Pro:
Platzangebot im Innenraum, großer Kofferraum, nicht so tiefgelegt, weiche Sitze, einfach Kult
Kontra:
Dreckschleuder, Benzin - Öl - Gemisch, hohe Steuern
Empfehlung:
Nein
Beim durch die Kategorien schnüffeln bin ich vor einiger Zeit auf diese hier über den Wartburg 353 gestoßen. Dabei wurden viele Erinnerungen bei mir wieder wach, war so ein Wartburg 353 mal mein erstes Auto - und das erste Auto liebt man, egal was für eine Möhre es ist.
In den Berichten, die es bisher hier gegeben hat, ist das Autochen nicht sonderlich gut weggekommen bzw. beschrieben worden. Ich bin nun auch nicht der große Autoversteher und gehöre auch eher in die Kategorie des ahnungslosen Hightechschäfchens, aber dennoch will ich euch von meinem ersten Auto, einer
WARTBURG 353
Limousine
berichten.
Ich hatte ziemlich spät den Führerschein gemacht - erst 1995. Zum einen lag es daran, dass man sich früher in der DDR mit sehr langen Wartezeiten nicht nur für ein Auto, sondern auch für die Fahrschule anfreunden musste und diese dann im Vergleich zum Einkommen - genau wie bei den Autos, die man nach 13, 14, 15 Jahren Wartezeit zu Gesicht bekam - sehr teuer waren. Ich verdiente damals um die 500 DDR-Mark und da dachte ich mir, wenn du es schaffst den Führerschein zu bekommen, wirst du es nie schaffen, dir auch ein Auto zu kaufen. Der Preis z.B. für den Wartburg 1.3 (Viertakter mit VW-Motor) lag damals um die 35.000 DDR-Mark. Für den Otto-Normal-Bürger eine schier astronomische Summe, die die Genossen damals für so ein Wägelchen haben wollten.
Nach der Wende wollte ich den Führerschein machen, hatte aber Angst. Nachdem ich jedoch aus beruflichen Gründen den Führerschein benötigte, wollte ich sogar in die "Fahrschule für Angsthasen" gehen, die es in Leipzig gab. Der Geiz hat mich dann allerdings schnell von dieser Fahrschule wieder weggebracht, denn fürs Handauflegen für den ängstlichen Fahrschüler unterschied sich der Preis damals um ca. 15 - 20 DM je Fahrstunde. So viel war mir meine Angst dann doch nicht wert...
WIE KAM ICH NUN ZU MEINEM ERSTEN AUTO?
Es war 1995 als ich den Führerschein beim ersten Anlauf allerdings auch in der letzten Minute schaffte. Ich war damals bei einem Bauträger beschäftigt und wir suchten für unseren Hausmeister einen preiswerten Gebrauchtwagen, in dem er zwischen den einzelnen Baustellen sein Werkzeug und Reinigungsgeräte durch die Gegend fahren konnte. Ein Wartburg Tourist (ein Kombi) sollte es sein, weil man den relativ günstig bekommen konnte - wenn man ihn bekam.
Ich bin damals mit unserem Hausmeister von Autohandel zu Autohandel gefahren, die alle Wartburgs "im Angebot" hatten und haben uns diese angesehen. Gleich bei unserem Büro um die Ecke sagte uns der Autoverkäufer, dass er zwar einen Wartburg hätte, aber ein Kombi sei es nicht. Schade eigentlich, denn der hätte erst ca. 35.000 km runter und nur einen Vorbesitzer, der ihn in Zahlung beim Kauf eines Neuwagens gegeben hätte und den man nun für 300 DM haben könnte.
Für unseren Hausmeister kam das Auto nicht in Frage, aber ich als Fahranfänger dachte mir, warum nicht. Für 300 DM tun dann die Beulen, die ich evtl. beim Fahren oder Einparken kassiere nicht so weh und so habe ich mir das Auto mal näher angesehen.
DER ERSTE EINDRUCK
Es war Liebe auf dem ersten Blick. Frauen sollen ja ihre Autos nicht nach den technischen Details, sondern nach dem Aussehen aussuchen. Ich gebe zu, so war es auch bei mir.
Da stand er nun, sogar blitzeblank und frisch gewaschen. Eine Wartburg-Limousine in biberbraun. Keine Beulen, keine Kratzer, alle Originalchromteile noch original und frisch gewienert dran. Im Innenraum auch alles sehr gepflegt, fast fabrikneu - und weiße Fellsitze! Die Sitze beim Wartburg waren sehr weich und die Polsterung soweit in Ordnung. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich bei Rückenschmerzen am besten auf meinem Fahrersitz im Wartburg gesessen hatte. Kein Witz, aber dort hatte ich kaum Schmerzen.
