Venedig Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Preis-Leistungs-Verhältnis: gut
- Empfehlenswert: ja
Pro & Kontra
Vorteile
- +++ Getto. +++ Scuola Grandedi Di San Rocco. +++ Weitere schöne Plätze. +++ Siehe Bericht! +++
- Glasmanufaktur
- Einblick sowohl in einen Palast, als auch in ein Staatssystem
- einfach sehenswert!!!
- einzigartig
Nachteile / Kritik
- +++ Ein Tag war zu wenig für diese Stadt. +++ Touristen. +++ Souvenirhändler. +++
- zu viele Touristen
- Audioguide funktioniert nur 2 Stunden
- nichts...
- teuer, kanäle teils verschmutzt
Tests und Erfahrungsberichte
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Die Stadt auf dem Wasser
13.04.2013, 18:09 Uhr von
Sabrina Kommofssofa
Ich werde mir Mühe geben so viele Gegenlesungen wie möglich zu machen. Es wäre schön, wenn manche...5- Preis-Leistungs-Verhältnis: gut
- Empfehlenswert: ja
Pro:
einzigartiges Erlebnis: "Wasserstraßen", zahlreiche prunkvolle Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Kontra:
teure Stadt
Empfehlung:
Ja
Es ist zwar schon wieder eine Weile her, dennoch kann ich mich an die Stadt, die ich euch heute vorstellen möchte, sehr gut erinnern. Kein Wunder bei dieser einzigartigen Umgebung. Diese muss einfach im Gedächtnis hängen bleiben. Die Rede ist von Venedig- die Stadt auf dem Wasser.
Wir hatten damals in Norditalien einen 2 wöchigen Urlaub gebucht und haben auch gleich einen Kurztrip nach Venedig mit eingeplant. Venedig war von unserem Urlaubsort 3 Stunden entfernt und somit stand für uns fest, dass wir uns diese Stadt, trotz des Fahrtweges, unbedingt mal anschauen müssen.
Jeder kennt Venedig, auch wenn man selbst noch nie dort war. Eine Stadt die auf dem Wasser gebaut ist und die Menschen mit ihrer einzigartigen Kulisse und Wasserstraßen begeistert.**Informationen zu Venedig**
Venedig, im italienischen Venezia genannt, ist die Hauptstadt der Region Venetien in Norditalien.
Im Dezember 2011 lag die Einwohnerzahl bei 270.589.
Das historische Zentrum der Stadt liegt auf einigen größeren Inseln in der Lagune von Venedig.
In der Lagune selbst befinden sich 120 Inseln.**Die Anfahrt / Parken**
Die Anfahrt war die Hölle. Volle Straßen und Staus….Lag sicherlich nicht nur an den Berufsverkehr sondern auch daran, dass gerade Hochsommer und Touristenbetrieb herrschte.
Die Stadt Venedig ist mittels einer Brücke mit dem Festland verbunden, die für den Zugverkehr sowie auch als Autobahn genutzt wird. Über diese Brücke fuhren wir und freuten uns auf das, was wir zu sehen bekommen sollten. Die Aussicht schon alleine auf dieser Brücke, das Meer und die Stadt Venedig, die man von weiten schon erblicken konnte, waren atemberaubend. Dazu noch sehr schönes Wetter, wobei die Hitze beinahe unerträglich war.
Wir fanden auf der Insel gleich ein Parkhaus, allerdings war es ein Krampf einen Parkplatz zu finden. Es verging bestimmt eine viertel Stunde ehe wir einen Platz gefunden haben. Zudem kamen dann auch noch Parkgebühren, die vom Preis her Wucher waren. Eine genaue Zahl kann ich leider nicht mehr nennen.**Das Wassertaxi**
Da Venedig zahlreiche Kanäle hat und diese gleichzeitig die Hauptverkehrsstraßen sind, mussten wir in einem sogenannten Wassertaxi Platz nehmen. Dies ist ein Motorboot, in denen die Touristen über das Wasser transportiert werden. Auch hier wurde natürlich wieder Geld verlangt und auch diese Fahrt war nicht billig. Sicherlich hätten wir uns auch eine der bekannten Gondeln nehmen können, aber dafür sind die Wartezeiten in den warmen Hochsommertagen endlos.
Nach einer etwa 20-Minuten Fahrt haben wir unser Zielort erreicht. Das Zentrum von Venedig, wo es die meisten Sehenswürdigkeiten zu erkunden gibt.**Sehenswürdigkeiten**
Der Markusplatz:
Wir standen also nun auf einem riesen großen Platz, der sich Markusplatz nannte. Es waren Menschenmassen unterwegs und man sah einige Straßenkünstler sowie Straßencafe's, die ebenfalls alle voll besetzt waren. Einen Kaffee dort zu genießen war schlicht unmöglich, aber nicht wegen der vollbesetzten Plätze, sondern wegen der Preise. Eine Tasse Kaffee kostete dort 6 Euro. Wir verzichteten…
In den Cafe's spielten Orchester und unterhielten die Leute.
Viele Menschen fütterten Tauben und von dieser Vogelart gab es hier Hunderte. Sehr zum Leiden der zahlreichen Bauwerke und Sehenswürdigkeiten auf dem Platz. Diese waren teilweise mit Taubenkot bedeckt. Aber nicht nur die Gebäude mussten leiden, nein sogar ich….ich spürte etwas auf meinen Handrücken klatschen….ich blickte darauf und war angewidert, denn mich hatte eine Taube angekackt.
Ich habe mal gehört, wenn ein Vogel sich auf einen entleert soll man angeblich Glück haben!? Davon spürte ich gerade allerdings wenig.
Das Malheur war schnell vergessen. Uns ziehten die Kulissen und Bauwerke in ihren Bann, die im Sonnenschein wundervoll anzusehen waren.
Der Dogenpalast:
Der Dogenpalast befindet sich auf dem Markusplatz. Er war früher Sitz der Regierungs- und Justizorgane und wir wollten ihn nun besichtigen.
Vor uns gab es mal wieder eine lange Schlange von Leuten, aber hiermit musste man einfach rechnen. Da wir ein Kombiticket hatten, welches für mehrere Museen gültig war, mussten wir nicht solange warten wie manch anderer.
Die langen Wartezeiten können, bei der extremen Hitze die wir hatten, zum Problem werden. Selbst ich hatte Kreislaufbeschwerden und war nur am Trinken. Obwohl Venedig eigentlich in der gemäßigten Klimazone liegt und als Höchsttemperaturen normalerweise 27 °C herrschen, hatten wir im Schatten 37 °C und pralle Sonne.
Im Inneren, aber auch schon vom Äußeren waren wir von der Baukunst begeistert, aber zuallererst froh über die angenehme Kühle. Die Innenräume hatten zum Teil vergoldete Schnitzereien und man sah Decken- und Wandgemälde die alle beschriftet waren, auch in deutscher Sprache. Verschiedene Kunstskulpturen, unter anderem Adam und Eva waren sehenswert. Es gab so viele Räume in dem Palast, dass ich schon gar nicht mehr alle aufzählen kann. Unter anderem war auch ein Gefängnis zu besichtigen, welches ein prominenter Bauteil des Dogenpalastes ist. Schon alleine diesen Palast mit seinen ganzen prunkvollen Räumen zu besichtigen hatte einige Zeit in Anspruch genommen.
Der Markusdom:
Auch diese Sehenswürdigkeit befindet sich am Markusplatz. Der Dom sieht nicht wie ein gewöhnlicher Dom aus sondern hat auf dem Dach 5 Kuppeln.
Auch hier gab es wieder Warteschlangen.
Der Boden im inneren des Doms ist mit Marmor bedeckt , die Wände dagegen sind mit Mosaikkunst ausgestattet sowie auch die Decken. Diese sind ebenfalls noch mit Gold verziert. Diese Innenausstattung und Kombinierung von Marmor und Mosaik gab wieder ein atemberaubendes Bild ab. Normalerweise bin ich gar nicht so ein Kulturbegeisterter Mensch, dennoch war alles sehr interessant und man sollte es sich nicht entgehen lassen, wenn man schon in der Nähe von Venedig ist.
Es werden übrigens Führungen angeboten in verschiedenen Sprachen. Nicht nur im Markusdom, auch in anderen Sehenswürdigkeiten.
Weitere Sehenswürdigkeiten die ich leider nicht alle genauer erläutern kann, da der Bericht sonst nie enden würde sind:
Santa Maria della Salute ( barocke Kirche)
Ca'd'Oro (Palast)
Campanile (Markusturm)
Rialtobrücke
Usw.
Außerhalb des Zentrums:
Wir ließen es uns auch nicht nehmen und schlenderten ein wenig durch die Gassen Venedigs. Hier waren so gut wie keine Touristen anzutreffen. Das Bild war ein wenig erschreckend. Denn das Schöne und Glänzende Aussehen und der wundervolle Eindruck dieser Stadt war verflogen.
Die Gebäude, in denen die Einwohner wohnen, sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Alles schon sehr marode. Angenehm war hier nur die Kühle, da die engen Hauswände Schatten spendeten. Von oben tropften kalte Wassertropfen auf uns runter, aber nicht weil es regnete. Die Menschen trocknen ihre Wäsche anders als wir es gewohnt sind. Es sind Leinen von dem Wohnblock zu dem darüber stehenden Gebäude gezogen. Diese lassen sich durch ein Ziehmechanismus hin und her bewegen.
In den Gassen gab es einige kleine Geschäfte. Ab und an sah man eine Pizzeria, wo die Preise wesentlich billiger waren als im Zentrum Venedigs. Als Tourist musste man aufpassen, dass man sich bei den vielen Gässchen nicht verläuft.
Venedig versinkt:
Es ist einerseits eine traurige Geschichte, an die Touristen meist nicht einen Gedanken verschwenden.
Sicherlich habt auch ihr es des Öfteren schon einmal in den Nachrichten gehört, dass Venedig ständig überschwemmt wird. Es beginnt an den tiefsten Stellen der Stadt, am berühmten Markusplatz. Diese Vorfälle haben sich verdoppelt in den letzten Jahren. Die Gebäude werden ständig beschädigt.
Venedig versinkt außerdem weiter im Meer. Das liegt an der Plattenektonik. Die Adriatische Erdplatte wird unter den Rest Italiens und den Appenin gedrückt. Dadurch sinkt der Untergrund leicht ab. Allein in den letzten 10 Jahren hat sich der Boden von Venedig um 25 cm gesenkt.
Wird Venedig versinken!?**Fazit**
Eine Stadt mit vielen beeindruckenden Bauwerken, aber auch nicht so schönen Facetten: die Häuser die durch das Hochwasser immer wieder beschädigt werden, die feuchten Wände und die damit verbundenen Sanierungsarbeiten. Eine traurige Angelegenheit wenn man bedenkt, dass es diese Stadt mit einzigartigen prunkvollen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten vielleicht irgendwann nicht mehr gibt.
Es war ein toller Tag, dennoch sehr stressig. Schon bei der Hinfahrt wären wir mit einem Zug besser voran gekommen. Die Zugverbindungen sind hier sehr gut wurde mir verraten. Den zugestopften Straßenverkehr und die vollen Parkhäuser hätten wir uns hiermit ersparen können.
Die langen Warteschlangen an den Sehenswürdigkeiten haben ebenfalls viel Zeit in Anspruch genommen. Daher würde ich empfehlen Venedig eher im Herbst zu besuchen. Dort sind die Menschenmengen wesentlich weniger.
Man sollte vorher vor allem ein wenig sparen, da es teuer werden kann. Dennoch lohnt es sich das Geld auszugeben. Auch von der Sauberkeit her kann ich nicht allzu viel Schlechtes sagen. Das bei solchen Menschenmengen mal ein Stück Papier rum fliegt und liegen bleibt ist doch vollkommen normal. Die großen Plätze waren jedenfalls alle sauber gehalten, mal ausgenommen von der Taubenkacke.
Für Familien mit kleinen Kindern ist dies sicherlich nicht der richtige Ort. Kinder werden wenig Interesse an den Sehenswürdigkeiten haben.
Alles in allem ein wunderbarer Tag der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wer Interesse an Bildern hat kann sich auf dieser Seite mal umschauen:
http://www.holidaycheck.de/region-Urlaubsbilder+Venetien+Venedig-ch_ub-rid_771.html
Ihr findet dort Urlaubsbilder von verschiedenen Leuten aufgenommen, auch Hotel- und Unterkunftsbilder. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 21.04.2013, 10:08 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
LG Damaris
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Venedig
Pro:
einfach sehenswert!!!
Kontra:
nichts...
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser,
Ich habe mir gedacht ich könnte heute mal einen Bericht über eine weitere italienische Stadt schreiben, nämlich über Venedig. Es wird ja schließlich auch mal wieder Zeit, dass ich einen Reisebericht verfasse. Wie ihr vielleicht aus einem vorherigen Bericht wisst, war ich in der 10. Klasse auf Abschlussfahrt am Gardasee. Während dieser Reise, erkundeten wir natürlich auch die Stadt Venedig, auf einem Tagesausflug. Im Nachhinein, kann ich nur jedem empfehlen, länger als ein Tag in Venedig zu bleiben, da die Stadt viele Sehenswürdigkeiten verbirgt. Die berühmte, romantische Stadt Venedig, wird wohl jedem ein Begriff sein. Trotzdem beginne ich erstmal die Lage der Stadt zu beschreiben.
<<< LAGE VON VENEDIG >>>
Die Stadt Venedig liegt im Nordosten Italiens, an der adriatischen Küste. Sie ist die Hauptstadt von Venetien. Der Fluss, der durch Venedig fließt, heißt Canale Grande. Er teilt die Stadt in 2 Hauptinseln. Die Häuser der Stadt an sich, sind auf Säulen gebaut, da die ganze Stadt von Wasser umgeben ist. Historisch gesehen, ist Venedig in 6 Stadtteile aufgeteilt:
Cannaregio
San Polo
Dorsoduro
Giudecca
Santa Croce/Venedig
San Marco/Castello
<<< ALLGEMEIN >>>
In Venedig leben 280 000 Einwohner, davon wohnen 64 000 in der Altstadt. Venedig liegt 0 bis 1 Meter über der NN (=Normalnull). Der Bürgermeister heißt Massimo Cacciari. Und das KFZ-Kennzeichen trägt die Buchstaben VE. Die genaue geographische Lage liegt bei 45° 26` nördlich. Br. / 12° 19`östlich. L.
<<< GESCHICHTE >>>
Besiedelt wurde Venedig von Flüchtlingen aus Oberitalien (6.-7.Jh), denn der Einmarsch der Hunnen, bzw. der Langobarden stand kurz bevor. Der Name Venedig lässt sich von „veni etiam“ ableiten. Das sagten die Flüchtlinge damals zur Begrüßung und es bedeutet so viel wie „Auch ich bin gekommen“.
<<< SEHENSWERTES >>>
Abgesehen von der Stadt Venedig, die an sich schon faszinierend aussieht mit ihren vielen Kanälen, gibt es noch viele Sehenswürdigkeiten. Was man meiner Meinung nach auf jeden Fall gesehen haben muss, sind die Rialto-Brücke, die Markuskirche, der Piazza San Marco und der Dogenpalast. Beginnen wir mit der wohl bekanntesten Brücke:
<<< RIALTO-BRÜECKE >>>
Die Rialto-Brücke ist das bekannteste Bauwerk in Venedig. Durch sie kann man den Canale Grande überqueren. Der Bogen, der die Brücke überspannt beträgt 28 Meter. Stabilisiert wird sie durch 12 000 Eichenstämme. Wann genau die erste Rialto-Brücke gebaut wurde, ist ungeklärt, jedoch steht fest, dass es um 1100 noch keine Brücke gab. Mit der Zeit wurde die Rialto-Brücke mehrfach renoviert und verbessert. In einer der ersten Ausgaben, etwa 1245 wurde eine Holzbrücke gebaut, unter Renier Zeno, einem Dogen. Im 15. Jh. entschloss man sich schließlich dazu eine Brücke aus Stein zu bauen. Der Bau wurde dann verwirklicht durch die Entwürfe des Künstlers Antonio da Ponte. 1590 wurde die Rialto-Brücke fertig gestellt. Insgesamt gibt es nur 3 Brücken, die über den Canale Grande führen, die Rialto-Brücke ist darunter wohl die bekannteste und vor allem älteste. Auf der Rialto-Brücken befinden sich viele kleine Geschäfte und besonders viele Souvenirläden. Ähnlich einer kleinen Einkaufspassage, zieht die Brücke die Touristen förmlich an. Also jeder der mal nach Venedig kommt muss ein Bummel über die Rialto-Brücke machen, oder zumindest einmal unter ihr hindurch fahren (z.B.: per Gondel).
<<< PIAZZA SAN MARCO >>>
Ein weiteres Highlight bietet der Markusplatz. Er ist so zu sagen das Zentrum von Venedig, genauer gesagt des Stadtteils San Marco. Auf dem Piazza San Marco befinden sich zum einen der Dogenpalast und zum Anderen die Markuskirche. Der Platz ist wohl einer der bekanntesten Plätze der Welt. Mensch aus aller Welt kennen den Piazza und kommen um ihn sich anzuschauen. Er liegt relativ nah am Canale Grande.
<<< MARKUSKIRCHE >>>
Die Markuskirche steht wie gesagt auf dem Markusplatz, sie wurde im 11. Jh. errichtet. Ihren Namen bekam die Basilika von dem Evangelisten Markus. An der Kirche befindet sich außerdem noch die Campanile von San Marco. Der 99 Meter hohe Glockenturm. Nach dem Einsturz des Turmes 1902, wurde er daraufhin wieder aufgebaut (originalgetreu).
<<< DOGENPALAST >>>
Früher war der Dogenpalast eine Art Regierungsgebäude. In dem Dogenpalast wohnte der Doge. Der Doge ist das Staatsoberhaupt von Venedig. Der Palast wurde im gothischen Stil gebaut. Der Dogenpalast ist 71x75 Meter groß und grenzt unmittelbar an die Markuskirche. Die berühmte Seufzerbrücke verbindet den Palast mit dem Gefängnis. Erstmals wurde der Dogenpalast 814 erbaut. Damals allerdings aus Holz und nicht mit Stein. Er war damals nur durch eine Zugbrücke begehbar. Im 12. Jh. wurde der Palast erneuert. Im 13. Jh. wurde der Südflügel mit dem Saal des großen Rates gebaut und im 14. Jh. bekam der Dogenpalast einen neuen Westflügel. Mittlerweile werden immer noch Restaurationsarbeiten vorgenommen, jedoch beschränken sich diese auf den Innenausbau.
