Die Bildhauerin (Taschenbuch) / Minette Walters Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Was ist die Wahrheit?

  

  21.10.2007, 17:13 Uhr von
  Clarinetta2
  

  2

  Bewertungen (98) / Kommentare (43)
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  Pro:

  vielfältige Charaktere

  Kontra:

  teilweise langatmig

  Empfehlung:

  Ja

  Hallo zusammen,
  
  da ich gerade in Schreiblaune bin, füge
  ich einen weiteren Bericht hinzu:
  
  Minette Walters "Die Bildhauerin", Goldmannverlag, 410 Seiten,
  ISBN 3-442-42462-3, gekauft für einen Euro.
  
  === Inhalt ===
  Rosalind Leigh hat keine Ahnung was sie hinter den Gefängnismauern
  erwartet. Ihr Verleger hat ihr gezwungernermassen, eine letzte Chance
  gegeben, indem sie ein Buch über den Fall Olive Martin schreibt.
  Damals zerhackte Olive ihre Mutter und ihre jüngere Schwester Amber,
  um sich sofort schuldig zu bekennen, nachdem sie selber die Polizei
  angerufen hat.
  
  Da kein weiterer Tatverdächtiger ohne lückenloses Alibi gefunden wurde,
  waren die Ermitllungen rasch abgeschlossen, auch der Prozess ging schnell
  über die Bühne.
  Allenfalls die Begleitumstände waren bemerkenswert, da die damals
  dreiundzwanzigjährige Frau von allen als Monster gebrandmarkt wurde. Ihre
  Häßlichkeit passt perfekt zur grausamen Tat.
  
  Leseprobe:
  "Es fiel Roz schwer, Olive anzusehen. Der Anstand und die Häßlichkeit
  der Frau verboten es, sie anzustarren, und das monströse Gesicht war
  so stumpf, so teilnahmslos, daß ihr Blick von ihm abglitt wie Butter von
  einer heissen Kartoffel. Olive ihrerseits verschlang Roz mit gierigen Blicken.
  Eine attraktives Äußeres entgegen - im Gegenteil, es lädt zum Schauen ein-,
  und Roz war ja außerdem etwas Neues."
  
  In ihren Gesprächen lernt Roz eine andere Olive kennen, als das was ihre
  Mitmenschen sehen.Unter ihren Mitgefangenen ist sie wegen ihrer
  Wutausbrüche gefürchtet, und ihre Beschäftigung mit Knetpuppen, in die
  sie Nadel sticht, hat ihr den Namen "Bildhauerin" eingebracht.Hinter ihre
  Fassade versteckt sich anscheinend ein sensibler Mensch, und auch für
  Roz wühlen die Unterhaltungen ihre Probleme wieder auf.
  
  Immer spürt Roz das Olive etwas vor ihr verbirgt. Sie beginnt auf eigene
  Faus zu ermitteln, um Licht in das Leben der Familie Martin vor und nach dem
  Mord zu bringen. Ihre Recherchen fördern Unstimmigkeiten, zutage, die
  niemand aufgefallen sind. Kann Olive wirklich die Tat begangen haben?
  
  Eine schlampige Verteidigung, Ungereimheiten, bei der Tatkonstruktion und ein
  fragwürdiges Motiv scheinen sie in ihren Zweifeln zu bestätigen. Warum
  verschweigt Olive die Wahrheit, und wen will sie schützen?
  
  === Meine Meinung ===
  Ich würde es kein drittes Mal lesen, weil es mir immer langatmiger vorkommt.
  
  Minette Walters verwendet vielfältige Charaktere, die manchmal die Handlung
  verwirren. Ich möchte mich auf die drei Hauptfiguren konzentrieren, weil
  sie den Plot voranbringen.
  
  Olive wird als Häßlichkeit dargestellt. Sie ist unförmig und unberechenbar, doch
  dahinter scheint sich ein sensibles Wesen zu verstecken.
  Minette Walters besucht oft die Gefängnisse, und deswegen kommt es mir
  glaubwürdig vor.
  
  Dagegen ist Rosalind, eine attraktive Journalistin, die nicht locker, und
  sich festbeisst. Ich fand sie wirkte als Figur kalt und nervig, indem sie allen
  Leuten hinterher läuft.
  
  Als dritte Hauptfigur kommt nun eine männliche Figur Hal Hawskly, als zwielichtiger
  Raufbold und Griesgram dargestellt. Als ehemaliger Polizeibeamter führt er nun ein
  Lokal, das keinen Gewinn abwirft, und ihn anscheinend Probleme einbringt.
  
  Am Anfang als Roz ihn auftreibt, ist eine förmliche Spannung zwischen den beiden
  zu spüren. Im Laufe der Handlung bandelt sich etwas.
  Hier verwendet Minette Walters wieder die ausführliche Dialogform, um weit
  zurückgehen zu können in die Mordzeit.
  
  Das löst nicht immer die Knoten für mich auf. Sie versucht durch eine klare und
  einfache Struktur die Handlung voranzutreiben, manches wird wiederholt, und
  eine gewisse Langatmigkeit lässt sich nicht vermeiden.
  
  Auch hier greift sie auf bekanntes zurück: wie die Journalistin, kleine Städte,
  Aussenseiter, Menschen mit Problemen.
  
  Und am Ende wusste ich nicht so recht was die Wahrheit wahr.
  
  Auch wenn es ihr bestes gewesen sein soll, bekommt es von mir nur drei Sterne.
  So wirklich spannend war es für mich nicht.
  
  
  
  === Zur Autorin ===
  Minette Walters, wurde am 26. September 1949, in Hertfordshire geboren. Nach
  ihrem Examen in Literatur und Französisch 1971 an der Universität von Durham,
  arbeitete sie als Redakteurin für ein Frauenjournal.
  Nebenher schrieb sie zunächst Liebesgeschichten. Ab 1977 widmete sich Minette
  Walters ganz der Schriftstellerei. 1992 erschien ihr erster Roman "Im Eishaus".
  Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kinder in Hamsphire.
  
  
  Danke fürs Lesen und Bewerten
  Clarinetta
  
  (auch für ciao) weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    hbscgirl, 29.12.2008, 11:51 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße

  • 

    Zzaldo, 12.12.2008, 21:22 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet dir Stephan

  • 

    Bunny84, 02.11.2008, 17:28 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. lg Anja

  • 

    frankensteins, 10.09.2008, 00:11 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg

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• Olive Martin mit dem Beile.....

  

  18.12.2005, 13:05 Uhr unknown Dieser Nutzer ist nicht mehr auf yopi.de aktiv.

  5

  Bewertungen (22) / Kommentare (11)
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  Pro:

  Packend bis zum Ende, sher gut geschrieben!

  Kontra:

  NICHTS

  Empfehlung:

  Ja

  Die Bildhauerin von Minette Walters
  
  
  Hallo ihr Lieben,
  
  steht ihr zufälliger Weise auch auf Krimis/Thriller wie ich ? Dann kann ich euch dieses Buch wärmstens empfehlen!
  
  Ich brauchte mal wieder etwas neues zum schmökern und da ging ich vor ca. 3 Wochen in die Buchhandlung um mir ein neues Buch zu kaufen . Sofort peilte ich die Ecke mit den Thriller´s an und mir fiel sofort das Buch ins Auge ...
  
  DAS AUSSEHEN – DER PREIS
  
  Das Buch habe ich als Taschenbuch gesichtet, es hat eine Farbumschlag in verschiedenen Blautönen. In weisser Schrift steht dort die Autorin und in gelber Schrift der Titel des Buches. Im Hintergund befindet sich eine in Stein gemeisselte Frau , die etwas nachdenklich wirkt.
  Die Inhaltsangabe ist auf der Rückseite zu finde, kurz und knapp gefasst und sehr gut jetzt schon zu lesen. Sie macht Lust auf mehr...
  
  ...also landete das Buch Ratz Fatz in meine Tasche (bezahlt natürlich ;-) )
  
  Das Buch hat mich 8,95 Euro gekostet und ist mit 410 Seiten recht preiswert.
  
  DER INHALT
  
  Zusammenfassung des Buches:
  Olive Martin sitzt wegen eines grausamen Verbrechens im Gefängnis: Sie hat zugegeben, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester ermordet und dann zerstückelt zu haben.
  Unter ihren Mitgefangenen ist Olive wegen ihrer Ausbrüche gefürchtet, und ihre Beschäftigung mit Knetpuppen, in die sie Nadeln sticht, hat ihren Namen ,,Die Bildhauerin“ eingetragen.
  Die Journalistin Rosalind Leigh ist gewarnt, als sie das Gefängnis betritt, um Olive zu treffen. Doch schnell erkennt sie, das es noch eine andere Wahrheit gibt als die in Geständnis und Urteil festgeschriebene.
  Zusammen mit der Bildhauerin tritt Rosalind eine gefährliche Reise in die Vergangenheit an ....
  
  PROLOG
  
  >> 25 Jahre für brutale Morde <<
  Vor dem Strafgericht in Winchester wurde gestern Olive Martin,23, wohnhaft in der 22 Leven Road in Dawlington, für die brutalen Morde an Mutter und Schwester zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt, wobei die Empfehlung erging, sie solle mindestens 25 Jahre davon abbüßen.
  Der Richter, der die Martin als „ein Monstrum ohne eine Funken Menschlichkeit“ bezeichnete, erklärte, nichts könnte die barbarische Grausamkeit entschuldigen, die sie zwei wehrlosen Frauen gegenüber an den Tag gelegt habe.
  Der Mord an einer Schwester durch die Schwester sei nicht minder schändlich.
  „Die Zerstückelung der Leichen“ fuhr er fort „ war eine unverzeihliche und barbarische Schändung, die als ein Akt tiefster Verwerflichkeit in die Annalen des Verbrechens eingehen wird“
  Olive Martin zeigte keine Gefühlsregung, als das Urteil verlesen wurde.....
  
