Pro:
Schnelle Reaktionszeit, tolle Bildqualität, Preis - / Leistungsverhältnis
Kontra:
Äußerst schlechte Lautsprecher, Ergonomie / Handhabung
Empfehlung:
Ja
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Technische Daten
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Titel: L17PS
Hersteller: Videoseven (http://www.videoseven.de)
Art: 17 Zoll TFT-Monitor
Preis: ca. 300 EUR
Bildwiederholrate: 14ms (voll spieletauglich, da < 20ms !)
Helligkeit: 370 cd/m²
Kontrastrate: 350:1
Blickwinkel: 160° (Horizontal), 120°(Vertikal)
- Handliches, optisch ansprechendes Design
- Geringes Gewicht
- Fester Standfuß mit Kippvorrichtung
- Integrierte Stereo-Lautsprecher
- Einfache Bedienung per Menüfunktion
- Wandmontage optional erhältlich
- Drei verschiedene Einstellmöglichkeiten:
--> Picture-Mode (besonders hell)
--> Text-Mode (abgedunkelt)
--> Economy-Mode (besonders stromsparend, nochmals dunkler)
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Lieferumfang
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- L17PS 17 Zoll TFT-Monitor
- Standfuß
- jeweils 2m Strom- und Monitorkabel (inkl. Adapter)
- Lautsprecherverbindungskabel
- Treiber-CD inkl. Handbuch in versch. Sprachen
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Erster Eindruck
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Zu Beginn diesen Jahres war es Zeit für einen neuen Monitor. Der alte 15 Zoll-Bildschirm hatte sein Dasein längst gefristet, es sollte ein neuer, größerer, zugleich auch handlicherer Bildschirm angeschafft werden. Wer kennt die Probleme der PC-Spieler nicht? Nervige Schlepperei auf LAN-Parties, hoher Platzverbrauch auf dem eigenen Schreibtisch - kein Wunder, dass immer mehr 'Zocker' zu einem Flachbildschirm, kurz TFT, greifen. Einziges Problem: Die Reaktionszeit. Während Röhrenbildschirme keinerlei Probleme aufweisen, hatten TFTs lange Zeit mit (berechtigten) Vorurteilen zu kämpfen. Wer sich einen Flachbildschirm zulegen möchte, sollte stets darauf achten, ein Gerät mit unter 20ms (Milisekunden) Reaktionszeit auszuwählen - erst dann werden besonders schnelle Spiele, etwa Shooter, schlierenfrei angezeigt. Für den Bürogebrauch ist diese Eigenschaft selbstverständlich irrelevant.
Der L17PS von Videoseven war damals eines der ersten Geräte mit nur 14ms, bot mit nur 300 EUR einen Spitzenpreis und war deshalb für Gamer die erste Wahl - ebenso für mich. Wichtig: Selbst wenn Ihnen dieser Testbericht volle Spieletauglichkeit zusichert, sollten Sie Ihr Gerät zuvor beim Händler oder zu Hause austesten. TFTs sind extrem empfindlich, was zu Transportschäden und damit (Spiele-)Untauglichkeit führen kann.
Kaum zu Hause ausgepackt wurde ich mehr als positiv überrascht. Die Platzersparnis auf dem eigenen Schreibtisch ist enorm (ca. 80%!), der L17PS überzeugt mit schlankem, schwarz-silbernem Design und leichtem Handling. Die Verarbeitung ist relativ empfindlich und sparsam (dank Plastik), das sorgt aber zugleich für ein minimales Gewicht. Ohne Probleme lässt sich der Monitor auf- und abbauen, der Standfuß aus Plastik mag zunächst einfach wirken, gibt aber Halt und eine feste Verankerung, die selbst heftige Wackelattacken problemlos überstehen lässt.
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Alltags- / Härtetest
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--> Vorwort: Aufbau und Tipps <--
Nach nur 10 Minuten war der L17PS betriebsbereit und konnte einem ersten Härtetest unterzogen werden. Wie so oft gilt: Aller Anfang ist schwer, gerade für TFT-Neulinge, deren Erwartungen weit oben liegen, kann der Gebrauch zunächst frustrieren. Videoseven liefert leider nur eine Möglichkeit, den Monitor nach oben und unten zu kippen, schwenkbar ist das Gerät nur über Verschieben des Standfußes - achten Sie auf Ihre Tischplatte! Der Blickwinkel ist dennoch hervorragend, Videoseven hält die beschriebenen 160° Horizontal (fast neben dem Monitor!) bzw. 120° Vertikal exakt ein. Damit kommt auch Ihr Besuch in den optischen Genuss, eine Tatsache, die die genannten Ergonomie-Mängel durchaus wett macht. Insbesondere Spieler, die ihren TFT-Bildschirm maximal 2-3x im Jahr umräumen müssen, stören sich kaum an der etwas schwierigen Handhabung.
