Wir waren Helden (DVD) Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 02/2011
- Action: sehr viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: sehr spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- Mel Gibson einige nette Actionsequenzen Extras der DVD
- Ton, Extra DVD Mel Gibson (der beste für die Rolle) Historische Originalausschnitte
- Schauspieler, Realismus, Umsetzung
- Mel Gibson sehr ernste Story
- guter film, qualität
Nachteile / Kritik
- patriotisch = USA Held der Nationen wenig Abwechslung
- Nicht ganz perfektes Bild
- Bildqualität nicht optimal, Lautstärke nicht immer passend
- sehr blutiger Film Kriegsfilm
- patriotenzeugs; deutsche dvd
Tests und Erfahrungsberichte
-
WE WERE SOLDIERS (DVD)
17.06.2003, 03:05 Uhr von
Heyzl
Ich bin webmaster von THE QUENTIN TARANTINO ARCHIVES www.tarantino.info1Pro:
guter film, qualität
Kontra:
patriotenzeugs; deutsche dvd
Empfehlung:
Ja
We Were Soldiers (DVD)
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ACHTUNG: Dieser Bericht basiert auf der Amerikanischen DVD (Region Code 1) und auf Informationen über die deutsche DVD. Die deutsche DVD stand für den Testbericht nicht zur Verfügung und ist nur periphär Inhalt dieses Berichts.
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Randall Wallace (bekannt durch Braveheart und das äußerst beschissene Pearl Harbor) hat sich 2001 mal dem Thema Vietnam gewidmet und VERSUCHT, trotz hunderter schon existierender Vietnamfilme, einen perfekten Vietnamfilm zu schaffen. Abgesehen von einer Technischen Meisterleistung und ner Menge Gewalteffekte ist er hier kläglich gescheitert.
Hinweis: Ich habe über dieses Thema meine Facharbeit geschrieben, und werde die Facharbeit bald im Internet veröffentlichen, sobald ich sie überarbeitet habe, ich werde dann in einigen Wochen hier den link dazu anfügen, für interessierte, weshalb ich hier auch mich nicht zu breit in Sachen Filmkritik auslassen will.
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DER FILM:
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Der Vietnamkrieg eskaliert. In den 60ern, kurz nach Verabschiedung der Golf von Tonkin Resolution beschliesst Präsident Johnson die Entsendung der Armee nach Vietnam.
General Harold Moore (Mel Gibson) wird mit der Air Cavalry als erste Kampfeinheit in den Vietnamesischen Highlands abgesetzt und in die erste offene Schlacht zwischen NVA (North vietnamese Army) und US Armee in der Geschichte des Vietnamkriegs verwickelt.
Der Film schildert zur ersten Hälfte die Soldaten mit Familien zuhause und das Training und in der zweiten Hälfte dann Schonungslos die SChlacht.
Die Air Cavalry landet mit Helicoptern im IA DRANG Tal und wird sofort in Kampfhandlungen verwickelt. Das Fussbaldfeldgroße Schlachtfeld wird zum Grab für hunderte US Soldaten und NVA Kämpfern.
Einheiten werden abgeschnitten, von der Eigenen Artillerie bombardiert oder im Stich gelassen.
Eindrucksvoll schildert der Film die Schlacht aus verschiedenen Situationen, im Zentrum Hal Moore und sein Freund der Heli Pilot "Snake Shit" (Greg Kinnear).
Die Schlacht scheint verloren, doch mit einem massigen Luftkampf Aufgebot und einer Finalen Attacke können die Amis die Schlacht gewinnen.
Der Film basiert auf dem Buch der Veteranen Hal Moore und Joseph Galloway (der im Film von Barry Pepper gespielt wird) "We Were Soldiers once... and young" und heisst We Were Soldiers, warum in Deutschland der Titel noch patriotischer wurde, ist mir Schleierhaft.
Der Film konzentriert sich im wesentlichen auf die Einzelnen Soldaten und auch auf das Missgschick der zuhause bleibenden Frauen, die todesmitteilungen per Telegramm erhalten.
