Pro:
Eine von vielen Möglichkeiten, Erkältungsbeschwerden aus dem Weg zu gehen
Kontra:
Einschränkung der körpereigenen Immunabwehr bei Dauermedikation?
Empfehlung:
Ja
Vorgeschichte: Ich bin Freiberuflerin, habe nur wenig „fixe Arbeitstermine“ im Monat, aber diese sollte ich schon halten. So ist es kein Wunder, dass ich aufgehorcht hatte bei der Werbung für dieses Erkältungspräparat – schliesslich verspricht es mir, den gesundheitlichen Unwägbarkeiten des Herbst/Winters nicht mehr willkürlich ausgesetzt zu sein.
Habe es nun einmal getestet – aus dem „leichten Nasenkribbeln“ hat sich nicht die dicke Erkältung entwickelt. Darüber, ob der Verlauf ohne Gebrauch des Nasensprays schwerer gewesen wäre, kann ich als medizinischer Laie natürlich überhaupt keine Aussage machen – wie bei anderen Produkten der Kategorie „Kann man haben – muss man aber nicht“ stellt sich also wieder einmal die Frage des quantifizierbaren Nutzens ... .
„Die Wissenschaft hat festgestellt ...“:
Inzwischen liegen neben Laboruntersuchungen auch Studien am "lebenden Menschen" vor, welche die therapeutische Wirksamkeit des Nasensprays bestätigen (unter anderem in: Pharmazeutische Nachrichten (37/2004, S. 6/7)).
.
Hier auch einmal der Kommentar der STIFTUNG WARENTEST zum Produkt aus 2004:
"„Wick Erste Abwehr“, ein neues Mitglied der Wick-Familie aus dem Hause Procter & Gamble, klingt wie „Erste Hilfe“, meint aber mehr: Der Hersteller sieht das Spray als Vorbeugemittel gegen Erkältungskrankheiten. 15 Milliliter kosten immerhin 9,95 Euro.
Das Gel wird aus pflanzlicher Zellulose gewonnen. Es soll von ersten Zeichen einer Erkältung an viermal täglich in die Nase gesprüht werden, aber sofort nach Anniesen oder Kontakt mit Erkälteten. Rechtzeitig angewendet wären angeblich etwa 20 Prozent der Erkältungen zu vermeiden [ ...].
Verwendet werden im Medizinprodukt auch ätherische Öle. Wegen der Kampferbestandteile ist das Mittel nur für Kinder über 12 Jahre und Erwachsene bestimmt."
Wie das Produkt wirkt: WICK ERSTE ABWEHR tut 3 Dinge: Die Viren werden eingekapselt am "Ort des ersten Angriffs", also im Nasen-Rachen-Raum. Hier werden die Viren deaktiviert mit einem simplen, aber scheint´s wirkungsvollen Trick: Der pH-Wert (Säurewert) im Nasen-Rachen-Raum wird kurzzeitig herabgesetzt (Schädigungen der Schleimhäute soll dies nicht verursachen). Als letztes werden die Viren (nun tot?) über das Nasensekret ausgeschwemmt bzw. "geschlucktes Sekret " wird durch die Magensäure vernichtet. Klingt an sich schlüssig, oder?
Empfehlung: Von meiner Hausärztin ein klares „Nein“ („Virus muss sich austoben“), von mir ein tendenzielles "Ja". Problematisch ist das Erkennen der ersten Erkältungszeichen und die Beantwortung der Frage, was das Immunsystem zu einer winterlichen Dauermedikation sagt ;-))). Aber bei Termindruck sollte man schon tun, was geht, um „auf der Matte stehen zu können“. In Sachen Erkältungsgefahr gibt es aber bekanntlich auch einiges an Gratis-Vorbeugung: Der Schal vor Hals und Mund, das Tragen von Handschuhen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Händewaschen, wann immer dies möglich ist, die tägliche Vitamin-C-Bombe in Form von Kiwis oder Zitrone, Abhärten des Körpers durch kaltes Duschen und, und, und ... . Diese Maßnahmen bedeuten allerdings eine Umstellung der täglichen Gewohnheiten – die konsequente Umsetzung ist natürlich aufwändiger als 4 x täglich ein bisschen Nasenspray-Geplustere – wobei wir wieder einmal beim Thema Zeitgeist und Kurzweiligkeit wären ;-))).
Nachtrag: Der Preis für eine Flasche Nasenspray (15 ml) liegt derzeit zwischen 6,98 € - 9,15 €. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben