Pro:
Ich wäre schon neugierig, was sich in 500 Jahren so alles verändert hat (z. B. wissenschaftlicher und technischer Fortschritt)...
Kontra:
Würde ich mich aber dort noch zurechtfinden (und wohlfühlen)!?
Empfehlung:
Nein
Zukunft - oder - Warum ich garnicht wissen will, was auf mich zukommt...
Ich las mal den Beitrag eines anderen Yopi-Mitglieds ( "Geekai" ), der die These verrat "Zukunft ist planbar". Weil mich das Thema eben interessiert, gebe ich nun auch meinen ´Senf` dazu.
Wenn ich den Begriff ´Zukunft` höre, denke ich zunächst mal an ScienceFiction, also z. B. an Fernsehserien wie ´Raumschiff Enterprise` oder ´Quantum Leap - Zurück in die Vergangenheit`. In "Raumschiff Enterprise" und seinen Ablegern werden wir in eine hochtechnisierte Zukunft entführt, die für (fast) alle technischen Probleme unserer Zeit eine Lösung hat. In Quantum Leap reist ein Mann mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit, um dort irgendwelche Dinge, die schiefgelaufen sind, wieder ´geradezubiegen`.
Interessant ist das schon. Stellen Sie sich mal vor, sie könnten in der Zeit zurückreisen. Sie haben sich vor einer Woche fürchterlich mit Ihre(r/m) Liebsten verkracht. Er/Sie hat daraufhin die Koffer gepackt und das Weite gesucht. Und Sie wissen absolut nicht, wie Sie das wieder ´hinbiegen` können. Nun sind Sie aber ein Genie in Sachen Physik und Technik - und konstruieren eine Zeitmaschine. Sie reisen nun damit in die Vergangenheit und biegen das wieder hin. Dann reisen Sie zurück in Ihre Gegenwart - und Ihre Liebste ist (samt den Koffern) wieder da - und alles ist so, als habe es nie Streit gegeben. Schöne Aussichten - nicht wahr...
Oder Sie wollen die Geschichte verändern. Sie reisen also in die Vergangenheit mit der Absicht, Hitler, Göbbels, Stalin, Lenin & Co. auszuschalten, noch bevor diese an die Macht kommen. Sie tun das also und reisen zurück in Ihre Zeit. Aber würden Sie sich da noch zurechtfinden!? Es hätte keinen Nationalsozialismus gegegben (oder Sie hätten dafür gesorgt, daß das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 geglückt wäre), die DDR hätte nie existiert - und den Kommunismus hätte es auch nie gegeben, weil Sie Lenin beseitigt haben. Oder Sie sind Fußball-Fan und reisen zurück ins Jahr 1966 - zum WM Endspiel Deutschland-England. Und dort verhindern Sie - wie auch immer - das legendäre, umstrittene dritte Tor... Mittlerweile wurde ja - angeblich -mit den technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit - bewiesen, daß der Ball damals niemals in vollem Umfang die Torlinie überschritten haben soll. Das ominöse "Wembley-Tor" wäre also niemals gültig gewesen. Wenn man doch damals über die technischen Möglichkeiten von heute verfügt hätte. Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre...
Oder Sie sind religiös motiviert und verhindern, daß Martin Luther seine 95 Thesen verbreitet. Oder Sie verhindern die Attentate auf Mahatma Gandhi, auf Martin Luther King und John F. Kennedy... Oder Sie sind ein "Schurke" und nutzen die Zeitmaschine, um die Welt in ganz andere Bahnen zu lenken. Wie war das noch mit Hitler und seiner Vision von der Beherrschung der Welt und der Welthauptstadt ´Germania`!? Dafür könnte man so eine Erfindung nämlich auch nutzen - leider....
