Pro:
Jon Voight-Owen Wilson, das enorme Staraufgebot (David Bowie, Christian Slater, Billy Zane, Cuba Gooding Jr., Donald Trump usw.), Musik im Film (Michael Jackson, Wham, Frankie goes to Hollywood etc.), die Outtakes der DVD sind besonders lustig
Kontra:
Wenige Szenen bei denen man lachen wird, flache Witze mit vielen Klischees verbunden, Ben Stiller kann mich nicht überzeugen, grottenschlechte Handlung
Empfehlung:
Ja
Manchmal ist es schon bedauerlich, wenn man sich eine Komödie anschaut und dabei fast kaum zum Lachen kommt. Mit Americas Sweethearts hatte ich das gleiche Pech, diesmal war es Zoolander, durch das ich enttäuscht wurde. Beide Filme haben viele Ähnlichkeiten. In beiden spielen die Darsteller eine Prominentenrolle in der Handlung (im einen Filmstars, im anderen Top-Modells), die Besetzung des Films lässt den Filmfan so richtig zum Staunen kommen, aber auch die Witze lassen viel zu wünschen übrig. Zoolander beeindruckt mit seiner Besetzung, denn außer den zwei Hauptdarstellern Ben Stiller und Owen Wilson, treten mehr als zehn, sehr bekannte Schauspieler im Film auf.
Handlung
Derek Zoolander (gespielt von Ben Stiller) ist ein Top-Modell, welches bereits drei Jahre nacheinander zum Modell of the year gewählt wurde. Doch mit der vierten Auszeichnung wird es nichts. Sein Kontrahent Hansel (gespielt von Owen Wilson) ist der Gewinner der "Oskarverleihung" für Modells. Zoolander verfällt in leichter Melancholie, die sich kurz danach steigert, als drei seiner Freunde auf einer Tankstelle ums Leben kommen (sie hatten sich vorher aus Spaß mit Benzin "geduscht"). Zoolander kündigt auf der Beerdigung seiner Freunde, seinen Rücktritt vom Modellgeschäft an. Er will sich zurückziehen und zu seiner Familie zurückkehren. Sein Vater (gespielt von Jon Voight) nimmt ihn nicht mit offenen Armen an. Er arbeitet einen Tag in den Minen, wo auch sein Vater und Brüder ihr täglich Brot verdienen, doch er ist nicht willkommen. Da kommt ihm ein Angebot vom Modeguru Mugatu (gespielt von Will Ferell) genau richtig. Er soll seine Modekampagne als Modell führen. Doch hinter diesem Job, verbirgt sich ein teuflischer Plan: Derek soll bei einer Modevorstellung in 10 Tagen den Malaysischen Präsidenten ermorden, weil dieser die Kinderarbeit in seinem Land abschaffen will (wie Stiller auf diese Idee gekommen ist, würde ich gerne wissen?). Auf seiner Seite steht die Journalistin des Time Magazins Matilda (gespielt von Christine Taylor), die böses hinter dem neuen Auftrag von Mugatu ahnt. Wird Zoolander durch eine eigenartige Kopfwäsche den Mord am malaysischen Oberhaupt begehen oder wird er aufgehalten (klingt ja wie ein Thriller in meiner Beschreibung, ist leider jedoch nicht mal eine Komödie)?