Auch aufgefallen war mir das im Vergleich zu anderen Autos schon große Lenkrad. Das war nicht nur übermäßig groß, sondern auch schmal und hatte auf der Mittelstrebe das Wartburgsymbol, dass auch auf der Motorhaube zu sehen war, eingraviert.
Die Innenverkleidung war hell und sehr einfach und - wie ich bei der Innenreinigung später sehr schnell feststellte, nicht abwischbar, weil eine Art Stoff verwendet wurde.
Im Vergleich zu der aufwendigen Ausstattung heutiger Autos war die "Mäusedisco" schon sehr einfach. Man hatte den Tacho, die Tankanzeige, Beleuchtung, Geschwindigkeitsanzeige, Wasser - und das war es auch schon. Auch das Autoradio, das drin war, wurde schnell durch ein neues ersetzt. Die Ausstattung war alles in allem sehr einfach gehalten.
Unser Hausmeister wagte dann einen Blick unter die Motorhaube und stellte fest, dass auch da alles supergepflegt aussah und wir machten eine Probefahrt. Erst fuhr der Hausmeister, dann fuhr ich. Auch wenn DDR-Autos sicherlich wesentlich schwerfälliger von der Lenkung her und dem Fahrgefühl insgesamt waren, so bin ich doch gleich bei der ersten Probefahrt sehr gut mit dem Auto zurecht gekommen.
Im Gegensatz zu den meisten DDR-Ausführungen beim Trabbi und auch beim Wartburg hatte dieses Fahrzeug keine Lenkrad-, sondern bereits eine Knübelschaltung und auch keinen "Schock".
Der Autohändler legte uns dann noch die Unterlagen vor, aus denen hervorging, dass der Vorgänger das Auto regelmäßig zur Durchsicht gegeben hatte. Zudem erfuhr ich, dass das ältere Ehepaar das Auto nur sehr selten aus der Garage geholt hätten - nur mal zum Arzt, zum Supermarkt oder zu den Freunden zum Kaffeeklatsch. Kunststück, so bekommt man eben in 12 Jahren nicht mehr als knapp 35.000 Kilometer zusammen... Ich nahm das Auto für die 300 DM, bekam noch einen Gutschein für die erste Reparatur mit und konnte mein Auto mit neuem TÜV und AU drei Tage später abholen.
DAS AUTO AN SICH!
Beim Wartburg 353 handelte es sich um einen Zweitakter, der mit einem Kraftstoffgemisch 1:50 gefahren wurde. Im Gegensatz zu dem Gemisch für Trabbis, hatte man mit dem Wartburg Glück, weil man da nicht an der Tankstelle extra noch ein bisschen rummischen musste, es gab extra eine Zapfsäule. Auch im alten Bundesgebiet wurde an den Tankstellen das Gemisch verkauft. Wie ich erfuhr benutzte man das Gemisch vor allem zum Betanken von Rasenmähern. Aber wenn ich so jetzt an mein erstes Auto denke, allzu weit weg gefahren sind wir mit dem eigentlich nie, so waren wir also immer in den Gebieten, wo es kein Problem war, dieses Gemisch zu tanken.
Die Limousine, die vor mir stand hatte wie alle Wartburgs 4 Türen und - was Frau besonders gefiel - einen riesigen Kofferraum. Im Wartburg hatten neben dem Fahrer und Beifahrer auf der Rückbank bequem bis zu 3 Personen Platz. Auch für die Mitfahrer hinten gab es für die Beine ausreichend Platz, so dass man auch hinten im Wartburg sehr angenehm auf längeren Strecken sitzen konnte.
Auch ein Schiebedach besaß mein frisch erworbenes "Kaffeeböhnchen". Das war bei Wartbürgern eigentlich eine Sonderausstattung und relativ selten anzutreffen, aber meiner hatte eins und das machte sich besonders in der warmen Jahreszeit bezahlt, denn eine Klimaanlage im Wartburg? Niemals!
