Zittauer Gebirge Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Schöne abwechslungsreiche Natur, relativ ursprüngliche Dörfer, excellente Wanderwege, gute Übernachtungsmöglichkeiten
- Es ist ein Paradies auf Erden !
Nachteile / Kritik
- zur Hochsaison (Himmelfahrt, Ostern, Ferienzeit) oft überlaufen. Keine schnelle Straßenverbindung
- Nichts ! Absolut nichts !
Tests und Erfahrungsberichte
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Naturpark und Wanderparadies Zittauer Gebirge-Abenteuer in der Oberlausitz (Teil 2)
5Pro:
Es ist ein Paradies auf Erden !
Kontra:
Nichts ! Absolut nichts !
Empfehlung:
Ja
Liebe Leser, liebe Wanderfreunde, liebe Kletterfreunde,
so mitten in der Ferienzeit will ich
Euch wieder einmal verführen, mit mir in die wunderschöne Landschaft und das dörflich-romantische Treiben der Oberlausitz mit seinen vielen Traditionen einzutauchen.
Nachdem ich Euch auf der Sommer- Rodelbahn
am Fuße der Spreequelle eingeführt habe, soll es in den nächsten Tagen in eine ganz eigene Region der Oberlausitz – in das „Zittauer Gebirge“ – gehen.
Ich möchte Euch gern die Landschaft und Ausflugsziele, die Geschichte und die Traditionen
dieser einzigartigen Region näher bringen.
Dabei zeige ich Euch zunächst die ganze Region ein wenig, um Euch sehr neugierig zu machen und für einen Urlaub in der Region zu inspirieren.
Im weiteren Verlauf stelle Euch dann detaillierter einige der Highlights des sächsischen Kleinods wie den Ort Oybin mit seinem gleichnamigen, geschichtlich bis zum Rand gefüllten Berg vor.
Natürlich werde ich Euch auch ganz besondere Sehenswürdigkeiten wie die Camera Obscura
nicht vorenthalten.
Ich habe die beschriebenen Orte seit meiner Kindheit immer wieder besucht und sie immer wieder neu für mich entdeckt- und das nicht nur, weil hier viel für die Erhaltung traditioneller Stätten getan wird.
Bei meinen ersten Ausflügen war ich das Kind an Mama`s und Papa`s Hand und mein Herz klopfte bei jeder abenteuerlichen Entdeckung.
Einige Jahre später wanderte ich verliebt bis über alle Ohren Hand in Hand mit meinem Mann auf der Spur der Lausitzer Romantik. Unsere erstgeborene Tochter begleitete uns im Buggie sitzend, den der Papi auf dem Rücken hatte……..
Heute schwelge ich bei jedem Besuch in all den Erinnerungen, lerne gern mehr zur Geschichte und versuche, meinen Kindern dieses Stück Heimat genauso nahe zu bringen, wie es mir ist.
Und los geht`s, wieder frei nach dem Motto:
„Warum in die Ferne schweifen ? "
Das „Zittauer Gebirge“ ist einer der schönsten Naturparks in Deutschland. Ihr findet es in Sachsen, im Dreiländereck zwischen der Tschechei, Polen und Deutschland.
Der Naturpark umfasst eine Fläche von 13.337 Hektar- was einer Fläche von 0,7 Prozent des Freistaates Sachsen entspricht- und ist in 3 Schutzzonen gegliedert.
Die wohlverstandenen Bedürfnisse der Menschen in der Region nach Arbeit in Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus befinden sich in bemerkenswerter Übereinstimmung
mit den Aufgaben des Natur- und Landschaftsschutzes.
Diese gemeinsame Handeln aller Kräfte der Region halte ich für deutsche Schutzgebiete nicht typisch und freue mich über die damit schnell voranschreitende Entwicklung.
Das „Zittauer Gebirge“ ist das kleinste Mittelgebirge Deutschlands, welches aus Sandsteinbergen, vulkanischen Kuppen, an Fabelwesen erinnernde Felsgebilde und malerischen Tälern besteht.
Der Hauptkamm des Zittauer Gebirges bildet die Wasserscheide zwischen Ost- und Nordsee.
Es ist ein landschaftlich einmaliges Naturgebiet mit derzeit ca. 300 Kilometern ausgebauter Wanderwege, welche Euch auch in das angrenzende tschechische Lausitzer Gebirge führen.
Keine Sorge, die Grenzen sind ja inzwischen offen, ihr werdet nicht festgenommen, wenn ihr im Eifer des Wanderns die Grünen Grenzen zur Tschechei passiert.
