Reservoir Dogs (DVD) Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010
- Action: viel
- Anspruch: durchschnittlich
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: humorvoll
- Spannung: sehr spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- Coolness, geniale Einfälle, Dialoge
- Gute Story´s, jede menge Extras (!!!), und schicke Aufmachung!
- Ein Tarantino
- Schauspieler, Musik, die Machart, Dialoge, Gewalt, schlicht und einfach cool
- Soundtrack, Schauspieler
Nachteile / Kritik
- zu dialogreich, zu handlungsarm
- Habe schon bessere Tarantino Filme gesehen.
- Ohne Sam.L. Jackson und Travolta ;o(
- Wirklich nichts bedeutendes
- Verwirrende Inszenierung, zu viele Dialoge
Tests und Erfahrungsberichte
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Wissenswertes über den Kultfilm und die DVD...
5Pro:
Super Gangster Film und wohl das beste Werk von Quentin Tarantino, nur zu empfehlen. Keine Sekunde langweilig
Kontra:
Gar nichts
Empfehlung:
Ja
Reservoir Dogs – Wilde Hunde, der Durchbruch für Quentin Tarantino.
Sechs eiskalte Spezialisten werden unter falschem Namen für einen Juwelendiebstahl angeheuert. Der Job geht schief, die Gangster wurden verraten.
Der beste Einfall von Tarantino, war wohl, dass alle 6 als Decknahme eine Farbe erhielten:
# Harvey Keitel: Mr. White / Larry Dimmick
# Tim Roth: Mr. Orange / Freddy Newendyke
# Michael Madsen: Mr. Blonde / Vic Vega
# Steve Buscemi: Mr. Pink
# Edward Bunker: Mr. Blue
# Quentin Tarantino: Mr. Brown
Die Idee zu den Farb-Decknamen übernahm Tarantino aus dem Gangsterfilm "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123" aus dem Jahr 1974, ausserdem erinnern die Namen an hemischen Kampfstoffe bzw. Entlaubungsmittel (Agent Orange, Agent White, Agent Pink usw.), die im Vietnamkrieg eingesetzt wurden.
Charakteristisch für den Film ist, dass die einzelnen Szenen nicht chronologisch angeordnet sind. So wird in Rückblenden beispielsweise die Planung des Überfalls gezeigt. Die szenische Darstellung des eigentlichen Überfalls fehlt gänzlich, sein Ablauf wird nur in einer Art Botenbericht aus der Erzählung der Handelnden deutlich.
Originaltitel: Reservoir Dogs
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Länge: 95 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 18
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino
Produktion: Lawrence Bender, Harvey Keitel
Kamera: Andrzej Sekula
Schnitt: Sally Menke
weitere Darsteller:
# Chris Penn (bereits verstorben): Nice Guy Eddie (der nette Eddie)
# Lawrence Tierney: Joe Cabot
Auf den Titel kam Tarantino in der Zeit als er in einer Videothek arbeitete und einem Kunden den französischen Film "Au revoir, les enfants" empfahl, dieser aber, des Französischen nicht mächtig, mit den Worten "I don't want no reservoir dogs!" ablehnte.
Mr. Blonde (gespielt von Michael Madsen) heißt tatsächlich im Film Vic Vega. In dem Nachfolgefilm von Tarantino "Pulp Fiction" spielt John Travolta den Gangster Vincent Vega, welcher der Bruder von Vic Vega ist.
Es war geplant ein Crossover zu drehen, in dem es um die Vega Brüder gehen sollte, welches aufgrund der Tatsache, dass beide Charaktäre in ihren jeweiligen Filmen erschossen wurden natürlich ein Prequel hätte sein müssen.
Dies wurde, obwohl von vielen Fans gefordert, jedoch bis jetzt nie durchgeführt, man vermutet aufrund von Desinteresse der beiden Schauspieler.
Fazit:
Super Gangster Film und wohl das beste Werk von Quentin Tarantino, nur zu empfehlen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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AngelikaR, 19.07.2009, 12:51 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich kenne den Film nicht und auch nach Deinem Bericht bin ich nicht viel klüger. Worum geht es in dem Film? LG
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Tarantinos Klassiker auf Jubiläums-DVD
5- Action: viel
- Anspruch: durchschnittlich
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: humorvoll
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
spannend, humorvoll, Dialoge, Musik, Sound, interessant erzählt, umfangreiches nützliches Bonusmaterial
Kontra:
die Ohr-Szene (wird im Making-of genau erklärt), keine Frauen, keine Schwarzen
Empfehlung:
Ja
Es ist schon zwölf Jahre her, dass Quentin Tarantino mit seinem ersten "großen" Kinofilm "Reservoir Dogs" das Thriller-Genre umkrempelte und europäische Erzählformen (Godard, Truffaut, Melville) auf ein uramerikanisches Thema stülpte. Das Ergebnis ist heute immer noch nicht jugendfrei, und zwar nur wegen einer einzigen Szene.
Aus Anlass des zehnten Jahrestages erschien: "Reservoir Dogs - 10th Anniversary Edition", eine Doppel-DVD. Um diese soll es in meinem Bericht gehen.
Filminfos
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O-Titel: Reservoir Dogs (USA 1992), DVD: 2002
FSK: ab 18
Länge: ca. 99 Min.
Regisseur: Quentin Tarantino
Drehbuch: Roger Avary & Quentin Tarantino
Musik: kein Score, sondern "Super Sounds of the Seventies", gespielt von Radio "K-BILLY"
Darsteller: Harvey Keitel (Ko-Produzent), Quentin Tarantino, Michael Madsen, Tim Roth, Chris Penn, Lawrence Tierney, Steve Buscemi, Kirk Baltz, Eddie Bunker u.a. (Produzent Larry Bender als Polizistenstatist etc. )
Handlung
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Es war im Grunde ein ganz einfacher Plan.
Man nehme eine Handvoll Gauner, die einander nicht kennen, schicke sie zu einem Raubüberfall auf einen Juwelierladen in einem Supermarkt (!) und lasse sie sich danach zwecks Beuteverteilung an einem Sammelpunkt wiedertreffen.
Wie gesagt, ein einfacher Plan. Der natürlich gründlich schiefgeht. Aber auch derartig schief, dass es nur einen einzigen Überlebenden gibt.
Gangsterboss Joe Cabot (Tierney) sitzt mit seinem Sohn "Nice Guy" Eddie (Penn) seinen neuen "Angestellten" im Restaurant an einem Tisch, um sie kennenzulernen, nachdem er ihnen ihre Decknamen gegeben hat:
- Mister White ist Larry Dimmick aus Chicago (Keitel):
- Mister Brown ist er selbst (Tarantino) und weiß alles über Filme und das Madonna-Video zu "Like A Virgin";
- Mister Blonde (Madsen) ist Vic Vega, der gerade aus dem Knast freigekommen und ein spezieller Freund der Cabots ist;
- Mister Pink kann seinen Decknamen nicht leiden und gibt Kellnerinnen grundsätzlich kein Trinkgeld (Buscemi);
- Mister Blue ist Eddie (Eddie Bunker, ein Ex-Ganove);
- Mister Orange ist Freddy Newandyke (Roth) und hat sich als verdeckter Ermittler in diesen erlauchten Kreis aufnehmen lassen.
Wie im Rest des Films fällt das F-Wort ungefähr zehntausendmal, ich hab's aber nicht nachgezählt.
Szenenwechsel: Der Überfall wird nicht gezeigt. Weil die Bullen den Überfall nach einem wilden Schusswechsel vereitelt haben, treffen Mr. White und Mr. Orange reichlich angeschlagen in dem Lagerhaus ein, das als Treffpunkt dient. Orange hat einen üblen Bauchschuss abgekriegt und wird die nächsten zwei Stunden über daran verbluten. Er kann nicht ins Krankenhaus, weil er Larrys richtigen Namen kennt. Sie fragen sich, warum alles schiefgelaufen ist. Es muss damit angefangen haben, als Mr. Blonde wild um sich zuschießen begann...
Mr. Pink taucht auf. Er ist nicht darüber begeistert, dass Mr. White Mr. Orange so in Schutz nimmt. White fragt, wo Pink die Diamanten versteckt habe. Und wer hat überhaupt den Coup an die Bullen verpfiffen? Mr. Brown, der Fahrer, ist bei einem Auffahrunfall gestorben, Mr. Blue schon vor Ort draufgegangen. Man einigt sich darauf, auf Nice Guy Eddie zu warten, um alles zu regeln.
Da taucht Mr. Blonde auf und bringt eine Geisel mit, den Polizisten Marvin Nash (Kirk Baltz), um ihn zu verhören. Nash und Mr. Orange kennen einander, dürfen das aber natürlich nicht zugeben. Mr. Blonde führt zu den Klängen von "Stuck in the middle with you" einen kleinen Totentanz auf und schneidet dann dem Cop ein Ohr ab. (Daher die FSK 18.) In aller Seelenruhe holt er anschließend aus seinem Wagen draußen vor dem Tor - eine friedliche Wohngegend - einen Benzinkanister und beginnt, den Cop mit dem Treibstoff zu überschütten. Er zückt sein Feuerzeug, schnippt - und wird erschossen...
Da trifft Nice Guy Eddie ein und macht kurzen Prozess. Denn jemand muss den Coup an die Bullen verraten haben, und er glaubt auch zu wissen, wer: Mr. Orange (der Undercover-Cop) hatte ihm und Joe sowieso eine völlig abstruse Story aufgetischt, um in den Kreis der Akteure aufgenommen zu werden. Mr. White verteidigt Mr. Orange wie ein Vater seinen Sohn.
Als auch noch Eddies Vater Joe auftaucht, riecht es nach bleihaltiger Luft. Prompt kommt es zu einem Shootout. Es gibt nur einen Überlebenden - von fünf.
Es bleibt nur eine Frage offen: Wer, zum Kuckuck, hat Nice Guy Eddie erschossen?
Mein Eindruck: der Film
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"Pulp Fiction" (1994) drehte sich Erlösung - man denke nur an die Art und Weise, wie der Boxer (Bruce Willis) auf der Jagd nach seinem Erbstück seinen Gangster-Boss Marcellus Wallace befreit und aus seinem Vertrag entlassen wird. "Jackie Brown" zeigt, wie einer Stewardess und Kleinkriminelle (Pam Grier) das Überleben gelingt. Das Thema von "Reservoir Dogs" (1992) könnte man hingegen ganz allgemein als "Ehre unter Dieben" beschreiben. Die Fragen, an denen sich das Überleben der Akteure entscheiden, sind: Vertrauen, Loyalität, Professionalität, Täuschung und Verrat.
