Pro:
einmaliges Erlebnis, viel zu sehen, herrlicher Strand
Kontra:
Seekrankheit nicht ausgeschlossen
Empfehlung:
Ja
Hallo,
hier gibt es einen weiteren Bericht zu meinem Australien-Aufenthalt schreiben.
Diesmal geht es um die
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Whitsundays
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von vielen Leuten auch als Whitesundays bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Inselgruppe aus 74 subtropischen Inseln, die sich an der Ostküste Australiens befinden. Das Great Barrier Reef ist nicht so weit in östlicher Richtung von den Inseln entfernt (35 Seemeilen), und man kann dort ganz gut schnorcheln und tauchen gehen. Zu Erreichen sind sie per Schiff aus von Airlie Beach aus, also liegen sie in Queensland-Höhe, nur halt nicht auf dem Festland.
Geschichte
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Die Bezeichnung Whitsundays kommt vom Pfingstsonntag, James Cook hat 1770 die Datumsgrenze in seinem Logbuch nicht berücksichtigt, als er eigentlich am Pfingstmontag durch die Inseln segelte und sie nach dem Tag, an dem er sie durchsegelte, benennen wollte.
Bewohnt sind übrigens nur 17 der 74 Inseln, die meisten Inseln haben einen Nationalpark-Status.
(die Infos habe ich unter www.wikipedia.de gefunden)
Warum die Whitsundays besegeln?
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Das habe ich mich auch gefragt und frage ich mich, ehrlich gesagt, auch heute noch ein wenig. Mir wurde jedenfalls von sehr vielen Backpackern und auch immer wieder in Reisebüros gesagt, wenn ich schon an der Ostküste bin, dann muss ich auch einen Segeltörn mitmachen und mir die Whitsundays mit dem berühmten "Whiteheaven Beach" ansehen...
Gut, interessiert war ich dann schon, zumal mir eine Holländerin, die wie ich eine Zeit lang in Bundaberg gearbeitet hat, gesagt hat, dass sie ebenfalls die Whitsundays ansehen will. Irgendwann ließ ich mich überzeugen, dass das ein einmaliges Erlebnis sein muss.
Preis
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Gebucht habe ich den Segeltörn als Package zusammen mit Fraser Island, das Package hat mich 349 A$ gekostet. Für den Segeltörn werden sonst mindestens 200 A$ fällig. Und das ist noch längst nicht alles: für das Ausleihen des Stinger Suits (also Tauchanzug, wegen Quallen eigentlich das ganze Jahr doch zu empfehlen) und Parkeintrittsgebühren (es sind halt doch Nationalparks, da wird man dann gleich zur Kasse gebeten) wurden weitere 60 A$ fällig.
Übrigens kann man bei den Reedereien oder direkt bei den Schiffen nachfragen, ob man auch günstiger wegkommen kann: dazu muss man dann halt den Abwasch machen, beim Kochen helfen, Tisch decken und Abräumen.
Dafür hatte ich 2 Übernachtungen in Airlie Beach im Package mit inbegriffen, im schlechtesten Hostel von Airlie Beach, wie ich finde, dem Magnums (2 mal war ich dort, 1. mal 3 Tage, da hatte ich mind. 1 Maus im Zimmer, die hat mein Brot samt Plastiktüten, in der es verpackt war, angefressen, beim 2. mal habe ich eine Schabe vom Badboden entfernen müssen, die Holländerin aus Bundaberg hatte ziemliche Probleme mit ihr; aus der Küche werden Lebensmittel geklaut, die großen Räume besitzen keine Koch- oder Lebensmittellagerungs-Möglichkeiten...).
Den Törn habe ich mit der der Reederei Tallarook gemacht, das Schiff hieß Freedom. Es sollte ja ein 3 Tage und 2 Nächte Segeltörn sein. Start am ersten Nachmittag um 4 Uhr, Ankunft am 3. Tag um 1 Uhr 30 macht für mich keine 46 h, also weniger als 2 Tage und keine 3 Tage, aber so wird ganz gerne getrickst. Da muss man aufpassen, was für eine Reederei man hat und was für Angebote gemacht werden, andere Reedereien starten am Morgen und kommen am 3. Tag am Nachmittag / Abend wieder zurück.
