Pro:
Story regt zum Nachdenken an.
Kontra:
Spannung fehlt ein wenig.
Empfehlung:
Ja
Hallo ihr Lieben! Heute präsentiere ich euch den Medienthriller ,,Mad City“, mit Dustin Hoffman und John Travolta in den Hauptrollen.
Der Plot:
Max Brackett ist Sensationsreporter für einen regionalen Sender. Er ist derzeit auf der Suche nach einer Erfolgsstory, aber aus welchen Gründen auch immer, vielleicht, weil sein Chaef ihn nicht leiden kann, hindert er ihn daran. Sein nächster Job ist es, dass städtische Museum unter die Lupe zu nehmen, weil das Gerücht umgeht, dass es pleite geht. Nach dem Interview mit Mrs. Banks, der Museumsleiterin, taucht auch Ex-Museumswärter Sam auf. Er will unbedingt seinen Job wieder bekommen und um sein Ziel erreichen zu können, ist er sogar bereit, radikale Mittel einzusetzen.
Während Max sich noch auf der Toilette befindet, bedroht Sam Mrs. Banks mit einer Pumpgun. Max öffnet den Türspalt der Toilette, sieht die beiden und gleichzeitig auch seine Erfolgsstory. Sam gibt, um seine Autorität Mrs. Banks zu präsentieren, einen Schuss ab, der dann aber leider seinen ehemaligen Freund und Kollegen Cliff trifft. Die Türen und Fenster hat Sam bereits verriegelt und Max kann nur durch ein Mikrofon und ein Telefon, welches sich in der Toilette befindet, mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen. Er befiehlt seiner Praktikantin Lori, seinen Chef anzurufen, damit der eine Lifeschaltung vorbereiten kann.
Als Sam den Fernseher anschaltet, sieht er, dass sein Überfall gerade life übertragen wird. Irgendwo muss also jemand stecken, der das Ganze kommentiert, denkt er sich. Somit fliegt nun auch Max Tarnung auf. Erst bedroht Sam Max, dann bittet er ihn um Rat, weil er wirklich nicht mehr weiter weiß, er wollte doch bloß seinen Job wieder haben und jetzt haben sich tausend Polizisten, Reporter und Schaulustige um das Gebäude versammelt. Anschließend redet Max ihm ein, dass er versuchen soll, den Menschen zu erklären, warum er das macht, weil sie ihn sonst im Moment hassen, weil er nicht nur Mrs. Banks und ihn, sondern auch eine Gruppe von Kindern festhält.
So verspricht Max ihm einen großen Fernsehauftritt und der naive Sam geht auch noch darauf ein. Dabei ist doch klar, dass lediglich Max am Ende der Gewinner sein wird, oder nicht? (...)
Meine Meinung:
Ich finde Max eigentlich bemitleidenswert. Zuerst dachte ich, was für ein sensationsgeiles Arschloch er doch ist, ohne Skrupel und nur ans große Geld denkend. Dabei wird er aber von seinem Job her, dazu gezwungen so zu sein, denn bevor er bei dem regionalen Sender war, war er auch bei einem anderen, wo er ein Interview führen musste und Fragen gestellt bekam, wie ,,Wie sahen die Leichenteile aus, waren sie zerstückelt oder zum Teil noch erkennbar?“. Denn daraufhin hat er den Job geschmissen, meiner Meinung nach sehr verständlich, denn wen interessieren schon solch unmenschliche Fragen und das dann auch noch vor den Angehörigen der Verstorbenen? Ich vermute aber, dass er es dann doch eingesehen hat, dass er so skrupellos sein muss in diesem Job, sonst würde er nämlich bei diesem Fall hier, mit Sam nicht so reagieren. Somit denke ich, dass er sich in einer Art Zwiespalt mit sich selbst befindet und da auch schwer wieder rauskommt.
Sam hingegen ist ja nun wirklich das gefundene Fressen für ihn. Er ist naiv, wollte eigentlich nicht, dass die Situation so dermaßen ausartet und nun das! Er kommt mit vor, wie ein scheues Reh, dass sich verirrt hat. Eigentlich eine Rolle, die man so gar nicht von John Travolta gewohnt ist. Man muss dazu sagen, dass auch Sam sich in einer prekären Lage befindet, weil er keinen Job mehr hat und seine Kinder und seine Frau versorgen muss. Tja, aber wie wäre es denn damit, sich einen anderen, neuen Job zu suchen, Sam? Das wäre doch bestimmt einfacher und nicht so risikoreich, wie ein Überfall auf Mrs. Banks und ihr Museum. Das zeugt schon von enormer Dummheit, finde ich.
Was mich auch zum Nachdenken angeregt hat, war die Frage, ob es in Amerika wirklich so üblich und wichtig ist, Verfolgungsjagden oder wie hier Überfälle zu zeigen? Da steckt doch bestimmt mehr Geldmacherei als News dahinter, oder? Wie heruntergekommen sind wir denn nun eigentlich? Wollen wir wahrhaftig wissen oder sehen, wie Menschen gejagt, erschossen, verprügelt oder gedemütigt werden?
Trotz allem fehlt mir bei diesem Film die Spannung, für einen ,,Medienthriller“. Ein bisschen ist schon vorhanden, aber nicht viel, was natürlich auch von Sams Charakter hergeht. Gut ist, dass der Film sehr drastisch zeigt, wie sich die Presse auf jemand stürzen und in dessen Leben fuschen kann und auch zu was ein Mensch fähig ist, der gerade seinen Job verloren hat. Ich gebe ihm deshalb 3 Sterne.
Darsteller: John Travolta alias Sam,
Dustin Hoffman alias Max,
Mrs. Banks alias Blythe Danner.
Regie: Constantin Costa-Gavras.
FSK: Ab 12 Jahren.
Drehort: USA, 1997.
Lauflänge: 105 Minuten.
By Kater ;-)
Für Ciao und Yopi weiterlesen schließen
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