Dabei sind großartige Darsteller beteiligt, allen voran Harvey Keitel, der als Ko-Produzent die Schauspieler aus New York - Buscemi und Roth - für dieses Projekt gewinnen konnte (eine tolle Story, die in den Kommentaren und Interviews erzählt wird), weil er von dem Drehbuch, das ihm QT geschickt hatte, begeistert war: Es sei das beste gewesen, das er seit Jahren gesehen habe. Und seit den Tagen von Scorsese "Hexenkessel" (Mean Streets) waren schon ein paar Jährchen vergangen.
Michael Madsen hat bei den jungen Leuten, die den Film ab 18 sehen durften, offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Wo immer er auftaucht, wird er nur als "Mister Blonde" erkannt. So lautet jedenfalls eine der Anekdoten ins einem Interview. Und in der Tat hat man vor "Pulp Fiction" wohl kaum einen cooleren oder krasseren Killer gesehen, der auch noch tanzen kann (Travis Bickle kann nicht tanzen).
Reservoir Dogs ist voller Gewalt, genau wie etwa "Kill Bill Vols. 1+2" oder "Pulp Fiction". Doch die gewalt ist in Ermangelung einer Sprache, die ehrlich und auf Erkenntnis bedacht verwendet wird, nur eine Art der Gangster, sich auszudrücken. Die brutale Behandlung, die Mr. Blonde seinem Gefangenen angedeihen lässt, ist seine Art zu sagen: "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Mit Ausnahme dieser Folterszene und des finalen Shootouts ist die Gewalt jedoch meist impliziert, nicht explizit. Zum Schluss ist Gewalt nicht nur clever, witzig, grausig, spannend eingesetzt, sondern auch anrührend eingesetzt: Mr White erkennt endlich, dass Mr Orange, den er wie einen Sohn beschützt hatte, auf der falschen Seite steht. Die Millisekunden, die vergehen, bis er den Abzug drückt, gehören zu den bewegendsten Momenten des Films. Man darf auch den Soundtrack "Super Sounds of the Seventies" nicht vergessen.
Aber es gibt auch eine genial inszenierte, geradezu surrealistisch wirkende Szene postmodernen Kinos: Freddy Newendyke - Mr. Orange - tischt Joe Cabot und seinen Kumpanen eine ausgekocht-abstruse Story auf, die ihn als Schauspieler zeigt, der einen Schauspieler spielt, der eine Story in einer Story erzählt. In dieser Story kommentiert er sich selbst, wie er auf eine Herrentoilette geht, eine Tasche mit brisantem Inhalt dabei, da sieht er vor sich mehrere Polizisten stehen und erstarrt. Falscher Alarm: Auch die erzählen sich nur eine Story, bis sie ihn bemerken. In dieser Erstarrung auf beiden Seiten nimmt sich Freddys Erzählerstimme nicht nur bizarr aus, sondern sogar nervend - so als würde Gott ständig das kommentieren, was sich Menschen einander antun. - Ich kenne keinen Film - außer von QT -, in dem die Erzählebenen ähnlich ad infinitum verschachtelt werden.
An solchen Kniffen scheiden sich natürlich die Geister: Ist das noch actionorientiertes Gangsterkino oder schon die artifizielle Abkehr von den liebgewonnenen Genretraditionen, bei der sich der Regisseur nur einen runterholt? Aber genauso gut könnte man fragen, warum einen ein Film wie "Pulp Fiction" oder Kill Bill" derart berührt, dass man an den Fingernägeln nagt oder nicht weiß, ob man jetzt lachen oder weinen soll. Es ist die Art, wie eine Geschichte erzählt wird, wie man sie montiert, die eine wesentliche Aussage enthält. Die gleiche Erfahrung macht der Zuschauer bei den besten Filmen von Stanley Kubrick. Da kann die gewohnte Geschichte noch so alt und abgedroschen sein: In einer entsprechend genialen Präsentation kann man sie noch nach dreißig und mehr Jahren ansehen - das ist auch der grund für diese Jubiläums-DVD.
Die DVD
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Technische Infos
Bildformate: 16:9 Widescreen
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D für Hörgeschädigte, Englisch
Extras der Jubiläumsausgabe:
Disc #1:
- Kommentar von Quentin Tarantino und Lawrence Bender (Produzent), untertitelt
- Kommentare von 3 Kritikern: a) Amy Taubin (ca. 20 Min.); b) Peter Travers vom "Rolling Stone" Magazin (27:40); c) Emanuel Levy vom Magazin "Cinema for Outsiders", ein frz. Filmprofessor (32 Min.).
Extras auf Disc #1
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- Einleitung von Q. Tarantino (9:11)
- 5 geschnittene Szenen (ca. 12 Min.)
- 2 Probeaufnahmen (12 Min.) am Sundance Institute
- K-BILLY Radio Show (28 Min.): a) Gerry Rafferty über den Song "Stuck in the middle with you" (1974), der während der Folterszene mit Mr. Blonde zu hören ist, b) Robber Sampson in einem Knast-Interview über den Realismus der Gangsterdarstellung im Film "Reservoir Dogs"
- Trailer zu "Reservoir Dogs"
- Trailer zu "Pulp Fiction"
- Trailer zu "Jackie Brown"
- Trailer zu "Kill Bill Vol. 1"
Extras auf Disc #2:
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a) 10 Jahre später:
6 Interviews:
- A tale of Tarantino (10 Min.)
- Lawrence Bender, der Produzent und Statist in "R. Dogs"
- An afternoon with Michael Madsen (11 Min.)
- Poolside with Tim Roth (9 Min.)
- In the back of a truck with Chris Penn (7 Min.)
- The Kirk Baltz Interrogation (7 Min.)
b) Die Klasse von 92:
Interviews mit Sundance-Institut-Absolventen:
- Alex Rockwell, Regisseur (21 Min.)
- Chris Münch, dito
- Katt Shae, dito ("Poison Ivy")
- Tom Kalin, dito ("Swoon")
- Tarantino: Filmaufführungskatastrophen
c) Das Netz des Film Noir / Film Noir Web:
- Feature als Intro über Film Noir
- Interviews mit: Mike Hodges
- Robert Polito
- John Boorman
- Donald Westlake
- Stephen Frears
d) Einflüsse und Anerkennung
- Die Widmungen (10 Min.)
- Nachruf auf Lawrence Tierney (1919-2000) (14:40)
- Stadtrundfahrt mit Eddie Bunker, Ex-Gangster (8 Min.)
- Tribute to "R. Dogs" von: Monte Hellman; Jack Hill; Pam Grier (erklärt den Titel); Roger Corman (!)
e) Featurettes:
- Der richtige Drehort: Leichenhalle usw.
- Der R.-Dogs-Style: Filmfotos
- Reservoir Dolls: Actionfiguren
- Small Dogs: Actionfiguren
f) Cast & Crew: Bio-Filmografien auf Texttafeln
Mein Eindruck: die DVD
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Angesichts des Umfangs des Bonusmaterials beschränke ich mich auf die absoluten Highlights, denn ich möchte den Leser nicht langweilen.
Als erstes fällt nach dem Einlegen der DVD auf, dass die Menüs mit cooler Musik unterlegt sind, die direkt aus den siebziger Jahren kommt und in die Beine geht. Da kann man gleichzeitig seine Anlage testen: Dolby Digital sollte ziemlich rund und satt klingen.
Bei den drei Audiokommentaren der Kritiker handelt es sich um visuelle Essays, die die einzelnen Sprecher genauso gut vom Blatt hätten ablesen können, so wenig haben die - durchaus aufschlussreichen - Ausführungen zuweilen mit der jeweils gezeigten Szene zu tun. Am besten hat mir Peter Travers vom "Rolling Stone" Magazin gefallen. Die Outtakes, darunter eine mit einer weiblichen Sprechrolle, tragen nicht viel zum Verständnis des Films bei.
Wenn Tarantino redet, dann ist es zwar immer sein übliches begeistertes Cineasten-Gequassel - das kommt davon, wenn man jahrelang in einem Videoshop in Manhattan Beach, Kalifornien arbeitet, aber eigentlich aus Tennessee stammt. Irgendwann muss alles raus - warum nicht vor der Kamera? Willkommener sind seine Erläuterungen zu der berühmt-berüchtigten Ohrabschneideszene, die dem Film bis heute den fragwürdigen Status einer FSK-18-Produktion einbringt.
Es ist wie bei Hitchcocks "Psycho": genauso wenig wie man dort sieht, wie Marion Crane (Janet Leigh) erstochen wird, sieht man bei "R. Dogs", wie das Ohr des Polizisten abgeschnitten wird. It's all in the mind. Natürlich trägt wenig zur Beruhigung der Nerven bei, dass Michael Madsen seine blutige "Trophäe" in die Höhe hält und sein geknebeltes Opfer sich vor Qualen windet. Wer bis dahin noch nicht gerafft hat, dass Mr. Blonde ein durchgeknallter Psychopath ist, wird es spätestens dann kapieren, wenn der Killer den gefesselten und wehrlosen Polizisten mit Benzin übergießt und anzünden will.
Diese ganze Szene des Totentanzes zu den beschwingten Rhythmen von "Stuck in the middle with you" wird mit Kommentaren überschüttet. Wirklich beruhigend ist nur die visuelle Darstellung des physischen Tricks: eine Prothese wurde dem Darsteller übers Ohr geklebt (nicht gerade angenehm). Nur die Prothese wurde abgeschnitten, aber die "Schnittstelle" mit Kunstblut versehen. Ein großer Teil der Wirkung dieser Gruselszene lässt sich aus der raffinierten Montagetechnik herleiten.
All das Beiwerk hat mir nicht sonderlich gefallen - nice to have: über die Sundance-Absolventen, über die Proben am Institut, über die Konventionen und Chancen von Gangster-Thrillern in Literatur und Film, ja, sogar die meisten Schauspielerinterviews (Ausnahme: Madsen - sehr hintergründig), und die Berichte über die Actionfiguren sowieso. Es gibt aber eine Reportage, die sich über das Menü "Autoradio mit Sender K-BILLY" aufrufen lässt, die echte Gangster und Killer zu Wort kommen lässt. Das Urteil, das diese Knackis über die Gangster in "R. Dogs" abgeben, ist absolut vernichtend: "Diese Typen könnten nicht mal einen Kindergeburtstag organisieren, geschweige denn einen Juwelierüberfall."
Eher gruselig-makaber ist die Stadtrundfahrt mit dem echten Eddie Bunker. Der frühere Gangster, spätere Knacki und jetzige Schriftsteller ("Der letzte Coup", bei Heyne) zeigt uns, wo er was getan hatte: in welchen Hotels, Bars oder Restaurants. Dass er dort auch mal die Kanone gezogen hat, muss man sich einfach vorstellen. Wir kriegen auch das ehemalige Leichenschauhaus zu sehen, das als Lagerhaus die Hauptkulisse für den Film abgab.
