Pro:
Unterhaltung pur - schöne Ortsbeschreibungen
Kontra:
sehr oberflächlich - sehr weit hergeholt
Empfehlung:
Nein
Nachdem ich mich in den letzten Monaten ein wenig zurückgehalten habe, möchte ich im neuen Jahr wieder regelmäßig neue Berichte nachlegen. Anfangen werde ich gleich mit einem Buchbericht.
** SPIEL DES SCHICKSALS - BARBARA WOOD **
An dieses Buch bin ich eigentlich rein zufällig gekommen. Ich war nämlich auf der Suche nach den aktuelleren Titeln von Barbara Wood und habe mich dann im Eifer des Gefechts beim Suchen vertan (Was haben ihre Bücher auch immer so ähnlich klingende Namen **gg**) Aber egal, nun lag das Buch vor mir, also konnte ich es ja genauso gut mal lesen.
Heute werde ich es euch ein wenig näher vorstellen. Und wie immer fange ich mit dem
** INHALT **
an.
Lydia Harris ist OP Schwester in Hamburg und hat ihr Leben im Griff, wie sie meint. Doch eines Tages geschieht etwas Unvorhersehbares. Sie erhält einen Anruf aus Rom - von ihrer kleinen Schwester Adele, die sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch bevor Adele ihr von ihren Problemen erzählen kann, wird der Anruf unterbrochen. Ein Rückruf ist erfolglos - Adele meldet sich nicht mehr.
Am nächsten Tag erhält Lydia ein mysteriöses Päckchen mit einer altägyptischen Spielfigur - ein Päckchen, das ganz offensichtlich von Adele abgeschickt wurde. Lydia lässt es keine Ruhe. Warum kann sie Adele nicht mehr erreichen? Und sie beschließt, sofort nach Rom zu fliegen, um Adele dort aufzusuchen.
Im Flugzeug lernt sie einen sympathischen jungen Mann kennen, der ihr in Rom gern zur Seite stehen möchte. Und obwohl Lydia nicht der Typ Frau ist, der sich auf fremde junge Männer verlässt, scheint sie seine Hilfe tatsächlich nötig zu haben. Denn im Hotel behauptet man, Adele sei nicht hier - man kenne nicht einmal ihren Namen. Lydia mietet sich trotzdem hier ein und stellt Nachforschungen an. Und plötzlich fühlt sie sich beobachtet und verfolgt. Wer ist der arabisch aussehende Mann, der immer dort auftaucht, wo sie gerade ist? Und wer hat ihr Hotelzimmer durchsucht? ...
Die Spur von Adele führt Lydia schließlich aus Rom weg - hin nach Ägypten. Und hier geht es Schlag auf Schlag weiter, bis sich schließlich alles in einem großen Finale entlädt...
Mehr möchte ich euch eigentlich nicht über den Inhalt des Buches verraten - ich will euch ja nur einen kleinen Eindruck vermitteln, worum es in diesem Buch geht und nicht die ganze Spannung rausnehmen. Aber ein paar
** GEDANKEN **
rund um das Buch möchte ich euch eigentlich nicht vorenthalten. Also lest ruhig noch ein bisschen weiter, wenn ihr wissen wollt, wie dieser Roman auf mich gewirkt hat.
Von Beginn an war mir eines klar: hier handelt es sich um einen typischen Frauenroman (nicht, das ich die alle schlecht finde !!!) - ein wenig auf Spannung getrimmt, aber gleichzeitig ziemlich oberflächlich und vorhersehbar. Deswegen lässt er sich auch einfach so herunter lesen - er erfordert kein Nachdenken und keine echte Konzentration. Eben Unterhaltung pur.
Spannung ist durchaus vorhanden - sogar gleich zu Beginn des Buches - aber in meinen Augen ist das alles doch ein wenig zu sehr konstruiert. Schon allein, das ein Mensch, der immer ein völlig geordnetes, durchplantes Leben geführt hat, von hier auf jetzt alles hinwirft um einem geheimnisvollen Anruf quer durch die ganze Welt zu folgen, erscheint mir nicht gerade realistisch. Und auch alles, was Lydia innerhalb nur weniger Stunden widerfährt, ist für den Leser zwar spannend, aber ernst nehmen kann man es eigentlich nicht.