So das waren einige der Sehenswürdigkeiten in Venedig. Ich möchte jetzt noch kurz etwas zu den Gondeln erzählen. Leider bin ich damals nicht mit einer Gondel über den Canale Grande gefahren. Es war mir ein wenig teuer, jedoch habe ich von einigen Klassenkameraden erfahren, dass es ein einmaliges Erlebnis wäre.
<<< GONDEL FAHREN >>>
Bei der berühmten Gondel, mit der man in Venedig gemütlich den Canale Grande überqueren kann, handelt es sich um ein schmales Ruderboot, bis zu 11 Meter Länge. Die „Gondola“, wie man sie in Italien nennt, wird von einem Gondolier gesteuert. In den Gondeln können etwa 2-6 Personen Platz nehmen. Wenn ich noch einmal nach Venedig komme, werde ich auf jeden Fall mit einer Gondola fahren, auch wenn es nicht ganz billig ist. Es ist so typisch für Venedig, wie die Freiheitsstatur für Amerika.
Kommen wir nun zu einem Thema, dass sehr ernst für Venedig ist, nämlich dem Hochwasser.
<<< HOCHWASSER >>>
Venedig wird ziemlich oft von Hochwasser bedroht, dass liegt nicht zu Letzt daran, dass der Meeresspiegel von Jahr zu Jahr wächst. Es wurde ein Schleusensystem am Anfang der Stadt entwickelt, dass Venedig vor einer Flut schützen soll. Ganz aktuell ist auch der Bau eines neuen Projektes zum Schutz vor Hochwasser. Dabei sollen mehrer Schleusentore auf dem Meeresboden, durch Druckluft, aufgebaut werden, wenn eine bestimmte Höhe des Wassers überschritten wird. Also dann hat Venedig ja nichts zu befürchten.
Um nun mal auf ein weiteres Thema an zu sprechen, kommen wir zum Essen in Venedig.
<<< ESSEN UND TRINKEN >>>
Man hört von überall her, dass die Restaurants in Venedig so furchtbar teuer sind, doch aus meiner Erfahrung heraus sind sie das nicht unbedingt. Natürlich gibt es hervorragende Restaurants am Markusplatz, die wirklich sehr kostspielig sind, da sie eine sehr gute Lage an einem Touristengebiet haben. Doch wenn man sich ein kleines Restaurant außerhalb der großen Sehenswürdigkeiten sucht, kann man für einen guten Preis, ein schmackhaftes Essen bekommen. Natürlich ist die Pasta in Italien sehr zu empfehlen, aber auch der Fisch schmeckt sehr lecker. Genaue Angaben zu Restaurants kann ich an dieser Stelle nicht geben, da ich nur eine Gaststätte besucht habe und mich nicht mehr genau an den Namen erinnern kann. Ich weiß nur noch, dass die Pizza extrem lecker geschmeckt hatte. Also wie heißt es so schön, einfach ausprobieren.
<<< MEINE ERFAHRUNG >>>
So zu guter Letzt, wie immer meine Erfahrung zu der Reise. Also zuerst möchte ich noch sagen, dass vor 4 Jahren, als ich mit meiner Klasse in Venedig war, die Stadt zum Teil überflutet war. Der Markusplatz war bis zu 5 Meter weit mit Wasser überströmt. Um den Platz zu überqueren wurden Laufstege aufgestellt. Diese waren zum Teil ziemlich eng, da viele Touristen unterwegs waren. Außerdem wurden der Dogenpalast, so wie die Markuskirche gerade renoviert. Sie waren also von einem Gerüst umstellt, und das sah nicht gerade sehr schön auf den Photos aus. Aber da kann man nichts machen. Was ich im Nachhinein allerdings bereue ist, dass ich während meiner Freizeit, nicht in die Bücherei gegangen bin, in der das berühmte Kreuz von Indiana Jones auf dem Fußboden abgebildet ist. Alles in Allem halte ich Venedig für eine tolle Stadt. Es ist schon faszinierend wie eine Stadt auf Holzpfählen stehen kann, umringt von Wasser. Es ist außerdem sehr erholsam, dass nicht dauernd Autos durch die Stadt fahren, da es ja kaum Straßen gibt. In Venedig dürfen auch keine Autos fahren. Die Stadt ist so zu sagen verkehrsberuhigt. Nur durch den Schiffverkehr kann sich in Venedig mobilisieren. Ich würde auf jeden Fall wieder nach Venedig fahren, besonders schön ist es natürlich mit seinem Freund oder seiner Freundin.
<<< FAZIT >>>
Eine traumhafte Stadt, die viel zu bieten hat. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 26.08.2005, 18:00 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich unbedingt mal hin.
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Venedig- Faszination leben und lieben!
19.10.2004, 22:27 Uhr von
tepungaatewaka
Hallo an alle, die sich in mein Profil verirrt haben. Wie unschwer zu bemerken ist, reise ich seh...Pro:
einzigartig
Kontra:
teuer, kanäle teils verschmutzt
Empfehlung:
Ja
Es gibt sicherlich viele Städte, die man einmal gesehen haben sollte. Welche das sind, darüber haben viele wohl sehr verschiedene Meinungen. Bei Venedig allerdings dürften sich die meisten dennoch einig sein.
Venedig ist faszinierend, Venedig ist herrlich, Vendig hat Flair, Venedig ist einfach eine Stadt, die keiner anderen ähnelt, zumindest keiner, die ich bislang sah…
Die Anreise
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--> mit dem Auto
Wer direkt nach Venedig möchte, dem sei abgeraten, mit dem Auto zu kommen, denn Venedig hat keine Straßen, nur Gassen und diese sind für Autos nicht befahrbar.
Wer dennoch keine andere Möglichkeit, als die eigene Anreise nutzen möchte, der fährt am besten über Süddeutschland und Österreich, weiter über den Brenner- Pass. Dann auf der A22 oder der nahezu parallel laufenden Staatsstraße, der SS12 nach Venetien.
Ganz in der Nähe zu Trento (=Trient) hat man die Wahl zwischen 2 verschiedenen Strecken:
Zum einen über Verona, am dortigen Autobahnkreuz der A4 nach Osten folgend, vorbei an Vincenza, Padua bis hin nach Mestre/Venedig.
Zum anderen die N47 Richtung Pergine ins Val Sugana.
Diese Strecke ist landschaftlich wohl die Schönere, denn hier fährt man vobei an den Seen: Lago di Caldonazzo und Lago di Lévico.
In Ora folgt man dann der A22 nach Osten Richtung Cavalese. Die Straße ist sehr Kurvenreich und spektakulär. Vorbei an 2000- 3000m hohen Gipfeln und vielen Bergpässen.
Der A22 folgt man bis Feltre und von da an ist Venedig auch schon ausgeschildert und nicht mehr zu verfehlen.
Man sollte bei der Anreise mit dem Auto allerdings nicht vergessen, dass man je nach Aufenthaltsdauer eine günstigere oder teurere Variante der Autobahnvignette für Österreich benötigt.
Die Maut für die italienischen Autobahnstrecken ist quasi erst „vor Ort“ zu zahlen. Sobald man auf eine Autobahn fährt, muß man, wie bei unseren Parkhäusern an einer Schranke ein Ticket ziehen. Sobald man die Autobahn wieder verläßt wird die gefahrene Strecke errechnet und der zu zahlende Betrag muß vor der Weiterfahrt am Kassenhäuschen beglichen werden.
Wer nun seinen Weg bis nach Vendig gefunden hat, der muß nur noch der Staatsstaße SS11 über die Ponte della Libertá (eine Brücke) zu den dortigen Parkplätzen- bzw. Parkhäusern am Piazzale Roma folgen.
Für 24h zahlt man um die 15€ Parkgebühren, bei einem Aufenthalt von etwas 1 Woche macht sich das am leer werdenden Geldbeutel sicherlich bemerkbar…
Die günstigere Variante dürfte es wohl sein, sein Auto in der Nähe des Hauptbahnhofs in Mestre/ Vendig zu parken und von dort aus gleich den Zug oder auch eine der vielen Busse zum Piazzale Roma zu nehmen.
--> mit dem Zug
Ich habe mich ehrlich gesagt nie sehr ausgiebig mit dem Gedanken beschäftigt, den Zug nach Venedig in Betracht zu ziehen.
Ich weiß lediglich, dass es beispielsweise von München aus Direktverbindungen nach Vendig gibt.
Am bequemsten dürften wohl die Nachtzüge mit den Liege- und Schlafwagen sein.
Es gibt 3 verschiedene Strecken, die eine führt über den Brenner-Pass, eine andere über den Gotthard und die dritte Alternative führt über Villach.
Welche Strecke die günstigste, welche die Schönste ist, das weiß ich leider nicht.
Da es aber eh immer etliche Angebote der DB gibt und vor allem immer etliche Ausnahmen, ist es eh ratsam, sich bei Bedarf selbst zu erkundigen.
--> mit dem Flugzeug
Wer mit dem Flugzeug anreist, der hat meiner Meinung nach die beste Wahl getroffen.
Je nach Abflugort fliegt das Flugzeug von Deutschland aus zwischen 90- 120 Minuten. Venedig hat einen internationalen Airport: Marco Polo.
Von vielen Deutschen Flughäfen wird er direkt angeflogen (Frankfurt, Hamburg, Köln, München..)
Da es viele so genannte billig- Airlines gibt, die Venedig anfliegen, kann man mit etwas Glück auch günstig nach Venedig reisen. Ich bin letztes Jahr beispielsweise mit Hapag- Lloyd Express geflogen und habe sowohl für den Hin-, als auch für den Rückflug jeweils 49.95€ gezahlt. Informieren lohnt sich also, denn es gibt durchaus auch wesentlich teurere Angebote.
Vor 2 Jahren flog ich mit der Deutschen Lufthansa mit dem Studententarif für 222€, was vergleichsweise doch recht teuer war…
Wer am Flughafen von Venedig ankommt, der kann sich gleich völlig auf die Stadt einlassen und seine gebuchte Unterkunft per Schiff erreichen.
Es gibt 2 Varianten, die Stadt über den Wasserweg zu erreichen.
Zum einen kann man für etwa 10€ am Aliguna. Kiosk gleich in der Ankunftshalle ein Ticket für eine Schiffahrt in die Stadt buchen, zum anderen kann man ein Taxiboot direkt an der Anlegestelle für Boote am Flughafen nehmen.
Die Fahrt mit dem Taxiboot ist unverschämt teuer, dafür aber um einiges schneller. Um sich richtig auf Venedig einzustellen würde ich das langsamerer Schiff empfehlen, welches etwas mehr als 1h in die 11km entfernte Laguneninnenstadt fährt. Das Wassertaxi benötigt nur etwa 20 Minuten, wer es also eilig hat, kann diese Alternative nutzen.
Ansonsten gibt es selbstverständlich auch Busse, die allerdings nicht bis in die Innenstadt fahren können, denn dort gibt es ja keinerlei Straßenverkehr, abgesehen vom Wasserstraßenverkehr.
Über Venedig
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Dass Venedig in Italien liegt erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.
Sie ist die Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Venetien.
Die Niedrigwasser- und Sumpfzone der venezianischen Lagune umfaßt 550 km², das Stadtgebiet alleine macht 7 km² aus.
Venedig selbst ist auf über 100 Inseln erbaut, deren sechs verschiedene Stadtteile durch über 400 verschiedene Brücken miteinander und untereinander verbunden sind.
Nicht ohne Grund wird Venedig als „Stadt der Fußgänger“ bezeichnet. Autos können wie bereits erwähnt in der Stadt der Lagunen nicht benutzt werden und trotz der vielen Wasserwege und des guten Wasserverkehrsnetztes ist auf Venedigs Straßen nicht nur an Karneval die Hölle los.
Die Inseln, auf denen Venedig steht bestehen aus engen, atemberaubenden schluchtartigen Gassen (= Calli) und Plätzen (= Campi) verschiedenster Formen und Größen.
Die meisten Plätze sind besonders klein und werden deswegen Campielli genannt.
Sich hier in den unzähligen Gassen zu verlaufen ist keine Kunst, gleicht Venedig doch ein wenig einem Irrgarten, in dem es sich selbst mit Stadtplan nur schwer zurecht zu finden läßt.
Zum einen mag dies daran liegen, dass es keinen wirklich vollständigen Stadtplan, mit sämtlichen Gassen und Sackgassen gibt, zum anderen hat es wohl auch damit zu tun, dass man durch das ständige Staunen und bestaunen der vielen Sehenswürdigkeiten, Souvenirläden und Gondeln auf den kleinen Wasserwegen sich immer ablenken läßt und seinen Weg außer Acht läßt. In Vendig läßt man sich somit meist mehr von seinen Eindrücken, als von irgend etwas anderem leiten.
Sehenswürdigkeiten
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Alles aufzuzählen, was sich zu betrachten lohnt würde jeglichen Rahmen sprengen, doch gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die man sich keineswegs entgehen lassen sollte und genau über diese möchte ich auch ein wenig ausführlicher Berichten:
1. Der Markusplatz
Der Piazza San Marco bildet das Zentrum Venedigs und das Herz des Stadtteils San Marco, wenn nicht sogar der ganzen Stadt.
Den meisten Menschen, nicht nur aus Europa, sondern weltweit ist der Markusplatz ein Begriff.
Nicht allein wegen des Dogenpalastes, welcher einer der bekanntesten und größten Sehenswürdigkeiten Venedigs ist, der Markuskirche und dem 99m hohen Campanile (= Glockenturm) ist dieser Platz so bekannt.
Viele bringen mit diesem Schlagwort wohl die unzähligen Tauben in Verbindung, die auf dem Piazza anzutreffen sind.
Man kann sich für ein bißchen Kleingeld Taubenfutter kaufen und die Tauben damit füttern. Allerdings sollte das auch nur derjenige tun, der keinerlei Berührungsängste mit den Tauben hat, denn es ist eher die Regel, als die Ausnahme, dass die Tauben keine Berührungsängste mit den Personen haben, die freundlicher Weise das Futter für sie gekauft haben.
Ich habe nie Futter gekauft, denn ich mag weder so viele Tauben um mich herum haben und schon gar keine Tauben auf mir sitzen haben.
In Venedig haben die meisten Piazzas ein und den Selben Grundriß, so auch dieser Piazza. Der Grundriß stellt eine L- From dar. Dies bedeutet, dass von keinem Punkt des Platzes aus dieser vollständig zu überblicken ist. Man muß ihn quasi durchschreiten, um ihn zu entdecken. Der kurze Schenkel des L- förmigen
Platzes beispielsweise, der sich direkt vor dem Dogenpalast befindet, nennt sich Piazetta (= Plätzchen).
Er war bis hin ins 12. Jahrhundert das Hafenbecken.
Auf der Piazette befinden sich zwei große Granitsäulen, Monolithen aus dem Orient. Sie wurden 1772 erbaut. Die linke Säule ziert ein geflügelter Löwe,(= das Wappen der Stadt) auf der rechten Säule thront der heilige Theodor mit dem Drachen, welcher vor dem heiligen Markus als Stadtpatron galt.
Sie stellten vor etlichen Jahren ein Symbol der Herrschaft und des Gerichts dar.
Einst galt der Platz dazwischen als Hinrichtungsstätte, was noch heute der Grund dafür ist, das viele Venezianer nicht zwischen den beiden Säulen hindurchgehen, denn Venezianer sind abergläubig.
Wie dieser Teil des L´s, so hatte jeder andere Teil des L´s seine ganz eigene Funktion.
Im 18. Jahrhundert erhielt der Markusplatz sein heutiges Aussehen, denn in genau diesem Jahrhundert wurde das aus dem 13. Jahrhundert stammende rote Ziegelpflaster durch den heute noch immer vorhandene grauen Trachyt ersetzt. Der graue Trachyt enthält ein aus weißen Marmorsteinen verziertes Muster.
2. Markuskirche
Die Basilika di San Marco wurde im 11. Jahrhundert errichtet und ist dem Evangelisten Markus geweiht.
Zuvor standen genau an diesem Platz zwei Vorgängerbauten.
Die erste Markuskirche war, wie der Dogenpalast auch, aus Holz. 976 brannten beide zusammen nieder. Die Flammen forderten dazu noch um die 400 Häuser.
Die nach dem Brand errichtete, zweite Markuskirche baute man aus Stein. Diese brach man im 11. Jahrhundert ab und der Bau der dritten, der heutigen Markuskirche begann ab 1063 und dauerte 31 Jahre, bis sie im Jahre 1094 fertig gestellt wurde. Im gleichen Jahr wurden auch die Markusreliquien, die seit dem Brand von 976 verschollen waren, wieder aufgefunden.
Die Form eines griechischen Kreuzes bildet den Grundriß dieser Kirche, welche von insgesamt fünf Kuppeln überdacht ist.
Zur Markuskirche gehört der 99m hohe Campanile von San Marco (= Glockenturm), der 1902 einstürzte und daraufhin originalgetreu wieder aufgebaut wurde.
Man sagt über die Markuskirche, dass sie ganz ohne jeglichen Zweifel das wichtigste Gebäude der Stadt sei.
Öffnungszeiten:
Die Markuskirche hat täglich von 10- 17 Uhr geöffnet
3. Santi Giovanni e Paolo
Diese Basilika, die von den Venezianern unter dem Namen „ San Zanipolo“ zusammengefaßt wird ,ist die Klosterkirche der Dominikaner und wurde 1232 von Papst Gregor dem IX mit den Durchführung der Inquisition betraut.
Die Inquisition forderte auch in Venedig unzähligen angeblichen Ketzern das Leben.
Dennoch hatte die Kirche zu damaligen Zeiten nicht ihre volle Macht ausüben können, da die Beauftragten der Inquisition unter staatlicher Kontrolle standen. (Hierzu gibt es auch ein wirklich gelungenen Spielfilm, der vor nicht all zu langer Zeit im Fernsehen lief. Ich glaube, er hieß „Dangerous Beauty, die Macht der Kurtisanen).
Die Kirche selbst ist ein Backsteinbau, der sehr beeindruckende Elemente sowohl der Renaissance (freistehende Säulen), als auch der Gotik (Spitzbogen) in sich vereint.
Die 102m lange Kirche entstand hauptsächlich im 14. Jahrhundert. Ab dieser Zeit endeten hier die Begäbnissprozessionen für die Dogen, die heute in dieser Kirche beerdigt liegen.
Die 27 Dogengräber sind somit das „Schmuckstück“ dieser Kirche und eines der bedeutendsten Werke europäischer Architektur, denn dem Armutsideal der Dominikaner entsprechend ist die Kirche an sich recht einfach und vor allem prunklos gehalten.
Die Gräber verdeutlichen noch heute die einstige Macht und das Ansehen, das Venedig genießen dufte.