Schwächen
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Aber dem Cineasten, den diese Spezialausgabe erreichen will, wird auch etwas auffallen, das ihm nicht so gefällt: die deutschen Untertitel zeugen von reichlich Unkenntnis über die Schreibweise bestimmter Namen, die man im Film-Biz eigentlich kennen sollte. So taucht zum Beispiel der seltsame Name "Pauline Cale" auf. Dass dies die weltbekannte Pauline Kael ist, die seit über 30 jahren Filmkritiken schreibt, erschließt sich erst nach einigem Rumrätseln. Gleiches gilt für den Ausdruck "Peck and Paw". Gemeint ist der Regisseur Sam Peckinpah!
Unterm Strich
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Der Film an sich ist ein gefundenes Fressen für jeden Tarantino-Fan: Er bekommt fast alles, was ihm an "Pulp Fiction" gefallen, außer den ungewöhnlichen Frauenfiguren wie etwa Mia Wallace (Uma Thurman). Dazu gehören Spannung, Gewalt, Ironie, harte Dialoge über Grundwerte von Gangstern aus der weißen Mittel- und Unterschicht (es kommen keine Schwarzen vor!).
Die Silberscheibe liefert dem Filmfan und Cineasten ein ungewöhnlich reichhaltiges Bonusmaterial, das zwar manches Highlight bietet, aber auch viel Mittelmaß und sogar Unnötiges. Am Schluss der Kommentare ist man jedenfalls überzeugt, einen Klassiker des amerikanischen Gangsterkinos gesehen zu haben, der einen Schlussstrich unter das Genre zieht, das er so vielfältig zitiert, aber auch einen Neuanfang ermöglicht. Von da ab wurden Gangsterkomödien wie "Banditen!" oder "Reine Nervensache" möglich, ohne Anstoß zu erregen.
Fazit: fünf von fünf Sternen
Aber eine Frage bleibt dennoch unbeantwortet: Wer erschoss Nice Guy Eddie? Kann das mal jemand beantworten oder muss man Regisseur Alex Rockwell anrufen, der angeblich die Antwort kennt?
Michael Matzer (c) 2006ff weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 23.09.2006, 17:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Liebe Grüße Edith und Claus
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MasterT86, 14.09.2006, 11:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
FSK ab 18, jetzt weiß ich warum.Lg Tobias
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!!! Ein absoluter Must-Have !!!
Pro:
s.Text
Kontra:
s.Text
Empfehlung:
Ja
An dieser Stelle möchte ich die DVD zum Film Reservoir Dogs vorstellen, möchte aber gleichzeitig darauf hinweisen, dass es eine Special Edition in Form von 2 DVD´s auch zu kaufen gibt. Diese Version bietet umfangreichéres Material rund umn den Film, und ist in diesem Falle auch sehr zu empfehlen. Eigentlich bin ich nicht so der Fan von zich Zusatzmaterial, aber bei diesem Kultfilm will man einfach so viel wie möglich über den Hintergrund und die Entstehung erfahren.
Diese Verkaufsversion (FSK 18) kostet im Laden so in etwa 15 Euro, bei Second Hand Läden auch mal so um die 5 bis 10 Euro, muss man richtig vergleichen.
Der Film wurde 1991 veröffentlicht, gleichzeitzig stellt es das Filmdebüt von Meisterregisseur Quentin Terentino dar, der für solche weiteren krassen Filme wie Jackie Brown, From Dusk Till Dawn, Pulp Fiction oder Kill Bill Vol. 1&2 zuständig ist.
Die DVD bietet zudem ein 15-minütiges Interview von Quentin Terentino, der auch gleichzeitig im Film eine Rolle hat.
Die Story handelt von einer losen Gangsterbande, die sich zu einem Raubüberfall zusammenrauft und den großen Coup professionell durchziehen will.
Da es sich um echte Profis und mitunter auch skrupellose Killer handelt, vertrauen sie sich untereinander ebensowenig und ihr Auftraggeber hat ihnen daher befohlen, Decknamen zu verwenden. Diese sind Mr. Brown, Mr. Yellow, Mr. Pink, Mr White, Mr. Blue und Mr. Orange.
Doch nicht alle halten sich an diese Regeln - ein Fehler. Im Endeffekt steigert sich die Handlung und die Dramatik immer mehr, nachdem sich nach dem Überfall die Meute in einer alten Lagerhalle trifft.
Aber schnell ist das Gerücht im Gange, dass es einen Spion gebe, da die Polizei viel zu schnell am Einsatzort gewesesen sein muss.
Ein wirklich kultiger Gangsterfilm, dessen Actionszenen zwar relativ rar gesäht sind, aber immer treffend eingebaut, erzählt und gezeigt werden.
Der Film lebt zudem von dein eibfach nur gigantischen Dia - & Polylogen der einzelnen Darsteller, das bringt zudem die Story voran.
Mit Hilfe der Erzählung werden viele Rückschlüsse und die Sicht auf Vergangenes erreicht, bestens durch sehr gute Filmschnitte in Szene gesetzt.
Zuviel möchte ich aber über die Story an dieser Stelle nicht verraten, sie ist auf jeden Fall spannend bis zum Schluss und nimmt eine verblüffende Wendung.
Dieser Film darf in keiner guten DVD-Sammlung fehlen.
!!! Ein absoluter Must-Have !!! weiterlesen schließen -
KULT, der keine Grenzen kennt.
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
An dieser Stelle möchte ich die DVD zum Film Reservoir Dogs schreiben. Der Film ist dem Genre Kultfilme zuzuordnen und desweieren kann er auch zu den sogenannten Gangsterstreifen gezählt werden.
Im Laden kostet das gute Stück so um die 20 Euro, kann aber auch über ebay schon für unter diesem Preis, soll heißen so in etwa zwischen 10 und 15 Euro erworben werden. Jedoch muss man diesem Zusatz entsprechend hinzufügen, dass es sich dann um die gecuttete Version handeln muss. Daher lieber mal im An und Verkauf nach diesem Film suchen.
Da keine FSK 18 Filme bei ebay angeboten werden dürfen, Reservoir Dogs dies aber eben in seiner Originalverfilmung darstellt.
Der Film handelt von einem großen Deal zwischen den Gangstern Mr. Brown, Mr. Yellow, Mr. Pink, Mr White, Mr. Blue und Mr. Orange.
Diese müssen unter falschem Namen agieren, da das Geschäft streng geheim ablaufen soll.
Geplant ist der Überfall einer Juwelier-Ladens. Auftraggeber ist Joe, ein echter Profi, der gerne Killer engagiert. Es treffen nun die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander.
Was bei rauskommt, müsst ihr schon selbst rausfinden. Der Film arbeitet schnitttechnisch gesehen auf äußerst hohem Niveau und bereitet dem Auge des Betrachters eine sehr unterhaltsames Vergnügen.
Zudem bietet die DVD sehr viele Extras. Besonders die Version mit 2 DVD´s im Paket bietet einmaliges Zusatzmaterial, wie ein auführliches Making OF, Infos zu den Schauspielern, und natürlich ein kultiges Interview mit Erfolgsregisseur Quentin Terentino.
Neben Kill Bill, Pulp Fiction und Jackie Brown ist dies ein echter Knaller. Der Film ist auch bei mehrmaligem Anschauen sehr unterhaltsam.
Ich kann ihn daher auf jeden Fall ruhigen Gewissens weiterempfehlen. Die Laufzeit beträgt 95 Minuten.
Zudem bietet der Film eine Fülle von treffenden Floskeln und Wortspielen -> KULT
Und hier nochmal alle Infos in komprimierte Form:
Drehbuch: Quentin Tarantino
Regie: Quentin Tarantino
Ton: DD 5.1 in Deutsch und Englisch
Untertitel: Deutsch und Englisch
Schauspieler: unter anderem Harvey Keitel, Chris Penn,Steve Buscemi,Tim Roth,Lawrence Tierney, Michael Madsen, Eddie Bunker, Randy Brooks und natürlich Quentin Tarantino.
Ich hoffe, ich konnte euch überzeugen, die DVD käuflich zu erwerben. Ich freue mich auf eure Bewertungen und wünsche viel Spaß beim Lesen.
Da es mein erster Testbericht ist, würde ich mich über eine gewisse Resonanz sehr freuen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mami_online, 10.06.2005, 03:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
aber ein bisschen mehr zum Filmthema könnte schon drin sein. Deshalb leider nur ein "nützlich". Wenn du etwas ändern solltest, melde dich bei mir. Dann sehe ich nach, ob ich die Bewertung ebenfalls verbessern kann.
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Von bellenden und beißenden Hunden
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: durchschnittlich
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Schauspieler, Musik, die Machart, Dialoge, Gewalt, schlicht und einfach cool
Kontra:
Wirklich nichts bedeutendes
Empfehlung:
Ja
Ich denke, von Quentin Tarantino sollte jeder schonmal gehört haben, oder? Wenn nicht, würde mich dass doch sehr wundern, da dieser Mann in den letzten Jahren mit Filmen wie der `Kill Bill´ Reihe oder `From Dusk Till Dawn´ schon ziemlich von sich reden machte. Mindestens genauso bekannt sind Tarantino´s ältere Streifen, wie zum Beispiel `Pulp Fiction´ oder eben `Reservoir Dogs´ um den es hier und heute geht. Viel Spaß beim Lesen!
Story
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Der Anfang des Films wirft den Zuschauer mitten in ein Gespräch zwischen 8 elegant gekleideten Herren, die sich über alles mögliche, wie etwa Madonnasongs und große Schwänze unterhalten. Auffallend dabei ist, dass 6 von ihnen Decknamen benutzen, die immer mit MR. beginnen, worauf eine Farbe folgt. (Mr White, Mr Brown usw..) Die anderen 2, der Chef Joe und sein Sohn, der `nette Eddie´ benutzen richtige Namen und sind die Anführer dieser wortwörtlich bunten Gruppe.
Wie viele sicher schon richtig vermutet haben, sind die 8 Männer allesamt Gangster und das im großen Stil. So beschließen sie, einen Juwelierladen auszurauben, scheinbar ein Kinderspiel. Doch das ganze entwickelt sich zu einem Fiasko, mit dem wohl keiner gerechnet hat. Kurz nachdem der Alarm ausgelöst wurde stehen eine Menge Polizisten vor dem Gebäude - eigentlich unmöglich, das heißt, es muss einen Verräter geben. Mr Blonde, der in Panik gerät, fängt an herumzuballern und erledigt dabei haufenweise Zivilisten. Da der Raub nun definitiv gescheitert ist, flüchten die 6 Gangster in ihren geheimen Unterschlupf, was allerdings nicht jeder von ihnen lebend schafft..
Die mehr oder weniger Überlebenden liefern sich nun ein psychisches Katz und Maus Spiel, das seinesgleichen sucht. Schließlich könnte jeder unter ihnen der Verräter sein. Als Mr Blonde dann auch noch einen Polizisten als Geißel nimmt und in das Versteck mitbringt, artet alles vollkommen aus..