Der Horror der Schlacht wird mit allen Mitteln der modernen filmtechnik erreicht.
Was auf der Strecke bleibt, ist das Erzählen historischer Informationen, so bleibt der Zuschauer relativ uninformiert über die Geschichte und vor allem Gründe des Vietnamkriegs (wer mehr über den Vietnamkrieg wissen will kann mir ne Message schicken, und ich gebe Quellenempfehlungen).
Insgesamt ein recht Actionreicher Kriegsfilm, der viele Gute Ansätze hat, aber zum Schluss doch als Vietnamesengemetzel endet. Braveheart in Vietnam.
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DIE DVD (beachte obige ++Anmerkung++)
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Ich habe mir schon vor fast einem Jahr die DVD aus Canada bestellt, da ich meine Facharbeit über den Film verfassen wollte.
Im Nachfolgenden beschreibe ich diese DVD die man zum Beispiel bei www.dvdboxoffice.com ganz billig importieren kann, und am Ende meines Berichts gehe ich noch kurz auf die in Deutschland erhältlichen Versionen der DVD ein.
1. Aufmachung:
Das Cover ist nicht so toll wie das Britische und Deutsche kommt dem Plakat aber zugute.
2. Bildqualität:
Die Farben sind bombastisch. Der Kontrast ist gut und das plastische Gefühl kommt raus. Relativ Frei von Mängeln ist das Bild, auch wurde hier künstlich das Bild verändert. Insgesamt eine tolle Präsentation, die sich vor allem auf großen Plasmascreens bemerkbar macht.
2.35:1 anamorphes Widescreen.
(Anamorph heisst für 16:9 Format optimiert, die erstgenannte Zahl gibt das Bildformat im Verhältnis an, 'normale' TVs sind in 4:3, i.d.R. 1.33:1)
3. Tonqualität und Surroundsound:
Hier Punktet die DVD. Der sound kommt aus allen Richtungen, der Bass kommt gut zur geltung und die Dialoge sind gut verständlich. Der Film wurde vor einigen Monaten in einigen US Kinos auch mit SURROUND VON OBEN neu veröffentlicht, doch der auf der DVD enthaltene Surroundsound reicht völlig, um ihr Wohnzimmer zu demolieren, wenn sie kräftig aufdrehen.
Tonformate:
Englisch Dolby Digital Surround 5.1 EX (getestet in 5.1)
Englisch Dolby Surround 2.0
Französisch Dolby Surroun 2.0 (auch getestet)
Die Französische Sprachspur ist ganz in Ordnung, vom Sound natürlich minimaler.
Ich konnte 5.1 EX nur in 5.1 testen. der EX Ton besagt, dass hier mit neuer Technik ein Zusätzliches Lautsprecherpaar HINTER dem Zuschauer unterstützt wird (entsprechendes Gerät vorrausgesetzt, vergleichbar mit DTS ES 6.1)
Keine Sorge, auch mit 'nur' 5.1 ist der Sound der Hammer.
4. EXTRAS:
Die Extras sind ganz in Ordnung hier
- Audiokommentar von Randall Wallace: Informationsgehalt hoch, auch recht interessant anzuhören.
- 10 Deleted scenes mit Kommentar (optional): Diese Szenen hätten großteils eigentlich im Film bleiben sollen, ich verstehs nicht, hätten die hald mehr Gemetzel dafür rausgeschnitten.
- Getting it Right documentary: Das Herzstück der DVD, hier wird behauptet man wollte den Perfekten - die Veteranen unterstützenden - Vietnamfilm drehen und versucht all das zu bestätigen. Informationsgehalt sehr hoch, jedoch täuscht das ganze nicht drüber hinweg dass hier wichtiges ausgelassen wurde.
- Untertitel in Französisch und Englisch.
5. Technische Infos:
Region code 1, NTSC
Canada/USA
ca 138 min
Closed Captioned
Uncut
Originalformat
Paramount DVD.