4. Rialto
Die Rialtobrücke ist die älteste und wohl bekannteste der drei über den Canal Grande führenden Brücken.
Ab dem 13. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert war sie die einzige Brücke, die über den Canal Grande führte. In ihrer ursprünglichen Form war sie eine Holzbrücke, deren Mittelteil beim passieren von Schiffen geöffnet werden konnte.
Im 16. Jahrhundert schrieb Venedig einen Architektenwettbewerb aus, an dem namhafte Künstler, wie Michelangelo, Palladio und Sansovino teilnahmen. Die Steinbrücke, wie wir sie heute kennen wurde vom Wettbewerbsgewinner Antonio da Ponte entworfen und von 1588- 1591 auf mehreren tausend Holzpfählen erbaut.
Schon damals wurden Geschäfte auf der Brücke vermietet, um den Bau zu finanzieren.
Heute finden wir ausschließlich Souvenirläden mit allem erdenklichen und unnötigem Allerlei und dazu noch mit überteuerten Preisen..
Die 28m lange Brücke zu überqueren ist dennoch ein ganz besonderes Erlebnis.
Obwohl es sehr touristisch ist geht von der Rialto- Brücke ein sehr großes Flair und vor allem aber eine enorme Anziehungskraft aus.
Meiner Meinung nach ist das Überqueren per pedes genauso Pflicht bei einem Venedigbesuch, wie einmal unter der Brücke mit dem Varporator (=Schiff) oder der Gondel durch zu schippern!
5. Canal Grande
Überspannt wird der Canal Grande von 3 Brücken.
Der Canal Grande ist sozusagen die Hauptverkehrsstraße des venezianischen Verkehrsnetzes.
Der Kanal ist etwa 4km lang und zwischen 30 bis 70m breit.
Im Durchschnitt ist er bis zu 5m tief.
Etwa 190 Häuser, 15 Kirchen und etwa 40 Zuflüsse aus Seitenkanälen lassen sich bei einer Fahrt mit dem Schiff auf und entlang des Canal Grande bestaunen.
Es gibt etliche Gärten, Villen.Parks, Restaurants, Brücken und Anlegstellen. Es ist einfach unbeschreiblich, wie viele Informationen unser Auge zum Verarbeiten bekommt…!
Will man in aller Ruhe die ganze Schönheit des Canal in sich saugen, so setzt man sich am besten schon am Piazza Roma in das Varporette Linie 1 und schon geht’s los. Das Schiff legt an jeder Haltestelle des Canal an und sucht sich in einer Zickzacklinie seinen Weg.
Ich weiß nicht, wie oft ich den Canal Grande schon entlang gefahren bin, aber eines weiß ich ganz sicher, bei jeder Fahrt entdecke ich etwas neues. Zu jeder Tages- und Nachtzeit schimmert Venedigs Antlitz in anderen Farben, es ist einfach eine unglaublich faszinierende Stadt!
Essen und Trinken in Venedig
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Man sagt, die venezianische Küche sei sehr berühmt! Berühmt für ihre horrend hohe Preise, und berühmt, für ihre verdammt schlechte Küche;)
Nunja, dem ersten stimme ich wohl uneingeschränkt zu, denn in Venedig ist Essengehen nicht gerade ein preiswertes Vergnügen.
Essen im Sitzen ist teurer als im Stehen, also behaltet bitte stets im Hinterkopf, dass, sobald man sich an einen bereits vorgedeckten Tisch setzt, man für das Gedeck zahlen muss, selbst dann, wenn man nur etwas Trinken möchte. Die Gedeckpreise liegen je nach Restaurant und Lage des Restaurants zwischen 3-5€ pro Person. Dies ist allerdings keine Macke der Venezianer, sondern aller Italiener;))
Auch in einem Eiscafé ist es nicht gestattet, sich an die dort vorhandenen Tische zu setzten, wenn man in Selbigen beim Straßenverkauf sein Eis in der Waffel gekauft hat. Man muß also immer extra zahlen. Am besten ist es deswegen, sich irgendwo in einen Park, ans Ufer oder auf eine der vielen Stufen der vielen Brücken zu setzten um sich dort auszuruhen und gekauftes oder besser noch, mitgebrachtes Essen dort zu verspeisen!
Wer dennoch in Venedig mal essen gehen möchte, der kann das selbstverständlich tun.
Nachmittags hat man meist keine Probleme, hie und da noch einen freien Tisch zu finden, doch am Abend sollte man reservieren, insbesondere dann, wenn man schon ein bestimmtes Restaurant im Visier hat. Oft sind die Restaurants sehr, sehr klein und deswegen sind sie auch sehr schnell „belegt“. Kein wunder, wenn man mit 6 Personen und 3 Tischen im Lokal schon voll ausgelastet ist…
In den meisten Lokalen kommt man nicht unter 20€ pro Person gezahlt zu haben wieder zurück ins Hotel.
Ebenfalls sollte man wissen, dass es in den Restaurants nicht gerne gesehen wird, wenn man nur ein Hauptgericht bestellt, denn für den Italiener zählt zu den normalen Eßgewohnheiten eine Vorspeise, sowie ein Nachtisch ebenfalls dazu. In den vielen kleinen Bars und Pubs Venedigs sieht man das allerdings nicht so streng!
Des Weiteren sollte man sich auch nach den Öffnungszeiten des gewünschten Lokals erkundigen.
Sonntags sind zum Beispiel die meisten Restaurants geschlossen, denn dieser Tag steht bei den Italienern ganz im Zeichen der Familie.
Nicht nur in Deutschland ist es üblich, Trinkgeld für die Bedienung mit ein zu kalkulieren. Angebracht, so sagt man, sind etwa 12% des Betrages der Rechnung. Ich handhabe das aber je nach Lust und Laune die bei mir sehr vom Service und dem Essen abhängig ist.
Für unfreundlichen Service zahle ich nicht noch extra, dafür gibt es aber bei gutem Service eine entsprechende Aufmerksamkeit, aber das steht ja jedem selbst frei, es so zu machen, wie er es für richtig hält!
Zum Trinken in Venedig kann ich eigentlich nicht viel sagen, denn ich habe nichts vermisst.
Was allerdings typisch für Venedig ist, zumindest für die Venezianer, das ist das Trinken von so genannten „Schatten“. Wer damit nichts anfangen kann, dem geht es, wie es mir einst ging, aber ich möchte es euch gerne erklären:
Viele Venezianer fangen bereits in den frühen Morgenstunden damit an, eine „ombra“ (lat.= Schatten) zu trinken. Eine ombra ist ein kleines Gläschen gefüllt mit 0,1l eines einfachen Weines. Wer sich in Lokalen aufhält und mal lauscht, der wird sicherlich des Öfteren hören, wie ein Venezianer eine „andare per ombre“, eine so genannte Schattendrunde bestellt.
Da die Kellner nicht immer 0,1l, manchmal auch weniger einschänken spricht man scherzhaft auch von einer ombretta, einem „kleinen Schatten“.
Angeblich soll der Begriff auf dem Piazza San Marco entstanden sein, denn dort folgten die Weinverkäufer einst immer dem Schatten, um ihren Wein nicht in der Sonne zu lassen, sondern ihn im Schatten zu kühlen.
Man sagt, das rund 500.000 ombre täglich in den Bácari (= venezianische Weinschänken, deren Name sich vom Weingott Bacchus ableitet) bestellt werden. Den Schatten gibt es als Rot-oder Weißwein und kostet am Tresen zwischen 0,50€ und 1, 50€.
Nicht nur der Wein hat Geschichte, auch die Kaffee- und Capuccinokultur.
Wichtig zu wissen ist vielleicht, dass der, der sich einen caffé bestellt einen Espresso bekommt und der, der einen Filterkaffee trinken möchte, wie er ihn aus Deutschland kennt, der sollte sich einen caffé americano bestellen.
Für Liebhaber eines starken Kaffees eignet sich am besten der caffé ristretto, eine weniger starke Variante ist der caffé lungo.
Entkoffeinierter Kaffe ist unter dem Namen decafféinato zu bestellen und wer einen caffé coretto bestellt, erhält einen, je nach Wahl mit Grappa, Amaretto etc., korrigierten Kaffee.
Dies war allerdings nur eine kleine Exkursion, denn es gibt wahrlich zig Varianten….
Übernachten in Venedig
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Ich muß leider gestehen, dass ich hierzu nicht allzu viel sagen kann, denn ich habe immer Privat wohnen können…
Die Preise für Übernachtungen in Hotels sind jedoch nicht gerade Schnäppchenpreise.
1* Hotels würde ich persönlich nie empfehlen, ganz gleich, wo man sich gerade aufhält, aber selbst diese kosten in der günstigsten Variante pro Nacht zwischen 80. 150€.
Günstige Mittelklassehotels, sprich 2* und 3* Hotels gibt es eigentlich auch nicht wirklich, denn Übernachtungen zwischen 140- 300€ pro Person empfinde ich sicherlich nicht als günstig.
Ab 300€, nach oben natürlich kein Preislimit, gibt es in 4* und 5* Hotels Zimmer pro Nacht. Was ich allerdings schon des Öfteren mitbekam war, dass die 4*und 5* Hotels nicht unbedingt mit unserem Standard zu vergleichen sind, aber in Venedig zahlt man viel für die Lage und damit verbunden für einen oft wunderschönen und unvergleichlichen Blick aus dem Fenster und letztlich ist das ja auch einer der Hauptgründe, weswegen man in diese wunderschöne Stadt kommt.
Wer nach Venedig reist, der sollte seine Unterkunft allerdings nicht vor Ort buchen, denn Venedig ist an den meisten Tagen des Jahres restlos ausgebucht und nicht nur dann, wenn in Venedig der Karneval tobt.
Zudem ist es auch oft günstiger, Hotels über einen Veranstalter zu buchen.
Fazit
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Wie man unschwer erkennen kann, bin ich wohl ein wenig in diese Stadt verliebt. Für mich ist dies allerdings kein Wunder, denn obwohl sie natürlich sehr touristisch ist, entdeckt man immer wieder kleine Gassen und Hinterhöfe, in denen niemand sonst anzutreffen ist.
Venezianer sind überaus freundlich und ausser den horrend hohen Preisen für eine Gondelfahrt und die sowohl durch Einheimische, als auch durch Touristen teilweise verdreckten Kanäle ist mir bislang nie etwas Negatives aufgefallen.
Mir macht es einfach unheimlich viel Freude, durch die Gassen zu schlendern, am Meer zu sitzen und einlaufende Schiffe zu beobachten oder das Treiben auf dem Markusplatz zu verfolgen.
Venedig hat für mich von allem etwas: Kultur, Flair, Natur, Getümmel, ruhige Flecken, Parks, Strände, Restaurants, Imbissbuden, Souvenirläden, typisch venezianische Geschäfte, einfach alles, was man für einen rundum gelungenen Urlaub benötigt.
Ich war bislang 2 Mal in Venedig, insgesamt habe ich mehr als 3 Wochen dort verbracht und somit Zeit gehabt, mich dieser Stadt zu widmen und mich auf sie einzulassen. Kein einziger Tag den ich dort verbrachte war zu lang und mich zieht es wieder dort hin.
Francesco Sansovino (1521- 1586) schrieb einst das, was viele Besucher jährlich bejahen:
„Mit Recht behaupten manche, der Name der Stadt Venezia stamme vom lateinischen „Veni etiam“ ab und bedeutet also: „Komm immer wieder“. Denn sooft du auch kommst, du wirst immer Neues erblicken und neue Schönheiten sehen.
Ich kann diese Stadt nur jedem empfehlen und der, der das nicht so sieht, der verpasst meiner Meinung nach ein wunderschönes Erlebnis verbunden mit tollen Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 21.10.2004, 21:52 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
letzten Satz kann ich nur beipflichten! Ich war das letzte Mal vor 8 Jahren in Venedig und jede Sekunde genossen- ein Erlebnis das ich jedem gönnen würde !
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Jenni29Mai80, 20.10.2004, 04:38 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
bloß das Besonders Hilfreich ;-) Ich kann es nicht finden! LG Jenni
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Für eine Nacht voller Seligkeit
Pro:
zauberhaft
Kontra:
teurer als irgendwo anders
Empfehlung:
Ja
Kompletter Erfahrungsbericht
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… war ich in Venedig. Nach einer Woche Ferien im Tessin wollten wir - mein Herzallerliebster und ich - uns noch ein kleines Highlight gönnen, bevor wir zurück nach Hause mussten.
Von Chiasso, dem Grenzort zwischen der Schweiz und Italien, ist man noch ca. 4 Stunden mit dem Zug unterwegs, und wir haben lange überlegt, ob wir uns das antun sollen. Einzig und allein den Überzeugungskünsten („Venedig MUSS man gesehen haben! Venedig ist was ganz besonderes! Wirklich!!!“) meiner Freundin Eva ist es zu verdanken, dass wir uns dann doch aufmachten.
Trotzdem blieb ich skeptisch: ich hatte schon viel gehört von stinkigen Kanälen, Touristennepplokalen und einem Markusplatz voller Taubendreck. Als wir am Bahnhof ankamen, war der erste Eindruck auch nicht so überwältigend. Ein Bahnhof halt, viele Menschen, und wenn man rauskommt, guckt man auf einen Kanal. Ja, nun war ich ja oft genug in Hamburg, um mich von Kanälen und Brücken nicht beeindrucken zu lassen.
Und mein Vorurteil von Touristenneppern wurde auch gleich an Ort und Stelle bestätigt: Kaum in Venedig angekommen, sprach uns ein kleiner Mann in langem Mantel am Bahnhof an, ob wir denn eine Unterkunft bräuchten. Nun hat man ja von Mama, Papa, Oma und Eduard Zimmermann von "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" gelernt, dass man kleinen Männern am Bahnhof nie und unter keinen Umständen trauen darf. Aber dieser kleine Mann machte so einen ehrlichen Eindruck, dass wir uns zumindest mal ein Prospekt geben ließen. Die Fotos des Hotels sahen nicht schlecht aus, und der kleine Mann versprach uns, dass das Doppelzimmer inklusive Frühstück nur 90€ kosten würde (was für Venedig vergleichsweise billig ist).
Also gingen wir los, um uns das angepriesene Etablissement mal anzugucken. An der Rezeption befand sich ein weiterer kleiner Mann, der uns versicherte, dass 90€ so in Ordnung seien. Weil wir zu diesem Punkt auch schon keine Lust mehr hatten, weiterzusuchen, beschlossen wir, sämtlichen kleinen Männern zu glauben.
Das Zimmer war schön, sogar mit Blick auf einen kleinen Kanal. (War ich es, die sich von Kanälen nicht beeindrucken lassen wollte?) Nur an der Tür ereilte mich ein Schock: dort stand, dass dieses Zimmer die Kleinigkeit von 197€ kosten sollte!!! Ich musste erstmal nach Luft schnappen. Aber nach weiterem Nachbohren an der Rezeption wurde uns abermals versichert, dass 90€ völlig in Ordnung seien. Na gut.
Auf der Hauptinsel von Venedig ist alles sehr gut zu Fuß zu erreichen; also marschierten mein Schatz und ich los. Durch ein Labyrinth von Gässchen (freundliche Venezianer haben den Weg zur Rialto-Brücke und zum Markusplatz ausgeschildert; der Weg führt selbstverständlich an unzähligen Touristennepp-Läden mit Masken und Glaskunst zu unglaublichen Preisen vorbei), über Brücken treppauf treppab marschierten wir zum Markusplatz, ja, und da passierte es:
Nun hatte ich diesen ollen Platz schon so oft im Fernsehen gesehen und ja, Tauben gibt es auch en masse (die doofen Touristen füttern die Viecher ja auch so fett, dass sie kaum noch fliegen können), aber die Markuskirche lag in der Abendsonne und ihre Mosaiken glitzerten wie Gold und Edelsteine, und dann gingen wir am Dogenpalast vorbei und schauten übers Wasser, das so blau in der Sonne lag und über das die Gondeln schaukelten, ja, da war es um mich geschehen, da hatte ich mich in Venedig verliebt.
Ab jetzt sah ich keine schmuddeligen Häuser mehr, gegen deren Füße brackiges Wasser schwappte, ab jetzt sah ich Venedig als das, was es ist: eine Märchenstadt, die direkt aus dem Wasser aufgestiegen ist, und ich empfand es als wahnsinniges Glück, dass ich diese Stadt sehen und betreten durfte. Denn wer weiß, vielleicht versinkt sie schon morgen ins Meer zurück?
Wir beschlossen den Abend bei einer Pizza und bummelten dann Hand in Hand weiter durch das venezianische Labyrinth. Es ist wirklich schwer, in Venedig nicht verliebt zu sein.
Gondel sind wir trotzdem nicht gefahren. Die Jungs wollten doch sage und schreibe 150€ dafür haben! Ha, nicht mit mir!!! Aber vom Ufer aus sehen die Gondeln auch sehr hübsch aus.
Am nächsten Tag gönnten wir uns erstmal das Hotelfrühstück, das richtig gut war; mit O-Saft, Joghurt, Wurst und Käse und ganz Italien-untypisch. Dann kam die Stunde der Wahrheit: Zimmer räumen und bezahlen. Jetzt sollte sich herausstellen, ob uns die kleine-Männer-Mafia übers Ohr hauen wollte. Aber das Wunder geschah: der kleine Mann an der Rezeption wollte tatsächlich nur 90€ von uns. Ich wollte gerade erleichtert aufatmen, da fragte er: "Hatten Sie Frühstück? Das ist nicht inbegriffen." "Aha", dachte ich, "jetzt kommt's, das Frühstück kostet jetzt bestimmt 100€." Aber ich teilte ihm mit, dass der Mann am Bahnhof (ich verkniff mir gerade noch das Wort "klein"), uns versprochen hatte, dass alles inklusive wäre. "Ach so ja, wenn er das gesagt hat, ist das auch so in Ordnung." sprach der kleine Mann, und damit war alles klar. Ich war völlig überrascht: Die wollten uns doch schlichtweg NICHT übers Ohr hauen!!!
Also, sollte Euch ein kleiner Mann ansprechen, der zum Hotel Basilea gehört, das ganz in der Nähe des Bahnhofs liegt, traut ihm ruhig, es könnte einmal im Leben wirklich ein gutes Angebot sein.