Die Mehrheit der anwohnenden Nachbarn in der Region spricht auch deutsch, ihr könnt also getrost nach dem Weg fragen oder Euch der vorzüglichen Gastfreundschaft mit echten böhmischen Knödeln, einer Riesenportion Braten und natürlich einem guten dunklen Bier hingeben.
Fels-Kletterer können ihr Können auf ca. 80 Gipfeln unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade beweisen, zum Beispiel auf den berühmten Kelchsteinen, dem Jonsdorfer Mönch, dem Waldtorwächter oder den Zwillingen.
Aktuell gibt es in der Region ebenfalls 2 Klettersteige.
Skifahrer und Rodler kommen auf einer Vielzahl an Pisten und Hängen rund um die Orte Oybin und Lückendorf auf ihre Kosten, wo der Geschichtsliebhaber auch eine der ältesten Handelsstraßen Europa`s, die Gabler Straße findet.
Diese lässt sich selbstverständlich auch mit dem Rad auf einer Tour durch die Landschaft der Umgebindehäuser erkunden.
Die ganz Ruhelosen und Aktiven unter Euch können ihre Ausdauer beim alljährlichen im Frühjahr stattfindenden Zittauer Gebirgslauf beweisen.
Hier gilt es für Läufer Strecken zwischen 4 und 35 Kilometern, für Wanderer zwischen 8 und 42 Kilometern zu bewältigen.
Den Liebhabern des Nordic- Walking steht eine Strecke mit 9 Kilometern und den Zwergen unter den Sportlern eine Strecke von 400 Metern (Bambinilauf)zur Verfügung.
Die Bergwelt des Zittauer Gebirges wird überragt durch die „Lausche“, die mit 793 Metern Höhe den höchste Gipfel der Oberlausitz hat, gefolgt vom „Hochwald“ mit 749 Metern.
Drehen wir uns im Kreise, entdecken wir von hier oben die Berge des Jeschken- Gebirges, des Isergebirges und des Riesengebirges, eingebettet in die nordböhmische Ebene.
Der sicher bekannteste Berg im Zittauer Gebirge ist der Oybin mit einer ehemaligen Königs-Burg und Klosterruine.
Am Fuße des Berges Oybin liegt der gleichnamige Ort Oybin mit einer wundervollen Bergkirche, wo regelmäßig Orgelkonzerte stattfinden und auch Gäste heiraten und sich taufen lassen dürfen. Doch über Oybin und seinen geschichtsträchtigen Berg möchte ich Euch gesondert berichten.
Nun will ich Euch ein paar Wander- und Besichtigungstipps hier lassen:
Wenn ihr die Region nicht völlig auf eigene Faust erkunden wollt,
könnt ihre Euch gern geführten Wanderungen anschließen. Sie werden zum Beispiel von der Touristik-Information in Oybin angeboten, wo ihr auch die aktuellen Termine erfahrt und eine Wanderkarte erstehen könnt.
Ebenfalls könnt ihr Euch hier über längere Wanderrouten mit Gepäckservice schlau machen.
Bitte vergesst auf Euren Touren die Digicam, das Fernglas und im Sommer den Hut nicht !
Es werden Touren zu Aussichtspunkten, seltenen Felsgebilden sowie den Sehenswürdigkeiten rund um Oybin, Lückendorf und Waltersdorf angeboten, welche auch die bekanntesten Orte im Zittauer Gebirge sind.
So findet ihr zum Beispiel :
- den Sun- Trail- Rundweg durch Oybin oder
- den Fernwanderweg „Obererlausitzer Bergweg“ von Neukirch nach Zittau
In Jonsdorf
könnt ihr Euch dem einmaligen Flair einer Vorstellung auf der wunderschönen Waldbühne hingeben.
Den Spielplan und die Gastspiele für die Saison 2008 findet ihr unter: www.jonsdorfer sommerspiele.de
Weiterhin findet ihr hier einen Ruder-Bootsverleih gleich neben der traditionellen Karpfen- und Forellenzucht.
An den Wochenenden gibt es im Garten Grillspezialitäten und Musik zum Kaffee.
Während die Zwerge einen tollen Abenteuerspielplatz erkunden können, können die Großen im Wassertretbecken wandern.
In der seit 1956 bestehenden Sternwarte werden Führungen, Vorträge und Beobachtungen angeboten, letztere natürlich in Abhängigkeit vom Wetter.