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DIE DVD IN DEUTSCHLAND:
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In Deutschland kam die DVD vor kurzem heraus.
ACHTUNG!! In Deutschland sind zwei versionen Erhällich, beide von Concorde Entertainment und nicht von Paramount!
1. Die FSK 16 Version ist billig erhältlich, ist etwas gekürzt und enthält nur wenige extras
2. Die FSK 18 ist teurer, hat mehr Extras als die hier besprochene US Version und ist genauso lange.
Beide entsprechen nicht ganz dem Standard der US DVD, aber mit der Extras-reichen FSK18 DVD kann man ganz gut leben.
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FAZIT:
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Über den Film kann man sich streiten, der Unterhaltungswert ist allerdings akzeptabel, und alle 3 genannten DVDs bieten gutes Bild und guten Ton.
mfg, heyzl (ciao and yopi) weiterlesen schließen -
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Vietnam als historischer Hollywoodspielball
Pro:
Action
Kontra:
Handlung, Patriotismus, Historische Richtigkeit
Empfehlung:
Nein
Ohne große Erwartungen schaute ich mir den Film "Wir waren Helden" mit Mel Gibson in der Hauptrolle an. Das war auch besser so, denn umso länger der Film lief, desto mehr brodelte es in mir. Warum, das will ich im Folgenden darstellen.
Die Handlung des Films ist kurz erzählt. Ein Colonel zieht mit seiner Truppe in den Vietnamkrieg. Große Schlachten gab es bislang nicht, doch die folgende Schlacht sollte es in sich haben. Mit nur knapp 100 Mann stellt sich die Truppe dem übermächtigen Feind auf fremden Terrain. Der Kampf gegen die weit über 1000 Vietnamesen scheint aussichtslos, denn die überlegene Feuerkraft der Amerikaner nutzt im Kampf direkt mit dem Feind kaum etwas. Von den knapp hundert Amerikanern bleiben bis zum Schluss nur noch etwa 15 übrig. Diese stürzen sich dann mit allem Heldenmut mit den Bajonetten auf den Feind und überwältigen diesen. Übrig bleibt ein leichenübersähtes Schlachtfeld und ein um seine Männer trauender Colonel.
Grundlage des Films soll ein umstrittenes Tagebuch eines Colonel sein, welches zusammen mit einem Vietnamreporter verfasst wurde. An der Authentität des Tagebuchs wird in Fachkreisen stark gezweifelt, da viele Dinge, die heutzutage bekannt sind, wie ausgeblendet scheinen. Es zeichnet eine "heile Kriegswelt", in der sich die Soldaten mit Freude und Hingabe, ohne jegliche persönliche Probleme in den Krieg stürzen. So geschieht dies natürlich auch in dem Film. Drogenkonsum unter den Soldaten, Selbstmorde und Amokläufer werden mit keinem Wort erwähnt. Klar, war ja auch kaum anders zu erwarten.
Des weiteren wird in dem Film jeglicher historischer Hintergrund des Krieges ausgeblendet. Grund dafür war natürlich zum Einen der 11. September. Der Film erschien kurz nach dem Attentat auf das World Trade Center. Man brauchte etwas, um den amerikanischen Patriotismus und das Zusammengehörigkeitsgefühl wieder zu steigern. Da kam dieser Film natürlich genau richtig. In der Filmgeschichte wurde der Vietnamkrieg schon oft als patriotisches Heldentheater missbraucht, hier geschieht es eben einmal mehr. Dass dies ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion war, der auf fremdem Boden mit grausamsten Mitteln auf beiden Seiten geführt wurde, kommt natürlich nicht zum Ausdruck. Warum auch...
Positiv an dem Film ist natürlich die Action, wenn man sie mag. Wer auf viel Blut steht, wird hier gut bedient. Das ganze geht sogar soweit, dass die Bildfläche der Kamera teilweise mit "Blutspritzern" versehen ist.