Der Tag hatte gut begonnen und ging gut weiter: als erstes sahen wir uns die Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari an. Auch wenn man sich für Kirchen gar nicht interessiert, sollte man sich diese hier nicht entgehen lassen. Die zwei Euro Eintritt sind es wert, denn unter den eindrucksvollen gotischen Kuppeln und Bögen findet man einzigartige Kunstwerke. Einige davon stammen von Tizian, der das Glück hatte, schon zu Lebzeiten reich und berühmt zu sein (okay, bei „reich“ bin ich mir nicht ganz sicher, aber berühmt auf jeden Fall). In Venedig war er sehr gefragt. Und zum Dank dafür hat man ihn auch in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari beerdigt und ihm ein monumentales Grabmal gesetzt.
Im Dogenpalast waren wir auch. Die Räume sind ganz unglaublich prunkvoll; nur im Erdgeschoss und unterm Dach befanden sich Gefängnisse, die je nach ihrer Lage „piombi“ (=Blei, nach den Bleidächern) oder „pozzi“ (=Brunnen, Verließ) genannt wurden. Toll, da konnte man sich als Gefangener aussuchen, ob man lieber in der Hitze unter den Bleidächern schmoren oder zusammen mit den Ratten im feuchten kellerartigen Erdgeschoss hausen wollte. Und dazwischen wohnten und regierten die Dogen in aller Herrlichkeit mit Prunk und Gold und beschlossen die nächsten Todesurteile, die dann am Hauptportal ausgehängt wurden.
In den Räumen unter dem Dach befindet sich heute die Waffenausstellung und ausgerechnet dort hatte ich den Lacher des Tages: in einer der Vitrinen hing ein Keuschheitsgürtel ("Tat der Ritter mal verreisen, schlug er seine Frau in Eisen. Doch der Knappe Fiederich, der hatte einen Dieterich." *träller*). Dieser Gürtel war schon ein fortschrittlicheres Modell; immerhin waren an den entsprechenden Stellen Löcher vorgesehen, damit wenigstens was raus konnte, allerdings waren diese Öffnungen mit fiesen Eisenzacken gespickt, damit nichts rein konnte.
Während ich mir also dieses Ding anguckte und über die holde Maid sinnierte, die dieses Accessoire einst tragen musste und wahrscheinlich monatelang nicht richtig sitzen konnte, diskutierte neben mir eine japanische Gruppe auf Englisch über Sinn und Zweck dieses Dinges.
Ihre Lösung: Das muss ein Gürtel sein, den man sich um den Hals hängt und dann das Gewehr durchsteckt, um besser zielen zu können. Ich musste ganz schnell an was Trauriges denken, denn sonst hätte mein Lachausbruch die Herren von der anderen Seite des Globus bestimmt verstört. Aber diesen Spruch fand ich so komisch; schließlich ist das Ding ja dafür da, dass man eben nichts durchsteckt!
Eine Führung haben wir nicht mitgemacht. Die werden nur vormittags angeboten und wir kamen leider zu spät. Schade, denn die Führung „Die Geheimgänge der Dogen“ hätte mich schon interessiert.
Der Eintritt ohne Führung kostet 9,50€; wer aber wie wir mit einem Studentenausweis winken kann, zahlt nur 5,50€.
Nach diesem Kunstgenuss sind wir über den Markusplatz gebummelt, wo sich Touristen und Tauben tummeln. An mehreren Ständen kann man Taubenfutter für 1€ kaufen und viele lassen sich in einem Taubengewimmel fotografieren. Als wenn es zu Hause keine gäbe! Diese Fütterei hat aber den Vorteil, dass man überall sonst in Venedig von den Viechern in Ruhe gelassen wird.
In die Markuskirche sind wir leider nicht mehr hineingekommen, denn in der Vorsaison schließt sie schon um 16 Uhr. Aber auch von außen ist der Anblick schon ein Erlebnis: der Bau wirkt sehr orientalisch und ist prunkvoll verziert.
So viel habe ich von venezianischer Geschichte verstanden: eine Menge Reichtum ist durch Piraterie und Kreuzzüge zusammengekommen, und in der Markuskirche ist ein Großteil davon ausgestellt.
Gegenüber steht der Campanile, ein 98m hoher Turm, der, wenn man 6€ erübrigen möchte, einen schönen Venedig-Rundblick bietet. Wir mochten nicht.
Der Campanile ist auch noch gar nicht so alt; nachdem sein Vorgänger einfach umgefallen war, hat man ihn 1912 durch den heutigen Turm ersetzt.
Wir bummelten wieder durch Venedigs Gassen bis zur Rialto-Brücke. Auf der Brücke selber befinden sich kleine Läden, aber auch vor und nach der Brücke kann man jede Menge Venedig-Souvenirs erstehen.
Es herrscht ein unglaubliches Menschen-Gewimmel, und ich brauchte schon ein bisschen Geduld, um mich zum Brückengeländer vorzukämpfen. Aber das hat sich gelohnt. Inzwischen war es wieder Abend geworden und der Anblick des Canale Grande, auf dem hier und da Gondeln schaukeln und an dessen Ufern das Leben tobt, den vergesse ich nicht. So muss Venedig sein, genau so! Das Wasser glitzert in der Abendsonne, in den Restaurants gehen bunte Lichter an, die Gebäude wirken wie in Gold getaucht…. Dieser Anblick lässt einen wehmütig seufzen.
Aber lange Zeit zum Seufzen hatte ich nicht, denn wir mussten wieder zum Bahnhof. Diesmal gönnten wir uns eine Fahrt mit dem Vaporetto. Das sind die „Wasser-Busse“, die wichtige Punkte in der Stadt verbinden. Für 6€ bekommt man eine einfache Fahrt, für 18€ ein Tagesticket.
Von der Rialto-Brücke bis zum Bahnhof sind es nur 10 Minuten Fahrt und dann war der venezianische Traum für uns vorbei.
Solltet Ihr Euch mal in der Nähe aufhalten, vergesst alles, was Ihr über Venedig gehört habt. Vergesst böse Worte über stinkende Kanäle (okay, man sollte vielleicht nicht gerade im Hochsommer fahren), vergesst Touristennepp und Tauben, fahrt hin und genießt Venedig in der Abendsonne. weiterlesen schließen -
Palazzo Ducale - Gefangen in den Räumen des Dogenpalastes
Pro:
Einblick sowohl in einen Palast, als auch in ein Staatssystem
Kontra:
Audioguide funktioniert nur 2 Stunden
Empfehlung:
Ja
Einer der bekanntesten Orte in Venedig ist wohl der Dogenpalast und so besuchte ich ihn bei meinem ersten Aufenthalt in Venedig gleich an erster Stelle.
LAGE
Ich erreichte die Dogenpalast mit dem Boot, den ich war am frühen Morgen noch in Punta Sabbioni. Das ist ein Ort auf einer Halbinsel in der Lagune. Ich legte mit dem Boot bei der Station San Marco an und erreichte den Dogenpalast innerhalb einer Gehminute. Der Dogenpalast befand sich inmitten der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Venedigs: Markusplatz, Markuskirche, Markusturm und Seufzerbrücke.
EINTRITT
Zum Zeitpunkt meines Erscheines war der Kassenraum erstaunlich leer, keine Spur von den oft kolportierten Menschenschlangen. Ich löste einen Museumspass zu 11 Euro, der mir Zutritt zu den Museen am Markusplatz gewährte: Dogenpalast, Bibliothek, Correr Museum, Archäologische Museum.
AUDIOGUIDE
Neben der Eintrittskarte mietete ich mir auch einen Audioguide, der in einem Nebenraum zur Kasse angeboten wurde. Abweichend von vielen anderen Musee kostete der Autoguide relativ viel, nämlich 5,50 Euro. Mir reute das Geld aber nicht, ich empfand die Informationen auf dem Audioguide als sehr sinnvoll.
Auch das Gerät selbst war sehr innovativ. Es handelte sich dabei um einen CASIO Palm, wo mir der Weg durch den Dogenpalast auch angezeigt wurde. Auch die Vitrinen innerhalb eines Raumes wurden angezeigt wenn sie gerade besprochen wurden.
Das Gerät war also relativ wertvoll. Deshalb mußte ich auch meinen Personalausweis als Pfand hinterlegen. Auf Grund einer Nummer am Gerät bekam ich dann am Ende meines Besuches den Ausweis wieder zurück.
Allerdings hat der Audioguide eine Tücke: Die Kapazität der Batterien reicht nur für zwei Stunden. Nachdem ich mir die einzelnen Schaustücke und Säle sehr genau ansah, schaltete sich der Audioguide mitten in den Gefängnissen des Dogenpalastes ab und ich war für einen kurzen Momemt orientierungslos. Zwar war der Weg sehr gut ausgeschildert aber ich vermißte ab diesen Moment die zusätzlichen Informationen des Audioguides doch sehr.
GARDEROBE
Zunächst führte mich mein Weg in den Innenhof des Palastes, den ich einmal zum Aufwärmen umging. Dabei kam ich an einer bewachten Garderobe vorbei, wo man scheinbar seine Rucksäcke und dergleichen unentgeltlich abgeben konnte.
GASTRONOMIE
Unweit davon befand sich auch das Museumscafé, in dem ich mich erleichtert hinein setzte. Die Venezianische Sonne forderte ihr Tribut und so labte ich mich mit einem Getränk und einem Toast.
Die Preise waren venezianischen Verhältnisse entsprechend: Cola 3,70 Euro, Tortenstück 6,20 Euro, Cappuccino 3,10 Euro.
Das Cafe befand sich in einem kühlen Gewölbe, das durch ein Glasfenster den Blick auf einen der venezianischen Kanäle gewährte. So konnte ich bei einem belebenden Drink den Touristen beim Fahren mit den Gondeln zusehen.
TOILETTEN
Wenn man zuviel Wasser beobachtet, bekommt man manchesmal ein dringendes Bedürfnis. Die Toiletten fand ich sowohl im Erdgeschoß als auch im Halbstock. Die Toiletten an sich waren zwar nicht sehenswert, allerdings wichen sie in zwei Dingen von der deutschen Norm ab: Der Waschraum wurde von Männern und Frauen gemeinsam genutzt, lediglich die Kabinen waren nach Geschlechtern getrennt. Und die Porzellanthrone selbst waren erstaunlich niedrig, ideal für kleine Kinder aber nichts für mich.
Eine Behindertentoilette entdeckte ich nicht, aber ich vermute mal, ich habe sie lediglich übersehen. Im Museum selbst waren Stufen mit befahrbaren Platten abgedeckt, was auf Fürsorge für Rollstühle schließen läßt. Lediglich die Gefängnisse wirkten nicht befahrbar für mich.
GOLDENE TREPPE
Aber nun gings wirklich los. Der Audioguide geleitete mich in den ersten Stock, wo ich bald darauf die goldene Treppe benutzten durfte. Tatsächlich sind dort zwar nicht die Stufen, jedoch die Deckenverzierungen vergoldet.
ZIMMER DES DOGEN
Die ersten Zimmer, die ich zu Gesicht bekam waren für den Dogen bestimmt. In jedem Raum stand eine ausführliche Erklärung in Deutsch und Englisch auf einer Standtafel bereit. Der Audioguide wäre also nicht unbedingt notwendig gewesen, gab mir aber doch interessante Zusatzinformationen. Vor allem die Gemälde an den Wänden und an den Decken wurden ausführlich besprochen.
SCHILDERSAAL
Mein Herz höher schlagen ließ der Schildersaal. Hier befanden sich in der Mitte zwei riesige Globen und an den Wänden waren Landkarten von der ganzen Welt auf die Wand gemalt. Es war faszinierend die Welt der Venezianer mit deren Augen auf deren Karten zu sehen. Was mich bei dieser Gelegenheit immer wieder fasziniert, die Karten waren damals nicht genordet.
GRIMANI SAAL
Im Saal dahinter sah ich dann ein paar Bilder, die den venezianischen Löwen zum Gegenstand hatten. Dieser wurde zum Teil mit interessanten politischen Botschaften abgebildet. So sah ich einen Löwen zur Hälfte im Wasser und zur Hälfte am Lande stehen, was auf die Vormachtstellung Venedigs zu Wasser und zu Lande hinweisen sollte.
ERIZZO SAAL
Im Erizzo Saal fand ich ein Fenster vor, das früher mal über eine kleine Leiter zu den hängenden Gärten des Dogenpalastes führte. Hier konnte der Doge inmitten der Dachlandschaft des Palastes ein wenig zwischen dem Grün seines Gartens wandeln. Eine nette Idee für mein eigenes noch zu bauendes Schloß.
PHILOSOPHENRAUM
Der Philosophenraum fiel durch seinen speziellen Grundriß in Form eines "T" aus dem Rahmen. Was ich bei diesem Raum fast übersehen hätte, wenn ich nicht den Audioguide gehabt hätte, war eine kleine Privattreppe des Dogen zu den Räumlichkeiten ins ober Stockwerke. In diesem Treppenhaus fand ich dann ein übergroßes Bild des heiligen Christoperhus vor, der diesmal das Jesuskind nicht über den Fluß sondern an das Ufer von Venedig bringt.
CORNERSAAL
Im Cornersaal nahm ich mal die Gelegenheit wahr beim Fenster raus zu blicken und guckte auf wunderschöne Art und Weise über die Dächer von Venedig. Hier verbrachte ich viel Zeit, den eine italienische Dachlandschaft läßt sich keineswegs in fünf Minuten "sehen".
PORTRAITRAUM
Der darauf folgende Portraitraum bot mir dann wieder eine andere Perspektive. Hier fiel mir ein Christusbild auf, wo Christus in einer sehr makabren Art und Weise über eine Sarg hing, der gleichzeitig auch sein Altar war. Das wirkte etwas düster und ich mußte mich etwas setzen. In nahezu allen Räumen kann man auf Bänken sitzen, die entlang den Wänden geführt werden und noch zur Originalausstattung gehören! Ich saß also auf einem Holz, wo vielleicht auch schon mal der Doge oder zumindest einer seiner Mitarbeiter gesessen hatten.
SAAL DER VIER TÜREN
Nun ging es weiter von den Räumen des Dogen zu den Staatsräumen. Würdevoll schritt ich in den Saal der vier Türen und prallte dort auf eine Italienerin, die einer japanischen Reisegruppe die zahlreichen Deckengemälde auf japanisch erklärte. Diese Mischung aus japanischer Sprache und italienischem Temperament faszinierte mich derart, das ich vorerst mal nur dem Klang der Italienerin zuhörte und weniger auf die vielen Gemälde in dem Saal achtete.
SENATSSAAL
Aber natürlich war ich aus einem anderen Grund hier. Voller Erwartung ging ich in den Senatssaal der neben vielen Gemälden durch zwei Uhren auffiel. Die eine hatte nur einen Stundenzeiger der sich entlang von konkret aufgemalten 24 Stunden bewegte. Die andere Uhr zeigte die Sternzeichen und die Mondphasen an.
LÖWENKOPF FÜR DENUNZIATIONEN
Im nächsten Raum wurde es mir ein wenig bang, den hier mußten die Angeklagten auf ihre Vernehmung warten. Interessant war hier eine Art Verbau mit zwei Türen, durch die man scheinbar in andere Bereiche des Justizteils des Dogenpalastes kommen konnte.
Bemerkenswert war ein Schlitz in der Wand, der auf der anderen Seite in einen (leider abmontierten) Löwenkopf mündete. Tatsächlich war es den Venezianern gestattet anonyme Anzeigen in den Löwenkopf zu werfen, die dann von den Justizbehörden der Republik Venedig verfolgt wurden.
WAFFENKAMMER
Leider konnte ich in Ermangelung des Löwenkopfes meine mitgebrachten Denunziationen nicht einwerfen und ging deshalb weiter zur Waffenkammer des Dogenpalastes. Hier erfuhr ich, das es sowas wie einen Rat der Zehn gegeben hat, die auch über die Palastwache verfügten. Und eben die Waffen dieser Wache konnte ich aus nächster Nähe sehen. Dabei fiel mir auf, das viele Waffen die Markierung "C.X" trugen. Das war das Zeichen des Rats der Zehn.
Nun, die Waffen der Wache hatten es in sich und ich vermute mal, das auch Beutewaffen dabei waren. Zum Beispiel sah ich türkische Schiffslaternen und eine türkische Enterbrücke, die vielleicht bei der siegreichen Seeschlacht von Lepanto erbeuten wurden.
Bemerkenswert waren besonders schön gefertigte Masken für die Pferde und auch Knabenrüstungen. Etwas gruselig war ein besonders wehrhaft wirkender Keuschheitsgürtel und endgültig haarsträubend waren dann die sogenannten "verbotenen" Waffen. Darunter befanden sich Schatullen und Schlüssel, die bei Gebrauch einen tödlichen Schuß abgeben. Quasi James Bond auf venezianisch.
Völlig überrascht war ich dann von einer Art Vorläufer des Maschinengewehrs mit denen scheinbar die Palastwachen von damals schon ihre Gegner einschüchtern konnten
SAAL DES GROSSEN RATES
Nach der Waffenkammer gelangte ich über Treppen in den Saal des großen Rates, der mir vor allem durch seine große Ausdehnung in Erinnerung blieb.
Schließlich hatte er eine Länge von 53 Metern und eine Breite von 25 Metern. Kulturhistorisch ist wohl das Bild "Das Paradies" interessant. Ich persönlich fand aber ein anderes Detail des Raumes bemerkenswert: Auf den Wänden waren alle Dogen abgebildet. Bis auf einen, der sich des Verrates schuldig gemacht hatte. Sein Bild wurde mit einem schwarzen Vorhang übermalt.
BALLETSAAL
Beim nächsten Saal brach leichte Verwirrung aus, den die Aufschriften auf den Beschreibungen stimmten nicht mit den Beschreibungen auf meinem Audioguide überein. Trotzdem sollte man gerade diesen Saal nicht übersehen. Von hier konnte ich nämlich auf einen Balkon raustreten und hatte einen herrlichen Blick auf das Treiben am Markusplatz! Huldvoll grüßte ich in die Runde ... die Reaktion beim Venezianischen Volk war aber gleich null.
Ansonsten gab es in dem Saal eine Mengen von Schlachtenbildern zu sehen, vor allem von der siegreichen Schlacht bei Lepanto gegen die Flotte der Osmanen.
JUSTIZRÄUME
Von den Schlachten weg mußte ich nochmal durch den großen Saal des Rates und gelangte dann über einige Türen zum Justizteil des Dogenpalastes. Die Erinnerungen an die Einzelheiten der Räume verblaßten allerdings gegen ein ganz anderes Erlebnis.
HIERONYMUS BOSCH
In einem sehr stark klimatisierten Raum - es war atemberaubend kalt - befanden sich hinter dickem Glas einige Gemälde von Hieronymus Bosch. Dieser Maler hatte mich als Kind schon mit seinen Werken beeindruckt. Vor allem seine Bilder über das jüngste Gericht hielten mich damals vor so mancher Sünde ab. Hier stand ich nun vor seinen Werken und konnte die Details auch nächster Nähe betrachten. Besonders beeindruckt hat mich das Bild über den Weg zum Himmel. Er malte nämlich einen mit Licht erfüllten Tunnel, ganz wie es Menschen mit Nahtoderlebnissen gerne schildern.