Das Schmetterlingshaus in Jonsdorf ist inzwischen schon fast kein Geheimtipp mehr.
Ebenfalls in Jonsdorf findet ihr, wie in fast allen Dörfern der Oberlausitz die traditionellen Umgebäudehäuser.
Die Bauweise wurde erstmalig im 17.Jahrhundert angewandt und ist heute fast ausschließlich nur noch in Sachsen zu bewundern:
Ein durch das Haus querverlaufender Flur trennt das Haus in einen Wohn-, sowie Wirtschaftsbereich. Die sogenannte Blockstube, ein aus Holz gefertigter separater Raum, wurde zumeist als Wohnstube genutzt, da sie die Wärme gut speichern konnte.
Der massive Teil des Hauses wurde als Stall genutzt und beherbergte im Winter die Tiere.
Die Türstöcke der Umgebindehäuser sind oft aus Granit und Sandstein gefertigt.
Südlich von Jonsdorf befinden sich die Mühlensteinbrüche, wo von 1560 bis 1918
Sandsteine abgebaut wurde.
Diese wurden dann zu Mühlensteinen verarbeitet und hatten Durchmesser von bis zu 2,70 Metern.
Später mußten sie aus mehreren Teilen zusammengefügt werden, da nicht mehr so große Rohlinge vorhanden waren.
In den letzten 50 Jahren wurden die Steinbrüche nach und nach saniert und durch einen Naturlehrpfad begehbar gemacht.
Im „Schwarzen Loch“, einer Schauwerkstatt, kann man heute die alte Tradition nachempfinden.
Ebenso bei Jonsdorf findet ihr beim Wandern die „Kleine und Große Orgel“,
bestehend aus senkrecht gebündelten Sandsteinsäulen.
Weiterhin findet ihr im Zittauer Gebirge zum Beispiel:
- das Karasekmuseum in Seifhennersdorf
- die Freizeit- und Sportoase „Olbersdorfer See“ mit Campingmöglichkeit
- den Trixi-Park Großschönau
- das schönste Dorf Sachsens: Bertsdorf-Hörnitz
Und natürlich gibt es aufgrund der unterschiedlichen Landschaften in der Region auch die unterschiedlichsten Arten seltener Tiere und Pflanzen zu bestaunen, wie
- den Uhu, die größte Eulenart der Welt
- die Alpenspitzmaus, die eigentlich nur in hochalpinen Gebieten vorkommt
- die Arnika (auch Berg-Wohlverleih), eine wertvolle Heilpflanze
So, habt ihr beim Wandern und Entdecken Blasen an den Füssen bekommen und seid ein wenig müde geworden ?
Klar !, Ihr könnt es ruhig zugeben.
Ich habe nämlich noch eine besondere Überraschung parat:
Eine kleine Rundfahrt mit der traditionsbeladenen „Zittauer Schmalspurbahn“ :
Die über 100 Jahre alte dampfbetriebene Schmalspurbahn (750mm Spurweite) ist auf der Strecke zwischen Zittau und den Kurorten Oybin und Jonsdorf mit einer Länge von 12 Kilometern noch heute im Einsatz.
Von Zittau aus fährt die Bahn in Richtung Gebirge. Im Bahnhof Bertsdorf verzweigt sich die Strecke. Eine führt nach dem Kurort Jonsdorf und eine nach Kurort Oybin. Die Strecke von Zittau Vorstadt bis nach Oybin war einst zweigleisig ausgebaut - eine Einmaligkeit bei den sächsischen Schmalspurbahnen.
Die Reise von oder nach Zittau dauert ca. 45 Minuten. Es bleibt dabei genug Zeit die Landschaft zu betrachten.
Es gilt jedoch "Blumenpflücken während der Fahrt verboten!".
Im Zuge der Privatisierung in den vergangenen Jahren wurde die Bahn mit ihren Gebäuden, Lokomotiven und Wagen 1996 von der 1994 gegründeten Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH (SOEG) übernommen und bei der Deutschen Bahn vollständig ausgegliedert.
Um die Jahrhundertwende (1900) gab es Pläne der Verbindung der Strecken im sächsischen und böhmischen Teil, die leider wieder verworfen wurden.
Wer ganz viel mehr über die „Bimmelbahn“ und ihre Ausbaustufen erfahren möchte, kann sich in einem kleinen Museum zur „Geschichte der Schmalspurbahn“ am Bahnhof Oybin kundig machen.