Schauspieler
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Um euch mal eine kleine Übersicht zu verschaffen, hier die wichtigsten Darsteller und ihre Rollen:
Mr. White - Harvey Keitel
Mr. Blonde - Michael Madsen
Mr. Orange - Tim Roth
Mr. Blue - Eddie Bunker
Mr. Brown - Quentin Tarantino
Mr. Pink - Steve Buscemi
Nice Guy Eddie - Chris Penn
Joe - Lawrence Tierney
Eine der wichtigsten Rollen im Film spielt Harvey Keitel als Mr. White. Er ist neben Mr. Blue der älteste der Gangster und auch einer der erfahrensten. Viele dürften Harvey Keitel schon aus den Quentin Tarantino Filmen `Pulp Fiction´ oder `From Dusk Till Dawn´ kennen, wo er mindestens genauso gut spielt wie hier! Großartiger Schauspieler in einer tollen Rolle!
Desweiteren wäre da noch Steve Buscemi als Mr. Pink, genau wie Mr. White ist auch er ein sehr wichtiger Charakter in dem Film. Nach dem missglückten Überfall ist er der einzige, der einen kühlen Kopf bewahrt und vernünftig denkt. Und achja, wenn ihr euch jetzt fragt, wer Steve Buscemi ist: Er spielte zum Beispiel schon den kranken Serienkiller in `Con Air´ oder auch schon einen Astronauten in `Armageddon´. Obwohl viele ihn vom Namen her sicher nicht kennen, dürfte er euch gleich ein Begriff sein, wenn ihr ihn erst gesehen habt, denn solch einen Schauspieler sieht man nicht oft.
Michael Madsen - auch er ist jemand, den man nicht sofort kennt. Obwohl er schon in knapp 90 Filmen mitgespielt hat, habe ich ihn außerhalb von `Reservoir Dogs´ lediglich mal in den `Species´ Streifen gesehen, das wars dann aber auch schon. Im großen und ganzen ist Michael Madsen als Mr. Blonde ein durch und durch cooler Typ, der sehr schnell zu Gewalt neigt. Dass Massaker in dem Juwelierladen ging auch auf Blondes Konto, da er plötzlich damit anfing, wild in der Gegend rumzuballern. Als Blonde dann später einen Bullen als Geißel nimmt, lässt er es sich nicht nehmen, diesen ein bisschen zu foltern. Obwohl Madsen nicht sehr viel Mimik und Tiefe in seine Rolle bringen muss, hat mir seine Darstellungsweise überaus gut gefallen.
Jetzt, wo ihr wisst, welches die 3 wichtigsten Rollen in dem Film darstellen, kommen wir nun zu den weniger tragenden Rollen. Quentin Tarantino als Mr. Brown ist sehr, sehr wenig zu sehen und stirbt auch recht schnell, was ich sehr schade fand. Etwas kurz kommt auch Chris Penn als `Netter Eddie´, der Sohn des Auftraggebers Joe. Für alle, denen der Name bekannt vorkommt: Chris Penn ist tatsächlich der Bruder von Sean Penn!
Im großen und ganzen ein beachtliches Staraufgebot! Doch natürlich ist es nicht nur wichtig berühmt zu sein, sondern auch, gut zu schauspielern. Glücklicherweise vermochten das alle Schauspieler in diesem Film, weswegen ich unter diesem Aspekt nichts auszusetzen habe.
Daten zum Film
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Originaltitel: Reservoir Dogs
Alternativtitel: -
Land: USA (1992)
Regie: Quentin Tarantino
Länge: 95:01 Min.
Freigabe: 18
Indiziert: Nein
@ Realjackass
Die beste Version
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Das ist bei diesem Film nicht so ganz einfach zu ermitteln, denn insgesamt sind in Deutschland 5 DVDs dieses Films erschienen, wobei man eine gleich von Anfang an ausschließen kann:
Ein Bootleg, welches eine 1:1 Kopie der VCL / MAWA DVD ist. Es könnte unter Umständen schwer werden, dieses Bootleg von der normalen DVD zu unterscheiden, weswegen ihr lieber gleich bei seriösen und euch vertrauten Händlern kaufen solltet.
Wenn wir schon bei der VCL / MAWA DVD sind: Diese DVD ist schon zu empfehlen, da sie Out of Print und so nurnoch schwer erhältlich ist, d.h. sie hat schon einen kleinen Sammlerwert. Schade, dass das Bonusmaterial da etwas mager ausgefallen ist.
Von Universum DVD gibt es gleich 2 Versionen des Streifens. Zum einen mal die normale und desweiteren eine aufwändige Special Edition mit viel Bonusmaterial, einer schönen Aufmachung usw.. Von demher ist ohne Frage die Special Edition die beste Version!
Kritik
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Eins mal vorneweg: Dieser Film ist typisch Quentin Tarantino. Obwohl es sein erstes, richtiges Machwerk war, ist hier schon seine unverkennbare Art der Dialoge und der Action deutlich zu sehen. So reden die Gangster zum Beispiel 5 Minuten lang über das Lied `Like a Virgin´ von Madonna. Die Perversitäten, die die 8 mit der Zeit mit dem Song assoziieren möchte ich euch an dieser Stelle lieber ersparen :-) Um euch aber trotzdem mal ein bisschen des Tarantino üblichen Humor´s zu präsentieren, hier mal einige Dialoge:
Mr. White: ``Du musst cool sein. Bist du cool?´´
Mr. Pink: ``Ja, ich bin cool.´´
Mr. White: ``Bist du cool?´´
Mr. Pink: ``Ja, ich bin beschissen cool!´´
Joe Cabot: ``Und du bist Mr. Pink.´´
Mr. Pink: ``Warum bin ich Mr. Pink?´´
Joe Cabot: ``Weil du eine Schwuchtel bist, ok?´´
Mr. Pink: ``Wie wäre es, wenn ich Mr. Violet sein könnte?´´
Joe Cabot: ``Nein, du kannst nicht Mr. Violet sein.´´
Mr. Pink: ``Warum nicht?´´
Joe Cabot: ``In einem anderen Job ist schon jemand Mr. Violet!´´
Mr. White: ``Wen interessiert es, wie du heißt?´´
Mr. Pink: ``Oh ja das ist einfach für dich, das zu sagen, du hast einen Namen, der sich cool anhört. Wie wäre es, wenn wir tauschen ok? Du bist Mr. Pink!´´
Mr. Blonde: ``Es ist mir Scheißegal was du weißt und was du nicht weißt, ich werde dich in jedem Fall foltern.´´
Ich hoffe, ihr wisst jetzt was ich meine, wenn ich von coolen Dialogen spreche. Und ihr braucht keine Angst zu haben, dass ihr die lustigsten Gespräche jetzt schon gelesen habt, euch erwarten noch einige Brüller mehr. Natürlich sind es aber nicht nur die Gespräche, die diesen Film so gut machen! Was einem auch noch sehr Positiv auffällt sind die Psychospielchen, die ein Gangster mit dem anderen treibt. Nachdem die meisten zurück im Lager sind, vertraut sich keiner mehr, denn schließlich könnte jeder ein Verräter sein. Ein zusätzliches Problem ist zudem noch, dass Mr. Orange einen Bauchschuß kassiert hat, weswegen er schnellstens ins Krankenhaus sollte. Doch das wollen die anderen nicht, schließlich könnte er da ja reden. So spürt man als Zuschauer förmlich, wie sich alle mehr und mehr misstrauen, was schließlich in einer großen Schießerei endet.
Die Machart ist zwar nicht ganz alltäglich, aber keinesfalls ZU schwer zu verstehen. Während des Films bekommen wir nämlich 3 Rückblenden zu sehen: Von Mr. White, Mr. Blonde und Mr. Orange. Diese sind zwar alles andere als rasant inszeniert, treiben die Handlung aber ein ganzes Stück voran und sind zudem noch sehr hilfreich, dass man den jeweiligen Gauner besser verstehen lernt.
Wie sieht es mit der Gewalt im Film aus? Im Voraus habe ich einiges gehört, was das angeht. Der Film soll nicht gerade zimperlich sein was Kunstblut angeht und sadistisch soll es zudem auch zugehen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass der Film zwar einiges an Blut bietet, er aber auch gut ab 16 frei sein könnte, denn meistens sehen wir lediglich Schießereien. Die brutalste Szene ist ohne Frage die, in der dem gefesselten Polizisten von dem tanzenden und lachenden Mr. Blonde das Ohr abgeschnitten wird. Das hört sich jetzt allerdings schlimmer an als es ist, da die eigentliche Tat im Off geschieht.
Wenn wir schon beim Tanzen sind: Die Musik kommt selbstverständlich nicht zu kurz, wie das eben bei einem Quentin Tarantino Film so üblich ist. Da die zudem noch überwiegend aus 70er Musik besteht, ist das für mich ein weiterer, großer Pluspunkt!
Als langweilig könnten eventuell die Rückblicke auf 3 der Gangster angesehen werden, ich persönlich fand das aber nicht schlimm, da man so mehr über die jeweilige Figur kennenlernt und sich deshalb auch besser in den Film versetzen kann.
Fazit
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Regisseur Quentin Tarantino hat mit seinem ersten Film einen richtigen Kultstreifen geschaffen, den JEDER gesehen haben sollte. Geniale Dialoge, sehr gute Musik, dezent eingesetzte, aber dennoch vorhandene Gewalt und schließlich noch eine Schauspielbesetzung, die ihresgleichen sucht! Ich wurde die gesamte Spielzeit über perfekt unterhalten und kann nicht anders, als die Höchstwertung zu vergeben. Solange man keine sinn und hirnlose Ballerorgie erwartet, wird einem `Reservoir Dogs´ in jedem Fall zusagen!
Mfg
Realjackass weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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moddy, 17.04.2005, 16:54 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
und ich hab die DVD immernoch nicht *grmbl* Gruß Moddy
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Tarantino der Erste...
Pro:
Ein Tarantino
Kontra:
Ohne Sam.L. Jackson und Travolta ;o(
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser und Leserinnen,
Heute kommt Tarantinos Erstlingswerk zur Rezension.
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RESERVOIR DOGS
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Vorabinfos zur DVD:
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Preis: Meist unter 10,- EUR
Regie: Quentin Tarantino (wer sonst?!)
Drehbuch: Quentin Tarantino (wer sonst?!)
Kinostart: 1992
DVD Produktion: 2003
Ton: DD 5.1 in Deutsch und Englisch
Bild: 2,35:1 (anamorph codiert)
Untertitel: Deutsch und Englisch
Schauspieler:
- Harvey Keitel,
- Tim Roth,
- Chris Penn,
- Steve Buscemi,
- Lawrence Tierney,
- Michael Madsen,
- Eddie Bunker,
- Quentin Tarantino,
- Randy Brooks
Ich äußere mich diesmal nicht zur DVD Altersfreigabe. Jeder wird wissen warum.
Es gibt 2 DVD-Versionen. Die Single Disc und die Special Edition (Doppel DVD) in einem sehr schönen klappbaren Paperpack.
