Pro:
Er ist witzig, geeignet für groß und klein und jung und alt. Seine Stärke ist Ausdauer und er ist robust.
Kontra:
Der hohe Pflegeaufwand
Empfehlung:
Ja
Achtung jetzt komme ich!
Hallo, mein Name ist Micky und ich stamme aus der Familie der Yorkshire Terrier. Im Grunde genommen bin ich ein Secondhand - Hund, wenn man das so sagen darf. Meine erste Familie hat sich immer ganz doll gestritten und Frauchen wollte mich überhaupt nicht mehr haben. Sie dachte, wenn sie mich verkauft, dann bekommt sie für mich eine Menge Geld. Das kann ich bei meinem Charme überhaupt nicht verstehen., dass sie auf eine solche Idee kommen konnte. Herrchen hat mich dann zu meinen Eltern zurück gebracht. Da war ich sehr traurig. Die Familie in der meine Eltern leben, war mit mir und zwei weiteren Yorkhire Terriern völlig überfordert. Drei kleine Kinder und drei Hunde, das konnten sie nicht bewältigen. Der jüngste Sohn der Familie war noch ganz klein. Er zottelte immer an mir rum und zog auch manchmal an meinem Fell, oder er zog an meinem Schwanz. Mir tat es immer ganz doll weh. Meine Eltern sind richtige Kläfferhunde. Immer und zu jeder Zeit kläffen sie rum. Das ging mir ganz schön an die Substanz.
Als sich dann ein neues Herrchen anbot, mich zu sich zu nehmen, hat meine erste Familie nicht lange überlegt und hat mich wieder abgegeben. Das fand ich ganz schön gemein. Sie haben überhaupt nicht geprüft, ob dieses Herrchen dazu geeignet ist, mich zu versorgen. Das Herrchen was ich nun bekam, war überhaupt nicht gut zu mir. Er ging nicht mit mir spazieren und fuhr den halben Tag mit dem Auto durch die Gegend. Wenn er jemanden besuchen ging, dann musste ich die ganze Zeit neben ihm liegen und durfte mich nicht von dieser Stelle weg bewegen. Streng ist ja akzeptabel, solange es nicht ausartet. Hier war aber nur Strenge, keine Zuwendung und kein Auslauf.
Ein Glück, das mir das Schicksal wohl gesonnen war. Eines Tages bekam mein Herrchen einen Brief, das er als Seemann wieder Arbeit bekommen konnte. Für mich war es das Beste was mir in meinem kurzem Hundeleben passieren konnte. Weil Herrchen nicht wusste, was er mit mir anfangen sollte, brachte er mich einfach zu meiner ersten Familie zurück. Die konnten aber nach wie vor nichts mit mir anfangen und waren immer noch mit meiner Anwesenheit überfordert.
In einem Gespräch bekam mein jetziges Frauchen dann mit, das für mich eine Familie gesucht würde. Sie schaute mich an und verliebte sich direkt in mich. Mir wurde es ganz warm ums Herz. Sollte ich, jetzt wo ich schon ein halbes Jahr alt war, doch noch Glück haben und eine Familie finden, die mich liebte? Ja ich hatte Glück. Am Nachmittag kam sie und nahm mich mit. Für einen Spottpreis von 50 Euro konnte sie mich in ihre Arme schließen. Ich durfte in ihrem Auto mit fahren. Dort hatte sie schon eine richtige Kuscheldecke für mich hingelegt.
Bevor sie mich aber in ihre Wohnung ließ, ging sie noch in eine Apotheke und besorgte sich eine große Dose Spray und eine Tube Shampoo. Mit dem Spray sprühte sie mich überall ein. Igitt war das ein Gestank. Nach einer halben Stunde durfte ich dann in die neue Wohnung rein. Allerdings trug mich mein neues Frauchen auf den direkten Weg ins Badezimmer. Sie stellte mich in die Wanne und brauste mich mit lauwarmen Wasser ab. Danach schäumte sie mich überall mit Shampoo ein und massierte mein Fell. Ich hatte fürchterliche Angst. Am ganzem Körper zitterte ich. Mit klarem Wasser spülte Frauchen mein Fell wieder aus. Die ganzen kleinen Flöhe, die sich bis dahin in meinem Fell befanden, fielen herunter. Mit einem weichem Tuch rubbelte Frauchen mich dann, soweit es ging trocken. Nun durfte ich auch zum erstenmal mein neues Zuhause anschauen. Ich flitzte wie ein geölter Blitz los, mit dem Kopf auf dem Teppich und rubbelte mich selber noch ein wenig trocken. Ah was für eine Wohltat. Auf meiner Haut juckte es nicht mehr und ich fühlte mich im Grunde genommen gut.