SEUFZERBRÜCKE
Von den Gemälden ging es dann weiter in Richtung der neuen Gefängnissen, die dem Dogenpalast angegliedert sind. Diese betrat ich über die Seufzerbrücke. Von dieser wußte als Kind nur, daß sich Liebespaare gerne küssen, wenn sie unter der Brücke durchfahren. Jetzt weiß ich, daß der Namen vom Seufzen der Gefangenen stammt, die über die Brücke in Richtung Kerker geführt wurden.
GEFÄNGNISSE
Ausgerechnet in diesem verwinkelten Teil versagte mein Audioguide! Die Batterien hielten nur für 2 Stunden und nun stand ich im Gefängnis ohne vertiefender Information. Prompt verlief ich mich auch in dem Gewirr der Gänge und Kammern.
Das hatte aber weniger mit dem Audioguide zu tun, den man sollte sich ja auch ohne dem Gerät zurecht finden können. Ich vermute eher, das eine Tür offen geblieben wart, die eher geschlossen sein hätte sollen und so kam ich auf einen Weg der dann dem eigentlich Rundgang entgegen ging. Nachdem ich dann aber mehrmals die Pfeile gegen mich gerichtet sah, kam ich wieder auf den "rechten Weg".
Die Gefängnisse waren sehr beeindruckend, den sie waren sehr groß. In vielen Burgen und Schlösser bestehen ja die Kerker aus maximal ein bis drei Kammern, aber hier waren es fast schon Kasernen. Das wirft doch ein bezeichnendes Licht auf die Gerichtsbarkeit und für wieviel Gefangene man eigentlich gerüstet sein wollte.
Spannend war für mich, das ich gerade in der Phase des Herumirrens ständig die Stimmen der Touristen auf der Straße hören konnte. Tatsächlich führten viele vergitterte Lucken von den Zellen zur Straße hinaus und ich konnte nachvollziehen wie sich die Gefangenen gefühlt haben müssen. Gefangen in den Kammern aber ständig das Geplauder von den freien Menschen draußen.
Interssant waren auch die Kritzeleien auf den Wänden, den besonders interessanten Zeichnungen war auch eine eigene Austellung in einem Raum gewidmet.
ZENSORENSAAL
Irgendwie kam ich dann doch wieder in die Welt der Freien und befand mich im Zensorensaal. Dort saßen angeblich zwei Herren und dachten über die Sitten in Venedig nach. Eine merkwürdige Sitte finde ich, vielleicht haben sie auch nur Schach gespielt, ich weiß es nicht.
KASTENSAAL
Schon interessanter fand ich den Kastensaal. Hier wurden zwei Bücher verwahrt, wo die edlen Familien Vendigs eingetragen waren. Es wurde dadurch darüber gewacht, das die adligen Familien rein blieben, also sich niemand unter dem Stand vermählte. Die Bücher konnte ich leider nicht besichtigen, allerdings konnte ich einen Blick auf den Kasten werfen. Dieser war zwar sehr edel ausgestattet, machte auf mich aber eher den Eindruck eines Einbauschrankes in einem größeren Schlafzimmer.
MUSEUMSSHOP
Nach diesem despektierlichen Gedanken ging es weiter in die Räume der niedrigen Dogenkanzlei, die heute als Museumsshop genutzt werden. Dieser war gut angefüllt mit Büchern, Videos, Plakaten, Postern und ähnlichem Material. Besonders erwähnenswert war aber auch ein breites Angebot an Schmuck und Glasprodukten von der Insel Murano. Die Bücher waren übrigens auch zu einem großen Teil in Deutsch erhältlich. Über eine Treppe gelangte ich dann vom Museumsshop in das Museumscafé und bald darauf stand ich wieder am Eingang des Dogenpalasts.
MUSEO DELL'OPERA
Bei der Rückgabe des Audioguides entdeckte ich noch eine Sammlung von Kapitellen. Ursprünglich war ich daran vorbei geeilt, weil ich mir nichts über die Oper ansehen wollte, was aber ein Mißverständnis meinerseitws war.
Vielmehr wurden in einigen Räumen eine Sammlung von Säulen und Kapitelle gezeigt, die ursprünglich im Dogenpalast zum Teil recht weit oben eingebaut waren. So konnte ich die zahlreichen Details aus nächster Nähe sehen, während man sie sonst ja nur mit einem Feldstecher betrachten hätte können.
GEHEIMGÄNGE
Leider gab es eine Sache, die ich mir nicht ansehen konnte. Vor allem in den oberen Stockwerken gibt es Geheimgänge, die man aber nur mit einer Führung betreten darf. Diese Führungen finden allerdings nur individuell statt. Sollte ich also noch mal nach Venedig kommen werde ich vorher mit der Museumsleitung telefonieren um an einer Führung teilnehmen zu können.
RESÜMEE
Ich war von der Vielzahl von Eindrücken aber auch den sehr ausführlichen Informationen über das staatliche System der damaligen Republik Venedig echt überrascht. Für mich war es ein wahres Erlebnis, das mich ingesamt mehr als drei Stunden im Palast gefangen hielt.
KONTAKT/ÖFFNUNGSZEITEN lt. Website
Palazzo Ducale
San Marco 1,
30124 Venezia
Tel. ++39 0412715911
Fax ++39 0415285028
November bis März 9-17
April bis Oktober 9-19
Kassen schließen eine Stunde früher weiterlesen schließen -
VENEDIG: Nach uns die SINTFLUT!
Pro:
+++ Getto. +++ Scuola Grandedi Di San Rocco. +++ Weitere schöne Plätze. +++ Siehe Bericht! +++
Kontra:
+++ Ein Tag war zu wenig für diese Stadt. +++ Touristen. +++ Souvenirhändler. +++
Empfehlung:
Ja
Hallo ihr Lieben!
Nach dem ich schon von zwei Tagesausflügen auf meinem Schüleraustausch nach Italien berichtet habe, möchte ich nun von dem dritten erzählen. Nach dem Lago Maggiore und Mailand war nun Venedig – oder wie die Italiener sagen: Venezia - dran. Eine Stadt, dessen Name wohl jedem geläufig ist.
Mit dem Bus fuhren wir bis zum Hafen jener Stadt – viel weiter wären wir mit ihm auch nicht gekommen, da Venedig ja bekanntlich auf Wasser gebaut ist und nur Flüsse und keine Straßen hat. So kam es auch, dass wir den ganzen Tag nicht ein einziges Auto sahen. Dafür aber umso mehr schöne Gondeln und Touristenbeladene Boote...
--°--°--°--°-- Allgemeine Informationen zu Venedig --°--°--°--°--
Am nördlichen Ende des Adriatischen Meeres, genauer gesagt in den Mündungen von Po und Piave, findet man die sich über 150 Inseln erstreckende Stadt Venedig. 177 Kanäle mit 400 Brücken liegen zwischen diesen Inseln. Der wohl bekannteste und wichtigste Kanal der Stadt ist der Canal Grande. (Mehr dazu später!)
Auch wenn Glaserzeugnisse, Spitzen, Spiegel und Perlen aus Venedig international bekannt sind, bleibt doch der Tourismus die Haupteinnahmequelle dieser außergewöhnlichen Stadt. Neben der normalen Schönheit der Stadt, ziehen alle zwei Jahre die Filmfestspiele von Venedig und natürlich der bekannte venezianische Karneval im Februar Touristen massenhaft an.
Nichts desto trotz wird die Stadt von einer Fülle ernst zunehmender Probleme bedroht. So ist die Zahl der Arbeitslosen auffallend hoch, was zu einer Abwanderung vieler Bewohner führt. Auch Luft- und Wasserverschmutzung, so wie häufige Überschwemmungen (vor allem von Oktober bis Dezember) bedrohen die Stadt und nagen an der Stabilität der Gebäude.
Mit diesem Vorwissen also begaben wir uns in die Stadt, neugierig, wie viel wir von dem Ganzen mitbekommen würden.
Nachdem wir also unseren Bus verließen, schlängelten wir uns bereits durch eine Fülle an Souvenirständen. Zwar waren die hier erhältlichen Postkarten, Holzgondeln und Masken nicht gerade günstig, doch lässt sich sagen, dass man im Kern Venedigs auf noch höhere Preise stoßen wird. Daher sollte man ruhig hier kaufen, wenn man Souvenirs mitnehmen möchte. Ein weitere Tipp zum Geld sparen, den ich an dieser Stelle geben kann, lautet handeln. Fast alle Souvenirhändler sprechen Englisch, manche sogar deutsch, so dass dies machbar ist. Sie werden zwar versuchen, nicht auf den Handel einzugehen, aber spätestens wenn man Anstalten macht zu gehen, lenken sie ein und man hat schnell ein paar Euro gespart. Den Händlern wird dieser Preisunterschied sicherlich nicht wehtun, da sie absichtlich die Preise hoch ansetzten um Freiraum zum Handeln zu lassen – und immerhin gibt es ja genug Touristen die auch die hohen Preise ohne Murren zahlen.
Nach einem kurzen Stop bei benannten Ständen suchten wir uns dann eine Bootrute, die uns direkt in die Nähe des venezianischen Getto brachte.
--°--°--°--°-- Der Canal Grande --°--°--°--°--
Wie bereits gesagt, ist der Canal Grande der bekannteste, wichtigste und auch größte venezianische Kanal. Er teilt Venedig in zwei ungefähr gleich große Hälften. Fährt man ihm mit Boot oder Gondel entlang, so kommt man in den Genuss des Anblickes vieler schönen Palästen beidseitig des Kanals. Auch wenn sie sehr hübsch anmuten, sind sie wie viele andere venezianische Gebäude auch, heute vom Verfall bedroht.
Des weiteren findet jährlich auf dem Canal Grande eine Gondelregatta statt. Ein pompöser Festtag, an dem sämtliche Gondeln und Boote geschmückt werden und Ruderer auf antike Kostüme zurückgreifen. Leider konnte ich nicht herausfinden, an welchem Tag diese Regatta stattfindet...
Insgesamt fand ich die Umgebung um den Canal Grande sehr schön und beeindruckend. Genau das Gegenteil war jedoch das Wasser: Wie in jedem anderen Kanal auch war es restlos verschmutzt. Auch die Bootsfahrt konnte sich nicht als angenehm erweisen, da der sogenannte „Wasserbus“ restlos überfüllt war und man nicht einmal mehr gut und frei stehen konnte.
Eine Gondelfahrt wäre sicherlich angenehmer gewesen, doch konnte wir diese nicht machen, da es zu problematisch und teuer war, für unsere große italienisch-deutsche Gruppe genug Gondeln zu organisieren.
--°--°--°--°-- Das Getto --°--°--°--°--
Bei der Überquerung des Canal Grande ließen wir uns in der Nähe des venezianischen Gettos absetzen. Zu Fuß durch kleine Gasse, die kaum von Touristen Beachtung erfuhren, lernten wir auf dem Weg zum Getto auch einen kleinen Teil des ruhigeren Teiles Venedigs kennen. Der Weg war nicht lang und ließ sich mit zwei falsch eingeschlagenen Richtungen auf Grund einer gewissen Unübersichtlichkeit für Fremde in 15 Minuten zurück legen.
Zum Stadtteil Sestiere gehörig, befanden sich in früher sämtliche Gießereien Venedigs Somit ist der Name „Getto“ auch auf das italienische Wort „getto“ = „Guss“ zurückzuführen. Die Gießereien wurden hierhin verlagert, da in Venedig die Hauswand an Hauswand steht. Würde hier ein Haus auf Grund des Schmiedefeuers in Brand geraten, so würde sich das Feuer schnell und weit ausbreiten. Mit damaligen Möglichkeiten wäre es nicht mehr zu löschen gewesen.
Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Getto das Wohnviertel der nach Venedig eingewanderten Juden. Aufgrund des Aufbaus des Gettos war es möglich, die Bewohner Nachts im Getto mit Hilfe der dorthin führenden Tore einzusperren. Tagsüber ging die hier lebende Bevölkerung auch in anderen Stadtteilen dem „normalen“ Leben nach.
Auf Grund dieser Geschichte ist das Getto auch heute noch zu einem großen Teil von Juden bewohnt – die Nachts natürlich nicht mehr eingesperrt werden. Hier finden sich viele schöne Synagogen, die wir jedoch aus Zeitmangel nicht näher besichtigen konnten.
Insgesamt sieht das Getto nicht so aus, wie man es bei dem Namen erwartet. Keine soziale Minderheit lebt hier, sondern mittlerweile eine gestreute Bevölkerung, die nicht abgeschieden von anderen Stadtteilen lebt.
Das Getto ist sicherlich einen Besuch wert, vor allem wenn man die Möglichkeit hat, Synagogen zu besichtigen – was uns ja leider vorenthalten bleibt. Für einen Einstieg in einen Tag in Venedig halte ich es für gut geeignet, da man hier bis zum Mittag hin gut dem größten Teil der Touristen entgehen kann. Diese verlassen häufig die Wasserboote am Markusplatz und brauchen daher eine Weile bis zum Getto.
--°--°--°--°-- Scuola Grandedi Di San Rocco --°--°--°--°--
Weiter ging unsere Besichtigung zur Scuola Grandedi Di San Rocco. Von 1515 bis 1560 erbaut ist die Scuola von außen ein netter Anblick, aber nicht gerade spektakulär. Für den geringen Eintrittspreis von 1,55 Euro betraten wir diesen Renaissancebau mit der Erwartung einer langweiligen und ermattenden Innenansicht. Diese Vorstellung jedoch entsprach nicht im geringsten dem, was sich uns wirklich bot. Sämtliche Räume lassen sich einfach nur als edel und stilvoll bezeichnen. Auf beiden Ebenen findet man den phänomenalen Gemäldezyklus Tintorettos, welches im Erdgeschoss und an den Wänden der ersten Etage Bildnisse des neuen Testamentes zeigen. Lediglich an der Decke der zweiten Etage finden sich genauso eindrucksvolle Gemälde, die das alte Testament verbildlichen. Um einen genaueren Eindruck zu vermitteln, zitiere ich kurz die Liste - welche wir von unseren Austauschpartnern erhielten - der Gemälde:
Wände des Erdgeschoss:
- Verkündigung
- Anbetung der Könige
- Flucht nach Ägypten
- Kindermord
- Die heilige Maria Magdalena
- Die ägyptische Maria
- Die Beschneidung
- Himmelfahrt
Obergeschoss, Wände:
- Der heilige Rochus
- Der heilige Sebastian
- Die Krippe
- Taufe
- Auferstehung
- Predigt am Ölberg
- Erweckung des Lazarus
- Himmelfahrt
- Probatica piscina
- Versuchung Christi
- Selbstportrait des Malers
Obergeschoss, Decke:
- Moses schlägt Wasser aus dem Felsen
- Adam und Eva
- Gott erscheint Moses
- Durchgang durch das Rote Meer
- Jonas verlässt den Walfisch
- Wunder der ehernen Schlange
- Vision des Propheten Ezechiel
- Auferstehung der Toten
- Jakobsleiter
- Opferung Isaaks
- Manna fällt vom Himmel
- Elias teilt dem Volk Brot aus
- Osterfest der Juden
Ich denke, wenn man die Scuola besucht, ist die Aufzählung der Werke von Hilfe, da man sich so besser zurechtfinden kann und sich mehr unter den einzelnen Bildern vorstellen kann
Leider hatten wir im voraus nicht wirklich viele Informationen über dieses Gebäude, seine Entstehung und die Schätze, die es im Inneren trägt. Alles was wir wussten, war, dass ein Zusammenschluss reicher Kaufleute es bauen ließ und die Gemälde in Auftrag gab. Damit wollte der Zusammenschluss seinen Reichtum und Einfluss präsentieren. Zugegeben, kein edler Anlass einen solchen Palast zu erbauen. Nichts desto trotz hinterließen sie ein gigantisches Werk der Nachwelt.
Tintorettos Bilder sind einfach nur faszinierend. Es gibt sicherlich keinen Besucher, der sich in diesem Gebäude nicht sofort wohl fühlt und am liebsten gleich einziehen würde. Leider ist dies nicht möglich... Ebenso wenig ist es erlaubt, Fotografien zu erstellen. Der Grund liegt auf der Hand: Die Belichtung würde der Farbe schaden. Doch es ist möglich zu annehmbaren Preisen von bis zu 70 Cent Postkarten zu erstehen, welche die einzelnen Bilder oder den ganzen Raum zeigen. So kann man sich auch später noch im kleineren Maße an der Schönheit ergötzen.
Der Besuch der Scuola ist wärmstens zu empfehlen. Auch wenn man wie wir nur einen einzigen Tag in Venedig verbringt, sollte man sie nicht auslassen. Für den wirkliche annehmbaren Eintrittspreis erfährt man ein unendlich hohes Maß an Schönheit!
--°--°--°--°-- Die Seufzerbrücke --°--°--°--°--
Nach der Besichtigung der Scuola machten wir und auf unseren Weg zum Markusplatz. Da wir erneut durch viele kleine Gassen drängten und nicht den schnellsten Weg wählten, passierten wir auch die Seufzerbrücke.
Sie darf sich eine der berühmtesten der 400 Brücken heißen. Ihr Namen erhielt sich, da sie den Dogenpalast mit den Gefängnissen auf der anderen Seite des Kanals verbindet. Die Menschen, die in die Gefängnisse gebracht wurden, konnte hier einen letzten Blick auf das schöne Venedig werfen. Wer damals die Brücke passierte, hatte also meistens Grund zum seufzen...
Müht man sich die vielen Stufen hinauf, so erhält man eine wirklich lohnenswerte Aussicht. Dieser wurde natürlich nicht nur von unserer Gruppe entdeckt, sondern von eine wirklich enormen Masse an Touristen. Wer es eilig hatte, sollte diese Brücke wohl meiden, denn schnelles passieren ist tagsüber ausgeschlossen. Es herrscht ständig akute „Stau“-Gefahr.
Schafft man es aber, sich einen Platz am Geländer zu erschleichen, so wird man wirklich mit einem grandiosen Ausblick belohnt, der sicher vieler Fotos wert ist. Dementsprechend sieht man wo man hinsieht auf der Brücke auch fast nur Touristen mit Fotoapparaten.