Die Story:
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8 Männer sitzen in einem kleinen Restaurant (Tarantino lässt seine Filme wohl gern in Restaurants beginnen) am Tisch, unterhalten sich über Madonna und Ihren Song „Like an Vergin“. Sinn und Texte interpretiert hier jeder anders, und die Diskussion endet in Sinn und Zweck von Trinkgeldern. (Typisch Tarantino)
Die Männer am Tisch sind....
...die sechs Reservoir Dogs:
Mr. Brown Quentin Tarantino
Mr. Blue Edward Bunker
Mr. White/Larry Dimmick Harvey Keitel
Mr. Orange/Freddy Newandyke Tim Roth
Mr. Blonde/Vic Vega Michael Madsen
Mr. Pink Steve Buscemi
...und der Gangsterboss Joe Cabot (Lawrence Tierney) und sein Sohn Eddie Cabot (Chris Penn)
Diese sechs, teils abgebrühte Gauner, wollen dem Auftrag Ihres „Teilzeitbosses“, einem Diamantenraub in einem Juwelierladen nachgehen. Es soll der große Coup werden, doch das „Ding“ platzt. Mr. Blonde verliert die Nerven und schießt wie wild umsich, als der Alarm von den Angestellten des Juwelierladens ausgelöst wird.
Mr. Blonde: „...Ich hab gesagt, dass ich alle abknalle, wenn jemand den Alarm auslöst“...und es knallt 4 mal!!!!
Plötzlich tauchen überall Bullen auf. Viel schneller als erwartet.
Später auf der Flucht, trifft Mr. Orange ein Bauchschuss und wird schwer verletzt. Mr. White bringt ihn zum Treffpunkt, der von allen nach dem Coup aufgesucht werden soll, und will ihm dort einen Arzt besorgen. Aber es sieht nicht gut aus für Mr. Orange...
...Mr. Pink taucht am Treffpunkt auf.
Er scheint kein Interesse am verblutenden Mr. Orange zu haben und wettert wie ein Rohspatz darüber, dass der Diamantenraub in die Hose ging und Mr. Orange bleibt erst einmal blutend liegen. Um es mit Mr. White´s Worten zu sagen, „Er blutet wie ein abgestochenes Schwein.“
Für Mr. Pink ist klar, dass es einen Verräter unter den Reservoir Dogs geben muss.
Oberste Regel: Loyalität und niemand verrät dem anderen seinen richtigen Namen. So arbeiten alle zusammen aber keiner kennt den anderen. Es werden nur die „farbigen“ Namen benutzt, doch Mr. White hat gepatzt und Mr. Orange bei einem vorherigen Zusammentreffen erzählt, wo er herkommt. Als Mr. Orange blutend im sterben liegt, fragt er Mr. White auch nach seinem Namen und Mr. White plaudert...
... Das Geschehen wendet sich in pures Misstrauen jedem gegenüber, und einer ist der Verräter...
Die DVD Extras:
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Die Extras umfassen hier sogar noch etwas weniger als auf Pulp Fiction. Knappe 22 Minuten Bonusmaterial.
Es gibt eine allgemeine Trailershow, eine Tarantino Trailershow (Pulp Fiction, Kill Bill, Reservoir Dogs und Jacky Brown) und ein Tarantino Interview.
Also nichts wirklich spektakuläres. Darum möchte ich auch nicht näher darauf eingehen.
Sollte ich hier einen Punkt anziehen? NEIN! Ich bin eh ein Bonusmuffel ;o)
Wer aber mehr Bonusmaterial möchte, kann sich die Special Edition (auch FSK 18 mit Bonus DVD) kaufen. (Bild siehe unten)
Da wird Euch folgendes geboten:
- Regiekommentar von Quentin Tarantino, Lawrence Bender und dem Cast
- Regiekommentar von Filmkritikern
- Einleitung von Quentin Tarantino
- Geschnittene Szenen
- Probeaufnahmen
- 10 Jahre später: Interviews mit Quentin Tarantino, Lawrence Bender und dem Cast
- Featurettes über den Drehort, den "Reservoir Dogs"-Style und die Entwicklung der Charaktere
- Das Netz des Film Noir: Überblick über die Regisseure des legendären Genres
- Die Klasse von '92: Retrospektive des Sundance Film Festivals
- Einflüsse und Anerkennungen: Lawrence Tierney, Pam Grier, Roger Corman u.v.m.
- Interaktive K-Billy Radioshow
- Diverse Kinotrailer
- Cast and Crew Infos und Interviews
Leider bekommt man diese Doppel DVD kaum unter 20,- EUR. Der ProMarkt verlangt sogar fast 28,- EUR dafür.
Bild und Ton:
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Wir werden auf der DVD mit einem guten 5.1 DD Sound beschallt, der nach meinem Gehör etwas besser als bei Pulp Fiction ist.
Ich würde mal die Note 8/10 vergeben.
Auch das Bild ist klarer und kontrastreicher als auf Tarantinos Nachfolger.
Note hier 9/10
Mich überrascht das etwas, da beide Filme UFA DVD´s, und im selben Jahr produziert sind.
Zudem ist Reservoir Dogs der etwas ältere Film. Vielleicht liegt es ja am Ausgansmaterial. Aber Spekulationen bringen jetzt nichts und ich gebe mal die Bild und Ton Gesamtnote von 8,5/10
Mein Fazit:
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Auch hier haben wir wieder einen typischen Tarantinostreifen. Eine verschachtelte aber zusammenhängende Geschichte, die im Laufe des Films durch 4 Rückblenden mehr oder weniger entwirrt wird. Gewohnt, zum Film ausreisende Dialoge, die teils sehr idiotisch wirken, meiner Meinung aber die Unbetroffenheit der Filmcharaktere wiederspiegelt. Wie kann ich mich, als moralisch normaldenkender, vor einem Diamantenraub über Sinn und Texte von Madonna, oder Sinn und Zweck von Trinkgeldern unterhalten?
Aber auch die Moral kommt hier nicht zu kurz. Verrat kann einfach nicht geduldet werden und so zieht auch Mr. White, der zu Mr. Orange ein sehr enges Verhältnis aufbaut, seine Konsequenzen am Ende des Films. (ups...)
Man kennt es ja schon aus diversen Mafiosofilmen, dass Loyalität ganz oben steht.
Der ganze Film ist diesmal zwar nicht ganz so verschachtelt wie Pulp Fiction, wird aber auch wieder aufgelockert, indem die Geschichte durch schon o. beschriebende Rückblenden unterbrochen wird.
So werden in den Rückblenden die Charaktere vorgestellt und gezeigt wie sich die 6 Dogs zusammenfanden.
Tarantino geht dabei wieder sehr genau auf die Psyche der einzelnen ein. Ich will nicht zu viel verraten, aber uns wird hier sehr schön deutlich gemacht, wie Mr. Orange in seiner Rolle als Gangster „aufgeht“.
Auch Mr. White* zeigt sich in den Rückblenden als Sympathieträger mit hohem Gewaltpotential aber auch Konsequenz. *Der Name passt zu ihm wie die Faust aufs Auge :o)
Tarantino mag für einige ein blutrünstiges Monster sein. Doch das ist er nicht, er hat nur seine eigene Art, Brutalität und Gewalt in seinen Filmen zu zeigen.
In Kriegsfilmen (z.B. Platoon) ist es an der Tagesordnung zerfetzte Leichen oder stark blutende Verwundete zu zeigen, denen das Gedärm aus dem Leib hängt. Das sehen zwar viele als schrecklich an, aber wer würde den Regisseur deshalb als Kranken und Irren bezeichnen?
Tarantino wird dies aber oft nachgesagt. Sogar von Fans.
Er zeigt uns in Reservoir Dogs sehr detailliert, wie einer Geisel der Dog´s, ein Ohr abgeschnitten und bis fast zur Unkenntlichkeit verprügelt wird. Dieser junge Polizist mit Familienanhang sieht dementsprechend schlimm aus. Aber ist das wirklich kränker als das Blut und die Gewalt, die in Kriegsfilmen gezeigt wird?
Meine Meinung zum Film:
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Ich bin das erste mal eingeschlafen und auch beim 2. Versuch den Film anzusehen, war ich eigentlich nicht voll und ganz vom Tarantinocharme ergriffen.
Der Film wirkte etwas später auf mich. Ich habe mir Gedanken zu Film gemacht und Stück um Stück kam meine Begeisterung, ohne den Film ein drittes mal gesehen zu haben.
Mir fehlte anfänglich Sam. Jackson und John Travolta, die doch so schön authentisch und penetrant durch Pulp Fiction zogen. Das konnte auch Harvey Keitel (hier Mr. White und Der Cleaner Mr. Wolf in Pulp Fiction) nicht umreisen.
Ich wollte Reservoir Dogs wohl zu sehr mit Pulp Fiction vergleichen, was ein großer Fehler war.
Man muss definitiv beide Filme als eigenständig ansehen und nicht miteinander vergleichen wollen.
So nach und nach kam das auch bei mir an, so dass er beim 3, 4,5 und ich glaube 6 mal voll durchstartete und mich voll und ganz begeistert hat.
Also volle PUNKTZAHL und auch für nicht Tarantinofans zu epfehlen!!!
In diesem Sinn, Ansehen, wirken lassen und noch mal ansehen ;o)))
Grüße und Dank fürs Lesen und Bewerten.
Jens weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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wirnhier, 11.03.2005, 08:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tarantino ist und bleibt wohl ein Sonderling. Diese Zerpflückung der Geschichten ist im Prinzip o.k., doch inhaltlich mag ich diesen Kerl nicht, also seine Film-Werke. Es ist zwar nicht ganz so, dass ich pauschal sage, dass ich seine Filme sch... find
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Ganoven, Diamanten und Klowitze
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: durchschnittlich
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: durchschnittlich
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Alles
Kontra:
nüscht
Empfehlung:
Ja
Die Story:
Unterweltgröße Joe Cabot (Lawrence Tierney) plant einen Riesencoup. Er will am helllichten Tag einen großen Diamantenhändler überfallen, um eine lukrative Menge, dort zwischengelagerter Diamanten zu rauben. Zu diesem Zweck benötigt er 5 Gangster, die genug Mut haben das Verbrechen durchzuziehen. Da sich die Arbeit für jeden der 5 bei einem erfolgreichen Coup mehr als lohnen würde, sind diese sehr schnell gefunden. Zur Sicherheit gibt Joe jedem seiner Lakaien Spitznamen, um im Falle einer Festnahme ein Verraten zu verhindern. Seine Truppe besteht aus einschlägigen Gesichtern der amerikanischen Verbrecherszene. Mr. White alias Lawrence "Larry" Dimmick (Harvey Keitel), Freddy Newandyke – Mr. Orange (Tim Roth), Mr. Blonde - Vic Vega (Michael Madsen), Mr. Blue (Edward Bunker), Mr. Brown (Quentin Tarantino) und Mr. Pink (Steve Buscemi), der über seinen Decknamen jedoch mehr als unerfreut ist. Mit der externen Leitung der Operation hat Joe seinen Sohn Eddie (Chris Penn) betraut.