  MEINE MEINUNG
  
  Es gibt noch einen Epilog den ich allerdings nicht aufschreibe , da ich den Lesern die Spannung erhalten möchte.
  Dieses Buch und deren Geschichte ist ein absolut gelungenes Werk, voll verzwickter Ansätze und psychologischen Hintergründen.
  Mit einem leichtem Hauch von Erotik zwischen der Journalistin und einen Ex – Polizisten, der ein Restaurant besitzt und irgendwie den Anschein hat , etwas zu verbergen ...
  Den ständig wiederkehrenden Satz : „Olive Martin mit dem Beile, hackt ihre Mutter in zehn Teile. Schaut sich die Bescherung an, nimmt gleich die Schwester auch noch dran...“ lässt mir eine kalten Schauer über den Rücken laufen...
  Mich hat das Buch von der ersten Minute an gefesselt und es war immer in meiner Tasche wenn ich unterwegs war um jede freie Minute darin zu lesen und mit zu rätseln und zu fiebern wie es weitergehen würde...
  
  Das Buch hat den Edgar-Allan-Poe preis als bester Kriminal-Roman des Jahres 1993 erhalten und das nicht ohne Grund. Wer Lust hat auf ein Roman mit bestimmt keiner oberflächlichen Handlung, den kann ich es wärmstens empfehlen.
  Ich hatte ein Lesespass von ca. 3 Wochen und werde mich gleich nach einem anderen Roman von Minette Walters umschauen!
  
  DIE AUTORIN
  
  Minette Walters arbeitete lange als Redakteurin in London, bevor sie Schriftstellerin wurde.
  „ Im Eishaus“, ihr erster Roman, wurde sofort zum internationalen Bestseller und mit dem John-Creasey Preis ausgezeichnet. Für ihrem zweiten Roman „Die Bildhauerin“ rhielt sie den Edgar –Allan – Poe Preis. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kinder in Hampshire.
  
  Weitere Bücher von ihr :
  
  IM EISHAUS
  DIE SCHANDMASKE
  WELLENBRECHER
  
  So ich freue mich über jeden Kommentar und Verbesserungsvorschlag von euch! Wünsche euch noch eine schönen Sonntag!
  Eure Sneezy weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Clarinetta2, 21.10.2007, 17:01 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    gut beschrieben

  • 

    morla, 07.08.2007, 01:32 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • 

    Venezianerin_2005, 05.04.2006, 18:08 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    So viele tolle Bücher..... <br/>SH + LG <br/>Ina

  • 

    Naffy, 09.03.2006, 12:37 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Naffy

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• Wo Zweifel auf fruchtbaren Boden fällt....

  

  29.10.2005, 19:20 Uhr von
  Astarte
  Centjägerei mit lieblosen Berichten unterstütze ich nicht ... ich finds schade!

  4

  Bewertungen (57) / Kommentare (14)
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  Pro:

  Spannung, Charaktere, Wendungen, offenes Ende, sozialkritische Fragen

  Kontra:

  offenes Ende

  Empfehlung:

  Ja

  …. da scheint alles möglich zu sein. Da werden Vorurteile überdacht, Grenzen überschritten, eine Mörderin wird zum vernachlässigten Kind und eine nach gesellschaftlichen Aspekten unschuldige Journalistin entdeckt düstere Seiten in sich. Verwirrend und doch erleuchtend, so begegnete mir Minette Walters Thriller „die Bildhauerin“, welches mich bis vor wenigen Tagen begleitet hat, fesselnd und nachdenklich stimmend. Doch ich beginne lieber von vorn:
  
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  DIE AUTORIN:
  Die Engländerin Minette Walters (* 26. September 1949 in Bishop's Stortford, Hertfordshire als Minette Caroline Mary Jebb) hat nach ihrem Examen in Französisch 1971 an der Universität von Durham unter anderem bei IPC Media als Redakteurin für ein Frauenjournal gearbeitet. Daneben schrieb sie zunächst Liebesgeschichten. Ab 1977 widmete sich Minette Walters ganz der Schriftstellerei und verfasste vor allem erfolgreich Kurzgeschichten. 1992 erschien ihr erster Roman „Im Eishaus“, den sie 1989 begonnen hatte. Für dieses Werk wurde ihr der John Creasey Award für den besten Kriminalroman (Erstlingswerk) verliehen. Sie lebt mit ihrer Familie in Hampshire. Drei weitere Romane wurden in USA und England als beste Kriminalromane des Jahres ausgezeichnet. Ihre Bücher wurden in mehr als 35 Sprachen übersetzt. (Wikipedia)
  
  Weitere Werke von M. Walters:
  
  - Im Eishaus (Verfilmung 1997)
  - Die Schandmaske
  - Der Nachbar
  - Dunkle Kammern (Verfilmung 1999)
  - Das Echo
  - Wellenbrecher u.a.
  
  Offizielle Homepage der Autorin: http://www.minettewalters.co.uk/
  
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  DAS BUCH:
  Zum äußeren Erscheinungsbild brauche ich wohl nicht viel zu sagen, da das Bild von Yopi meinem Taschenbuch entspricht, welches ich bei Ebay ersteigert habe.
  
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  KURZBESCHREIBUNG (KLAPPENTEXT)
  „ Die Journalistin Rosalind Leigh trifft im Gefängnis auf Olive Martin, die den Mord an ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester gestanden hat und seither in ihrer Zelle Knetfiguren anfertigt, die sie mit Nadeln durchbohrt. Zusammen mit der „Bildhauerin“, wie Olive deshalb genannt wird, trifft Rosalind eine gefährliche Reise an in eine Welt voller dunkler Geheimnisse… „
  
  ……………………………………………………………………………………………
  DIE STORY:
  Seit mehreren Jahren sitzt die aufgrund ihrer Leibesfülle unansehnliche Olive Martin hinter Gittern, da sie ihre Mutter und Schwester auf blutrünstige Art und Weise ermordet und zerstückelt haben soll. Sie selbst hat damals die Polizei angerufen, die Tat gestanden und wurde aufgrund der erdrückenden Beweislast auch sofort schuldig gesprochen. Für die Gesellschaft ist sie ein Monster und es fällt in der Tat niemandem schwer, an ihre Tat zu glauben. So scheint es.
  
  Rosalind Leigh (Roz), eine durchaus erfolgreiche Schriftstellerin, die aber seit einiger Zeit aufgrund ihres privaten Elends kaum mehr Lesenswertes zu Papier brachte, wird von ihrer Agentur dazu verdonnert, ein Buch über die Mörderin zu schreiben. Wo zuerst Unsicherheit und Angst war, entwickelt sich immer mehr Sympathie zu der vermeintlichen Mörderin, Roz entdeckt eine liebevolle Persönlichkeit hinter dem Schutzwall aus Kilos und darüber hinaus immer mehr Hinweise auf die Unschuld von Olive. Auf einmal kommen alte Bekannte und sogar Freunde zum Vorschein, die ein ganz anderes Bild von der Frau haben, die in ihrer Zelle heimlich Knetpuppen erstellt und diese mit Nadeln spickt.
  
  Auch das Geständnis weist erhebliche Lücken auf, sogar deutliche Fehler. Warum wurden diese einfach übergangen oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen? Kann Olive wirklich die Täterin sein, die doch ihre Schwester angeblich geradezu vergöttert hat? Wurden Beweise vielleicht einfach unter den Tisch gekehrt? Oder ist Roz nur naiv und lässt sich von Olive mit plötzlichen Weinkrämpfen und wallenden Emotionen hinters Licht führen?
  
  Und welche Rolle spielt der ehemalige Polizeibeamte, der in seinem Restaurant ständig überfallen wird und in dessen Kühlschrank kiloweise madenverseuchtes Fleisch aufgefunden wird? Die Geschichte wird immer verzwickter und schon bald ist der Leser versucht, an Olives Unschuld zu glauben….
  
  ………………………………………………………………………………………………..
  KAUFORT / PREIS etc:
  Mein Exemplar habe ich wie gesagt bei Ebay ersteigert, zu einem Preis von € 1,50,- Nachdem mir „die Schandmaske“ und „das Eishaus“ von der Autorin bereits sehr gut gefallen hatten, habe ich auch hier schnell zugegriffen.
  
  Der Amazon Neupreis liegt derzeit bei € 8,90, wobei das gebrauchte Exemplar hier auch schon ab 9 Cents zu haben ist.
  Das Buch hat 408 Seiten und ist im Goldmann Verlag erschienen, ISBN: 3442424623
  
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  DIE CHARAKTERE:
  Ich beschränke mich hierbei nur auf die drei Hauptrollen.
  
