Zodiac Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- ein wundervoller Ort, geschaffen von wundervollen Menschen mit wundervollen Speisen
Nachteile / Kritik
- Donnerstags Ruhetag
Tests und Erfahrungsberichte
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Mein Lieblingsrestaurant aus der alten Heimat
07.11.2003, 19:34 Uhr von
LeaofRafiki
Ich lebe mit acht Katzen (2 blaue Somali-Mädchen, 1 Somali-variant Kastrat, 1 Aby-variant-Mädchen...5Pro:
ein wundervoller Ort, geschaffen von wundervollen Menschen mit wundervollen Speisen
Kontra:
Donnerstags Ruhetag
Empfehlung:
Ja
Als ich noch in Essen wohnte (genauer gesagt in der Witteringstraße da wo das Photofachlabor meines Vaters war) bin ich öfter zu Mo rübergegangen... um etwas Gutes zu essen und/oder um einen netten Plausch zu halten, so weit das, wenn der Laden voll war, überhaupt möglich war, aber Mo hat es immer möglich gemacht!
Nun, wer ist Mo?
Um das zu erklären, muß ich ein büschen aus meiner Vergangenheit plaudern, aber ich versuche, mich kurz zu fassen...
1983 begann ich bei der ESG (der evangelischen Studentengemeinde) der Uni Essen Kurse in „Deutsch für Ausländer" zu geben. Es war in meinem letzten Unterrichtsjahr, 1986, daß ich einen außergewöhnlichen Kursteilnehmer hatte: Mo.
Mo kam damals aus London, ist gebürtiger Perser, aber ansonsten ein weltoffener, multikulturell geprägter Mensch, wo er, wenn ich mich recht erinnere, ein Restaurant geführt hatte. Er war (und ist es wohl immer noch) wirklich ein ganz lieber Kerl, völlig anders, als man sich sonst die islamischen Mitbürger (wie ich auch viele im Kurs hatte), vorstellt: sehr weich, sehr sanft, nicht so hart und machohaft wie viele andere. Recht bald pflegten wir abseits des Unterrichts eine seelische Freundschaft und ich war sehr traurig, als er bald darauf dem Unterricht fernblieb.
Es geschah recht häufig, daß ich Kursteilnehmer wieder aus den Augen verlor und nicht wußte, was sie machten oder was aus ihnen geworden war, aber bei Mo stellte sich heraus, daß er sich seinen Traum erfüllen wollte: ein eigenes Restaurant!
Er hatte die Chance bekommen, sich in der Witteringstraße in einer ehemaligen Pommesbude (zugegebenermaßen etwas größeren Ausmaßes, also eher ein Grillschnellrestaurant, in dem nur vorgefertigte Speisen angeboten wurden, das sich aber nicht hatte halten konnte und deswegen nach der Pleite jahrelang lehrgestanden hatte), eben diesen seinen Traum zu erfüllen: Das Zodiac.
Da Mo‘s Deutschkenntnisse noch immer nicht die besten waren, erst recht, was Vertragsdeutsch angeht, begann nun eine für uns beide aufreibende und aufregende Zeit! Ich hab diese Anfangszeit noch gut in Erinnerung. All der ganze Behörden- und Formularkram, z.B. zur Erweiterung der Lizenz, aus frischen Zutaten Speisen herstellen zu dürfen, die damit verbundenen Gesundheitsprüfungen etc., die Gespräche mit Rechtsanwälten, die Geldbeschaffungsmaßnahmen (die mir ohne Persischkenntnisse weitestgehend unverständlich blieben, da sie über Landsleute liefen), die vielen Gespräche über die Einrichtung und Gestaltung des Restaurants, wie sie ihm vorschwebte, mit teils mir fremden, teils aber auch aus meinem Freundeskreis rekrutierten Handwerkern, unzählige Treffen auf der staubigen Baustelle, denn in dem Laden wurde alles, aber auch wirklich alles umgekrempelt, bei denen wir erschöpft und den Tränen nahe auf dem Boden hockten und mal der eine der anderen, mal die eine dem anderen Mut machte - dann später der Streß, die Sorgen, ob der Laden läuft, die Schulden und und und... Aber er hatte diesen Traum, er wollte ihn sich erfüllen - und 1987 war es soweit, er hat es geschafft, das Zodiac wurde eröffnet!