Mehr im Internet zu diesem Kleinod findet ihr unter www.zittauer-schmalspurbahn.de
Es ist im Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober)
Samstags, Sonntags und Feiertags von 10.00 bis 12.00 und von 13.00 bis 16.00,
Dienstags bis Freitags von 13.00 bis 16.00
und im Winterhalbjahr (November bis April)
Mittwochs, Samstags, Sonntags und Feiertags von 13.00 bis 15.00 geöffnet.
Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 1,00 Euro / für Kinder 0,50 Euro.
So, heute endet unser kleiner Ausflug durch die Oberlausitz und speziell das „Zittauer Gebirge“.
Um Euch auf die Fortsetzung unserer Wanderung neugierig zu machen, die uns in der nächsten Station nach Oybin und seinen berühmt-berüchtigten Berg führen wird,
will ich Euch zum Abend noch eine Sage über den geheimnisträchtigen Ort dalassen, die in der folgenden Ausführung von keinem Geringeren, als den Gebrüdern Grimm verfasst wurde:
Der Jungfernsprung
In der Lausitz unfern der böhmischen Grenze ragt ein steiler Felsen, Oybin genannt, hervor, auf dem man den Jungfernsprung zu zeigen und davon zu erzählen pflegt:
Vorzeiten sei eine Jungfrau in das jetzt zertrümmerte Bergkloster zum Besuch gekommen. Ein Bruder sollte sie herumführen und ihr die Gänge und Wunder der Felsengegend zeigen; da weckte ihre Schönheit sündhafte Lust in ihm, und sträflich streckte er seine Arme nach ihr aus. Sie aber floh und flüchtete, von dem Mönche verfolgt, den verschlungenen Pfad entlang; plötzlich stand sie vor einer tiefen Kluft des Berges und sprang keusch und mutig in den Abgrund. Engel des Herrn faßten und trugen sie sanft ohne einigen Schaden hinab.
Andere behaupten: Ein Jäger habe auf dem Oybin ein schönes Bauermädchen wandeln sehen und sei auf sie losgeeilt. Wie ein gejagtes Reh stürzte sie durch die Felsengänge, die Schlucht öffnete sich vor ihren Augen, und sie sprang unversehrt nieder bis auf den Boden.
Noch andere berichten: Es habe ein rasches Mädchen mit ihren Gespielinnen gewettet, über die Kluft wegzuspringen. Im Sprung aber glitschte ihr Fuß aus dem glatten Pantoffel, und sie wäre zerschmettert worden, wo sie nicht glücklicherweise ihr Reifrock allenthalben geschützt und ganz sanft bis in die Tiefe hinuntergebracht hätte.
(Brüder Grimm, Deutsche Sagen, Nr. 321: Der Jungfernsprung.)
Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß beim Erkunden der wunderschönen Oberlausitz und freue mich auf Eure Bewertungen und Kommentare.
Yvettte, August 2008 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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panico, 11.02.2009, 08:24 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Wandern ? Klettern ? Och nö ,das klingt nach Bewegung .... Na OK ,wenn sich die Gegend wirklich lohnt könnte selbst ich mich dazu aufraffen.Bei meinem Glück regnet es eh an diesem tag ...grummel....BW und Allerliebste Grüße von panico:-)
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Klein, fein, mein!
Pro:
Schöne abwechslungsreiche Natur, relativ ursprüngliche Dörfer, excellente Wanderwege, gute Übernachtungsmöglichkeiten
Kontra:
zur Hochsaison (Himmelfahrt, Ostern, Ferienzeit) oft überlaufen. Keine schnelle Straßenverbindung
Empfehlung:
Ja
Ich will Euch heute ein Wandergebiet vorstellen, welches abseits der Touristenhauptrouten liegt, in welchem aber das Wandern wie wir es heute kennen, schon lange Tradition hat. Würde man übertreiben könnte man sagen, hier wurde das Wandern erfunden und verbreitet.
Dass diese Tradition fortlebt zeigt sich in einer hervorragenden Infrastruktur, exzellenter Wanderwegausschilderung, einer Vielzahl von Berghütten, Aussichtstürmen und Unterkunftsmöglichkeiten. Wenn Ihr nun sagt, Ihr kennt dieses Gebirge gar nicht- kein Wunder! Es ist das kleinste Mittelgebirge Deutschlands.