  Roz:
  Eine geschiedene junge Schriftstellerin, die über den Unfalltod ihrer kleinen Tochter nicht hinweggekommen ist. Ihre Welt ist düster, oft wird sie begleitet von Depressionen und sie glaubt nicht mehr wirklich an sich und ihre Schaffenskraft. Geblieben aber ist ihr ein großer Gerechtigkeitssinn, auch wenn dieser manchmal in die falsche Richtung ausschlägt und die ganze Welt als schuldig für ansieht für die eigene Misere. Wie düster ihre Ansichten wirklich sind, merkt sie, als sie tatsächlich auf Olive Martin trifft, sie wird sich bewusst, dass ein Jeder zum Mord fähig ist. Andererseits erkennt sie das liebevolle Geschöpf hinter der Fassade und entdeckt ihre eigene Fähigkeit wieder, an einen Menschen zu glauben und ihm Vertrauen entgegenzubringen. Mit der relativen Gewissheit, dass hier einer Person Unrecht getan wurde, entwickelt sie lange vergessenen Ehrgeiz und Zielstrebigkeit.
  
  Olive:
  Äußerlich abstoßend, verschlossen, Angst einflößend. Gewappnet aber mit großer Intelligenz und Feinfühligkeit. Sie durchschaut ihr Gegenüber meist schnell, so gelingt es ihr, auch Rosalinds Innerstes recht schnell anzukratzen, ohne dabei viel von sich selbst preiszugeben. Künstlerisch ambitioniert, auch wenn ihre wurstigen Hände das Anfertigen von Knetfiguren schwierig macht und der Philosophie nicht abgeneigt. Gegenüber Roz äußert sie viel über ihre Gedanken bezüglich der Religion, der Moral und der Gesellschaft allgemein, womit sie auch dem atheistisch angehauchten Leser sofort sympathisch wird. Auch zeigt Olive bald, dass sie nicht das Monster ist, zu welchem sie gerne gemacht wird, sondern dass ein liebenswertes Geschöpf hinter den Pfunden steckt. Doch richtig sicher ist man sich bei ihr nie, denn „Wahrheit“ ist bei ihr ein nur relatives Gut.
  
  Hal Hawksley:
  Der Sergeant, welcher Olive damals verhaftete, hat seinen Dienst vor gut einem Jahr an den Nagel gehangen, um sich mit einem Restaurant selbstständig zu machen. Dass das Poacher gelinde gesagt nicht läuft, merkt Roz sofort. Was wirklich dahinter steckt, soll sie aber erst im Laufe der Zeit erfahren. Hal ist ein nach außen hin sehr abgebrühter und kalter Mensch, doch ändert sich dieses Bild mit der Zeit stark. Die Zweifel an Olives Schuld kann er zuerst nicht teilen, doch mit der Zeit wächst auch sein Misstrauen, selbst wenn er an der Tatsache, dass sie so schnell verurteilt wurde, vielleicht nicht ganz unschuldig war und hilft Roz bei ihren Untersuchungen.
  
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  MEINE MEINUNG:
  
  Wenn es nicht bereits schon zwischen den Zeilen zu lesen war, so muss ich sagen, dass mir auch dieses Werk von M. Walters außerordentlich gut gefallen hat. Die Geschichte ist spannend, mit interessanten Charakteren und Handlungen sowie ungeahnten Wendungen. Auch wenn es „nur“ ein Thriller ist, ansonsten ist mein bevorzugtes Genre ja eher der Horror-Roman, so hat mich dieses Werk doch an meinen Lesesessel gefesselt. So wurde ich nur durch ein Knurren in der Magengegend oder dem Zeitfaktor aus der Geschichte gerissen.
  
  Die Charaktere wirken durchaus glaubhaft und authentisch. Die depressive Roz, die gerade durch eine verurteile Mörderin plötzlich wieder Lebenshunger entwickelt und die es schafft, Ehrgeiz und gleichzeitig Risikobereitschaft aufzubringen, die vorher kaum noch vorhanden waren. Dabei wird sie mit ihren eigenen Ängsten und Zweifeln konfrontiert, was für sie teilweise erschreckende Ausmaße annimmt. Auch die mannigfaltigen Facetten von Olive werden anschaulich beschrieben und immer wieder werden auch Widersprüche an den Tag gelegt. So ist es doch irgendwie verwunderlich, dass Olive, die sich als Atheistin gibt und den Pastor, der sie regelmäßig besucht, mit derben Figuren z.B. einer kindtötenden Maria provoziert, an Dinge wie schwarze Magie zu glauben scheint.
  
  Diese scheint dann auch zu funktionieren, als Roz aus heiterem Himmel unter Migräneschüben leidet und später eine Wachsfigur mit ihrem eigenen Abbild vor Augen geführt bekommt. Letzteres verdeutlicht auch wieder einmal, wie ungewiss die Persönlichkeit von Olive eigentlich ist. Sie schwankt immer zwischen Lüge und Wahrheit, sei es um sich selbst zu schonen oder andere oder weil ihr diese Art von Grausamkeit einfach Spaß macht. Dennoch scheint sie bei manchen Dingen der Wahrheit treu zu sein, wie Roz dann auch bei ihren Ermittlungen feststellt. Der Leser möchte Olive glauben, sieht das liebesdurstige und vernachlässigte Kind in ihr und bleibt doch irgendwie auf der Hut. Bis zum Schluss bleibt der Zweifel, was einerseits den Reiz des Buches ausmacht, andererseits aber auch leicht frustrierend wirkt, denn die Wahrheit erfährt man nur bedingt, was nun durchaus eine Grundlage für eine philosophische Diskussion über Zweifel und Realität auslösen könnte.
  
  Was den Sergeant Hal betrifft, so finde ich die Nebengeschichte, auch wenn sie in direktem Zusammenhang mit den Ermittlungen steht, doch ein wenig überzogen. Dass ausgerecht das „Poacher“ plötzlich ein Schlüssel sein soll, der zur Lösung des Rätsels führt und dabei mit Mafiamethoden vorangegangen wird, verwirrt eher und scheint ein wenig weit hergeholt. Andererseits ist auch diese „Nebengeschichte“ von Spannung durchzogen und mit allerlei Wendungen versehen, vielleicht wäre das Buch ohne diese Geschehnisse einen Deut weniger lesenswert gewesen. Meiner Ansicht nach hätte man sich die Berge von Maden im Kühlschrank aber auch sparen können, auch wenn es der Story einen Hauch von Horror gibt, aber es wirkt einfach etwas unglaubwürdig. Blut bekommt der Leser übrigens bei der Nacherzählung der Mordszene schon genug zu „sehen“.
  
  Ein genereller Aspekt ist natürlich der sozialkritische Aspekt, den ich aber auch in anderen Minette Walters Romanen schon stark gespürt habe. So stellt sich natürlich die Frage, wonach wird der Mensch eigentlich bewertet? Verurteilen wir jemanden schneller, nur weil er vielleicht dick, hässlich oder mit sonst einem Makel ausgestattet ist? Fällt es uns leichter, einem schönen und charmanten Menschen zu glauben, einfach weil seine Hülle „unangetastet“ aussieht und wir so auch auf die „Innereien“ schließen. Die Ausführungen zu Olives Schwester, die mit einem ansehnlicheren Äußeren gesegnet war, scheinen dies zu verdeutlichen. Denn sie wurde von allen als liebreizender kleiner Engel bezeichnet, der alles bekam, wenn er nur mit der Wimper zuckte. Andererseits fiel es Roz augenscheinlich leichter, einer hässlichen Person wie Olive zu vertrauen. Aus Mitleid? Einem Samariterkomplex? Der Gewissheit, aus einer besseren Schicht zu kommen, wie Olive betonte?
  
  Wie auch schon in „der Nachbar“ wird auch hier wieder das Thema Homosexualität angesprochen, wobei M. Walters mit großer Feinfühligkeit vorgeht und von beiden Seiten beleuchtet. Schuld steht im Mittelpunkt der gesamten Geschichte, Fragen wie: ist die Kindheit; die soziale Schicht der Auslöser oder wird ein Mensch einfach schlecht geboren?, was überhaupt ist gut und böse etc…
  
  Dass ironischer bis schwarzer Humor in dem Buch ebenfalls nicht zu kurz kommen, macht es besonders lesenswert. Auch auf eine kleine Liebesgeschichte braucht Ihr nicht zu verzichten. Ich möchte hier aber eigentlich zu einem Punkt kommen, denn das Buch ist einfach zu vielfältig, um alle Punkte anzugehen. Dazu müsstet Ihr es schon selbst lesen und daher meine klare Empfehlung und vier Sterne.
  
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  LESEPROBE:
  „Wäre es besser gewesen, vorher zu wissen, was ihn da drinnen erwartete? Wahrscheinlich nicht. Er dachte später oft, dass er den Raum niemals hätte betreten können, wenn man ihm vorher gesagt hätte, dass er ein Schlachthaus vorfinden würde, in dem Menschen abgeschlachtet worden waren. Sprachlos vor Entsetzen starrte er zu den zerstückelten Leichen hinunter, auf die Axt, das Blut, das in Strömen über den Boden floss, und er war so erschrocken, dass es ihm den Atem raubte. Es war, als drückte eine eiserne Faust auf seinen Brustkorb und quetschte ihm alle Luft aus der Lunge. Der Raum stank nach Blut. Er lehnte sich an den Türpfosten und schnappte krampfhaft ein paar Mal nach Luft, die widerlich roch, ehe er den Korridor hinunter rannte und sich in dem winzigen Vorgarten immer wieder erbrach. Olive setzte sich auf die Treppe und sah ihm zu. Ihr dickes Mondgesicht war so weiß wie sein eigenes Gesicht…“
  
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  Bild 1 - Die Bildhauerin (Taschenbuch) / Minette Walters von Astarte
  am 29.10.2005

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  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Gemini_, 14.10.2009, 17:14 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Super geschrieben! Gemini_

  • 

    Clarinetta2, 21.10.2007, 17:01 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse beschrieben

  • 

    Gozo-Bernie, 17.11.2006, 20:17 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    50. sh aus dem Sueden - bernie

  • 

    MatthiasHuehr, 20.08.2006, 22:02 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Ciao Matthias

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• Das Familienmassaker

  

  18.08.2005, 13:49 Uhr von
  Fluetie
  

  5

  Bewertungen (111) / Kommentare (27)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  Sehr gutes Buch, sehr gute Handlung.