Das Schiff war ein sog. BYO (also Bring Your Own) Schiff, d. h. man musste den Alkohol, den man konsumieren wollte, selber mitbringen, was natürlich Geld spart, wenn man gleich die etwas größeren Packungen mitnimmt. Bier oder Wein aber niemals in Flaschen, da ist die Bruchgefahr einfach zu hoch. Bier in Dosen, Wein im Pappkarton mit Beutel).
Und wenn man sich nicht sicher ist, was der Magen einem erzählt, wenn die See etwas rauher wird, ruhig noch ein paar Tabletten gegen Seekrankheit einpacken (10 Stück sind für etwa 8 A$ in der Pharmacy erhältlich). Ansonsten beim Gepäck auf das Notwendigste beschränken (Duschen ist mehr oder weniger unmöglich, in 1 min bekommt man das Salz nicht wirklich runter, also auch überflüssig), Schwimmsachen, wenn man im Winter unterwegs ist, dann auch warme Sachen, ansonsten kurze Hose, T-Shirt, Sonnencreme, und Handtuch.
So, das sollte erst mal reichen, dann geht es los mit dem Segelvergnügen.
Also, der Auslauf war Mittwoch (28. Juni 06) um kurz nach 16:00 Uhr, erst einmal wurden wir begrüßt und aufs Schiff gelassen, dort darf man übrigens auch keine Schuhe anhaben. Es wurde abgeklärt, wer von den Passagieren einen Tauchschein hat (ein freier Tauchgang ist im Preis enthalten). Die Schlafplatzzuordnung erfolgte ebenfalls, ich durfte mir den Schlafplatz mit der Holländerin teilen, eine verdammt enge Angelegenheit, jeder hatte gerade den Platz, sich hinzulegen (unten Holz, darüber eine dünne Matratze, sehr gesund für den Rücken, der vom Tomatenernten immer noch in Mitleidenschaft gezogen war). Wir haben zwar das Segel gehisst, aber letztlich sind wir mit Motorkraft gefahren (und das alle 3 Tage), um sicherzustellen, dass wir in der Zeit auch alle Orte besuchen, wie das geplant ist. Man hat doch gemerkt, dass die See ein wenig wellig war, v. a., wenn man zuvor noch nie für längere Zeit auf einem Schiff war. Aber das habe ich bis zum Abend auch noch ohne Tablette überlebt, ich habe mich nur gefragt, auf was für einen Höllentrip ich mich da eingelassen habe. Am Abend gab es ein leckeres Barbeque, es wurde also gegrillt (mit Gas). Etliche Mitreisende (insgesamt waren wir 14 Passagiere) hatten Alkohol dabei, also gab es als Unterhaltung entsprechende Trinkspiele, die ich mir nur angesehen habe, aber nicht mitgemacht habe (ich hatte keinen einzigen Tropfen dabei). Vorm Schlafengehen habe ich meine erste Tablette gegen Seekrankheit genommen, weil unter Deck war es ein wenig warm und geschaukelt hat es auch, nicht sehr angenehm für den Magen. Ich habe die Nacht mit wenig Schlaf (unbequem hartes Bett und kein Platz) ganz gut weggesteckt.
Um 5:20 Uhr am nächsten Morgen wurde der Motor angeschmissen. Zeit, um aufzustehen und an Deck zu gehen, dummerweise ohne Tabletten und dann habe ich eine fürchterliche See kennengelernt, übel rauh, immer wieder spritzte das Wasser über Deck und das Schiff schaukelte bedrohlich. Mir war schön schlecht, irgendwann erbarmte sich die Holländerin noch vor dem Frühstück und brachte mir meine Tabletten, nur ein wenig zu spät, der Würgereflex war etwas schneller, nur der Magen total leer, also habe ich das Meer nicht verschmutzt :o)
Das Frühstück haben wir direkt vor der Whitsunday Island mit dem berühmten Whiteheaven Beach, der zu 99 % aus Silikat besteht und daher seine weiße Farbe hat, eingenommen. Es hätte Brot mit Marmelade, Honig oder Cerealien gegeben, ich habe mich dann gezwungen, ein Toastbrot ohne etwas zu essen. Danach ging es auf die Insel, erst mal zum Aussichtsort, dann zu Whiteheaven Beach. Unbedingt Sandalen, die man im Wasser anziehen kann, mitnehmen, um auf die Insel zu kommen, muss man mit hässlichen Steinen im Wasser kämpfen. Und fürs Schwimmen im Meer noch den Tauchanzug nicht vergessen wegen der Quallen.