Der Wartburg an sich war aus Blech und kein Papp- oder Plastikbomber wie der Trabant. Früher wurden Stoßstangen gern aus Plastik drangefriemelt, aber auf Sonderwunsch bekam man die Stoßstangen auch verchromt. Mein Wartburg hatte verchromte Stoßstangen und auch der Schriftzug "Wartburg" an der Rückfront war aus Chrom (üblich war auch hier Plaste). Und noch einen Hingucker bot mein neues Auto: verchromte Radkappen - original mit dem Schriftzug "Wartburg". Die meisten Autos hatten damals in der DDR gar keine Radkappen.
Der Wartburg war in der DDR ein Mittelklassewagen und wesentlich größer als der Trabant. Man hatte sowohl im Fond des Wagens als auch im Kofferraum sehr großzügig Platz. Und noch etwas fand ich am Wartburg sehr schön. Er war nicht so tief gelegt wie die Westautos. Diesen Umstand schätzte ich besonders nach einer Knieverletzung. Wenn ich bei den Westfabrikaten Probleme beim Ein- und Aussteigen mit meinem verletzten Bein hatte, so war das beim Wartburg gar kein Problem. Zudem war der Fahrgastraum auch nicht eine Art Wanne, wo die Seitenteile noch ein paar Zentimeter nach oben gebogen wurden. Wenn mal Wasser in den Wartburg eingedrungen war, so konnte es aufgrund des geraden Unterblechs problemlos ablaufen.
Wie bereits gesagt, funktionierte der Wartburgmotor nach dem Zweitakterprinzip, dass ich hier allerdings mangels technischem Verständnis nicht genauer erklären kann. Mein damaliges Auto hatte ca. 1.000 ccm und um die 50 PS. Die Höchstgeschwindigkeit war sehr knöllchenfreundlich - nie fuhr man zu schnell, denn mehr als max. 130 kmh waren einfach nicht drin. Und selbst wenn man die ausreizte, dann hatte der Wartburg schon ganz schön zu kämpfen. Auch hatte er nur 4 Gänge und einen Rückwärtsgang.
Noch eine Besonderheit an dem Fahrzeug fällt mir ein. Heute ist man ja gewohnt, dass man rechts und links am Fahrzeug Seitenspiegel hat. Am Wartburg gab es nur auf der Fahrerseite serienmäßig einen Seitenspiegel. Ich kam aber dennoch gut mit dem Auto zurecht, man musste eben statt in den Seitenspiegel rechts mehr über die Schulter gucken. Ganze Generationen von Autofahrern in der ehemaligen DDR sind damit zurecht gekommen, da wird´ ich das ja wohl auch schaffen...
Auch mit der Elektronik hatte man es beim Wartburg eher weniger zu tun, für die Erbauer des Wartburgs schien das entweder ein Fremdwort zu sein oder es war purer Selbstschutz. Denn was wäre gewesen, wenn irgendwann mal so ein elektronisches Bauteil kaputt gegangen wäre. Das Auto, auf das man über 10 Jahre gewartet hatte, wäre für Monate oder Jahre fahruntüchtig gewesen und der Besitzer zu Recht sauer. So sehr wollten es sich die Genossen ja nun auch nicht mit der autobesitzenden Bevölkerung verderben. Das Auto war in seiner Konstruktion bewusst so einfach gewesen, dass man mit etwas Geschick viel selber basteln konnte. Das war gewiss ein Vorteil, denn man musste nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich in die Werkstatt.
FAHRVERHALTEN
Im Stadtverkehr kam der Wartburg damals eigentlich sehr gut zurecht. Er fuhr flott und ohne eine zu starke Geräuschentwicklung. Auf freien Strecken, wo man schon mal ein wenig mehr aufs Gas gehen konnte, merkte man aber schnell, dass er eben kein Ferrari war. Ich weiß noch, dass mich die Schwerfälligkeit bei etwas größeren Geschwindigkeiten sehr überraschte. Ich hatte es einfach nicht vermutet, da er ja bis 60 kmh - als im normalen Stadtverkehr - als sehr wendig bezeichnet werden konnte. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und konnte auch da bald mehr rausholen. Denn lahm war er meist nur deswegen, weil man beim Fahren aufgrund der Geräusche sehr schnell die Gänge hoch schaltete. Wenn man die Gänge ausfährt und damit etwas langsamer hochgeschaltet hatte, dann ging es eigentlich ganz gut und etwas zügiger mit dem alten Hirsch vorwärts.
Allerdings gab es ein kleines Problem bei höheren Geschwindigkeiten - Autoradio konnte man vergessen und Unterhaltungen waren nur noch schwer möglich oder man musste sich halt anschreien.