  Kontra:

  Überhaupt nichts!

  Empfehlung:

  Ja

  Hallo Liebe Yopi Leserinnen und Leser.
  
  Da ich momentan eine recht ungünstige Bahnanbindung habe, muß ich leider nachmittags immer eine 1¾ Stunde auf den Zug warten. Da ich die Zeit halbwegs sinnvoll nutzen wollte, habe ich mir kurzerhand ein Buch gegriffen, das ich vor einiger Zeit schon mal gelesen hatte. Das Buch heißt „Die Bildhauerin”. Wer jetzt allerdings denkt hier geht es um eine Künstlergeschichte, der irrt leider gewaltig. Hier geht es um Mord, Liebe, Hass, Verrat und Lügen. Und um eine Wahrheit, die keine zu sein scheint...
  
  Die Autorin:
  Die Engländerin Minette Walters hat Französisch und Literatur studiert und lange zeit bei einem Frauenjournal als Redakteurin gearbeitet. Seit 1977 widmete sie sich voll der Schriftstellerei zu und schrieb erfolgreich Kurzgeschichten. 1992 legte sie ihren Debütroman „Im Eishaus” vor, der auf Anhieb ein durchschlagender Erfolg war. In den Jahren danach veröffentlichte sie noch eine Reihe weiterer Romane, die durchweg Kriminalcharakter haben.
  
  1992 Im Eishaus ( von mir gelesen )
  1993 Die Bildhauerin ( von mir gelesen )
  1994 Die Schandmaske ( von mir gelesen )
  1995 Dunkle Kammern
  1997 Das Echo
  1998 Wellenbrecher
  1999 In Flammen ( von mir gelesen )
  2000 Schlangenlinien ( von mir gelesen )
  2001 Der Nachbar
  2002 Fuchsjagd
  2004 Der Außenseiter
  
  Da ich das Buch schon seit DM-Zeiten besitze, mußte ich den heutigen Preis erst in Erfahrung bringen. Damals hat der Roman 16,90 DM gekostet. Bei Amazon zahlt man heute für die Sonderausgabe 7,00 € und die Normalausgabe 8,95 €.
  Die Sonderausgabe wurde 2005 im Goldmann Verlag herausgebracht.
  Broschiert - Goldmann Verlag
  Erscheinungsdatum: März 2005
  ISBN: 3442459788
  7,00 €
  Die Bindung meines Exemplars ist sehr stabil, obwohl es nur eine Taschenbuchausgabe ist. Das Papier und der Druck sind gut. Trotz der nicht gerade zimperlichen Behandlung meiner Person, sieht das Buch noch recht gut aus.
  Das Buch sieht aus, wie oben auf dem Bild. Auf der Rückseite steht eine kurze Inhaltsangabe.
  Die Handlung:
  Die fettleibige zweiundzwanzigjährige Olive Martin meldet sich bei der Polizei und bittet das Polizeibeamte kommen mögen. Der Polizist der am Tatort eintrifft sieht in der Küche des Hauses ein regelrechtes Blutbad. Ohne Widerstand läßt sich Olive festnehmen und bekennt sich schuldig.
  Sechs Jahre später. Rosalind Leigh soll die Geschichte der Olive Martin zu einem Buch verarbeiten. Eine Aufgabe, die ihr zuerst missfällt, zumal Olive für ihre Wutausbrüche und Aggressivität gefürchtet ist. Das Buch ist jedoch die letzte Möglichkeit sich ihre schriftstellerische Tätigkeit bei ihren Verlag zu sichern, nachdem sie von Schicksalsschlägen gebeutelt im Melancholie verfallen ist.
  Ihr Unbehagen, ja Abneigungen gegenüber Olive verfliegen langsam, als sie sie im Gefängnis interviewt. Mit jedem Gespräch zwischen ihr und Olive fragt sie sich mehr, ob sie zu einer solch grausamen Tat überhaupt fähig ist. Denn statt einen mörderischem Monstrum, der Mutter und Schwester umbringt und in der heimischen Küche zum teil lebendig zerstückelt, erscheint ihr Olive intelligent und sehr sensibel. Rosalind fängt an in der Geschichte zu graben und findet mit der Zeit tatsächlich Ungereimtheiten. Nun will sie die Unschuld von Olive Martin beweisen. Dabei stößt sie auf den Ex-Polizisten, der damals Olive festgenommen hat. Nur widerwillig hilft er Rosalind, denn er hat mit seinem Restaurant genug Probleme. Zu viele Punkte lassen den Fall auf einmal in einem anderen Licht erscheinen. Der Anwalt von Olive gibt sich zugeknöpft, die forensischen Beweise sprechen eine andere Sprache als das Geständnis Olives. Was hat es mit dem Erbe vom verstorbenen Vater Olives auf sich und was hat die inzwischen senile Nachbarin wirklich gesehen? Und was hat das Ganze mit dem Restaurant zu tun, wovon Jemand will das es verschwindet.
  
  Mehr werde ich hier nicht verraten. Es wäre unfair gegenüber jenen Menschen die das Buch noch nicht kennen.
  
  
  Fazit:
  
  Das Buch von Minette Walters besticht durch eine anschauliche Sprache. Klar kann man die Umgebung, in der sich die Ereignisse abspielen, sich vorstellen, ohne das sich Minette Walters zu sehr ins Detail begibt. Hier wird nicht seitenlang über eine Tapete philosophiert, sondern in kurzen, klaren Worten ein verbales Bild erschaffen. Die Charaktere sind fein ausgezeichnet und geben wärend der gesamten Geschichte ein stimmiges Bild ab. Auch wenn man als Leser dieser Lektüre nicht direkt mit den Geschehnissen konfrontiert wird, man bleibt ein Beobachter auf erhöhtem Posten, versinkt man immer tiefer in eine Welt aus Lüge, Mord und Gier. Das Rosalind Leigh hier vom Saulus ( Olive war es ) zum Paulus ( Sie war es nicht ) sich wandelt, ist noch vorhersehbar. Alle weiteren Verwicklungen werden jedoch durch Argumente und Gegenargumente stetig relativiert. So entsteht ein komplexes Gefüge, worin sich der Leser stets dabei ertappt, wie er sich die Frage stellt: „Wer war es nun?” Ein weiter Punkt, der besonders ins Auge fällt, ist die Ausführung der handelnden Personen. Hier kommt kein Inspector Columbo, der noch eine frage hat, und auch fällt kein Wunder vom Himmel, das den Fall lösen hilft. Hier ist der Leser mitgefordert. Rosalind Leigh ist ein Mensch wie Du und ich. Mit Schwächen, Selbstzweifel und einer Portion Hoffnungslosigkeit. Olive zeichnet sich in einem zwiespältigen Licht, welches dem Leser viel Freiraum für Spekulationen gibt.
  Was am Anfang wie eine Kurzgeschichte anfängt, entwickelt sich zu einem imposant spannenden Buch, das man so schnell nicht aus den Händen legt. Denn bis zum Schluß, weiß keiner, weder die Akteure noch der Leser, was genau an jenem Tag geschah.
  
  Ich habe dieses Buch jetzt das zweite mal gelesen. Und ich muß sagen, es ist spannend wie beim ersten Mal. Die Story ist ungemein gut aufgebaut und erlaubt der Phantasie Freiräume.
  Ich empfehle jedem(r) Krimiliebhaber(in) dieses Buch. Man merkt, hier ist die „Queen of Crime” am Werk.
  
  
  Liebe Grüße
  
  euer Dirk
  
  PS.: Warum man Olive Martin die Bildhauerin nennt, müsst ihr schon selbst herausfinden.
  ----> Das Buch kaufen !
  
  
  © 16.08.2005 by Dirk ( für Yopi.de ) weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    LiFo, 20.03.2009, 19:57 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut gemacht! Liebe Grüße, Lifo

  • 

    Clarinetta2, 21.10.2007, 17:00 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    gut beschrieben

  • 

    Gozo-Bernie, 23.09.2006, 00:05 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruss aus Sizilien - bernie

  • 

    babysly2000, 20.06.2006, 15:14 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße Sly

  alle Kommentare und Bewertungen anzeigen

• Walters, Minette - Die Bildhauerin

  

  07.08.2005, 04:42 Uhr von
  LarsW
  

  5

  Bewertungen (6)
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  Pro:

  Spannung, Stil - Alles

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Verlag: Goldmann
  
  ISBN: 3-442-42462-3
  
  Originalfassung erschienen: 1993
  
  in Deutschland erschienen: 1995 - Mechtild Sandberg-Ciletti
  
  Autorin/Titel: Minette Walters/Die Bildhauerin
  
  Handlung/Inhalt: Olive Martin sitzt im Gefängnis: Sie hat zugegeben, ihre Mutter und jüngere Schwester ermordet und dann zerstückelt zu haben. Unter ihren Mitgefangenen ist Olive wegen ihrer Ausbrüche gefürchtet, und ihre Beschäftigung mit Knetpuppen, in die sie Nadeln sticht, hat ihr den Namen "Die Bildhauerin" eingetragen. Die Journalistin Rosalind Leigh soll die Hintergründe des Falles ausleuchten. Sie erkennt schnell, daß es noch eine tiefere Wahrheit gibt als die in Geständnis und Urteil festgeschriebene. (Text der Rückseite)
  
  Bewertung: Das Buch hat Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile. Es geht wahrlich um grauenhafte Verbrechen. Das Beeindruckende aber ist, dass Walters mit einer psychologischen Vielsichtigkeit die Charaktere schildert, dies gibt einem das Gefühl, man ist mittendrin. Sie schildert die Personen bis ins Innerste. Außerdem wird das Geschehen nicht ausschließlich auf Martin verlagert, sondern auch auf das komplizierte Privatleben der Rosalind Leigh. Die Hauptperson Olive Martin hat zwar ein grauenhaftes Verbrechen zu gegeben, aber man weiß aber nie wie schuldig sie wirklich ist, sie wird von der Autorin so geschildert, dass man Sympathie für sie hat. Das Ende ist bis zum Ende (;-)) offen und Überraschend...
  