Des weiteren bietet die Brücke eine gute Möglichkeit zur Geldverschwendung: Beim Hüttchenspiel verloren viele Urlauber enorm viel Geld. Selber schuld... Für und war es interessant zuzusehen. Der grinsende Hüttchenspieler konnte immer mehr 50 Euro-Scheine in seiner Tasche verschwinden lassen, während die verärgerten Touristen grummelnd abzogen und sicherlich noch lange schlechte Laune hatten. Von diesem Glücksspiel ist auf jeden Fall abzuraten! Man gewinnt zwar manchmal, aber nur weil der Hüttchenspieler es so will, um seine „Kundschaft“ bei Laune zu halten. Grundsätzlich hat man aber keine reelle Chance.
Trotz der schönen Aussicht verweilten wir auf der Seufzerbrücke freiwillig nur kurz. Der riesige Touristenstrom kann einen wirklich den letzten Nerv rauben. Dazu hatten wir auch noch – glücklicherweise – Sonnenschein und ansehnlich hohe Temperaturen, so dass es in diesem Menschengemenge zu einer unerträglichen Hitze anstieg. Ich denke, am frühen Abend wäre ein Besuch hier angenehmer...
--°--°--°--°-- Der Markusplatz, die St. Markuskirche und der Dogenpalast--°--°--°--°--
Nach einer kurzen Verschnaufpause und vielen weiteren Metern erreichten wir letztendlich den Markusplatz. Vom Garten im Jahre 1000 verwandelte er sich langsam in das religiöse Zentrum der Stadt. Heute tummeln sich hier – wir könnte es auch anders sein – vor allem Souvenirhändler, umgeben von riesigen Mengen Touristen.
Zahlenmäßig übertroffen werden die Touristen jedoch noch von den Tauben, die in Venedig als Plage gelten. Nahezu jedes freie Fleckchen wird von ihnen belegt. Absolut nicht scheu stürzen sie sich gerne auf essende Touristen um sich füttern zu lassen. Dabei landen nicht selten einige der Tauben auf den Touristen selber, die dies meistens begrüßen und mit einem Foto verewigen. Der Spaß ist aber spätestens vorbei, wenn eine der Tauben ihre Hinterlassenschaft auf der Kleidung oder Haut der Touristen ablegt... Nun ja, nur für den betreffenden Touristen ist hier der Spaß vorbei – alle anderen amüsieren sich natürlich nun erst Recht. (Gott sei Dank musste ich diese Erfahrung nicht selbst sammeln, sondern durfte zu den Lachenden gehören...)
Daher ist es nicht empfehlenswert, wenn man die Tauben schon unbedingt füttern möchte, sie auf sich sitzen zu lassen. Mit ungestümen Bewegungen lassen sie sich meistens schnell wieder abschütteln...
Direkt an den Markusplatz grenzt die Markuskirche, die wichtigste Kirche der Stadt. Im XI. Jahrhundert erbaut, bewahrt sie noch heute den Leichnam des heiligen Markus, der aus dem ägyptischen Alexandrien hergebracht wurde. Von einem breiten Balkon aufgelockert, vereint die Fassade die folgenden Stilrichtungen: Byzantinisch, romantisch und gotisch.
Auf der Terrasse der Kirche findet man die berühmten vier goldenen Pferde von Quadriga. Allerdings sind es lediglich – gute – Kopien. Die Originale befinden sich in einem Museum.
Insgesamt wirkt die Kirche auf mich von außen ehrlich gesagt noch eindrucksvoller als von innen. Trotzdem lohnt es sich, die Kirche auch von innen zu besichtigen. Eintritt wird natürlich nicht verlangt, aber man muss in Stoßzeiten einige Minuten in einer Schlange warten. Wie auch bei anderen Kirche gilt wieder ein Fotografieverbot und natürlich das Gebot angemessener Kleidung, dass peinlich genau kontrolliert wird! Ein Spaghettiträger - Shirt sollte daher nicht als Oberteil gewählt werden...
Auch der Dogenpalast ist vom Markusplatz aus zu erreichen. Einst diente dieser als Wohnung der Dogen, Sitz der Regierung und als Justizpalast der Serenissima. Jedoch handelt es sich nicht mehr um den ursprünglichen Palast, denn dieser ging im IX. Jahrhundert in Flammen auf. Der heute vorzufindenden Dogenpalast wurde im XIV. Jahrhundert wieder aufgebaut.
Leider kann ich zu diesem Weltbekannten Palast nicht viel mehr sagen. Wir hatten nicht genug Zeit auch ihn genau zu besichtigen und mussten uns daher mit einem flüchtigen Blick auf die Fassade – welche äußert einladend anmutet – zufrieden geben.
Trotzdem kann ich es nur empfehlen, auch den Dogenpalast bei einer Stadtbesichtigung Venedigs einzubeziehen. Die Vorstellung, man könne es bereuen, ist für mich ausgeschlossen. Falls ich einmal die Gelegenheit erhalte, nach Venedig zurückzukehren (und das hoffe ich sehr stark!), so werde ich die Besichtigung dieses Palastes auf jeden Fall nachholen...
--°--°--°--°-- Der Rest des Tages --°--°--°--°--
Zwei weitere Stunden hatten wir nun im schönen Venedig zur freien Verfügung. Da dies jedoch unser dritter - und leider letzter - Tagesausflug in Folge war und wir die Nächte zwischen den Tagen kaum Zeit zum schlafen hatten, mussten wir so ziemlich alle die erste Zeit für ein ausgedehntes Lunch - Packet - Mahl nutzen und unseren überstrapazierten Füssen ein wenig Ruhe gönnen.
Anschließend flanierten wir noch ein wenig durch die einladenden schmalen Gassen und genossen einfach die auf uns einströmenden Reize. Für mehr Kultur und Bildung war an diesem Tag bei niemanden mehr Platz.
Abgerundet wurde der so schön gefüllte Ausflug noch von strahlendem Sonnenschein – den wohl auch nur wir in Venedig hatten. In den Regionen drum herum hatte es heftigst geregnet, so dass langsam die Kanäle anstiegen. Ein lauter Alarm auf dem Markusplatz kündete von seiner baldigen Überschwemmung. Davon bekamen wir auf Grund unseres zeitigen Verlassens jedoch nur wenig mit. Alles was wir sahen, waren riesige Wasserlachen, die sich auf dem Markusplatz durch aufsteigendes Wasser bildeten und Souvenirhändler so wie Touristen, die freiwillig die Attraktion räumten. Einige begannen damit jedoch zu spät, so dass sie bereits auf den Stufen der St. Markuskirche von einer enormen Wasserlache umzingelt waren und auf „Rettung“ durch provisorische hölzerne Brücken warten mussten.
Als wir den Markusplatz gegen frühen Abend dann verließen, erfuhren wir von unseren Lehrern von einem erwarteten Rekordhöchststand des Wassers und tatsächlich erreichte es in den Kanälen noch am selben Tag – jedoch nach unserer Abfahrt – die 21m – Marke. Wie wir ebenfalls später erfuhren, standen auch viele Gassen, die wir passierten und der Markusplatz circa 50cm unter Wasser. Wie lautet doch gleich das alte Sprichwort? „Nach uns die Sintflut.“...
--°--°--°--°-- Fazit --°--°--°--°--
In zwei vorhergehenden Artikeln beschrieb ich bereits die Tagesausflüge zum Lago Maggiore und nach Mailand. Beide wurden von unserem Ausflug nach Venedig noch übertroffen!
Dies Stadt hat mir das Herz gestohlen. Selten habe ich soviel Charakter einzelner Gebäude erleben dürfen. Ein Tag Aufenthalt war daher viel zu wenig und wir konnten nicht annähernd so viel sehen, wie mir lieb gewesen wäre... Daher hoffe ich, eines Tages für ein bis zwei Wochen zurückkehren zu können.
Nichts desto trotz würde ich es entschieden ablehnen, hier zu wohnen. Nicht nur die anfänglich erwähnten Bedrohungen der Stadt schrecken mich ab, sondern auch die Touristen- und Konsumfixierung. Leider wird man heute nirgends mehr eine wundervolle Stadt finden, die „unentdeckt“ vom Touristenverkehr ist. Daher muss man diesen Abstrich wohl in Kauf nehmen, um in den Genuss der vielen Vorzüge zu gelangen.
Des weiteren möchte ich mich noch zu dem Vorurteil äußern, Venedig sei dreckig. Dies stimmt meiner Meinung nach nur in einem geringen Maße. Betrachtet man die Kanäle, so muss ich Recht geben. Die Häuser und Gassen jedoch wirken auf mich keinesfalls schmutzig. Man sieht ihnen natürlich die Spuren der vielen Hochwasser an, doch wirkt dies auf mich nicht herabwertend. Vielmehr ist Venedig eine Stadt wie ein Gesicht mit vielen Falten: Interessant, belebt, echt, erfahren und vor allem charaktervoll!
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Erfahrungen weiterhelfen. Über Kommentare hierzu oder zu euren eigenen Erfahrungen mit dieser Stadt würde ich mich freuen!
Gruß, Southy
(c) by Southgirl, 24. Juni 2002 weiterlesen schließen -
Venedig, die schönste Stadt der Welt?
19.10.2002, 21:36 Uhr von
Trumpfi
Hi! Ich heiße Steffen und bin 14 Jahre alt! Meine Hobbies sind Tennis, Basketball und (natürlich)...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute schreibe ich euch mal etwas über die wunderschöne Stadt Venedig, oder wie die Italiener sagen: Venezia! Die letzten 10 Jahre habe ich mit meiner Familie oder Freunden dort in der Umgebung gecampt, meistens für zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit sind wir dann mindestens zweimal nach Venedig gefahren, immer per Fähre. Das hieße dann, dass ich in meinem Leben ca. 20 Mal in Venedig gewesen bin, und jedes Mal habe ich neue kleine Gassen und Sehenswürdigkeiten entdeckt.
Inhaltsverzeichnis:
1.---Sehenswürdigkeiten---
2.---Nachteile---
3.---Fazit---
1.---Sehenswürdigkeiten:---
In Venedig gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Der Turm Campanile ist eine davon. Dieser steht auf dem weltberühmten Markusplatz. Für drei Euro wird man mit einem Fahrstuhl im inneren des Turms bis ganz nach oben gefahren und hat dort eine traumhaft schöne Aussicht über die gesamte Stadt und die dahinter liegende Adria. Außerdem sieht man den Canale Grande, der Fluss, der quer durch Venedig fließt.
Venedig ist für seine zahlreichen Brücken bekannt. Die meisten von ihnen sind nur kleine Übergänge über die meist nur drei bis fünf Meter breiten Flüsschen. Die größte und bekannteste Brücke ist die Rialto-Brücke. Mit dieser kann man den Canale Grande überqueren. Außerdem sind an den beiden Enden der Überquerung zahlreiche Geschäfte, in denen man Schmuck, Souvenirs und Kleidung kaufen kann.
Das wohl berühmteste an Venedig sind die Gondeln. Wenn man mit einer dieser Gondeln fahren möchte, muss man ziemlich viel Geld bezahlen. Eine Fahrt kostet zwischen zehn und fünfzig Euro pro Person. Einmal habe ich an einer dieser Fahrten teilgenommen. Und ich muss sagen: Es war einfach nur toll! Zu den stimmkräftig gesungenen Liedern des Gondolenen fährt man durch die dünnen Flüsse Venedigs. Einfach nur schön!
Ein weiteres Highlight an Venedig sind die Kirchen und Klöster. Es gibt dutzende von diesen in und um Venedig. Die für mich schönste davon ist die „Santa Maria della Salute“, die zweit größte Kirche der Welt. Im inneren der Kirche ist fast alles schmuckvoll verziert. Die Decke und der Boden sind aus winzigen Steinen zusammengesetzt, vieles ist aus Gold und Silber.
Es gibt noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten in Venedig, die ich jetzt aber nicht mehr alle beschreiben kann, sonst würde ich noch in zwei Wochen an diesem Bericht sitzen würde.
2.---Nachteile:---
Zwei Nachteile hat Venedig allerdings: In Venedig nimmt man für fast alles, was es gibt, Geld, und davon nicht zu wenig. Ein Cappuccino im Café Florian kostet beispielsweise fünf Euro! Außerdem kann man sich leicht verlaufen, wodurch man bis zu zwei Stunden durch kleine Gassen irrt, bevor man wieder dort ist, wo man eigentlich sein wollte. Aber dies gehört einfach zu Venedig dazu, sonst wäre es ja nicht Venedig!
3.---Fazit:---
Eigentlich muss jeder Mensch einmal in seinem Leben in Venedig gewesen sein. Glaubt mir: Es lohnt sich! weiterlesen schließen -
Faszination Venedig
26.07.2002, 16:54 Uhr von
Kiwi223
"Lebe deinen Traum" - vielleicht taucht dieser Leitsatz so oft auf, dass er nicht mehr originell ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vor 14 Tagen habe ich zum zweiten Male Venedig besucht (während einer Wohnmobilreise) und war auf den „2. Eindruck“ gespannt. Doch wie schon beim ersten Besuch vor drei Jahren war ich von dieser einmaligen Stadt fasziniert und habe mich dort wohlgefühlt.
Was wird nicht alles an Negativem geschrieben: vollkommen verdreckt – stinkt – überlaufen von Touristen – viele Bettler...
Natürlich liefern der Canale Grande und die unzähligen kleine Kanäle keine Meeresqualität, die mit der blauen Flagge belohnt wird. Aber keinesfalls sind sie verdreckt oder geben unangenehme Gerüche von sich – und dieses gilt für die ganze Stadt.
Natürlich ist Venedig eine herausragende Touristenattraktion mit all ihren Folgeerscheinungen, wie eben jene fotografierenden Menschenansammlungen (aber ist dann nicht jeder knipsende Tourist ein „Täter“?) oder hohe Preise, aber nicht mehr als in anderen Städten.
Meine Empfehlungen:
Wenn man vormittags ankommt, schnell die Touristenmassen um den Markusplatz verlassen (dieser läuft einem nicht weg) und stattdessen einfach in eine der kleinen Gassen hinein und sich treiben lassen. So groß ist Venedig nicht, dass man sich unrettbar verläuft, und irgendwie kommt man immer an der Rialtobrücke oder wieder am Markusplatz an.
Für den Transport mit den Linienbooten eine Tageskarte besorgen, so dass man stets zwischen den Inseln hin- und herhüpfen kann und nicht jedes Mal eine neue Fahrkarte kaufen muss. Venedig ist vom Wasser aus am sehenswertesten.
Eine Rundreise mit der Linie 82 empfiehlt sich besonders, wenn man einen der wenigen Außenplätze vorne erwischt (daher direkt ab Anfang einsteigen, und dann zunächst nicht Richtung Rialto., so herum fahren weniger Touristen). Kühlender Wind und eine Sightseeingtour um Venedig herum, Häfen, Hauptbahnhof, dann durch den Canale Grande bis Rialto.
Der Markusplatz mit all seinen Attraktionen gewinnt am späten Nachmittag seinen Reiz, wenn die Touristenbusse allmählich fahren und ein besonderes Licht herrscht. Immer noch Zeit genug, die Atmosphäre dort zu genießen.
Mein Fazit: Auf eigene Faust und außerhalb der Touristenströme ist Venedig ein besonderes Erlebnis. weiterlesen schließen -
Warum ich nie über Venedig schreiben wollte!
17.07.2002, 14:10 Uhr von
sugips
Ich bin Wiener und Wahlneusiedler im Burgenland. Hier lebe ich mit meinem Liebstling, 1 bis drei ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Heute will ich etwas besonderes versuchen. Ohne nachzuschauen, rein aus der Erinnerung meine Erfahrungen mit Venedig zusammenfassen. Und ein bisschen erklären, warum ich bisher über diese Stadt nichts geschrieben habe.
Ich habe einige starke Erinnerungen an Venedig. Venedig als kleiner Bub, das Venedig meiner ersten Kritik, Venedig mit einer Kunsthistorikerin, Venedig im Herbst und eine Hochzeit in Venedig.
Venedig als (Klein)Kind
Beginnen wir der Reihe nach und zwar gleich mit einem Tip. Fahren Sie nie mit kleinen Kindern nach Venedig, es sei denn an den Lido zum Baden und Sand spielen. Meine Ahnen verbrachten in meiner Kindheit gerne einen Monat in Lignano oder Jesolo. War wunderschön – Sonne, Strand und Meer. Leider gab es jedes Mal einen Kulturausflug nach Venedig, weil ja so nahe.
Was soll ich sagen: mir war schlecht im Auto, mir war schlecht auf dem Schiff von Punta Sabbioni zum Markusplatz. Kaum etwas erholt nach einem Lemonsoda gings ans Besichtigen – endlos fade. Naja die Kerker und Verliese des Dogenpalastes hatten schon ein gewisses Spannungsmoment – aber dafür stundenlang in heißer Sonne anstellen? Das ging über meine damalige Logik. Und sonst, die Bilder waren dunkel, die Kanäle stanken, die Nudeln waren eher grauslich – der komische Käse und so, aber immerhin gab es keinen Salat, weil in Italien Pasta ja Vorspeise. Dafür aber auch keinen Luna Park oder ähnliches. Venedig für Kinder und sonstige Banausen bis sechs – a matte Sache.
Über Reiterstandbilder, Tizian, Fresken und die Folgen
Man sollte Venedig immer nur mit einer/einem KunsthistorikerIn besichtigen. Man sollte gleichzeitig Venedig nie mit einer/einem KunsthistorikerIn besichtigen. Dieses Dilemma ist rasch erklärt.
„Normale“ interessierte Venedig-Touristen kommen an, besichtigen Dogenpalast und Markusdom, klettern auf den Campanile, den Glockenturm am Markusplatz – ich nicht, denn ich hasse Stiegensteigen und leide an Höhenangst, gegen zur Rialto-Brücke, schauen am Weg in die eine oder andere Kirche, gehen vielleicht in das Museum der Accademia oder ins Guggenheim-Museum, fahren mit dem Vaporetto (dem Wasserbus) den Canal Grand entlang und erquicken sich mit den letzten Lire oder jetzt Euro im Café Florian. NB Ich habe den Eindruck das Florian rechnet neuerdings 1 Lira ein Euro um. Dann sind sie etwas müde und glücklich und zufrieden und träumen von nächtlicher Liebe mit ihrer Begleitung.