In der Serie "Raumschiff Enterprise" werden Menschen und Material "gebeamt", d. h. in ihre Atome zerlegt und an einem beliebigen Ort wieder zusammengesetzt. Zu diesem Zweck steigen Captain Picard & Co. in eine Einrichtung, die entfernte Ähnlichkeit mit einer Dusche hat. Eigentlich eine tolle Idee - weil eine solche Erfindung alle anderen Verkehrsmittel (PKWs, LKWs, Schiffe, Flugzeuge) völlig überflüssig machen würde. Das "Beamen" (oder auch "Teleportieren"), wie es genannt wird, hätte aber auch Nachteile, wenn jedermann überall und jederzeit davon Gebrauch machen könnte. Stellen Sie sich mal vor, Sie sind in einer Bank - mit einer Tasche voller Geld. Dann ´beamt` sich plötzlich ein Bankräuber in die Bank, reißt Ihnen die Tasche aus der Hand - und beamt sich genau so schnell wieder weg. Und die Knete ist futsch... Eine sehr ´humane` Form des Bankraubs - nicht wahr!? Keine Schußwaffen, keine Gewalt - keine Toten und Verletzten...
"Tolle Idee!", wird sich jetzt so mancher Mensch denken, der in Geldnöten ist, aber... Was ist, wenn man seine Spur zurückverfolgen kann. In der Serie "Raumschiff Enterprise" gibt es die sogenannten "Logbücher", für die Computer und den Transporter. Die Möglichkeit, Ereignisse zurückzuverfolgen, gibt`s es ja heute schon - denken Sie nur mal an Ihre Telefon-/bzw. Handyrechnung. Da können Sie genau nachvollziehen, wann und wie lange Sie mit wem telefoniert haben. Und nicht nur Sie können das nachvollziehen, auch Vater Staat bzw. seine Organe. Wenn Sie also die Bank ´erleichtert` haben und sich wegbeamen, wird Ihnen sehr bald die Polizei im Nacken sitzen - denn die braucht ja nur die Logbücher zu lesen... Schöne Scheiße, nicht wahr..!? Vielleicht kennen Sie auch den Film "Die Fliege" mit Jeff Goldblum (Regie: David Cronenberg)!? Da mimt Jeff Goldblum einen Wissenschaftler, der mit Teleportation expeimentiert. Ganz ´zufällig` verirrt sich auch eine ganz ordinäre Stubenfliege in den Teleportationsapparat. Was dabei herauskommt, ist ein ein Mensch, der sich immer mehr in eine Fliege verwandelt. Eine Horrorvision...
Das "Beamen" (oder auch "Teleportieren") hätte aber auch Vorteile, z. B. wenn`s um den Urlaub geht. In der heutigen Zeit ist - bevor der Urlaub so richtig losgeht - erst mal Stress angesagt. Das ewige Warten im Flughafen, die Stau`s auf der Autobahn, verspätete Züge usw. Das hat bestimmt jeder schon mal erlebt!!? Wie einfach wäre es doch, wenn man zuhause - oder an einer zentralen Stelle am Wohnort (ähnlich wie ´ne Bushaltestelle) so einen Apparat hätte, um sich einfach an den gewünschten Ort zu ´beamen`!? Aber auch da müßten Sie sich wieder anstellen - genauso wie Sie es heute auch tun müssen, wenn Sie in den Bus, in die U-Bahn oder den Zug steigen wollen...
In Österreich gelang es (angeblich) dem Qantenphysiker Professor Anton Zeilinger im Innsbrucker Institut für Angewandte Physik mit seinem Team in einem Laborversuch, ein Photon - ein winzigkleines Lichtteilchen - zu "beamen". Zitat Professor Zeilinger:: "Das Lichtteilchen verschwand an der einen Stelle, wurde gänzlich zerstört. Gleichzeitig tauchte an einem anderen, vorherbestimmten Ort ein völlig identisches Teilchen auf, ohne dass zwischen den beiden Punkten irgendeine Verbindung gewesen wäre." Zitat Ende.
Hollywood macht es (zumindest in unserer Phantasie) möglich, daß wir durch die Zeit reisen können ("Die Zeitmaschine" mit Rod Taylor - nach einer Story von Herbert G. Wells), daß wir andere Planeten besuchen (Raumschiff Enterprise) und besiedeln können. Es gab schon seit den 60er Jahren Satelliten oder Raumsonden (z. B. Voyager), die auf Weltraummissionen zum Mars oder Jupiter geschickt wurden, um diese Planeten zu erkunden. Aber werden wir es jemals erleben, daß auch ein Mensch dorthin fliegen kann, um diese Planeten mit eigenen Augen sehen zu können - und aus nächster Nähe... Pläne liegen jedenfalls schon einige in den Schubladen unserer Wissenschaftler...