  Ich meine, ich habe den halben Spanienurlaub mit lesen verbracht, weil ich so gefesselt war, sagt das nicht alles?
  
  (c) LarsW weiterlesen schließen

• Ein Krimi auch für Nicht-Krimi-Fans

  

  09.04.2005, 16:04 Uhr von
  fireez
  

  5

  Bewertungen (20) / Kommentare (3)
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  Pro:

  - hervorragender Schreibstil - spannend

  Kontra:

  - - -

  Empfehlung:

  Ja

  Minette Walters – Die Bildhauerin
  °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
  
  Für reine Datenjäger:
  --------------------------
  
  Für alle, die sich am Liebsten an reine Daten und Fakten halten hier ein kleiner Überblick über das Wichtigste:
  
  Titel: „Die Bildhauerin“
  Originaltitel: „The Sculptress“
  Aus dem Englischen von: Mechthild Sandberg-Ciletti
  Autorin: Minette Walters
  408 Seiten
  Gebunden mit Schutzumschlag
  Abbildungen: eine Grundrisszeichnung am Anfang des Buches
  Verlag: Goldmann
  Erscheinungsjahr: 1993 (deutschsprachig: 1995)
  ISBN: 3-442-30903-4
  Preis: 8,95 € (Taschenbuchpreis, da die gebundene Version nicht mehr erhältlich ist)
  
  Das Äußere:
  ---------------
  
  Meine Version des Buches ist braun eingebunden und am Buchrücken sind mit weißen Großbuchstaben Titel und Autorin eingeprägt. Allerdings ist es im regulären Handel nur noch als Taschenbuch zu erhalten.
  
  Der Schutzumschlag ist ebenfalls in Brauntönen gehalten und mit heller Schrift bedruckt. Schemenhaft ist der Kopf einer Skulptur zu erkennen.
  Außerdem steht auf der Rückseite folgende Kurzzusammenfassung des Buches:
  
  „Olive Martin sitzt wegen eines grausamen Verbrechens im Gefängnis: Sie hat zugegeben, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester ermordet zu haben. Unter ihren Mitgefangenen ist Olive wegen ihrer Ausbrüche gefürchtet, und ihre Beschäftigung mit Knetpuppen, in die sie Nadeln sticht, hat ihr den Namen „Die Bildhauerin“ eingetragen. Die Journalistin Rosalind Leigh ist gewarnt, als sie das Gefängnis betritt, um Olive zu treffen. Doch schnell erkennt sie, dass es noch eine andere Wahrheit gibt als die in Geständnis und Urteil festgeschriebene. Zusammen mit der Bildhauerin tritt Rosalind eine Gefährliche Reise in die Vergangenheit an ...“
  
  
  Die Autorin:
  ---------------
  
  Minette Walters arbeitete lange als Redakteurin in London, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit ihrem Debüt „Im Eishaus“, das 1994 auf deutsch veröffentlicht wurde, zählt sie zu den Lieblingsautoren von Millionen Leserinnen und Lesern aller Welt. Alle ihre bisher erschienenen Romane wurden mit wichtigen internationalen Preisen ausgezeichnet und in 32 Sprachen übersetzt. Minette Walters lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Hampshire, England.
  
  
  Inhalt:
  --------
  
  Als die Londoner Journalistin Rosalind Leigh das Gefängnis betritt, weiss sie nicht, was sie erwartet. Schließlich ist sie noch nie einer verurteilten Mörderin gegenübergetreten . Schon seit fünf Jahren sitzt Olive Martin im Gefängnis. Sie hat zugegeben, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester in der Küche des elterlichen Hauses ermordet zu haben. Da keine weitern Tatverdächtigen ohne lückenloses Alibi gefunden wurden, waren die Ermittlungen schnell abgeschlossen, und auch die Gerichtsverhandlung ging schnell über die Bühne. Allenfalls die Begleitumstände waren bemerkenswert, da die dreiundzwanzigjährige Frau von Presse und Öffentlichkeit als Monster gebrandmarkt wurde: Ihre Hässlichkeit passte geradezu perfekt zu der Grausamkeit der Tat. Auch im Gefängnis wird Olive ihrer Rolle gerecht. Wegen ihrer Ausbrüche ist sie gefürchtet, und die meiste Zeit verbringt sie damit, Figuren zu kneten, in die sie dann nach bestem Vodoo-Vorbild Nadeln sticht. Von ihren Mitgefangenen wird sie daher die Bildhauerin genannt. Nach Rosalind Leighs anfänglichem Widerstreben wächst ihr Interesse. Denn ungeachtet der Schuldbeteuerungen der Verurteilten spürt Rosalind, dass die junge Frau ein Geheimnis hütet, und sie entdeckt immer mehr Ungereimtheiten. Zusammen mit der Bildhauerin tritt sie eine gefährliche Reise an in eine Welt voller versteckter Leidenschaften und offenem Hass, schreiender Ungerechtigkeit und düsterer Verstrickungen ...
  
  
  Pressemeinungen:
  ---------------------
  
  „Ein überwältigend guter Kriminalroman, der kunstvoll die Suche nach Mörder, Motiv und Schuld zelebriert.“ (Daily Telegraph)
  
  „Die Bildhauerin ist ein ungewöhnlich kraftvoller und fesselnder Roman, der bis zum letzten Satz Überraschungen bereithält.“ (Mail on Sunday)
  
  
  Eigene Meinung:
  --------------------
  
  „Die Bildhauerin“ ist das erste, und bisher auch das einzige Buch, dass ich von Minette Walters gelesen habe – aber weiter werden mit Sicherheit folgen! Die Story ist vom ersten bis zum letzten Satz wunderbar durchdacht und auch mit größtmöglicher Wortfertigkeit geschrieben. Hut ab für diese Autorin! Eigentlich bin ich nicht so der Krimileser, da mir die Storys, die sich ja immer nur auf das Auflösen eines Verbrechens hin zuspitzen, zu öde und einseitig. Bei diesem Buch ist es anders. Die Hauptakteurin Rosalind Leigh mutiert eher unfreiwillig zur Detektivin. Eigentlich ist sie eine Schriftstellerin mit gescheitertem Liebesleben, die immer noch versucht mit dem Tod ihrer Tochter klarzukommen. Nur durch den Druck endlich ein neues Buch schreiben zu müssen kommt sie zur Bildhauerin und ihre Geschichte sowie die Gewissheit, dass sie unschuldig sein muss fesselt sie so sehr, dass sie immer tiefer in der Vergangenheit herumstochert und nebenbei nicht nur die vermeintliche Wahrheit aufdeckt sondern nebenbei auch noch ein wenig mehr zu sich selbst und auch zu einer neuen Liebe findet. Besonders toll fand ich den Ideenreichtum von Minette Walters, mit dem sie dem Hauptcharakter die Worte in den Mund legt und allen Figuren Leben einhaucht. Bis zum Schluß ist man sich nicht sicher, auf wessen Seite man nun eigentlich stehen soll und ob die Bildhauerin nun schuldig oder unschuldig ist.
  Alles in Allem also ein sehr gutes Buch, das ich ohne schlechtes Gewissen auch an Menschen weiterempfehlen kann, die normalerweise keine Krimis lesen – so wie ich ;-) weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Flute, 20.07.2005, 21:34 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab fast alles von Minette Walters gelesen, einfach fesseld . Man kommt aus der Spannung und Neugierde nicht raus. Gruß ~ Dunja

  • 

    blueberlin49, 16.04.2005, 03:07 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    das Buch ist wirklich absolut genial. Das war nicht das erste Buch was ich von ihr gelesen hab und auch nicht das letzte. Es gibt nicht viele Autoren von denen ich alle Bücher kaufe und verschlinge mit der Gewissheit, dass die Bücher super sind.

  • 

    fmtassadar, 09.04.2005, 16:49 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    ...Minette Walters hab ich auch schon 1-2 Bücher gelesen und fans sie recht spannend. Dieses kenne ich allerdings noch nicht.

• Warte nur ein Weilchen, dann kommt Olive Martin...

  

  03.11.2004, 06:15 Uhr unknown Dieser Nutzer ist nicht mehr auf yopi.de aktiv.

  5

  Bewertungen (239) / Kommentare (78)
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  Pro:

  Überraschende Wendungen, psychologischer, thrillender Krimi in flüssigem und packendem Schreibstil

  Kontra:

  nichts

  Empfehlung:

  Ja

  ...mit dem Hacke-Beilchen?
  