Neben der ganzen Action geht leider die Spannung völlig verloren. Das eigentliche "Trauma Vietnam" und dessen Psychologie kommt absolut nicht rüber. Ein von Kugeln durchlöcherter und bluttriefender Körper erzeugt noch keine Spannung. Sicher, man könnte nun sagen, die Gundlage, nämlich das Tagebuch, gibt nicht mehr her. Aber dies wäre ein Grund mehr, an dessen Richtigkeit zu zweifeln.
Die Leistung der Schauspieler in dem Film ist sehr unterdurchschnittlich. Sicher, viel Schauspielerei kann man in diesem Action-Streifen nicht erwarten, weil wie gesagt die Handlung nicht viel hergiebt. Aber dennoch, etwas mehr hätte man erwarten dürfen. Mel Gibson wirkt absolut hölzern und unglaubwürdig. Oftmals ist seine Mimik unpassend und wirkt aufgesetzt. Die Dialoge sind dem Handlungsniveau des Films angepasst. Die Soldatenfrauen wirken größten Teils wie eine Gruppe Girlies. Hätten diese nicht das entsprechende Outfit, so könnte man meinen, dass diese den "No Angels" (nix gegen die No Angels) entsprungen sind.
Die DVD slebst bietet die üblichen Extras. Besonders erwähnenswert ist dabei eigentlich nichts.
FAZIT:
Der Film ist weder politisch, schauspielerisch noch cinegraphisch korrekt. Einzig die Action ist ganz ansehlich. Aber das Alleine reicht bei weitem nicht aus. Deshalb kann ich den Film eher nicht empfehlen. weiterlesen schließen -
Blutreich im Bild, blutarm im Charakter
Pro:
technische Umsetzung
Kontra:
Handlung
Empfehlung:
Nein
Vorabinfo
Da ich den Film geliehen hatte, stand mir nur die Film DVD zur Verfügung. Dem entsprechend kann ich über Features auf einer DVD2 natürlich nichts sagen. Diese Meinung gibt also die Meinung über den Film als solches wieder.
Film-Info
Schauspieler:
Mel Gibson
Madeleine Stowe
Greg Kinnear
Barry Pepper
Sam Elliott
Chris Klein
Ryan Hurst
Jsu Garcia
Marc Blucas
Blake Heron
Regie:
Randall Wallece
Laufzeit:
126 min
Buch: Lt. Gen. Harold G. Moore
Musik: Nick Glennie-Smith
Bildqualität / Tonqualität
Die Bildqualität ist als gut zu bezeichnen. Nicht brillant aber gut. Die Tonqualität in Dolby Digital ist einwandrei.
Handlung
Die neu gegründete 7. Luftlandedivison bekommt den Auftrag in Vietnam geschickt und soll dort in der Talebene „la Drang“ vietnamesiche Soldaten verfolgen.
Dieses Ereignis führte schliesslich zur Eskalation des Vietnamkrieges (wenn man darüber nur etwas mehr im Film berichtet hätte).
Geführt wurde die Division von dem erfahrenen Colonel Harold G.Moore (Mel Gibson), der sein Leben für seine Soldaten opfert und lieber selbst auf dem Schlachtfeld sterben würde als einen seiner Kameraden zurück zu lassen.
Die ca. 400 Mann starke Divison scheint der unterschätzen vietnamesichen Präsenz jedoch recht unterlegen, wie man schon bald feststellt. Schon nach kurzer Zeit wird man von der Aussenwelt abgeschnitten und es gibt scheinbar keine Chance aus dem Kessel herauszukommen. Eine Evakuierung ist ausgeschlossen.
Was folgt sind Tage und Nächte von Angriffen und Verteidigung. Beide Seiten versuchen sich taktisch zu überlisten (zumindest sollte das im Film so dargestellt werden, wird aber nur angedeutet).
Zwischen all den Ereignissen bangen zu Hause die Frauen der Soldaten und wissen nicht, was vor Ort in Vietnam passiert. Immer wieder werden ihnen Telegramme von gefallenen Soldaten zugestellt. Moores Frau (Madeleine Stowe) übernimmt die Zustellung der Todesbotschaften. Wie die Frauen reagieren, was in den Köpfen vorgeht bleibt überwiegend ein Geheimnis.