Venedig-Besichtiger und Forscher mit kunsthistorischer Fachführung lernen alles über Reiterstandbilder und Statuen und auch den Unterschied. Vor allem sie lernen alle kennen. Steht das Pferd auf drei Beinen und hebt ein Vorderbein, dann hat der Held ehrenvoll, aber doch verloren. Steht das Pferd nur auf den Hinterbeinen und streckt die Vorderbeine jubelnd in die Luft und hat sonst auch keine Stütze, dann ist es erstens eine Statue und zweitens hat der Reiter ehrenvollst gewonnen. NB Zur Verzweiflung bringt man aber solcherart Begleitung, wenn man nach Pferden mit allen vier Pferden am Boden fragt: der Held hat schmachvoll verloren, aber wegen früherer Verdienste bekam er doch ein Standbild; oder auch nach solchen mit den zwei Hinterbeinen in der Luft: der Held ist durch nichts mehr in seiner Schande zu retten aber das Pferd hatte Klasse. Ein mitleidiges Pfft ist das Wenigstes, was man daraufhin erwarten kann. Dazu kommen noch alle Fresken oberhalb und unterhalb der Erde, die alle in den Kunstgeschichten farbenprächtiger und größer ausgeschaut haben, weswegen man genau, wenn geht mit Lupe, nach dem letzten nicht verblassten Fleckchen Rot Ausschau halten muß, ob es nicht doch genau den Übergang von Erd- zu Kunstfarben markiert. Einen guten Rat habe ich auch noch: es gibt keine unbekannten Tizians und Tintorettos etc. mehr zu entdecken. Es handelt sich entweder um Leihgaben in- oder ausländischer Museen oder man hat einfach einen schlechten Reiseführer. In der Kunstgeschichte Venedigs in zehn Bänden sind alle aufgeführt. Erhältlich in jeder guten Universitätsbibliothek oder in den Handbibliotheken der kunsthistorischen Institute. Ehe ich weiter ins Detail gehe, man landet zuletzt in einem Self-Service-Restaurant um Zeit zu sparen, ist im Kopf verwirrt, müde und träumt von Fußzonenreflex- und Heilmassage und glaubt nie wieder Liebe machen zu können.
Jedenfalls Venedig ist ein Eldorado für dergleichen Umtriebe, mehre Wochen Zeit, etwas Kleingeld, gutes Schuhwerk und Kondition vorausgesetzt.
Jetzt kommt aber mein Geheimtip:
Genug von Touristenmassen und Kirchen? Lust auf Ruhe und fast vergessene Kultur? Dann ab vom Trampelpfad, recht kurz nach der Rialto-Brücke vom weg Markusplatz-Bahnhof rechts ab, hundert Meter gegangen, einem kleinen Schild nach rechts durch ein Haus gefolgt: und dann?
Dann befindet man sich im ehemaligen Ghetto von Venedig. Eine andere Welt – hohe Häuser aber nur halbe Stockwerkshöhe. Der Grund: 1. der begrenzte Platz, 2. sollte man bei den zahlreichen Progromen nie so genau wissen, wie viele Familien wirklich in den Häusern wohnten. Oft waren die Zwischenstöcke nur von oben zu begehen, es gab geheime Verbindungsgänge zwischen den Häusern etc. Sehr zu empfehlen – eine geführte Tour durch das Ghetto. Treffpunkt das jüdische Museum, das man während des Wartens auf die nächste Führung in Ruhe besichtigen kann: Kultgegenstände, Hausrat etc. Dann geht es los mit einer Erklärung der Geschichte des Ghettos und einem Rundgang zu den verschiedenen Synagogen. Eine ist immer in betrieb, also dem Kult vorbehalten und kann daher nicht besichtigt werden. Zu den Synagogen? Ja: es gibt, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht deren fünf: eine spanische, eine französische, eine deutsche, eine italienische und eine östliche. Eine schöner als die andere, alle im eigenen Stil, den die nach Venedig geflüchteten Juden mitgebracht hatten. Meine Bewertung: sechs von fünf möglichen Sternen.
Sondertip für kunsthistorisch begleitete:
Auf ins Guggenheim Museum oder wenn es gerade an der zeit ist zur Kunst Biennale. Da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er/sie genau so wenig Ahnung hat wie ihr. Außerdem bekommt man den perfekten Überblick über die Kunst der letzten Jahrzehnte.
Muß schauen, dass ich nichts vergesse, Venedig als Kritiker
Jeder fängt einmal klein an. Also auch einmal eurer buhsi. Nach dem Studium – wir wissen es schon Theaterwissenschaft, Schwerpunkt Ballett und moderner Tanz – suchte ich nach einem Brötchenerwerb. Tanzkritiker das war es in der ersten zeit und bis heute auch. Damals bei der Wiener Zeitung, der ältesten Tageszeitung der Welt. Bringen Sie uns etwas Interessantes, in die Staatsoper geht unser Musikkritiker, die Kellerproduktionen interessieren niemand. „In Venedig führen sie ein romantisches Ballett auf, nach fast einem Jahrhundert, eine Rarität“, so mein Stimmchen. „na gut, wenn Sie die Reise zahlen“, die Antwort. Trotzdem war ich glücklich. Ins kleine Auto gesetzt, nach Venedig gedüst, Billigstpension, auf zum Theatro La Fenice – abgebrannt in der Zwischenzeit, leider, wieder restauriert. Eine Pressekarte. Für wen, für was. Die älteste Tageszeitung der Welt war in Venedig gänzlich unbekannt. Anruf nach Wien, Fax verlangt, das die besondere Bedeutung der Zeitung meiner Wenigkeit und der besonderen Auswirkungen einer Kritik auf Venedig, La Fenice und überhaupt bestätigte. Pressekarte bekommen, hätte aber besser die Karte selber gekauft, wäre billiger gewesen, aber wenigstens war auch das Programmheft umsonst, also gratis. Es gab „La Peri“, für Nicht-Fachleute eine Mischung zwischen Schwanensee und Giselle. Es gibt verwunschene Wesen, die Peri, die den zweiten Akt bestimmen, ein Liebespaar, das nicht zusammenkommen konnte, weil verzaubert etc. die Stars der Mailänder Scala tanzten, ich schrieb eifrig mit und wirklich, eine Kritik erschien, meine erste. Ich glaube vierzig Zeilen, oder zwanzig Doppelzeilen, das Stück zu 25 Cent heutiger Währung, also Zehn Euro und Umsatzsteuer. Das erste und einzige Verlustgeschäft, dass ich in meinem Berufsleben je gemacht habe, aber die Erinnerung ist schön.
Venedig im Spätherbst
Wie ich Venedig liebe. Im Spätherbst, im Winter bis der Karneval beginnt. Graue Nebelschwaden umhüllen die Stadt, alle Gebäude schauen ein wenig anders aus, hinter jeder Ecke lauern plötzlich wieder Überraschungen. Auf vielen Plätzen gibt es Flohmärkte dafür weniger Tafeln Wursteln con Krauti, mehr Einheimische, weniger Touristen.
Noch ein Tip: Ein Spaziergang über die Friedhofsinsel San Michele zu den Gräbern Nijinskis, Diaghilews, Klaus Manns vieler Komponisten, Sänger, Literaten (ich glaube Gertrude Stein). Eine ruhige, verzauberte, verklärte Welt – Ohrenstöpsel nicht vergesse, denn vor Schließen der Tore gibt es einen italienischen Sermon gefolgt von dem höflichen Satz Ausländer raus.
Oder wie wärs mit einer Fahrt auf dem Trenta-Kanal nach Padua? Vorbei an schönsten Villen, auch von Palladio, einem Spaziergang durch Padua und Rückfahrt mit dem Bus.
Ich empfehle auch einen Besuch des Wintercasinos, manchmal durch Gutscheine einmal gratis und auch für Nicht-Spieler ein Erlebnis. Mamas mit Bambini im Café oder Restaurant, die Papas die Millionen über Tische schieben – zumindest in der Lire Zeit – Mindesteinsatz an manchen Tischen 10 Millionen Lire. Das Bauwerk ein Erlebnis, es war die ehemalige Villa Richard Wagners.
Ein Streifzug durch Parks und Hinterhöfe mit oft erstaunlichen Entdeckungen von Trattorien ohne mehrsprachige Speisenkarten mit dicken Mamas, die kochen, billig und köstlich. Ein Mittagskuscheln, ein Streifzug durchs Nachtleben .... so liebe ich Venedig.
Hätte ich sagen sollen, meine Schwester hat eine Wohnung in Venedig, gleich hinter dem Markusplatz. Das ist überhaupt der Supertip. G
Eine Hochzeit in Venedig
Man kann in Venedig auch heiraten. Nona. Dank Tradition und Eu sogar relativ einfach. Das Standesamt ist direkt am Canal Grande mit Blick auf die Rialtobrücke. Hab ich dort geheiratet? Nein, aber mein bester Freund und ich war Gast.
Eine Hochzeit in Venedig könnte so verlaufen:
Treffpunkt am Markusplatz unter den Arkaden des Dogenpalastes. Alle, außer der Braut und ihres Vaters sind anwesend. Alle gehen zum Standesamt. Alle warten davor. Eine Gondel mit Braut mit naturweiß-seidenem Kenzo-Kleid samt stolzem Vater. Der jedoch im dunklen Anzug nicht im Kleid. Danach normale Hochzeit mit Dolmetsch vom Konsulat. Danach wird Reis über das Brautpaar geworfen. Das kann man woanders natürlich auch, aber eben selten mit diesem Blick.
Eine kurze Fahrt mit zwei Wassertaxis zur Terrasse des Palazzo und Hotel Gritti. Dieses Luxushotel, ich kann meine Ausschweifungen nicht lassen, prunkt mit der schönsten Bar der Stadt, einen wunderschönen Ausblick auf den Canal Grande, die Kirche Santa Maria della Salute und wenn man sehr nach rechts beugt das Meer und die Insel Giudecca und den Lido. Ein wenig oder mehr Champagner, kleine Köstlichkeiten im sinne italienischer Happen und Vorspeisen, Gratulationen, Plauschen etc.
Die Braut wird entführt. Auch das passiert woanders auch, wenngleich nicht über Wasser und bei so vielen denkbaren Versteckmöglichkeiten. Wenn Sie in Murano, Burano und eine der sonstigen kleinen Inseln in einer Trattoria verkommen wäre, wir säßen jetzt noch dort. Was wäre dann aber aus der Hochzeitsnacht geworden? Ein Spaziergang zum Markusplatz mit Stärkung im Florian und dann in die Harris Bar – ihr wisst der Erfinder des Bellini (Sekt mit Pfirsichmark), des Carpaccio und Lieblingsplatz Hemingways sowie des Brautpaares - , seltsamerweise saß diese dann auch dort.
Der Nachmittag im Brautgemach, im Hochzeitsgemach und auf historischem Boden. In der Dogensuite des Hotels Danieli, gleich neben der Seufzerbrücke. Dort residierten wirklich einmal die Dogen: ein Wohnzimmer im Ausmaß einer herkömmlichen Eigentumswohnung, holzgetäfelt im Stil des 15. Jahrhunderts möbliert mit zwei Balkonen aufs Meer, ein Schlafzimmer fast gleichen Ausmaßes und die üblichen Nebenräume- Bad, WC. Dort Jause, Gitarrenmusik und für ein paar Banausen die Fußball-WM 1998 im TV.
Zur Verdauuung eine Gondelfahrt für alle durch die verbotenen Kanäle. Kanäle, die für den öffentlichen Verkehr gesperrt sind, weil sie zu gefährlich, unübersichtlich sind oder deren Befahren den angrenzenden Häusern zu viel Schaden antun würde. Völlig neue seiten der Stadt. Das Brautpaar in der berühmten goldenen Gondel, der ältesten noch erhaltenen, mit dem besten Gondoliere der Stadt. Wenn das nicht Romantik ist.
Abendessen auf der Dachterrasse. Hochzeitsnacht für das Paar und Nachtleben für den Rest der Mannschaft. Irgendwie bin ich in mein Hotel gekommen. Der Rest ist Schweigen. Alles super, versteh eine, warum die Hochzeitsreise dann auf eine Insel vor Key West führte?
Das darf ich aber nicht vergessen!
Angenehme Möglichkeiten für Vendig sind auch, sich eine Tageskarte für die Öffis zu besorgen, möglichst die erste Reihe Oberdeck zu erringen – schafft man spätestens beim zweiten Vaporetto und einfach Händchenhalten durch und um die Stadt zu gondeln. Im Park liegen und Wolken und Menschen vorbeiziehen lassen, ein „Strandrestaurant“ aufsuchen, mein Geheimtip liegt in den Gemüsefeldern des Lido, gut essen und den Schiffen zusehen ....
Das war mein Venedig
Fakten:
310.000 Einwohner
150 Kanäle
mehr als 400 meist steinerne Brücken
452 als Flüchtlingsinsel und Schutz vor den Hunnen erbaut
Bahnanschluß, Flughafen
Seit 697 gibt es Dogen
1797 von Napoleon besetzt
Von 1815 bis 1866 österreichisch weiterlesen schließen -
Galleria-Tizian und knarzende Treppen
14.06.2002, 10:52 Uhr von
Natascha
Hallo Yopianer! Viele von Euch kennen mich von Ciao, und viele von Euch kenne ich auch schon von...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vor kurzem waren wir in Venedig - 1 Woche lang. War ich zunächst noch beunruhigt, ob wir wirklich 7 Tage mit dieser Stadt würden füllen können, hatte sich diese Überlegung schon nach zwei TAgen komplett gelegt. Dafür ist hier einfach zu viel zu sehen!
Ein absolutes Muss - vor allen anderen Museen (gerade auch Peggy Guggenheim!) - ist die Galeria dell' Accademia.
Zu finden ist sie sozusagen mit links: Wer vom Markuspltz aus nicht den Schildern Richtung Rialto folgt, sondern denjenigen Richtung "Accademia", stößt automatisch auf die gleichnamige Holzbrücke über den Canal Grande - die südlichste der drei Fußwege über diese Wasserstraße. Dazu geht man auf einer der "Touristen-Rennbahnen" entlang - vorbei an elegantestens Geschäften auf der Straße des 22. März. Es geht aber auch durch verwinkelte Ecken, und gelegentlich sieht man die (noch) Bau-Verhüllte Fassade der Oper La Fenice. Und schließlich kommt man an der Piazza San Stefano vorbei, wo mit Paolin angeblich eine der besten Eisdielen liegen soll - dazu kann ich nur sagen: Finger weg! So schlechtes und teures Eis gibt es in Venedig sonst wohl kaum noch!
Jedenfalls überschreitet man die Holzbrücke (die längst durch eine Stahlkonstruktion unterfangen ist) und schon steht man vor der Galeria dell' Accademia: Ein hohes Backsteingebäude, in dem sich ehemals eine der Scuolen (der wohltätigen Innungsvereinigungen) von Venedig befand. Der Eingang ist etwas weiter rechts, aber problemlos zu finden.
Wer von weiterher kommt, kann auch einfach die Nr.1 der Vaporetti bis "Accademia" nehmen - und landet genau am gleichen Punkt wie die Fußgänger.
In der Accademia selbst verliert sich der Eindruck venezianischer Architektur des 15. und 16. Jhrds ein bißchen, sind doch die Räume ausgesprochen kahl und wenig ansprechend gestaltet. Aus der Flut an Gemälden will ich aber nur die wirklich sehenswerten herausgreifen, die in einer ca 2-3 stündigen "Tour" angesehen und auch innerlich verarbeitet werden können.
Gleich nach dem Treppenaufgang links die Stufen hinauf befindet sich auf der rechten Seite der Saal mit dem Bilderzyklus der heiligen Ursula (aus einer der Scuolen überführt) von Carpaccio. Der gilt als einer der großen frühen Renaissance-Maler von Venedig - bemerkenswert sind aber seine Bilder vor allem wegen der Darstellung des zeitgenössischen Venedigs und der Vorstellungen der Welt. Man betrachte nur London, das regelrecht als barbarisch geschildert wird (C. war nie dort!). Künstlerisch auf ähnlicher Ebene (also vor allem durch das gewählte Motiv interessant) ist der Bellini-Carpaccio-Zyklus der Wunder des heiligen Kreuzes (auch aus einer Scuola stammend). Auc hhier ist viel spannender, wie detailgetreu das damalige Venedig abgebildet wird. Und der Markusdom beispielsweise verfügt heute nur noch über ein einziges der hier dargestellten goldenen Mosaiken, die im ausgehenden Mittelalter geradezu geblendet haben müssen in ihrer Pracht!
Wirklich künstlerisch sehesnwert sind vor allem vier Bilder.
1. Die Pieta von Tizian
2. Das Abendmahl des Levi von Veronese
3. Die Alte von Giorgione
4. Die REttung des Sklaven durch St. Markus von Tintoretto
Zu 1: Tizian hatte - ähnlich wie Rembrandt und Rubens später - sehr viel Erfolg und beschäftigte viele Maler, um seine Konzepte auszuführen. Daher gibt es jede Menge Bilder, bei denen er die Konzeption vorgegeben und zentrale Stellen auch selbst ausgeführt, alles andere aber abgegeben hat. Die Pieta dagegen ist eines seiner letzten (wenn nicht sogar das letzte) WErke, das er eigentlich für sein eigenes Grabmal gedacht hatte. Entsprechend hat er hier so gut wie alles selbst ausgeführt.
Von später Renaissance ist hier so gut wie nichts mehr zu spüren - geradezu modern ist dieses Bild. Ihr müßt Euch mal die Komposition anschauen, wie die Horizontal- und Vertikal-Linien verlaufen. Das ist geradezu genial gemacht. Und auch das Spiel mit dem Licht, das hier wirklich in Perfektion gelungen ist, läßt wirklich erkennen, warum Tizian als Meister des Lichts und der Farbe gehandelt wird.
Zu 2: Dazu gibt's eine hübsche Geschichte: Eigentlich sollte es ein letztes Abendmahl sein, aber die moralische Instanz von Venedig regte sich darüber auf, wie frivol es hier zuginge und verlangte von Veronese, die Figuren teilweise zu übermalen. Veronese benannte daraufhin das Bild anders - und ließ alles, wie es war. Ursprünglich war es für das Refektorium, also den Speisesaal, der Dominikaner-Mönche gedacht - ob die auch so tafeln durften?
Hier sollte man unbedingt das Farb- und GEsichtsspiel betrachten. Die Detailfreude ist nicht ungebremst, sondern rückt auf erstaunliche Weise dne Jesus in den Mittelpunkt. Und die Fortsetzung außerbildlicher ARchitektur in Architektur im Bild ist wirklcih spitze!
Zu 3: Giorgone ist ein Genie gewesen, über den man ganz wenig weiß - nur, dass er im Alter von 30 an der Pest starb. Wer "die Alte" ansieht und sich im Raum der zeitgleich entstandenen Werke anderer Meister umschaut, der begreift, dass dieses Bild in seiner Zeit absolut Furore gemacht ahben muss, weil es so anders ist. Keine Idealisierung, sondern Realismus und Symbolhaftigkeit. Ganz andere Bildstrukturen und Ideen als in den starren Abbildungen der frühen Renaissance-Künstler wie ewta Bellini.