Wer das Restaurant heute betritt, kann sich kaum noch vorstellen, wie es vorher mal ausgesehen hatte, aber es wurde ja auch jedes Detail bis ins allerkleinste geplant. Und da gab es Momente, in denen ich an Mo‘s Sturheit fast verzweifelt wäre ;-)
Wenn man sich von außen dem Zodiac her näherte, entweder von der Witteringstaße oder von der Baumstraße her, fielen als erstes die riesigen Glasfronten auf, hinter denen man durch grüne Pflanzengardinen ins Innere schauen konnte. A propos schauen... Ging man durch die Eingangstür, die ebenfalls aus Glas ist, stand man in einem winzigen Vorraum und konnte gleich durch eine Durchreiche bis in die Küche schauen. Mo wollte damals, daß jeder jederzeit sehen kann, daß alle Gerichte jedes Mal frisch zubereitet werden und daß es keine Küchengeheimnisse gibt. Anfangs war dies das Reich seiner Frau Sarrin - die genau wie die Speisen, die sie zubereitete, eine Augenweide war. Ob sie heute immer noch selber kocht? Ich muß gestehen, ich weiß es nicht.
Weiter ging es in einen großen, schmalen Raum, der durch Spiegel im hinteren Teil optisch noch vergrößert wird, in dem zwölf Tische standen, für jedes Sternkreiszeichen einer. Jeder dieser Tische war eine Rarität: eine glatt polierte, dicke Baumscheibe! Diese zu beschaffen, war gar nicht so einfach...
(Zu sehen ist einer dieser Tische auf http://www.gutscheinbuch.de/Essen/kd_bilder/25.jpg)
Überhaupt, habe ich schon erwähnt, das Mo detailbesessen war? Sowohl die Zahl zwölf wie auch das Zodiac-Motiv tauchten immer wieder auf, als Deckengemälde und in der Zahl der Gerichte auf der Speisekarte.
Das Geschirr, in dem bzw. auf dem die Speisen serviert wurden, war handgetöpfert, natürlich ohne schädliche Glasuren, wie auch die Zutaten für alle Gerichte immer schon aus biologisch-dynamischem Anbau kamen.
Bei Mo hab ich auch zum ersten Mal Rapadura (Rohrohrzucker) kennengelernt, der in einem kleinen irdenen Gefäß zum Tee oder Kaffee gereicht wurde und irgendwann hat er mir auch was von dieser mir bis dahin unbekannten Köstlichkeit mitgegeben
Die erste Speisekarte, die zwölf vegetarische Gerichte enthielt, hatte eine Freundin von mir in ihrer wundervollen Handschrift gemalt, und auf marmoriertem Karton kopiert, gleich die Schreibfehler mit dupliziert ;-) Anhand der KfZ-Kennzeichen ist die ursprüngliche Herkunft der Gerichte Speisen zu erkennen: China, Frankreich, Griechenland, Italien, Iran (Mo‘s Heimat), Libanon, Marokko, Spanien, Thailand, USA... Wie mir zu Ohren gekommen ist, ist dies heute immer noch so.
Im Laufe der Zeit wurde die Speisekarte erweitert, es gibt für jeden etwas, von Vorspeisen und Suppen, über Salate, Hauptgerichte bis hin zu Desserts, wie es sich für ein richtiges Restaurant gehört. Auch was die Auswahl an Getränken angeht. In der Anfangszeit gab es kaum alkoholische Getränke, Bier nur in Flaschen, dafür jede Menge Säfte und Tees. Aber immer in Bio-Qualität.
Wie gesagt, damals bin ich oft „quer über die Straße" auf einen Sprung zu Mo, meist unangemeldet - heute sollte man doch eher einen Tisch vorbestellen - und hab mich durch die Speisekarte gefuttert. Oft hab ich aber auch da Tagesgericht gewählt, bis ich mein Lieblingsgericht gefunden hatte: Mirsa Gassemi, ein persisches Gemüsegericht, das mit braunem Vollkornreis und Basmatireis serviert wurde. Mein Lieblingsgetränk dazu war Dugh, ein persisches Yoghurtgetränk, leicht gesalzen und mit Kräutern gewürzt, das herrlich erfrischend ist. Einige Male hab ich versucht, Mo ein Tütchen seiner Kräuter abzuschwatzen, aber dieses Geheimnis wollte er nie preisgeben noch mir das Rezept für Dugh verraten.