Lustig war auch und das war nicht nur bei mir so, dass man beim Wartburg eigentlich immer rechtzeitig ans Tanken erinnert wurde. Wenn die Tankfüllung aufs Ende zuging, fuhr das Auto etwas schlechter. Ich hab es für einen Witz gehalten, aber andere Wartburg-Fahrer hatten die selbe Erfahrung gemacht. Fragt mich bloß nicht, woran das lag, ich weiß es nicht. Hatte mir dann allerdings angewöhnt, zu tanken sobald der Tank ¾ leer war und somit hatte ich auch dieses "Problem" in den Griff bekommen.
GAB ES AUCH NACHTEILE?
Ja und ob. Einer war sicherlich der, dass man eben nicht einfach mit Normalbenzin tanken konnte, sondern unbedingt auf das Benzin-Öl-Gemisch achten musste (beim Wartburg 1:50, d.h. 1 Liter Öl zu 50 Litern Benzin). Allerdings war der Spritverbrauch beim Wartburg auch leicht rekordverdächtig. Aber auch beim Wartburg konnte man den Verbrauch etwas durch seine Fahrweise beeinflussen. Wenn man zu schnell hochgeschaltet und die Gänge nicht voll ausgefahren hatte oder man ständig nur bis zum Anschlag gerast ist, dann waren 10 - 14 Liter auf 100 Kilometer schon drin. Nicht eben wenig...
Dann waren die Steuern nicht eben gering, weil der Wartburg - ich gebe es zu - schon zu den Dreckschleudern der Nation gehörte. Ich glaube so um die 600 DM hatte ich damals gezahlt. Auch bei der Versicherung war ich nicht nur wegen des Fahranfängers sehr hoch eingestuft worden. Auch in der Risikoeinstufung - weil Wartburgs sehr leicht zu knacken waren und oft geklaut worden sind - war sehr hoch. Wie hoch genau, weiß ich heute nicht mehr. Auch habe ich keinerlei Unterlagen mehr dazu da.
Also, dem niedrigen Anschaffungspreis standen also schon happige Folgekosten gegenüber. Diese führen leider zum Sternabzug. Einen für die Kosten und einen Stern für die mangelnde Umweltfreundlichkeit.
HERSTELLER
Hergestellt wurde der Wartburg damals im
VEB
Wartburg-Werke Eisenach.
Wo früher Wartbürger zusammengebaut wurden, schraubte man später - vor dem Bau des modernen Opelwerkes - für Opel.
Auch heute noch kann man sich im Eisenacher AWE-Museum über die Geschichte des Autobaus in Eisenach informieren, denn nicht nur zu DDR-Zeiten wurden dort Autos gebaut. Die Geschichte dieses Standortes als Autoschmiede geht weit zurück.
Der Wartburg 353 allerdings wurde von 1965 bis 1988 gebaut. Nach 1988 begann man mit der Produktion des Wartburg 1.3, der ja wie bereits angesprochen, den VW-Lizenzmotor eingebaut bekam.
IN WELCHEN AUSFÜHRUNGEN GAB ES DEN WARTBURG UND WO FUHR DER ÜBERALL?
Neben der ganz normalen 4-türige Limousine, wie ich eine hatte, gab es den Wartburg noch als 5-türigen Kombi (Wartburg-Tourist) und wie ich später mal erfuhr, denn gesehen hatte ich ihn live und in Farbe nie, eine 2-türige Pickup-Variante ("Trans"). Habe davon mal ein Werbebild angefügt, wo man alle drei Varianten bestaunen kann.
Geliefert wurde der Wartburg, der noch nicht einmal ausreichend für die eigene Bevölkerungswünsche zur Verfügung stand, an alle so genannten "Bruderländer" des Ostblocks und - man staune und glaubt es kaum - an Skandinavien und die Schweiz. Letztere natürlich, weil man die Devisen nötig gebraucht hatte.
Es gab auch für den Wartburg eine gewisse Auswahl an Farben, aber meist sah man nur entweder weiße, oder ockerfarbene oder grüne Wartburgs auf den Straßen herum fahren. War mal ein roter oder blauer zu sehen, grenzte das zu DDR-Zeiten schon an ein kleines Wunder...
MEINE MEINUNG
Ich hatte mir den Wartburg damals "zum Üben" gekauft und immer gesagt, wer Wartburg fahren kann, kann alles andere auch fahren. Gut fand ich damals als Fahranfänger, dass dieses Fahrzeug nicht zu ganz hohen Geschwindigkeiten - max. 130 kmh - fähig war. So wurde man auch nicht zu wilder Raserei verleitet.