  ///////////Vorwort: ///////////
  
  
  Herbstwetter, kurze Tage, lange Nächte, Halloween...
  ...was zum Lesen gefällig?
  Ich hätte da einen Tipp für euch... ;o)
  Meine Freundin schenkte mir dieses Buch letzten Monat, damit ich mal wieder etwas Spannendes zum Lesen habe, wie sie süffisant bemerkte :-)
  Ich hatte schon einiges darüber gehört und habe mich gleich daran gemacht, es zu lesen.
  Meine Begeisterung war so groß, dass ich es kaum wieder aus den Händen legen konnte. In zwei Tagen habe ich es mehr oder weniger verschlungen und empfehle es seither Freunden, Verwandten, Bekannten, Kollegen und ...euch :-).
  Ich möchte es euch nun gerne mit diesem Bericht vorstellen und näher bringen:
  
  
  
  /////////// Outfit des Buches: ///////////
  
  Es handelt sich um ein Taschenbuch über das ich schreibe.
  Auf der Vorderseite ist eine aus Stein gemeißelte weibliche Statue zu sehen, die sitzenderweise ihren Kopf auf eine steinerne Brüstung stützt. Die Farben sind in blau-grau gehalten. Die Rückseite spiegelt in klein die Vorderseite wider, enthält die Inhaltsangabe zum Buch, einen Kommentar der Zeitschrift „die Welt“ und Preis sowie Scancode.
  
  
  
  /////////// Zum Inhalt: ///////////
  
  Da ich nicht zu viel verraten möchte, zum Inhalt nur so viel:
  Rosalind Leigh, genannt Roz, soll ein Buch über Olive Martin, die seit einiger Zeit - bis Dato fast unbeachtet - im Gefängnis sitzt, schreiben.
  Sie sitzt dort, weil sie ihre Mutter und Schwester bestialisch ermordet haben soll und geständig ist. Olive ist für Tobsuchtsanfälle bekannt, zum Zeitvertreib und ihrer Entspannung modelliert sie kleine Figuren aus Knetmasse (daher auch der Titel „die Bildhauerin“) und sticht im „Voodoo-Stil“ Nadeln in sie hinein.
  Die Journalistin Roz soll nun den Fall recherchieren und pikante Einzelheiten darüber zusammentragen, die dann veröffentlicht werden sollen, so der Auftrag ihres Verlegers.
  Während ihrer Recherchen zu diesem Fall lernt Roz den interessanten und durchaus attraktiven Ex-Polizisten Hal kennen, der für den damaligen „Ermittlungsfall Olive Martin“ zuständig war. Trotz vieler persönlicher Probleme, die für einiges Hin und Her sorgen, fühlen sie sich zueinander hingezogen und verlieben sich.
  Zunächst einen Routinefall vermutend, kommen Roz, nach dem Kennen lernen der verurteilten und inhaftierten Hauptfigur, immer mehr Zweifel an deren Schuld. Hat sie etwa nur auf schuldig plädiert, um jemand Anderes zu schützen?
  Eine wendungsreiche und spannende Geschichte mit überraschendem Ende entwickelt sich.
  
  
  
  /////////// Über die Autorin: ///////////
  
  Minette Walters gilt als die britische "Queen of Crime" und hat eine Fangemeinde von Millionen Leserinnen und Leser. Sie war ursprünglich Redakteurin und hat in London gelebt und gearbeitet, wo sie auch ihr erstes Buch veröffentlichte.
  Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und 2 Söhnen in Hampshire/GB.
  Erst 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Buch.
  Für „die Bildhauerin“ erhielt sie den Edgar Allen Poe-Preis und auch für fast alle anderen Bücher erhielt sie ebenfalls beachtenswerte internationale Preise.
  
  Ein paar weitere Bücher, die sie geschrieben hat:
  Im Eishaus (ihr erstes Buch)
  Dunkle Kammern (ebenfalls ein empfehlenswertes Buch, das ich gelesen habe)
  Das Echo
  Am Sandstrand
  In Flammen
  
  
  
  /////////// Ein paar Randinformationen: ///////////
  
  Zu erhalten ist dieses ca. 410 Seiten starke Taschenbuch in jeder Buchhandlung oder bei www.amazon.de für derzeit € 8,95 (neu) und ebenfalls derzeit ab € 0,32 (gebraucht).
  Sprache: Deutsch
  Broschiert - Goldmann
  Erscheinungsdatum: Dezember 1996
  ISBN: 3442424623
  „The Sculptress“ © 1993 by Minette Walters
  „Die Bildhauerin“ © der deutschsprachigen Ausgabe 1995 by Wilhelm Goldmann Verlag, München
  Aus dem Englischen übersetzt von Mechthild Sandberg-Ciletti
  
  
  
  /////////// Meine Meinung: ///////////
  
  Es handelt sich um einen Krimi der Extraklasse, in dem sich die Handlung und die Transparenz der Charaktere der Hauptfiguren nach einem so genannten „Zwiebelmuster“ immer mehr entwickeln. Allerdings glaubt man diese Eindrücke im nächsten Moment gleich wieder zu Nichte gemacht.
  
  Ich war selten so unsicher, wer nun schuldig ist oder nicht, ob die Beschuldigte aufrichtig ist oder doch nicht. Ständig verkehrt sich das Geglaubte ins Gegenteil und dies geht nicht nur den Hauptfiguren im Buch so, sondern selbstverständlich auch dem Leser.
  
  Die Autorin streut Sympathien und Antipathien und spielt manipulierend mit der Meinung des Lesers.
  Genau wie Roz ging es mir als Leserin und ich ertappte mich immer wieder dabei gewisse Sympathien für die tobsüchtige, unförmige und etwas undurchschaubare Olive zu hegen, obwohl man sie ja für eine geständige und brutale Mörderin halten müsste, die dies zudem noch durch Destruktivität und Lügen aufrecht erhielt. Die Journalistin verarbeitet mit diesem Fall ihre eigenen privaten Probleme und löst scheinbar den Fall auf, was sich durch eine schlussendlich positivere Betrachtungsweise ihres Lebens mit all seinen Höhen und Tiefen ausdrückt.
  
  Das Buch ist packend geschrieben und setzt den Leser verschiedenen Gefühlsschwankungen aus. Man hat das Gefühl, man wäre live dabei, fühlt sich in die Handlung eingebunden und ist zu keinem Zeitpunkt irgendwelcher Langeweile ausgesetzt.
  
  Es lässt Raum für eigene Gedanken und wer viel Fantasie hat, wird beim Lesen nachvollziehen können, was ich meine.
  
  Ich musste mich stoppen, es nicht an einem Tag zu lesen, obwohl ich unbedingt die Auflösung, die wiederum überraschend war, erfahren wollte.
  
  Unserer Gesellschaft, die ja dazu neigt, es sich so einfach wie nur irgend möglich zu machen, wird aufs Deutlichste der Spiegel vorgehalten. Ein Geständnis muss her, die Person hat ein Motiv, ist psychisch labil, cholerisch, unahnsehnlich und undurchschaubar, halt Schema „F“, und schon ist das Bild rund.
  Das hat mir zu denken gegeben, genau wie das Ende, das mich fasziniert hat. Hat doch die Autorin sehr schön mit dem Leser gespielt und ihn manipuliert sich die Meinung zu bilden, die die Autorin gerade zulässt und immer in solchen Momenten kommt der nächste Zweifel.
  
  
  
  /////////// Fazit: ///////////
  
  Der Stil der Autorin ist verständlich, packend, leicht lesbar und flüssig. Ich werde mir auf jeden Fall noch andere Bücher dieser Autorin bestellen und lesen. Sie ist zu Recht, wie ich meine, mit dem Edgar Allen Poe-Preis für dieses Werk ausgezeichnet worden, weil vor allem das Ende eine Hommage an ihn birgt.
  
  Ich kann dieses Buch überaus empfehlen und vergebe klare 5 Sterne für diesen Roman-Klassiker des thrillenden Krimis, der zudem noch in diese trübe Jahreszeit passt *g*.
  
  
  
  
  Viel Vergnügen beim Lesen.
  
  
  © diana.white.eagle für ciao und yopi, im November 2004 weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Clarinetta2, 21.10.2007, 16:58 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    gut beschrieben

  • 

    wolli007, 13.09.2007, 23:19 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Wolli

  • 

    Endorfinchen, 25.06.2007, 17:52 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Den fand ich richtig fies. War der erste Thriller, den ich je gelesen hab und ich war vielleicht noch ein wenig jung dafür.

  • 

    frankensteins, 24.06.2007, 00:28 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    super beschrieben lg

  alle Kommentare und Bewertungen anzeigen

• °°° Schlachtfest °°°

  

  15.04.2004, 13:03 Uhr von
  XxEuphemiaXx
  Liest du noch oder klickst du schon? Ja, ich lese auch (sogar gegen) & klick auch mal nicht auf "...

  4

  Bewertungen (22) / Kommentar (1)
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  Pro:

  sehr spannend, wird nie langweilig, im Sammelband sehr günstig, ausgezeichnet mit dem Edgar Allan-Poe-Preis

  Kontra:

  zu persönliche, irreale Bindung zwischen den Protagonistinnen; der Schluss erfordert hohe Aufmerksamkeit des Lesers

  Empfehlung:

  Ja

  Bislang habe ich (bei ciao) ja erst ein Buch von Minette Walters ("In Flammen") vorgestellt, obwohl sie zu meinen bevorzugten Autoren gehört, und diesen Roman dann da auch noch gleich zerrissen. :/ *g*
  
  Es ist also an der Zeit, Euch auch einmal von einem Walters-Werk zu erzählen, das dazu beigetragen hat, dass Mrs. Walters trotz des flammenden Infernos ;) zu meinen Lieblingsschriftstellern zählt, und da fange ich doch einfach mal mit der "Bildhauerin" an!
  