Lage/Größe//Anreise:
Das Zittauer Gebirge ist ein sehr kleines aber abwechslungsreiches Gebirge. Es liegt im südwestlichen Zipfel Deutschlands im Dreiländereck zu Polen und Tschechien. Es hat nur eine Ausdehnung von ca. 10x20 km. Die sich anschließenden Gebirgszüge tragen so klingende Namen wie Isergebirge, Riesengebirge, Lausitzer Gebirge oder Oberlausitzer Bergland und gehören alle zu den Sudeten.
Man erreicht das Gebirge über die Namensgebende Stadt Zittau. Hierher kommt man mit der Bahn (Connexverbindung), der Auto (A4 bis Bautzen oder Görlitz und dann Bundesstraße; aus Süddeutschland via Prag durch Tschechien).
Will man von Zittau aus stilgerecht bis ins Gebirge fahren, nutzt man das „Boanl“, die dampfbetriebene Schmalspurbahn. Alle Informationen hierzu findet man unter http://www.zoje.de/ . Der Begriff ZOJE für Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahn hält sich noch hartnäckig, allerdings eher in seiner Entsprechung „Zug ohne jede Eile“. Direkt am Hauptbahnhof gibt es den Schmalspurbahnhof, von hier aus geht es bis Bahnhof Bertsdorf, wo sich die Strecke teilt. Man hat von hier aus die Wahl, in die Urlauberorte Jonsdorf oder Oybin zu fahren. Am Endpunkt in Oybin gibt es ein kleines, liebevoll eingerichtetes Museum, welches über die Historie der Schmalspurbahn berichtet.
Außerdem gibt es Busverbindungen, die Frequenz der Busse ist aber relativ niedrig. Mit dem Auto einfach nur den grünen Hinweisschilder „Zittauer Gebirge“ folgen.
Die Orte:
Oybin: Oybin kann als Hauptort des Zittauer Gebirges bezeichnet werden. Der Ort liegt in einem Talkessel umgeben von 500-750 Meter hohen Bergen. Das klingt nicht viel, da aber Oybin selber nur 350 Meter hoch liegt, erscheinen die Berge ringsum recht hoch. Im Ort gibt es eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten wie Hotels, Pensionen und Privatzimmer. Empfehlenswert und von mir getestet hier das Hotel Oybiner Hof, das Panorama Garni, die Hochwaldbaude (siehe separater Bericht) sowie die Pension und Gaststätte "Kammbaude".
Hauptattraktion von Oybin ist der Berg Oybin, ein bienenkorbähnlicher Felsen mit Burgruine und einem romantische Friedhof auf der Spitze. Wer Caspar-David-Friedrich kennt, hat sicherlich schon Gemälde davon gesehen. Davor eine sehenswerte alte Kirche, das so genannte Hochzeitskirchlein. Weiterführende Informationen hier: http://www.oybin.com/oybin.html
Lückendorf: Eigentlich schon auf der tschechischen Seite des Gebirges gelegen ist der Luftkurort Lückendorf ein Treffpunkt für jene Urlauber, welche Aktivurlaub mit Wandern, Wintersport oder Bergsteigen verbringen wollen. Der Ort ist geteilt in ein Unter- und Oberdorf. Vom Oberdorf hat man einen Herrlichen Blick in das Nordböhmische Bergland.
Hotels sind eher rar (bis auf den „Jeschkenblick“ und den „Hochwaldblick“) , jedoch gibt es einige viele private Übernachtungsmöglichkeiten. Mehr Informationen findet man hier: http://www.oybin.com/lueckendorf.html
Jonsdorf: Der Endpunkt des zweiten Abzweiges der Schmalspurbahn ist ein Eldorado für Kletterer. Hier ragen schroffe Felswände auf wie Nonnenfelsen oder die Mühlsteinbrüche. Selbst der Nichtgeübte gelangt auf anderen Wegen ohne Seil nach oben und kann von Aussichtspunkten die schöne Umgebung betrachten. Die Ära der Herstellung der berühmten Mühlsteine ist längst vorbei, dennoch erinnert jährlich das Mühlsteinfest an diesen Erwerbszweig. Vor allem an Himmelfahrtstagen sollte man den Ort meiden, weil sich dann Horden von betrunkenen „Vätern“ von der „besten“ Seite zeigen.