Die Preise waren moderat, erst recht angesichts der hohen Qualität der Zutaten (wo immer möglich Demeter, ansonsten mindestens aus biologischem Anbau), allerdings durfte ich lange Zeit überhaupt nicht bezahlen, nicht einmal, wenn ich in mehr oder minder großer Begleitung ins Zodiac ging, bis wir uns, nach einem fast ernsthaften Streit, darauf einigten, daß ich die Speisen, Mo die Getränke übernahm. Oder war es umgekehrt? Jedenfalls einigten wir uns ;-)
Wie schön, daß es das Internet und google gibt, und daß das Zodiac mittlerweile weit über die Grenzen von Essen hinaus bekannt ist! So fand ich auch die Webseite vom Zodiac, der ich folgende Informationen entnommen habe:
Die Speisekarte umfaßte zum Zeitpunkt der Herstellung der Webseite:
Vorspeisen
Tagesvorspeise**(Bitte erfragen)
Sätun* (5,50 euro)
Frülingsröllchen*(6 bzw. 9 euro)
Fasole Batute* (6 euro)
Fladenbrot**(2 euro)
Kräuter Butter (1 euro)
Kombi Vorspeise**(11 euro)
Hauptgerichte:
Tagesgericht**(Bitte erfragen)
Meiskartoffeltortilla (8 euro)
Ratatuille*(9 euro)
Gefüllte Paprika* (9,50 euro)
Gemüsequiche(10 euro)
Vollkornlasagne (10 euro)
Samosas*(10 euro)
Mirsa gassemi(10 euro)
geberatener Vollkornreis **(10,50 euro)
Desserts:
Applepie
Cremcaramel
Ranginak
*:Wegane Grichte
**:Die können wegan werden.
Ähem, ich konnte mir ja ein Schmunzeln nicht verkneifen, als ich die obige Speisenauflistung sah, hat sich doch der eine oder andere Rechtschreibfehler eingeschlichen, aber das ändert nichts daran, daß ALLE Gerichte unheimlich lecker sind!
Insgesamt also ist das Zodiac ein Ort, an den ich gerne zurückdenke, ist es doch mehr als „nur" ein Restaurant. Es ist wirklich eine Stätte der Erholung für alle Sinne. Von der Einrichtung über die Speisen und Getränke, bis hin zur unaufdringlichen Hintergrundmusik, aber immer geprägt durch Mo‘s ihm eigene Freundlichkeit, die einen eher wie einen guten Freund, einen wahren Gast, umgibt denn wie einen zahlenden Kunden.
Wer lesen möchte, wie es heute im Zodiac zugeht, kann dies im Bericht von k_jacobi tun, der mir auch, nach seinem letzten Besuch dort endlich (!) das Rezept für Dugh per mail zukommen ließ:
Man nehme:
Bio-Jogurt (z.B. Demeter) mit normalem Fettgehalt
Frische Kräuter ( Pfefferminze, Nana-Minze, wilder Sellerie)
Etwas Meersalz
mixe dies alles im Mixer mixen und lasse es einen Tag ziehen
bevor es zum Verzehr im Verhältnis 1 Teil Jogurt, 2 Teile Wasser mit Mineralwasser gemischt wird.
Und wer das nächte Mal ins Zodiac essen geht, richte doch bitte einen ganz lieben Gruß von mir an Mo aus, nicht unbedingt von „LeaofRafiki", damit wird er nicht allzuviel anfangen können, aber vielleicht erinnert er sich ja an seine alte Deutschlehrerin...
ZODIAC
Witteringstr. 41
45130 Essen-Rüttenscheid
Tel. 0201-771212
www.restaurant-zodiac.de
(geöffnet Freitag bis Mittwoch 18 bis 24 Uhr; soweit ich erinnere, sind die Sanitäranlagen zwar wunderschön, aber für Rollstuhlfahrer nicht geeignet - was den Platz im zuweilen proppevollen, engen Zodiac angeht, wird aber Mo bestimmt dafür sorgen, daß kein Rollifahrer draußen bleiben muß)
Einige Jahre später hinzugekommen war direkt nebenan
Der kleine Zodiac - die andere Pizza
Witteringstr. 43
45130 Essen- Rüttenscheid
Mo - So 12 - 22 Uhr
Tel:0201 770012
Zum Abschluß das Leitmotiv des Restaurant Zodiac:
„ZODIAC soll ein Ort der Begegnung, des Gedankenaustauschs und des Friedens sein, denn ZODIAC - der Tierkreis mit seinen 12 Sternbildern - steht symbolisch für das Verbundensein aller Menschen miteinander und erinnert sie an ihre gemeinsamen Wurzel"
und ein Bild von Mo und Sarrin: http://restaurant-zodiac.de/m2.jpg
© LeaofRafiki 11.10.2003 / 07.11.2003
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ACHTUNG FAKERSCHUTZ: Ich poste meine Berichte lieber selber und unter gleichem Nick regelmäßig bei Ciao, häufig bei Yopi, nach dem Relaunch selten Dooyoo, und noch seltener auf irgendwelchen anderen Plattformen, aber dafür vielleicht auf meiner Homepage www.leaofrafiki.de *grins* weiterlesen schließen -
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Die Grüne Alternative
17.01.2003, 21:22 Uhr von
theConsultant
Als beratender Ingenieur bin ich viel im Ausland unterwegs, meine Erfahrungswelt ist von diesem s...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Schon vom weiten fällt die von innen zugewachsene Schaufensterfront mit den kleinen Lampen auf, die abends ein sanftes Licht ausstrahlen. Ein ehemaliges Ladengeschäft, das jetzt zu einer Wohnung umgewidmet wurde? Nein, ein Restaurant, das über die Grenzen von Essen hinaus einen guten Ruf hat – das Zodiac in der Witteringstraße in Essen Rüttenscheid.