Ach ja, dann gibt es da noch den Kriegsreporter Galloway, der sich zunächst weigert eine Waffe in die Hand zu nehmen. Was er empfindet, was er denkt usw. bleibt aber auch weitgehend ein Geheimnis.
Tja und viel mehr bleibt zur Handlung auch nicht zu sagen.
Meine Meinung zum Film
Die Meinungen zu diesem Film sind ja überwiegend positiv. Aus diesem Grunde hab ich mich auf den Film gefreut und wurde masslos enttäuscht.
Doch der Reihe nach: Der Film fängt damit an, dass man französische Einheiten in Vietnam kämpfen sieht. Es folgt keine weitere grosse Erklärung und somit wird vorausgesetzt, dass Vietnam einmal von den Franzosen besetzt war.
Mel Gibson und seine Filmfrau spielen mit Sicherheit interessante Charaktere, jedoch kommen diese so gut wie garnicht zur Geltung.
Was eindeutig im Vordergrund steht ist Gemetzel. Es wird im Detail gezeigt, wie sterbende Menschen zucken, wie Kugeln im Körper eindringen, diesen zerfetzen, wie Phosphor grausame Brandschäden verursacht usw, usw. . Natürlich werden die Befürworter und vor allem die Verantwortlichen für diesen Film wieder sagen: So war der Krieg nun mal.
Das ist mit Sicherheit richtig, jedoch steht hinter jedem Opfer ein Mensch. Und sind die Bilder auch noch so blutreich, die Charaktere sind blutarm.
Nur andeutungsweise kommt so etwas wie Persönlichkeit ins Spiel. Aber reicht es, wenn gezeigt wird, das jemand seine Frau, seine Familie zurücklässt und dann stirbt ? Ich meine nein. Der ganze Film läuft nach dem Schema: Mann zieht in den Krieg, sagt tschüss, Frau kriegt Nachricht von verstorbenem Mann. Ende! Am wichtigsten scheint dem Regisseur dabei zu sein, den Eintritt des Todes in Zeitlupe und blutreich darzustellen.
Wie schaut es eigentlich mit ein wenig Kritik am Vietnamkrieg aus ? Lediglich am Anfang und am Schluss quasselt ein Sprecher ein paar Worte, die so etwas andeutungsweise erklären.
Auf Kritik, sei sie indirekt oder direkt, wird ansonsten komplett verzichtet.
Was geht eigentlich in den Köpfen der Soldaten vor ? Was in denen derer die kriegserfahren sind, was in denen die Angst haben ? Was haben sie für Ängste ? Worüber machen sie sich Gedanken ? All das bleibt ein Geheimnis.
Gibsons Filmfrau hat sich zur Aufgabe gemacht die Telegramme mit den Nachrichten der Verstorbenen selbst an die Witwen zu verteilen. Damit will man die Stärke der Frau zeigen. Was ist denn aber mit den Frauen ? Was fühlen sie ? Wie reagieren sie ? Es wird nur kurz gezeigt, wie die Telegramme übergeben werden (bis auf eine ca. 2 Minuten Ausnahme) um dann schnell wieder zu zeigen wie die nächsten 10 Soldaten blutreich zugrunde gehen.
Technisch ist der Film einwandfrei. Keine Frage. Und die Story selbst hätte mit Sicherheit auch einiges hergegeben. Anscheinend ist es aber wichtiger Leute realistisch beim Sterben zuzuschauen als einen Handlungsstrang aufzubauen.
Immerhin das wurde einwandfrei gemacht. Die Soldaten sterben sehr realistisch, die Explosionen wirken extrem echt.
Doch ganz frei von Kritik bleibt auch dieser Teil des Filmes nicht. Es bleibt nicht einmal Zeit die Angst der Personen zu zeigen. Sie werden eher auf Distanz gezeigt, gerade so um zu sehen wie effektvoll eine Kugel durch den Körper schiesst.