Auch Jonsdorf besitzt einige Hotels und viele Pensionen, einige Gastwirtschaften und Bergbauden laden zu kulinarischen Genüssen. Vor allem empfehlenswert das Eiskaffee Balzer- unübertroffen. Zum Übernachten empfehle ich das Kurhaus Jonsdorf. Außerdem gibt es noch eine Eishalle und ein Schmetterlingshaus zu besichtigen bzw. zu nutzen. Mehr Informationen findet man hier: http://www.jonsdorf-kurort.de/
Waltersdorf: Am Fuße des höchsten Berges des Zittauer Gebirges gelegen, dem markanten Vulkankegel der „Lausche“ mit 793 Metern Höhe, ist Waltersdorf vor allem Ziel von Wintersportlern. An den Hängen der Lausche gibt es sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite Skilifte. Zur Unterkunft stehen einige Hotel als auch Pensionen zur Verfügung. Empfehlenswert: die Sonnebergbaude. Weiter Infos hier:http://www.erholungsort-waltersdorf.de/
Wanderziele:
Ale Wanderziele sind mit einem Wanderwegenetz zu erreichen, welches lückenlos ausgeschildert ist. Ich habe viele Wanderziele in der Welt bereist, aber so perfekt wie im Zittauer Gebirge, kann es keine andere Gegend.
In erster Linie werden die Gipfel die Hauptwanderziele sein. Da wären zu nennen die Lausche mit 793 Metern der höchste Gipfel des Gebirges, über den im Übrigen die Grenze zu Tschechien verläuft. Dementsprechend hat man Aussichten von oben sowohl nach Deutschland als auch nach Tschechien. Das gleiche trifft auf den zweithöchsten Gipfel, den Hochwald zu. Bei entsprechender Sicht kann man sowohl Isergebirge, den Jeschken, die Schneekoppe aber auch die Vulkankegel des nordböhmischen Mittelgebirges sehen. Im Norden den Hausberg von Görlitz, die Landeskrone, weiter westlich die Gipfel der Böhmischen und sächsischen Schweiz. Auf die Lausche sollte man sich Proviant mitnehmen, sowohl die böhmische als auch die sächsische Baude (Berggastwirtschaften) existieren nicht mehr.
Die anderen „Gipfel“ sind der Töpfer (mit Töpferbaude), der Nonnenfelsen (mit Baude), Buchberg, Scharfenstein, Sommerberg, der Breiteberg in Gebirgsvorland und einige andere mehr.
Klettern:
Ich kenne einige Felsgebilde, an denen ich oft Kletterer gesehen habe. Da ich aber selber diesen Sport nicht ausübe, verweise ich auf die Internetseite der Experten: http://www.alpenverein-zittau.de
Ausflüge:
Zunächst möchte ich da die Stadt Zittau selber nennen. Neben einem schönen aber so gut wie leergewohnten mittelalterlichen Altstadtkern gibt es ein Kino, Theater, Tiergarten, viele Kneipen und Restaurants sowie einige wenige Einkaufsmöglichkeiten. Auch hier haben die Einkaufszentren auf der grünen Wiese vieles kaputt gemacht. Olbersdorf im Gebirgsvorland lockt mit einem großen See, welcher aus eine Braunkohlentagebau erst in den letzten Jahren entstand.
Etwas weiter entfernt die sehenswerten Städte Bautzen, Görlitz oder Reichenberg/Liberec (Tschechien). Nach Prag ist es ein Katzensprung von ca. 110 Minuten Autofahrt. Außerdem locken das Lausitzer Gebirge, das Isergebirge sowie das Riesengebirge mit Naturschönheiten. Auf tschechischer Seite kann man eine Menge von Schlössern und Burgen besuchen, ebenso Höhlen sowie Dörfer und Städtchen, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Über die Grenze führen neben normalen Straßengrenzübergängen an den wichtigen Straßen eine Vielzahl kleinerer touristischer Grenzübergänge an Wanderwegen, an denen so gut wie nir kontrolliert wird. Einen Ausweis sollte man trotzdem bei sich haben.
Fazit:
Am Lokalpatriotismus kann es nicht liegen, dass ich das Zittauer Gebirge über alle Maßen lobe. Ich bin da weder geboren, noch wohne derzeit ich dort. Nein, es zieht mich nur immer wieder dort hin. Wohl weil es so abwechslungsreich ist, die Preise moderat, die Natur wunderschön. Ich nehme gerne die 3 ½ Stunden Fahr von Berlin auf mich, um dort wieder aufzutanken und Urlaub zu machen. Es gibt viele Reiseziele in der Welt, zu denen es mich immer wieder hinzieht, das Zittauer Gebirge ist eines davon. Daher von mir 5 Sterne oder Punkte oder sonst was. weiterlesen schließen
Informationen
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