Pro:
gar nichts
Kontra:
zu hohe Gebühren, unfreundlich, reagieren nicht auf Post
Empfehlung:
Ja
Hi Leute,
ich habe ja in meinem Leben wirklich nur Pech mit Versicherungen, aber dies hier sprengt bis jetzt alles Erlebte überhaupt. Es geht um eine Versicherung, die sich völlig zu unrecht "Volksfürsorge" nennt. Oh mann, ich mag dieses Wort überhaupt nicht schreiben, aber ich muss, da ich euch davor bewahren will. Also fangen wir von vorne an:
Die letzten Jahre war ich bei der Axa versichert und wie immer kam im November eine Rechnung für das kommende Jahr. Diese war exorbitant hoch mit 1.000 Euro für Haftpflicht und Teilkasko. Ich rief sofort dort an und meine Betreuerin war wie immer nicht zu sprechen. Also schickte ich eine Kündigung per Einschreiben. Daraufhin meldete sich dann natürlich Jemand und man machte mir ein Angebot von 580 Euro !!! Krass oder? Naja, man kann es ja mal probieren bei so einem Landei. Ich lehnte dankend ab und machte mich im Internet auf die Suche nach günstigen Versicherungen. Dabei kann ich euch die Seite einsurance.de sehr empfehlen!
Ich fand also einige Angebote, die sich so zwischen 450-850 Euro bewegten. Ich klickte auf "Angebot senden" und wollte abwarten, was da kommt. Da deren Datenbank meine Straße nicht im System hatte, musste ich die Angebote an die Anschrift meiner Schwiegermama senden lassen, was die Sache leider verzögerte.
Ich fragte auch überall im Bekanntenkreis nach und man empfahl mir noch eine sehr günstige Versicherung, die sich da Mannheimer Assekuranz nennt. Dort rief ich sofort an, aber der Zuständige für mich, war nicht zu sprechen. Noch 3x rief ich dort an, aber immer das selbe und der versprochene Rückruf kam auch nicht.
Dann empfahl mir ein Bekannter die Volkfs…, da wiederum sein Bekannter dort arbeitet. Naiv wie ich bin habe ich sofort dort angerufen und SOGAR jemanden ans Rohr bekommen. Wie sich später herausstellte, nur dieses eine Mal. Ich fragte nach einem Termin und komischerweise war ihm jeder Termin recht. Also machte ich einen Termin für den selbigen Tag. Hätte ich nur noch einen einzigen Tag gewartet. Naja egal. Pünktlich um 18 Uhr kam er, aber nicht allein, sondern in Begleitung seiner Chefin. Es wurde wild hin und her gerechnet und ein monatlicher Beitrag von 64 Euro ausgerechnet. Natürlich war ich nicht so schnell im Kopfrechnen um zu begreifen, dass ich ja schon viel günstigere Angebote gesehen hatte. Doch wie ich halt so bin und mir die Leute leid taten, habe ich ja gesagt.
Der mobile Drucker druckte die erste Version aus, die ich unterschrieb und sich die beiden einsteckten. Dann sollte die Kopie für mich ausgedruckt werden und wie verhext druckte er plötzlich nicht mehr. Der Akku war leer. Ja, wie kann das denn passieren? Seltsam kam es mir schon vor, dass man ohne Stromkabel zum Kunden raus fährt, aber ich unterstelle nie von vorne herein jemanden böse Absichten. Ohne Kopie und mit ganz schlechtem Gefühl im Bauch liesen mich die beiden in der Wohnung zurück. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und versuchte mir einzureden, dass ich schon alles richtig gemacht habe.
Am nächten Tag kamen die Internetangebote ins Haus und die Axa "direkt" hat mich am meisten überrascht. Mit 416 Euro war sie die absolut günstigste Versicherung. Wahnsinn, dass zwischen Axa und Axa-direkt so eine große Differenz klafft, denn bei beiden Versicherungen muss man im Schadenfall eine Hotline anrufen, also wieso bei der Axa abschließen? Meinen Ansprechpartner hatte ich eh nie erreicht. Also rief ich sofort bei Axa direkt an, bedankte mich für das Angebot und bestätigte es so, wie es da stand. Wir verglichen nochmal alle Daten und alles schien perfekt. Bis sie plötzlich nach der Vorversicherungsnummer fragte. Ich hatte sie aber nicht dabei, weil ich auf der Arbeit war und nicht damit gerechnet hatte, dass das so lebenswichtig ist. Ich sagte ihr, dass sie es schon in der Datei finden wird, weil ich seit Jahren bei der Axa bin. Aber sie fand weder mich noch die Axa Filiale, bei der ich jahrelang versichert war. Abschließend fragte ich "Möchten Sie den Vertrag jetzt machen oder nicht" Sie meinte "Nur mit der Nummer". Also gut, sagte ich und legte auf. Ich war auf 180.
Am selben Tag also einen Tag nachdem ich den Vertrag bei der Volkfs… unterschrieben hatte, schrieb ich einen Widerruf, nachdem ich das Internet nochmal durchforstet hatte, ob ich auf der rechtlich sicheren Seite war. Und das war ich. Auf sämtlichen Seiten steht, dass man innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe eines Grundes den Vertrag wieder widerrufen kann. Also sendete ich per Einschreiben diesen Widerruf.