Schauspielerische Leistung
Mel Gibson spielt sehr bemüht, holt raus was das Drehbuch hergibt. Das ist nicht viel. Immerhin ist er noch derjenige welcher ansatzweise so etwas wie eine Persönlichkeit im Film darstellt. Die Rolle aber unterfordert Gibson eindeutig.
Sam Elliott spielt einen harten Sergeant Major namens Plumley. Der Typ ist eiskalt, extrem zuverlässig und ähm, ähm, ja, zumindest sollte er das darstellen. Ansatzweise wird der Charakter umrissen, aber ausser vielleicht 20 kalten Dialogen und 1 Dauergesichtsausdruck ist nichts zu sehen.
Lieutenant Geoghegan wird von Chris Klein gespielt. Ein junger Soldat mit dem sich Colonel Moore (Mel Gibson) irgendwie identifiziert, sich wohl irgendwie selbst in dem jungen Soldaten sieht. Mehr ist dazu nicht zu sagen, denn diese Verbindung wird nur angedeutet und Klein muss nicht viel sagen bzw. spielen.
So kann man eigentlich alle Darsteller weiter analysieren. Da kaum jemand sonst mehr als 3 Sätze zu sagen hat, ist eine Analyse kaum möglich.
Fazit:
Die Story die auf Tatsachen beruht hätte wohl einiges mehr hergegeben.
Umgesetzt wurde davon nichts. Nicht einmal die Bemühung war da.
Es geht nur um das Gemetzel. Dabei hatte gerade der Vietnamkrieg ganz andere Züge. Auf der einen Seite politisch umstritten gab es auf der anderen Seite nur wenige dieser offenen Schlachten, wie sie im Film dargestellt wird. Meist lag man tagelang im Graben und kaum hob man den Kopf kamen von irgendwo her Schüsse. Dauerbombardements und offenes Schlachtfeld waren selten.
Der Film hat in meinen Augen eine Aussage: Wie kann ich am effektvollsten darstellen, wie verschiedene Waffengattungen wirken, wenn sie einen Körper durchdringen.
Meiner Meinung nach einer schlechtesten Kriegs- oder meinetwegen Antikriegsfilme. Kein Vergleich zu „Der schmale Grad“ „Stalingrad“ „Die Brücke“ „Full Metal Jacket“ oder anderen Film. Ich glaub das selbst Rambo kritischer war.
Für mich zeigt die positive Kritik am Film aber auch, wie sehr man schon auf Blutbilder fixiert ist und wie sehr die Story in den Hintergrund rücken darf.
Ein gasförmiger Film, den die Welt nicht brauchte!
Letzte Anmerkung
Der Film beruht, wie erwähnt auf Tatsachen. Niedergeschrieben von Colonel Moore selbst. Allerdings habe ich dieses Buch nicht gelesen und meine ernsthaften Zweifel, dass ein Mensch seine Kriegserlebnisse so oberflächlich und charakterarm niederschreibt. weiterlesen schließen -
God bless Hollywood
28.08.2002, 00:56 Uhr von
HaloB
Lieber Leser, ich bin hier nur auf Urluab, sozusagen. Daher werde ich auch kaum auf Reaktionen...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Vorbemerkung:
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Diese Meinung wird für meine Verhältnisse unüblich werden. Ich werde keinen Wert auf eine geordnete Gliederung nehmen, ebenso wird mein Urteil in diesem Falle wohl sehr subjektiv und persönlich geprägt sein. Ich möchte vorab anmerken, dass ich an keiner Stelle beabsichtige, die Reputation und den Respekt vor dem Leben und Sterben jeglicher Soldaten in irgendeinem Krieg der Weltgeschichte zu verletzen. Mir ist das Ausmaß der persönlichen Tragödien bewußt, die ein jeder Krieg mit sich bringt. Ich möchte mein Mitgefühl ausdrücken für jene Menschen, die ihr eigenes oder das Leben eines Angehörigen in einem kriegerischen Konflikt verloren haben, in dem es um lobbyistische und politische Interessen ging. Ich ziehe meinen Hut vor jedem Menschen, der in Situationen eines Krieges zum Held in dem Augen der Welt oder seines Heimatlandes wurde.