Nur meine Ohren, die machten mir noch zu schaffen. Die taten mir unheimlich weh. Mit den Pfoten fuhr ich immer wieder über meine Ohren und schaute Frauchen flehend an. Sie packte mich dann wieder in ihr Auto und fuhr mit mir weg. In dem Haus, wo sie mit mir hin ging, roch es nach vielen Tierarten. Nun hatte ich mal wieder ein wenig Angst. Was wohl hier auf mich zukam? Eine Weile saßen wir in einem Raum (Ich durfte auf Frauchens Knien sitzen)
Dann gingen wir in einen anderen Raum. Dort wartete schon ein großer Mann auf mich. Das war der Tierarzt, der mich nun gründlich untersuchte. Er hörte meinen Herzschlag und schaute in mein Maul. Dann nahm er eine Lampe , an der ein kleines Guckloch war und schaute sich meine Ohren an.
Gut das er die Rötung gefunden hatte. Er sagte meinem Frauchen, das ich eine Mittelohrentzündung hätte. Dafür gab er meinem Frauchen eine Ohrensalbe, die sie mir Zuhause zweimal am Tag in die Ohren machte. Nach drei oder vier Tagen ging es mir dann schon viel besser. Bis zu diesem Tag hatte noch keiner eine Impfung oder Wurmkur mit mir gemacht. Das ist doch so wichtig, damit es mir immer gut geht. Für die Wurmkur hatte der Arzt meinem Frauchen Tabletten mit gegeben. Eine halbe davon hat Frauchen mir mit Trick 17 verabreicht. Sie nahm ein wenig Leberwurst, drückte die halbe Tablette da rein und hielt mir die Leberwurst hin., Für Leberwurst tu ich ja fast alles. Gierig wie ich war, fraß ich die Leberwurst sofort auf. 14 Tage nach der Wurmkur ging Frauchen wieder mit mir zu diesem Arzt. Bis dahin hatte ich ja nur gute Erfahrung mit ihm gemacht. Er nahm eine Spritze und stach mit der Nadel in meinen Schenkel. Da habe ich erst einmal ganz laut los geschrieen. Meine Nerven sind hinten am Schenkel ziemlich dünn und der dumme Mensch hat wohl einen Nerv getroffen. Dafür gab er mir auch als Entschuldigung ein Leckerlie .
Nun lebe ich schon fast anderthalb Jahre in meiner neuen Familie. Mir geht es hier richtig gut. Frauchen geht mit mir regelmäßig raus. Manchmal machen wir auch richtig lange Spaziergänge. Neulich als hier Schnee lag, da bin ich hin und her geflitzt. Die Schnauze habe ich ganz tief in den Schnee vergraben. Das fand ich interessant. Es wurde mir zwar kalt an meiner Schnauze, aber es machte mir Spaß den Schnee vor mich her zu schieben.
Hier im Haus gibt es noch einen Hund. Das ist Brutus. Brutus ist mein bester Freund. Er ist ein Schäferhund und ist ein Monat jünger als ich. Mit ihm spiele ich immer, wenn draußen schönes Wetter ist. Dann lasse ich Brutus immer hinter mir herlaufen. Der kriegt mich aber nie, weil ich viel schneller laufen kann als er. Außerdem kann ich überall drunter durch flitzen. Dazu ist Brutus viel zu groß. Allerdings wenn er mich dann doch mal erwischt, muss ich ganz schön aufpassen. Brutus wiegt fast 50 Kilogramm. Wenn er seine Pfote auf meinen Rücken legt, dann gehe ich zu Boden. So und nun möchte Frauchen auch noch mal zu Wort kommen und etwas von meiner Rasse erzählen.
Der Yorkshire Terrier
Ursprünglich kommen diese Hunde aus England. Sie wurden in Bergwerke zum Beispiel zum Fang von Ratten eingesetzt. Der Yorksire Terrier ist unglaublich robust und kann 20-25 km laufen, ohne dass ihn Ermüdungserscheinungen plagen. Viel Zuwendung fordert er für sich ein. Am liebsten wäre es ihm, wenn man ihn den ganzen lieben Tag lang kraulen und mit ihm spielen würde.
Er ist ein kleiner, temperamentvoller Kerl. Manche Menschen denken, dass man diese Hunde verhätscheln muss, weil sie so niedlich aussehen. Solange ich denken kann, bekam ich noch nie soviel Aufmerksamkeit, als in der Zeit, in der unser Micky bei uns ist. Er ist übrigens kein kleiner Kläffer, der bei jeder Gelegenheit bellt. Ich denke es ist eine Erziehungssache. Unser Micky bellt nur, wenn er zum Spielen auffordert, oder wenn er etwas Unbekanntes sieht, vor das er sich ein wenig fürchtet. Im allgemeinem ist er aber ein tapferer Kerl. Mit seinem Charme verzaubert er den griesgrämigsten Menschen. Er kann so wunderbar treu mit seinen kleinen, braunen Knopfaugen schauen. Wir behandeln ihn allerdings genauso, wie wir einen großen Hund behandeln würden. Auch er muss gehorchen und darf sich noch lange nicht jeden Streich erlauben.
