Pro:
viele Bands, viele nette persönliche Kontakte, Kultstätte, Kultfestival, einige „Muss man gesehen haben“-Bands abgehakt
Kontra:
teuer, keine Limitierung, andere, nicht gehaltene Versprechungen, ultraschlechter Sound, schlechtere Bandauswahl als in den letzten Jahren
Empfehlung:
Ja
Zum sechsten Mal in Folge sollte für mich eine Pilgerfahrt gen der heiligem Metalla-Mekka Wacken mein Jahresurlaub sein, um einen Blick auf die heiligen Sphären diverser Metal-Götter, -Götzen, -Dämonen und sonstiges, was im Pandemonium so kreucht und fleucht, zu werfen und ihren Klängen zu lauschen.
Etwa 360 Tage im Jahr ist „Wacken“ der Name eines schleswig-holsteinischen Dorfes mit 2 Supermärkten, aber für eine Woche, die erste Augustwoche, wandelt sich das beschauliche Nest in die Brutstätte metallischer Energie, in ein Zentrum des Metallismus und ein riesiges Feldlager echt eviler Typen: gemeint ist das Wacken Open Air, welches es nicht erst im 14. Jahr seiner Existenz geschafft hat, das größte Vorzeigemetall-Festival zu werden.
Nun aber zu meiner Pilgerfahrt, die nach einem anstrengenden LARP-Wochenende – erstmals war ich Orga und SL – von MI auf MO – dienstag morgen begann, wo ich fix einkaufte, meine sieben Sachen packte und zusammen mit Prokki und Martin gen Norden vorstieß. Diesmal entschieden wir uns für die B4, was teils recht nervenaufreibend war, zum Glück gab`s ja Musik im Auto... Am Elbtunnel dann ewig lange Stau und Mirco, unsere buxtehuddische Zweigstelle, stieß zu uns. Endlich angekommen – 20 Euro für eine Wagenkarte verlangte eine Horde Wegelagerer als „Schutzgebühr“ – holte uns unser England-Export Holgeroth ab, der war nämlich schon am MO angereist. Für die Terminplanungen im nächsten Jahr: Es gab auch einige ganz krasse, die sonntags anreisten, aber erst MO wurde man auf`s Gelände gelassen...
Gemütliches Grillen folgte, wobei allerdings englische Instantgrills nicht zu empfehlen sind, der Spirituseigengeschmack ist etwas dominant... Meine Wochenration Fruchtwein vernichtete ich nebenbei, während anderweitig Sportlergetränke wie Bierschorle und Mineralalster zu sich genommen wurde (namentlich Becks Gold genannt, vermutlich bezeichnet nach der goldenen Nase, die der Konzern verdient, wenn er normales Becks mit ca. 75-80% Wasser aufkippt und teuer an Hausfrauen, Weichtiere und Beinhardmetaller verkauft...). Kurzum, es lohnte sich ;-)
Am MI folgte eine traditionelle Pilgerfahrt gen Wacken, dem Ort, denn nochwar wenig los beim EDEKA-Markt. Man bunkerte in einem Anfall von Genialismus fleißig Kakao und Carolus, einem mildem Weinbrand, und besetzte den Garten einer Kneipe, welche man im Gegenzug für den Erwerb von Getränken quasi zusch..., ähh, will sagen, einige haben sich dort auch Bratkartoffeln schmecken lassen.
Abends stieß dann das Peterle mit Wacken-Neuling Timo zu uns vor, welcher traditionell neue Biervorräte aus Martins Kühlschrank mitbrachte (Vater Jäger > ergo viele Kühlschränke > Bierbunker). der gute Timo hatte Freitags seine Wacken-Karte bei eBay für 50 Euro (zum Vergleich, vorbestellt hat sie inkl. Nebenkosten etwa 57 euro gekostet) ersteigert, gleich überwiesen und... Gute Frage, angekommen bis MI war sie nämlich nicht. Und so kann ich auch den Abendkassenpreis euch mitteilen, 65 Euro... Oder 115... Apropos, seltsam war es schon, das es noch eine Abendkasse gab, war doch im Vorfeld nach massiven Beschwerden, dem Rückzug der Rock Hard als Sponsor (100% AKA) und auch der firma EMP inkl. Werbeverbot in ihrem Katalog (!) im letzten Jahr (zum Teil zu recht!) eine LIMITIERUNG der Karten auf 30.000 Stück versprochen worden. In Entschuldigungs-anzeigen wohlgemerkt. Sollte etwa...