Um den Überfall erfolgreich durchzuführen, muss die ganze Operation innerhalb von 2 Minuten gelaufen sein. Sollte das Ganze länger als 2 Minuten dauern, läuft das Team Gefahr von der Polizei Besuch zu bekommen. Es kommt allerdings, wie es kommen muss. Eine Person betätigt die Alarmanlage, woraufhin Mr. Blonde die Nerven verliert und anfängt Menschen zu erschießen. Von jetzt an versucht jeder seinen eigenen Arsch zu retten und zum vereinbarten Treffpunkt, eine alte Lagerhalle, zu gelangen. Mr. Brown und Mr. Blue kommen jedoch nicht gerade weit. Mr. Orange bekommt einen üblen Bauchschuss ab und wird von Mr. White zur Halle mitgeschliffen. Während Mr. Orange am Verbluten ist und Mr. White versucht einen klaren Gedanken zu fassen, kommt Mr. Pink mit den Diamanten herein. Diesem kommt die ganze Aktion und die Spontanität der Polizei jedoch mehr als merkwürdig vor und gelangt zu dem Schluss, einen Verräter in den eigenen Reihen zu haben. Doch bevor man zu einer Erkenntnis gelangt, trifft der als Psychopath geoutete Mr. Blonde am Treffpunkt ein ...
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Daten/Fakten zum Film:
- Originaltitel:
• Reservoir Dogs
- Land: USA
- Jahr: 1992
- FSK: 18 (keine Jugendfreigabe)
- Regie: Quentin Tarantino
- Darsteller: Tim Roth; Harvey Keitel; Michael Madsen; Steve Buscemi u.a.
- Laufzeit: ca. 95 min. (18er SE Uncut)
- Anbieter (DVD): Universum Film
-sonstiges:
Es gibt mehrere DVD-Versionen. Drei stammen von Universum Film (normal; Special Edition und Tarantino Gold DVD Collection). Von MAWA / VCL stammt eine Auflage die mittlerweile Out Of Print ist und bei der fälschlicherweise ein FSK 16 Logo eingeblendet wird. Des weiteren existiert noch eine Bootleg-Version, die (auch optisch) identisch mit der DVD von MAWA / VCL ist. Diese Raubkopie lässt sich lediglich an der schlechter bedruckten DVD und dem fehlenden MAWA / VCL - Katalog erkennen.
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Fazit zum Film:
Was soll man großartig zu dem Film sagen, außer: Tarantino??? Es ist halt auf seine Art ein Meisterwerk, wie "Pulp Fiction", "From Dusk Till Dawn" etc. Von den Darstellern perfekt und glaubhaft verkörpert. Den meisten von euch müssten fast sämtliche Darsteller der Reihe lang durch bekannt sein. Da wäre z.B. die Tarantino Standardbesetzung, bestehend aus Tim Roth ("Pulp Fiction"; "Four Rooms" u.a.), Harvey Keitel ("Little Nicky"; "From Dusk Till Dawn" u.a.) und natürlich Quentin Tarantino ("From Dusk Till Dawn"; "Pulp Fiction" u.a.) selbst, der es sich als Regisseur und bekennender Film-Fan nicht nehmen lässt sein Gesicht der Kamera zu präsentieren. Allerdings brauchen sich die anderen Darsteller wie Steve Buscemi ("Con Air"; "Desperado" u.a.) oder Michael Madsen ("Kill Bill – Vol. 1"; "Species 2" u.a.) auch nicht hinter diesen zu verstecken. Jeder von ihnen beherrscht seine Rolle perfekt und wirkt in keinem Moment verunsichert.
Bei der Kameraarbeit hat Tarantino wie in jedem seiner Filme ganze Arbeit geleistet. Man bekommt Sichtweisen aus den unmöglichsten Blickwinkeln und Einstellungen geboten, die immer treffend gewählt sind und nie störend wirken. Die Story präsentiert sich wie so ziemlich jeder Tarantino-Film in einzelne Episoden verschachtelt, welche sich zum Schluss nahtlos zu einem Ganzen formen und in einem blutigen Showdown enden. Die Musik ist passend gewählt im Stil der 70er Jahre gewählt, was dem Film ähnlich wie "Pulp Fiction" einen ganz eigenen Charme verleiht. Zum Charme tragen natürlich auch die knallharten, trockenen, ironischen Sprüche bei, die unter der dt. Synchronisation keinesfalls leiden müssen.
Lange Rede, kurzer Sinn. "Reservoir Dogs" ist ein genialer Gangsterfilm, der sich von seinen Konkurrenten durch ein ganz eigenes Flair abhebt. Wer Tarantino kennt und mag, kann unbesorgt zugreifen. Alle anderen (über 18) sollten zumindest mal einen Blick riskieren. Es lohnt sich.
Für Freunde der folgenden Titel empfehlenswert:
• Pulp Fiction
• In China essen sie Hunde
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Kurze Anmerkung zur Altersfreigabe:
Die Altersfreigabe ab 18 bedarf keiner großen Erklärung. Tarantino = Brutalität pur!
© 2003; Stormwatch2k3 (KGFF) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Creeptceeper, 18.07.2004, 08:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Tarantino = Gewalt pur ??? Das stimmt wohl nur im Fall von "Kill Bill Vol. 1" sonst eher nicht."Reservoir Dogs" ist doch eigentlich ein eher unblutiger Film.
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der_dominator ist ein wilder Hund....
27.12.2002, 22:43 Uhr von
der_dominator
schreibe nebenbei auch noch für ciao.de und yopi wurde mir von einem freund empfohlen, bin ja mal...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Die Geschichte ist schnell erzählt, sechs Gangster treffen sich in Los Angeles um den größten Coup ihres Lebens zu landen. Der Plan ist Perfekt und Ziel ist der Ortsansässige Juwelier, eigentlich nur mit wertlosen Rohdiamanten bedacht, der gerade an diesem Tag eine Ladung geschliffener Diamanten bekommt.
Es soll gar nicht lang dauern, nur schnell rein zum Juwelier, die Diamanten schnappen und wieder raus. Da es unter normalen Umständen etwa vier Minuten bis zum erscheinen der Polizei vergehen, bleibt auch genug Zeit für die sechs, sich, wie abgesprochen in der etwas abgelegenen Lagerhalle zu treffen. Soweit der Plan...
Es war im Jahre 1991 als Quentin Tarantino, inspiriert vom 1987 erschienenen Cover Hard 2, einen Gangsterfilm drehte, um alle anderen, bis dato gedrehten Gangsterfilme in den Schatten zu stellen. Bereits als Junge drehte Tarantino experimentelle Kurzfilme, und so war es nur eine Frage der Zeit bis dem extravaganten, in Konxille / Tennesee geborenen Amerikaner der Durchbruch in Hollywood gelingen sollte.
Schon bald gelang es ihm „Alt Star“ Harvey Keitel von seiner Idee, eines kompromisslos brutalen, voll schwarzem Humor triefenden Independentstreifens. Keitel, erklärte sich nicht nur bereit den Streifen des bis dato unbekannten Filmemachers zu produzieren, er bot sich gleich noch für eine der Hauptrollen an, etwas besseres kann einem Jungspund ja kaum passieren.
# Inhalt
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Zurück zu unseren sechs Schurken. Wie kaum anders zu erwarten, ging ihr Plan in die Hose und lediglich Mr. Orange (Tim Roth), der kurz vorm verbluten ist, und Mr. White (Harvey Keitel) erreichen die Lagerhalle. Ganz klar, jemand muss unsere Bösewichte verraten haben.
# Farbspiel
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Der ein oder andere wird sich vielleicht wundern was es mit diesem Farbspiel auf sich hat. Mr. Orange, Mr. White – Zufall? Mitnichten, den um bei einem scheitern die Identität der einzelnen zu wahren bekamen alle sechs vor beginn der Aktion einen Decknamen. Zu Mr. Orange und Mr. White gesellen sich noch Mr. Brown (Quentin Tarentino), Mr. Blonde (Michael Madsen), Nice Guy Eddie (Chris Penn), Mr.Blue (Eddie Bunker) und Mr. Pink (Steve Buscemi) .
# zurück zur Story
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Mr. Pink ist auch der nächste der die Lagerhalle erreicht. Gemeinsam mit White rekonstruieren sie die Situation, sie geben Mr. Blonde die Schuld an dem Misserfolg des Überfalls, schließlich war er es, der im Juweliergeschäft plötzlich wild um sich schoss.
Ein kurzes Fazit: der Plan ist gescheitert, aber Mr. Pink konnte mit den Juwelen in die Lagerhalle flüchten wo er auf den im sterben liegenden Mr. Orange trifft, der mitsamt Mr. White auf den Rest der Meute wartet. Mr. Brown ist tot (erlitt einen Kopfschuss) und von einem Verräter fehlt jede Spur.
Mr. Blonde erreicht die Lagerhalle, einen Bullen im Kofferraum – einen Milchshake in der Hand. Gemeinsam mit Mr. Pink und Mr. White schleppt er den Polizisten in die Halle, fesselt ihn an einen Stuhl und verhört ihn. Mr. Orange ist derweil ohnmächtig. Als Nice Guy Eddie auf die Bühne kommt, beschließen die beiden die Autos, die allesamt vor der Halle parken verschwinden zulassen damit ihr Boss (im übrigen Eddies Dad) nicht ungehalten wird.
Nachdem Mr. Blonde mit seinem Opfer allein ist, foltert er ihn auf grausame Art und Weise. Zunächst schneidet er ihm sein rechtes Ohr ab, im Anschluss bekippt er den hilflosen, vor Angst wimmernden Polizisten mit Benzin und zückt das Feuerzeug. In gerade diesem Moment ertönt ein Schuss und Mr. Blonde geht Tod zu Boden. Mr. Orange ist wieder aus seiner Ohnmacht erwacht und stellt sich als Verräter heraus.
Mr. White, Mr. Pink und Eddie erreichen erneut die Lagerhalle und finden den toten Mr. Blonde, sowie Mr. Orange und den immer noch gefesselten Polizisten vor. Die Situation eskaliert als ihr Boss Joe die alte Lagerhalle erreicht. Da nun jeder jeden verdächtigt kommt es zu einem Schusswechsel, bei dem Mr. White angeschossen werden, Joe und Eddie sterben.
Als die Polizei die Lagerhalle erreicht macht sich Mr. Pink mit den Diamanten aus dem Staub, da Mr. White, Mr. Orange seinen Namen verraten hat, bleibt er bei ihm um ihn gegebenenfalls zu retten. In diesem Augenblick eröffnet Mr. Orange dem völlig schockierten Mr. White, das er der Verräter ist, worauf dieser ihn erschießt.