Was soll ich sagen? Der Whiteheaven Beach ist ein Traum, sagenhaft weiß, total feiner Sand, der doch recht hart zum Liegen sein kann. Dort habe ich mich jedenfalls wohl gefühlt, dummerweise mussten wir dann recht bald zum Schiff zurück.
Und dann ging es weiter, wieder eine total rauhe und stürmische See, trotz Tablette war ich grün im Gesicht, so schlecht ging es mir noch nie, ich habe die Entscheidung, den Segeltörn zu machen, ziemlich verflucht und als schlechteste Entscheidung für eine Reise in Australien erklärt. Mittags haben wir dann angehalten, es gab Salat, Würstchen, Toastbrot zu Essen, ich habe mich ohne Hunger zum Essen gezwungen, weil ich wusste, dass es danach ins Wasser geht. Den Einführungskurs zum Tauchen zuvor habe ich mir zwar angehört, aber dann doch gesagt, dass ich aufs Tauchen verzichte. Mir ging es einfach vom Magen her nicht gut und da wollte ich dann nichts riskieren. Aber das Schnorcheln war auch ganz in Ordnung, gab doch einiges im Wasser zu entdecken. Das Great Barrier Reef hat halt doch viel anzubieten.Dann ging es noch weiter bis zum Ankerplatz für die Nacht, diesmal bei ruhiger See und schon sah die Welt doch gleich besser aus. Zum Abendessen gab es Braten mit Gemüse und Kartoffelbrei. Und hinterher auf Wunsch unseres Divemasters (Tauchleher) Trinkspiele. Ich war die einzige, die mitgespielt hat, ohne zu trinken, anstatt dessen hieß es "suck the nibbles of the dive instructor", na ja, es gibt Besseres. Die anderen fanden das jedenfalls ganz witzig.
Irgendwann kam dann die Müdigkeit und ich musste mir um etaw halb 11 Uhr anhören, dass der Dive Instructor es zum Kotzen findet, das überhuapt nichts mit uns mehr anzufangen ist. Nun ja, nicht jeder ist ein Partymensch und macht die ganzen Nächte durch...
Am nächsten Morgen ging es dann zu einer weiteren Insel (könnte Hamilton Island gewesen sein), dort haben wir einen weiteren Schnorchelgang (oder Tauchgang bei entsprechender Bezahlung) machen können. Dort gab es dann aber hässliche (und ungefährliche) Quallen im Wasser, weshalb ich nicht allzu lange drinnen war. Anschließend ging es wieder nach Airlie Beach zurück, es gab noch Nudeln mit Tomatensauce, Fleisch und Salat zu essen. Um 1:30 Uhr erreichten wir Airlie Beach, trotz aufgerauhter See (aber nicht so schlimm wie am Vortag) hatte ich Hunger und keine Probleme mehr mit der See. War richtig gut gelaunt.
Tee, Kaffee und Wasser war übrigens auch inklusive, Limo und Cola konnte man für etwa 2 A$ / Dose auf dem Schiff käuflich erwerben.
Fazit
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Mir haben die knapp 46 h auf dem Schiff gereicht, so schnell überredet mich keiner mehr zu einem Segeltörn. Das Great Barrier Reef entschädigt die Seestrapazen ganz gut, also würde ich nicht mehr unbedingt sagen, dass es die schlechteste Entscheidung war, die ich gemacht habe, als ich mich für den Trip entschieden habe. Eine Erfahrung war es jedenfalls, die Australien unvergessen macht. Tabletten gegen Seekrankheit sollte man vielleicht doch mitnehmen, wenn man sich nicht sicher sein kann, ob die See nicht doch rauh wird.
Es gibt auch andere Angebote, dass man bis zu einer Woche die Whitsunday besegeln kann, für mich ist das eindeutig nichts, wer das möchte, sollte einigermaßen seefest sein. Es gibt auch die Möglichkeit bei einigen Reedereien, dass man die Nacht auf dem Festland verbringt, aber das finde ich ja fast schon wieder langweilig, wenn schon Segeln, dann doch richtig.
In diesem Sinne: vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren. Daniela
Ich schreibe für ciao.de und dooyoo.de als gerrhosaurus78 sowie für yopi.de als gerrhosaurus1978 weiterlesen schließen
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