Wenn mein Bericht an manchen Stellen sehr kritisch werden sollte, dann führe ich dies auf den unmittelbaren Eindruck des Filmes und der Machart einer Hollywoodproduktion zurück, die eben jenen Respekt vor dem menschlichen Leben an sich vermissen lässt und sich als Propagandamaschinerie mißbrauchen läßt.
Meine Meinung
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Ich weiß nicht genau, warum ich mir diesen Film angesehen habe.
Vielleicht war es der Name Mel Gibson, der mir Hoffnung gab. Vielleicht war es das Urteil von einer Bekannten, das mir einen ergreifenden und traurigen Film versprach, der ein Kriegsfilm nun einmal sein mag.
Vielleicht war es auch die Neugier, in welcher Art und Weise die Traumfabrik das Trauma Vietnam in unserer heutigen, angespannten Weltlage zu verarbeiten versucht. Letztendlich habe ich einen Film gesehen, der das Niveau eines Westerns aus dem kalten Krieg hatte, und der mich vollends enttäuscht und deprimiert hat.
Die Handlung des Films ist schnell erzählt. Colonel Harold G. Moore (Mel Gibson) bildet in einem Trainingslager in Amerika Officer und Gruppenführer aus, die für den anstehenden Krieg in Vietnam ausgebildet und für ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet werden.
Diese jungen Männer, einigen von ihnen verleiht der Film sogar ein Gesicht und notwendigerweise auch eine junge Familie, werden hernach nach Vietnam verbracht, um die erste Schlacht für die USA zu schlagen und dem Feind erste Gebiete streitig zu machen.
Die nachfolgenden 90 Minuten sind ein Zusammenschnitt von Kriegsszenen, verwundeten und sterbenden Soldaten, die haltlos irgendeine Stellung zu verteidigen versuchen. Immer wieder schwenkt der Film um und zeigt die in Amerika verbliebenen Frauen in ihrer Hoffnung und ebensolcher Trauer, wenn die Nachricht über den Tod des Geliebten eintrifft.
Ich verrate sogar den Schluß, denn ein solcher Schluß ist nicht wirklich vertraulich.. Trotz immenser Opfer gelingt den US-Truppen der Durchbruch durch die feindlichen Linien, und Helikopter transportieren die müden Helden in das Headquarter.
Schnitt
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Hatte ich zu Anfang stets die Hoffnung, der Film möge sich wandeln und sich bald politisch fair verhalten, so verlor ich nach und nach jegliche Hoffnung. Ehrlich gesagt gibt es Western mit John Wayne, die ich für differenzierter und ehrlicher halte als diesen typischen Hollywoodschinken, der aber auch ALLE Klischees bedient, die das amerikanische Kino für den Vietnamkrieg bereithält.
Ob es nun ein texanischer Sergeant ist, der in lächerlichen Heroismus krude Heldensprüche von sich gibt, die Symbolik eines vietnamesischen Fahnenträgers, der natürlich erschossen werden muss und geschlagen in einem Baum hängen bleibt .. der Regisseur und Autor Randall Wallace ist sich an keiner Stelle zu schade, das patriotische Bedürfnis seines vorwiegend amerikanischen Publikums zu bedienen und gar zu übertreffen.
Geradezu albern wirken die Szenen, in denen Mel Gibson scheinbar unverwundbar und aufrecht stehend zwischen seinen im Gras kauernden Soldaten schreitet und Anweisungen gibt. Fast verletzend die Darstellung der wie Pappkameraden umfallenden und sofort sterbenden vietnamesichen Soldaten, während jeder einzelne US-Soldat langsam und dramaturgisch sterben darf, nicht ohne die letzten Worte gesprochen zu haben:
"Sag meiner Frau, dass ich sie liebe".