Ein letztes Fazit: der ursprünglich als perfekt ausgetüftelter gegoltene Plan endet in einem Fiasko. Von ursprünglich sechs Ganoven überlebt lediglich Mr. Pink, welcher sich mit der kompletten Beute aus dem Staub macht. Mr. White erschießt den als Verräter enttarnten Mr. Orange und wird in Gewahrsam genommen. Auch Mr. Blue und Mr. Brown, Mr. Blonde und dessen Opfer sind tot.
# Die Schauspieler
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Wow, was Tarantino hier in seinem ersten Film an Land zieht kann sich durchaus sehen lassen.
Da währe zum einen der bereits erwähnte Harvey Keitel, in der Rolle des Mr. White, der sich für einen Gangster schon beinahe rührend um den verletzten Mr. Orange kümmert. Selten habe ich Keitel in so glänzender Verfassung erlebt, als sein Vertrauen gegen Ende des Filmes bitter enttäuscht wird, fühlt der Zuschauer mit, kann seine Situation nachvollziehen und empfindet Mitleid mit dem brutalen Gangster.
Dann ist da noch Tim Roth, der den im sterben liegenden Verräter Mr. Orange, gekonnt spielt. Würde ich es nicht besser wissen, ich würde ihm glatt glauben er stürbe wirklich. Im Gegensatz zu „Four Rooms“ überzeugt Roth, der dieses Jahr im „Planet der Affen“ zu bewundern war , in seiner Rolle.
Besonders hervorzuheben ist allerdings Michael Madsen, der den Psychopatischen und eiskalten kalten Killer förmlich lebt. So schrecklich sich das auch anhört, aber es ist eine Freude ihm dabei zuzusehen wie er brutal den Gesetzeshüters foltert und ihn immer wieder aufs neue verhöhnt.
Auch wenn es für Quentin Tarantino nie zum absoluten Durchbruch als Schauspieler reichen wird, weiß der oft verschmähte und des öfteren als „Hackfresse“ titulierte Amerikaner durchaus zu Gefallen.
Letztendlich ist es Steve Buscemi, der in seiner Rolle als leicht schwuchtliger Mr. Pink, den Zuschauer mit immer neuen, verblüffend idiotischen Gesprächsthemen unterhält, egal ob es um Trinkgeld oder die Wahl seines Decknamens geht.
Die anderen Darsteller, heißt Chris Penn, Eddie Bunker und Lawrenence Tierny machen ihre Sache recht gut, ohne besonders zu Überragen. Insgesamt empfinde ich keine der Haupt oder Nebenrollen als Fehlbesetzt.
# die Schauplätze
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Wahrscheinlich werdet ihr es bereits gemerkt haben, so richtig viel an Kulissen gibt es hier nicht, mal abgesehen von den, den Film durchziehenden Rückblenden spielt der Film lediglich in der alten Lagerhalle, was aber keinesfalls stört, schließlich lebt der Film von den Charakteren und deren Geschichte und nicht von irgendwelchen Aussenaufnahmen.
# Meine Lieblingszene
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Nicht das ihr mich jetzt für pervers haltet, aber die Szene in der Mr. Blonde den Bullen beinahe zu Tode foltert gefällt mir am besten. Nicht weil ich etwa daran gefallen finde, wie andere Menschen leiden, viel mehr verbindet diese Szene all das, was einen guten Tarantino ausmacht, die recht gewöhnungsbedürftigen Gewaltszenen auf der einen, der bitterböse schwarze Humor auf der anderen Seite. Hinzukommt eine wirklich glänzende schauspielerische Leistung, sowohl von Opfer als auch von Täter und stimmige Musik, die komplett im Gegensatz zu dem steht, was sie eigentlich auf dem Bildschirmsehen.
Davon mal abgesehen ist die Musik nicht nur in dieser Szene als überaus gelungen zu bezeichnen.
# Meine Meinung
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Es hat lange gedauert bis mir Tarantinos Erstling vor die Linsen kam. Immerhin ist der Film mittlerweile schon 10 Jahre alt. Zu meiner Entschuldigung muss ich aber gestehen das ich erst siebzehn bin, und mir vor zehn Jahren der Gang ins Kino verwährt wurde. Und eigentlich begann meine Begeisterung für Tarantino Filme erst im Sommer, als ich durch Zufall „Pulp Fiction“ erwarb. Glauben sie mir es ist gar nicht einfach an „Reservoir Dogs“ ranzukommen, denn sowohl auf DVD als auch auf Video ist der Kultfilm vergriffen, für letzteres wird auf Schwarzmärkten mit bis zu 150 DM gehandelt, wohlgemerkt unter Tarantino Fans. Letztendlich habe ich es meiner Freundin zu verdanken, das ich den Film nun doch mein eigen nennen darf.
Was ist denn nur so toll an dem Film? Im wesendlichen ist es der kompromisslose Mix, aus rabenschwarzem Humor und extremer Gewaltdarstellung, die den, wohlgemerkt Erwachsenen, Zuschauer begeistert. Hinzukommen Klasse Darsteller und richtig gute Musik.
Ungewöhnliche Kamerapositionen, beispielsweise aus einem Kofferraum heraus und schier endlos lang scheinende Szenen, immer wieder durchbrochen von Rückblicken, , die sowohl die eigentliche Handlung vorantreiben als auch das ganze Drumherum erläutern, sprechen für die Kreativität des Jungen Filmemachers, der auch das Drehbuch zu „Reservoir Dogs“ schrieb.
# was ihr sonst noch wissen solltet
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Originaltitel: Reservoir Dogs USA 1991
Spielzeit: 95 Minuten
Darsteller: Harvey Keitel, Michael Madsen, Steve Buscemi, Quentin Tarantino, Chris Penn u.a
Regie: Quentin Tarantino
FSK: 18 weiterlesen schließen -
Im Reservat
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Tarantinos Regiedebut – mit dem unsäglichen deutschen Titel „Wilde Hunde“ – zeigt schon deutlich die Vorlieben des Regisseurs für ein Kino, das gegen den Strich bürstet, was klassische Dramaturgie, inhaltliche Aussage und Effekte angeht. Tarantino schafft klassische Tragödien und handelt doch gegen deren Regeln. Formal ist „Reservoir Dogs“ eine solche klassische Tragödie mit dem kathartischen Ende, dem Tod aller, und doch durchbricht er diese klassische Form der Tragödie an etlichen Punkten. Die Geschichte selbst ist derart simpel gestrickt, das sie nicht weiter auffällt. Wie Tarantino diese Geschichte aber verarbeitet, ist hoch interessant und spannend inszeniert.
Inhalt
Acht Männer sitzen in einem Café und freuen sich auf ihren viel Geld versprechenden Job. Die Kamera wandert minutenlang um die Gangster herum, die sich ihres Erfolgs sicher sind, sie scherzen, ärgern ihren Auftraggeber Joe Cabot (Lawrence Tierney), einen erfahrenen Gangster, für den die anderen einen Juwelier ausrauben sollen. Tarantino stellt sie vor, die sich – so will es Cabot – nur mit ihren Spitznamen kennen: Mr. White (Harvey Keitel), Mr. Orange (Tim Roth), Mr. Blonde (Michael Madsen), Mr. Pink (Steve Buscemi), Mr. Blue (Edward Bunker), Mr. Brown (Quentin Tarantino) und Nice Guy Eddie (Chris Penn). Sie sprechen über Madonnas „Like a Virgin“, über den Sinn oder Unsinn von Trinkgeldern. Als sie das Café verlassen, sehen sie aus wie die Men in Black, schwarze Anzüge, Sonnenbrillen, zu allem entschlossen.
Der Job geht schief. Die Polizei war anwesend. Und der Verdacht kommt auf, dass unter den sechs Gangstern ein Verräter weilt. Einer der sechs ist bereits tot, einer ist eine Weile lang verschwunden. Drei können in eine Lagerhalle flüchten, Mr. White und der schwerverletzte Mr. Orange, der in einer Blutlache liegt; später stößt Mr. Pink zu ihnen. Heftig und nervös diskutieren sie, warum der Raub fehlgeschlagen ist, verdächtigen sich gegenseitig. Der einzige vernünftige scheint Mr. White, der darüber nachdenkt, was jetzt weiter geschehen soll. Mr. White und Mr. Pink streiten, ob sie den schwerverletzten Mr. Orange in ein Krankenhaus bringen sollen. Da platzt Mr. Blonde mitten in den Streit hinein und führt Mr. White und Mr. Pink zum Kofferraum seines Wagens. Er hat einen Polizisten, Marvin Nash (Kirk Baltz), entführt, den die drei nun in die Halle bringen und gefesselt auf einen Stuhl setzen. Als Nice Guy Eddie Mr. White und Mr. Pink holt, um die vor der Halle parkenden Autos zu verstecken, beginnt Mr. Blonde – Mr. Orange liegt blutend und bewusstlos am Boden – den Polizisten zur Musik von „Stuck in the Middle with You“ zu foltern. Die Tragödie nimmt ihren Lauf ...
Inszenierung
Formal ist „Reservoir Dogs“ ein klassischer „heist movie“, ein Gangsterfilm, in dem der Coup scheitert, aufgeteilt nach Vorbereitung, Durchführung und Blutbad (Rache, Katharsis) oder ähnliches zum Schluss. Tarantino verzichtet allerdings schon auf die Darstellung der Durchführung des Raubüberfalls auf das Juweliergeschäft. Lediglich die Flucht unmittelbar nach dem Coup, als Mr. Orange blutend von Mr. White im Auto weggefahren wird, deutet auf den fehlgeschlagenen Überfall hin. Auch die Vorbereitung des Coups wird lediglich in einzelnen Rückblenden ausschnittsweise gezeigt, ebenso die Vorbereitung von Mr. Orange, dem Undercover-Polizisten, auf seine Rolle als Spitzel in der bunt zusammengewürfelten Schar der Gangster.
Das Hauptgewicht des Films liegt aber auf den Szenen in der karg ausgestatteten Lagerhalle. Diese Szenerie und die Handlung in der Lagerhalle gleichen einem Theaterstück, einem Bühnenstück also, nicht aber einem klassischen heist movie. Nicht die Vorbereitung und Durchführung der Tat stehen im Vordergrund, sondern die Folgen ihres Scheiterns. Tarantino dreht damit die klassische Reihenfolge solcher Filme auf den Kopf und setzt noch eins oben drauf: nämlich die (jedenfalls in dieser Hinsicht) völlig belanglose Anfangssequenz, in der sich die acht Männer über den Sinn von Trinkgeldern streiten. Allerdings hat diese im Verhältnis zur Dauer des Films relativ lange Anfangsszene eine durchaus wichtige Funktion: die Personen werden vorgestellt. Die Bedeutung, die den unterschiedlichen Charakteren der acht Männer zukommt, wird dem Betrachter allerdings erst in der Lagerhalle bewusst.