Zweites Problem: Dank ausreichend langer Kabel problemlos angeschlossen (die beiliegenden Treiber sind im Normalfall nicht notwendig, einfachstes Plug and Play), justiert und endlich in Betrieb genommen wird der Nutzer von einem leicht matschigen Bild empfangen. Erste Reaktion: Schock, Geld zurück! Bei Weitem nicht das, was der Händler gepriesen hat. Doch auch hier weit gefehlt. Dies ist ein allgemeines 'Problem' der Flachbild-Generation.
TFT-Monitore besitzen eine native Auflösung von 1280x1024, die Ihnen nur in dieser Einstellung gestochen scharfe Bilder anzeigt. Unbedingt beachten! Mein Tipp: Im Desktopbetrieb auf Standard schalten, in Spielen kann öfters auch auf die 'alte' Auflösung, 1024x768, umgeschaltet werden. Die Performance erhöht sich dadurch um satte 30-50%, das Bild leidet meist nur geringfügig.
--> Top: Bildqualität und Bedienung <--
Sind die ersten Hürden überwunden, kann der eigentliche Einsatz beginnen. Dieser überzeugt auf ganzer Linie. Das Bild des L17PS ist trotz eines fehlenden DVI-Ausgangs gestochen scharf, jeder einzelne Pixel wird auf dem Bildschirm angezeigt. Das macht sich insbesondere bei Texten bemerkbar. Der Verwasch-Effekt eines Röhrenmonitors ist passé, das Schriftbild ist absolut deutlich und glasklar.
Auch sonst gibt es in puncto Bildqualität keine Bemängelung. Der L17PS macht seine Arbeit hervorragend, die Farben wirken satt und kräftig. Selbst bei unterschiedlichen Helligkeitseinstellungen sind die Farbtöne unverfälscht.
'Einstellungen' ist das richtige Stichwort. Der L17PS von Videoseven verfügt über 6 frontal angebrachte Tasten, davon ist eine der Powerknopf mitsamt einer gut sichtbaren Energie-LED:
** Menü
Per Knopdruck gelangt der Nutzer in die Steuerungszentrale des Monitors. Die Bedienung ist denkbar einfach, unter anderem können 9 verschiedene Sprachen gewählt, Helligkeits- und Kontrasteinstellungen vorgenommen sowie die Lautsprecher aktiviert und deaktiviert werden. Weiterhin sind Angaben zur vertikalen / horizontalen Ausrichtung, zu den Farbeinstellungen und zur Schärfe des Bildes (in 5 Stufen regelbar) vorhanden. Insgesamt mehr als 15 Feintuning-Möglichkeiten, die keine Wünsche offen lassen. Der Einsteiger belässt alles auf Standard, Videoseven hat bereits ideale Einstellungen getroffen.
** Kontrast
Der Kontrast des Bildes auf einer Skala von 1-100.
** Helligkeit
Die Helligkeit des Bildes, ebenfalls auf einer Skala von 1-100.
** Turbo
Aktiviert eine von drei Bildschirm-Modi. Absolut komfortabel! Zu wählen sind der Picture-Mode (Aufleuchtung des Bildes, Details kommen besser zur Geltung), der Text-Mode (abgedunkelte Darstellung, ideal zum Schreiben und Lesen, etwa für Schule oder Job) sowie der Economy-Mode, der den Stromverbrauch auf ein Minumum reduziert. Hierzu wird das Bild nochmals abgedunkelt und optisch reduziert. Selbst im dritten Anwender-Modus bleibt die hervorragende Bildqualität erhalten. Videoseven leistet auch in diesem Sektor ganze Arbeit.
** Auto
Nervtötendes Justieren des Desktopbildes war gestern, Videoseven liefert die einfache Lösung für Einsteiger und Profis. Per Knopfdruck passt sich der L17PS dem aktuellen Bild in Größe, Helligkeit und Farbkontrast an.