Wie ein Schlag ins kulturelle Gesicht der Vietnamesen muß es wohl sein, wenn der Colonel die Anweisung an einen Kriegberichterstatter gibt, ganz Amerika zu erzählen, was die Soldaten dort geleistet haben. Und das, ganz ohne auch nur ansatzweise das politische Ausmaß und die Sinnlosigkeit des ganzen Konflikts thematisiert zu haben.
Auch der Fokus auf die verbliebenen Frauen zu Hause, und die Darstellung der ganz persönlichen Schicksale eines Krieges kann darüber nicht hinwegtäuschen, dass hier offensichtlich ein ganz plakatives Stück
Propaganda gedreht wurde, bei dem es jedem kritischen Kinogänger einer mehr als schalen Nachgeschmack hinterlassen müsste. Und wenn ich eine gewagte These aufstellen darf .. es ist ein offenes Geheimnis, dass
die US Army nur allzu gerne auch Geldmittel aufwendet, um solche Filmvorhaben zu unterstützen .. im Falle von "Wir waren Helden" würde mich eine Erwähnung oder Werbung der US Army nicht wirklich überraschen.
Nicht gegeizt, wie ist es anders zu erwarten, wird mit Stars and Stripes und christlichem Pathos. Zum Kotzen, um es einmal ganz deutlich zu sagen, finde ich zB folgende Szene: Moore trifft in einer Kapelle noch vor dem Einsatz auf einen jungen Familienvater, den Zweifel quälen und er deshalb Hilfe in einem Gebet sucht. Gibson schaltet sich in dieses Gebet ein und bittet um den Beistand Gottes bei der bevorstehenden Mission .. um dann in einem harschen Cowboyton anzufügen:
"Und mach, dass wir diese gelben Bastarde plattmachen"
Wie tief kann ein Regisseur sinken, selbst wenn es sich um einen Amerikaner handelt? Wie unreflektiert kann man einen Krieg darstellen, der auf beiden Seiten unmenschliche Opfer und Menschenrechtsverletzungen mit sich brachte? Wie verharmlosen kann man eine Schlacht, in der das höllische Agent Orange von Regierungswegen mehr oder weniger zu Testzwecken eingesetzt wurde, genauso wie ein hochtoxisches Entlaubungsmittel, das bis in die heutige Zeit Schäden an Umwelt und Mensch in Vietnam anrichtet?
Irgendwie dachte ich, Amerika habe mittlerweile einen differenzierten Standpunkt zu diesem traurigen Geschichtsabschnitt gefunden. Ich hatte gehofft, dass die Filme von Oliver Stone und Stanley Kubrick zu einem Umdenken geführt hätten. Dieser Film enttäuscht alle diese Hoffnungen und setzt noch einen obendrauf:
Der Abspann zeigt eine Liste all der gefallenen US-Soldaten der Schlacht, ohne auch nur ansatzweise auf die zahlreichen Opfer der Gegenseite aufmerksam zu machen.
Letztlich versucht der Regisseur noch kurz und knapp, auch eine vietnamesische Frau in ihrer Trauer um den geliebten Ehemann zu zeigen, dessen Tagebuch sie in Händen hält. Wobei auch hier zu beachten ist, dass
dieses Tagebuch offensichtlich von einem heroischen amerikanischen Soldaten nach Vietnam gesendet worden ist.
Fazit
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"Wir waren Helden" ist nichts weiter als eine amerikanische Polit-Propaganda ohne geschichtliche Rückendeckung. Mit diesem Film hat sich der Regisseur, zumindest international gesehen, sehr unvorsichtig
hinter "feindliche" Linien begeben und hofft nun auf pathetische Rückendeckung der Grand Nation. Von mir bekommt er dafür eine klare Absage aufgrund nichtgemachter Hausaufgaben .. und es nährt meine Lust auf den ehrlichen europäischen Film, der mich von solchen Plattheiten verschonen mag .. weiterlesen schließen
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