Mit vier Rückblenden durchbricht Tarantino zusätzlich den klassischen heist movie, folgt allerdings trotz allem den Regeln der klassischen Tragödie, eben auf seine Weise: die erste stellt die Flucht von Mr. Pink nach dem Überfall dar (70 Sekunden); die zweite zeigt Mr. White in Cabots luxuriösem Büro, letzterer erklärt Mr. White den Job (2 Minuten); die dritte spielt ebenfalls in dem Büro, Nice Guy Eddie schlägt Mr. Blonde für die Teilnahme am Raub vor (acht Minuten); die vierte schließlich – ganze 23 Minuten lang – zeigt die Vorbereitungen Freddys (Mr. Orange) auf seine Undercover-Tätigkeit. Diese Rückblende ist eine fast schon eigene Geschichte in der Geschichte und nimmt immerhin ein Viertel der Länge des Films ein. Sie unterteilt sich wiederum in drei Teile: Einschleusen von Freddy in Cabots Gang, direkte Vorbereitungen des Coups und Flucht von White, Orange und Brown nach dem Coup. Auch diese Rückblende ist wiederum mit Rückblenden versehen, u.a. mit der Szene, in der sich Freddy mit einer Tasche voll Stoff in eine Herrentoilette begibt, wo sich vier Polizisten und ein Polizeihund befinden.
Tarantino spielt also mit den Regeln des heist movie ebenso wie denen der klassischen Tragödie, ohne die formale Struktur der Tragödie jemals vollständig zu verlassen. Er realisiert sie auf seine eigene Weise.
Auch Gewalt inszeniert Tarantino auf seine Weise. Die Szene, in der der Polizist Marvin Nash von Mr. Blonde gefoltert wird, ist nicht gewalttätiger als viele Szenen in Kriegsfilmen, Thrillern u.ä., und trotzdem wird ihr unterstellt, sie verherrliche Gewalt. Wer die Szene jemals gesehen hat, kann das nicht ernsthaft behaupten, zumal das Abschneiden des Ohrs nicht gezeigt wird. Wo hier die Sympathien liegen, ist eindeutig: bei Nash, nicht bei Mr. Blonde, der im übrigen wenig später die Quittung für seine Folterung erhält. An dieser Szene ist nichts Amüsantes, Lustiges, im Gegenteil, sie verstört, der sadistische Mr. Blonde schreckt ab, Nash ist derjenige, mit dem man mitfühlt, obwohl man weiß, dass er keine Chance hat zu überleben [1].
Fazit
„Reservoir Dogs“ ist ein hoch moralischer Film. Verrat beispielsweise wird nicht geduldet. Es geht um Loyalität und Erlösung, aber auch um die Fadenscheinigkeit und das Scheitern dieses ethischen Kodex in einem bestimmten Kontext. Selbst Mr. White, der einem menschlich am nächsten steht, duldet keinen Verrat. Mr. White mag Mr. Orange, man könnte sogar sagen, zwischen beiden herrscht so etwas wie väterliche Freundschaft. Als Mr. Orange am Ende gesteht, ein Spitzel zu sein, greift Mr. White allerdings zur Waffe. Verrat wird bestraft, weil Vertrauen, hier sogar ein leichter Anflug von Freundschaft oder zumindest Sympathie missbraucht wurde. In diesem Kontext bedeutet Strafe immer Tod. Das führt Tarantino auf eindrückliche Weise vor. Keiner der Gangster überlebt. Und auch Freddy muss sterben. Denn er hat sich auf diesen Kontext eingelassen – man mag das für ein „Berufsrisiko“ halten oder für etwas anderes. Mr. White – ein eiskalter Gangster, der keine Skrupel hat, ein ganzes Magazin und mehr auf ein Polizeiauto abzufeuern – erweist sich in diesem moralischen System als unbescholtenster Mann unter allen.
„Reservoir Dogs“ ist formal – trotz der bewussten Brüche und Tendenzen gegen die Regeln des Dramas und des heist movie – eine klassische Tragödie. Und inhaltlich ebenso. Der Tod steht als Endpunkt in einem moralischen System, in dem Loyalität alles ist und deren Verletzung unausweichliche Konsequenzen mit sich bringt. Shakespeare inszenierte in dieser Hinsicht nichts anderes.
Wertung: 10 von 10 Punkten.
[1] Vgl. die hervorragende Analyse zu diesem Film, auf die ich mich hier weitgehend stützen konnte, von Robert Fischer, in: Fischer / Korte / Seeßlen: Quentin Tarantino, Berlin 2000, S. 71-96
Reservoir Dogs – Wilde Hunde
(Reservoir Dogs)
USA 1992, 99 Minuten
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Quentin Tarantino, Roger Avary
Musik: Karyn Rachtmann
Director of Photography: Andrezej Sekula
Schnitt: Sally Menke
Spezialeffekte: Larry Fioritto
Hauptdarsteller: Harvey Keitel (Mr. White / Lawrence Dimmick), Tim Roth (Mr. Orange / Freddy Newandyke), Michael Madsen (Mr. Blonde / Vic Vega), Chris Penn (Nice Guy Eddie Cabot), Steve Buscemi (Mr. Pink), Lawrence Tierney (Joe Cabot), Randy Brooks (Holdaway), Kirk Baltz (Marvin Nash, L.A.P.D.-Officer), Edward Bunker (Mr. Blue), Quentin Tarantino (Mr. Brown), Rich Turner, David Steen, Tony Cosmo, Stevo Polyi (Sheriffs), Michael Sottile (Teddy)
Offizielle Homepage: –
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0105236
Weitere Filmkritik(en):
„Movie Reviews“ (James Berardinelli):
http://movie-reviews.colossus.net/movies/r/reservoir.html
„Chicago Sun-Times“ (Roger Ebert):
http://www.suntimes.com/ebert/ebert_reviews/1992/10/785503.html
„Washington Post“ (Hal Hinson):
http://www.washingtonpost.com/wp-srv/style/longterm/movies/videos/reservoirdogsrhinson_a0a7c1.htm
© Ulrich Behrens 2002 für
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...philosophie des Tarantino
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
gestern habe ich nach langer Zeit mal wieder "Reservoir Dogs" gesehn, und deshalb muss ich den Film euch natürlich gleich näherbringen, da er einerseits Tarantino's Regiedebut und darüber hinaus noch ein ganz krasser FIlm geworden is...
Reservoir Dogs ist so ziemlich das beste Beispiel für einen Tarantino Film, da all seine spezifischen Elemente enthalten sind. Eine sprungartige Story, von vorn nach hinten, und dann gings doch in der mitte los. Ausserdem die krassen Charaktere, zu denen wir später noch kommen, sowie die typische Mentalität und kultige Musik der 70er.
Crew: Quentin Tarantino (Mr. Brown): nich lang zu sehn,
aber viel zu
krasser Text
Harvey Keitel (Mr. White): sowas wie der Chef der
Truppe
Michael Madsen (Mr. Blond): Psycho....aber harter
Tanz während er den cop
foltert
Steve Blucemi (Mr. Pink): ewiger Kritiker...vor allem
an seinem namen
Tim Roth (Mr. Orange): verräter...verdeckter ermittler
Eddie Bunker (Mr. Blue): kaum dabei.....nicht wichtig
Lawrence Tierney (Joe Capot): Organistor des Raubs
Chris Penn (Netter Eddy): Vizeorganistor
Story
Joe Capot plant einen Diamantenraub. Er heuert 6 Berufsdiebe für diesen Job an. Keiner kennt sich unter ihnen denn sie erhalten allle Decknamen, nach Farben, für diesen Auftrag.
Der Raub misslingt da einer unter ihnen, Mr. Orange, ein verdeckter Ermittler ist, und sofort nach Eindringen in die Bank die Polizei aus dem Versteck kommt. Den Raub an sich kriegt man nicht zu sehn, dafür die Flucht der Räuber in der Gruppe oder alleine. Nach dem misslungen Diebstahl war ein Treffpunkt ausgemacht, eine leerstehende Halle irgendwo in der Vorstadt einer Großstadt. Da die Flüchtenden teilweise verletzt wurden entwickelt sich diese Halle zu weiteren Svchauplatz des Films. Doch dies wird unwichtig da die Story sowieso ständig vor- und zurückspringt. Um zum Ende nicht zu viel zu sagen, es überleben nich viele, und vor allem der Tanz von Mr. Blond zu "Stuck in the Middle with you" is zu tarantino , und das für Michael Madsen, einen Mann denn ich erstmals in Free Willy sah. Aber mittlerweile gehört er zu den, für mich, besten Schauspielern in Tarantino Filmen.
Auch empfehlenswert wäre an
dieser Stelle "Getaway"...
Kritik
Irgendwie bin ich zu diesem Film sowieso schon voreingenommen, da er einfach zu gut ist. Doch er ist nichts für Leute welche nun Tarantino Action like "From Dusk Till Dawn" erwarten. Reservoir Dogs lebt von seinen Dialogen, den rationellen sowie phantastischen Analysen der Gesellschaft und des Alltags. Themen der Gespräche sind belanglose Dinge, doch diese werden bis ins Detail kritisiert und erörtert. So ist z.B. der Anfangsdialog über "Like a Virgin" von Madonna ein typischer Themeninhalt.
Diese Dialoge lassen sich dann an so ziemlich jeder Stelle im Film finden, in der zwei Chraktere zu sehn sind. Nach den ersten Minuten des Films, wenn die Story bereits sprunghaft wechselt und man plötzlich nicht mehr weiss wo man jetz eigentlich ist und wie die Zusammenhänge sind, sollte man nicht bereits Abneigung gegen den Film empfinden, nur weil man die Story nicht versteht. Denn mit den weiteren Zeitwechseln der Story baut sich die ganze Geschichte halt in einem individuellen Stil auf. Begleitet wird man dabei stets von einem Radiosender, mit einem typischen Moderator der 70er, welcher in der deutschen Fassung noch viel besser klingt als im original. Und dazu noch die kultigen Songs der 70er welche gerade die richtige Atmosphäre für diesen Film schaffen. Doch für einen Tarantino Film darf natürlich auch die Action nicht fehlen. Bei den wenigen Fluchtszenen giubt es eingie gute momente. Und später im Lagerhaus sowieso, da es zu einem riesigen Lazarett wird, weil es nur noch verletzte gibt. Ausserdem ist Aciton permanent enthalten durch die 6 (teilweise) harten Jungs, welche sich am liebsten sofort um die Diamanten prügeln würden. Am Ende gibt es dann wieder große Verluste zu beklagen als man herrauszufinden versucht, wer der Verräter ist und ein größtenteils unerwartetes Ende......
wie man sieht kommen Tarantino Filme auch ohne großes Gemetzle aus. Und dieser Film ist auf jeden empfehlenswert für Leute die bereits "Pulp Fiction" oder andere Tarantino Filme lieben......
eNd.....(good movie) weiterlesen schließen
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