Anschwellen, rote Punkte und ein Gefühl wie „durch Brennnesseln gelaufen“.
Letztendlich bin ich dazu übergegangen, stehen gebliebene Härchen mit der Pinzette zu entfernen. Ich füge mir nun mal nicht gern selbst Leid zu und wählte den Weg des kleineren Übels. Noch einfacher wäre gewesen, den Rest zu rasieren. Doch die Idee, vier Wochen entweder mit vereinzelten Härchen rumzulaufen oder jeden Morgen deswegen zu rasieren, fand ich nicht sehr berauschend.
Irgendwann hatte ich es geschafft, meine Beine waren haarlos, rot gepunktet und mit grünen Wachsresten überzogen. An dieser Stelle kommen die Öltücher zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich die Wachsreste entfernen und die Haut wird gepflegt. Dem kann ich ohne weiteren Kommentar zustimmen. Ein wenig wurde auch die Rötung durch die Pflege zurückgenommen, jedoch nicht ausreichend, um sich anschließend in Rock oder Kleid zu präsentieren ohne Mitleidsbekundungen zu erhaschen.
Leider gibt es nur vier Öltücher, ich hätte gern mehr davon gehabt. Möglicherweise sind vom Hersteller weniger Anwendungen kalkuliert, als ich dem Produkt abgewinnen möchte. Mir bleibt also nur die Möglichkeit, für weitere Anwendungen eigene Tücher mit Öl zu verwenden. Inzwischen gibt es Wachsprodukte, die sich auch mit Wasser entfernen lassen, dieses gehört nicht dazu. Auch der Hersteller weist ausdrücklich darauf hin, kein Wasser zu verwenden, ebenso keine alkoholhaltigen Reiniger. Eine anschließende Dusche schadet natürlich nicht.
FÜR FREUNDE VON TIPPS UND WARNUNGEN
Ich fand die Anwendung ziemlich umständlich und habe eine andere ausprobiert. Dabei lege ich die Wachsstreifen ohne vorheriges Erwärmen direkt auf die Haut und reibe sie dann in Haarwuchsrichtung warm und glatt. Das Ergebnis ist weder schlechter noch besser. Da mir die Anwendung besser gefallen hat, bin ich bei dieser Methode geblieben.
Oftmals wurde beklagt, dass die Haare nach einer Wachsentfernung einwachsen. Damit hatte ich keine Probleme. Äußerst wirkungsvoll ist Duschen mit Peelinghandschuhen, Peeling allgemein und gute Pflege durch regelmäßiges Eincremen – so gibt man den Härchen keine Chance, sich unter alten Hautschüppchen festzusetzen o.ä.
Gar nicht anwenden sollte man Kaltwachs auf bereits gereizter Haut, auf Muttermalen, bei Akne oder Diabetes und natürlich bei entsprechenden Allergien. Was Allergien betrifft, ist ein Verträglichkeitstest empfohlen.
Ebenso empfohlen ist, die nächsten 24 h kein Deo, Parfum oder alkoholhaltige Lotionen zu verwenden. Nun ja, an den Beinen finde ich das nicht sonderlich problematisch.
Für die Anwendung in Bikinizone, Gesicht und ähnlich empfindlichen Stellen ist dieses Produkt ebenfalls ungeeignet. Allein die Anwendung stelle ich mir schon sehr unpraktisch vor! Dafür gibt es ja weitere Produkte, vom selben Hersteller natürlich und von anderen auch.
FÜR FREUNDE DES FAZITS
Im Großen und Ganzen ließen sich kürzere Haare entfernen, die Länge von 2 mm ist allerdings ziemlich knapp bemessen.
Mit der geworbenen Schnelligkeit der Anwendung bin ich absolut unzufrieden. Ich halte die Anwendung für umständlich und zeitraubend.
Auch die Effektivität kann ich nicht bestätigen, mehrfache Anwendung an derselben Stelle war notwendig. Das führte zu unangenehmen Hautreizungen.
Definitiv überzeugt haben mich einzig und allein die Öltücher, mit denen sich einerseits alle Wachsreste entfernen ließen und andererseits die anschließende Hautpflege gegeben war. Von den Tüchern könnten allerdings ruhig mehr in der Packung sein!
Gegenüber der normalen Rasur hat dieses Produkt keine Chance bei mir. Die unangenehmen Aspekte wiegen für mich keinesfalls die Haltbarkeit der Entfernung auf. Es war meiner Meinung nach einen Versuch wert, das Produkt hat mich aber nicht überzeugt.
Ich vergebe zwei Sterne. Einen für die Haltbarkeit der Entfernung, den anderen dafür, dass keine Chemie á la Enthaarungscreme zum Einsatz kommt. Die Öltücher bekommen keinen Extrapunkt, da sie ein Zusatzprodukt sind und lediglich der anschließenden Pflege dienen.
UPDATE
Warum nur? Warum tue ich mir das zweimal an. Ich bin so blöd. Wahrscheinlich glaube ich zu sehr an das Gute der Dinge und habe mir diese Wachsstreifen tatsächlich ein zweites Mal geholt. Was hab ich nur erwartet? Das Veet mal ihre Produkte verbessern, obwohl ich inzwischen wissen sollte, dass ich mit dieser Firma nie Freundschaft schließen werde? Das sich in einem Jahr alles ändern würde? Ich weiß auch nicht...
Ihr ahnt es schon und ihr habt recht. Nichts, aber auch gar nichts hat sich geändert. Diesmal habe ich mir die Quälerei allerdings nur einmal angetan, nicht lange gefackelt und die dummen Dinger schnellstens entsorgt. Meine Bewertung schraube ich jetzt nach ganz unten, bin ich froh, dass es hier auch null Sterne gibt! Ich meine, es hat ja auch keinen Sinn, einen Stern für die Haltbarkeit der Entfernung zu geben, wenn man so gut wie nichts damit entfernen kann, gell? weiterlesen schließen
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