Nach 2 Wochen also nach der Frist kam ein Brief mit folg. Wortlaut zurück:
"Sie haben zu der von Ihnen beantragen Kraftfahrtversicherung Wiedersprucht eingelegt. Dabei haben Sie jedoch nicht berücksichtigt, dass ein Wiederspruch nach dem Versicherungsvertragsgesetz nur dann möglich ist, wenn die Versicherungsbedingungen und die sonstigen Hinweise für den Verbraucher erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt werden"
Mh, komisch. Erstens hatte ich keinen Wiederspruch sondern Widerruf eingelegt und zweitens hatte ich nie eine Kopie meines Vertrages erhalten und drittens ist es doch gesetztlich vorgeschrieben, dass man innerhalb 14 Tage widerrufen kann.
Ich rief also ausnahmsweise mal dort an und nach langem Warten und hin und herverbinden landete ich bei einer sehr netten Sachbearbeiterin. Das eine Sternchen was man hier vergeben muss, gilt ihr. Ich fragte, was ich tun könnte, um aus dem Vertrag raus zu kommen. Sie meinte, es gibt keine einzige Chance, noch NICHTMAL, wenn man sein Auto abmeldet !!! Na habt ihr sowas schon mal gehört? Selbst wenn ich mein Auto abgemeldet und verschrottet hätte, wäre ich nicht da raus gekommen. Sie meinte, es gibt nur eine kleine Chance und sie wurde plötzlich ganz leise und flüsterte in den Hörer, dass ich schreiben soll, dass meine Vorversicherung die Kündigung nicht angenommen hat. Dies hätte ich aber nicht von ihr.
Also schrieb ich die zweite Kündigung und tat genau das, was sie sagte. Es passierte erstmal nichts, bis am 30.12. die grüne Versicherungskarte und die Police kam. Meine Kündigung wurde einfach ignoriert.
Ich schreib also eine dritte Kündigung (natürlich wieder mit Einschreiben) und sendete die Police zurück in der Hoffnung, dass die endlich schnallen, was hier vor sich geht, aber sie taten es nicht und sendeten mir noch diese Platikschadenskarte. Die schienen einfach alles zu ignorieren. Und nun wurde auch schon der erste Beitrag vom Konto abgezogen
Nun ging ich zur Verbraucherschutzzentrale. Wenn ich eine Rechtschutz gehabt hätte, wäre ich natürlich zum Anwalt gegangen, aber ich hab keine. Die Verbraucherschutzzentrale wollte auch erstmal 8 Euro haben, bevor sie überhaupt etwas sagte und sie bestätigte auch nur nochmal die Aussage, dass es rechtlich vorgeschrieben ist, innerhalb von 14 Tagen zu kündigen und zwar ohne Grund. Es hätte gereicht, wenn ich geschrieben hätte "Ich will nicht".
Nun setzte ich mich an die 4. Kündigung und diesmal war diese etwas umfangreicher. Um genauer zu sagen umfasste sie 13 Seiten. Ich packte alles mit rein,was irgendwie ging. Sämtliche Ausdrucke aus dem Internet, sämtliche Gesetzestexte usw usw. Ich markerte alles an machte per Hand Notizen und nach stundenlanger Arbeit war das Meisterwerk fertig.
Und siehe da, es kam eine Reaktion !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein mit halb Hand, halb Schreibmaschine geschriebener Wisch erreichte mich mit folgenden Worten:
"Wir bedauern, dass der Vertrag mit Ihnen nicht zustande gekommen ist. Wir bedanken uns für Ihr Interesse und würden uns freuen, wenn Sie uns zu einem späteren Zeitpunkt Ihr Vertrauen schenken"
Was für eine Ironie oder? Aber mir war es egal. Hauptsache ich war aus diese Misere raus und machte eine Flasche Sekt auf. Dieser blieb mir aber im Halse stecken als ich checkte, dass mein Auto jetzt gar nicht versichert ist. Wenn jetzt etwas passiert, gucke ich aber ganz schön dumm aus der Wäsche. Aber am nächsten Tag rief der Mitarbeiter der Mannheimer an und unterbreitete mir ein Angebot von nur 393 Euro. Im Gegensatz zu Anfangs 1.000 Euro schon ein ganz schöner Unterschied.
Was dann passierte ist eine andere Geschichte, aber heute ist der 7.3. und ich kann euch sagen, dass mein Auto immer noch nicht versichert ist!
Der ganze Spaß mit der sog. Volksfürsorge, was eher eine Volksverarsche ist, hat mich viel Geld, Zeit und Nerven gekostet. Was meint ihr, soll ich denen nochmal schreiben, dass ich das Geld für die 3 sinnlosen Einschreiben und die Verbraucherschutzzentrale wieder haben will? Wahrscheinlich werden die es eh ignorieren, aber versuchen könnte es man ja mal. Eine E-Mail kostet ja eigentlich nichts.
Die Moral von der Geschicht … traue den Versicherungen nicht. Vor allem, wenn sie Volksfürsorge heißen!
Liebe Grüße
Anja weiterlesen schließen
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