Oder wie wäre es damit, sich einfrieren zu lassen, um sich dann - Jahre später - wieder auftauen zu lassen (wie z. B. Mel Gibson in dem Film "Forever Young"). Es soll heute schon Leute geben, die sich - sobald sie verstorben sind - tiefgefrieren lassen. In der Hoffnung, daß dieTechnik und die Wissenschaft eines Tages in der Lage sein werden, sie wieder zum Leben zu erwecken. Nehmen wir einmal an, das gelingt tatsächlich - irgendwann in ferner Zukunft!? Was dann!? Werden sich diese Menschen in der Zukunft zurechtfinden!? In einer Zukunft, die sich vielleicht vollkommen verändert hat! Regisseur Fred Schepisi hat sich in seinem Film "Iceman" (Deutscher Titel: Der Mann, der aus dem Eis kam) mit diesem Thema beschäftigt. Der Inhalt: Eine Expedition entdeckt im Eis der Arktis einen konservierten Urzeitmenschen.Der "Iceman" (John Lone) wird zu einer Forschungsstation gebracht und wiederbelebt. Die Wissenschaftler. Shepard (Timothy Hutton) und Dr. Brady (Lindsay Crouse) wollen erfahren, wie das Leben vor 10.000 Jahren war - und versuchen mit ihm zu kommunizieren. Doch die anderen Forscher wollen den Neandertaler zum Wohl der Wissenschaft opfern. Am Ende wählt der Urzeitmensch den Freitod - weil er alles verloren hat - seine Familie, seine Freiheit...
Auch in einem der Klamaukfilme des französischen Star-Komikers Louis de Funès wurde dieses Thema aufgegriffen. Der Film stammt aus dem Jahre 1969 und der (Original-) Titel lautet "Hibernatus". Der Film ist unter verschiedenen deutschen Titeln bekannt, z. B.: "Der Winterschläfer" oder "Louis taut auf"...
Inhalt: Das bisher geregelte Leben von Hubert de Tartas (Funès) und seiner Familie wird völlig auf den Kopf gestellt, als der totgeglaubte Großvater seiner Gattin Edmée, Paul Fournier, plötzlich wieder auftaucht: 65 Jahre nachdem sein Schiff kenterte, wurde Fournier - konserviert in einem Eisblock - entdeckt und wiederbelebt. Fournier weiß aber nicht, daß seitdem 65 Jahre vergangen sind. Er sieht aus wie ein 25jähriger undwähnt sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Jetzt hat die Familie de Tartas ein Problem: Wie bringt man dem Ahnen schonend bei, daß sich seitdem die Welt vollkommen verändert hat. Wie verhindert man, daß der Ahne einen Kulturschock bekommt. Sie tun alles, um Fournier glauben zu lassen, er lebe noch um das Jahr 1900. So dekorieren sie ihr Haus um und kleiden sich im Stile der Jahrhundertwende. Doch wie es bei dem Komiker Louis de Funès nun mal üblich ist, bricht bald heilloses Chaos aus.
Was macht denn die Menschheit, wenn die Erdbevölkerung sich weiter so explosionsartig vermehrt!? Schon heute leben 6 Milliarden Menschen auf der Erde - und es werden vermutlich immer mehr. Einziger Ausweg: auswandern! Aber wohin!? Und was geschieht, wenn Menschen erst mal auf einem anderen Planeten gelandet sind - und es gibt kein zurück mehr!? Auch hier möchte (mal wieder) eine Folge aus der Serie ´Raumschiff Enterprise`als Beispiel bemühen. Der Titel dieser Folge lautet: Die Reise nach Eden... Kurze Inhaltsbeschreibung: Eine Gruppe von Hippies kapert ein Raumschiff und bricht auf zum Planeten Eden, der ein Mythos ist. Die Hippies landen also dort auf dem Planeten - und Adam, einer der sechs Hippies, beißt (unvorsichtigerweise) in eine unbekannte Frucht. Am Ende dieser Episode sind zwei der Hippies an der giftigen Frucht gestorben...