  ° Die Autorin °
  
  Minette Walters, geb. 26. September 1949, lebt mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in Südengland.
  Sie arbeitete sehr lange als Redakteurin in London, wo sie Liebesgeschichten für ein Frauenmagazin verfasste, bevor sie mit über 40 Jahren ihren ersten, 1992 veröffentlichten, Roman "Das Eishaus" schrieb, der gleich zum Bestseller avancierte.
  Inzwischen gehört Walters zu den international erfolgreichsten Schriftstellerinnen und ist bereits vielfach ausgezeichnet worden.
  
  ° "Die Bildhauerin" °
  
  Der zweite Roman aus der Feder von Minette Walters wurde mit dem amerikanischen Edgar Allan-Poe-Preis ausgezeichnet.
  
  Den einzelnen Roman besitze ich nicht, ich nenne einen Sammelband, der aus Walters Debüt "Das Eishaus" und eben dem Nachfolger "Die Bildhauerin" besteht, mein eigen.
  
  Das 412 Seiten lange "Einzelwerk" ist unter der ISBN 3-442-05272-6 im Goldmann-Verlag erschienen und kostet bei Amazon nun 8,50€.
  
  In dieser Hinsicht kann ich Euch nur empfehlen, Euch auch den Sammelband zuzulegen, da auch "Das Eishaus", welches ich Euch mit Sicherheit auch noch vorstellen werde, sehr lesenswert ist; er beide Bücher auch komplett wiedergibt und dabei nur 9€ kostet.
  
  Der Sammelband ist ebenfalls bei Goldmann erschienen, allerdings unter der ISBN 3-442-13339-4.
  
  ° Die Story °
  
  Die Journalistin Rosalind Leigh wird dazu verpflichtet, ein Buch über die fresssüchtige Olive Martin zu schreiben.
  Olive Martin sitzt seit geraumer Zeit im Gefängnis - seit sie gestanden hat, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester auf bestialische Weise umgebracht zu haben.
  Während ihrer Interviews mit der Mörderin, die nur "Bildhauerin" genannt wird, da sie aus Wachs kleine Voodoo-Puppen knetet, die sie dann traktiert, bekommt Rosalind immer mehr den Eindruck, dass Olive die Tat gar nicht begangen hat, sondern nur jemanden zu schützen versucht.
  
  Und als Rosalind dann in Olives früherem Umfeld recherchiert, stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten und Belege für Olives mögliche Unschuld.
  
  Und während ihre "Untersuchungen" ihr zunächst bei der Fertigstellung ihres Buches helfen sollen, sollen sie schon bald dazu dienen, Olives Unschuld zu beweisen, und Rosalind wird immer mehr in Olives Milieu, in dem jeder zu lügen scheint bzw. etwas zu verbergen versucht, verstrickt...
  
  Aber hierauf möchte ich nun auch nicht weiter eingehen, da ich so doch so Einiges dem Leser vorwegnehmen würde!
  
  ° Bewertung °
  
  Dieses Buch spielt sehr mit der Spannung des Lesers, denn im einen Moment ist man noch überzeugt: "Natürlich hat sie es getan!" und im nächsten Moment tauchen dann wieder zig Indizien dafür auf, dass sie es vielleicht doch nicht getan hat.
  
  Diese Erwartungshaltung, endlich zu erfahren, was da nun damals geschehen ist, lässt einen auch jedes Manko des Romans links liegen lassen.
  
  Denn eigentlich ist es meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich, dass eine Journalistin, die gezwungen wird, ein Buch zu einem bestimmten Thema zu schreiben, sich dann derart wie Rosalind dort hineinsteigert und hier nimmt es schon fast fanatische Züge an.
  Ich kann mir in diesem Zusammenhang dann auch nicht vorstellen, dass die betreffende Autorin ihrer Interviewpartnerin irgendwann mitteilt, sie recherchiere um die Wahrheit zu erfahren und um herauszufinden, warum die mutmaßliche Mörderin lügt und schon gar nicht, dass sie irgendwann wortwörtlich zu ihr sagt, dass doch nicht alle Menschen sie ablehnen würden und ihre frühere Schuldirektorin sie lieben würde, sie selbst sie auch lieben würde...
  
  Das spricht in meinen Augen nicht sehr für die fachliche Kompetenz einer etablierten Journalistin!
  
  Aber nun gut, lassen wir Rosalind und Olive eben die besten Freundinnen sein...! :/
  
  Doch diese extreme persönliche Bindung, die von Anfang an zwischen den beiden besteht, ist auch das Einzige, was mich an diesem Roman stört; nein, stopp: am Ende des Romans stehen plötzlich soviele verschiedene Charaktere, die alle irgendwie miteinander verbunden sind, und durch ihre Kontakte zueinander das Ganze ein wenig verworren erscheinen lassen. Da muss man dann schon auch sehr genau aufpassen!
  
  Aber es war eben ein sehr spannendes Buch und somit auch sehr kurzweilig zu lesen.
  Man sollte dies nur sehr aufmerksam tun, besonders in der zweiten Hälfte des Buches, um dann auch das Romanende komplett nachvollziehen zu können! ;)
  
  Und besonders in Verbindung mit dem "Eishaus" als Sammelband lohnt sich die Anschaffung der "Bildhauerin" dann doch auch sehr! weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Clarinetta2, 21.10.2007, 17:03 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    gut beschrieben

• Sie wars! Oder nicht? Oder vielleicht doch?

  

  01.03.2004, 00:08 Uhr von
  Myhnegon
  :-)

  5

  Bewertungen (26) / Kommentare (2)
  Bewerten / Kommentar schreiben

  Pro:

  interessante Figuren, spannende Story, leicht lesbar

  Kontra:

  ???

  Empfehlung:

  Ja

  Dieses Buch hat mir meine beste Freundin ausgeliehen und nachdem ich es nun endlich gelesen habe, möchte ich es Euch natürlich nicht vorenthalten...
  
  =======
  Die Story
  =======
  Rosalind Leigh, kurz: Roz, soll ein Buch über die geständige und verurteilte Mörderin Olive schreiben. Oliver soll ihre Mutter und ihre Schwester umgebracht haben, woran Roz schon sehr bald nicht mehr glaubt. Da sind nicht nur die offensichtlichen Widersprüche in dem Geständnis sondern auch die Fakten, die Roz nach und nach bei ihren Recherchen aufdeckt.
  
  Während dieser Recherchen lernt sie den attraktiven und geheimnisvollen Ex-Polizisten Hal kennen und verliebt sich prompt in ihn, genauso wie er sich in sie. Allerdings haben sie neben den Geheimnissen um das Geständnis von Olive auch jeder für sich noch einige private Probleme zu knacken...
  
  =============
  Die Aufmachung
  =============
  Auf der Vorderseite ist eine männliche Steinstatue zu sehen, die den Kopf auf einen Arm gestützt an einem Felsvorsprung steht. Davor steht der Name der Autorin sowie der Titel des Buches. Das Bild ist überwiegend in grau und grün gehalten.
  
  Die Rückseite zeigt links noch einen Ausschnitt des gleichen Bildes, während der Rest der Rückseite in orange gehalten ist. Darauf steht der Waschzettel, ein Kommentar der Zeitung „Die Welt“ sowie Preis und Strichcode.
  
  =========
  Die Autorin
  =========
  Minette Walters hat als Redakteurin in London gearbeitet bevor sie 1994 ihr erstes Buch „Im Eishaus“ veröffentlichte. Bisher haben fast alle ihre Romane wichtige internationale Preise bekommen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Hampshire, England.
  
  Weitere Bücher (auszugsweise):
  - Schlangenlinien
  - Das Echo
  - Wellenbrecher
  - Dunkle Kammern
  - Die Schandmaske
  
  ==========
  Weitere Infos
  ==========
  Bei meiner Ausgabe handelt es sich um ein Taschenbuch, welches als Sonderausgabe im „Club“ erschienen ist. Es fast etwa 410 Seiten und der Preis betrug 14,90 DM. Bei Amazon kostet es neu 7,00 € und die ISBN-Nr. lautet 3-4424-4940-5.
  
  ============
  Meine Meinung
  ============
  Das Buch beginnt schon sehr interessant mit dem Bericht aus der Zeitung. Dann lernt man die depressive Roz und ihre etwas durchgeknallte Freundin Iris kennen, worauf nach kurzer Zeit die offenbar angsteinflößende Olive folgt. Durch die später ebenso gut geschilderten weiteren Personen schafft sie ein ganzes Repertoire an einzigartigen und durch und durch faszinierenden Charakteren.
  
  Hinzu kommt der Reiz des Verbotenen, denn genau wie Roz ist man dazu angetan Olive seine Sympathie zu schenken, obwohl man sie ja eigentlich für eine Mörderin der übelsten Sorte halten müsste. Bis zum Ende – und auch darüber hinaus – habe ich geschwankt, ob ich nun an ihre Unschuld glauben soll oder nicht und dieser Zweifel wurde im Prinzip von der Autorin nur durch eingestreute Kleinigkeiten entfacht und am Leben erhalten.
  