Vegetarisch und Vollwert ist die Devise. Und international. Nein, nicht jene Form „internationaler Küche“ wie falschen Zutaten - wie etwa Wiener Schnitzel aus Schweinefleisch, oder dem im ganzen Ostblock so beliebten „Chicken Kiev“. Der Stil erinnert mehr an das Äquivalent von „Weltmusik“, dem Nachfolger des Folks der Siebziger Jahre. Also „Weltküche“?
Vom U-Bahnhof Saalbau kommend laufe ich die Baumstraße entlang und am Ende liegt dann das Zodiac. Oder auch am Ende der von-Schmoller-Straße, der Cecilienstraße, der Emilienstraße. Sieht man von den großen Durchgangsstraßen ab, sind in Rüttenscheid das Geflecht der Straßen und die Vielfalt ihrer Namen schon recht unübersichtlich.
Ich stoße die Glastüre auf (ja, das muss mal ein Ladengeschäft gewesen sein – Mode vielleicht?) und schaue durch die Durchreiche gleich in die Küche. Ein paar Schritte weiter, und ich bin mitten im Dschungel. Nicht nur an den großen Fensterflächen, auch von der Decke herunter hängen meterlange Lianen. Wer es genau wissen will: Efeututen mit ihren grün-weiß gefleckten Blättern.
Ein langer, ziemlich schmaler Raum – durch einen Spiegel am Ende noch weiter optisch gestreckt, hölzerne Querbalken, die Anordnung der Tische – im ersten Moment denke ich, es ist alles besetzt, als ich um 19.30 das Lokal betrete. So frage ich denn die Bedienung, die an der Theke steht, ob denn noch Platz sei und wo ich mich setzen könne. Die meint aber ganz unbekümmert, wo immer ich wolle, es seien noch genug Tische frei.
Ich finde ein hübsches rundes Tischchen, schäle mich aus meiner Winterjacke und lasse mich auf einem der Eichenstühle mit Binsengeflecht nieder. Sagte ich „Tischchen“? Sein Durchmesser ist zwar nur 70 cm, aber die Platte ist locker 10 cm dick – eine gesägte Baumscheibe.
Die anderen Tische, auch die rechteckigen, sind ebenfalls stabil. Die Wände sind weiß gekalkt und mit Fachwerkstrukturen in heller Eiche untergliedert. War das hier mal früher eine Trachtenstube? Wer weiß, jetzt wirkt es trotz der vielen Eiche keineswegs „altdeutsch-rustikal“. Dafür sorgt nicht nur das unbändige Pflanzengewucher, sondern auch die Dekos: orientalische Öllämpchen, flache Holzschnitzereien, und auch aufgemalt an der Decke, Symbole der 12 Sternzeichen. Der Zodiak! Vegetarische Gerichte aus 12 Ländern – und seit mehr als 12 Jahren, wie mir ein kleines, sehr gekonnt gemachtes Faltblatt verrät.
Ich sitze kaum, da bringt mir die aufmerksame Bedienung schon die Speisenkarte. Die Legende ist hinten. Die ursprüngliche Herkunft der Gerichte ist jeweils durch die internationalen KfZ-Kennzeichen markiert: Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Marokko, Libanon, Iran, China, USA, Thailand ... Dann gibt es noch ein Lindenblatt-Symbol (für vegan) und ein Kleeblatt für „vegane Zubereitung möglich“.