Die Menschheit müßte also - bevor sie einen fremden Planeten besiedeln könnte, diesen erst mal (mittels ´Terraforming`) bewohnbar machen. Terra-was? Terra-wie? Unter ´Terraforming` versteht man das Ändern bzw. Anpassen der Umweltbedingungen eines fremden Planeten an erdähnliche Gegebenheiten. Sinn und Zweck des Terraforming ist es, eine (eigentlich) lebensfeindliche Umgebung für den Menschen bewohnbar zu machen - und das mit möglichst wenig technischem Aufwand. Die amerikanischen Astronauten Neil Armstrong & Co., die seit Ende der 60er Jahre auf dem Mond gelandet sind, mußten Schutzanzüge tragen - wegen der lebensfeindlichen Bedingungen des Weltraums - und einen Rucksack mit der Lebensversorgung. Nur in ihrem Apollo-Raumschiff konnten Sie auf diese Anzüge verzichten, da das Raumfahrzeug über eine eigene Lebensversorgung verfügte.
Und dann ist da auch noch das Problem mit der Energieversorgung und der Rohstoffverknappung: Erdöl, Kohle usw. reichen ja nicht ewig. Man muß sich also was einfallen lassen für die Zeit, wenn diese (und andere) Rohstoffe knapp werden oder gar ganz verbraucht sind. Dann braucht man Alternativen. Mögliche Alternativen sind z. B. Solarenergie oder - für die Umwelt - Kraftfahrzeuge, die entweder mit Elektroantrieb oder mit Biodiesel als Treibstoff fahren...Fahrzeuge, die Biodiesel tanken können, gibt`s heute ja schon. Aber noch ist alles im Versuchsstadium. Was wäre, wenn wir - zumindest, was den Antrieb von Kraftfahrzeugen angeht - vom Erdöl unabhängig wären!?
Ideen sind sicher jede Menge vorhanden - aber bis die alle umgesetzt werden, das dauert! Ob sie überhaupt jemals in die Realität umgesetzt werden (können), das werden Sie und ich ganz bestimmt nicht mehr erleben. Wahrscheinlich noch nicht einmal die Ur-Urenkel unserer Ur-Urenkel... Die Menschheit hat im 20. Jahrhundert einen technischen Fortschritt erlangt, wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Denken Sie mal darüber nach, wie das mit der Fliegerei angefangen hat (Otto Lilienthal). Er war zwar nicht der erste Mensch, der einen Flugapprat konstruiert hat - doch seine Kostruktion war die erste, die richtig funktionierte... Knapp hundert Jahre später gibt es Flugzeuge, die hunderte von Passagieren befördern können, die den Atlantik überqueren und mit mehrfacher Überschallgeschwindigkeit fliegen können. Die Frage ist also, ob wir nicht langsam aber sicher an das (obere) Ende unserer (technischen) Möglichkeiten stoßen...
Wenn ich mich (wie Mel Gibson in "Forever Young") einfrieren lassen - und hundert Jahre in der Zukunft wieder aufwachen würde - wie würde die Welt um mich dann wohl aussehen!? Würde ich sie noch erkennen!? Oder stünde ich dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, den die Menschheit seitdem gemacht hätte, hilflos und ratlos gegenüber...Käme ich mir dann nicht genauso hilflos und verloren vor, wie der ´Iceman` aus Fred Schepisi`s Film!? Nicht nur wegen des technischen Fortschritts - auch, weil es dort neimanden gäbe, zu dem ich irgendeine emotionale Bindung hätte. Es gäbe vielleicht noch (entfernte) Verwandte von mir, aber die wären - im wahrsten sinne des Wortes - sehr weit entfernt. Stellen Sie sich mal vor, Sie erwachen in der Zukunft - und plötzlich stehen Sie "ihrer" Familie gegenüber, d. h. ihren Ur-Ur-Enkeln. " Sie schauen in einen Spiegel und stellen fest, daß Sie gerade mal aussehen wie ein 40jähriger. Und da ist dann so ein frecher kleiner Bengel - und der begrüßt Sie mit "Hallo, Opa, schön, Dich kennenzulernen...!
Ich wüßte schon gerne, wie unsere Welt in der Zukunft aussähe - so etwa in fünfhundert Jahren. Aber nicht so...
© LittleGiant für ´Yopi` weiterlesen schließen
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