Einsteigerfreundlich und komfortabel. Sowohl im Bereich Bildqualität, als auch in der Bedienung des L17PS-TFTs die volle Punktzahl!
--> Rasantes Spielvergnügen: Bildwiederholfrequenz <--
Wie bereits angedeutet eignet sich Videosevens L17PS speziell für Gamer. Der schnellste Shooter, das rasanteste Rennspiel, selbst heftiges Hin- und Herbewegen der Spielfigur führt zu keinerlei Schlierenbildung. Das Bild wirkt weder matschig, noch verzerrt, wie es bei (meist teureren!) Konkurrenzprodukten der Fall ist. Entgegen vieler Mogeleien sind die 14ms, unter 20ms sollte ein TFT-Bildschirm besitzen, absolut echt und können auf ganzer Linie überzeugen. Im Einklang mit der Bildschärfe ein Augenschmaus für jeden Spieler, Unreal Tournament 2004, Counterstrike und Co werden damit zum verlustfreien Vergnügen. Jedes noch so scharfe Auge kann keine Mängel erkennen - Vorbildlich und zugleich wegweisend im Preisclassement von 300 EUR.
--> Nicht alles ist perfekt: Lautsprecher <--
Wo viel Licht ist, muss auch ein wenig Schatten sein. Neben der bereits angesprochenen Ergonomie / Handhabung des TFT-Bildschirms liefert Videoseven zwei integrierte Stereo-Lautsprecher, die leider nicht vollkommen überzeugen können. Sicherlich sind Spieler über die Kompakt-Lösung (etwa auf LAN-Partys, schnellem Umzug) dankbar, doch der Klang kann bei Weitem nicht an handelsübliche Systeme heranreichen.
Ohne jeglichen Bass, ohne Tontiefen und -Höhen wirken sonst so emotionale Songs wie frisch aus Opas Blechtrommel. Die ungefähre Klangart kann am ehesten mit der eines alten Gameboys verglichen werden - schwachbrüstig und löchern. Nett gelöst, aber nicht überzeugend. Schade!
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Fazit: 100% Kaufempfehlung!
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Was Videoseven mit seinem L17PS 17 Zoll Monitor zu Beginn des Jahres auf den Markt gebracht hat, lässt Spielerherzen noch heute höher schlagen. 14ms sind selbst bei Topgeräten Seltenheit, hier können auch die äußerst schlechten Lautsprecher und die leicht fummelige Handhabung kein Wässerchen trüben. Für nur 300 EUR ein absolutes Schnäppchen! Perfekte Bildqualität, gestochen scharfe Optik und die bereits angesprochene, schlierenfreie Darstellung sprechen eindeutig für den Kauf und den sonst recht unbekannten Hersteller Videoseven.
Wer nur selten transportieren muss, macht sich um die Ergonomie / Handhabung keine Sorgen. Externe Lautssprechersysteme sind bereits seit Jahren Gang und Gebe, was den wohl größten Kritikpunkt völlig irrelevant macht. Nicht zögern, zuschlagen!
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Nachwort: Tipps zur Reinigung
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Generell sind TFTs, auch der L17PS, sehr empfindlich gegen Staub und äußere Einflüsse. In der Nähe von Fenstern und Türen kann der Flachbildschirm ein regelrechter Staubfänger sein. Doch womit reinigen? Beachten Sie unbedingt folgende Hinweise:
--> Falsch! <---
1. Niemals mit Spülmittel oder Spiritus reinigen! Die Plastik-Oberfläche wird sehr schnell verätzt.
2. Bloßes Herumreiben mit dem Finger sollte vermieden werden. Dadurch bilden sich noch größere Flecken.
3. Nicht zu feuchte Tücher anwenden, nicht zu fest aufdrücken!
--> Richtig <--
1. Bloßen Staub mit einem weichen Mikrofasertuch abwischen (sanft auftragen).
2. Hartnäckige Flecken (Getränke, Spucke) mit einem feuchten, fast trockenen Lappen abwischen. Mit einem trockenen, weichen Tuch abreiben.
3. Alternative: Statt des Mikrofasertuchs ein herkömmliches Taschentuch verwenden. Lässt sich sowohl trocken, als auch nass verwenden und ist in jedem Haushalt vorhanden. weiterlesen schließen
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