Die Auswahl an Vorspeisen, Suppen, Salaten, Hauptgerichten und Desserts ist klein – nicht in jeder Kategorie sind alle 12 Länder vertreten. Die Preise sind moderat, so von 2 bis 10 Euro. Auch bei den Getränken verarmt man nicht – etwa anderthalb Seiten mit verschiedenen offenen Weinen, keiner über 4 Euro; als Bier gibt’s die Biomarken Pinkus und Lambsbock. Ich wage mich aber an ein Dugh – ein persisches Getränk aus Jogurt mit Kräutern (hauptsächlich Minze) und Sprudelwasser. Das große Glas kostet 3 Euro. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass hierfür Demeter Jogurt verwendet wurde.
Und weil ich experimentierfreudig bin und mich nicht so recht entscheiden kann, bestelle ich einfach das Tagesgericht zu 15 Euro. Auf dem großen flachen Teller, den man mir nach gar nicht langer Zeit bringt, finde ich:- knackigen Salat, mit feinen Sprossen gekrönt und locker umhüllt von Radiccioblättern, die aber hier freundlicherweise gar nicht bitter sind;
- ein Vollkorngemüsereiskonstrukt: unten Brotteig, dann Champignons, Vollkornreis mit gebratenen Gemüsestückchen, das ganze als Halbkugel geformt und leicht mit Käse überbacken;
- gedünsteten Blattspinat.
Alles ist hervorragend gewürzt, aber keineswegs zu salzig und auch nicht zu scharf. Das merke ich nicht nur beim Essen – auch später in der Nacht sollte ich nicht mit Durst aufwachen, wie es mir sonst nach abendlichen orientalischen Genüssen schon mal vorkam.
Man hatte mir nach der Bestellung nicht die Speisenkarte wieder weggenommen, sondern ließmich ruhig ein wenig darin lesen. Sie ist ja auch hübsch anzusehen, jede Seite ist mit unterschiedlichen orintalischen Bordüren geschmückt. Zwei Blätter stellen einmal nicht Speisen und Getränke vor sondern persische oder arabische Gedichte, dreisprachig in Englisch, Deutsch und Arabisch.
Mutig geworden wage ich mich sogar an eine persische Nachspeise, Ranginak mit Namen: Vollkornteig mt Nüssen, Datteln und Honig gesüßt. Erfreulicherweise nicht so teuflisch süß wie die meisten anderne Desserts aus der Region zwischen Türkei und Indien, sondern eher kernig im Geschmack, und eine schöne Abrundung des Mahls.
Mittlerweise ist es kurz vor neun, das Lokal lichtet sich etwas. Wer auf gesundes Essen wert legt, der isst ja meist nicht so spät, und in der Mitte der Woche schon gar nicht. Ich will auch schon weg, und bekomme meine Rechnung zusammen mit einem Tellerchen voll Fruchtbonbons Marke „Naturata“.
Da habe ich aber meine Rechnung ohne den Wirt gemacht! Denn kaum hatte ich bezahlt und wollte mich, mit Zitronenbonbon im Mund, erheben, da kommt er auch schon an meinen Tisch und fragt, ob ich nicht einen Kaffee möchte oder einen Schnaps. Na gut, dann noch einen Capuccino auf Kosten des Hauses hinterher. Der kommt ganz schnell, mit einer mächtigen Schaumkrone, aber der Kaffee darunter schmeckt schon eher nach Getreidekaffee. Aber zusammen mit ein paar Löffelchen Rapadura Rohrrohzucker wird aus dem Muckefuck ein köstlich-aromatisches Getränk.
Im Zodiac werde ich wirklich wie ein Gast behandelt und nicht wie ein zahlender Kunde. Bevor ich dann gehen darf, muss ich doch noch einen „Schnaps“ trinken. Ich wähle einen 7-Sterne Metaxa. Der kommt in einem ganz heißen Cognacschwenker, und ich bemühe mich redlich, den sich heftig verflüchtigenden Alkohol wenigstens zu inhalieren, wenn er schon meint, seinen Aggregatzustand ändern zu müssen.
FAZIT: da muss ich wieder hin.
+++++
ZODIAC – Die andere Küche. Freitag bis Mittwoch 18 bis 24 Uhr.
Witteringstr. 41, 45130 Essen-Rüttenscheid, Tel. 0201-771212, leider keine Webseite oder eMail. weiterlesen schließen - knackigen Salat, mit feinen Sprossen gekrönt und locker umhüllt von Radiccioblättern, die aber hier freundlicherweise gar nicht bitter sind;
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