Filmkritik
Von Zoolander hatte ich mir viel mehr erhofft. Eine Komödie, mit Ben Stiller, der gleichzeitig auch Regie führt, war vielversprechend. Aber leider mangelt es im ganzen Film an Witzen, die eine Komödie auszeichnen. Ich glaube nicht, dass ich mehr als fünf oder sechs Mal im ganzen Film geschmunzelt habe (von lachen kann leider nicht die Rede sein). Die Witze sind meistens zu flach, teilweise oberflächlich und teilweise zu klischeehaft. Die wenigen Szenen, die einem etwas amüsieren, sind schnell notiert. Der Auftritt von Jon Voight, dem seine Haare unglaublich lustig nach oben gestylt wurden, der Werbespot, als Zoolander die Meeresjungfrau spielt, die Orgienszene mit Matilda und die Szene auf dem Laufsteg, mit dem Unternehmen „Unterhose“ sind die amüsanten Phasen des Films. Gut ist auch die Szene mit dem Apple Computer, bei dem Hansel und Zoolander nicht die Einschalttaste finden. Ansonsten kann ich mich in den 85 Minuten des Films an keine weiteren Highlights erinnern. Der Film fängt auch gar nicht lustig an, sondern eher mit einer Peinlichkeit, bei der man sogar als Zuschauer am liebsten vom Erdboden verschluckt werden möchte (die Szene, als Zoolander den Preis des Modells of the year abholen will, obwohl Hansel ihn gewonnen hat). Bei den Extras der DVD wird man dann selbst Ben Stiller beim Audiokommentar hören, wie er sagt, dass einige Jokes nicht so angekommen sind, wie er und die Autoren es erwartet haben. Zoolander ist eine schlechte Komödie. Lediglich das Auftreten vieler bekannter Schauspieler, macht sie teilweise sehenswert.
Aus darstellerischer Sicht, sollte man als erstes auf die kurzen Gastauftritte eingehen, denn sie sind das beeindruckendste überhaupt. Es ist einfach unglaublich, wer alles im Film auftritt: David Bowie, Christian Slater, Cuba Gooding Junior, Billy Zane, Tyson Beckford, Stephen Dorff (der Bösewicht aus Blade), Donald Tramp ee…sorry Trump, der Protagonist aus X-Files uvm. Ben Stiller kommt als Top-Modell beim Zuschauer sehr fragwürdig rüber. Erstens ist der Junge nicht so gut aussehend, dass er für diesen Job geschaffen ist und zweitens sind seine Bewegungen nicht gut genug. Lustig dagegen sind seine krassen Kostüme, mit denen er auftritt. Owen Wilson wird diesmal nicht von der Anaconda aufgefressen, sondern frisst sozusagen karrieremäßig Zoolander auf, in dem er ihm den Titel des besten Modells abnimmt. Der Auftritt von Owen ist sehr lustig, was natürlich vor allem an seiner Frisur liegt. Der lustigste Auftritt gilt jedoch dem einzigartigen Jon Voight (er kennt sich ja mit Owen aus der Anaconda-Zeit - fehlt nur noch Jennifer). Sein „haarstäubender“ Auftritt ist eines der Highlights des Films. Na ja, objektiv kann ich hier nicht sein, denn ich bin ja schon seit Jahren ein Fan von Jon und seinen Filmen. Will Ferell ist der Bösewicht, wie man ihn aus Komödien kennt. Blöd und böse, aber im Film wirkt er auch leicht lächerlich. Für mehr Lachen scheint er hinter der Bühne gesorgt zu haben, wie man in den Extras der DVD eindeutig mitbekommt. Für gute Musik im Film sorgen übrigens Michael Jackson mit seinem Knaller “Beat it“, Wham mit „Wake me up before you go-go“ und der Superhit von Frankie goes to Hollywood „Relax“. Aus musikalischer Sicht ist der Film ausgezeichnet. Und zuletzt, darf in meinem Bericht wieder der Werbebericht nicht fehlen. Ich habe diesmal sechs "ver"teckte“ Sponsoren im Film entdeckt: Apple, ABC, Coca Cola, LG, JVC, Time Magazin.
Die DVD und ihre Extras
Entstehungsjahr des Films: 2001
Anbieter: Paramount Pictures Home Entertainment
Laufzeit: 85 Minuten
Freigegeben: ab 12 Jahren
Bildformat: 2,35:1 widescreen
Tonformat: Deutsch, englisch und tschechisch auf Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch, englisch und englisch für Hörgeschädigte, schwedisch, norwegisch, finnisch, dänisch, isländisch, tschechisch, ungarisch, bulgarisch, holländisch, polnisch, rumänisch, arabisch, türkisch.