Ich hatte meine Wahl damals nichtbereut. Der Wartburg 353 war ein zuverlässiges Fahrzeug, ich hatte nur einmal eine Reparatur - es war die Kupplung. Natürlicher Verschleiß und die Werkstatt sagte mir damals staunend, dass die kaputte Kupplung noch die Originalkupplung gewesen war. Die Autos, die es in der ehemaligen DDR zu kaufen gab, waren sicherlich optisch nicht die schönsten, aber in jedem Falle robuster als die so genannten Westautos. Auch wenn ich kein Schrauber oder Bastler war, so wusste ich doch, dass man mit etwas Ahnung und Fingerspitzengefühl an den Autos noch sehr viel selber machen konnte. Das bekannteste Beispiel ist wohl der Nylonstrumpf als Ersatz für den gerissenen Keilriemen... Andererseits, ein Wunder war es nicht, die Autos in der DDR wurden für die Ewigkeit gebaut. Denn so ein Wägelchen musste mindestens 13, 15 Jahre halten bis man einen neuen bekam.
Leider hat das Schicksal meinen Wartburg und mich nach nur einem knappen Jahr grausam auseinander gerissen. Mein Warti hat bei Glatteis den Kampf gegen Mercedes verloren, als ich auf spiegelglatter Fahrbahn einem entgegenkommenden Raser ausweichen wollte und zu allem Überfluss gebremst hatte. Wer bremst verliert - und so ist mein Kaffeeböhnchen auf einen parkenden Mercedes gerutscht und war "tot" - Totalschaden! Die Flagge hing dann bei uns einige Zeit auf Halbmast, wir waren sehr traurig, ist er uns doch in den Monaten stets treu gewesen - und gehörte einfach zur Familie.
Ich hatte mir als Nachfolger und Wartburg-Fan danach wieder einen Wartburg gekauft. Allerdings einen 1.3er mit dem berühmten VW-Lizenzmotor. Mit dem war ich nicht halb so zufrieden, weil er ständig nach der Werkstatt verlangt hatte. Wir hatten dann im Freundeskreis schon gewitzelt, dass man merkt, dass hier der Klassenfeind schon seine Fingerchen im Spiel hatte.
Noch heute freue ich mich, wenn ich irgendwo unterwegs bin und einen gut gepflegten und mit Liebe erhaltenen schönen Wartburg auf der Straße sehe. Dabei muss ich dann immer wieder an meine beiden eigenen Wartburgs denken. Alles in allem war mein erstes Auto ein sehr zuverlässiges Auto, dass ich geliebt habe.
So, das soll´s gewesen sein. Ich wollte euch einfach mal was von meinem ersten Auto und meinen Erfahrungen damit berichten. In irgendeinem Bericht hatte ich hier gelesen, dass der Wartburg kein Autos für Frauen sei, weil er so schwierig zu handhaben gewesen wäre. Solchen Quatsch können doch wirklich nur Männer von sich geben. Ich jedenfalls bin mit meinen immer glänzend zurechtgekommen und hatte bis auf die eine Reparatur keinerlei Probleme mit ihm.
Euer Modschegibbchen
Zu den Bildern:
1. Ich habe kein Bild von meinem Kaffeeböhnchen, aber ein Vergleichsbild im Internet gefunden. So und noch viel schöner sah er mal aus.
2. Ein altes Werbeplakat.
3. Ein alter Werbeprospekt vom ganz normalen Wartburg.
4. Ein Werbeprospekt vom Pickup.
5. alle 3 Varianten - altes Werbeprospekt
(Wer die Bilder sehen will, kann das in meinem Ciao-Bericht tun)
Zu den Kriterien:
Natürlich besitze ich den Wagen nicht mehr und aufgrund des Schadstoffausstoßes kann ich ihn eigentlich auch nicht mehr weiterempfehlen. Zudem werden auch die Ersatzteile immer seltener. Das Auto ist inzwischen etwas für Liebhaber und solche Leute, die etwas davon verstehen. Was den Service betrifft, so war es so, dass jeder Kfz-Mechaniker aufgrund seiner einfachen Konstruktion das Auto leicht reparieren konnte udn wenn man Glück hatte und mit einer Panne stehen geblieben wäre, hat auch der ADAC vor Ort das Wägelchen schnell wieder foltt bekommen und man musste nicht erst in die Werkstatt. Welches Auto ist heut noch so einfach? weiterlesen schließen
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