Nach dieser Lektion in „ebay – wofür es sinnvoll ist und wofür, ähh, eher weniger!“ (und zahlreichen Spott unsererseits) teilte noch Ray den Tisch mit uns, eine Internetbekanntschaft von Holger mitten aus Austin, Texas... Außer einer seltsamen weiße Socken-Flip Flop-Kombination, die ich nicht mal (deutschen) Urlaubern auf Malle zugetraut hätte und der angewohnheit, die Klamotten nicht zu waschen, sondern zu entsorgen (Gut, irgendwie müssen die Amis ja auch den Müll an Land schaffen, wenn sie schon ein doppelt so hohen Pro-Kopf-Müllanteil haben), war er schon ein interessantes Kerlchen.
Am Donnerstag wurde erneut gen Wacken gepilgert, diesmal aber mit etwas mehr Power (daher weniger Gezuppel) und ich stieß zum SPAR-Markt vor, was auch nicht gerade eine Empfehlung wert war... auch nur zwei Kassen, kaum ein größeres angebot als das Edeka, immerhin kann man Pfandgut an der Kasse abgeben. Allerdings schon lustig, wie Schweden begeistert sind von deutschem Nippes-Spielzreug... Kennt ihr noch diese Flugringe, die abgeschossen werden? Das sollte mal jemand nach Schweden importieren, die Gewinne sind euch sicher... Auf dem Rückweg sah ich noch ein belagertes Ede mit Eingangskontrolle...
Es folgte eine Ciao-Interna an, nämlich ein Teffen mit Schejtan, vor der Indianer-Freßbude (meine Leute wollten mir die Existenz dieser Freßbude nicht glauben, eine Indianerbude mit Putenreis, „Kannst wohl nicht lesen?“). Nachdem ich mich mit MOEV und Silberphönix mal in Hannover auf ein Gläschen getroffen habe, konnte ich erneut einen Ciao-Shreiberling persönlich kennenlernen und ich sag Euch, es ist interessant, wer so hinter den Leuten steckt. Bei ner Dose Bier plauderte man über Ciao, Metal, Rollenspiel und allerley. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass derweil der Rest der Hamburger Metal-Crew eingetroffen war.
Dann eröffnete allerdings schon Circle II Circle um den ehemaligen Savatage-Sänger Zak Stevens die „Night to remember“ und ich schlenderte mit Schejtan vorbei. In der tat erinnerte es stark an Sava, vermutlich auch, weil ich sie einmal live gesehen habe und das war mit Zak als Sänger! Jedoch muss ich sagen, dass die Savatage-Cover die besten Lieder der Band war, was nicht unbedingt für die Qualität des eigenen Programms spricht. Als auch noch ein Popelica-Cover folgte, konnte meine Wertung auch nicht mehr tiefer rutschen.... 3/5
Ich widmete mich wieder dem Frönen, in diesem Fall den angekommenden Hamburgern. Die Gruppe waren vor zwei Jahren unsere Nachbarn und man schaffte im nächsten jhr nur, sich zu besuchen. aber diesmal klappte es glücklicherweise mit dem gemeinsamen campieren. Holger hat es nach London verschlagen, von wo aus er seinen Jahresurlaub in Wacken verbringt und es über vierzig Lenze bringt. Uwe ist nordische Gelassenheit pur – als eine seiner Lieblingsbands, Holy Moses, um 11 Uhr spielte, war das einzige Kommentar „Schade – für sie...!“ und die Feststellung am SA nachmittag „Ich habe das Festvalgelände gesehen!“ war auch nicht schlecht... – passionierter Johnny Walker-Verwerter und gar der älteste der Gruppe ( - was mir immerhin die Zuvrsicht gibt, im alter nicht abzuschlafen und Weichspülmucke zu hören). Dritter im Bunde ist Stephan, der sich als absoluter HdR-Enthusiast entpuppte. dazu kam noch Stefans Freundin aus dem Erzgebirge und zwei Bekanntschaften aus dem Herr der Ringe-Forum kompletierten die Runde. Naja fast, unser letzter Mann, Kappe, fehlte noch, Herr Prokov rief allerdings fürsorglich immer mal an und fragten wo er bleibt... (Selbstverständlich seit DI...). Das gefälligste ist eigentlich, das sie in Gegensatz zu uns, welche wir es schon seltenst auf einen gemeinsamen musikalischen Nenner bringen können, auf Black- und Deathmetal stehen, weswegen man sich hervorragend gegenseitig anpaulen, hochziehen und feixen kann.