  Dem gegenüber steht aber auch der Zweifel an ihrer Schuld, der durch die vielen widersprüchlichen Fakten und die offenbar übersehenen Beweise entfacht wird. Roz kommt mit ihren Ermittlungen nämlich so schnell und einfach voran, dass sie Sachen aufdeckt, die vorher niemals jemand auch nur in Betracht gezogen hat und man ernsthaft anfängt am Rechtssystem zu zweifeln (wenn man das nicht sowieso schon tut).
  
  Besonders betroffen macht in diesem Zusammenhang, wie viele Leute sagten „ich hätte es ja der Polizei gesagt, aber da sie nun mal gestanden hat...“. In diesem Buch ist offenbar jeder den Weg des geringsten Widerstandes gegangen, weil er zuviel Angst vor den andernfalls möglichen Folgen hatte. Dies gilt auch für die Hauptpersonen, da sie aus ihren Problemen die reinsten Staatsgeheimnisse machen.
  
  Besonders überraschend waren jedoch die ganzen Wendungen, die immer genau dann eingetroffen sind, wenn man selber geglaubt hat, jetzt wüsste man, wie es wirklich war. Auf die tatsächliche Lösung bin ich allerdings erst sehr spät gekommen, so dass das Buch die ganze Zeit seine Spannung halten konnte, zumal selbst die Lösung noch nicht perfekt zu sein scheint.... Diese abschließende Frage, die die Autorin ganz bewusst eingebaut hat, wird mich wohl auch noch eine Weile beschäftigen.
  
  Ebenso interessant wie die Hauptgeschichte sind auch die Nebengeschichten von Hal und Roz, da ihre Geheimnisse hervorragend eingeflochten sind und der Haupthandlung noch den nötigen „privaten“ Hintergrund verleihen. So sorgen neben den Morden auch Olives Ton- und Wachsfiguren, denen Olive ihren Spitznamen und das Buch seinen Titel verdankt, für unheimliche Stimmung.
  
  Der Stil hat mir sehr gut gefallen, da er alle Komponenten, wie im vorigen Text beschrieben, sehr schön einflechtet. Weiter wird alles sehr anschaulich beschrieben, so dass man sich sowohl in die Hauptperson wie auch an die verschiedenen Orte versetzt fühlt. Außerdem ist er so leicht lesbar und die Geschichte so faszinierend, dass ich das Buch praktisch kaum aus der Hand gelegt habe.
  
  Der Preis und die Aufmachung sind zwar nicht überragend, aber durchaus okay und zu meiner Freude musste ich feststellen, dass es in diesem Buch wenig bis gar keine Tippfehler gibt.
  
  ====
  Fazit
  ====
  Da von den interessanten Personen über die spannende Handlung bis hin zum leicht lesbaren Stil einfach alles stimmt, bekommt das Buch sowohl ein ganz klares Empfehlenswert wie auch alle fünf Sterne von mir. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

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    Clarinetta2, 21.10.2007, 17:04 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    gut beschrieben

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    hjid55, 09.03.2007, 20:00 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

• Wer zerhackte Mutter und Schwester?

  

  11.06.2003, 10:02 Uhr von
  nikosternchen
  

  5

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  Ja

  Der Bücherfrühling geht heute zu Ende und ich kann es mir nicht nehmen lassen noch einen letzten Beitrag im Rahmen dieser Aktion beizusteuern. :o)
  
  Der Fall scheint eigentlich glasklar zu sein. Olive Martin ,eine dicke, ungeliebte, eigenbrötlerische Frau ermordet ihre Mutter und ihre Schwester auf brutalste Weise nach einem Streit. Da sie die mit Nudelholz erschlagenen Leichen nicht alleine wegtransportieren kann beginnt sie diese in kleine Stücken zu hacken. Als die Polizei eintrifft fügt sie sich anstandslos ihrem Schicksal und gesteht ohne großes Drumherum die Morde.
  
  „OLIVE MARTIN MIT DEM BEILE HACKT IHRE MUTTER IN ZEHN TEILE“...
  
  Mit dieser Schlagzeile füllte der Fall die Gazetten. Alles passt hervorragend zusammen . Ihr fettes , hässliches Aussehen in Verbindung mit der Tatsache eine solche Tat gestanden zu haben lassen sie auch im Gefängnis nicht unbedingt sympathischer erscheinen.
  
  Sechs Jahre später wird Rosalind Leigh (kurz Roz) damit beauftragt Nachforschungen über diesen Fall anzustellen und ein Buch zu verfassen. Ihr selbst graut es zunächst ein sensationslüsternes Buch zu schreiben und eine so bestialische Mörderin damit auch och zu Ruhm zu verhelfen.
  Sie beschießt nur ein Alibi-Gespräch mit der Täterin zu führen und das Angebot dann dankend abzulehnen.
  Aber sie trifft nicht auf das was man sich im allgemeinen unter bestialischen Mördern vorstellt, sondern auf eine hochintelligente, Zugegebenerweise sehr dicken und hässlichen aber dennoch sehr netten und sympathischen Frau.
  Roz beginnt auf eine faust zu ermitteln und versucht sich ihre „Warum“ fragen zu lösen.
  
  Roz stößt auf schlampige Ermittlungen, eine unzureichende Verteidigung, auf nie befragte zeugen. Dies alles nur, weil für jedermann die Täterin von vorn herein feststand und nie nach des wahren Rätsels Lösung gesucht worden ist.
  
  Nebenbei erfährt man auch einiges über Roz´s eigener schlimme Vergangenheit. Nach einem Streit mit ihrem Exmann, schnappte sich dieser das gemeinsame Kind Alice und führ wie von Sinnen davon. Das Kind stirbt bei bei dieser Fahrt bei einem Unfall. Schuldgefühle, Vorwürfe, warum war Alice nicht angeschnallt? Warum hat sie ihren Exmann einfach fahren lassen?
  
  Für den Leser erscheint Olive sehr suspekt. Als Kind wurde sie ständig gedemütigt, wegen ihrer Hässlichkeit und ihrer Leibesfülle. Ihre einzige Liebe galt ihrer Schwester Amber ( die die sie später zerhackt haben soll). Im Gegensatz zu Olive war Amber hübsch, beliebt, immer und überall gern gesehen und gemocht. Ein Grund warum es Roz schwerfällt zu glauben Olive könnte sie getötet haben.
  Olive schient sich an das allgemeine Bild was andere von ihr haben gewöhnt zu haben und sich dem zu fügen. Selbst im Gefängnis treten ihr alle nur mit ganz großem Argwohn entgegen. Niemand interessiert sich und alle machen einen großen Bogen um sie. Das sie aus Kerzen kleine skurrile Wachsfiguren knetet bringt ihr den Namen „Bildhauerin“ ein. Den Sinn und den Grund dieser Figuren erfragt nie jemand, auch nicht ob es reelle Personen sind.
  
  
  KLISCHEE
  Dies ist der 2. Roman von Minette Walters, und genau wie beim ersten „Im Eishaus“ beginnt auch dieser mit scheinbaren Klischees von Kriminalromanen. Die dicke , unberechenbare, unsympathische Außenseiterin als Mörderin von Mutter und Schwester. Schlampige Ermittlungen, Zeugen die urplötzlich auftauchen, eine Ermittlerin in deren Vergangenheit sich ebenfalls etwas schlimmes zugetragen hat. Genau diese Klischees kippen recht schnell, aber nur um sich dann wieder aufzurichten und dann wieder kippen zu können. Bis am Ende der Leser selbst nicht mehr genau was er nun glauben soll. Wie auch in Roman Nummer 1 wusste ich bis kurz vor Ende nicht genau was sich wie zugetragen hat. Und das scheint unter Kriminalautoren eine ganz seltene Begabung zu sein Dinge so zu verschleiern das der Leser nicht bereits im ersten drittel das Ende kennt.
  
  CHARAKTERE
  Diese sind auch in diesem Roman sehr detailliert herausgearbeitet. Das Bild welches man sich gerade von Roz oder Olive machen kann ist geradezu erstaunlich. Aber auch kleine Nebenfiguren werden so gut beschrieben das man das Gefühl hat diese vor sich zu sehen. Möglicherweise kann dieses gelegentlich etwas aus dem Zusammenhang gerissen wirken. Denn die Herausarbeitung der Personen schient ein Hobby von Frau Walters zu sein , und wirkt in manchen sehr vereinzelten Fällen ein klein wenig überzogen. Handlungsliebhaber könnten dies als „schleppend“ werten, ich persönlich finde es allerdings für meine Bilder im Kopf sehr hilfreich.
  
  
  SCHREIBWEISE
  Unkompliziert ,würde ich die Schreibweise nennen. Keine wilden Satzkonstruktionen, an den richtigen Stellen ein Absatz, Dialoge wo sie hingehören und in einer allgemein verständlichen Sprache.
  
  
  FACTS
  Minette Walters/ Die Bildhauerin
  ISBN: 3-442-42462-3
  Neu 8,50 €, allerdings gibt es sehr gute Angebote bei Ebay oder auch bei Amazon!
  408 Seiten
  
  
  EMPFEHLUNG
  Natürlich. Minette Walters entwickelt sich für mich zu einer sehr gern gelesenen Autorin, obwohl ich ansonsten nicht sehr viel mit Krimis am Hut habe. Sie schreibt intelligent, gut recherchiert und schlüssig. Ihre Romane sind alles andere als langweilig und bestens als Strand, Bett und Ziwschendurch- Lektüre geeignet. Ich vergebe also die komplette Sternchenreihe und spreche eine dicke Empfehlung aus.
  
  Grüße Nikolina weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

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    Clarinetta2, 21.10.2007, 17:06 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    gut beschrieben