Zu 4: 1, 2 und 4 hängen alle in einem Saal - wohl dem Hauptsaal. Die meisten Tintoretti, die hier hängen, kann man getrost vergessen. Die Errettung des Sklaven aber zeigt Tintorettos großartige Fähigkeiten wirklich prachtvoll. Er war ein Meister dramatischer Bewegung und just das demonstriert er hier. Es stimmt wirklich fast alles - bis hin dazu, dass er geradezu gewagt die Perspektiven verkürzt und damit die Dramatik schürt. Surrealistisch mutet das rechts daneben hängende Bild der Entführung der Gebeine des heligen Markus an - es läßt, finde ich, erkennen, dass El Greco ein Schüler von Tintoretto war.
Wer jetzt noch mag, sollte sich noch den Tizian über der EIngangstüre im alten (holzgetäfelten - daran gut zu erkennen) Versammlungsraum der Scuola (nicht dieser - der gesamte Raum ist von einer anderer Scuola hierher transferiert) anschauen. Dann erkennt man sofort, worin die Unterschiede zur Pieta liegen - dies ist eines der 08/15 Bilder, durchaus kunstvoll komponiert, aber längst nicht so ergreifend.
Die sog. Verduten, also STadtansichten, u.a. eine (schlechte) von Canaletto, kann ich nicht empfehlen. Und die Barock-Künstler sollte man einfach auslassen. In der Accademia finden sich gute Werke aus der Hochzeit der venezianischen MAlerei - und das ist einfach nun mal das 15. und 16. Jhr.
Gelegentlich sollte man - insbesondere in der Eingangshalle - mal einen Blick nach oben werfen. Es finden sich z.T. wunderschöne Kasssettendecken!
Nun noch zu den Preisen und Öffnungszeiten:
Für Studenten bis 27 gibt es eine REduktion bei Vorlage des Studi-Ausweises (Alter wird auch wirklich kontrolliert). Ansonsten kostet's 6 Euro pro Person, inkl. Garderobe und Audioführer. Geöffnet ist's leider nur bis 19 Uhr.
Noch ein Hinweis auf die besten Besuchszeiten: Man sollte 2-3 Stunden einplanen für den Besuch. Da Venedig voller Tagestouristen ist, sollte man entweder bereits morgens um 8 bei den ersten sein, oder aber relativ spät (also ab 16 Uhr) kommen. In den Massenandrang-Zeiten im Sommer kann es vorkommen, dass man länger warten muss, weil maximal 15oo Besucher eingelassen werden. Im März, als wir da waren, war es - egal zu welcher Tageszeit - völlig unproblematisch.
Viel Vergnügen und lasst Euch lieber Peggy Guggenheim als dieses Museum entgehen - Picasso und Miro kann man auch anderswo sehen!
Danke für's Interesse
Eure
Natascha
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-12 09:05:51 mit dem Titel Ganz großes Venedig!
Wer nach Venedig fährt, kann St. Giorgio Maggiore gar nicht übersehen: Wer nämlich vom Markusplatz Richtung Meer schaut (und das tut einfach jeder!), der blickt genau auf diese Kirche.
Eigentlich handelt es sich um ein ehemaliges Kloster, das aber schon seit Jahren nicht mehr als solches fungiert, bzw. nur noch in ganz kleinen Teilen. Vor allem ist es mittlerweile ein Konferenzzentrum geworden, das man für gar nicht so viel Geld mieten kann. Während der Konferenzpausen kann man dann im Kreuzgang lustwandeln...
Das Bemerkenswerte an S. Giogio Maggiore ist aber weniger das Kloster als die Kirche selbst. Und da ist es vor allem der Campanile und die Fassade, die den Touristen anzieht (und zu Recht auch anziehen sollte).
Fangen wir mal mit dem "Schweren Geschütz", der Kunstgeschichte, an: Die Bedeutung der Kirche resultiert aus ihrer Fassade und ihrem Innenraum, beide vom Meisterarchitekten der venezianischen Spät-Renaissance Palladio, ausgestaltet.
Palladio hieß eigentlich ganz anders, wurde dann aber wegen seiner Neigung zum Klassizismus, den er im Brenta-Tal in seinen phantastischen Villen auslebte, Palladio von seinen Gönnern genannt. Seine Stilmerkmale lassen sich an S.Giorgio Maggiore wunderbar ablesen. Wobei ich gleich dazusagen muß: Allgemein wird dieses Fassade als das Meisterwerk schlechthin gefeiert. Wer aber das eigentliche Meisterwerk von Palladio sehen will, der sollte entweder das Brenta-Tal per Schiff hinauffahren (und mehrere seiner Villen besichtigen) oder - viel einfacher und direkt um die Ecke - im Stadtviertel Castello die versteckte Kirche S. Stefano aufsuchen: Hier findet sich nämlich der Original-Entwurf zu S.Giorgio Maggiore, an dem Palladio herumprobiert hat, "was geht". Beide Fassaden sind sich sehr ähnlich, aber man wird ziemlich bald erfassen, daß S. Stefano noch eine Spur ausgewogener und beeindruckender ist.
Zu Palladios Rechtfertigung muß man aber sagen, daß S.Giorgio Maggiore auch auf Fernwirkung ausgelegt war: Natürlich war den Auftraggebern (dem venezianischen Staat) durchaus bewußt, daß diese Kirche vor allem auch im Ensemble mit dem Markusplatz und -dom zu sehen ist.
Was macht nun die Fassade so besonders? Der Betrachter sollte an der Haltestelle in etwa stehenbleiben und dann einfach nur mal 5 Minuten gucken, gucken, gucken. Und dannv ersuchen, die Gliederung nachzuvollziehen. Da fällt auf, daß einerseits ein griechisch-römischer Tempel angedeutet ist (die aufstrebenden Säulen, das Dach, die Form), andererseits aber mit just diesen Elementen gespielt wird (Durchbrechungen, nur Andeutungen, keine drei-dimensionale Ausgestaltung). Palladio hat hier auf sehr gute Weise eine Harmonie entstehen lassen, die ihresgleichen sucht: Die vertikalen und horizontalen Linien sind ausgewogen, ohne einander zu bedrücken oder gar zu verdrängen. Die Betonung der Vertikalen sorgt dafür, daß der Bau - immerhin eine riesige Fassade! - eher leicht und vor allem nach oben strebend wirkt, statt plump und in die Breite gehend.
Dazu kommt die Auflösung der Flächen: Anders als etwa bei der Barock-Kirche S. Moisé ist die wirklich gelungen. Das große Problem flächiger Architektur ist ja doch meistens, die Flächen nicht als solche penetrant in Erscheinung treten zu lassen. Palladio gelingt dies durch kleine Bänder und Vorsprünge, die trotzdem keinen überladenen Eindruck bewirken oder gar die Linienführung stören würden.
Tritt man nun in die Kirche ein, wird dieser Eindruck erhalten. Wer Brunelleschi aus Florenz kennt, wird vermutlich etwas enttäuscht sein (so ging es mir): Dessen Flächen sind noch klarer und stringenter gegliedert. Andererseits ist Palladio 100 Jahre später und schon ein Vorläufer des Barock. Störend empfinde ich hier nur die große Orgel, die den Blick in den Chor verstellt. Zwar ist sie wirklich kunstvoll in den Bau mit seinen vielerlei Simsen und Säulenformen eingegliedert, beendet aber für meinen Geschmack zu abrupt den Blick in die Kirche.
Ansonsten lockt innen nur noch ein Blick auf die beiden Tintoretto am Altar - vor allem das Abendmahl hat es wirklcih in sich und rechtfertigt eine eigenständige Betrachtung von einiger Dauer. Wie geschickt der Maler hier das Licht einbaut und mit Stellung und Aktion arbeitet, das hat schon wirkliche Größe und läßt (anders als bei vielen anderern seiner Werke, an denen man in Venedig nicht vorbeikommt) wirklich erkennen, warum er als Meistermaler gehandelt wurde und wird.
Damit soll der kunstgeschichtliche Teil auch abgeschlossen sein. Die müden Beine kann man jetzt entspannen - denn alles weitere geht per Aufzug. Der befindet sich im Chor (ach doch, ein Ausflug sei mir noch gestattet - nämlich auf die unglaubliche Schnitzkusnt des Chores bzw. des Chorgestühls - da muß man sich einfach mal die Details anschauen!) auf der linken Seite. Ein Mönch fährt einen nach oben (wobei ich mich frage, ob das ein beliebter Job ist oder - eher meine Ansicht - eine Strafarbeit), höchstens 6 auf einmal.
Oben angekommen, erstreckt sich die Lagune vor einem - und wie! Der Ausblick von hier ist mit demjenigen des Campanile auf dem MArkusplatz nicht zu vergleichen - und um Längen besser! (Und auch noch billiger mit ca. 1.50 €). Denn aufgrund der leicht vorgelagerten Lage von S. Giorgio Maggiore kann man wunderbar die gesamte Lagune und vor allem die Stadt überschauen. Wer ein bißchen Glück hat, kann sogar eines der großen Fährschiffe entlang der Giudecca (einer vorgelagerten Insel) beobachten, wie es in den Hafen von Venedig einfährt - schon beeindruckend, wie diese Riesenkähne sich im Stadtgewirr zurechtfinden!
Wer auf die Spitze der Giudecca schaut, kann dort noch das Cipriano sehen: Das einzige 5*-Hote von Venedig, das nur per Schiff erreichbar ist (und zwar nur dem eigenen Hotelschiff, das bei San Marco ablegt) und über einen Pool verfügt. Und Tennisplätze. Und einen Park. Und und und... Da man dieses Hotel per pedes nicht zu fassen bekommt (es gibt nur einen sehr versteckten Eingang an einer Seite, der nur für's Personal da ist), ist dies die ienzige Gelegenheit, etwas davon zu erahnen...
Ein Blick in die andere Richtung läßt einen bei gutem Wetter problemlos bis Torcello und Burano sehen. Aber auch bei diesigem Wetter ist der Lido gut zu erkennen, die Rinne bis zum Flughafen, Murano natürlich, und die vielen kleinen Inselchen, die es in der Lagune sonst noch so gibt.
Ach ja, wie man hierher kommt: Es ist ja schon angeklungen, daß S. Giorgio Maggiore eine eigenständige Insel ist, die neben der Giudecca liegt. Entsprechend ist sie auch nur per Boot (und nicht zu Fuß) erreichbar. Aber auch das ist kein Problem. Eine eigene Haltestelle, die von der 42 angefahren wird (und zwar etwa alle 10 Minuten), macht's möglich. Die 42 legt u.a. bei San Zaccaria (also mehr oder weniger direkt vor dem Eingang zum Markusplatz) ab. Ein Einzelticket für Erwachsene kostet 3.5 €, es lohnt sich ohnehin der Erwerb einer Tageskarte (dnen danach sollte man noch zur Giudecca weiterfahren).
Fazit: Genau die richtige Mischung aus Kultur und einfach nur gucken!
Ich bedanke mich für's Lesen,
Eure
Natascha
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-14 08:52:21 mit dem Titel Der Palast der Paläste
Venedig - Stadt der Paläste, der Intrigen, der versteckten Ränkespiele, der Masken....und all' das über den nebligen Wassern der Stadt...Bei diesen Gedanken schlägt das Herz doch höher, und selbst gänzlich prosaische Naturen können hier mehr oder weniger aus dem Stehgreif halbe Romane entwerfen. Schauplatz des Geschehens wäre vermutlich: Die Ca d'Oro, das goldene Haus, direkt am Canal Grande gelegen und wohl DER Inbegriff venezianischer Palastkunst.... schmacht...
Aber für die sachlicheren Gemüter unter meinen Lesern will ich dann doch etwas mehr in die Details gehen - worum handelt es sich hierbei eigentlich?
Die Ca d'Oro ("Haus" ist dabei wirklich untertrieben und eine lokale BEsonderheit, weil "Ca" (venezianisch für Casa) die lokale Bezeichnung für Palast ist - warum die Venezianer, die sonst nicht gerade für Bescheidenheit und Understatement berühmt sind, ausgerechnet hierbei dazu neigen, ist mir schleierhaft) - also, die Ca d'Oro ist einer DER großen Paläste entlang des Canal Grande, auf mindestens jeder 5. Postkarte abgebildet. Und: Sie ist zu besichtigen, damit man sich einen Eindruck machen kann, wie es in diesen ansonsten hermetisch abgeriegelten und den neugierigen Touri-Blicken strikt entzogenenen Gebäuden eigentlich aussieht/ausgesehen hat. Man muß ja schließlich die Staffage seines Romans kennen...
Sie ist auch unter ernsthaft kunsthistorischen Gesichtspunkten ein echtes Schmankerl. Jedenfalls von außen. Aber da Äußerlichkeiten bekanntlich den Menschen prägen (gilt das auch für Paläste? Oder da erst recht?), fangen wir damit mal an.
Bauzeit war im 15. Jahrhundert - man merkt es. Von der Gotik ist noch jede Menge vorhanden, die Renaissance hat sich noch nicht so recht durchsetzen können (in Venedigs Architektur ohnehin erst später). Von den Strukturmerkmalen ist die Ca d'Oro so wie viele andere Paläste auch: Großer, repräsentativer Eingang zum Canal hin, der gleichzeitig auch zum ANliefern der Waren in den erdgeschossigen Lagerbereich diente (jedenfalls anfänglich, hinterher wurde hier nur noch gelebt und gefeiert). Ein Pracht-Piano-Nobile mit sog. Loggia im gotischen Bogenstil, darüber noch eine weitere schöne Etage, ein flaches Dach (vermutlich mit DAchterrasse, das ist aber nicht zu erkennen) - und das war's schon.
Bemerkenswert ist aber nicht der strukturelle Aufbau, sondern die Ausführung. So sind die gotischen Bögen, die sich angedeutet auch beim Eingang finden, besonders fein ziseliert. Die Verkleidung besteht auch heute noch aus Marmor. Die gesamte Anlage ist ausgesprochen harmonisch und alles andere als protzig (man denke nur an die Ca' Rezzonico!), vielmehr zart und fein modelliert.
Der Name resultiert aus der früheren Dekoration, die leider von Wind, Wetter und Gezeiten abgewaschen wurde: Da waren nämlich die Marmorplatten mit Gold (Oro = Gold) und allen anderen kostbaren Farben bemalt und verkleidet.
Bevor wir nun eintreten, noch ein Wort zur wechselhaften Geschichte: Nach mehreren Besitzerwechseln landete die Ca d'Oro schließlich in den Fängen (anders kann man es nicht nennen) einer wildgewordenen Ballerina, deren alternder bzw. sich verabschiedender Liebhaber sich auf diese Weise loskaufte. Sie war ziemlich verschwenderisch und gänzlich stillos veranlagt, weshalb sie als erstes die Intarsien, Säulen, Verkleidungen und sonstigen Prachtstücke abbauen und verschrotten ließ. Ruskin, der damals "zufällig" in der Nähe weilte, jammert darüber ziemlich lautstark. Glücklicherweise hat die Diva bald das Interesse (und das Geld) verloren, so daß ein gewisser BAron Franchetti das Gebäude kaufen konnte. Und der war ein Genießer und Kenner und rettete, was zu retten war. Zum Dank steht heute noch seine Sammlung gotischer und Renaissance-Kunst n den Räumen. (Und heißt das Museum so).
Zu erreichen ist die Ca d'Oro heute nicht mehr per Schiff (es sei denn, man heißt Bill Clinton). Der normale Touri muß von der zwischen Bahnhof und Rialto verlaufenden Haupt-Rennstrecke sorgsam darauf achten, die zum Wasser hin abzweigende Calle Ca d'Oro nicht zu übersehen (es ist in der Tat ein Mini-Gäßchen, und die Ausschilderung alles andere als schwer zu übersehen). Gleich zu Beginn tut sich eine Seitentüre auf (man kann auch bis zum Wasser laufen und dann feststellen, dass diese SEitentüre wohl der Eingang gewesen sein muß).
Nach Begleichung des Eintritts (ca 4-6 Euro, nicht gerade billig, aber es lohnt sich) kann man gleich in einen ersten Höhepunkt eintreten: Den Hof, der zum Canal Grande hin offen ist. Hier finden sich noch die alten, schönen Böden, die alte Hoftreppe, und man bekommt einen echten Eindruck, wie es gewesen sein muß, hier vom Wasser aus anzulanden.
Der Touri ist aber brav und steigt dann anschließend von innen nach oben, ins Piano Nobile. Hier ifndet sich eine mehr oder weniger schlechte Ausstellung (wie gesagt, Franchetti hat man für anderes zu danken). Hervorhebenswert ist aber eine Statue des Heiligen Sebastian, die unübersehbar günstig platziert ist, sowie ein wirklich gelungenes Portrait von Van Duyk. Rembrandt und Tintoretto, die auch hier stehen, kann man dagegen getrost vergessen; es handelt sich um gänzlich unbedeutende Werke. Wer sich für Münzen, Medaillen und Absonderlichkeiten intersesiert, der mag hier außerdem fündig werden. Allen anderen sei nach dem Blick (und der darf dafür ruhig eingehend sein) auf die beiden Hauptattraktionen von künstlerischer Seite her nurmehr die Architektur gegönnt.
Franchetti hat den alten Zimmer-Aufbau weitgehend wiederhergestellt. Immerhin sind die Decken noch alt, alles andere leider nicht. So hat es früher tatsächlich den längs verlaufenden, großen Salon gegeben, von dem aus dann mehrere kleinere Kammern und Zimmer abzweigten. Am Ende dieser Longhetta dann befindet sich die Loggia mit herrlichem Blick über den Canal.
Über eine aus dem 15. Jhr stammende Treppe (inkl. vorhandener holzwürmer, aber keine Sorge, sie hält durch!) geht's dann noch ein Stockwerk höher. Die Räume hier sind noch schmuckloser; aber immerhin bekommt man über die Dachterrasse seitlicher Art hin einen Eindruck davon, wie erstaunlich hell die Räume durch eine geschickte Anlage um Lichthöfe und seitliche Gänge hin gemacht wurden.
Auf gleichem Wege verläßt man die Ca d'Oro wieder - angesichts der GEschichte und des prachtvollen, ausgewogenen Äußeren angesichts des ernüchternden Inneren schon recht enttäuscht, aber doch um einen Eindruck über die LEbensweise reicher.
Aus diesem Grund sollte man sich diesen Palast wirklich auf seiner Tour durch Venedig gönnen - 2 Stunden sind dafür ausreichend.
Ich bedanke mich für's Lesen,
Eure
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