Überraschungsgäste waren Saxon für 3 Lieder, die ich allerdings dank der Auskunft „die spielen morgen um 11 Uhr“ glatt verpasste, so dass ich erst zu Running Wild und ihrem 20-jährigem Bühnenjubiläum zurück war. Dafür wurde allerdings recht wenig geboten, kaum Pyros, unspektakuläre Verklaidungen (überhaupt, eine Metalband, die sich umzieht, bin ich hier bei Jeanette Biedermann??) und eine Liedauswahl, die zu wünschen ließ. So spielte man zwei Songs, die es schon damals (zurecht) nicht auf`s Album schafften, um eine Jubiläums-Best Of-CD-DVD zu promoten, wo diese enthalten sind... Under Jolly Roger erst in der Zugabe, ohne Kanonenschläge, zu wenig 2,5/5.
Am Freitag begann der Tag mit Freedom Call für mich, welche Kollege McArden alias Ralf über Ciao kennengelernt hat und sich alle Alben zum Geburtstag schenken ließ. Warum blieb mir nach dem fraglichen Genuß ihrer Klänge verborgen. Ein eindeutiger Rhapsody- (wiederum ein eindeutiger Hammerfall- [wiederum ein eindeutiger Helloween-]) Klone, noch Fragen. Unspektakulärer Powermetal (nennt es von mir aus epic Hollywood-LMAA-Metal), wie es ihn an jeder Straßenecke gibt und wie zumindest ich ihn nicht brauche.
Etwas später ging ich zu Testament, sicherlich einer von den größeren Bands, deren Show man schon einmal gesehen haben sollte. Abgehakt. Gelungen Auftritt, guter Sound, Frontsau Chuck Billy ist ein Tier, trotz frühe Uhrzeit (20 Uhr), leichte Nackeneinschläge durch Crowdsurfer und einer Position noch hinter den Mischern war es laut Testamaniac Mirco einer ihrer besseren Auftritte. 4,5/5
Etwas später am Abend besuchte man dann In Flames, wobei die Schweden vor ihrer Landesflagge mächtig loslegten. Kurz vor den Mischern wurde heftigst der Flugverkehr von vermutlich mehr als 20.000 Festivalbesuchern geregelt. Absolut heavy! Der dritte Song der Melodic Deather brachte dann ein Durchgehüpfe an den Tag, welches mich ein ums andere Meter nach vorne beförderte. Aus neutraler Warte betrachtet und Subway ausgenommen – da war ich zu weit vorne, um es wirklich beurteilen zu können – war hier am meisten los, von den mir besuchten Bands wohlgemerkt. Neben den 10 von mir Gesehenen waren es rund 50 weitere... 5/5
Den Abschluß bildete Subway to Sally, eine Kost die der Rest der Helmstedter beharrlich verweigert, dafür kamen aber erstaunlicherweise einige Hamburger mit. Vorne rechts schlugen wir uns in die etwa 20. Reihe ein und wurden von zwei neuen Songs beunglückt. Die Stimmung blieb recht kühl, ich bewegte mich etwa 0,07 mm und das auch nur aufgrund eines Gähnens... Die neue Scheibe ist das letzte und erneut viel mir auf, dass die Texte einen Hang zum Schwachsinn haben. Der Bühnenaufbau in modern, dem neuen, peinlichen Image entsprechend (We are hardcore Ghetto-Kids...!“), immerhin die Kostüme waren nett, auch wenn Frau Schmidt irgendwie der Xena-Serie entsprungen zu sein schien (, was allerdings die Begrifflichkeit „nett“ keineswegs schmälern soll...). Zum Glück für meine Beine folgte old stuff und zack war ich vorne. Netterweise gab es wieder kollektives Hüpfen, einer Tätigkeit, bei der mir die wenigsten Leute gerne im Weg stehen und danach war ich schon am Moshpit, in dem einige Vollidioten wiedereins ihre Aggressionen ausließen (nix dagegen, aber OHNE Ellenbogen bitte), was mich nicht sonderlich störte, da er in etwa 3 Sekunden durchquert wurde und in die ersten Reihe mittig festgebiessen. Bis