Als Micky hier noch neu in der Familie war hat er so manches Paar Schuhe von mir ruiniert. Der Yorkshire Terrier hat einen sehr stark ausgebildeten Spieltrieb. Wenn es nach ihm ginge, dann müsste man von morgens bis abends Stöckchen oder Bälle werfen. Sehr gerne zieht er auch meine Haargummis aus einem Körbchen und schmeißt sie mir dann demonstrativ vor die Füße. Zum Spielen hat er einen Vollgummiball, einen Tennisball und ein Kuscheltier, das er liebend gerne auseinander pflückt. Zwischendurch bekommt er dann wieder ein neues Kuscheltier. Kauknochen mag er auch sehr gerne. Wenn sich Micky zurückziehen möchte, hat er dazu ein Körbchen im Wohnzimmer zur Verfügung. Das haben wir so aufgestellt, das er alles beobachten kann und trotzdem seine Ruhe hat. Allerdings benutzt er sein Körbchen nicht oft, weil er ständig die Nähe von uns sucht.
An Nahrung braucht er nicht soviel. Bei seiner Größe ist das ja auch kein Wunder. Unser Micky wiegt etwas über 4 Kg. Allerdings ist er auch nicht so winzig klein, wie manch einer seiner Artgenossen. Er hat ein Stockmaß von 26 cm und ist ca. 50 cm lang. Wir füttern ihn mit Trockenfutter. Ein Schälchen mit frischem Wasser steht immer daneben. Es gibt auch sehr viele Nahrunsmittel, die er gerne frisst. Dazu gehören zum Beispiel: Äpfel, Apfelsinen, Weintrauben, saure Gurken und Kolrabi. Wenn ich einen Joghurt esse, dann steht er schon immer in meiner Nähe und beobachtet mich ganz genau. Er weiß, das er den Rest, den man so nicht mehr aus dem Becher heraus bekommt, ausschlecken darf. Vom Tisch bekommt er keine Nahrungsmittel.
Sein Fell muss jeden Tag bebürstet und gekämmt werden. Ansonsten verknotet es sich ganz leicht und es wäre für Tier und Mensch eine Qual da durch zu kommen. Zum Kämmen benutze ich einen Kamm mit beweglichen Zinken. Der lässt sich besser durch das Fell ziehen. Ich habe hier noch eine Babybürste von meinen Kindern. Die benutze ich zum bürsten des Fells. Beim Yorki wird empfohlen, keine harten Borsten, wie zum Beispiel Draht oder Kunststoffborsten zu benutzen.
Ab und an zupfe ich ihm seine Haare, die aus den Ohren heraus wachsen ab. Das mag er überhaupt nicht gerne. Es ist aber, wie der Tierarzt sagt, eine Notwendigkeit. Ein Yorkshire Terrier verliert seine Haare nicht so wie andere Hunderassen. Bei ihm muss man ab und zu mal das Haar scheren. Die wachsen ziemlich schnell wieder nach. Ein Schleifchen würde ich dem kleinem Kerl niemals ins Haar binden. Lieber schneide ich ihm die Augen frei. Ich finde, .es sieht albern aus, wenn so ein Hund mit einer Schleife herum rennt.
Gehorchen ist auch nicht gerade eine Stärke eines Yorkshire Terriers Er ist ein richtiger kleiner Schelm und versucht einen mit seinem Charme immer wieder auszutricksen. Mittlerweile habe ich aber die richtige Stimmlage gefunden. Wenn ich ihn lobe, dann spreche ich mit normaler, oder etwas erhöhter Stimmlage mit ihm. Wenn ich ihn tadle, dann lasse ich meine Stimme einige Nuancen tiefer erklingen. So erkennt der Hund genau, ob er ein Lob oder einen Tadel bekommt.
Geeignet ist der Yorkshire Terrier für alle, die viel Zeit haben, sich um den kleinen Kerl zu kümmern. Er kommt für Familien mit Kinder genauso in Frage, wie für ältere Leute.
Zusammengefasst möchte ich noch einmal erwähnen was man alles beachten sollte.
Jährliche Impfung
Wurmkuren
Steuern muss er genauso, wie seine großen Freunde zahlen
Einen Kamm und eine weiche Bürste
Flohmittel braucht er ab und zu
Ein Körbchen und Spielzeug braucht er.
Die Kosten für Nahrung sind nicht sehr hoch
Viel Zuwendung, Auslauf und Pflege
Fazit
Wenn das alles beachtet wird, dann haben Mensch und Tier bestimmt lange Freude aneinander. Ganz deutlich möchte ich noch einmal betonen, das es kein Schoßhündchen ist. Mit seinem Temperament und seinem Durchhaltevermögen kann er so manchem, großem Hund die Stirn bieten. Zum Schoßhündchen wird er nur, wenn der Mensch in dazu macht. weiterlesen schließen
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