Auch die Personen selbst sind mir etwas zu oberflächlich geblieben. Lydia hat vielleicht etwas Tiefe, allerdings schüttelt man als Leser doch mehr als einmal den Kopf über ihre Naivität. Schlimmer finde ich allerdings die Darstellung der Männer in diesem Roman: der liebe nette hilfsbereit Fremde aus dem Flugzeug - brr - so was von aalglatt, der Gute. Und dann sein Gegenpart: der geheimnisvolle Unbekannte, der Lydia zunächst beobachtet und verfolgt, der ihr dann aber auch aus so mancher Klemme hilft. Ein wenig zu düster, zu geheimnisvoll um echt zu sein!
Von Beginn an ist mir als Leser auch der grobe Ablauf des Romans klar - natürlich nicht in allen Einzelheiten. und am Schluss erwartet mich dann tatsächlich auch noch eine kleinere Überraschung - so besonders ist sie allerdings nicht, das sie nun alles herausreißt. Im großen und ganzen läuft alles in sehr vorhersehbaren Bahnen ab. Deshalb wirkt auch die Spannung im Roman nicht wirklich echt - sie lässt mich eben nicht Fingernägel kauend vor dem Buch sitzen, sondern plätschert irgendwie vor sich hin.
Aber nicht alles ist negativ an diesem Buch, auch wenn es bisher so klingt. Es ist nette Unterhaltung für zwischendurch. und es gibt sogar etwas, das mir sehr gut gefallen hat: die Beschreibungen in Rom und später in Ägypten. Hier gelingt es Barbara Wood wirklich, fremde Welten auferstehen zu lassen - und sie zeigt nicht nur die touristische Oberfläche sondern das wahre Leben. Ich als Leser habe die ganze Szenerie richtig vor Augen, der Roman wird lebendig. Ich denke sowieso, hier liegt eine Stärke von Barbara Wood - Länder und Orte beschreiben, das kann sie. Man merkt es ihren Büchern einfach an, das sie in den Ländern vor Ort recherchiert, bevor sie ihre Romane hier spielen lässt. Leider müssen diese Beschreibungen aber zumindest in diesem Buch hinter der eigentlichen (und oberflächlichen) Handlung ziemlich zurückstehen.
Zum Schluss möchte ich wie üblich noch ein paar nackte
** FAKTEN **
rund um das Buch verraten.
Spiel des Schicksals
Barbara Wood
Ich habe eine ältere (gebundene) Ausgabe des Bertelsmann Clubs vorliegen, die ich gebraucht ertauscht habe. Wenn ihr das Buch neu wollt, müsst ihr wohl auf das Taschenbuch zurückgreifen.
Das Taschenbuch ist bei Amazon erhältlich und kostet 8,90 Euro - ein Preis, den dieses 255 Seiten “dicke” Werk eigentlich nicht wert ist. Ausleihen und einmal lesen reicht völlig!
** MEIN FAZIT **
Ich habt es vielleicht schon an meinem Bericht gemerkt: vom Hocker gerissen hat mich dieses Buch nicht - da hat Barbara Wood wirklich bessere Bücher geschrieben. Wenn ihr es trotzdem mal irgendwie in die Finger bekommt: Lesen kann man es schon, wenn man seine Ansprüche entsprechend herunterschraubt. Es ist eben Unterhaltung für zwischendurch - einfach geschrieben, nicht immer ganz logisch, aber dafür ziemlich vorhersehbar.
Von mir keine echte Leseempfehlung, aber immer noch zwei (gute) Sterne, vor allem wegen der schönen Ortsbeschreibungen durch Barbara Wood.
@ Prisca - Januar 2005 - ich schreibe für Ciao und Yopi, manchmal auch für Dooyoo weiterlesen schließen
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