Ende arbeitete ich mich noch zur vierten vor... Bei den alten wurde fleißig gebangt, bei den neuen sich meinerseits kein Stück bewegt, immerhin mußte ich nicht kotzen... Aber auch insgesamt ließ sich *ohh Wunder der Choreographie* eine etwas kühlere Atmo dabei feststellen. Bei der Zugabe versuchte sich Erik noch im Crowd-Surfen, wobei er genau vor meiner Labbe stand und entsprechend wurde meine hand von einer ordentlichen Portion Sub-Schweiß geadelt... Immerhin, volle Power scheinen sie gegeben zu haben, soviel steht fest. Begeistert haben sich einige frauen anscheinend über seinen Rock, der war nämlich hinterher ziemlich, ähh, zerfetzt und der blanke Arsch wird der ein oder anderen dame... Naja. Wo wir gerade bei den Andersgeschlechtlern sind, ich hatte eine Weile eine Dreiergruppe extrem kleiner Exemplare vor mir, die schrien wie in der Loopingbahn, wenn es von hinten Druck aus dem Moschpit gab. Ach wie süß, Konzerte statt Geisterbahn... Guter Auftritt minus new stuff macht 4 von 5.
Wollen wir mal in der Halbzeit ein wenig das Festivalgelände beschreiben. Mittlerweile gab es zwei Eingänge und auch die Anweisung bei größeren Besucherströmen, nur vereinzelt zu kontrollieren. Dadurch kam man angenehmerweise immer schnell rein. Das hatte sich wirklich verbessert! Welche Kommerztempel sich auf dem Gelände bargen, vermag ich gar nicht zu sagen, ich hab`s mir schlichtweg nicht angeschaut, denn die versprochene Limitierung der Karten in Entschuldigungsanzeigen (!) auf 30.000 Stück war der pure Hohn, es war gar etwas voller als letztes Jahr (damals rund 45.000). Ich bin gespannt, was sich da ergibt!!! Die zwei nebeneinanderstehenden, riesigen Mainstages, namentlich True Metal und Black stage, in der Mitte verziert mit riesigem, von Fackeln erhelltem Wackenlogo. Dazu abseits die etwas kleinere Partystage und im tierischen heißen Zelt die WET-Stage, wo SA allerdings die Fußballergebnisse aushingen, was allerdings egal war, da die Kogge ehh erst am Sonntag versenkt wurde (2:0). Auserhalb des geschlossenen Geländes waren weitere zahlreiche Buden, insbesondere auch der Paulaner-Biergarten (der von einem Hotelbesitzer aus Wacken betrieben wird), der Gemütlichkeit ab und an aufkommen ließ und ein Soccerfield. Die Meldung „Some idiots have destroyed the showercamp at...“ lief FR durch, mit dem Hinweis, das es bald behoben sein würde, was mir allerdings spanisch vorkam, dass am SA genau die selbe Meldung durchlief. Ein Schelm, wer böses dabei denkt... Wer allerdings unter Leistungen an zweiter Stelle in seinem Programmheft schreibt, dass Toiletten und Duschen getrennte Eingänge haben, was offensichtlich nicht der Fall war und mir damit so unverschämt frech ins Gesicht lügt, dem glaub ich in diesem Punkt auch nicht!
Ein kurzer Preischeck gefällig? Das 0,4-Pils kostete 3 Euro, ein Nacken im Brötchen schlug sich mit unverschämten 4, 50 zu Buche, das Knobibaguette kostete traditionelle 2 Euro, für 3,50 war Reispfanne zu erstehen und ein erbärmlich aussehendes Döner kostet 4 Euro. Ehrlich gesagt, hanb ich mir nur ein Knobi gegönnt, allein der Fettgehalt eines Backfisches exclusive der Mayonaise entspricht ja etwa der Ladung des von Deutschland importierten Rinderschmalzes... Wenn manm seinen günstigen Favoriten gefunden hat, OKay, das meiste war absolut überteuert und der Bierpreis ist teurer als bei Bang Your Head oder dem Rock Hard-Festival.
