Pro:
lecker, vielseitig, gut zu kombinieren, leichter Anbau, kalorienarm
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
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Im Moment findet man mich in meiner Freizeit vorwiegend im Garten. Hier geht es nicht nur im Zierbereich so richtig los, auch der Nutzgarten muss bearbeitet werden. Vorwiegend sind da im Moment Aussaaten und Pflanzungen an der Reihe. Da ich davon ausgehe, dass keine großen Fröste mehr kommen, habe ich auch die Zucchinisämlinge ausgepflanzt.
= Zucchini - was ist das denn? =
Der Zucchini - in manchen Regionen auch als Zucchetti oder Courgette bezeichnet, ist ein Kürbisgewächs und als Gärtner nenne ich ihn Cucurbita pepo var. Melopepo. Botanisch gesehen handelt es sich bei dem ursprünglich aus Südamerika bzw. Westindien stammenden Gemüse um die fleischigen Beerenfrüchte einer schnell wachsenden, nicht kriechenden und sehr frostempfindlichen Pflanze.
Nach Europa kam das Gewächs schon im 15. Jahrhundert, es wurde allerdings vorwiegend nur in Italien angebaut. Heute findet man den Zucchini im gesamten Mittelmeerraum, in den Niederlanden, in Großbritannien, Frankreich und immer öfter auch in Deutschland.
Noch vor etwa 20 Jahren wurde er hier als Exot bestaunt. Aber mittlerweile hat er in Gärten und Küchen durchaus eine Daseinsberechtigung.
Zuerst waren vor allem die dunkel- und hellgrünen Früchte beliebt, zunehmend kommen aber auch gelbe zur Geltung. Das Fruchtfleisch ist aber immer hell.
= Der Anbau und die Ernte =
Nicht nur in meinem Garten sondern generell wird der Zucchini überwiegend im Freiland, der Unterglasanbau ist eigentlich nicht üblich. Der Anbau selbst ist sehr einfach.
Die Aussaat erfolgt am besten Mitte April in Töpfen mit Aussaaterde. Ich lasse die Töpfe tagsüber bei gutem Wetter draußen stehen und hole sie abends rein und stelle sie im Ost- oder Westfenster auf. Wichtig ist, dass die heranwachsenden Pflanzen keinen Frost und ausreichend Feuchtigkeit bekommen. Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kann man die Pflanzen dann in das Beet setzen. Ich setze meist zwei Pflanzen, eine, die grüne Früchte (Sorte Diamant) bringen wird und eine mit solchen in gelb (Sorte Gold Rush). Mehr sollte man auch für eine vierköpfige Abnehmerschar nicht pflanzen, ansonsten kommt man mit der Ernte und dem Verbrauch kaum noch hinterher. Außerdem braucht die Pflanze im späteren Stadium einen Platz von mindestens 80 x 80 cm. Die Pflanzen lieben die Sonne, nehmen aber auch einen halbschattigen Standort noch dankbar an.
Zwei oder drei Kompostgaben während des Wachstums nehmen die Pflanzen dankbar an. Zudem sollte man für gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen. Ganz positiv wirkt sich ein Mulchen mit Stroh aus. Zum einen trocknet der Boden nicht so schnell aus, zum anderen erntet man ganz saubere Früchte. Zudem mögen Schnecken nicht so gern über Stroh kriechen und so bleiben die heranwachsenden Früchte vor ihnen verschont. Ansonsten liegen nur noch die normalen Pflegearbeiten an - weiter nichts.
Das Wachstum der Pflanzen geht dann sehr rasch voran und meist kann man bereits etwa 4 Wochen nach dem Auspflanzen die ersten Früchte genießen.
Geerntet werden die Früchte, wenn sie um 20 cm lang sind. Dann sind sie sehr aromatisch und die im Fruchtfleisch liegenden Körner so klein, dass sie den Genuss nicht stören. Werden die Früchte zu groß, sind eben auch die Körner spürbar und das Fruchtfleisch wird schwammiger, fade und strohiger. Ich ernte immer am frühen Morgen, wenn die Früchte noch kühl sind, so kann ich sie dann auch gut lagern.
Sogar die Blüten sind verwendbar. Zum einen eignen sie sich als Dekoration, zum anderen kann man sie durchaus lecker zubereiten.
= Die Lagerung =
Einwandfrei gekaufte oder frisch geerntete Zucchini können im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu drei Wochen problemlos aufbewahrt werden. Allerdings sollte man sie nicht direkt zusammen mit Tomaten oder Äpfeln lagern, da diese Früchte Ethylen abgeben, die den Reifeprozess der Zucchini beschleunigen würden.
Einfrieren kann man die Zucchini nicht im rohen Zustand und wegen des Wassergehaltes auch nicht als ganze Frucht. Gut zum Einfrieren eignet sich das Gemüse in Scheiben geschnitten und blanchiert. Eine Konservierung in Öl oder in Essig mit anderem Gemüse wie eine Art Mixed Pickles kommt ebenfalls in Frage.
= Der Nährwert =
Zucchini schmecken nicht nur sehr gut, sie sind auch sehr gesund.
Die Früchte sind kalorienarm (100 Gramm haben etwa 20 Kalorien) und reich an Mineralstoffen. Sie enthalten als Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Phosphor, Kalium, Eisen, Fluor und Natrium. Zudem sind auch viele Ballaststoffe sowie die Vitamine A, C, B1, B2 und E darin enthalten.