Wenn Zoolander als Film in meinen Augen ein Flop ist, dann ist jedoch die DVD mit ihren Extras als Top anzusehen. Die Extras der DVD sind sehr umfangreich. Ich wende mich als erstes den Outtakes zu, die es tatsächlich geschafft aus mir mehr Lachen herauszuholen, als der ganze Film. Denn wenn man im ganzen Film vielleicht 5-6 etwas seine Lippen in Richtung Lachausdruck bringen wird, so bieten die Outtakes in ihren 6 Minuten das dreifache an Lacher. Wenn da zum Beispiel bei den Dreharbeiten zum Film der kleine Dackel des Bösewichts Mugatu auf einmal das Gesicht seines Herrchens leckt, dann wird einfach hinter der Bühne gelacht. Oder wenn der erfahrene Jon Voight sich verbabbelt, dann ist das auch sehr amüsant. Die lustigste Szene, die jedoch bei den Aufnahmen geschah, ist der Moment, an dem Ben Stiller versucht in Owen-Wilson-Manier seine Unterhose rauszuholen und es ihm nicht gelingt. Seine Grimasse und die Klänge, die er von sich gibt, machen den ganzen Raum mit den hunderten von Komparsen zu einer Lachtribüne.
Auf der DVD sind ebenfalls ein Audiokommentar von Ben Stiller und den beiden Autoren des Films zu hören. Sie kommentieren den ganzen Film. Dabei kann man als Zuschauer einige sehr interessante Sachen zum Casting oder zu den Szenen allgemein erfahren, wie z.B. Ben Stiller und Owen Wilson tagelang von Choreographen trainiert wurden, um am Laufsteg wirklich wie echte Modelle entlangzugehen bzw. die akrobatischen Leistungen gut rüberzubringen. Ben Stiller äußert sich im Audiokommentar auch zu fast allen Prominenten, die im Film auftreten. Das für ihn unwahrscheinlichste war der Auftritt von David Bowie. Man hatte ihn ins Script des Films mit einbezogen, aber hatte wenig Hoffnung, dass er zusagt. Als er jedoch dann seine Rolle zugeschickt bekam, war David anscheinend doch begeistert und erschien bei den Dreharbeiten.
Des weiteren werden auf der DVD ein paar gelöschte und erweiterte Szenen angeboten, die jedoch absolut uninteressant sind. Uninteressant sind auch die Kommentare von Derek Zoolander zu verschiedenen Themen wie Rassismus etc., die einfach unseriös. Bei den VH1 Fashion Awards kann man zwei Videos mit Derek Zoolander sehen, die in der Vergangenheit auch bei MTV ausgestrahlt wurden. Ein alternatives Ende, nicht im klassischen Sinne eines Films, sondern der fallenden Titel am Ende gibt es auch (anstatt dem schwarzen Hintergrund sieht man eine tanzenden Will Ferell in seinen lustigen Kostümen). Ein Musikvideo von den Wiseguys, die man im Film zu singen hört, kann ebenfalls bei den Extras angeschaut werden. Es ist ca. 2:45 Minuten lang. Außer der guten Stimme der Sänger, haben mir hier die Saxophon- und Trompeteneinlagen der Musiker gefallen. Die Bildqualität der DVD ist einwandfrei. Vor allem in solch einem Film, wo es teilweise die schrägsten und buntesten Kostüme seitens der Modells zu sehen gibt, erwartet man ein gutes Bild, was mit dieser DVD geliefert wird. Auch der Klang ist ohne Probleme. Es handelt sich hier auch nicht um einen Actionfilm, bei dem man eine besondere Dynamik heraushören will. Für mich als einfachen Zuschauer war der Klang einwandfrei.
Fazit
Zoolander ist eine misslungene Komödie von Ben Stiller. Ich hatte so viel mehr erwartet, aber wurde bitter enttäuscht. Denn wenn man bei einer Komödie fast gar nicht zum Lachen kommt, dann hat diese in ihrer Rolle versagt. Wenn ich nur den Film Zoolander bewerten müsste, wären nicht mehr als zwei Sterne dabei herausgekommen. Da es sich jedoch um einen DVD-Bericht handelt und ich durchaus mit den Extras zufrieden bin, werte ich mit einem befriedigenden Urteil (also Sternen). Die Extras der DVD und der Überraschungseffekt den man beim Auftritt so vieler bekannter Schauspieler spüren wird, machen Zoolander auf DVD empfehlenswert. Der Film jedoch selbst, ist ein wahrer Misserfolg. weiterlesen schließen
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