Der nächste Morgen begann mit Thyrfing, Vikingmetal, die Stephan unbedingt sehen wollte und deren Ciao-Berichte, u. a. von Kaess, recht interessant klangen. Zusammenfassend muss ich sagen, nicht so schlecht wie erwartet, nicht so gut, wie gehofft! Das Auftreten war gelungen, statt traditionellem Corpse Painting, wie es von Black Metallern bevorzugt wird, war der Gitarrist die Reinkarnation eines „Bilbis“-Menschen (, die, die mit den Orks gekreuzt werden) und der Sänger hatte sich anscheinend durch eine Schlachtenreihe Orks gekämpft, um hier singen zu dürfen! Etwaige folkloristische Parts traten allenfalls hintergründig auf, die ruhiggesungenen Passagen des Albums wurden ebenfalls rausgeschautet. Zumindest war kein BM-Kreischen in der Nähe oder dieses Ultraschnelle Geschrappel (, welches zugleich jede Härte vermissen läßt). So war ich zufrieden, es gesehen zu haben, ohne gleich loszuziehen, CDs zu kaufen. 3,5/5
Die Kombination aus Eidolon und Ancient Rites brachte dann allenfalls ein müdes Gähnen hervor. Während erste ihre durchaus vorhandenen Albumqualitäten nicht live rüberbrachte – und ich demzufolge den Auftritt in der horizontalen verfolgte, schrappelten Ancient Rites ziemlich rum, von alteuropäischen Melodien war da nicht viel zu entdecken. Erstere 1,5/5, zweitere aus meiner Sicht 1/5, obwohl Fans der Combo ziemlich zufrieden sein konnten, nehm ich an. Halt nix für junge Halboger...
Am Ausgang fanden sich gerade die Rattenfänger des Gehörnten, die „mit Flöttenspiel und Trommelschlag“ eine Armee für den Gehörnten sammelte... So jedenfalls mein erster Eindruck. Unter dem Banner eines gerupften Weihnachtsbaums, mit einer Flöte und improvisierten trommeln organisierte man einen Umzug. Köstlich! Und übertraf die beiden Vorgängercombos bei weitem...
Dann wurde unser Lager abgebaut, denn nach Slayer wollten wir aufbrechen! Das hieß Zelt runter, Sachen eingeladen und Autos sinnig umgeparkt. Dabei lernte man noch einige Nachbarn besser kennen, die dann nach Vader losdüsen wollten... Ach ja, in ein Reisetagebuch durfte ich mich auch noch „kreativ“ eintragen, *schwitz* (von Rollenspielern erwartet man schließlich, etwas durchgeknallt-kreatives zur Hand zu haben).
Nun aber die Stunde der Metal-Diven, ähh, -Götter, bekanntlich wieder mit Drummer Dave Lombardo zusammen. Man zog sich jedoch erstmal den Unmut des Publikums zu, indem man auf sich warten ließ. Danach folgte ultraleiser Sound mit noch leiserer Stimme, Moment, ich steh hier doch vor den Mischern. Unglaubliche Scheiße – und dafür auch nur fünf Minuten warten??? Danach erhoben sich – noch nie erlebt – „Lauter, lauter!“-Chöre an, während sich ein Slayer-Fan neben mir, vermutlich zu Tode geschockt, auf den Boden setzte (, normalerweise ist sowas eine typische letzte Worte-Tat. Marke: Auf dem Slayerkonzert. Meister: „Und, was tust Du?“ Spieler: „Ich setz mich erstmal...“). Es wurde etwas besser, sprich lauter, und auch die Stimme vernünftig eingemixt, der Mischer war allerdings nach dem zweiten Song weg... Pipi gegangen, oder was??? Neben ner Menge new stuff, die keine Ratte aus ner Gartenbank hervorgelockt hätte (, denken SIE mal darüber nach!), waren die Liedübergänge recht seltsam. 15 sekunden Dunkelheit,weiter gings. Hallo, ihr spielt vor Publikum. Nach dem Konzert zogen einige Slayerfans ziemlich sauer ab, was von „!Skandal!“, „Betrug!“ etc. murmelnd. Die Slayer-more than one time-Seher unter uns waren sich einig, dass es bisher das schlechteste gesehende Slayer-Konzert war, wenn auch sehenswert. Sehenswert war es wirklich.