Somit eignen sich die Zucchini nicht nur allgemein zur gesunden Ernährung, sondern sind auch als Bestandteil einer Diät durchaus attraktiv.
= Die Zubereitung =
Das ist etwas, was ich an Zucchinis wirklich schätze! Sie sind so wunderbar vielseitig.
Sie schmecken gedünstet, frittiert, gebraten oder gegrillt. Das gilt für die Früchte wie auch für die Blüten.
Die Blüten ernte ich, wenn sie gerade aufblühen und säubere sie mit einem Pinsel. Auf keinen Fall darf man die Blüten waschen, dann werden sie zu weich.
Ich verwende sie als dekorative Suppeneinlage oder backe sie in einem Teig , auch mal gefüllt mit Mozzarella, Sardellen und Ricotta knusprig aus.
Man kann die Zucchini als Stifte, Scheiben, Rauten, Streifen, Würfel oder halbe Früchte verwenden. Sie eignen sich als Basis für Suppen und Saucen. Sie schmecken roh in Salaten. Sie lassen sich mit Tomaten, Auberginen, Paprika, Möhren, Brokkoli, Zwiebeln oder auch Pilzen kombinieren. Sie passen zu Kartoffeln, Reis, Hirse, Nudeln und Brot.
Man kann sie mit Knoblauch, Zitrone, Rosmarin, Oregano, Salbei, Minze, Petersilie, Schnittlauch, Thymian und Basilikum würzen.
= Meine Verwendungen =
Der milde, leicht nussige Geschmack erlaubt es, die Zucchini wirklich vielseitig zu kombinieren. Dadurch eröffnen sich unendliche Möglichkeiten an fantastischen Gerichten.
Ganz junge Früchte können mit Löwenzahnblättern in einer Zitronenvinegrette als Salat serviert werden.
Ebenso gut machen sie sich in einem Omelette, auch gern mit Kartoffeln, als Röllchen mit geräuchertem Lachs oder Füllung mit Ziegenkäse in einem Toast-Sandwich.
Ein Renner sind gefüllte Zucchini. Dafür werden die halben Zucchini wahlweise mit Gemüsemischungen, Reis, Hackfleisch, Fischzubereitungen oder Kartoffelbrei gefüllt und beispielsweise in Tomatensauce gegart.
Traditionell ist die Verwendung von Zucchini in der Soupe au Pistou, der Gemüsesuppe mit Pesto, oder auch in der Minestrone und im südfranzösischen Ratatouille.
Ich kombiniere dieses Gemüse sehr gern mit Lammfleisch, entweder zu Kotelett oder auch als Einlage in der Moussaka mit Lammhackfleisch. Aber auch zu Geflügel und vor allem zu Fisch harmoniert Zucchini wunderbar.
Meine Kinder mögen Zucchini gern mit Pilzen kombiniert als Gnocchipfanne. Ich verwende das Gemüse auch immer wieder mit Nudeln, egal ob Fusilli, Penne, Fettuccine oder natürlich Spagetti. Wobei ich beim Letzteren die Zucchini mit einem Zestenreißer in dünne Streifen schneide und dieses beide mit Garnelen serviere.
Konservierte Zucchini machen sich unter anderem als Relish sehr gut. Zubereitet mit Zwiebeln, Knoblauch, Chili, Sherry und Öl ist das Relish gut zwei Monate haltbar und wird zu Grillfleisch gereicht.
Ich freue mich schon jetzt die Ernte und all die Leckereien, die ich mit den Zucchini zubereiten werde.
Ein direktes Lieblingsrezept habe ich nicht, aber ausprobieren sollte man auf jeden Fall das folgende.
Zucchinigratin
Etwa 700 gr Zucchini waschen, Spitze und Stielansatz entfernen und in etwa halbe Zentimeter dicke Scheiben schneiden. In kochendem Salzwasser eine gute Minute blanchieren und abgießen.
2 Zwiebeln und 2 Knoblauchzehen abziehen, fein würfeln.
400 gr Hartkäse (z.B. Provolone) in dünne Scheiben schneiden.
1 Bund Petersilie fein hacken.
Den Backofen auf 2 Kno175 Grad vorheizen und eine feuerfeste Auflaufform mit etwas Öl ausreiben.
2 Eßl. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten.
Mit den Zucchini in eine Schüssel geben, vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
60 gr frisch geriebenen Parmesan, Petersilie und 6 Eßl. Semmelbrösel in einer weiteren Schale mischen und abschmecken.
Die Zucchinimischung mit der Parmesanmischung abwechselnd in die
Auflaufform einfüllen. Zum Schluß den Hartkäse darauf verteilen. Im Backofen garen, bis der Käse geschmolzen und leicht gebräunt ist. Mit einem frischen Brot und einem leichten Weißwein in der Abendsonne servieren und schmecken lassen.
= Schlussbemerkung =
Zucchini ist ein sehr vielseitiges und wegen seines milden Geschmackes gut zu kombinierendes, abwechslungsreiches Gemüse. Dabei enthält es wenig Kalorien aber viele Mineralstoffe und Vitamine. Es sollte vor allem im Sommer und bei Diäten gern Verwendung in der Küche finden.
Im Garten ist der Anbau sehr einfach und durchaus lohnend.
Jeder sollte Zucchini ruhig einmal probieren!
Vielen Dank für`s Lesen, Kommentieren und Bewerten, Bavaria
Für Ciao und Yopi weiterlesen schließen
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