Nahts ging es auf die Autobahn und damit wurden gleich einige Staugefahren des nächsten Tages umgangen, in Hamburg waren ja auch die Cyclassics mit Ulle, abgesehen von der obligatorischen Alkoholkontrolle (Bilder gabs am MO bei 17:30 auf SAT 1), die letztes Jahr unseren Fahrer erwischte und ich weiter kacheln durfte. Das lief in etwa so ab, als der Fahrer zum Blutabzapfen mitgenommen wurde (Atemalkohol 0,5...), fragte die nette Polizistin: „Fühlen sie sich fahrtauglich!“
Die Klaue, sich daran erinnernd, etwa 12 Dosen Bier bei den Hamburgern vernichtet zu haben und in der Nacht von einer Horde marodierender Kinder, die Tische und Bänke randalierend zerstörten - „Wacken destroys all!“ NICHT wach geworden zu sein, obwohl sie gerade die eigene Einrichtung zerlegten (Was ihrP ech war, denn so hat der Testamaniac ihnen eine nächtliche Audienz gemacht, die um keinen Deut freundlicher war und wundern ließ, dass in Spanien, Portugal, England und diversen deutschen Provinznestern keine etwa 16-17-jährigen Kleinkinder vermisst wurden!), kurzum: „Ich bin mir nicht sicher, ob...!“ (, zum Glück lies mich die werte Genossin nicht weiter sprechen, ansonsten wäre vermutlich allein der Versuch sich jemals wieder hinter das Steuer eines Fahrzeugs – und wäre es der Sandbuggy vom kleinen Klaus gewesen – mit 3 Jahren Führerschein-Entzug und Vorführung bei Richterin Barbara Salisch geendet...).
Polizistin: „Dann pusten sie doch mal!“
Klaue, an das Umgehen mit Autoritätspersonen gewöhnt, demzufolge, pustet.
0,08 Promille, was hab ich mich geschämt... Fahren mußt ich dann auch...
Zappen wir uns wieder in dieses Jahr und kommen zu einem Fazit: Zwischenmenschlich war es mal wieder super, einige neue Gesichter, endlich die Hamburger wiedergetroffen, nette Zeit mit den Freunden erlebt, nette Gespräche und Pläusche geführt. Organisatorisch war es nach dem Pannenjahr 2002 wieder besser – aber auch weil das Wetter mitspielte. Hätte es gegatscht, wäre ich gespannt gewesen, wieviele Erdumdrehungen es diesmal gedauert hätte, bis man auf die Idee käme Stroh zu streuen. Einige Stichpunkte des Programmheftes empfinde ich als freche Lüge, insbesondere getrennte Eingänge und das( dort nicht angesprochene) Versprechen auf Limitierung der Karten. Um es nocheinmal zu sagen, es ist nicht schlimm, dass die Eingänge nicht getrennt waren, schlimm ist, das es behauptet wird und groß als eigene Leistung angeprangert wird. Auch können von mir aus noch zigtausend mehr Leute zum Wacken kommen, einzig soll man nicht denjenigen, die auf Gemütlichkeit aus sind und keine 18 km von Campingplatz zum Festivalgelände pilgern möchten, dies nicht vorgaukeln! Dafür haben die Organisatoren gerade zu stehen und trotz einiger Besserungen bleibt es suboptimal, glatter Punktabzug. Insbesondere wenn ich noch den diesjährigen Sound einbeziehe, der meist übersteuert, mal hoffnungslos untersteuert (Slayer) [oder man hatte miesere Boxen als auf dem Headbangers...] war, von diesen Festivaldimensionen darf ich wenigstens einen vernünftigen Sound (Twisted Sister-Sound in Balingen um Längen besser) samt kompetenten Toningenieur erwarten. Streicht dafür von mir aus den freien erintritt ins Wackener Schwimmbad!!!
* (Das ist das offizielle Motto des Programmheftes)
PS.: Ausblick auf 2004, einige Bands stehen schon fest: Nevermore, Saxon, Grave Digger, Böhse Onkelz, Amon Amath, Brainstorm. weiterlesen schließen
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